• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Leute kennenlernen - aber wie?

G
Benutzer Gast
  • #1
Auf den ersten Blick eine einfache Frage, aber wie so häufig, verbirgt sich mehr dahinter. Im Privat- sowie Online-Leben lerne ich selten jemanden kennen oder weiß bei Leuten, die ich interessant finde, nicht, wie ich auf sie zugehen soll. Deshalb möchte ich diejenigen fragen, die mit dem Thema schon mehr Erfahrungen gesammelt haben:
  • Wo geht ihr hin, um Leute kennenzulernen?
  • Wodurch entsteht der Kontakt?
  • Falls ihr eine bestimmte Person kennenlernen wollt, wie geht ihr vor?
  • Sobald ihr jemanden kennengelernt habt, wie vertieft ihr die Beziehung?
Die Fragen sind übrigens nicht auf die aktuelle Situation beschränkt, sondern allgemein gemeint. Würde mich über Antworten freuen :smile:
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #2
Ich liebe es, Menschen aller Art kennen zu lernen und hatte da auch noch nie Probleme.
Aber ich würde nie gezielt irgendwo hingehen um Menschen kennen zu lernen. Ich nehme aktiv am Leben Teil, unternehme viel in meiner Freizeit und bin beruflich gut vernetzt. Ich kann gar nicht nicht Menschen kennen lernen. Weiß nicht, wie das funktionieren soll :grin:

Wenn man aus sich heraus geht, ist das doch eine Automatik. Wenn ich andere beim Einkaufen, beim Sport, bei einem Meeting/Netzwerktreffen, an der Theke beim Bierholen... anspreche, ergibt sich doch wie oft ein Gespräch. Schon hat man einen Menschen kennen gelernt.
Gestern wollte ich so eine doofe Yogamatte im Discounter kaufen. Neben mir befühlte eine andere Kundin die Ware und ich fragte sie, ob die Matten denn wohl rutschen würden. Und schon haben wir bis zur Kasse gefachsimpelt. Das mache ich jeden Tag. Und manchmal ergibt es sich, dass der Kontakt sich wiederholt (jetzt keiner von der Supermarktkasse, aber die Leute von der Biertheke sieht man doch öfter im Ort oder hat sie längst gefragt, wo sie sonst so hingehen und was sie machen).

Ich weiss dass es Menschen gibt die nicht so aus sich herausgehen, aber das muss man einfach tun. Einfach tun und es sich zur Selbstverständlichkeit machen. Passiert nix. Maximal dass dich jemand schräg anschaut, weil er nicht damit rechnet, dass ein Fremder ihn anspricht. Passiert mir vielleicht ein Mal in fünf Jahren.
 
F
Benutzer102346  (41) Meistens hier zu finden
  • #3
Wobei es ja momentan natürlich leider deutlich schwieriger ist, Leute kennenzulernen, weil alles dicht hat :zwinker:
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #4
Ich kann gar nicht nicht Menschen kennen lernen. Weiß nicht, wie das funktionieren soll :grin:
So unterschiedlich können Menschen sein :grin: Für mich ist es das normalste der Welt, rauszugehen und niemanden kennenzulernen. Da es das Leben aber weniger lebenswert macht (in meinem Fall zumindest), möchte ich das gerne ändern.
Ich weiss dass es Menschen gibt die nicht so aus sich herausgehen, aber das muss man einfach tun. Einfach tun und es sich zur Selbstverständlichkeit machen.
Da scheint der Knackpunkt zu sein. Ich z.B. finde das nämlich alles andere als einfach. Werde aber mal versuchen, mir das zu Herzen zu nehmen.

Wobei es ja momentan natürlich leider deutlich schwieriger ist, Leute kennenzulernen, weil alles dicht hat :zwinker:
Ja, stimmt, deshalb hatte ich auch angemerkt, dass die Frage allgemein gemeint war ^^ Irgendwann werden sich die Erkenntnisse aus dem Thread dann auch wieder anwenden lassen.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #5
Also in meinem Leben hab ich da (wenn ich mal so durchgehe) 3 Quellen:

-Arbeit
-Hund
-Internet

Bei ersterem entsteht der Kontakt logischerweise durch die Arbeit. Beim zweiten durch die Hunde und beim dritten ist es unterschiedlich. Kann um Sex gehen, Freundschaft, City-Trip... je nachdem. Erst schreiben, dann treffen.

Mir fällt grade auf, dass ich wirklich sehr viele enge Freunde über Dating-Apps und Plattformen kennen gelernt hab :ashamed:
Wobei ich dazwischen auch jede Menge Griffe ins Klo hatte, aber mit denen kann ich leben und was ich jetzt am Ende hab, darüber bin ich sehr froh :smile:

Also nur Mut, zu verlieren hast du ja nichts.
was arbeitest du denn? Lernst du da niemanden kennen?
Und aktuell bietet sich das Internet für neue Bekanntschaften natürlich umso mehr an :smile:
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #6
was arbeitest du denn? Lernst du da niemanden kennen?
Ich bin Student, Informatik, und arbeite an der Uni auch als studentische Hilfskraft. Ich habe bisher nur ein paar Leute durch Projekte in Gruppen kennengelernt, die gibt's aber eher selten an unserer Uni. Ich find's schwierig, den ersten Kontakt zu irgendwem herzustellen, weil ich irgendwie immer die Befürchtung habe, dass ich störe oder nerve. Momentan ist es natürlich noch schwerer ^^
Und aktuell bietet sich das Internet für neue Bekanntschaften natürlich umso mehr an :smile:
Ja, leider habe ich selbst da das Problem mit dem ersten Kontakt 😅 Vielleicht stell ich mich auch an, aber ich hab irgendwie Angst, eine genervte Reaktion zu erhalten oder sogar blockiert zu werden.
 
Darkbeck
Benutzer100191  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Such dir einfach ein paar Hobbys :smile: wie schon gesagt wurde, nicht mit der Absicht jemanden kennenzulernen sondern einfach um Freude am Leben zu haben.
Dann kommen die Kontakte von ganz alleine.

