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Lebenskrise? Einsamkeit? Passt beides.

Flöchen99
Benutzer124657  (24) Meistens hier zu finden
  • #1
Tja, schon wieder so ein Thema von mir ... mir geht in letzter Zeit eine Menge durch den Kopf.
Diesmal gibt es keine wirkliche Frage an euch, ich muss das nur einfach mal aufschreiben und bin gespannt auf eure Meinungen dazu :smile:.

Meine Uni-Überlegungen waren nur die eine Seite der Medaille, aber es gibt, wie so oft, auch noch eine andere. Ich habe ein sehr turbulentes Jahr hinter mir (oder auch schon zwei) und komme innerlich einfach nicht zur Ruhe. Vieles davon ist sicherlich völlig normal in meinem Alter und gehört eben dazu. Der Schulabschluss, erste Arbeitserfahrungen mit einigen guten, aber leider auch schlechten Erfahrungen, die erste große Liebe, die leider nicht nur ein Ende, sondern auch noch ein sehr tragisches, gefunden hat, der Auszug von Zuhause, mit einem Mal das Leben selbst auf die Reihe bekommen zu müssen, das Studium, in dem plötzlich so vieles so anders ist als in der Schule, gute Freundschaften, die sich auseinanderleben. Sehr viel in sehr kurzer Zeit, nachdem das Leben zuvor viele Jahre in mehr oder weniger geregelten Bahnen verlaufen sind.
Es sind die vielen kleinen und auch größeren Dinge, die dafür sorgen, dass ich abends nicht schlafen kann. Dass meine Gedanken kreisen und keine Ruhe finden. Dass ich manchmal einfach in Tränen ausbreche ohne wirklich zu wissen, warum. All diese Dinge stehen für sich und hängen doch auch irgendwie alle zusammen. Bilden in mir einen dicken Knoten, der von Zeit zu Zeit unangenehm drückt oder auch mal Schmerzen bereitet. Ich fühle mich irgendwie heimatlos. Ich fühle mich, als würde ich in der Luft schweben und könnte nichts um mich herum erreichen, hilflos dazwischen, und alles würde um mich ablaufen wie ein Film, in atemberaubender Geschwindigkeit. Ich kann nicht mal den Boden erreichen, der mir einen sicheren Stand verspricht.
Und ich fühle mich einsam. Das merke ich besonders, wenn ich es mal nicht tue. Wenn ich mal richtig auflebe. Das tue ich jedoch meist dann, wenn ich möglichst weit weg bin von "Zuhause". Meiner Wohnung. Dem "Zuhause", in dem ich mich zwar irgendwie heimisch fühle ... aber nicht geborgen. Ein wirkliches Zuhause hängt für mich nicht an einem Ort, sondern an den richtigen Menschen. Nicht nur meiner Familie, auch Freunden - und man kann auch für einige Zeit mal ganz wo anders zuhause sein. Wirkliches Zuhause ist für mich eben da, wo man sich geborgen fühlt. Akzeptiert. Angenommen. Frei. Wo man sich fallen lassen kann. Dieses Gefühl habe ich bei meinen Eltern und meiner Schwester, meinem Halbbruder und seiner Familie, bei meinen noch verbliebenen Freunden, ich habe es bei Mensa, ich hatte es beim jährlichen Treffen von meiner ehrenamtlichen Beratung, auch beim Sommercamp. Doch da wo mein Zuhause sein sollte, wo ich wohne, fühle ich mich einsam. Wie gefangen in einer Leere, je weiter ich weg davon weg komme, desto besser geht es mir. Desto freier bin ich.
Manchmal lege ich mich nachts mit Kopfhörern ins Bett, um mich abzulenken, manchmal auch, um mich zuzudröhnen und die Welt von mir abzuschotten und sie zu vergessen. Manchmal liege ich Stunden wach und grübele, manchmal bin ich so lange auf, bis ich völlig erschöpft ins Bett falle. Aber das letzte Mal, dass ich einfach zufrieden eingeschlafen bin, war nicht zuhause. Und das vorletzte wohl auch nicht.
 
M-Teddy
Benutzer139331  Sehr bekannt hier
  • #2
Nun ich weiß nicht ob mein Beitrag hilft, aber du bist nicht allein. Ich war in einer ähnlichen Situation und habe gerade das Gefühl wieder in so eine zu geraten. Es mag sich blöd anhören, aber es vergeht mit der Zeit. Wichtig ist erst mal, dass du Dinge tust, die dir gut tun. Ich weiß leider nicht wie die Wohnsituation in deiner Stadt aussieht, aber ein möglicher Schritt wäre eine WG mit Freunden aus dem Studium. Somit hättest du jemanden um dich herum, mit dem du ggf. auch mal reden kannst
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #3
Warst du schon bei der psychologischen Beratungsstelle deiner Uni? Wenn nein, rede ruhig mal mit denen. Die sind für alle möglichen Dinge, die einen Belasten, ein toller Ansprechpartner, egal wie klein/groß das jeweilige Problem einem erscheint.

Den Tipp mit der WG würde ich auch geben. Vielleicht auch mit 1-2 Leuten, die du noch nicht kennst.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #4
Wenn wir das jetzt mal zusammenfassen, ist die Message doch klar: Du fuehlst Dich unwohl alleine. Das kann natuerlich viele Gruende haben. Aber die einfache Lösung scheint zu sein, dauerhaft näher an all das zu kommen, womit Du Dich wohlfuehlst.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #5
Ich finde es jetzt nicht so ungewöhnlich, dass einem beim alleine Wohnen mal die Decke sprichwörtlich auf den Kopf fällt. Gerade, wenn mit Freunden etc. mal etwas Flaute ist. Der Mensch ist halt doch ein Gesellschaftstier und der eine kann besser, der andere schlechter für sich alleine.
Wenn man dann aber zwanghaft Gesellschaft sucht, wird es auch nicht unbedingt besser. Da werden dann die selteneren Momente alleine gefühlt dafür schlimmer und man sucht immer mehr die Flucht davor.

Ich glaube, du musst da einfach auf Dauer lernen, auch mal abschalten zu können ohne die Gedanken kreisen zu lassen. Einfach mal mit Buch, Fernseher oder Game chillen. Meditation, Achtsamkeitstraining und Co. können einem schon ganz gut helfen mit kreisenden Gedanken umzugehen.
 
VersatileGuy
Benutzer162572  dauerhaft gesperrt
  • #6
Könnte dir ganz akut vielleicht Sport helfen? Mir geht's in Grunde ähnlich, letztes Jahr Schule fertig, weniger Kontakt zu den alten Freunden (die auch weniger geworden sind) und, und, und.

Aber egal was mich so umtreibt, nach dem Sport habe ich das erstmal ne weile vergessen und bin für den Moment glücklich und zufrieden.

Vermutlich das altbekannte Runner's high. Nur dass ich nicht jogge :grin:.

Und wenn es nicht Sport ist, kann es Arbeit mit Menschen sein? Gibt viele soziale Einrichtungen, die Ehrenamtliche suchen.

Engagement geht da oft schon beim gemeinsamen Mensch ärgere dich nicht Spielen los! Und gerade mit älteren Menschen finde ich das sehr spannend, da jeder seine eigene Geschichte mitbringt.

Der eine war Maurer, der andere Polizist oder hatte einen Getränkegroßhandel.

Da ergeben sich teilweise schöne Konversationen, von denen man eine Zeit lang zehren kann. Nur als Beispiel :smile:.
 
dani_ela
Benutzer120764  (28) Sehr bekannt hier
  • #7
Warum bist du denn so weit weg von Zuhause? Wegen dem Studium? Gibt es keine Möglichkeit etwas näher an deiner Familie zu wohnen? Alternativ halte ich die Idee in einer WG zu wohnen auch ganz gut. So hättest du die Möglichkeit neue Freunde zu finden und dich auszutauschen.

Ansonsten noch: Sich woanders Zuhause zu fühlen kann dauern, das weis ich aus eigener Erfahrung. Du müsstest in diesem Fall (wenn du alles so belassen willst wie es jetzt gerade ist) einfach Geduld aufbringen. Mit der Zeit gewöhnt man sich an vieles und vielleicht würde es dir helfen einem Verein beizutreten um Leute kennenzulernen. Den Vorschlag mit dem Sport halte ich auch für eine gute Idee, eventuell sogar in einem Fitnessstudio um einfach unter Leute zu kommen und oft ergeben sich damit interessante Gespräche.
 
HoldenC
Benutzer138875  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Betrachte auch die vielen Umwälzungen, die bei Dir in jüngerer Vergangenheit stattgefunden haben. Dinge, die sehr viel mit Veränderung und Suche zu tun haben. Nicht nur für junge Menschen kann das sehr auszehrend sein, aber vielleicht bringt diese Lebensphase, in der Du Dich befindest eine außerordentliche Fülle an Veränderungen. Diese neue Herausforderung der Bewältigungen bringt viel Unruhe mit sich und in Momenten wo diese 'ins Leere läuft' auch Zweifel und Hoffnungslosigkeit.

