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Mobbing Lebenswandel, weil die "Schönheit" schwindet (Glatze und Ego, bin verzweifelt) ?!

T
Benutzer116959  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hey liebe "Planet-Liebe"-Gemeinde,

krass, jetzt bin ich hier und verfasse tatsächlich diesen Beitrag. Wieder mal eine dieser Sachen, von denen ich wahrscheinlich noch vor einem Jahr gedacht hätte, dass ich sie nie tun würde. Aber okay, offen sein für Neues...

Mein Problem bedarf einer etwas längeren Erklärung. Ich hoffe, dass sich zumindest einige die "Mühe" machen, sich das hier durchzulesen. Ich fände das wahnsinnig nett und hilfreich.

Ich bin 25, männlich, und stehe vor nichts geringerem als der größten "Sinnkrise", die ich jemals hatte. Ich schleppe mich durch jeden jeweils neuen Tag, verbringe meine Stunden fast ausschließlich vor dem Rechner und erkenne mich nicht wieder. Zu 0,0 %. Alles liegt in Scherben, zumindest erscheint es mir so.

Wie gesagt, ich bin jetzt 25, und blicke zurück auf ein schönes, volles, intensives Leben. Eine glückliche Kindheit, eine interessante Jugend, tolle Freunde und Erlebnisse, Erfahrungen in jeder emotionalen Hinsicht, die ich für kein Geld der Welt missen möchte. Kleinere und größere Ups and Downs inklusive, aber auch gerade die schwärzeren Momente habe ich stets umarmt, da sie im Hinblick auf Charakterbildung und Persönlichkeitsentwicklung meiner Meinung nach unverzichtbar sind. Ich hatte halt auf alles (!) immer Antworten: Mut, Neugier, Lebenslust, Humor, Selbstbewusstsein. "Weil morgen die Sonne wieder aufgeht...", mehr habe ich nie gebraucht, um mich abends schon wieder auf den nächsten Tag zu freuen. (Wow, wenn ich das so schreibe, hört sich das gleichzeitig so nah und so unfassbar fern an von meiner jetzigen Gefühlslage).

Was mein Leben auch immer(!) bereichert und so wunderschön lebenswert gemacht hat, waren die Frauen, die ich kennen und lieben gelernt habe. Die ein Stück des Wegs - manchmal kürzer, manchmal länger - mit mir geteilt haben. Rückblickend würde ich sogar behaupten, dass sie es waren, mit denen ich meine schönsten Erinnerungen verknüpfe. Vom ersten, heimlichen Kuss hinter der Schulturnhalle bis hin zu den langen Spaziergängen am Meer entlang und all den tiefen, losgelösten Momenten zu zweit, Arm in Arm auf dem Bett in der schwülen Sommernacht, während draussen die Welt vor sich hin kracht und scheppert.

Um es abzukürzen: Ich liebe Frauen. Nicht auf eine Macho-Aufreißer-Strichliste-führen-Art. Viele eher bewundere ich sie. Ich liebe ihr Lächeln, die Art, wie sie sich Haare aus dem Gesicht streichen, die Art, wie sie gehen, sprechen, einem in die Augen blicken, sich untereinander unterhalten. Es sind die Details, die Verspieltheit, die vielen Kleinigkeiten, Nuancen. Wie gesagt, ich war, bin und werde immer verliebt sein in all das.

Wenn ich zurückblicke, bin ich dankbar. Ich hatte scheinbar Glück. Frauen haben mich gemocht. Waren mitunter fasziniert von mir. Ich selber (was aber glaube ich "normal" ist) habe mich immer als ziemlich gewöhnlich und optisch durchschnittlich empfunden. Weder erschreckend unschön noch besonders "sexy". Ich bin relativ groß (1,85 Meter), habe blaue Augen, ein recht kantiges Gesicht, volle Lippen, gerade Zähne, keine abstehenden Ohren, keine riesige Nase und auch sonst nichts "Extremes", was negativ heraussticht. Demgegenüber standen (meiner Meinung nach) immer meine relativ schlaksige Figur ("nur" 73 Kilo bei der Körpergröße), meine eher schmale Brust und generell die fehlende, "typisch männliche" Muskulatur.

Aber das war okay. Zumal ich damit bei meinem Frauentyp nur selten auf Probleme gestoßen bin. Frauen, die ich mochte, standen eh generell selten auf durchtrainierte Sportlertypen. Zumindest waren ein gestählter Bizeps und Co. kein vordergründiges Kriterium. Ich habe es immer als normal empfunden, schmal zu sein. War ich schon als Kind, war ich als Jugendlicher, und dann halt eben auch als Erwachsener. Darüber habe ich mir nach 1-2 kleinen Phasen in der Pubertät eigentlich kaum noch Gedanken gemacht.

Ich war immer der selbstbewussteste Typ, den ich kannte. Habe schon in der Schule problemlos vor vielen Leuten geredet, offensiv meine Meinung vertreten, mich auf Parties innerhalb weniger Minuten einfach irgendwo in's Gespräch "geworfen", viel gelacht, viel gescherzt, viel geflirtet. Das alles kam quasi "automatisch". Weil ich das Leben immer geliebt habe. Bock drauf hatte. Lust daran, neue Leute kennenzulernen, zu diskutieren, zuzuhören. Ich war an fast allem interessiert, wollte dazulernen, mich einbringen, weiterentwickeln und einfach das Leben in allen Facetten genießen und in mich aufnehmen. Alles war in einem Fluß, meine Freunde würden mich wahrscheinlich als optimistisch, selbstbewusst, positiv, interessant und stark beschreiben.

Um wieder zu den Frauen zu kommen (entschuldigt die Strukturlosigkeit dieses Textes, zuviele Gedanken, die auf mich einprasseln):

Ich habe mir nie(!) wirklich tiefergehende Gedanken über das Frauen-Männer-Ding gemacht. Das ist halt einfach "passiert". Ich wusste, dass ich weder Brad Pitt bin/die Frauen Schlange bei mir stehen. Gleichzeitig wusste ich auch, dass ich nicht aussehe, wie der Glöckner von Notre-Dame. Irgendwo dazwischen halt. Das kombiniert mit meiner lockeren, umgänglichen Art und meinem Selbstbewusstsein hat dann auch immer dazu geführt, dass es mir in diesem Bereich nie an etwas gemangelt hat. Ich kam halt an. Nicht bei jeder. Vielleicht auch nicht bei jeder zweiten. Aber bei genug.

Ich hatte vor allen Dingen eines nie: Angst. Diese Angst vor Frauen, vor dem Ansprechen, vor der Zurückweisung usw, habe ich damals nie empfunden. Ich habe es genoßen, mit Mädels zu sprechen, mich immer auf sie und nie auf mich konzentriert. Einfach zugehört, drauf los geredet, gelacht, unverstellt und natürlich an die "Sache" rangegangen. Frauen sind was Wunderbares, wieso also verkrampft sein anstatt zu genießen?!

Um es erneut abzukürzen: Ich hatte bis zum jetzigen Zeitpunkt sechs Beziehungen (4 davon eher die Kategorie "Teenager-Gehversuche", nur ein paar Monate lang und eher oberflächlich). Mit 18 habe ich meine vorletzte Ex-Freundin kennengelernt. Und war dann vier Jahre mit ihr zusammen. Ein hübsches, intelligentes Mädchen, vier tolle Jahre auf Augenhöhe, in jedem Bereich befriedigend. Das Studium bzw die damit verbundene Distanz hat uns dann aber auseinandergerissen (das die Kurzform, alles andere würde den Rahmen endgültig sprengen).

Ich war 22, neu in der Großstadt, und zum ersten Mal tendenziell verunsichert. Wie geht's jetzt weiter? Bist du überhaupt noch attraktiv? Hast du nicht alles verlernt? Usw....
Die folgenden Wochen/Monate danach waren das Unwirklichste (aber auch Schmeichelndste) überhaupt: Ich habe von Juli bis Dezember 6 Frauen "kennengelernt", attraktive, interessante Frauen. Alles also halb so wild, mit mir war noch alles "in Ordnung". In etwa so ging's dann auch erstmal weiter, 2-3 längere Affären, die dann aber im Sand verlaufen sind, vereinzelte One Night Stands, nicht mehr und nicht weniger.