Meine hobbys sind volleyball, improvisationstheater und cosplay. Hier habe ich meine besten Freunde, sowie meine Partnerin kennengelernt :smile:
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #8
Deshalb möchte ich diejenigen fragen, die mit dem Thema schon mehr Erfahrungen gesammelt haben:
Ich zähle mich zwar nicht zu ihnen (aus den gleichen Gründen, wie du), allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass solche Ratschläge von solchen Leuten bei mir nicht wirklich funktionieren, weil ich sie nicht umsetzen kann.
Wo geht ihr hin, um Leute kennenzulernen?
Wo ich mich wohlfühle, und wo hoffentlich die anderen Leute auch gern Leute kennenlernen möchten. Am besten ist, wenn die anderen Leute einander auch nicht kennen, dann ist nämlich für mich die Chance am größten irgendwo unterzukommen.
Wodurch entsteht der Kontakt?
Im obigem Fall dadurch, dass man eine gewisse Zeit zusammen verbringt, wodurch man einander nicht mehr absolut fremd erscheint, dann ist nur noch ein guter Aufhänger nötig, welcher es ermöglicht, ins Gespräch zu kommen.
Falls ihr eine bestimmte Person kennenlernen wollt, wie geht ihr vor?
Online: So anschreiben, dass eine Antwort darauf wahrscheinlich ist.
Offline: Dafür brauche ich viel zu lang und ich bin viel zu angespannt, so verpasse ich die meisten Gelegenheiten. Besser ist es, wenn das Interesse erst nach dem ersten Kontakt entsteht. Da das aber so selten passiert, fällt es mir schwer, ohne Interesse den Kontakt zu suchen, und mit Interesse, siehe den ersten Satz hier. So bleibt fast nur das Szenario unter "Wo geht ihr hin um Leute kennenzulernen?" übrig.
Sobald ihr jemanden kennengelernt habt, wie vertieft ihr die Beziehung?
Ich versuche den Kontakt irgendwie aufrechtzuerhalten, das ist schon schwierig genug. Ich bleibe offen, und wenn sich eine Gelegenheit bietet, dann versuche ich sie zu nutzen.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #9
Niki3k, du hast in deinen Threads schon recht viele Vorschläge unterbreitet bekommen :smile: Angefangen mit Unigruppen, über Hochschulsport (der nicht nur „Sport“ im klassischen Sinn anbietet), Erasmus-Abende, Ehrenämter oder Interessensvereine wie Entwicklertreffs oder dem CCC. Das sind alles Dinge, wo man als fremde Person gelegentlich angesprochen wird oder auch die Möglichkeit hat, sich einzubringen. Heißt, es sind einigermaßen geöffnete Gruppen.
Mit den aktuellen Maßnahmen würde ich wohl über Jodel nach jemanden zum Spazieren suchen. Vielleicht als „Selbstoffenbarung“ (Eine mögliche Formulierung wäre: „Ich bin neu in HH, sehr introvertiert, kenne hier niemanden und fühle mich einsam. Würde gerne spazierengehen :smile: Mag jemand mitkommen?“) Alternativ: Wie sieht es denn beim CCC aus? Hast du dort mal nachgefragt/nach aktuellen Projekten geschaut? Hackathons laufen auch online ab (habe neulich wieder von einem gehört, bei dem eine Stadt einen veranstaltet hat, um bessere digitale Lösungen zu finden).
Leider beinhalten die meisten Ansätze aber irgendeinen Aufwand deinerseits. Solange du diesen also nicht erbringst, ist es eher schwierig. Du merkst es hier im Forum ja auch: Wenn du ein Thema postest (Aufwand), bekommst du Antworten, Kontaktmöglichkeiten und Aufmerksamkeit. Du wirst „sichtbar“. Wenn du mit der Außenwelt nicht in Verbindung trittst, bist du selbst für kontaktsuchende Menschen nicht sichtbar. Heißt, der Aufwand muss beinhalten, dich sichtbar zu machen. Das kann entweder über Beiträge, Mitmachen bei einem Projekt, Eintreten in eine (virtuelle) Gruppe oder persönliche Anwesenheit der Fall sein. Du kommst aber eben nicht darum herum, dich irgendwie sichtbar zu machen und dich gegebenenfalls über Möglichkeiten zu informieren. Wie sieht es denn mit Hackathons (bundesweit oder auch auf europäischer Ebene) und dem CCC in Hamburg aus? Was hat deine Recherche diesbezüglich ergeben?
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #10
Ja, leider habe ich selbst da das Problem mit dem ersten Kontakt 😅 Vielleicht stell ich mich auch an, aber ich hab irgendwie Angst, eine genervte Reaktion zu erhalten oder sogar blockiert zu werden.
Dann kanns auch nichts werden :zwinker:
Nicht böse gemeint, aber von nichts kommt nichts. Also entweder du wirst aktiv oder du lässt es.
Klar kann es sein, dass 9 von 10 nicht antworten, aber was hast du zu verlieren?
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #11
Zur Zeit geht gar nichts.