Ich schätze Dich anhand Deiner Beiträge als sehr nachdenklichen und ehrgeizigen Charakter ein. Sicherlich hast Du 'hohe Ansprüche', nicht nur an Dich, sondern auch Dein Umfeld. Vermutlich hast Du häufiger das Gefühl, Menschen aus Deinem Umfeld voraus zu sein, oder aber ihnen voraus sein zu müssen.
Dein nachdenkliches Wesen scheint fortwährend abzugleichen. Sinnsuche, Leidenschaft, Aufbruch ... ein ganz schöner Cocktail, den Du da vor Dir stehen hast. :zwinker:

Deine Sinnkrise hat nach meiner Einschätzung viel mit diesem Prozess des "Entwachsens" zu tun. Ein paar handfeste Ratschläge hast Du schon bekommen, ich möchte zwei ganz profane Sinnsprüche hinzufügen: "Gib Deinen Zielen Raum!" und "Gib den Dingen Zeit!"
 
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Flöchen99
Benutzer124657  (24) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #9
Vielen Dank für all euren Zuspruch :love:.

Ich weiß leider nicht wie die Wohnsituation in deiner Stadt aussieht, aber ein möglicher Schritt wäre eine WG mit Freunden aus dem Studium. Somit hättest du jemanden um dich herum, mit dem du ggf. auch mal reden kannst
Ich wohne leider in Süddeutschland, da ist die Wohnsituation in der Stadt äußerst schwierig. Zumal ich gerade den Luxus habe, mietfrei zu wohnen. Die einzige sinnvolle Alternative wäre wohl, hier selbst eine WG zu zweit zu gründen, wozu die Wohnung dann aber doch wieder äußerst klein ist.
Im Endeffekt hätte dann jeder ein kleines Zimmerchen, wobei einer noch die Tür zum Garten im Zimmer hat, dafür aber wenigstens etwas Licht - der andere fast gar kein Tageslicht, da nur etwas durch ein kleines Fenster mit Lichtschacht fällt, über dem sich auch noch Tisch, Stühle und bei gutem Wetter eine Markise befinden.
Dazu eine noch kleinere Kombination aus Küche und Bad dazwischen, in der man sich gerade so noch zu zweit aufhalten kann, wenn einer am Tisch sitzt ist es aber schon schwierig, ans Waschbecken zu kommen :seenoevil:.

Ich wohne eigentlich im Haus meines Opas, ganz alleine bin ich also nicht. Aber es kommt mir dennoch so vor. Letztlich habe ich halt auch nicht so viel kontakt mit ihm, da das auch recht anstrengend ist. Zum Einen kann ich mit ihm eigentlich nicht über die Dinge reden, die mich interessieren oder beschäftigen, da er das Meiste davon eh nicht versteht, zum Anderen erzählt er, wenn wir uns unterhalten, auch ständig das gleiche. Das ist auf Dauer wie gesagt eher anstrengend als erholsam :seenoevil:.

Warst du schon bei der psychologischen Beratungsstelle deiner Uni? Wenn nein, rede ruhig mal mit denen. Die sind für alle möglichen Dinge, die einen Belasten, ein toller Ansprechpartner, egal wie klein/groß das jeweilige Problem einem erscheint.
Nein, bisher nicht. Ich war zwischenzeitlich wieder bei meiner Psychologin, das Thema habe ich aber bisher nicht angesprochen.

Der Mensch ist halt doch ein Gesellschaftstier und der eine kann besser, der andere schlechter für sich alleine.
Das stimmt. Ich gehöre wohl definitiv eher zu letzteren. Dass ich mich im Studium auch etwas verloren fühle, was die Menschen angeht, macht das Ganze auch nicht besser. Das ist zumeist eher nur ein zweckdienlicher Kontakt bzw. man kennt sich halt. Mit einem Kommilitonen hab ich mich auch mal so getroffen, aber ich hab ihn gegen Ende des Semesters kaum noch n den Vorlesungen gesehen.

Und wenn es nicht Sport ist, kann es Arbeit mit Menschen sein? Gibt viele soziale Einrichtungen, die Ehrenamtliche suchen.
Das ist auch keine schlechte Idee. Ich bin zwar ehrenamtlich aktiv, aber als Online-Jugendberater, das hilft nicht gerade dabei, im Alltag mehr Kontak zu anderen Menschen zu knüpfen.
Ich kenne das auch von meiner Oma, dass man von alten Menschen sehr viel lernen kann, solange sie geistig noch fit sind. Wenn es im Kopf langsam nachlässt, werden sie halt zunehmend anstrengender :seenoevil:. Mittlerweile muss man sich so anstrengen, um ihr überhaupt noch halbwegs folgen zu können, da kann ich nach einer Weile einfach nicht mehr.

Könnte dir ganz akut vielleicht Sport helfen?
Ich hab es ja mal mit morgens Joggen versucht. Schlecht war das nicht, an sich hat mir die Bewegung gut getan. Aber irgendwie war es auch nicht so ganz das wahre.
Ich würde ja eigentlich schon seit Jahren gerne Badminton spielen. Aber halt eigentlich nur spielen, ohne dann in einem Verein auch an Turnieren mitspielen oder an irgendwelchen Veranstaltungen mithelfen zu müssen. Das kenne ich aus dem Musikverein und fand es oftmals als recht anstrengend. Ich bringe mich zwar prinzipiell schon gerne ein, aber dann auf meine Art. Z.B. habe ich das letzte Konzert aufgenommen und CDs gebrannt.

Mit der Zeit gewöhnt man sich an vieles und vielleicht würde es dir helfen einem Verein beizutreten um Leute kennenzulernen.
Ich wollte zum Studienbeginn in einer Uniband mitspielen, aber die hatten dann so viele Saxofone, dass sie nicht alle nehmen konnten :seenoevil:.

eventuell sogar in einem Fitnessstudio
Also das ist nun mal so überhaupt nicht meins :grin:.

Warum bist du denn so weit weg von Zuhause? Wegen dem Studium? Gibt es keine Möglichkeit etwas näher an deiner Familie zu wohnen?
Ich bin ja eigentlich gar nicht so weit weg. Eine gute Stunde mit dem Zug. Aber dennoch sind das halt hin und her fast zweieinhalb Stunden Fahrt, deshalb sehe ich sie dann doch meist nur alle paar Wochen.

Betrachte auch die vielen Umwälzungen, die bei Dir in jüngerer Vergangenheit stattgefunden haben. Dinge, die sehr viel mit Veränderung und Suche zu tun haben. Nicht nur für junge Menschen kann das sehr auszehrend sein, aber vielleicht bringt diese Lebensphase, in der Du Dich befindest eine außerordentliche Fülle an Veränderungen. Diese neue Herausforderung der Bewältigungen bringt viel Unruhe mit sich und in Momenten wo diese 'ins Leere läuft' auch Zweifel und Hoffnungslosigkeit.
Ansonsten noch: Sich woanders Zuhause zu fühlen kann dauern, das weis ich aus eigener Erfahrung. Du müsstest in diesem Fall (wenn du alles so belassen willst wie es jetzt gerade ist) einfach Geduld aufbringen.
Da habt ihr sicherlich Recht, gerade ist einfach eine Menge los. Da ist das Bedürfnis nach emotionalen "Haltepunkten" natürlich auch einfach höher.

Ich schätze Dich anhand Deiner Beiträge als sehr nachdenklichen und ehrgeizigen Charakter ein. Sicherlich hast Du 'hohe Ansprüche', nicht nur an Dich, sondern auch Dein Umfeld. Vermutlich hast Du häufiger das Gefühl, Menschen aus Deinem Umfeld voraus zu sein, oder aber ihnen voraus sein zu müssen.
Dein nachdenkliches Wesen scheint fortwährend abzugleichen. Sinnsuche, Leidenschaft, Aufbruch ... ein ganz schöner Cocktail, den Du da vor Dir stehen hast. :zwinker:
Ja, das stimmt wohl :frown:. Das trifft den Nagel ziemlich auf den Kopf.