Was ich viel krasser fand, waren die Aussagen vieler Mädels bzw meine angebliche Wirkung auf Frauen im Allgemeinen. Ich habe gerade in dieser Zeit so oft gehört, dass ich "gutaussehend", "attraktiv" und "sexy" bin, dass ich es selbst merkwürdig fand. Wie gesagt, ich hatte da immer 'ne recht gesunde Einschätzung, ich war nicht hässlich, aber bestimmt auch kein Modeltyp. Wollte ich auch nie sein. Aber wie oft mir einfach gesagt wurde "Du bist doch bestimmt voll der Aufreißer", "Morgen machst du dir die nächste klar." , "Du bist echt ein Womanizer"....! Das hört sich im ersten Moment nach Egopolitur und etwas Tollem an. Habe ich aber nie so empfunden. Zumal einige Affären, aus denen durchaus "mehr" hätte werden können, wegen dieses Mißtrauens mir gegenüber dann letztendlich gescheitert sind. Ich war nie auf's Aufreißen aus. Sondern habe eher die Augen nach "der Einen" aufgehalten. Selbst meine Affären habe ich nicht "betrogen", auch wenn ihnen gegenüber ja eigentlich keinerlei Verpflichtung bestand.

Was "abschließend" folgte, war meine Ex-Freundin. Die mich auf einem Festival im letzten Sommer angesprochen hat, weil ich ihr "aufgefallen" sei. Das wunderschönste Mädchen, das ich bis dahin kennengelernt hatte. Wirklich der(!) Hingucker. Ich behaupte einfach mal, dass diese Frau so ziemlich jeden haben könnte. Und ich(!) habe ihr Interesse erweckt, ohne es darauf anzulegen. Kurzform: Die Sache ist nach einem halben Jahr in die Brüche gegangen, Charaktere/Lebensauffassungen zu verschieden, Fernbeziehung, unterschiedliche Situatuionen im Leben. Ende.
Ich habe lange getrauert. Das jetzt aber größtenteils überwunden. Hat halt nicht gepasst. Früher hätte ich mich zwei Wochen zuhause eingeschlossen, melancholische Musik gehört, mir ein bisschen leid getan, mich betrunken und ein paar Schachteln Kippen am Fenster geraucht. Ein bisschen Selbstmitleid, ein bisschen Weltschmerz...und dann wäre es weitergegangen. Ich hätte mich in's Leben geknallt, wäre um die Häuser gezogen, hätte getanzt, gelacht und wäre irgendwann dann jemand anderem begegnet. Und hier, an dieser Stelle sind wir dann auch ENDLICH bei meinem eigentlichem Problem, bei dem Grund für meinen ellenlangen Eintrag:

Ich glaube, das wird nichts mehr! Weil meine beschissenen Haare mir ausgehen. Ich hatte, schon seitdem ich 18 bin, Geheimratsecken. Am Rest des Kopfes aber das vollste, dichteste Haar überhaupt. Wem "Max Herre" etwas sagt, der kann sich das vorstellen. Dicke, dunkle Locken, lang getragen, keine Gelfrisur. Im Laufe der Jahre sind die dann auch am Oberkopf immer weiter ausgedünnt. Mir ist das schon seit 3-4 Jahren aufgefallen, fand's aber nicht so schlimm. Weil die noch vorhandenen Haare immer so "krass" waren, dass es einen optisch noch immer guten Eindruck gemacht hat. Auch wenn ich mich schon kritisch im Spiegel beäugt habe, haben mich meine Freunde und die Mädels immer noch als "Lockenkopf", "Locke" oder was weiß ich bezeichnet. Vor 1 1/2 Jahren war's dann soweit, dass sich erste, sichtbar lichte Stellen gebildet haben bzw die Kopfhaut durchgeschimmert hat. Seitdem habe ich Cap oder Mütze getragen. Immer zum restlichen Kleidungsstil passend, farblich abgestimmt, so dass fast niemand Verdacht geschöpft hat. Damals bin ich in das erste, tiefe Loch gefallen. Nach wie vor haben Frauen "gut" auf mich reagiert, mich angelächelt, mir "Signale" gegeben. Aber ich habe das Meiste halt damals schon abgeblockt. Weil da immer der Gedanke war "F*ck, was ist, wenn ich weiteren Verlauf des Abends/der Nacht dann doch irgendwann die Kappe abnehmen muss?!". Das hat mich so extrem gehemmt, eigentlich unvorstellbar. Wie gesagt, dann kam meine Ex, diese wunderschöne Frau, die mich angesprochen hat. Wir sind vom Festival aus direkt an's Meer gefahren (eine 4-Uhr-nachts-betrunken-auf-der-Tanzfläche-Idee), haben uns ein Hotelzimmer genommen und 2 Tage dort verbracht. Als es "zur Sache" ging, musste ich die Cap natürlich abnehmen. Ich habe also all meinen Mut zusammengenommen, meine Eitelkeit zu den Akten gelegt und mich "präsentiert". "Du hast ja Geheimratsecken, hehe.". Das war der einzige(!) Satz. Danach haben wir miteinander geschlafen, uns auf ihren Wunsch hin an meinem Wohnort wiedergetroffen, sind ein Paar geworden und haben uns geliebt. Alle Aufregung also auch hier scheinbar umsonst, ich hatte das riesige Glückslos gezogen, einen Menschen gefunden, dem mein Haarausfall nicht wichtig war, der meine Haare sogar als "sind doch noch schön" bezeichnet hat. Plötzlich war alles wieder im Gleichgewicht.

Jetzt ist sie weg. Und die Haare werden immer weniger. Wird halt 'ne klassische Halbglatze. So richtig daneben. Mit 25! Ich habe die Kappe inzwischen abgelegt und mir die Haare auf 2mm runterrasiert, weil ich dieses erbärmliche Versteckspiel nicht mehr ertragen habe. Was bringt es mir, Frauen zu "interessieren", wenn die dann die Cap lüften, und dieses erschreckende "Geheimnis" sehen? Ich dachte, mit diesem Schritt wird alles zumindest "besser". Habe mir irgendwelche Promis angeschaut, die trotzdem noch passabel aussehen. Mir geschworen, dafür halt trainieren zu gehen, und endlich mal 'n starken Körper aufzubauen. Usw...Aber es hilft alles nichts. Ich drehe mich im Kreis und bin einfach nur noch verzweifelt und in Depressionen gefangen. Der Mann, der mir da aus dem Spiegel entgegenguckt, das bin nicht ich. Ich hatte Haare, für die ich immer nur Komplimente und Bewunderung geerntet habe. Ich fürchte inzwischen sogar, dass die Haare mein positivstes, auffälligstes Merkmal gegenüber anderen Männern waren. DER Hauptgrund, weswegen ich als "attraktiv" eingestuft wurde. Jetzt sind sie weg. Nur noch ausgedünnte Stoppeln auf dem Oberkopf und selbst die werden bald komplett verschwunden sein. Ich habe nicht einmal einen "Eierkopf" oder sonstiges, die Glatze "steht mir" sogar im Vergleich zu vielen Männern. Ich werde Muskeln aufbauen, mich in die Sonne hauen, braun werden und auch weiterhin auf ein gepflegtes Äußeres, gute Kleidung, einen eigenen Stil achten, ja. Aber das alles ist ein so extrem schwacher Trost. Die Glatze widerspricht allem, was ich darstellen möchte, allem, was ich schön finde. Es sieht einfach so "klinisch" und bestraft aus. Ich assoziiere Krankheit, Alter, Gefangenschaft, Radikalität damit. Das ist das Schlimmste. Noch schlimmer als das eigentlich Aussehen an sich: Sie widerspricht meinen Idealen. Ich habe die langen, lockigen Haare immer bewusst ungestyled getragen. Zugeschnitten zwar, aber selten mit Gel oder Haarspray in Form gebracht. Das war ein Statement, zeitlebens. Wild, wuschelig, vital, unangepasst. Auch wenn sich das jetzt vielleicht krank anhört, aber: Ich fühle mich durch die Glatze "verstümmelt". Wie ein alter Mann. Meiner Sexualität beraubt. Dazu kommt, dass ich momentan (aber okay, daran arbeite ich ja ab jetzt) auch meine Schlacksigkeit dadurch extrem betont finde:
-Dünn+Lockenschopf= völlig okay, Typ "Bob Dylan".
-Dünn+Glatze= kränklich, Typ "ausgemergelter Strafgefangener".

Ich hätte nie gedacht, dass mich so etwas jemals so aus der Bahn werfen könnte. Es ist aber so. Ich hatte immer so riesige Lust auf die Zukunft, auf alles, was da kommt, auf die Menschen, die ich kennenlernen werde. Und ich war mir so sicher, dass diese Zukunft eine gute Zukunft wird. Ich, selbstbewusst, von Jahr zu Jahr lebenserfahrener, stilsicherer, "weiser" und vor mir diese tolle, interessante Welt, die erobert werden will. So hat das Szenario bislang immer ausgesehen.