Vor und nach Corona: Ich gehe viel auf kulturelle Veranstaltungen, z.B. Konzerte, Vernissagen, Lesungen, Gesprächsrunden, Vereinstreffen und natürlich auch Partys. Da findet man immer bekannte und neue Gesprächspartner. Oft lernt man die über Bekannte kennen: "Darf ich dir mal ... vorstellen, der ist neu hier?" Und wenn man gar keinen kennt, kann man ja an der Bar mit jemandem ins Gespräch kommen. Also ich finde immer jemand, auch in fremden Städten. 🥂
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
  • Wo geht ihr hin, um Leute kennenzulernen?
Gemeinschaftlicher Sport (Sportverein, Boulderhalle), Gruppenreisen (Segeltörns und andere Outdoor-Sport-Reisen), Hüttenübernachtungen in den Bergen.
Allerdings ist das Kennenlernen neuer Leute dabei jeweils nur ein netter Nebeneffekt.
  • Wodurch entsteht der Kontakt?
Beim Bouldern, weil man sich gegenseitig Tipps gibt, gemeinsam an einem harten Boulder-Problem knobelt, o.Ä.
Bei der Gruppenreise, weil man mit einer überschaubaren, festen Gruppe unterwegs ist und da unweigerlich ins Gespräch kommt. Und insbesondere bei Segeltörns kann man sich an Bord überhaupt nicht aus dem Weg gehen.
Und in der Hütte setzt man sich zum Abendessen zu irgendwelchen Leuten an den Tisch und unterhält sich über die Wanderung, die einen zur Hütte geführt hat, die Pläne für die nächsten Tage, usw.
  • Falls ihr eine bestimmte Person kennenlernen wollt, wie geht ihr vor?
Es wäre schon ziemlich nützlich, eine solche Taktik zu haben, um nicht mehr auschließlich auf die oben genannten, irgendwie automatisch entstehenden Kontakte angewiesen zu sein.
  • Sobald ihr jemanden kennengelernt habt, wie vertieft ihr die Beziehung?
Überhaupt nicht, weil ich in dieser Hinsicht absolut unfähig bin.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #13
Ein kurzes Beispiel: Ich interessiere mich sehr für Essen, Lebensmittel, Nachhaltigkeit, etc. Es gibt eine für mich attraktive Interessensgemeinschaft (ein Verein, der viele Menschen mit diesen Interessensgebieten vereint). Nachdem ich in den Kalender dieses Vereins geschaut habe und feststellte, dass sie einen Online-Stammtisch anbieten, habe ich heute eine E-Mail geschrieben, in der ich mitteilte, dass ich diese Gruppe gerne kennenlernen würde und gefragt habe, ob es möglich wäre, am Stammtisch teilzunehmen. Wahrscheinlich lerne ich also nächste Woche darüber ein paar Menschen kennen und dank des gemeinsamen Themas werde ich mich wahrscheinlich auch integrieren können. Der Aufwand dafür betrug etwas mehr als zehn Minuten. Der Verein kommt nicht zu mir, aber er ist für mich sichtbar. Durch die Kontaktaufnahme habe ich mich ebenfalls sichtbar gemacht. Ob ich mich am Ende dort wohlfühle, weiß ich nicht, der einzige Weg, das zu erfahren, ist, es zu probieren. Das maximale Risiko ist, dass ich zehn Minuten und einen Abend verschwendet habe. Dennoch werde ich am Ende mit Menschen gesprochen und eine neue Erkenntnis gewonnen haben.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #14
Such dir einfach ein paar Hobbys :smile:
Danke für deine Antwort :smile:
Hobbies hab ich eigentlich genug, nur durch die Uni leider kaum Zeit, diese auszuüben. Fotografie, Klavier, Film, Programmieren, Zeichnen wär alles dabei. Da das aber eher zurückgezogene Hobbies sind, kommen die Kontakte leider nicht von ganz alleine.
Den hatte ich sogar ausprobiert, wurde aber recht schnell geschlossen, wegen Corona ^^'
Interessensvereine wie Entwicklertreffs oder dem CCC
Klingt eigentlich nicht schlecht. Bei dem in Hamburg gibt's momentan gar keine Events (scheinbar auch nichts online, soweit ich sehe), und so richtig weiß ich auch nicht, wie das funktioniert und was dort überhaupt gemacht wird (und vor allem, ob ich da überhaupt irgendwas beitragen kann). Aber das ist ja meine Aufgabe, das alles herauszufinden.
Hackathons laufen auch online ab (habe neulich wieder von einem gehört, bei dem eine Stadt einen veranstaltet hat, um bessere digitale Lösungen zu finden).
Online Hackathons habe ich bei meiner Recherche tatsächlich auch entdeckt. Im Februar gibt es zB einen recht großen, aber da kann ich nicht, wegen Klausurphase. Ich habe wohl vor, an einem teilzunehmen, wenn ich Zeit habe. Vielleicht erstmal ein CTF, die scheinen weniger Zeit in Anspruch zu nehmen. Nur fehlt mir da ein Team :grin:
Du merkst es hier im Forum ja auch: Wenn du ein Thema postest (Aufwand), bekommst du Antworten, Kontaktmöglichkeiten und Aufmerksamkeit. Du wirst „sichtbar“. Wenn du mit der Außenwelt nicht in Verbindung trittst, bist du selbst für kontaktsuchende Menschen nicht sichtbar. Heißt, der Aufwand muss beinhalten, dich sichtbar zu machen.
Das mit dem Forum war auch in erster Linie ein Weg, eine solche Selbstoffenbarung auszuprobieren. Um mal Reaktionen und Meinungen einer ganz anderen Gruppe von Leuten zu bekommen. Das gute ist, dass das hier in einem gesicherten Rahmen ist, ohne Konsequenzen. Das echte Leben ist etwas risikoreicher, wie ich finde...
Woher weiß ich denn, dass die Person, mit der ich mich per Jodel auf einen Spaziergang treffe, mich nicht entführen oder umbringen möchte? Oder was, wenn sie mir einfach extrem unsympathisch ist, ich aber nicht wegkann, weil ich nicht unhöflich sein oder die Gefühle der Person verletzen möchte?
Ich verstehe jedenfalls, was du meinst, mit der Notwendigkeit, sich sichtbar zu machen. Das ergibt Sinn. Was aber häufig ignoriert oder nicht angesprochen wird, ist, dass das mit viel Risiko verbunden ist, und es deshalb nicht selbstverständlich ist, dass sich jemand dazu überwindet. Oder empfinde ich das falsch?
Dann kanns auch nichts werden :zwinker:
Nicht böse gemeint, aber von nichts kommt nichts. Also entweder du wirst aktiv oder du lässt es.
Klar kann es sein, dass 9 von 10 nicht antworten, aber was hast du zu verlieren?
Klar kann es dann nichts werden. Aber wie macht ihr das denn, also das Aktiv werden? Oder habt ihr diese Sorgen gar nicht, dass eine genervte Reaktion kommen könnte?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #15
Woher weiß ich denn, dass die Person, mit der ich mich per Jodel auf einen Spaziergang treffe, mich nicht entführen oder umbringen möchte?
Fangen wir hier mal an: Die Wahrscheinlichkeit dafür ist realistisch betrachtet sehr gering. Du kannst es aber z.B. so machen, wie ich es auch tun würde. Ich treffe die Person an einem einigermaßen belebten Ort im Tageslicht und dann gehe ich mit ihr in einem öffentlichen Park spazieren. Warum sollte dich jemand entführen wollen? Woher kommt diese Angst? Das wäre womöglich ein Ansatzpunkt für deine Therapie.
Oder was, wenn sie mir einfach extrem unsympathisch ist, ich aber nicht wegkann, weil ich nicht unhöflich sein oder die Gefühle der Person verletzen möchte?
Ja, dann gehst du mit der Person eine kurze Runde (30 Minuten) und dann sagst du, dass dir kalt wird. Ist bei der Wetterlage durchaus möglich. Auf Anhieb unsympathisch kann natürlich passieren, aber auch damit muss man im Leben manchmal umgehen — zumal die andere Person womöglich gar nichts dafür kann.

Was aber häufig ignoriert oder nicht angesprochen wird, ist, dass das mit viel Risiko verbunden ist, und es deshalb nicht selbstverständlich ist, dass sich jemand dazu überwindet. Oder empfinde ich das falsch?
Empfindungen können per se nicht falsch sein. Allerdings ist dein Eindruck hier mal wieder eher... realitätsfern. Das „Risiko“, das du siehst, ist aus meiner Sicht wieder vorgeschoben. Eine Entführung ist mehr als unwahrscheinlich (nicht unmöglich, aber mal ganz ehrlich: in den seltensten Fällen werden Zufallsopfer entführt) und dem kannst du vorbeugen, indem du dich an oben genannte Kriterien hältst (Tagsüber, belebter Ort, Spaziergang im Stadtpark). Da andere „Risiko“ trägst du bei jeder intermenschlichen Interaktion. Es kann immer passieren, dass man mit jemandem auf der Sympathieebene nicht harmoniert. Das ist aber nicht schlimm. Dann geht man spazieren und lässt es danach einfach auslaufen, indem man sich bedankt, dass es geklappt hat und dann geht. Also an dieser Stelle: Kein Risiko. Wachstumschance.
Aber wie macht ihr das denn, also das Aktiv werden? Oder habt ihr diese Sorgen gar nicht, dass eine genervte Reaktion kommen könnte?
Warum sollte eine genervte Reaktion kommen, wenn jemand „sichtbar“ geworden ist und man sich im angemessenem Ton bei der Person meldet? Und selbst wenn die Reaktion genervt ist: Dann passiert da nichts. Man sucht sich dann eine Alternative. Das sind gefühlte Hindernisse. Die sind nicht da. Das „Risiko“ ist weder hoch, noch sonderlich realistisch. Lasse dich nicht von deiner Angst beherrschen. Begegne ihr mit Logik.
Ich habe wohl vor, an einem teilzunehmen, wenn ich Zeit habe. Vielleicht erstmal ein CTF, die scheinen weniger Zeit in Anspruch zu nehmen. Nur fehlt mir da ein Team :grin:
Ist doch super! Du könntest beispielsweise bei der Fachschaft anfragen, ob sie ein (von dir vorgefertigtes) Gesuch an die Studierenden deiner Fachrichtung verschicken können. Oder du schreibst zum Beispiel den CCC an (nachdem du herausgefunden hast, was die machen 😌) per Kontaktformular oder E-Mail, schilderst die Situation (CFT, konkreter Wettbewerb, erforderliche Teamgröße) und fragst, ob es Mitglieder gibt, die interessiert wären oder ob sie es intern teilen können. Selbst wenn dazu ein Nein kommt: Du lernst dadurch, dass dir nichts passiert. Diese Erkenntnis ist unfassbar wichtig, denn sie kann zum Anker werden, um die Angst zu bekämpfen.