Ein paar handfeste Ratschläge hast Du schon bekommen, ich möchte zwei ganz profane Sinnsprüche hinzufügen: "Gib Deinen Zielen Raum!" und "Gib den Dingen Zeit!"
Ich danke dir :smile:. Vieles wird sich bestimmt von selbst lösen. Und ich denke, wenn sich mein aktuelles "Uni-Chaos" mal etwas gelegt hat, wird mir auch vieles sonst nicht mehr so schlimm erscheinen. Ich denke, oftmals potenziert sich mit dem Wachsen des "Problem-Berges" der Eindruck, den er auf einen macht.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Meditation, Achtsamkeitstraining und Co. können einem schon ganz gut helfen mit kreisenden Gedanken umzugehen.
Das wollte ich auch vorschlagen. Plus: die Gedanken aufschreiben vor dem Schlafengehen, das macht den Kopf frei. Zudem anfangen, täglich aufzuschreiben, wofür du dankbar bist (richtet den Fokus auf die positiven Dinge). Und zusätzlich natürlich an die Ursache deiner Probleme rangehen und diese bearbeiten bzw. lösen - eins nach dem anderen, mit dem drängendsten/belastendsten zuerst.
So findest du mit der Zeit Ruhe, hörst auf zu grübeln, dein Leben wird stetig besser, weil du deine Probleme löst und du wirst glücklicher, weil deine Einstellung zum Leben sich verbessert.
Wichtig bei all diesen Dingen ist, sich wirklich täglich damit zu beschäftigen.
Und vor allem auch gegen die Einschlafprobleme solltest du dringend vorgehen, da die sonst chronisch werden können und immer schwerer zu behandeln sind. Und genau dabei hilft auch (da es bei dir ja keine körperlichen Ursachen für die Schlafstörungen gibt, oder?) neben Meditation progressive Muskelrelaxation, das Aufschreiben der belastenden Gedanken am Abend und eben die allgemein positivere Lebenseinstellung.
 
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Flöchen99
Benutzer124657  (24) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #11
Plus: die Gedanken aufschreiben vor dem Schlafengehen, das macht den Kopf frei. Zudem anfangen, täglich aufzuschreiben, wofür du dankbar bist (richtet den Fokus auf die positiven Dinge).
Das ist eine gute Idee, danke für die Tipps :smile:.
 
VersatileGuy
Benutzer162572  dauerhaft gesperrt
  • #12
Aber irgendwie war es auch nicht so ganz das wahre.
Ich würde ja eigentlich schon seit Jahren gerne Badminton spielen. Aber halt eigentlich nur spielen, ohne dann in einem Verein auch an Turnieren mitspielen oder an irgendwelchen Veranstaltungen mithelfen zu müssen. Das kenne ich aus dem Musikverein und fand es oftmals als recht anstrengend.
Ich war selbst seit Kindesbeinen im Sportverein. Erst Fußball, dann Tischtennis.

Und keiner "musste" zu Spielen oder Veranstaltungen! Da waren die, die z.B. beim Tischtennis nur zum Spaß ein Paar Bälle geklopft haben genauso dabei wie die, die regelmäßig Ligaspiele bestritten haben.

Sport ist sicherlich kein Allheilmittel, aber kann Balsam für die Seele und vor allem das Selbstbewusstsein sein :zwinker:. Das kann aber auch anderweitiges Engagement sein, wie gesagt.

Das ist auch keine schlechte Idee. Ich bin zwar ehrenamtlich aktiv, aber als Online-Jugendberater, das hilft nicht gerade dabei, im Alltag mehr Kontak zu anderen Menschen zu knüpfen.
Ich kenne das auch von meiner Oma, dass man von alten Menschen sehr viel lernen kann, solange sie geistig noch fit sind. Wenn es im Kopf langsam nachlässt, werden sie halt zunehmend anstrengender :seenoevil:. Mittlerweile muss man sich so anstrengen, um ihr überhaupt noch halbwegs folgen zu können, da kann ich nach einer Weile einfach nicht mehr.
Ich habe jetzt ein Jahr oft mit alten Menschen und vor allem Menschen in Ausnahmezuständen zu tun gehabt. Unter anderem musste man da auch häufig mit dementen oder Menschen in Psychologischen Notfällen umgehen. Ob man wollte oder nicht.

Das ist zwar nicht immer leicht, manchmal auch echt nervenaufreibend und nervtötend, aber man gewöhnt sich daran. Das tolle (finde ich):

Die Erinnerung bleibt! Manchmal ist es wie gesagt sehr anstrengend und unter Umständen auch unangenehm, aber die Erinnerung ist es oft wert.
Ich sage jetzt nicht, dass du dich zwingend z.B. mit deiner Oma oder deinem Opa mehr beschäftigen musst oder unbedingt in Kontakt mit älteren Menschen treten sollst.

Aber mal rein als Gedankenkonstrukt:
Wenn du heute Abend z.B. mal mit deiner Oma Mensch ärgere dich nicht spielst, und wenn du es ihr womöglich ganz neu erklären musst, dann wird dir das im Nachhinein mit ziemlicher Sicherheit ein Grinsen ins Gesicht zaubern.

Du hast Gesellschaft (sie auch), und zudem hat sie vermutlich einen Heiden Spaß an der Sache.

Da du aber vorwiegend ja Kontakt zu Menschen in unserem Alter suchst (bezüglich der Gesprächsthemen, Verständnis etc) fände ich es nicht verkehrt, was neues anzufangen.

Badminton hast du erwähnt. Schnupper doch einfach mal bei einem Verein o.ä. in deiner Nähe vorbei! Oder vielleicht trifft sich die lokale "Badminton Crew" bei euch regelmäßig im Park.

Würde dir Joggen mit anderen besser gefallen?

Ich könnte mir vorstellen, dass deine Uni sicherlich ein Angebot an Spogruppen, Malgruppen, etc. mitbringt.

Keine Ahnung, ob dir das gegen deine gefühlte Heimatlosigkeit hilft. Ich denke aber, wenn man neue Freunde oder Bezugspunkte in einer Stadt o.ä. findet, dann lebt man sich auch gut in diese ein, und entwickelt eine Art Heimatgefühl.

Wirkliches Zuhause ist für mich eben da, wo man sich geborgen fühlt. Akzeptiert. Angenommen. Frei. Wo man sich fallen lassen kann.
Besteht die Möglichkeit dass du so einen Platz in deiner näheren Umgebung findest? Wo du zur Not auch allein einfach mal hinkommen kannst um abzuschalten und dich fallen zu lassen?

Ob das dann eine Sporthalle oder eine bestimmte Stelle in der Natur ist, wo du zB besonders gut lernen kannst. Oder alles dazwischen. Das wäre vielleicht auch noch ein Ansatz.
 
Flöchen99
Benutzer124657  (24) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #13
Ich war selbst seit Kindesbeinen im Sportverein. Erst Fußball, dann Tischtennis.

Und keiner "musste" zu Spielen oder Veranstaltungen! Da waren die, die z.B. beim Tischtennis nur zum Spaß ein Paar Bälle geklopft haben genauso dabei wie die, die regelmäßig Ligaspiele bestritten haben.
Das klingt ja gut :smile:.
Ich hatte schon überlegt, es im kommenden Semester mal mit Badminton zu versuchen. Das sollte ich wohl einfach mal machen.

Aber mal rein als Gedankenkonstrukt:
Wenn du heute Abend z.B. mal mit deiner Oma Mensch ärgere dich nicht spielst, und wenn du es ihr womöglich ganz neu erklären musst, dann wird dir das im Nachhinein mit ziemlicher Sicherheit ein Grinsen ins Gesicht zaubern.

Du hast Gesellschaft (sie auch), und zudem hat sie vermutlich einen Heiden Spaß an der Sache.
Ja, da magst du recht haben. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass ihr das zu anstrengend ist. Sie liegt seit einiger Zeit nur noch im Bett. Sie redet zwar noch viel, wenn man sie besucht, aber sonst macht sie eigentlich nichts mehr.

Die Erinnerung bleibt! Manchmal ist es wie gesagt sehr anstrengend und unter Umständen auch unangenehm, aber die Erinnerung ist es oft wert.
Das Stimmt :smile:.

Würde dir Joggen mit anderen besser gefallen?
Ich denke eher nicht. Dann eher noch alleine :grin:.

Besteht die Möglichkeit dass du so einen Platz in deiner näheren Umgebung findest? Wo du zur Not auch allein einfach mal hinkommen kannst um abzuschalten und dich fallen zu lassen?
Hmmm ... eigentlich nicht so wirklich. Hier direkt gibt es eigentlich nicht so viel, nur die Innenstadt auf der einen Seite und die Uni auf der anderen. Selbst wenn ich spazieren gehe, um einen freien Kopf zu bekommen, laufe ich also meist noch über das Uni-Gelände :seenoevil:.
 
VersatileGuy
Benutzer162572  dauerhaft gesperrt
  • #14
Darf man fragen in welcher Stadt du studierst? Gern auch per PM falls du es nicht im Thread haben willst.

Und deine Großeltern leben in der Innenstadt?
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #15
Ich würde ja eigentlich schon seit Jahren gerne Badminton spielen. Aber halt eigentlich nur spielen, ohne dann in einem Verein auch an Turnieren mitspielen oder an irgendwelchen Veranstaltungen mithelfen zu müssen.
Ab zum Unisport mit dir :zwinker: vielleicht kann man auch noch mitten im Semester in einen Kurs einsteigen, an meiner Uni ging es, wenn der Kurs noch nicht voll war.
Vielleicht wäre auch an der VHS was für dich, da du dort auch komplett andere Menschen als in deinem Studiengang kennen lernen kannst.