Jetzt habe ich Angst vor jedem weiteren Tag. Ich sehe aus wie ein Freak, gehe - obwohl ich angestrengt versuche, drauf zu scheißen - mit hängenden Schultern durch die Strassen, schaue niemandem mehr länger in die Augen, führe keinen Smalltalk mehr und bin froh, wenn ich abends die Tür hinter mir schließe und endlich alleine bin. Vor meinen Freunden ziehe ich mich zwar nicht komplett zurück, aber zu Parties/in Clubs gehe ich nicht mehr. Ich treibe mich in Haarausfall-Foren rum, hoffe, von einem neuen, wissenschaftlichen Durchbruch zu lesen und habe einfach jegliche Lebenslust und Energie ausgehaucht. Ich bin platt. Es ist so krank. Vor nicht einmal einem halben Jahr saß ich in irgendeiner Bar, neben der schönsten Frau im ganzen Laden, habe Anekdoten erzählt, alle zum Lachen gebracht und mich einfach im totalen Einklang mit dieser Welt gefühlt. Jetzt krieche ich hier durch's Internet, gehe möglichst allem aus dem Weg und will einfach nur, dass es Nacht wird und ich mich endlich in's Bett legen kann.

Dabei liebe ich dieses Leben so. Gerade jetzt im Frühling. Ich habe noch soviel Energie in mir. Aber diese Scheiß-Entstellung. Und das ist keine bloße Theorie. Wenn ich mal 'ne Mütze trage, merke ich einfach, wie die Blicke der anderen diese entscheidende, eine Sekunde länger an mir haften bleiben, wie ich einfach in's Gespräch komme, wie gelöst ich bin. Wenn ich die "Glatze" präsentiere, wirke ich hart und scheinbar irgendwie einschüchternd, alle schauen mich genau einmal an ("Aha, Glatzkopf...weiter."). Es ist ja auch belegt (einfach mal "Attraktivitätsforschung Haare" googlen), ich verstricke mich da keineswegs in irgendwelche Verschwörungstheorien oder Ähnliches. Versteht mich nicht falsch, ich will mir nicht einfach leid tun, ich werde versuchen, an anderen Dingen zu arbeiten, mich bei einem Psychotherapeuten in Behandlung begeben (Termin steht bereits fest). Ich werde mich zwingen, "dranzubleiben", rauszugehen, nach Positivem zu suchen. Es geht hier nicht darum, "Alles ist eh scheisse und hoffnungslos!" zu schreien. Ich bin ein Kämpfer. Aber in manchen Momenten - so wie diesem jetzt gerade - fällt es mir einfach schwer, den Kopf nicht absinken zu lassen. Ich habe grade ein altes Foto von mir gesehen, mit voller, kräftiger Mähne und das hat mir dann zumindest für heute den Rest gegeben. Sch*iße, ich wäre jetzt gerade "da draussen", hätte mich ein wenig in Schale geworfen, mich vor dem Spiegel angegrinst und wäre dann in irgendeine Bar weitergezogen. Egal, ob was "gelaufen" wäre, es geht echt nicht primär um's "Aufreissen". Viel eher um dieses - verlorengegangene - Gefühl, jung, frisch und tendenziell begehrenswert zu sein.
ICH zu sein!

Ich habe ein Haarteil bestellt, auf das ich allerdings noch drei Monate warten muss. Eines von der neueren (leider auch kostspieligen) Generation, keins von diesen "lustigen" Teilen, die man aus schlechten Komödien kennt oder von alten Männern. Manche Fotos sind da echt vielversprechend. Ehrlich gesagt bleibe ich da allerdings skeptisch, so ganz "natürlich" (also auch aus unmittelbarer Distanz) kann ich mir das einfach nicht vorstellen. Aber gut, das bleibt abzuwarten...

Wer sich das bis hier durchgelesen hat, dem gebührt an dieser Stelle mein absolut aufrichtiger Dank. DANKESCHÖN!

Ich wusste einfach nicht, wohin mit meinen Gefühlen. Dies hier schien mir ein geeigneter Ort. Versteht mich nicht falsch, es gibt eindeutig Leute, die Schlimmeres ertragen müssen. Aber ich habe einfach so höllische Angst (zum ersten Mal überhaupt in meinem Leben), von jetzt an allein zu bleiben, von niemandem als "attraktiv" empfunden zu werden. Und das als ein Jemand, der ein anderes Leben gewöhnt ist/verinnerlicht hat. Irgendwie fühle ich mich halt ausgestoßen. So als hätte ich bis jetzt immer vom guten Wein kosten dürfen und jetzt wird mir schale Sangria im Tetra-Pack vor die Nase geklatscht.


Über jede "Antwort" freue ich mich selbstverständlich, habt noch ein schönes Osterwochenende,

Truman
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #2
Puuuuh das war mal WIRKLICH viel Text. Ich habe immerhin das meist gelesen :zwinker:.

Hast du denn schon mal negative Rückmeldung für deine Haare bekommen? Wie lange ist deine letzte Beziehung denn jetzt her? Es scheint mir so, als hätte das vor allem deinen "Haar-Komplex" ausgelöst.
Ich glaube, du machst dir wegen der Haare zu viele Gedanken. Deiner Beschreibung zufolge vermute ich, dass vor allem deine lockere, selbstbewusste Art über die Jahre die Frauen angezogen hat, und jetzt machst du es dir durch Selbstzweifel kaputt. Aber Haare sind nicht alles, und im Grunde bist du ja noch der selbe Mensch geblieben, hast nur hier und da dazu gelernt.
 
T
Benutzer116959  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Danke erst einmal für die Rückmeldung und das Durchlesen. Habe darauf geantwortet, wurde dann aber scheinbar während des Verfassens der Antwort ausgelogged. Jetzt ist der ganze Text weg, bitter! Anfängerfehler, schätze ich...Starte morgen einen neuen Versuch.
 
S
Benutzer116964  Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Wow, das war wohl mal ganz schön nötig, sich auszuschreiben, oder? :grin:
Ich habe es ganz - JA, GANZ!!! *stolz* - gelesen und ich muss sagen, ich kann dein Problem echt gut verstehen, da ich glaube ich, wäre ich an deiner Stelle, ähnlich fühlen würde.
hier ein beispiel von mir, damit du mir glaubst: ich war früher immer die absolut graue maus - pickel hier, keine ahnung von make up, egal was ich probierte, meine haare sahen nie so stylisch aus, wie die meiner klassenkameradinnen, meine klamotten nie so cool - und selbst als ich schließlich "aufblühte", ich meinen eigenen klamottenstil fand und kapierte, wie man sich herzumachen hatte, hatten jungs überhaupt kein interesse an mir. es tat schon weh zu sehen wie zwei freundinnen an einem abend gleich je 5 kerle sabbernd hinterherliefen um ihre nummer zu bekommen, und mich sprach nicht ein einziger an... man kommt sich unglaublich dumm, hässlich und fehl am platz vor und würde sich - wie du es exakt beschrieben hast - am liebsten so schnell wie möglich zuhause vor den pc setzen und das einfach vergessen. aber dann bin ich dahinter gekommen: es liegt nicht daran, wie wir aussehen - es liegt an unserer ausstrahlung! ich wurde selbstbewusster und zeigte mich locker und freundlich und siehe da - es klappte! obwohl ich an meinem aussehen nichts verändert hatte!
was ich damit sagen will: versuch dir nicht immer einzureden "früher war alles besser!". ich gebe zu, es ist nicht leicht, aber darüber musst du hinweg kommen. es geht nicht primär um's aussehen - viel mehr um dein wirken auf andere! ich denke, das weißt du! :smile:


ABER! zurück zu dir:

1. Ich persönlich finde Männer mit Glatze (wenn sie ihnen steht) echt sexy! :drool: :grin: ehrlich!
2. haarteil - hmm, ich weiß nicht... selbst wenn du es benutzt - sobald du dich in einer beziehung befindest wird deine freundin es doch eh herausfinden... und ich weiß aus eigenem umfeld, dass viele frauen männer, die haarteile tragen, anstatt zu sich selbst zu stehen, eher "unmännlicher", "abtörnend" oder eitel/pingelig finden...
3. es stimmt - wenn du mit einem selbstsicheren auftreten die runde betrittst, ist 98% der frauen egal wie du aussiehst - ob nun mit, oder ohne glatze. wer ein süßes, schelmisches lächeln auf den lippen hat und mit humor überzeugt gewinnt das boulen um frauen sogar gegen einen brad pitt, der aber nur steif und schüchtern in der ecke sitzt!!