Wir hatten das „Risiko“ aber bereits besprochen. Du drehst dich wieder im Kreis.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #27
Auf der gleichen Ebene agiere dann auch ich.
Mache ich grundsätzlich auch. Außer: Ich möchte wirklich mit der Person befreundet sein. Weil wenn beide so denken und keinen Schritt vorwärts tun, passiert da auch nichts.

Ich bin aber eher so drauf, dass ich dann etwas mehr ins Detail bei mir gehe und bei mir mehr von etwas erzähle (idealerweise etwas, das die andere Person auch kennt und auf das man dann gut antworten kann).

Wenn die Person dann wenig darauf erwidert, und das vielleicht sogar mehrmals bei verschiedenen Dingen, ist das ein eindeutiges Zeichen. Dann geht man den Themenwechsel eben mit und weiß, dass man sich die Mühe nicht machen braucht.
 
W
Benutzer180521  Verbringt hier viel Zeit
  • #28
Wenn ich darüber nachdenke, fallen mir unzählige Situationen ein, in denen mir Menschen persönliche Dinge erzählt, oder angedeutet haben, die ich total interessant fand, aber in denen ich mich dann nicht getraut habe, deutliches Interesse an dieser Sache zu zeigen und nachzufragen, weil ich Angst hatte, dadurch irgendwie unangenehm in ihre Privatsphäre einzudringen und ihnen Dinge entlocken zu wollen, die sie vielleicht überhaupt nicht mit mir teilen möchten.
Was auch ganz gut funktioniert, ist dann, zu sagen: "Darf ich fragen, was...[Frage]?" oder "Das interessiert mich. Magst du mehr davon erzählen?" oder "[Frage] - Du musst dich nicht gedrängt fühlen, ich kann verstehen, wenn dir das zu privat ist."
Ich bin auch eher der Typ, der weniger von sich preisgibt, und andererseits, wenn ich wirklich was zu erzählen habe, auch auf gar keinen Fall jemand Uninteressierten belabern will. Die oben genannten Möglichkeiten bringen mich dann immer in eine angenehme Situation, weil ich auswählen kann: Ich kann erzählen, wenn ich möchte, aber wenn ich nicht möchte, dann weiß ich, dass die fragende Person nicht beleidigt ist, und kann ganz einfach nein sagen.
Grundsätzlich freuen sich Menschen über ehrliches Interesse (meiner Erfahrung nach).

Niki3k
Ich kenne den Weg, sehe die Tür, aber kann nicht durch sie durchgehen. Es geht einfach nicht. Wie, wenn man morgens im Bett liegt und aufstehen müsste/möchte, aber es nicht kann. Es ist genau das gleiche.
Dann sind die Schritte immer noch zu groß und der Druck zu klein und deine Entscheidungskraft nicht da. Der Vergleich mit dem Bett macht es für mich sehr nachvollziehbar.
Druck: Wenn ich weiß, dass ich nur noch zehn Minuten habe, bis der Bus kommt, schaffe ich es aus dem Bett. Diesen Zeitdruck hast du nicht.
Schritte: Ich kann mich im Bett entscheiden, die Augen offenzuhalten. Ein Bein raushängen zu lassen. Die Decke wegzulegen, damit es weniger gemütlich ist. Mich aufsetzen. Was dann trotzdem noch fehlt, ist ein Ruck. Der ist aber weniger schwierig, je mehr kleine Schritte ich vorher gemacht habe.
Das heißt für dich: so kleine Schritte zu gehen, dass deine Angst keine Angriffsfläche hat, aktiv zu werden.
Zu diesen Schritten musst du dich bewusst entscheiden, aber nicht "Ich mache jetzt viele kleine Schritte" sondern "Heute mache ich Minischritt 1". "Morgen schreibe ich meiner Kommilitonin" :whoot: Schau an, eine Entscheidung hast du schon getroffen! Morgen (jaja heute, ist schon spät) brauchst du den Ruck, sie umzusetzen. Und dann kommt der nächste Schritt.
Nur habe ich halt ein gewisses Talent dafür, unauffällig zu sein :grin:
Welchen Minischritt überlegst du dir für das nächste Usertreffen, um auffälliger zu werden?
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #29
Wie, wenn man morgens im Bett liegt und aufstehen müsste/möchte, aber es nicht kann
Damit tue ich mich seit Monaten schwer. Aber (lach nicht) ich föhne mich morgens immer warm beim Anziehen. Das holt mich dann doch oft aus dem Bett, weil ich wenigstens etwas Schönes vor mir habe, wenn ich es verlasse. (Es sind eben doch die kleinen Dinge.)
Vielleicht kannst du das auch tun. Irgendeinen positiven Lichtblick finden, der definitiv erreichbar ist (z.B. einfach mal Gesellschaft gehabt zu haben).

Was mir auch einfällt: Du arbeitest motivierter, wenn du richtige Kleidung anhast, aber du lernst erwiesenermaßen besser, wenn es dir gutgeht und du es bequem hast. Wieso also nicht das gleiche Prinzip jetzt anwenden? Schreib der Kommilitonin doch morgens, wenn du noch verschlafen im Bett liegst und dir keine Panik darüber machen kannst. Mach doch mal morgens bevor du aufstehst schnell ein Jodel Profil. Ist gerade so gemütlich im Bett, du willst es noch nicht verlassen und suchst eine Ausrede, warum du noch drin bleiben darfst...

Ich weiß nicht, wie Müdigkeit bei anderen funktioniert, aber ich kann mir gut vorstellen, dass da auch genügend Hirn ausgeschaltet ist, um Dinge, bei denen man blockiert ist, eher auch zu überwinden.

Streits, Liebeskummer, Eifersucht, etc
Im Nachhinein stehst du alldem nicht so hilflos gegenüber, wie es sich jetzt gerade für dich anfühlt.