Hast du dich mal im Asta, deiner Fachschaft o.ä. an der Uni umgesehen? Da sind oft sehr gesellige Menschen aktiv.

Ich bin ja eigentlich gar nicht so weit weg. Eine gute Stunde mit dem Zug. Aber dennoch sind das halt hin und her fast zweieinhalb Stunden Fahrt,
Das ist ja fast nichts, da würde ich viel öfter fahren (vor allem, wenn es im Semesterticket inklusive ist)

Sie liegt seit einiger Zeit nur noch im Bett. Sie redet zwar noch viel, wenn man sie besucht, aber sonst macht sie eigentlich nichts mehr.
Vielleicht gefällt es ihr trotzdem, mit dir zu spielen :smile:
Oder du liest mal vor oder so.. :smile:
 
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SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #25
Im Endeffekt hängt es wohl auch damit zusammen, dass ich - was das Lernen angeht - eher ein Einzelgänger bin und dass ich so nah an der Uni wohne. Im Endeffekt bin ich halt meist nur in den Vorlesungen und Übungen an der Uni und da ist der Kontakt doch eher eingeschränkt.
Viele Lernen lieber allein.
Frag bei den neuen Veranstaltungen einfach mal vorher, ob jemand Lust hat, zusammen Mittag/Frühstück/o.ä. zu essen danach, oder Kaffee in der Mensa etc. Ich bin mir sicher, dass viele noch nicht den großen Anschluss gefunden haben und sich freuen würden.

Im Endeffekt versuche ich ja eigentlich nur, etwas zu finden, mit dem ich im Moment glücklich bin. Nur dumm, dass ich noch immer keine Ahnung habe, was das am ehesten sein könnte.


ch fühle mich halt gerade auch deshalb so hilflos, weil ich keine Ahnung habe, wo es als nächstes weiter hingehen soll.
Dafür wäre die Beratungsstelle hilfreich, zu mal die sich mit eurer Uni gut auskennen.

Und irgendwie brauche ich ein Ziel bzw. einen Rahmen, auf das bzw. den ich meine Struktur ausrichten kann.
Spontaner Gedanke:
BA mit einer Note, die dir an vielen Unis den Eintritt ins MA ermöglicht als Rahmen, und Fokus auf die Uni. Also möglichst gute Noten erreichen.
Dazu für's nächste Semester, dass du zum Unisport gehst 1-2x/Woche bzw 1-2 Kurse (oder Unisport plus Fachschaft o.ä.)und du dich wieder in die Uni reinfuchst. Damit “arbeitest“ du am sozialen Leben und gleichzeitig an der beruflichen Zukunft :smile:

Du willst Selbstständigkeit erreichen im Jobleben, was das einzige ist der derzeitigen Zukunftswünsche ist, dass du komplett kontrollieren kannst.
Ob und welche Freunde oder Beziehung(en) hast, kannst du “nur“ beeinflussen, und Selbstständigkeit geht mit und ohne enge soziale Beziehungen.
(Klingt härter, als ich es meine).
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #42
Wäre ein Fernstudium eine Alternative?
 
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Bria
Benutzer65313  Toto-Champ 2008 & 2017
  • #54
Mein Studium hat mich auch angekekst ohne Ende, ich hab mich vier Jahre lang durchgekämpft - aber nur, weil ich halt wusste, dass ich den Job später ausüben möchte. 80% meiner Fächer, mal geschätzt, konnte ich nicht ausstehen oder fand ich unnötig. Heute sehe ich, dass ich mehr brauche, als ich gedacht hätte...
Du solltest dir halt klar werden, wo du hin willst, so wie C Crouchback sagt. Und dann findest du den Weg heraus.
 
C
Benutzer136306  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #59
Das Andere wäre die Forschung, aber da wäre das Problem, dass es schwierig werden dürfte eine Stelle zu finden, wo man frei und selbstbestimmt forschen kann.

Ich weiß nur, wie es mir damals ging, aber ich hatte in deinem Alter (oh man!) keine Ahnung, wie es in der Forschung in meinem Feld vor sich geht und ich bin mir auch nicht sicher, dass du diese Ahnung hast.

Du hast - ich hoffe, ich tue dir da nicht Unrecht - eine sehr romantische Sicht deines Traumberufs, der freischaffende Pharmazeut, der die Natur durchstreift und abends schöpferisch Naturheilmittel anrührt. Die Wahrheit ist leider, dass fast jeder Beruf aus 20-90 % E-Mails beantworten besteht. Ich würde mir folgenden fünf Fragen stellen.


1. Möchte ich später eher naturwissenschaftlich technisch oder eher geisteswissenschaftlich, beides im Weitesten Sinne, arbeiten?

2. Möchte ich eher selbstständig oder eher abhängig beschäftigt arbeiten?

3. Ist es mir wichtig, Deutschland verlassen zu können und dennoch in meinem Feld arbeiten zu können (dann ist Jura z.B. schnell raus)?

4. Ist es mir wichtiger, viel Freizeit zu haben oder viel Geld zu verdienen?

5. Möchte ich eher in einem Feld arbeiten, wo ich viel mit Menschen zu tun habe, oder eher für mich?

Nun musst du natürlich nicht jetzt schon den einen Beruf finden. Aber wenn du feststellst, dass der Studiengang, für den du dich interessierst, nicht zu einem Beruf führt, den du magst, dann ist das ja auch eine wichtige Info.
 
Zuletzt bearbeitet:
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #63
Ich denke, das ist so teils-teils. Ein Teil des Problems ist sicherlich das Trauma von damals. Ich muss sagen, ich war wirklich geschockt, als meine Psychologin mir erzählte was damals in der Grundschule vorgefallen ist. Da hat der Lehrkörper vollkommen versagt. Ich wurde wohl von meiner Klassenlehrerin vor der ganzen Klasse offiziell für "dumm" erklärt und meinen Eltern wurde eingeredet ich gehöre auch die Sonderschule und sie wüssten nicht, ob es selbst da funktionieren würde.

Der andere Teil des Problems ist, dass ich auch von der Persönlichkeit nicht so wirklich an eine klassische Uni passe. Mir geht es einfach am besten, wenn ich mich in eine Sache so richtig reinvertiefen kann, mit vollem Einsatz. Und wenn das fertig ist die nächste. Meine bisherige Erfahrung ist, dass man an der Uni alles gleichzeitig machen muss und außerdem gar nicht die Zeit hat, sich in alles richtig zu vertiefen. Ich bin vom Charakter eben ein "ganz-oder-gar-nicht" Typ, vielleicht noch "ganz-oder-nur-das-allernötigste". Es fällt mir extrem schwierig, Dinge nur halblebig zu machen, sobald die Schwelle überschritten ist, da ich es als Aufwand wahrnehme.
Ich denke deshalb haben der Mathe-Vorkurs und die Toxikologie- und Rechtskunde-Vorlesung für mich so gut funktioniert. Da ich mich da voll auf eine Sache konzentrieren konnte.
Es ist doch gut, dass es jetzt anders ist und du nicht mehr als dumm abgestempelt wirst. :smile: Sitzt das noch tief in dir? Arbeitest du mit deiner Psychologin dran?
Als ich noch ein Kind war, wurde meinen Eltern gesagt, ein Arbeiterkind hat nichts auf dem Gymnasium zu suchen. Mittlerweile bin ich das einzige Familienmitglied mit Masterabschluss und das wird noch ne Weile so bleiben. :tentakel:
Ich bin immer ein großer Fan davon, die Schuld nicht allzu sehr in der Vergangenheit zu suchen. Ich weiß, dass das leichter gesagt als getan ist. Allerdings lebst du im Hier und Jetzt. Was interessiert dich die Vergangenheit? Du hast bereits eine Ausbildung abgeschlossen und hast was erreicht.

Deine Ansichten über dein Studium drehen sich im Kreis. In deinen alten Threads wurden dir unzählige gute Tipps gegeben? Was genau hast du davon umgesetzt?

Wenn ich mir deine Alternativen der Studiengänge anschaue, bin ich mir nicht sicher, ob du dir wirklich bewusst bist, was in solchen Studiengängen auf dich zukommt. Vertrieb und Marketing? Viel auswendig lernen! Job im Vertrieb? Viel mit Menschen arbeiten, viel "in den Arsch kriechen", damit du deine Produkte verkaufen kannst. Übrigens landen häufig Chemiker oder Physiker ohne Promotion im Vertrieb, weil sie für Arbeit im Labor eben die Promotion brauchen.