dennoch finde ich es sehr gut, dass du dir einen therapeuten gesucht hast und hoffe wirklich, dass dir das weiterhilft! das war auf jeden fall schon mal ein mutiger, erster schritt, den sich viele nicht getraut hätten zu gehen! gib depression keine chance, denn du scheinst ein echt klasse typ zu sein, der sein ganzes leben doch noch vor sich hat und sich von sowas nicht alles kaputt machen lassen sollte...
natürlich würde ich dir gerne besseren rat geben, aber du weißt doch eigendlich schon, wie du die sache angehen musst. du hast es selbst geschrieben: "scheiß drauf, ich zieh mein ding durch!" ist die richtige einstellung. und sein wir mal ehrlich, es bringt dir nichts, wenn ich dir das so schreibe - du musst es selbst so sehen.
und ich bin sicher du kannst das auch! lass dich von dem frust über die ex nicht runterziehen...

ich wünsche dir alles gute, und dass du merkst, wie toll du bist - egal ob mit oder ohne locken! :zwinker:
liebe grüße
 
ichw29
Benutzer116027  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Hi,

Ich hab auch alles gelesen. Du hast schön deine Gefühle zum Ausdruck gemacht, schöner Text :smile:

Haarausfall und Co ist immer ein Thema, was auch junge Männer zum Zweifeln bringen. Aber du bist noch lange nicht der einzige junge Mann wo unter Haarausfall leidet!
Schau dir in deinem Umfeld mal die Männer genauer an, es gibt viele junge Männer in deinem Alter wo schon lichtes Haar haben.

Ich finde du hast doch eine tolle Einstellung, du bist (warst) Selbstbewusst und wie ich finde solltest du es bleiben.
Ich kann mich Sina anschliessen, Männer mit Glatze sehen gar nicht so übel aus. Du schreibst ja, die Glatze steht dir, also bleib doch dabei. Rasiere sie jeden 2 Tag und gut ist.

Ich kenne auch jemanden, der eine Glatze trägt, eine Statur wie du. Ca 180cm, schmal. Gewicht weiss ich nicht, sicher keine 80 Kilo. Ist zwar schon Älter, Ende 40. Aber ich kenne den nur mit Glatze, sie steht ihm und ich könnte mir ihn mit Haaren nicht vorstellen. Wenn er dann noch glatt rasiert ist, ist es einfach Perfekt.
Er ist durchaus Selbstbewusst, hat beruflich immer mit Leuten zu tun.

Die Mehrheit der Frauen stehen auf grosse Männer. Gab jetzt kürzlich einen Thread hier im Forum.

Die Frau die sich in dich verliebt, ist deine Glatze egal. Denn ihr wird alles an dir gefallen!

Lass den Kopf nicht hängen! :smile:

LG
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #6
Hi,

ich merke ja schon an der Länge Deines Beitrages, dass es sich hier nicht um ein lapidares kleines Zweifeln handelt.
Dennoch muss ich gestehen, dass ich das Ganze nicht so wirklich ernst nehmen kann. (ich bin 46 und blond, was soll ich denn zu meinen Haaren sagen???)
Dein Problem ist schlicht: herzlich willkommen bei den Erwachsenen. Du merkst gerade, dass erwachsensein nicht nur etwas mit gesteigerter Lebenserfahrung, Wissen und einer gewissen Abgeklärtheit zu tun hat, sondern auch mit körperlichen Veränderungen. Ist Dir vll mal aufgefallen, dass rund 90% aller Männer Haare verlieren? Glaubst Du im Ernst, die bekommen alle keine Frau mehr ab? Und was ist mit den Frauen? Wenn jeder Mann, dem die Haare langsam ausgehen und jede Frau, die feststellt, dass sich die ersten "Beulen" an den Oberschenkeln bilden oder die Brüste die Gravitation stärker wahrnehmen, hier so einen Roman schreiben würde, dann könnte das Forum wegen Plattenspeichermangel zumachen.

Du solltest Dich weniger auf Deine Haare konzentrieren, sondern mehr auf Dich. Akzeptiere, dass ein gewisser Lebensabschnitt vorbei ist, nicht nur äußerlich. Lerne, damit umzugehen und stelle Dein gesamtes Leben auf eine neue Basis. das nennt man "sich weiter entwickeln" oder schlicht nur "erwachsen werden".
Im Übrigen: was war denn mit dieser Frau, als Du die Cap abgenommen hast? Genau. Wo ist also das Problem? Glaub's mir, Frauen wissen sehr genau, dass Männer Haare verlieren. Wollen Frauen egal welchen Alters deswegen nur 20jährige mit vollem Haar? Würdest Du eine Frau aus dem Bett schmeissen, weil ihre Brüste nicht mehr in die Sonne ragen? Ist sie deswegen weniger sexy?

Und stell Dich mal direkt d'rauf ein, dass Dein Haarproblem nicht Dein größtes Problem Deiner äußeren Erscheinung bleiben wird.
Und zum Thema Haarteil: Frauen haben i.Allg. ein sehr gutes Auge für so etwas und, so wie ich es bisher mitbekommen habe, ist ein Haarteil bei Männern in den Augen von Frauen so ziemlich das Lächerlichste überhaupt. Und, noch ein Gedanke: solltest Du trotz Haarteil eine Frau ins Bett bekommen, dann hoffe nur darauf, dass sie nicht kurz vor'm Orgasmus mal heftig in Deine tollen, vollen Haare greift und diese auf einmal in der Hand hält... :grin:

Mark11
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Ich habe deinen ganzen Text gelesen...

Um die Sache mal kurz zusammenzufassen:
Du bist ein junger Mann, der sich selbst als durchaus ansehnlich, aber nicht völlig perfekt und makellos empfindet, den manche Frauen sogar als sehr attraktiv empfinden, der gut und locker mit Frauen umgehen kann und der noch nie größere Probleme dabei hatte, Frauen kennenzulernen, sowie eine Affäre oder eine Partnerin zu finden und hattest bisher insgesamt ein schönes Leben, das dir viel Spaß gemacht hat.

Und nun machst du dir ins Hemd, weil dir - genau wie sehr sehr vielen anderen jungen Männern - die Haare ausfallen - und das, obwohl dir die nach deinem eigenen Empfinden schönste Frau , die dir jemals begegnet ist, mehr als eindeutig gezeigt hat, dass sie dich auch mit deinen Geheimratsecken attraktiv findet.
(Dass die Beziehung mit ihr nach relativ kurzer Zeit in die Brüche ging, hatte ja ganz andere - chrarakterliche - Gründe als deinen Haarausfall.)

Sorry, aber das ist doch wirklich nicht mehr als ein selbst herbeigeredetes Luxusproblem.
(Was nicht heißen soll, dass das Problem völlig lächerlich ist... man sieht ja sehr deutlich, dass es dich enorm belastet.)

Da kann ich dir eigentlich nur zu einer Sache raten: Versuche nicht mehr, deine Geheimratsecken zu verstecken (das tust du ja schon, bzw. du machst das Beste daraus, indem du die restlichen Haare auch abrasierst) und mache weiter wie bisher: Lebe dein Leben, habe Spaß, lerne nette Frauen kennen, usw.
Wenn du das irgendwie halbwegs auf die Reihe bekommst (auch wenn es dich anfänglich Überwindung kostet), wirst du die Erfahrung machen, dass dich nach wie vor genügend Frauen attraktiv finden.

Deine lockigen Haare haben dich von der Masse der Männer mit 0815-Kurzhaarfrisur abgehoben und sicherlich einige Blicke auf dich gelenkt... aber deine Glatze - zu der du ja sogar die passende Kopfform hast - wird dich doch genau so von den Anderen unterscheiden und den einen oder anderen Blick auf sich ziehen.
Vermutlich wird dich die eine oder andere Frau, die dich mit vollen Locken total attraktiv fand, nicht mehr so attraktiv finden... aber es wird auch die eine oder andere Frau geben, der Locken nicht gefallen und der du dafür mit deiner Glatze oder fast-Glatze gefällst.
Und selbst wenn das etwas weniger Frauen sind als zuvor, sind darunter sicherlich immer noch genügend nette und attraktive Frauen.

Ich glaube wirklich nicht, dass dein Problem ist, dass du auf Andere mit deiner fast-Glatze total hässlich und unattraktiv wirkst, sondern dass du dich selbst damit hässlich fühlst und das auch zumindest ein Stück weit ausstrahlst.
Hoffentlich schaffst du es (möglicherweise mit Hilfe deines Therapeuten), dieses Brainfucking wegen deinem Haarausfall zu beenden. Dabei wünsche ich dir viel Erfolg!

Und genau wie Sina1812 halte ich die Sache mit dem Haarteil für wenig sinnvoll... das ist doch nur genau die gleiche Versteck-Taktik wie die Geschichte mit der Mütze, von der du selbst schon bemerkt hast, dass sie ziemlich bescheuert ist.