Natürlich wirke ich hier sehr Ich-bezogen, weil ich in erster Linie über meine Probleme schreibe.
Dazu noch: Es gibt verschiedene Arten, seine Probleme wahrzunehmen und über sie zu denken. Du denkst nicht "meine Angst trennt mich von anderen". Du denkst "meine Angst trennt mich von Erfahrungen, die für andere normal sind". Ich habe deinen anderen Thread gerade nicht parat, aber das ist tatsächlich sehr oft bei deinen Aussagen so.
Das sind kleine Nuancen, aber das sind welche, die deinen Schwerpunkt von anderen noch ein Stückchen mehr wieder zurück zu dir lenken.
Ein Beispiel, wie man etwas mehr aufdrehen könnte:

Du hast meinen Vorschlag in deinem anderen Thread, mal auf andere Menschen in deinem Umfeld zu schauen und zu überlegen, was du von ihnen lernen kannst, sehr ablehnend reagiert. "Brauche ich nicht, habe ich nicht, finde ich nicht." Aber letztendlich ist genau das die Grundlage für Interaktion mit anderen. Denn wenn du nicht lernst, wie dein Gegenüber tickt und was es dir an positiven Eigenschaften anzubieten hat, kann ich mir kaum vorstellen, wie du es dann zu schätzen lernen sollst.
Und ich sehe, wo du das tust (du willst deine Kommilitonin nicht nur deswegen anschreiben, weil sie halt weiblich ist).
Aber du meintest beispielsweise auch, du könntest von deinen Dozenten nichts lernen, auch wenn du sie als Dozenten schätzen würdest. Hast aber selbst schonmal über Nachhilfe nachgedacht, um unter Leute zu kommen, willst das aber nicht, weil du nicht erklären kannst. Könntest du also nicht doch was von deinen Dozenten lernen, nämlich genau dafür?

Oder, noch simpler (wobei das im Laufe deiner Threads besser geworden ist):
Lass dich auf die Antworten hier ein. Kein "aber" und kein "nein" und kein "mal schauen, aber eher nicht". (Ich bin da in meinen Threads tatsächlich nicht besser, aber das muss nicht heißen, dass das toll ist). Man kann auch gerne mal nachfragen. "Wie meinst du das?" "Wie lief das bei dir ab?" "Wie kann ich mir das vorstellen?"...
Auch dadurch zeigst du Interesse, nämlich Interesse am Rat der Personen in diesem Forum :smile:
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #30
Von mir zu erzählen ist dagegen deutlich einfacher. Da muss ich mir keine derartigen Sorgen machen, sondern mir einfach nur überlegen, wem ich was erzählen will.
Das geht mir auch so. Das wird aber auf die Dauer langweilig, wenn mein Gegenüber daran nicht interessiert ist und nicht darauf eingeht. Gerade bei der schriftlichen Kontaktaufnahme finde ich es wichtig, in "Vorleistung" zu gehen, damit mein Gegenüber etwas hat, worauf es eingehen kann. Oft genug passiert das aber nicht. Vielleicht empfinden das auch die meisten Menschen als zu aufdringlich? Nur, wenn ich das nicht mache, dann wird durch Smalltalk genau nichts entstehen. Siehe hier
Außer: Ich möchte wirklich mit der Person befreundet sein. Weil wenn beide so denken und keinen Schritt vorwärts tun, passiert da auch nichts.
-----
Und das Selbstbewusstsein, dass es kein Weltuntergang ist, wenn das Gegenüber mal unerwartet oder sogar direkt negativ reagiert. Missverständnisse kann man immer auch klären, wenn man sich davon nicht verschrecken lässt.
:schuettel: Da habe ich leider andere Erfahrungen gemacht, denn um es eventuell klären zu können, müssten beide dazu bereit sein, und das geht nicht, wenn einer sich verletzt fühlt. Wenn die Person für mich nicht egal ist, dann ist das für mich schon ein kleiner Weltuntergang, weil ich niemanden verletzen möchte. Nur wie soll so Selbstbewusstsein entstehen? Wenn ich nämlich versuche, solche Situationen zu vermeiden, dann passiert das
aber in denen ich mich dann nicht getraut habe, deutliches Interesse an dieser Sache zu zeigen und nachzufragen, weil ich Angst hatte, dadurch irgendwie unangenehm in ihre Privatsphäre einzudringen und ihnen Dinge entlocken zu wollen, die sie vielleicht überhaupt nicht mit mir teilen möchten.
Und der Teufelskreis ist geschlossen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #31
Nur wie soll so Selbstbewusstsein entstehen?
Ich denke, die Angst, etwas falsches zu sagen und den anderen zu verschrecken macht tatsächlich mehr kaputt, als dass sie guttut.
Man zieht sich dann zurück, ist nicht mehr wirklich "man selbst" und agiert eher danach, was der andere mögen könnte (und mit sowas liegt man dann häufig falsch, weil niemand Gedanken lesen kann).

Als jemand der sich grundsätzlich immer zuallererst um andere Gedanken macht kann ich dir sagen: Mit der Taktik kannst du nur verlieren. Wenn du versuchst, das "richtige" zu tun oder zu sagen wirst du es definitiv falsch machen Und dann ist der Frust am Ende natürlich hoch.

Grundsätzlich solltest du auch das Selbstbewusstsein haben, bei Leuten, die Missverständnisse nicht klären wollen, zwei Einstellungen zu haben:
a) Geben wir ihnen mal Zeit, wenn sie sich beruhigt haben, lassen sie vielleicht mit sich reden. Und dann können wir das klären.
b) Jemand, der nicht bereit ist, Missverständnisse in der Kommunikation mit mir aufzuarbeiten, hat auch einfach keine hilfreiche Kommunikationskultur und passt dann vielleicht nicht zu mir.

Und auch hier: du bist nicht so wichtig, wie du denkst. Du bist nicht der Alleinherrscher über die Gefühle deines Gegenübers. Nur, weil du etwas verletzendes gesagt hast (passiert leider), heißt das nicht, dass das die Person auch so sehr verletzen muss, dass sie da ein riesiges Fass aufmacht (solange du nicht richtig ins Fettnäpfchen getreten bist). Und wenn es sie verletzt, kann sie auch das unterschiedlich werten und unterschiedlich damit umgehen.
Wer nicht mit dir über bestimmte Dinge reden will, hat einen Mund, um dir genau das zu sagen "Du, das ist mir zu privat." Oder einfach, indem er oder sie das Thema wechselt.
Die Zeichen des Gegenübers zu deuten bedeutet nicht, alles für sie mitzudenken oder sogar mitzusprechen. Das können die ganz gut alleine.