Ich habe es schon mal geschrieben, aber schreibe es gerne nochmal. Das Studium ist das, was du draus machst. In meinem Studium hätte ich zum Beispiel viele Literaturrecherche Hausarbeiten schreiben können. Ich hätte aber genauso jedes Mal Daten erheben können und sie statistisch auswerten können. Es kommt drauf an, was einem mehr liegt. Und durch die Grundlagen musst du halt durch, um sie später anwenden zu können. Kannst dich aus Interesse ja mal in einer Vorlesung aus dem 5. Oder 7. Semester setzten und schauen, ob du was verstehst. :thumbsup:
 
H
Benutzer132552  (56) Meistens hier zu finden
  • #68
Aber genau so war es eben damals in der Grundschule, ich habe Aufgaben nicht gelöst, weil sie mir zu dumm waren oder was weiß ich (da hab ich wirklich keine Ahnung mehr, das ist jetzt reine Spekulation) und am Ende hat es dazu geführt, dass alle mich für dumm erklärt haben. Und ich hab die Welt nicht mehr verstanden.) Und wie gesagt, ich merke das nicht mal unbedingt .

Ich würde Dir gern helfen, weiß aber nicht mehr, wie. Aber lass Dir den obigen Satz mal auf der Zunge zergehen. Ich halte Dich nicht für dumm, wir halten Dich glaube ich alle nicht für dumm. Aber ersetze einfach mal "dass alle mich für dumm erklärt haben" durch "dass ich nichts an den Haken bekomme" - dann gilt das doch alles nicht für die Grundschule, sondern für heute? Solange Du es nicht schaffst, Dich irgendwie zu strukturieren und das zu tun, was getan werden muss, wirst Du nicht weiter kommen, egal in welchem Studienfach, in welchem Beruf, an welcher Hochschulform.

Versuchs mal auf die für Dich knallharte Tour: stell Dir jeden Tag zur gleichen Zeit einen Wecker. Das kann morgens um sechs, nachmittags um vier oder abends um zehn sein. So, wie es in Deinen perönlichen Bioryhthmus und zur Anwesenheitspflicht an der Uni am besten passt, aber jeden Tag zur gleichen Zeit. Und dann arbeite zwei Stunden für Dein Studium. Und zwar an dem, was gerae dran ist, nicht an dem, wozu Du gerade Bock hast. Keine Minute länger, wenn Du das in dem Moment nicht wirklich willst. Von Montags bis Freitags. Ich bin der festen Überzeugung, damit schafft jeder intelligente und chemieinteressiert Mensch sein Studium in Regelstudienzeit. Aber es gibt keine Ausreden.
 
G
Benutzer Gast
  • #72
Ich meine es vollkommen ernst, wenn ich Frage: Reicht es, in die Vorlesungen zu gehen, mitzuschreiben, den Stoff nachher zusammenzufassen und sich nochmal durchzulesen? Ich weiß es nicht - und ich habe Angst, dass es am Ende nicht reichen könnte. Denn dann weiß ich schlichtweg nicht mehr, was ich tun kann :ratlos:.
Bei mir hat es meistens gereicht. Die Dozenten haben am Anfang des Semesters immer gesagt, ob sie nur das abfragen, was sie in den Vorlesungen gesagt haben, oder ob wir noch irgenwelche Literatur dazulesen müssen.
Ich weiß ja nicht, wie gut du in der Vorlesung Notizen schreiben kannst, oder wie gut du das Gehörte wieder in Erinnerung rufen kannst. Ich konnte das sehr gut, so musste ich vor Klausuren und Prüfungen kaum lernen, wofür ich wegen den vielen Hausaufgaben sowieso kaum Zeit hatte.
 
J4DE
Benutzer168370  (29) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #75
Dahinter steckt auch nochmal etwas anderes: Ich habe nie gelernt, richtig zu lernen. Ich meine es vollkommen ernst, wenn ich Frage: Reicht es, in die Vorlesungen zu gehen, mitzuschreiben, den Stoff nachher zusammenzufassen und sich nochmal durchzulesen? Ich weiß es nicht - und ich habe Angst, dass es am Ende nicht reichen könnte. Denn dann weiß ich schlichtweg nicht mehr, was ich tun kann :ratlos:.
Das ist nicht ungewöhnlich für Leute, die sich in der Schule extrem leicht getan haben und hatte ich in deinem anderen Thread auch schon einmal erwähnt: Ging mir nicht anders, in der ersten Lernphase am Ende des ersten Semesters musste ich erstmal lernen, wie man sich länger als zwei Stunden am Tag hinsetzt und Stoff wiederholt, da ich das früher nie gebraucht habe, als die Stoffmenge pro Prüfung extrem viel überschaubarer war im Vergleich zur Uni.
Aber eigentlich würde ich dir schon zutrauen, mal Lernstrategien zu recherchieren. Es gibt einfach verschiedene Lerntypen, manche Menschen lernen am effektivsten, wenn sie etwas hören, andere wenn sie etwas lesen, andere durch's selber schreiben.... Du musst heraus finden, wie Informationen am effektivsten in deinem Hirn bleiben. Ich zum Beispiel lerne am besten durch's Schreiben. Ich habe im Laufe meiner Uni-Zeit seitenweise aus Fachbüchern abgeschrieben, einfach Wort für Wort Texte rausgeschrieben, weil das das Tempo verlangsamt hat und Dinge besser hängen geblieben sind, als wenn man nur liest. Also ja, für mich wäre dein beschriebenes Vorgehen richtig gewesen. Noch besser hab ich später erkannt, konnte ich lernen, wenn ich laut überlegt habe und einfach so getan habe als wäre da eine Person im Raum, der ich es erkläre. Ich hab stundenlange Monologe in meinem Zimmer gehalten. Das kam natürlich nach der Schreib-Phase, um das erworbene Wissen zu festigen und in Zusammenhang zu stellen (manche Zusammenhänge sind mir erst durch's laut drüber reden aufgefallen). Zuhören dagegen bringt mir fast gar nichts, wenn ich nicht jederzeit mit einer Frage dazwischen platzen und laut vor mich hin überlegen darf (also eher nur in Zweier-Gesprächen mit meinem MA-Betreuer, nicht in Vorlesungen und Seminaren....).

Zu der Frage, ob es reicht, das ist leicht zu überprüfen: Wenn du zufällige Fragen zu dem gesamten Stoffumfang beantworten kannst, ohne in deine Notizen zu schauen, bist du fertig. Übungsfragen findet man zuhauf, oft sind auch Altklausuren im Umlauf.

Ja, der Berg wird wachsen. Der wächst jedes Semester langsam, dann wird er während der Marathon-Lernphase vor den Klausuren abgearbeitet und dann im nächsten Semester: Ein ganz neuer Berg. Das ist die Studenten-Realität. Du machst ein Riesenfass auf über etwas, was für tausende Studenten deutschlandweit Alltag ist. Und nein, weil du vielleicht mal überfordert bist, in einer Prüfung schlecht abschneidest, bist du nicht dumm. Ich hab mal eine Klausur absichtlich in den Sand gesetzt, um drei Monate länger zum lernen zu haben bis zum Nachschreibtermin, weil mein Zeitmanagement nicht funktioniert hat. Es gibt ganze Studiengänge, wo es eine Leistung ist, mit einem 3er-Schnitt rauszugehen. Das heißt nicht, dass die Jahrgangsbesten dort dumm sind... Oder Prüfungen, wo über einer 4 vor Glück geheult wird (frag mal sanguina sanguina ). Man darf sich davon nicht komplett überwältigen lassen und sich selbst darüber definieren. Selbsteinschätzung ist eine wichtige Fähigkeit. Mal halbwegs objektiv schauen: was kann ich? Was leiste ich? Nicht, für wie gut halte ich mich, sondern wie gut bin ich tatsächlich, verglichen mit anderen? Und ja, da können auch für die eigentlichen Überflieger Momente kommen, wo einem klar wird, dass man sich zulange zurückgelehnt hat, und die anderen mit ihrer stetigen Arbeitsmoral einen überholt haben. Deswegen ist man nicht dumm. Nur evtl. faul :grin:

Jetzt muss ich aber noch einen etwas härteren Eindruck loswerden: Du drängst dich selber in eine ziemlich hilflose Position. "Ich weiß nicht, ob...", "Ich weiß nicht, wie...". Dann findet man es heraus. Heutzutage sind soooo viele Informationen da draußen. Du hattest noch nicht von Asta und Fachschaften gehört. Das heißt, du hast dich keinen Deut um Hochschulpolitik gekümmert, wie so eine Uni überhaupt organisiert ist mit zehntausenden Studenten. Wie es themenmäßig weiter geht in späteren Semestern? Hast du noch nicht dran gedacht, ältere Semester zu fragen. Wie Leistungen später bewertet werden? Dito. Oder ins Modulhandbuch zu schauen. Du fragst, wie du weißt, ob du genug gelernt hast => Altklausuren, ... Das alles findet man heraus, indem man sich mit seinem Studium und dem Umfeld beschäftigt. Dafür braucht man aber den Kontakt innerhalb des Studiengangs, von dem du selbst schreibst, dass du dich immer noch nicht ordentlich drum gekümmert hast. Ich hab das Gefühl, du verstrickst dich in tiefenpsychologische Überlegungen über Sinnhaftigkeit, lebenslange Erfüllung im Job und was du ganz speziell brauchst um zu lernen, ohne mal an grundlegendes zu denken. Du machst dir Bilder von späteren Berufsfeldern (selbständig arbeiten und "nach der Nase tanzen" in der Forschung) ohne vielleicht erstmal jemanden in der jeweiligen Position einfach zu fragen, WIE es denn ist. Und ja, auch Unitage von 8 bis 18 Uhr sind nicht ungewöhnlich (solange eine Mittagspause reinpasst). Viele Studiengänge sind vom Stundenplan her schon Vollzeit, und ja, lernen muss man in seiner "Freizeit". Nein, du kannst nicht erwarten, 20 Stunden pro Woche deinen Hobbies und Interessen nachgehen zu können. Gute Vorbereitung auf später, wo das mit 40 Stunden Woche, Arbeitsweg und Haushaltsführung in der Regel nicht anders ist.