Ich würde auf jeden Fall liebend gern auf meine vollen Haare verzichten und sie dir geben, wenn ich dafür deine Fähigkeit, mit Frauen umzugehen, sie kennenzulernen, usw. bekommen könnte... :zwinker:
 
D
Benutzer Gast
  • #8
Als auch Glatzenträger kann ich dich da echt beruhigen. Klar, wenn man sich alte Fotos ansieht denkt man sich, wie schön das damals war und wie viel besser man aussah, aber letztlich, wenn man eine passende Gesichtsform hat, gibt es echt schlimmeres. Mich hat bisher noch keine Frau deswegen abgelehnt, auch wenn sie Wuschelhaare schöner fänd. So ist das nun einmal, wer ist schon perfekt, niemand. Zumal du ja die Fähigkeit besitzt, auf Frauen zuzugehen und locker mit ihnen umzugehen. Das ist viel mehr wert als irgendwelche Haare, ich beneide Menschen eher darum als um ihre Frisuren.
Also Kopf hoch, mach positive Erfahrungen damit und dann wirst du sehen, es gibt schlimmeres. Und wenn sie irgendwann mal was erfinden, dass die Haare wieder wachsen, kannst du ja immernoch darauf zurückgreifen. :zwinker:
 
T
Benutzer116959  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
...

Danke erst einmal für all' die aufrichtigen Antworten, die mir gezeigt haben, dass sich andere Menschen mit meinem Problem befassen und einen Teil ihrer Zeit "opfern", um mir zu helfen. Das empfinde ich als nicht selbstverständlich und wirklich(!) ehrenwert. Zumal es so ziemlich erste Mal in meinem Leben ist, dass ich mit einer Situation konfrontiert bin, aus der ich mich scheinbar nicht "mal eben so" selbst herausziehen kann. Danke!

Well then...es gibt "Neuigkeiten". Die mein Problem auf den ersten Blick fast schon als nicht-ernstzunehmend erscheinen lassen könnten. Ich habe mich gestern nach einem ziemlichen Hänger-Nachmittag aufgerafft, mit einem guten Freund telefoniert, mich mit dem in der Wohung eines anderen Kollegen getroffen. Zusammen sind wir dann in Richtung Club weitergezogen. Ein irgendwie typischer Samstag-Abend halt. Bin allerdings dahingehend "schwach" geworden, dass ich Mütze getragen habe. Wie gesagt, passt stilistisch bei mir gut in's Bild, tragen viele meiner (nicht vom Haarausfall betroffenen) Freunde auch, habe ich als Teenager damals öfter getragen. Es ist nicht so, dass das in dem Umfeld in dem ich mich bewege bzw der "dazugehörigen" Clubszene irgendwas Unnormales wäre, das auf größere Beachtung stößt.

Auf dem Weg zum Club bin ich dann mit 'nem Mädel in's Gespräch gekommen, das ich vorher nicht kannte und über einen Freundes-Freund mit in die Runde "gerutscht" war. Gar nicht mal mein Typ unbedingt, aber absolut sympathisch. Smalltalk hier, Smalltalk da, alles völlig(!) ohne Hintergedanken/Absichten meinerseits. Wollte einfach tanzen, Musik hören, 'n guten Abend haben. Nach 'ner Zeit standen dann irgendwann nur noch wir beiden auf der Tanzfläche (Freunde an der Bar oder sonstwo). Auch hier habe ich mir nichts dabei gedacht. Ich war halt locker drauf, angesäuselt, losgelöst und einfach ICH! Grinsen auf der Backe, fremde Leute angequatscht, Spaß gehabt. So wie ich mich zeitlebens kannte, als ich noch 'n vollen Schopf hatte bzw immer dann, wenn ich irgendeine Kopfbedeckung trage. Um's kurz zu machen: Noch ein bisschen später stehen wir rum, ich mache irgendeinen bescheuerten Witz, sie beugt sich zu mir und küsst mich. Päng! So ziemlich das letzte, was ich erwartet oder gar anvisiert hätte. Naja, so ging's dann 'n paar Minuten.

Eigentlich doch alles schön. Oder?! An der Stelle ging der Mist dann halt wieder los. "Wenn die wüsste, was sich unter der Mütze verbirgt!", "Wie gerne würde ich jetzt mit der aus diesem Club verschwinden und die Nacht verbringen!", "Ist das alles kacke!"....Versteht mich nicht falsch, es war ein POSITIVES Ereignis! Die Rückversicherung, dass ich zumindest abseits meines Haupthaars einen scheinbar guten Eindruck mache, nach wie vor gut rüberkomme, sogar trotz meines desolaten Allgemeinzustands momentan attraktiv und begehrenswert wirken kann. Aber nachdem sich die Freude darüber gelegt hat, kamen halt wieder diese Ängste. Ich habe mir diesen Blick vorgestellt, wie wir heftig knutschend (oder was weiß ich, war halt so ein Gedanken-Szenario) meine Wohnung betreten, uns die Sachen vom Leib reissen wollen und dann irgendwann auch die Mütze dran ist. Und dann kam dieser Gedanke an ihren Blick. Diese Millisekunde der Enttäuschung darin, dieses unausgesprochene "Oh, den hatte ich mir aber anders vorgestellt.". Auch wenn das feige ist, ich hab's nicht geschafft, diese Gedanken zu verdrängen.

Die Konsequenz des Ganzen: Ich habe sie ab da "auf (höflicher) Distanz" gehalten, mich sogar auf der S-Bahn Fahrt nach Hause neben 'ne andere Freundin gesetzt und mit der geredet, um klarzumachen, dass nicht mehr drinsitzt an diesem Abend. Ist das nicht krank? Zwei Fliegen mit einer Klappe...ICH fühle mich scheisse, weil ich einfach ein Sklave meiner Angst bin. SIE, ein eigentlich attraktives, nettes Mädel fühlt sich jetzt eventuell unattraktiv, abgelehnt und auch scheisse!

Zur Krönung des Ganzen bin ich dann heute Mittag über Partiefotos mit meiner Ex "gestolpert", auf denen sie 'n anderen Kerl küsst. Genial...


***Zur Sache mit dem Haarteil:

Wie gesagt, es ist einfach nur ein Versuch. Selbst wenn es mich nicht zufriedenstellen wird hinsichtlich Optik/Natürlichkeit und ich es deswegen schnell wieder in die Tonne treten werde, ist es zumindest das Ausprobieren wert. Damit ich das dann abgehakt hätte. Probiere ich das nicht aus, wird immer dieser im Hintergrund schwelende "Vielleicht könnte dir ein Haarteil für Seelenfrieden sorgen"-Gedanke an mir nagen. Und wer weiß, wenn ich Ähnliches wie in dem angefügten Video hinbekommen könnte (wobei das Teil noch nicht einmal befestigt, sondern nur aufgelegt ist), würde ich glaube ich die "Unmännlichkeit" eines solchen Schrittes in Kauf nehmen können....

*Edit* : Kann noch keine Links posten, für die Interessierten unter euch: Bei YouToube "Non Surgical Full Cap Men's Hair Replacement" eingeben....
 
kickingass
Benutzer91572  Beiträge füllen Bücher
  • #10
Ich möchte mich zu dem großen Ganzen nicht äußern, denn ich kann mich in dein Problem nicht hineinversetzen und wäre somit keine Hilfe für dich, aber folgendes ist mir aufgefallen:

Auf dem Weg zum Club bin ich dann mit 'nem Mädel in's Gespräch gekommen, das ich vorher nicht kannte und über einen Freundes-Freund mit in die Runde "gerutscht" war. Gar nicht mal mein Typ unbedingt, aber absolut sympathisch.

und trotzdem dachtest du am Ende das:

"Wie gerne würde ich jetzt mit der aus diesem Club verschwinden und die Nacht verbringen!"

Wieso gehst du also davon aus, dass sie, wenn sie deine schwindende Haarpracht gesehen hätte, nicht auch gedacht hätte: "Gar nicht mal mein Typ unbedingt, aber absolut sympathisch - mit dem würde ich gerne die Nacht verbringen". ?

Ich bin mir nämlich verdammt sicher, dass genau das passiert wäre.

Der einzige Punkt wo dir ein Haarteil oder deine Mütze hilft, ist das du selbstbewusst wirkst. Der Frau war das sicher totaaaal egal, die fand sicher den Smalltalk mit dir so toll und die Stimmung zwischen euch, dass sie dich auf jeden Fall wollte.

Du solltest dich bemühen deine charakterliche Anziehungskraft nicht mit deinen Selbstzweifeln zu zerstören.
 