Leg dir im Notfall ein paar Phrasen zurecht, mit denen du das umschiffen kannst. "Ich hoffe, es ist alles in Ordnung." "Ich möchte nicht zu aufdringlich wirken, das interessiert mich einfach." "Du musst das nicht sagen, wenn du nicht möchtest." "Ich wollte dir damit nicht auf die Füße treten."
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #32
mrc, banane0815 banane0815 , mir wurde das Gespür für Konversation nicht wirklich in die Wiege gelegt. Durch Ausprobieren habe ich gelernt, was meistens ok ist... erst habe ich Phrasen gedroschen und dann habe ich (sobald die Unterhaltung lief) angefangen, Fragen zu stellen. Wenn auf der anderen Seite auch nur kurz gezögert wurde (und sei es auch nur, weil man über die Frage nachdenken musste), habe ich nachgeschoben, dass ich nicht sauer bin, falls man mir nicht antworten mag. Das mag manchmal überzogen gewesen sein, aber es hat maximal zu einem kurzen Lacher geführt und dann wurde meine Frage (meistens) beantwortet.
Hier kann es hilfreich sein, sich soetwas vorab zurecht zu legen, damit man darauf jederzeit zurückgreifen kann. Dieses Signal (dass man Verständnis dafür hat, dass der andere das als sensibles Thema empfinden kann und man zwar interessiert ist, aber nicht drängt) hilft bereits dabei, das Gespräch zu verbessern. Das wirkt beim anderen meistens recht stark. Warum? Weil viele Menschen die Befürchtung haben, dass diese Ablehnung für die Weitergabe sehr intimer Informationen vom Gegenüber persönlich genommen wird. Wenn man dieser Befürchtung vorweggreift, schafft das eine sehr gute Gesprächsbasis und die meisten Menschen können damit offener werden.
Es ist kein Allheilmittel, dient mir mittlerweile aber als „Türöffner“ für interessante und tiefgreifende Gespräche (außerdem ist die Option, jederzeit mit dem sich öffnen aufhören zu können für viele Menschen etwas, das ihnen Sicherheit verleiht). Zumal ich dadurch gelernt habe, sozial verträglicher zu kommunizieren und Antworten diplomatischer zu formulieren, falls ich über irgendetwas nicht sprechen möchte (kommt schließlich genauso vor)
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #33
Ich denke, die Angst, etwas falsches zu sagen und den anderen zu verschrecken macht tatsächlich mehr kaputt, als dass sie guttut.
Man zieht sich dann zurück, ist nicht mehr wirklich "man selbst" und agiert eher danach, was der andere mögen könnte (und mit sowas liegt man dann häufig falsch, weil niemand Gedanken lesen kann).

Als jemand der sich grundsätzlich immer zuallererst um andere Gedanken macht kann ich dir sagen: Mit der Taktik kannst du nur verlieren. Wenn du versuchst, das "richtige" zu tun oder zu sagen wirst du es definitiv falsch machen Und dann ist der Frust am Ende natürlich hoch.
Ich weiß, dass es falsch ist, wenn ich versuche es "richtig" zu machen. Ich möchte ja gern ich selbst sein. Da das aber immer wieder schiefgeht, habe ich die Messlatte mit der Zeit immer höher gelegt, ab wann ich darauf vertrauen kann, dass mein Gegenüber mir keine böse Absicht unterstellt, wenn ich etwas vermeintlich verletzendes sage. Und es geht trotzdem immer wieder schief. :frown:
 
efeu
Benutzer122533  (35) Sehr bekannt hier
  • #34
Off-Topic:

Du musst dich nicht gedrängt fühlen, ich kann verstehen, wenn dir das zu privat ist.
Ist das wirklich eine Art Frage, die andere gut aufnehmen? Es klingt hier von allen so. Ich bin da seltsam, daher kann ich es schlecht beurteilen, aber ich würde wohl komisch gucken, wenn das Gegenüber sowas sagen würde. Weil es bei mir irgendwie nix Halbes gibt - entweder, man ist sich sicher nah genug oder nicht und in allen nicht-Fällen werde ich das eh nicht beantworten wollen. Daher lerne ich die Leute eigentlich nur langsam/gar nicht oder gleich am ersten Tag intensiv kennen.

Niki3k, hast du dich abseits von Kontakten schon zu irgendetwas wirklich überwinden müssen und es geschafft? Wie bist du denn da vorgegangen?
Manchen hilft es, die kleinen Schritte zu planen und zu gehen, was jetzt schon viele vorgeschlagen haben. Probier es aus.
Es macht aber nichts, wenn das nichts wird, das ist Typsache. Ich käme mit sowas nie aus dem Bett, brrr. Lieber noch 10min ganz dick einkuscheln und dann mit Schwung ganz raus. Anders ist es bei mir bei Menschen auch nicht.
„Je länger man vor der Tür zögert, desto fremder wird man.“ (Kafka)
Danach lebe ich, wenn ich Sachen machen muss, die ich absolut nicht machen will, weil irgendwas in mir lieber sozial unfähig sein möchte. :grin:
Da sag ich mir dann, dass ich jetzt noch ne Stunde (oder Tage...) lang drumherum schleichen und mich mies fühlen kann, oder ich fühl mich halt die 3min, die das dauert, doof, dafür hab ichs erledigt und danach meine Ruhe.
Das hilft bei fast allem, was Überwindung braucht. Denn das ganze Gedankenmonstrum vorher ist in 99% der Fälle viel schlimmer als die Sache selbst.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #35
"Morgen schreibe ich meiner Kommilitonin" :whoot: Schau an, eine Entscheidung hast du schon getroffen! Morgen (jaja heute, ist schon spät) brauchst du den Ruck, sie umzusetzen.
Den Ruck habe ich mir gegeben. Ich habe zwar 10 Minuten gebraucht, bis ich die Nachricht abgeschickt habe, hatte danach Herzklopfen und hoffe, dass sie nein sagt, aber trotzdem ist der Schritt getan, und das zählt :smile:
Nachtrag: Sie hat bereits geantwortet und ja gesagt. Sie meinte sogar, dass es ihr gefällt, dass ich so offen frage. Sieh an.
Welchen Minischritt überlegst du dir für das nächste Usertreffen, um auffälliger zu werden?
Schwierig. Ehrlich gesagt hoffe ich einfach, dass ein Thema aufkommt, bei dem ich Ahnung habe und irgendwas sagen kann. Der Schritt wäre halt, dann auch was zu sagen.

Das holt mich dann doch oft aus dem Bett, weil ich wenigstens etwas Schönes vor mir habe, wenn ich es verlasse. (Es sind eben doch die kleinen Dinge.)
Vielleicht kannst du das auch tun. Irgendeinen positiven Lichtblick finden, der definitiv erreichbar ist (z.B. einfach mal Gesellschaft gehabt zu haben).
Vom 1. bis 24. Dezember habe ich an so ner Programmier-"Challenge" teilgenommen, Advent of Code, bei der jeden Morgen um 6 Uhr eine neue Aufgabe hochgeladen wurde. Das hat mich sehr motiviert, sodass ich in der Zeit fast jeden Tag um Viertel vor 6 aufgestanden bin :grin: Ich kann nicht genau sagen, was mich da so motiviert hat (vielleicht das Lernen von neuem, oder der kleine Wettkampf mit meiner Lerngruppe, in der das auch einige gemacht haben), aber wenn ich das rauskriege, verstehe ich vielleicht etwas besser, was mich im Bezug auf die Ängste motivieren könnte.
Im Nachhinein stehst du alldem nicht so hilflos gegenüber, wie es sich jetzt gerade für dich anfühlt.
Mag sein. Meine letzten Erfahrungen mit diesen Themen sind aus der Schulzeit. Damals stand ich dem schon hilflos gegenüber. Aber vielleicht ist das jetzt anders, wo ich älter bin, und das Umfeld auch.
Du denkst nicht "meine Angst trennt mich von anderen". Du denkst "meine Angst trennt mich von Erfahrungen, die für andere normal sind". Ich habe deinen anderen Thread gerade nicht parat, aber das ist tatsächlich sehr oft bei deinen Aussagen so.
Ja, da hast du recht, dass ich häufig so denke. Aber ich verstehe ehrlich gesagt noch nicht so richtig, was das eine "besser" als das andere macht. Also warum ich eher auf die "meine Angst trennt mich von anderen"-Weise denken sollte.
Aber du meintest beispielsweise auch, du könntest von deinen Dozenten nichts lernen, auch wenn du sie als Dozenten schätzen würdest. Hast aber selbst schonmal über Nachhilfe nachgedacht, um unter Leute zu kommen, willst das aber nicht, weil du nicht erklären kannst. Könntest du also nicht doch was von deinen Dozenten lernen, nämlich genau dafür?
Okay, da hast du nicht unrecht. In der Hinsicht könnte ich was von meinen Dozenten lernen. Ehrlich gesagt war das aber mehr eine Ausrede, dass ich nicht erklären kann. In der Schule habe ich einer Klassenkameradin mal was erklärt und sie meinte, dass ich gut erklären kann, also kann es nicht soo schlecht sein (gut, eine Instanz sagt noch nicht viel aus). Ich habe einfach Angst davor, zu sagen "Ich biete Nachhilfe an, kommt zu mir, wenn ihr was nicht versteht". Ich finde, dass ich damit eine sehr große Verantwortung auf mich nehme, und vor der habe ich Respekt.