Du kannst es natürlich immer noch mit dem Lottogewinn versuchen :zwinker:
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #78
Nochmal zum Thema Trauma und Angst davor, wieder für dumm gehalten zu werden

Warum eigentlich? Was ist schlimm dran, für dumm gehalten zu werden? Du weißt doch selbst, dass du nicht dumm bist. Und es hat auch keine Konsequenzen (mehr), wenn dich andere für dumm halten. Abgesehen davon ist es auch absolut okay, wenn nicht sogar gesund, ein kleines bisschen bescheiden zu sein, was die eigenen Fähigkeiten anbelangt. Stehe zu deinen Lücken, nur so kannst du sie beseitigen. Bzw. angemessen mit ihnen umgehen. Sonst schätzt du dich einfach vollkommen falsch ein.

Du solltest dich auch davon emanzipieren, wie andere dich sehen, und auch von irgendwelchen Labeln, die dir -- so wirkt es auf mich -- eher zu schaden scheinen als zu helfen. Habe den Eindruck, du hast zu hohe Erwartungen an dich, die du nicht erfüllen kannst, und das setzt dich einfach unnötig unter Druck.

Ich würde sagen: Mach einfach DEIN Ding. Lerne dich erstmal kennen. Genieß die Freiheit, die du jetzt hast. Du hast sie später nie wieder. Lass das Studium, das dir nicht gefällt, sausen. Bist doch noch jung. Mach 2 Jahre was anderes, losgelöst von deinen eigenen Erwartungen an dich selbst. Dann kannst du immer noch Pharmazie oder Chemie oder whatever studieren. Dann mit dem richtigen Drive, anstatt jetzt rumzueiern und das Studium 2 Jahre in die Länge zu ziehen.

Zur Jobperspektive: Lerne nebenher Programmieren. Das ist nie verkehrt, du wirst damit immer Geld verdienen können und gute Jobs ergattern.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #97
Also, etwas praktischer ausgedrückt: Ich muss einen Beruf finden, von dem ich mir ernsthaft vorstellen kann, ihn nach dem Studium zumindest für ein paar Jahre auszuführen. Vielleicht auch kein fester Beruf, aber zumindest ein eng eingegrenztes Feld, das als Ziel dienen kann. Dann muss ich schauen, wie ich da am besten hinkomme. Und dann plane ich, wie ich mich auf diesem Weg am besten organisiere.
Der eine oder andere wird sagen, dass man sich erstmal überlegen muss was man studieren will, der Rest kommt dann schon. Das meinte auch mein Vater erst vorgestern wieder. Aber für mich funktioniert das nicht. In den vergangenen Jahren hatte ich immer dann einen guten Plan und hab das was ich getan habe durchgezogen, wenn ich wusste wo ich hin will. Ohne Ziel fehlt dem die tragende Stütze, dann bricht es in sich zusammen.

Könnte ich nochmal anfangen mit 18 würde ich es andersrum machen, mit dieser Richtung lief es nicht so gut. Ich würde schauen, was mir ausbildungsmäßig Spaß macht, und mich mehr trauen, unkonventionelle Dinge zu probieren, anstatt mich auf das sichere zu verlassen, dass nur deswegen attraktiv ist, weil es bequem ist.
Ich würde mich in meinem "wie geht es mir damit" ernster nehmen. Und dann würde ich während dessen alle Chancen ergreifen, die sich auftun, und meinen Fokus auf Vielseitigkeit und Netzwerke legen.

Hat ein bisschen gedauert zu kapieren, dass es das ist, was zu mir passt - und der Bereich in den ich heute am besten passen würde, der stand früher nicht mal auf der Liste, weil ich mich selbst einfach nicht richtig eingeschätzt habe. Oder weil ich mich auch verändert habe.

Aso ich würde auf Bauchgefühl, Anstrengung und Flexibilität setzen, nicht auf Planbarkeit, Zielstrebigkeit und Sicherheit. Mit ersterem fahre ich massiv viel besser mit zweiterem hats mich böse auf die Schnauze gehauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Flöchen99
Benutzer124657  (24) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #98
Hat ein bisschen gedauert zu kapieren, dass es das ist, was zu mir passt - und der Bereich in den ich heute am besten passen würde, der stand früher nicht mal auf der Liste, weil ich mich selbst einfach nicht richtig eingeschätzt habe. Oder weil ich mich auch verändert habe.
Mir geht es keineswegs darum, mich jetzt schon unbedingt festzulegen, vielleicht kam das etwas falsch rüber. Ich möchte mir dadurch vielmehr klarer werden über die Richtung in die ich möchte.
Und damit möchte ich einen Studiengang finden, der auch besser zu mir passt als es mein jetziger tut.

Eigentlich habe ich den Eindruck, dass ich in die Richtung möchte, die du hier als Differenz zu meiner darstellst. Ich suche eigentlich einen Ausbildungsweg, der mir wirklich Spaß macht.
Was ich mit meiner letzten Nachricht eigentlich ausdrücken wollte ist, dass ich anstatt jetzt weiter an Symptomen zu schustern mal wirklich ernsthaft herausfinden muss wo ich eigentlich hin möchte, was wohl eben nicht die reine Chemie ist. Daher möchte ich die nächsten Monate nutzen, mich in Ruhe zu orientieren - mir ist nämlich auch wieder einmal aufgefallen, dass ich mich ständig selbst total stresse mit diesem Thema.
Ich werde zunächst mal einen Termin bei der ZSB vereinbaren um mich allgemein über mögliche Entwicklungsrichtungen zu informieren. Und mich mit diesen dann im Detail auseinandersetzen. Ein paar Anregungen und Ideen habe ich auch schon, aber diese möchte ich bisher bewusst nicht über diesen Status hinaus erheben. In der Vergangenheit neigte ich dazu, relativ schnell die erstbeste Option zu ergreifen. Das muss nicht unbedingt falsch sein, aber diesmal möchte ich besonnener vorgehen.
Auch wenn mein Vater vor wenigen Tagen meinte, zu wissen was man nicht will, bringe einen doch nicht vorwärts - ich sehe das anders und finde, dass ich gerade dadurch jetzt die Möglichkeit habe, mir genau zu überlegen was ich will. Jetzt ist es an der Zeit, sinnvolle Optionen herauszusuchen und genauer unter die Lupe zu nehmen. Und mich dann in Ruhe zu entscheiden.
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #99
Du solltest dir aber auch bewusst sein dass es ein Luxus ist. Du hast offenbar keinen finanziellen Druck dich zu entscheiden. Andere müssen das eben in kurzer Zeit wissen, weil keine Rücklagen zB durch die Familie vorhanden sind.
 
Flöchen99
Benutzer124657  (24) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #100
Alle Zeit der Welt habe ich jetzt auch nicht, mein Vater macht schon etwas Druck. Aber mir ist schon bewusst, dass das bei anderen dinglicher ist.
Es würde mir aber auch gar nichts bringen, mich jetzt schnellstmöglich zu entscheiden. Das nächste Semester fängt eben erst im April an. Das heißt bis Januar habe ich auf jeden Fall Zeit.
 
Bria
Benutzer65313  Toto-Champ 2008 & 2017
  • #101
Also, etwas praktischer ausgedrückt: Ich muss einen Beruf finden, von dem ich mir ernsthaft vorstellen kann, ihn nach dem Studium zumindest für ein paar Jahre auszuführen. Vielleicht auch kein fester Beruf, aber zumindest ein eng eingegrenztes Feld, das als Ziel dienen kann. Dann muss ich schauen, wie ich da am besten hinkomme. Und dann plane ich, wie ich mich auf diesem Weg am besten organisiere.
Naja, ist ja nicht so, als ob u.a. C Crouchback dir das nicht schon auf Seite drei vorgeschlagen hat... :confused::zwinker: So neu ist der Gedanke also selbst hier im Thread nicht.
 
J4DE
Benutzer168370  (29) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #102
Du solltest dir aber auch bewusst sein dass es ein Luxus ist. Du hast offenbar keinen finanziellen Druck dich zu entscheiden. Andere müssen das eben in kurzer Zeit wissen, weil keine Rücklagen zB durch die Familie vorhanden sind.
Oder sie arbeiten neben dem Berg an Lernstoff noch bis zu 20 Stunden die Woche....
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #103
Lange über sowas nachzudenken führt imho auch nicht zwangsläufig zu besseren Entscheidungen. Oft gibt es ja einfach nicht DEN Beruf, sondern eine ganze Menge verschiedene Sachen, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Einen Tod muss man letztlich sterben. Kaum ein Studiengang schränkt einen da doch total ein, letztlich muss man da die Weichen eher nach dem Studium stellen.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #104
Natürlich nicht. Allerdings ist das mehr eine Frage des Fokus denn der Erkenntnis.

Ich will mal ein wenig deutlicher werden: Du hast dich offenbar in dieser Krise häuslich eingerichtet und ich kann verstehen, dass es unfassbar attraktiv sein kann, sich irgendwo in Gedankenspielen hinzugeben. Im Zweifel weiß man schließlich, dass sie wie eine Seifenblase platzen.
Du bist mit deinem Studium unzufrieden und hast im August zwei Fäden eröffnet. Nach drei Monaten kommst du zum Resultat,dass irgendwie alles gehen kann, von Regie bis Chemie. Das ist mir nach drei Monaten zu wenig und zu beliebig.
Wie willst du für dich garantieren, dass du im April, immerhin noch rund ein halbes Jahr, nicht immer noch an der Stelle stehst.
Dein Studium scheint dahinzudarben und du brauchst nicht daneben zu arbeiten. Dann solltest du heute aber eigentlich einen Plan haben, der bei mir mit dem Dreischritt: Analyse, Information, Entscheidung abgelaufen wäre.
Mit 19 stehen diverse Menschen längst im Berufsleben oder haben in ihren Studien einen vorsichtigen Fußabdruck hinterlassen.
Zumal ein Studium in aller Regel am Ende in der Fachrichtung ohnehin eher unbedeutend ist und es im eine Zerftifizierung der Kompetenz geht.
Du willst etwas, was es nicht gibt. Einen Beruf, der finanziert, deine Bedarfe deckt, in dem du dich Selbstverwirklichen kannst und der auch noch Spaß macht. Diesen gibt es aber nicht und dann machst du den Vogel Strauss.
Jedes Semester dürfte einen Platz für drei oder vier Wochen Praktikum bieten und hier kannst du dir die Praxis aufsaugen und die Orientierung für das Berufsleben finden.
Trauma hin, Hochbegabung her, aber pass auf, dass du dich nicht "rausdrehst", wie man im Biathlon sagen würde.


Oder sie arbeiten neben dem Berg an Lernstoff noch bis zu 20 Stunden die Woche....

Eben! Irgendwann lebte ich in Handakten mit diversen Texten und den dazu gehörenden Fachbüchern. Das erfordert ein gewisses Maß an Disziplin und macht meist wenig Freude.
 
Flöchen99
Benutzer124657  (24) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #105
Du bist mit deinem Studium unzufrieden und hast im August zwei Fäden eröffnet. Nach drei Monaten kommst du zum Resultat,dass irgendwie alles gehen kann, von Regie bis Chemie. Das ist mir nach drei Monaten zu wenig und zu beliebig.
Naja, dieser Einwurf, dass alles möglich wäre ist vielleicht etwas falsch rübergekommen. Natürlich macht das keinen Sinn und war auch eher eine Mischung aus einem akuten, vorübergehenden Verzweiflungsanfall und dem sinnvollen Ansatz, etwas breiter zu suchen. Also z.B. wenn Chemie nicht so passt nicht nur Lebensmittelchemie und Pharmazie als Alternativen zu sehen, sondern mal zu schauen was es da sonst noch so gibt.
Gleichzeitig stimme ich dir aber auch in so fern zu, dass ich tatsächlich bisher nicht so weit gekommen bin - was in meinen Augen daran liegt, dass ich eben immer nur die jeweils nächstbeste Option ins Auge gefasst habe, anstatt mich mal etwas breiter umzusehen.

Im Allgemeinen bin ich allerdings durchaus der Meinung, dass ich in sehr unterschiedlichen Bereichen glücklich werden könnte, eben z.B. in den Naturwissenschaften und beim Film.

Dann solltest du heute aber eigentlich einen Plan haben, der bei mir mit dem Dreischritt: Analyse, Information, Entscheidung abgelaufen wäre.
Genau das will ich jetzt mal richtig tun.

Mit 19 stehen diverse Menschen längst im Berufsleben oder haben in ihren Studien einen vorsichtigen Fußabdruck hinterlassen.
Das ist richtig. Es gibt aber auch genug Menschen, die mit 19 gerade mit der Schule fertig sind und noch keine Ahnung haben wo sie hin wollen.
Aber eigentlich spielt das Alter da auch gar keine Rolle. Wenn man nicht weiß wo man hin will, muss man sich darüber klarwerden, egal wie alt man ist.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #106
Ich hoffe, dass ich nicht zu hart war. Wenn ja, war das nicht meine Absicht.
Du kannst eigentlich mit einem Studium fast alles machen, du brauchst nur den Abschluss. Deswegen würde ich mich hier nicht so sehr verbeissen, sondern mit mit mehr Zielorientierung an die Sache rangehen.
Ich habe es schon geschrieben: Ich hatte im Sommer ein Angebot als politischer Referent. Formal passte eigentlich kaum etwas, außer der Studienabschluss. Wir kamen am Ende aus ganz anderen Gründen nicht zusammen, aber ich hatten diesen Job auch nie auf den Zettel.
Setz dir dabei Daten, die einen Druck zur Entscheidung erzeugen. Ich sehe durchaus die Gefahr, dass du April feststellst, dass gerade wieder alles "Scheiße" ist und du nun ein weiteres Semester brauchst, um dich zu orientieren.

Hmm, gibt es, aber muss ich nicht gut finden. Jemand, der 19 ist, sollte zumindest einen Plan von seinem Leben haben. Der kann dann durch das Studium verworfen werden, aber einen Gerippe an Lebensplanung würde ich schon erwarten wollen.
Kann man alles machen, muss man sich eben leisten können. Für die Mehrheit nehmen wirtschaftliche und andere Zwänge einen Großteil der Sinnfragen ab.
Diese Lebenswirklichkeit würde ich in meine Planungen miteinbeziehen, du hast gegenwärtig ein wahnsinniges Luxusproblem.
Ohne zu sehr über meine Studienzeit klagen zu wollen: Ich hätte es mir nicht leisten können. Klar war. dass ich einen großen Teil finanziert bekomme, dies mir niemand vorhält, aber dann am Semesterende ein Zwischenbericht abzugeben ist und dieses Studium kein Selbstzweck ist. Wenn ich mich im Kreis gedreht hätte, wäre ich irgendwann wieder daheim gewesen.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #107
Von der Studienberatung würde ich nicht zu viel erwarten, den i.d.R. nimmt sie dir die Entscheidung nicht ab, sie berät. Teil der Beratung ist, dass du schon so viel wie möglich Infos zur Beratung mitbringst, damit die Beratung dir gezielter Input geben kann.
 
Flöchen99
Benutzer124657  (24) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #108
Du kannst eigentlich mit einem Studium fast alles machen, du brauchst nur den Abschluss. Deswegen würde ich mich hier nicht so sehr verbeissen, sondern mit mit mehr Zielorientierung an die Sache rangehen.
Das ist im Prinzip ja sehr erfreulich, wenn einem viele Optionen offenbleiben.
Wie ich bereits sagte, ich muss einen Studiengang finden hinter dem ich stehe. Der muss nicht perfekt sein, aber ich muss der Überzeugung sein, dass er gerade der richtige ist. Andernfalls funktioniert das schlichtweg nicht. Vielleicht schaffte ich es irgendwie durch, aber es würde mir dabei ziemlich schlecht gehen.

Kann man alles machen, muss man sich eben leisten können. Für die Mehrheit nehmen wirtschaftliche und andere Zwänge einen Großteil der Sinnfragen ab.
Diese Lebenswirklichkeit würde ich in meine Planungen miteinbeziehen, du hast gegenwärtig ein wahnsinniges Luxusproblem.
Für mich ist das ein sehr reales Problem. Diese Situation, dass es für mich einfach nicht passt, stresst mich und der Stress macht mich auf Dauer (körperlich) krank. Das hat die Vergangenheit nun schon mehrfach gezeigt. Andere mögen das als Luxus sehen, ich bin einfach nicht gerne krank.

Und wenn es nötig wäre, würde ich mir auch einen Job suchen, um mir die Zeit zu einer vernünftigen Entscheidung nehmen zu können.

Ich sehe durchaus die Gefahr, dass du April feststellst, dass gerade wieder alles "Scheiße" ist und du nun ein weiteres Semester brauchst, um dich zu orientieren.
Diese Gefahr sehe ich eigentlich nicht. Ich möchte mich jetzt gründlich informieren und eine Entscheidung treffen. Natürlich kann sich eine Entscheidung immer als völlig falsch herausstellen, aber solange das nicht eintritt, stehe ich auch dazu.
[doublepost=1541410326,1541410234][/doublepost]
Von der Studienberatung würde ich nicht zu viel erwarten, den i.d.R. nimmt sie dir die Entscheidung nicht ab, sie berät.
Das ist mir bewusst, ich erwarte mir auch nur Vorschläge, welche Studiengänge möglicherweise für mich passen könnten.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #109
Mach dir dann aber auch klar, dass jeder Studiengang auch eine Menge Kernerarbeit beinhaltet und du im Studiengang X auch zunächst Grundlagen lernst, Begriffe operationalisierst und dies alles unter einer künstlichen Käseglocke stattfindet. So startet jeder grundständige Studiengang.
Aber ich finde die Wegstrecke einfach zu lang. Fünf Monate ist ein Semester mit Hausarbeiten/Prüfungen. Studiengänge sind in Broschüren oder kurzen Portraits abrufbar und eigentlich solltest du so eine grobe Auswahl binnen wenger Tage oder Wochen schaffen.Irgendwann ist einfach eine finale Entscheidung geboten und nicht mehr diese "alles kann, nichts muss" Haltung.
Jedes Studium bietet Stress in unterschiedlichen Ausprägungen. Da ist die Studienleistung, die so gar nicht taugt, dass Seminar am Freitag, was schon am Mittwoch für schlechte Laune sorgt. Von dem Stress bei Hausarbeiten, Klausuren und dem Alltagsgeschäft will nicht anfangen, du weißt was ich meine.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #110
Ich weiß nicht, ob die Studienberatung dir groß helfen kann, ehrlich gesagt. Das, was dich vermutlich interessiert, können sie dir vermutlich auch nicht sagen. Hast du die Möglichkeit, dich jetzt schon in andere Vorlesungen/Seminare zu setzen und selbst zu erleben, was dort abgeht?
 
Flöchen99
Benutzer124657  (24) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #111
Jedes Studium bietet Stress in unterschiedlichen Ausprägungen. Da ist die Studienleistung, die so gar nicht taugt, dass Seminar am Freitag, was schon am Mittwoch für schlechte Laune sorgt. Von dem Stress bei Hausarbeiten, Klausuren und dem Alltagsgeschäft will nicht anfangen, du weißt was ich meine.
Das ist mir bewusst, habe ich auch glaube ich schon mehr als einmal gesagt.
Mir geht es darum, dass ich eine Entscheidung treffen muss hinter der ich stehe, solange ich das nicht tue, funktioniert es nicht.

Aber ich finde die Wegstrecke einfach zu lang. Fünf Monate ist ein Semester mit Hausarbeiten/Prüfungen. Studiengänge sind in Broschüren oder kurzen Portraits abrufbar und eigentlich solltest du so eine grobe Auswahl binnen wenger Tage oder Wochen schaffen.Irgendwann ist einfach eine finale Entscheidung geboten und nicht mehr diese "alles kann, nichts muss" Haltung.
Es ist ja nun wirklich nicht so, dass ich diese Zeit damit verbracht hätte, in Broschüren zu blättern. Ich habe mich aus meinem Tief hochgearbeitet und mein Leben wieder in den Griff bekommen, habe mir ein soziales Netzwerk aufgebaut, das mir jetzt Halt gibt, wenn ich es brauche, habe begonnen mit meiner Therapeutin das Kindheitstrauma ein für alle Mal aufzuarbeiten. Außerdem studiere ich ja auch noch, es ist wirklich nicht so als würde ich hier auf der faulen Haut liegen!
Und was die Thema des Studiengangs angeht, musste ich auch erstmal das Problem finden. Am Anfang habe ich erstmal nur gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt. Und es fällt mir noch immer relativ schwer, das genau zu lokalisieren, auch wenn ich denke, mittlerweile den richtigen Punkt gefunden zu haben.

Ob mir die Studienberatung helfen kann, weiß ich auch erst, wenn ich dort war. Vielleicht fällt denen ja etwas ein, was mir noch nicht eingefallen ist.
Ich habe mich ja schon auf die Suche begeben und das eine oder andere gefunden. Aber ich weiß nicht so recht, in welche Richtung ich noch suchen könnte.

In andere Vorlesungen setzen kann ich mich, aber ich muss mir ja erstmal überlegen, welchen Studiengang ich mir anschauen will.
 
Zuletzt bearbeitet:
sanguina
Benutzer149155  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #112
Off-Topic:
Oder sie arbeiten neben dem Berg an Lernstoff noch bis zu 20 Stunden die Woche....

Ich fühl mich da einfach mal kurz angesprochen und sag danke für's versteckte Kompliment. :rose:


Von der Studienberatung würde ich nicht zu viel erwarten, den i.d.R. nimmt sie dir die Entscheidung nicht ab, sie berät. Teil der Beratung ist, dass du schon so viel wie möglich Infos zur Beratung mitbringst, damit die Beratung dir gezielter Input geben kann.

Genau das. Ich kann dir den Perspektivenwechsel anbieten: Ich habe Studierende beraten. Jahrelang. Und die meisten, die an meine Kollegen oder an mich herangetreten sind mit der Erwartungshaltung: "So, hier bin ich, berate mich, sag mir, was gut für mich ist und was ich will vom Leben!", sind letztlich von der Beratung enttäuscht gewesen. Ich kenne die Studis, die ich berate, in aller Regel nicht persönlich. Ich weiß nicht, wie begabt sie sind, wie zielstrebig, inwiefern Geld ein großes Thema ist (im Sinne von: alles über Mindestzeit hinausgehend ist nicht drin, weil Hartz IV und Bafög einfach nicht mehr hergeben als das), wie einfach sie sich durch Studentenpartys ablenken lassen usw.

Das ist mir bewusst, ich erwarte mir auch nur Vorschläge, welche Studiengänge möglicherweise für mich passen könnten.

Deswegen halte ich persönlich es für zielführender, dass du schon im Alleingang VOR der Beratung Studiengänge suchst, die dich interessieren könnten. Es gibt mit Sicherheit irgendwo ein Verzeichnis, welche Studiengänge es so an deiner Uni gibt. Oder in deinem Bundesland. Oder keine Ahnung - vielleicht auch im Ausland? Markiere dir mal alle Studiengänge, die auf den ersten Blick interessant wirken, dann lies dir Beschreibungen durch, welche Lehrinhalte es gibt, wie die Kurse grundsätzlich abgehalten werden - z.B. welchen Laboranteil es gibt, welchen Praxisanteil, wie viel auf theoretischer Ebene gearbeitet werden muss etc. Oft gibt es auch eine Art Ranking, das durch Studierende vergeben wird. Such Kontakt zu Studierenden, die bereits im entsprechenden Studiengang sind und lass dir mal erzählen, was sie von ihrem Studium bisher halten - was ihnen dran am besten gefällt und was sie am meisten nervt. Vielleicht ist das, was den Studi nervt, etwas, was du lieben würdest. Nimm es als wertvolle Info in deinen Entscheidungsprozess auf.

Studienberatungen wissen oft nicht über alle Studiengänge in gleichem Ausmaß Bescheid - das ist auch kaum möglich, auch kleinere Unis bieten oft zig Möglichkeiten an. Deswegen lege ich persönlich dir diese Herangehensweise nahe. :smile:

Und dann kannst du zur Beratung gehen und ihnen sagen: Ich bin vom Typ Mensch her so, ich lasse mich eher nicht ablenken/eher schon ablenken und brauche daher viel gestalterischen Freiraum/ein enges Korsett im Studienalltag. Geld und Zeit spielen bei mir diese und jene Rolle und ich habe gesehen, dass mir Studiengänge X, Y und Z grundsätzlich zusagen würden, weil (die Begründung ist sehr wichtig!) A, B und C. In meinem aktuellen Studiengang stören mich D, E und F, ich denke, das könnte hier anders sein. Wie schätzen Sie das ein?

Und frage auch konkret nach anderen Ansprechpartnern, wenn du das Gefühl hast, diese eine Beratung alleine hat für dich nicht ausgereicht. Vielleicht gibt es Kontaktpersonen, die sich genau mit deinen drei Favoriten (um mein Beispiel fortzuführen) besser auskennen und dir da noch besseren Input geben können. :smile:
 
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