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #11
Der Bogen scheint auf den ersten Blick sehr weit geworfen, ist er aber letztlich nicht:

Jeder Mensch, der sich an seinem Gewicht stört, mit irgendwelchen Körperteilen unzufrieden ist, der Haut usw., kennt genau diese Szenarien. Je mehr man sich selbst auf die "Schwachstelle", die man im Grunde nicht ändern kann, konzentriert, desto mehr fällt sie auch anderen auf.
Durch Kleidung, Bewegungen, Blicke (Blickabwenden z.B.) oder sonstigen "Vertuschungsstrategien" strahlt man dann entsprechend schwaches Selbstbewusstsein aus. Jede Frau, die sich ihre unreine Haut mit viel Makeup aufhübscht, oder eine, die Push-Up-BHs trägt oder Schummelunterwäsche fürs Gewicht, - jeder Kontaktlinsenträger, kennt genau Deine Angst: es kommt irgendwann der Moment, an dem man die Reaktion des anderen auf die schreckliche, so gut versteckte und alles verändernde Wahrheit sieht.

Und vor allem: DU definierst Deine Mütze als Schutz, als Versteck. Wieso ist sie das denn jetzt eigentlich, wo sie doch all die Jahre zuvor nur ein modisches Accesoire war? Ist sie das jetzt nicht auch heute? Eigentlich schon. Sie wurde von Dir umgedeutet. Dadurch ensteht ein selbstgemachtes Problem - evtl. auch erst dann für das Gegenüber.
Man erkennt doch so oder so, dass unter der Mütze sehr kurze Haare sind, also wird man sich auf eine wenige Millimeter kurze Haarpracht von Vornherein einstellen.

So kurze Haare, mit Geheimratsecken, die schon keine mehr sind, tragen sehr sehr viele Männer und ich finde das ausgesprochen schick. Und wenn irgendeine selbstironische Entgegnung auf Kommentare kommt, wie "Ein schönes Gesicht braucht halt Platz", ist die Sache schon vom Tisch - für mich. Und viele andere Frauen sehen das genauso.

Dein Haarausfall wir zu einem riesigen, allumfassenden Problem, was es aber gar nicht ist. Lass Dir von Deinen Haaren nicht Dein Verhalten und Deine Mode diktieren.
Es ist einfach Haarausfall, nicht mehr und nicht weniger. Dein restliches Aussehen, Dein Charakter, Deine Art bleibt dieselbe. Und das ist das Entscheidende. Ich kenne niemanden, der sich auf Anhieb in eine Frisur verknallt hat. Hör auf, Dich über Deinen Haarausfall zu definieren.
Und hüte Dich davor, Leuten, die sagen, dass Haarausfall schon ok ist, (innerlich) zu unterstellen sie hätten keine äußerlichen Ansprüche.
Jeder Mensch, der bis drei zählen kann weiß, dass Haare und Zähne ausfallen, Brüste hängen, Augen schlechter werden. Diejenigen, die mit solchen Köperlichkeiten unentspannt umgehen, haben meistens ein Problem mit ihrem eigenen Äußerlichen.

Meistens weiß man solche Dinge, aber sie kommen doch irgendwie nicht im Inneren an. Dafür aber die Erfahrungen, die dies bestätigen. Und ich denke, das wird Dir mehr Mut geben und Dir helfen, Dich zu akzeptieren und zu begreifen, dass Äußerlichkeiten - alle! - vergänglich sind. Und dass es Dinge an einem selbst gibt, die einfach dazugehören, die man annehmen muss, ganz selbstverständlich. Denn dann - und nur dann - tut es das Umfeld auch.

Gruß, cocos

, die sich viel zu lange von der Waage hat die tägliche Stimmung und einen unvorteilhaften Kleidungsstil hat diktieren lassen.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Das war doch schon mal ein guter erster Schritt: Du bist wieder raus gegangen, hast gefeiert, hattest Spaß und hast gemerkt, dass du immer noch gut bei Frauen ankommst.

Dass deine Zweifel bezüglich deiner schwindenden Haarpracht nicht auf einen Schlag weg sind, ist doch auch klar...

Aber vielleicht traust du dich ja beim nächsten mal doch, mit der Frau, die du mit Mütze aufgerissen hast, nach Hause zu gehen und dich dort deiner Mütze zu entledigen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht schreiend davon laufen wird. :zwinker:
 
Z
Benutzer84394  Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Ich kann eh nicht verstehen, dass Frauen auf Männer stehen, die eine "Ausgeh-Kappe" tragen.
Daran siehst du dass viele Frauen einen schlechten Geschmack haben. lol

Von daher würde ich mir keine Sorgen machen.


Klingt nach Schwachsinn, ist aber so^^. :zwinker:
 
R
Benutzer Gast
  • #14
Ich frage mich, warum du überhaupt eine Kappe trägst zum Ausgehen, wenn sie dir so den Abend versauen kann.
Klar, du denkst, du siehst besser aus damit. Aber du wolltest doch nur nen lockeren Abend und gar keine aufreißen, oder habe ich das falsch verstanden? :zwinker:
Wärst du gleich ohne Kappe hin, hättest du dein Problem nicht gehabt. Vielleicht hätte dich das Mädel dann nicht geküsst. Aber WENN sie es getan hätte, wärst du 100% sicher, dass sie überhaupt kein Problem mit deiner neuen Frisur hat. Und DAS hätte dir mal nen richtigen Ego-Push gegeben, oder nicht?
Wenn du das Gefühl hast, dass du dich versteckst unter der Kappe, dann lass sie weg. Wenn du meinst, dass die Frauen, die gut auf dich reagieren, das nicht tun würden, wenn du keine Kappe aufhättest, dann probier es doch mal aus!
Ich habe den Eindruck, du kannst nur verlieren, wenn du sie aufsetzt: Mag dich eine, glaubst du, sie würde das nicht ohne Kappe. Und vor allem machst du dann nicht mal was aus der Situation.
Wenn du sie nicht aufsetzt und es ergibt sich nicht gleich was mit einer Frau, bist du so weit wie mit der Kappe. Allerdings kannst du dir den Selbsthass ersparen, den du aufgrund dieser Nacht grade durchlebst.

Probier dein neues Erscheinungsbild doch erst einmal aus. Mag ja sein, dass du dein altes toller fandest, aber diese Option ist weg. Nun gib dem neuen mal ne wirkliche Chance!
Es geht um dein Ego. Stell dir doch nicht selbst ein Bein, indem du von vornherein komplexbestätigende Situationen provozierst.

Ich plädiere ja für weg mit der Kappe. Aber auch zu mit Kappe kennenlernen und im Bett dann abnehmen habe ich ne Frage: Noch nie ne Frau mit Push-Up ausgezogen??? (Und wenn du jetzt nein sagst, hast du es höchstwahrscheinlich nicht mal bemerkt!)

Ich finde es auch noch gut, wenn man einen "Makel" mit Humor trägt. Normalerweise wird da ja nicht direkt drüber gesprochen. Aber es hilft vielleicht trotzdem, wenn man ne selbstironische Erklärung drauf hat. Was da zu dir passt, weiß ich nicht. Spontan würden mir einfallen:
- Das ganze Zeug, dass ich fürs Studium lernen muss, nimmt so zu, dass inzwischen mein Gehirn von innen die Haare rausdrückt.
- Ich habe gemerkt, dass der Luftwiderstand mich beim Joggen immer total fertig gemacht hat.
- Ich finde die Halbglatze an meinem Vater so sexy, drum wollte ich das auch mal probieren.
- Ich mag graue Haare nicht so, drum wollt ich sie vorher loswerden.
Irgend sowas halt.
 
M
Benutzer72397  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Hab jetzt schon echt lange nichts mehr ins Forum geschrieben, aber nachdem ich mich durch deinen langen Post gekämpft hatte, will ich auch mal meinen Senf dazu geben:zwinker:

Mein Freund hat das selbe "Problem" wie du...nur das bei ihm das ganze schon um einiges früher angefangen hat...nämlich mit ca 18... er ist jetzt genau so alt wie du und hat auch eine halb Glatze...er hält die anderen haare auch recht kurz also auch nur ein paar mm...ich kenne ihn noch mit und jetzt eben ohne haare...und zusammen gekommen sind wir vor 2 Jahren also schon ohne Haare :zwinker:
Mich stört das null...ich liebe ihn so wie er ist...ob mit oder ohne haare, vollkommen egal!
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendein mädchen, was du abends kennen lernst, sagt ne du lass mal nur weil du dünneres haar hast...
Mein freund musste sich auch erst dran gewöhnen und ab und zu kommen auch mal ein paar spaßige sprüche von seinen kumpels aber da hat er auch immer ne antwort drauf...wie: ein schönes gesicht braucht viel platz oder wo verstand wächst, müssen haare weichen ... aber alles nur spaßig!

Denke du musst einfach versuchen das ganze etwas lockerer zu sehen und es nicht zu verstecken...
Geh am besten das nächste mal gleich ganz selbstbewusst ohne Mütze los...da weißt du gleich, dass es den Mädels wurst ist, wenn sie sich für dich interessieren!
 
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M
Benutzer39497  Sehr bekannt hier
  • #39
Ich finde das Verhalten vieler User in diesem Thread hier etwas selbstgerecht. Der TS empfindet die Sache mit der allmählich schwindenden Haarpracht nun mal als Problem und für ihn geht der Haarverlust ein Stück weit einher mit einem Identitätsverlust. Ich stimme zwar überein, dass er sich stets viel zu sehr über sein Äusseres definiert (hat) und seine Erfolge bei Frauen ihn darin bestärkt haben. Mag auch sein, dass er sich demzufolge jetzt schwerer tut als andere mit körperlichen Veränderungen. Vielleicht weil er immer den lässigen, jung gebliebenen Typen mit Locken verkörperte und dies Teil seiner Identität war. Was nicht heissen soll, dass er diesen Typen nicht auch mit Millimeterschnitt oder Glatze verkörpern kann, sofern ihm dieser Look denn steht und es ihm gelingt sich damit zu identifizieren.

Wir werden alle älter und müssen uns damit abfinden. Viele Menschen möchten aber dann wenigstens, dass man ihnen dies nicht ansieht und körperliche Veränderungen möglichst langsam von statten gehen. Man kann sich das aber nun mal nicht aussuchen und manche werden ungerechterweise von den Genen her mehr begünstigt als andere. Am leichtesten haben es natürlich Menschen, die selbstbewusst sind, die Angelegenheit rational betrachten und sich nicht nur damit arrangieren, sondern Veränderungen, die mit dem Altern einhergehen, auch würdevoll und gelassen
hinnehmen. Den einen fällt das leichter, den anderen schwerer und viele brauchen eine gewisse Zeit und ein bestimmtes Alter und Reife, um irgendwann an diesem Punkt anzugelangen. Und mit 40 oder 50 ist man an diesem Punkt in einer medienorientierten Gesellschaft, die den Jugend- und Schönheitswahn kultiviert, verständlicherweise auch eher angekommen als mit 25.

Und erblich bedingter Haarausfall ist nun mal eine Angelegenheit, die wenn auch nicht von jetzt auf gleich, dann doch meist über eine relativ kurze Zeitspanne mit einer sichtbaren Veränderung einhergeht und vor allem dann, wenn es dem betreffenden Mann nicht steht, durchaus mit einem Attraktivitätsverlust verbunden ist.

Das Problem des TS ist in Anbetracht des vielen Elends in dieser Welt und der schweren gesundheitlichen Beschwerden anderer Menschen sicherlich gering. Was aber noch lange nicht bedeutet, dass es ihm deswegen weniger zusteht unter seinem von ihm empfundenen persönlichen Makel zu leiden, als jemandem, den es noch schlimmer im Leben getroffen hat, der jedoch sein Schicksal besser hinnehmen kann. Es stimmt zwar, dass die Ursache des Problems vom TS nicht tatsächlich im Verlust seiner Haare liegt, sondern in ihm selbst. Weil er, zumindest momentan noch, sich schwer damit tut damit umzugehen.

Man sollte sein Problem also in erster Linie subjektiv betrachten, denn es ist sein persönliches Päckchen, das er zu tragen hat und mit dem er lernen muss sich zu arrangieren. Vergleiche mit anderen Menschen, denen es noch schlechter geht, sind da, wenn überhaupt, nur bedingt hilfreich. Denn es klappt eben selten ein emotionales Problem mit solchen Argumenten zu rationalisieren und per Knopfdruck wegzuzaubern.

Es gibt zwar Menschen, die haben Schlüsselerlebnisse und plötzlich macht es „klick“, manchmal weil die Umstände es so wollen oder weil ein vermeintliches Problem aus diversen Gründen plötzlich aus einem anderen Licht betrachtet wird. Oft liegt es daran, dass das lange dauert, weil die innere Bereitschaft des Menschen nicht wirklich vorhanden ist, um sich in gewisser Weise zu verändern und vor allem nicht dann, wenn die Veränderung durch nicht beeinflussbare Faktoren erzwungen ist und nicht auf Freiwilligkeit basiert. Und diese Bereitschaft stellt sich nun mal auch dann nicht zwangsweise ein, wenn derjenige einsieht, dass es eigentlich besser für ihn wäre, wenn er sie hätte.

Ich finde es ja schön, dass besonders einige Frauen hier den Haarausfall des TS als geringfügiges Luxusproblemchen betrachten. Das sollte dem TS und anderen betroffenen jungen Männern durchaus Mut machen, dass längst nicht alle Frauen dies als so problematisch erachten wie sie vielleicht glauben und sie deswegen keineswegs für jede Frau unattraktiv sind.

Etwas selbstgerecht finde ich es trotzdem, dass gerade die Damenwelt dermassen verständnislos auf den TS reagiert und ihm Jammerei vorwirft. Denn ich möchte ja sehen wie den besagten Frauen zum Heulen zumute wäre, wenn ihnen plötzlich mit Mitte 20 am Hinterkopf und im Stirnbereich die Haare ausgehen würden und sie sich auf eine Zukunft als Glatzenträgerin einstellen müssten. Da würden auch die meisten Damen verzweifelt mit Kaschieren beginnen und sich Haarteile besorgen. Oder wenn sie betroffene Freundinnen hätten, würden sie diese tröstend in die Arme schliessen, während sie Männer, die sich damit schwer tun, als heulende Weicheier beschimpfen.

Und das nur deshalb, weil Haarausfall bei Männern gesellschaftlich akzeptierter ist, als bei Frauen. Aber nur weil es gesellschaftlich so ist, hilft das dem Mann nicht weiter, wenn er damit ein individuelles Problem hat. Und weshalb sollte ihm im Zeitalter der Emanzipation als Mann weniger das Recht zustehen, um seine Haare zu trauern als einer Frau?

Einigen hier genannten Ansätzen stimme ich aber dennoch zu. Der TS scheint an sich ja kein unattraktiver Mensch zu sein und auch eine Glatze wird ihn demnach nicht entstellen. Zudem hat er es wohl leichter als jemand, der schon immer zurückgezogen war und nie die Selbstsicherheit hatte, um auf Menschen zuzugehen. Er kam stets gut an und hatte einige Erfolge bei Frauen, was ja zumindest zu dieser Zeit Bestätigung für sein Selbstwertgefühl war. Mit der richtigen Einstellung zu sich selbst würde er daran auch mit weniger oder ohne Haare wieder anknüpfen können oder zumindest das eine oder andere Erfolgserlebnis verbuchen.
 
S
Benutzer116960  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • #40
Es wäre wirklich mal interessant, vorher nachher Bilder von dir zu sehen denn so nimmt das hier keiner ernst hab ich das Gefühl. Ich bin auch manchmal frustriert mit meinem Busen, aber da kann man ja pushen, vertuschen oder wenns gar nicht gehen würde operieren.
Ich würde dir mal raten, ein bischen Zeit vor dem Spiegel zu verbringen, und zwar im positiven Sinne.Wie verbinde ich die Glatze mit meinem Charakter.
 
A
Benutzer Gast
  • #41
Off-Topic:
Es wäre wirklich mal interessant, vorher nachher Bilder von dir zu sehen denn so nimmt das hier keiner ernst hab ich das Gefühl.

Warum hast du das Gefühl es nimmt hier keiner ernst? Es haben doch mehrere Leute sehr gute und ernste Beiträge geschrieben? :ratlos:
Ich glaube es ist der bessere (und ernstere) Weg im Tipps zu geben sein Aussehen anzunehmen, als ihm irgendwelche Kräuter-Rezepte gegen Haarausfall zu schreiben.
 
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #42
@ Maxx: Bei 3/4 Deines Textes muss ich zustimmen. Und das Identitätsproblem als solches, und durch die Zwangsläufigkeit des Geschehens und der wenigen Zeit leuchtet mir nun auch objektiver betrachtet die empfundene Dramatik wirklich gut ein.

Nur dann schließt Du Deinen Beitrag mit einer lapidar gesagten letzten Zeile, die doch die wichtigste und die problematischste ist :

Mit der richtigen Einstellung zu sich selbst würde er daran auch mit weniger oder ohne Haare wieder anknüpfen können oder zumindest das eine oder andere Erfolgserlebnis verbuchen.

Da Du Deinen Beitrag im Grundtenor in Abgrenzung zu vielen anderen Beiträgen schreibst, muss ich sagen, dass viele Beiträge hier dieses Hauptproblem, die "richtige Einstellung zu sich selbst", thematisieren und demzufolge m.E. Erachtens ein Stückchen konstruktiver sind als Deiner.

Gruß, cocos
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #43
Nochmal, keine Ahnung ob es der TS eh mit Absicht überliest, aber: Mit Finasterid und Minoxidil gibt es inzwischen relativ gute Medikamente gegen androgenetische Alopezie, einen Versuch für ein paar Monate wäre das in jedem Fall wert.
 
T
Benutzer116959  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #44
Hey,

werde demnächst nochmal länger in die Tasten hauen, nur soviel für's Erste: Habe sowohl Minoxidil, als auch Finasterid knapp ein Jahr lang ausprobiert, bis auf Nebenwirkungen in Form von trockenen, geröteten Augen aber nichts erreicht. Nehme nun nur noch Minox alleine, mal schauen, inwiefern ich wenigstens den aktuellen - unbefriedigenden - Status halten kann...
 
N
Benutzer18725  Verbringt hier viel Zeit
  • #45
Ich möchte zu meinem Beitrag von vor ein paar Tagen noch etwas hinzufügen:

Du bist ein selbstverliebter Jammerlappen. Ist ja wirklich kaum auszuhalten wie du dich in dein ich verliebt hast und es mit wohligen Worten streichelst. Du bist einfach der tollste Typ mit (Halb)Glatze den es gibt. Wortgewandt und charmant umgarnst du die Frauen. Einfach doll.
Ich frage mich wirklich, ob du die Beiträge der anderen, die sich wirklich mühe geben, eigentlich liest oder dabei von deinem Spiegelbild abgelenkt wirst.

Im Übrigen wurde schon alles gesagt zu deiner Situation. Nichts neues hast du bisher hinzugefügt außer weitere Episoden und Eskapaden mit deiner Glatze. Vielleicht solltest du dein selbstgewähltes schriftstellerisches Talent auf andere Themen ausdehnen. Glatze und Name allein reichen jedenfalls nicht für einen ganzen Roman!
 
Revolvermann
Benutzer117617  (45) Meistens hier zu finden
  • #46
Nimm es mir nicht übel, wenn ich es mal als Kerl mit ebenfalls Glatze übers Knie breche:

Du schliesst fast mit Deinem Leben ab, weil Du eine Glatze bekommst? Du bist jünger als ich und hast nur weniger Haare auf dem Kopf, das ist kein Grund so zu tun als bist Du schon 90. Wäre Dein Gesicht zerfressen oder Du könntest keine Emotionen mehr zeigen, könnte ich Deine beschriebenen Bedenken verstehen, das ist aber nicht der Fall. Die Angst, dass die Frau schreiend auf den Flur rennt, weil Du Deine Mütze abnimmst ist absurd. Es geht beim Kennenlernen doch nicht nur um das Aussehen, da spielen weitaus mehr Faktoren mit. Wenn Du denkst nur mit dem perfekten Körper die perfekte Frau zu finden stimmt nicht nur mit dem Haarwuchs etwas nicht.

Ich bin auch nicht glücklich über die Hubschrauberlandefläche am Hinterkopf, aber ich lebe damit und schäme mich nicht deswegen. Weder Traumkörper noch überdurchschnittliche Schönheit sind mir gegeben, dennoch lerne ich Frauen kennen, denen mehr an meiner Person und dessen Charakter liegt als an der kahlen Stelle. Das Selbstbewusstsein sich dieser Dinge bewusst zu sein und dazu auch noch zu stehen beeindruckt die Damen laut deren Aussage.

Stehe zu Deinem "neuen" Kopf und höre auf ihn zu verstecken, dann bist Du oftmals interessanter als der perfekte Traumkörper mit allem drum und dran.
 
T
Benutzer116959  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #47
Ich möchte zu meinem Beitrag von vor ein paar Tagen noch etwas hinzufügen:

Du bist ein selbstverliebter Jammerlappen. Ist ja wirklich kaum auszuhalten wie du dich in dein ich verliebt hast und es mit wohligen Worten streichelst. Du bist einfach der tollste Typ mit (Halb)Glatze den es gibt. Wortgewandt und charmant umgarnst du die Frauen. Einfach doll.
Ich frage mich wirklich, ob du die Beiträge der anderen, die sich wirklich mühe geben, eigentlich liest oder dabei von deinem Spiegelbild abgelenkt wirst.

Im Übrigen wurde schon alles gesagt zu deiner Situation. Nichts neues hast du bisher hinzugefügt außer weitere Episoden und Eskapaden mit deiner Glatze. Vielleicht solltest du dein selbstgewähltes schriftstellerisches Talent auf andere Themen ausdehnen. Glatze und Name allein reichen jedenfalls nicht für einen ganzen Roman!
Verstehe die Aggression nicht ganz. Ich habe hier bis jetzt jeden(!) Beitrag interessiert und dankbar gelesen, wo du Anzeichen für Dispektierlichkeiten meinerseits durchschimmern siehst, ist mir schleierhaft.

Selbstverliebt, meinetwegen. Warum auch nicht, würde ich positiv bewerten. Wäre jeder Mensch in sich selbst verliebt, wäre die Welt meines Erachtens ein Ort, an welchem sich wesentlich mehr glückliche Menschen tummeln würden. Diese Verliebtheit zerbröckelt aber nun gerade, und wie überall, wo Liebe erlischt, ist das nunmal mit einem Schmerzgefühl verbunden. Einem, das mich zurzeit halt ziemlich dahinrafft.

Falls du eine Glatze hast, deswegen nicht emotional angeschlagen bist und nach wie vor selbstbewusst durch dein Leben marschierst: Chapeau! "Jammerlappen" darfst du mich in diesem Fall gerne und berechtigterweise nennen. Sollte das nicht zutreffen, wäre es vielleicht eine Überlegung deinerseits wert, inwiefern dir der Erfahrungsschatz zur Verfügung steht, um meine Situation detailliert bewerten bzw kritisieren zu können.

Dass man sein Talent " selbst erwählt" ist mir neu, weiss eh nicht, was genau die Stoßrichtung dieser Aussage sein soll (Hohn, Ironie?) ?!
 
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #48
Moin Truman,

Nimm es mir bitte nicht übel, aber ich kann nicht anders -
das hier:

Falls du eine Glatze hast, deswegen nicht emotional angeschlagen bist und nach wie vor selbstbewusst durch dein Leben marschierst: Chapeau!

finde ich angesichts der Thematik gerade absolut amüsant
lol12.gif


Gruß, cocos
 
T
Benutzer116959  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #49
Ungewollt ist immer am besten, right :zwinker: !
 
Z
Benutzer84394  Verbringt hier viel Zeit
  • #50
Ich muss nochmal sagen, dass ich dich verstehen kann. Für mich wäre Haarausfall ebenfalls der absolute Horror. Zum Glück werde ich wohl eher nicht betroffen sein, aber mein Selbstvertrauen würde dadurch sicherlich massiv geschädigt werden.

Eine andere Lösung als es zu akzeptieren kenne ich aber nicht.
 
A
Benutzer117729  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #51
Ganz ehrlich, mach dir nicht so einen Kopf, Attraktivität ist hauptsächlich Austrahlung und die hängt nicht von deinem Äußeren, sondern deinem Inneren ab. Also Brust raus und ruhig Mut!
 
T
Benutzer116959  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #52
"Abschließend" ein großes Dankeschön an alle Verfasser von Antworten, Tipps, Ratschlägen und Anmerkungen! Werde den Thread hier jetzt ruhen lassen, und gegebenenfalls in ein paar Monaten nochmal berichten!

So far....
 
K
Benutzer12443  (42) Meistens hier zu finden
  • #53
Noch eine kurze Bemerkung: Ich denke, hier geht es nicht um die Haare, auch wenn dir das momentan mit größter Sicherheit so vorkommt.

Auf die Mädels wirkst du damit sicherlich nicht minder attraktiv und tief drinnen ahnst du das vielleicht auch. Vielleicht hat dein "schönes Mädchen" doch eine größere Wunde hinterlassen als gedacht, oder vielleicht geht es darum, dir klar zu werden, wie die Zukunft werden soll.

Jedenfalls wäre es sicher gut, sich darum ein paar Gedanken zu machen anstatt einen Haufen Kohle in irgendwelche Mittelchen oder Haarteile zu investieren.

Solche Phasen kommen im Leben...und vergehen schneller, wenn man den Mut hat, wirklich hinzusehen.
 
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