hast du dich abseits von Kontakten schon zu irgendetwas wirklich überwinden müssen und es geschafft? Wie bist du denn da vorgegangen?
Ich hatte früher (vor 1-2 Jahren noch) starke Angst vor grundlegenden Sachen wie einkaufen und Essen bestellen. Das ist deutlich besser geworden, einfach dadurch, dass ich es häufiger gemacht habe (gut, das ist ja eigentlich immer so). Der Punkt ist da halt, dass es lebensnotwendige Sachen sind, ich wurde also gezwungen, sie zu tun. Das unterscheidet sie von den Problemen, die ich momentan angehen möchte.
Da sag ich mir dann, dass ich jetzt noch ne Stunde (oder Tage...) lang drumherum schleichen und mich mies fühlen kann, oder ich fühl mich halt die 3min, die das dauert, doof, dafür hab ichs erledigt und danach meine Ruhe.
Das hilft bei fast allem, was Überwindung braucht. Denn das ganze Gedankenmonstrum vorher ist in 99% der Fälle viel schlimmer als die Sache selbst.
Ich denke, diese Phase der schweren Überwindung ist vor allem am Anfang so. Vor den oben erwähnten Sachen habe ich jetzt fast keine Angst mehr. Das Stichwort ist halt fast; wenn ich daran denke, mir zB beim Dönerladen was zu holen, gibt es immer noch einen kleinen Teil in mir, der das lieber nicht möchte. Aber die Tatsache, dass ich es die letzten vielen Male schon ohne Probleme hinbekommen habe, überzeugt mich dann, dass ich es auch dieses mal hinkriege.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #36
Aber ich verstehe ehrlich gesagt noch nicht so richtig, was das eine "besser" als das andere macht. Also warum ich eher auf die "meine Angst trennt mich von anderen"-Weise denken sollte
Weil der Fokus auf anderen liegt und nicht auf dir selbst.

Ich finde, dass ich damit eine sehr große Verantwortung auf mich nehme, und vor der habe ich Respekt.
Niemand verlangt, dass er es am Ende versteht oder eine bessere Note bekommt. Du musst keine Erfolgsgarantie geben. Das ist wie von einem Arzt zu erwarten, dass er dich gesund macht - dabei kann er dir nur Medikamente verschreiben, einnehmen musst du sie selber.
Ich sehe da nichts, wovor du Respekt haben müsstest. Wenn jemand mit deiner Art zu erklären nicht klarkommt kann er dich erstens immer noch nett finden und zweitens für alles andere jemand anderen fragen.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #37
Als jemand der sich grundsätzlich immer zuallererst um andere Gedanken macht kann ich dir sagen: Mit der Taktik kannst du nur verlieren. Wenn du versuchst, das "richtige" zu tun oder zu sagen wirst du es definitiv falsch machen Und dann ist der Frust am Ende natürlich hoch.

Grundsätzlich solltest du auch das Selbstbewusstsein haben, bei Leuten, die Missverständnisse nicht klären wollen, zwei Einstellungen zu haben:
a) Geben wir ihnen mal Zeit, wenn sie sich beruhigt haben, lassen sie vielleicht mit sich reden. Und dann können wir das klären.
b) Jemand, der nicht bereit ist, Missverständnisse in der Kommunikation mit mir aufzuarbeiten, hat auch einfach keine hilfreiche Kommunikationskultur und passt dann vielleicht nicht zu mir.
Mir Gedanken um die andere Person zu machen, statt Dinge anzusprechen und nachzufragen kann ich auch ziemlich gut. 🙈
Und das ist vor einer Weile mit einer Freundin ziemlich eskaliert, die das wohl genau so gut kann, wie ich. Da haben sich allerhand Missverständnisse aufgebaut, wir haben uns gegenseitig Sorgen umeinander und um unsere Freundschaft gemacht, was sicherlich auch zur einen oder anderen schlaflosen Nacht geführt hat. - Bis sie dann ein "Krisengespräch" anberaumt hat, bei dem wir endlich mal die Karten auf den Tisch gelegt und nachgefragt haben, um diese Dinge zu klären. Und zumindest für mich hat dieses Gespräch unsere Freundschaft nochmal auf ein ganz anderes Level gehoben.

Aber wenn wir gleich von Anfang an offener kommuniziert und mehr nachgefragt hätten, hätten wir uns dieses ganze Drama ersparen können. Das muss ich mir für die Zukunft echt hinter die Ohren schreiben.

mrc, banane0815 banane0815 , mir wurde das Gespür für Konversation nicht wirklich in die Wiege gelegt. Durch Ausprobieren habe ich gelernt, was meistens ok ist... erst habe ich Phrasen gedroschen und dann habe ich (sobald die Unterhaltung lief) angefangen, Fragen zu stellen. Wenn auf der anderen Seite auch nur kurz gezögert wurde (und sei es auch nur, weil man über die Frage nachdenken musste), habe ich nachgeschoben, dass ich nicht sauer bin, falls man mir nicht antworten mag. Das mag manchmal überzogen gewesen sein, aber es hat maximal zu einem kurzen Lacher geführt und dann wurde meine Frage (meistens) beantwortet.
Hier kann es hilfreich sein, sich soetwas vorab zurecht zu legen, damit man darauf jederzeit zurückgreifen kann. Dieses Signal (dass man Verständnis dafür hat, dass der andere das als sensibles Thema empfinden kann und man zwar interessiert ist, aber nicht drängt) hilft bereits dabei, das Gespräch zu verbessern. Das wirkt beim anderen meistens recht stark. Warum? Weil viele Menschen die Befürchtung haben, dass diese Ablehnung für die Weitergabe sehr intimer Informationen vom Gegenüber persönlich genommen wird. Wenn man dieser Befürchtung vorweggreift, schafft das eine sehr gute Gesprächsbasis und die meisten Menschen können damit offener werden.
Es ist kein Allheilmittel, dient mir mittlerweile aber als „Türöffner“ für interessante und tiefgreifende Gespräche (außerdem ist die Option, jederzeit mit dem sich öffnen aufhören zu können für viele Menschen etwas, das ihnen Sicherheit verleiht). Zumal ich dadurch gelernt habe, sozial verträglicher zu kommunizieren und Antworten diplomatischer zu formulieren, falls ich über irgendetwas nicht sprechen möchte (kommt schließlich genauso vor)
Danke! Auch das ist ein guter Tipp!
Ich glaube, ich mache mir da viel zu große Sorgen um Dinge, die längst nicht so problematisch sind, wie sie mir erscheinen. Und ich denke, es könnte auch für mich selbst hilfreich sein, mit so einem Satz ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #38
Edit: Mir ist heute Nachmittag noch etwas eingefallen, was den Wunsch nach Nähe/Beziehungen einschränken könnte. Und zwar wären das die teilweise echt komplizierten Situationen und Gefühle, die dabei aufkommen können: Streits, Liebeskummer, Eifersucht, etc. Mit solchen starken Gefühlen komme ich nur schwer klar [...]
Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Und bei mir fängt das schon mit dem Gefühl der Verliebtheit an, das mich total überfordert. :unsure:

Den Ruck habe ich mir gegeben. Ich habe zwar 10 Minuten gebraucht, bis ich die Nachricht abgeschickt habe, hatte danach Herzklopfen und hoffe, dass sie nein sagt, aber trotzdem ist der Schritt getan, und das zählt :smile:
Nachtrag: Sie hat bereits geantwortet und ja gesagt. Sie meinte sogar, dass es ihr gefällt, dass ich so offen frage. Sieh an.
Wow! Das ist doch schon mal ein toller Erfolg! - Und vor Allem auch ein tolles Feedback, dass auch die Art deiner Frage absolut in Ordnung war.
Ich habe mir auch schon oft den Kopf zerbrochen, wie ich so etwas anstelle. Und wenn ich dann nach ewigem Gedankenkarussell in einem "Scheiß drauf!"-Monemt endlich den Mut dazu hatte, wirkten all die vorherigen Sorgen total bescheuert, weil es so eine banale Sache war, bei der es kaum etwas zu verlieren gibt.

Ja, da hast du recht, dass ich häufig so denke. Aber ich verstehe ehrlich gesagt noch nicht so richtig, was das eine "besser" als das andere macht. Also warum ich eher auf die "meine Angst trennt mich von anderen"-Weise denken sollte.
Beim Gedanken "meine Angst trennt mich von Erfahrungen, die für andere normal sind", geht es doch nur um dich und dein Streben nach einer Art Normalität. Die andere Person scheint dagegen nur ein Mittel zum Zweck zu sein.
"meine Angst trennt mich von anderen" stellt dagegen die tatsächliche Beziehung zu den anderen Menschen in den Vordergrund und nicht ein Streben nach Normalität durch (austauschbare) Sozialkontakte.

Okay, da hast du nicht unrecht. In der Hinsicht könnte ich was von meinen Dozenten lernen. Ehrlich gesagt war das aber mehr eine Ausrede, dass ich nicht erklären kann. In der Schule habe ich einer Klassenkameradin mal was erklärt und sie meinte, dass ich gut erklären kann, also kann es nicht soo schlecht sein (gut, eine Instanz sagt noch nicht viel aus). Ich habe einfach Angst davor, zu sagen "Ich biete Nachhilfe an, kommt zu mir, wenn ihr was nicht versteht". Ich finde, dass ich damit eine sehr große Verantwortung auf mich nehme, und vor der habe ich Respekt.
Und wie wäre es, zwar keine offizielle Nachhilfe anzubieten, sondern dich einfach nur im Gespräch hilfsbereit zu zeigen und so ganz ohne offiziellen Auftrag Dinge zu erklären.
Bei mir hat sich das irgendwie in der Oberstufe ergeben. Da sind immer wieder ein paar Mitschüler nach der Stunde zu mir gekommen und ich habe ihnen ein paar Dinge erklärt, die sie im Matheunterricht nicht verstanden haben (weil unsere Lehrerin einfach unfähig war und alles viel zu kompliziert erklärt hat). Das lief ohne jegliche Verpflichtung und Gegenleistung - und somit auch ohne mögliche Erwartungshaltung der Anderen.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #39
Off-Topic:

Da sind immer wieder ein paar Mitschüler nach der Stunde zu mir gekommen und ich habe ihnen ein paar Dinge erklärt, die sie im Matheunterricht nicht verstanden haben
Auf die Art und Weise habe ich tatsächlich einige meiner (mobbenden) Mitschülerinnen kennengelernt. Danach hat mich ihr Verhalten tatsächlich nicht mehr so sehr getroffen, weil ich wusste, dass sie an mir nur ihre eigenen Probleme abreagieren.
Ich wünschte, ich hätte die Chance mit all meinen Klassenkameraden gehabt.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #40
Niemand verlangt, dass er es am Ende versteht oder eine bessere Note bekommt.
Die Person selbst? Die zahlt ja auch ein bisschen was dafür (ich würd's auch kostenlos machen, aber das finden manche dann vielleicht nicht so vertrauenswürdig :grin:). Aber von dem, was man so von den Tutoren an unserer Uni hört, scheint die Hürde nicht gerade hoch zu sein...

Beim Gedanken "meine Angst trennt mich von Erfahrungen, die für andere normal sind", geht es doch nur um dich und dein Streben nach einer Art Normalität. Die andere Person scheint dagegen nur ein Mittel zum Zweck zu sein.
"meine Angst trennt mich von anderen" stellt dagegen die tatsächliche Beziehung zu den anderen Menschen in den Vordergrund und nicht ein Streben nach Normalität durch (austauschbare) Sozialkontakte.
Oh ja, das ergibt sehr viel Sinn, danke. Das Ding ist, mein Hirn wird durch das viele Lesen im Internet son bisschen zermatscht. Im echten Leben interessiert mich eigentlich alles andere als Normalität, und ich betrachte Menschen nie als austauschbar. Aber wenn man so weit vom Geschehen entfernt ist, zusammen mit dem Lesen von gewissen Internet-Gemeinschaften, kann sich da eine sehr verfälschte Sicht auf das Geschehen entwickeln. Das ist bei mir (durch z.B. Seiten wie reddit, oder bestimmte YouTube-Kanäle) ein wenig passiert.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #41
Beim Gedanken "meine Angst trennt mich von Erfahrungen, die für andere normal sind", geht es doch nur um dich und dein Streben nach einer Art Normalität. Die andere Person scheint dagegen nur ein Mittel zum Zweck zu sein.
"meine Angst trennt mich von anderen" stellt dagegen die tatsächliche Beziehung zu den anderen Menschen in den Vordergrund und nicht ein Streben nach Normalität durch (austauschbare) Sozialkontakte.
Mit der zweiten Aussage kann ich nicht viel anfangen. Sie ist für mich viel zu abstrakt, um da ansetzen zu können.
Beim ersten schon eher. Denn wie kommt man am wahrscheinlichsten mit anderen Menschen in Kontakt? Wenn man das tut, was sie tun (natürlich nur soweit man es mit sich selbst vereinbaren kann). Und dann wird die zweite Aussage auch hinfällig.
 
Es gibt 11 weitere Beiträge im Thema "Leute kennenlernen - aber wie?", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren