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Benutzer147230 (42)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Mein Freund und ich (beide 32) sind seit etwas mehr als 2 Jahren zusammen, im Januar gab es eine 6-wöchige "Pause" (Trennung).
Er ist ein "skuriller" Typ. Depressive Charakterstruktur, hat oft Stimmungstiefs, die ihm die Tränen in die Augen treiben, meist antriebslos, unzufrieden im Job, aber ändert nichts, er "hasst" Menschen, insbesondere Frauen, weil die dumm seien und nichts taugen. Er ist schonungslos ehrlich (das kann auch mal weh tun), sagt von sich selbst, er könne nicht lieben, ist perfektionistisch, immer unzufrieden und, wie er selbst sagt, nie glücklich. Er hat einen Schuhfetisch und "quält" gern Frauen. Für ihn ist es gleichbedeutend mit Leidenschaft und Hingabe, wenn eine Frau Dinge für ihn tut, für die sie sich überwinden muss. Bestimmte Sorten Highheels sind ein Muss, ohne die geht es nicht. Seine Kindheit war behütet und schön, wie er sagt, es gibt also keine äußeren Anzeichen für irgendein Trauma. Ihm graust die Vorstellung, mit ein und derselben Frau den Rest seines Lebens zu verbringen, er fühlt sich dann alt und hat das Gefühl, etwas zu verpassen, weil das Leben an sich ja schon nicht viel bietet. Emotionale, feste Bindungen sind nicht seins. Zusammenziehen, Heiraten und Kinder ein No-Go.
So viel zur Ausgangslage. Dass die Dinge so sind, wie sie sind, war mir anfangs nicht klar, das habe ich erst im Verlauf der Monate herausgefunden. Am Anfang war er mega verliebt und geflashed von mir (ich ebenso, sowas hatte ich noch nicht erlebt, wir hatten viele krasse, emotionale Momente, er sagte oft, dass er mich liebe und dass er mich bestimmt mehr liebe, als ich ihn und dass er Angst hätte, mich zu verlieren). Er war oft gut drauf, freute sich auf mich, wir hatten viel Sex, allen Freunden erzählte er, wie "episch" ich sei, nahm mich mit zu seinen Eltern, zeigte mir die Stätten seiner Kindheit, nach 5 Tagen räumte er seinen halben Schrank frei und er wollte nicht, dass ich wieder in meine Wohnung fahre, nach 3 Wochen kaufte er mir eigene Schränke. Er schaute sogar nach Wohnungen und meinte, wenn es ein Jahr gut zwischen uns liefe, könnten wir ja ganz zusammenziehen. Ich wohnte vom ersten Tag bei ihm, zog quasi ein, aber kündigte meine Wohnung nicht, auch wenn ich über ein Jahr nur zum Postholen dort war.
Wir haben viele Gemeinsamkeiten, verstehen uns blendend, reden sehr offen und ehrlich miteinander, haben einfach eine schöne Zeit - wenn er denn nicht gerade down ist. Er hat Respekt und Achtung vor mir, was sonst bei Frauen quasi nicht vorkommt. Ich sei da ein "Ausnahmeexemplar", was Intelligenz und Charakter betrifft. Dies sind auch die Dinge, wegen derer er sich zu mir hingezogen fühlt. Er tut alles für mich, betüdelt und verwöhnt mich in jeglicher erdenklicher Weise, unterstützt mich in Schwierigkeiten und auch bei alltäglichen Dingen. Einfach toll, sowas habe ich auch noch nicht erlebt. Er bringt mir auch immer wieder Kleinigkeiten mit, ist aufmerksam, erkennt meine Stimmungen, er ist selbstbewusst und durchsetzungsfähig, was ich sehr schätze. Ich bewundere ihn und schaue zu ihm auf, das Ganze hat auch ein paar dominant-devot Tendenzen, das finden wir beide gut so.
Als wir ein Jahr zusammen waren und ich wegen Zusammenziehen nachfragte, weil ich es auch in ökonomischer Hinsicht bekloppt fand, zu zweit in einer kleinen Zweizimmerwohnung zu leben, während ich jeden Monat Geld für eine nicht genutzte Wohnung zum Fenster hinauswarf, distanzierte er sich emotional - mehr und mehr. Das war sozusagen der Anfang vom Ende. Als wir im November zusammen in Dänemark waren, sagte ich ihm, dass ich ihn über alles liebe und gern den Rest meines Lebens mit ihm verbringen würde, auf welche Art und Weise man das auch gestalten würde (ich möchte selbst keine Kinder, lege keinen Wert auf Heiraten, auch Zusammenziehen muss nicht zwangsläufig sein, aber ich möchte schon "Ankommen", in den Armen meines Partners ein "Zuhause" finden, wissen, wo ich hingehöre, füreinander einstehen usw.) Da sagte er mir dann die o.g. Dinge, dass er all sowas nicht möchte, er das nicht könne und nicht wolle. Die Beziehung lief noch bis Januar, war aber vorbei, er erkaltete, war nicht mehr lieb, nicht mehr zärtlich, nur noch schlecht drauf, ignorierte mich teilweise, wir lebten nur noch nebeneinander her und ich trennte mich dann schließlich. Er tat es nicht, weil er laut eigener Aussage "sich selber nicht über den Weg traue und Angst habe, es später zu bereuen". War wohl praktischer, dass ich es tat. Im Nachhinein erfuhr ich, dass es auch mit um seine Exfreundin ging, mit der er vor mir nur so halb zusammen war - er hatte den Eindruck, was verpasst zu haben und versuchte es wieder bei ihr, aber sie wollte nicht.
In unseren letzten gemeinsamen Wochen erfuhr ich auch, dass er sich sexuell nicht zu mir hingezogen fühle. Das Wichtigste in einer Beziehung seien für ihn das Aussehen der Frau und der Sex. Er hat da ein festgschriebenes Bild, das ich leider nicht erfülle. Sein Idealbild ist eine Frau mit ausgeprägten weiblichen Rundungen, Riesenbrüsten, 1,55m klein, lange (schwarze Haare), Puppengesicht, "klassische Tussie", wie er sagt. Sie soll aber charakterlich keine Tussie sein, sondern intelligent, interessiert, seine Interessen teilen (Computer- / Brettspiele, Programmieren, Modelbau, was schwer vereinbar ist). Ich selbst bin 1,68 groß, seiner Meinung nach also viel zu groß, sehr schlank und sehr sportlich, kleine Brüste... wie schon erwähnt, sind es mehr die inneren Werte, zu denen er sich hingezogen fühlt. Das nützt aber beim Sex nichts, weil er Sex und Gefühle (wie laut seiner Aussage alle Männer) zu 100% trennt - und für ihn optische Reize ausschlaggebend sind, über die ich nicht verfüge. Außerdem komme ich nicht vaginal, sondern muss mich zusätzlich klitoral stimulieren, das stört ihn sehr, er empfindet das als passiv. Dazu kommt, dass ich leider ziemlich tolpatschig und schusselig bin, lasse immer mal wieder Gläser fallen und solche Dinge, fand er am Anfang noch niedlich, mittlerweile ists ein Abturner.
Wir waren also 6 Wochen getrennt, dann wieder zusammen. Wir haben ein paar Dinge modifiziert, damit es ihm besser geht. Jetzt bin ich Mo-Mi bei mir in meiner Wohnung und Do-So bei ihm, so dass er Zeit für sich hat. Zeit für sich ist ihm sehr wichtig, weil er sonst das Gefühl hat, sich immer um mich kümmern zu müssen. Er weiß im Kopf zwar, das dem nicht so ist und ich nichts tue, was ihn dazu veranlassen könnte, aber er hat ein stark ausgeprägtes Pflichtgefühl und mag nur dann machen, was er will, wenn er allein ist, sonst fühlt er sich schlecht. Wir sagen nicht mehr "Ich liebe Dich" zueinandern, kein Wort über eine gemeinsame Zukunft, da er nicht weiter als bis zum nächsten Urlaub planen möchte, ansonsten ist alles beim Alten, er ist super lieb und aufmerksam wie eh und je und wenn er nicht depri ist, haben wir eine schöne Zeit.
An den vier Tagen, die wir uns sehen, haben wir im Schnitt 2x Sex (entweder Sex oder Blowjob), aber es geht von mir aus und ich turne ihn nur an, wenn ich sehr spezielle Schuhe oder sehr spezielle Unterwäsche trage. Da sich das nach spätestens zwei Mal abnützt und was Neues hermuss, gebe ich viel Geld dafür aus. Das Laufen auf den Schuhen fällt mir wegen eines Bandscheibenvorfalles schwer, ich gebe da zwar alles, aber er sieht genau hin und bemerkt, dass die Erotik fehlt, weil ich die Schmerzen unterdrücke. Meine BJ Fähigkeiten habe ich auf seine Bedürfnisse angepasst, was in diesem Fall das Erlernen von Deepthroat bedeutet, was wahnsinnig anstrengend ist, aber ihm gefällt das und er kommt sehr schnell. Ansonsten mag er es wie gesagt, wenn ich irgendwie dabei leide / Schmerzen habe, wenn er mich zB würgt, schlägt oder mir mein Korsett so eng schnürt, dass ich keine Luft bekomme und mich kaum bewegen kann. Wenn ich allerdings einfach nur nackt bin, nimmt er mich nicht wahr. Er sagt, er wisse, dass ich objektiv attraktiv bin, aber er empfindet nichts und hat kein Bedürfnis, mit mir zu schlafen. Würde ich wieder besser auf Highheels laufen können und hätte größere Brüste, wäre das evtl. was anderes...
Zu seinen Exfreundinnen, er war 4 1/2 Jahre mit einer zusammen, die perfekt aussah und mit der der Sex perfekt war, die immer vaginal kam, nie eine Blasenentzündung hatte (noch so ein Abturner bei mir) und optisch für ihn perfekt war. Das war auch der Grund, weshalb die Beziehung so lange hielt - die beiden stritten zwar ständig und er hatte Null Respekt vor ihr, sie war nicht clever und verhielt sich seiner Meinung nach oft dumm oder sagte dumme Sachen - aber der Sex wog es eine ganze Weile auf. Auf meine Frage, was sie denn alles so anders machte, als ich, konnte er leider nicht antworten. "Es stimmte einfach alles in dem Bereich." Die Aussage hilft mir natürlich nicht so weiter. Seine erste Freundin hatte ihm übel mitgespielt, mag sein, dass das was in ihm kaputt gemacht hat (Lügen, Betrügen, die Klassiker), ansonsten gabs nur Affären oder Kurzbeziehungen mit verheirateten oder älteren Frauen sowie ONS. Die Frauen gingen ihm in der Regel schon nach kurzer Zeit auf die Nerven und der Sex wog es nicht mehr auf, so dass er Schluss machte. Am liebsten sind ihm ONS, aber wann klappt sowas schon mal, bezahlen für Sex will er nicht.
Vorgestern hatten wir ein Gespräch über das Thema und ich sagte, das nützt doch alles nichts und wir sollten uns trennen, wenn ich für ihn so unerotisch bin, er sah das anders. Er sagte, die Beziehung mit mir sei die Beste, die er je hatte (und das kann ich genauso zurückgeben, das macht es ja so schwierig, ich liebe ihn, aber warum eigentlich, wenn er das nicht zurückgibt...) und das sei viel Wert usw., gleichzeitig sagte er aber auch, wenn er allein wegginge und eine attraktive Frau mit ihm ins Bett wolle, würde er wahrscheinlich nicht nein sagen (gelegentlich ONS fänd ich aber ehrlich gesagt ok, weil ich es schon für über-romantisierend halte, zu meinen, ein Mensch könne einem anderen alles geben, das ist unrealistisch). Er hingegen würde sich dann trennen, weil da seine Moralvorstellungen zu stark ausgeprägt sind, er sagte, er wolle nicht mit anderen Frauen schlafen wollen, aber das will Mann doch immer, er sowieso, ladida.
Hat das jemand bis hierhin gelesen? ^^
Sorry für den langen Text, aber ich kann es nicht kürzer fassen.
Meine Fragen:
- Macht die Beziehung von außen / objektiv betrachtet irgendwie Sinn? Ich selbst bin zu sehr emotional involviert, als dass ich in der Lage wäre, da vernünftig zu urteilen. Es ist (leider) die schönste Beziehung, die ich je hatte und ich würde sie um (fast) jeden Preis halten wollen, aber wenn ich mir das so durchlese, werde ich unglaublich traurig.
- Würde eine Paar/Sexualtherapie helfen, hat da jemand Erfahrungen?
- Würde eine Brustvergrößerung helfen? Mir persönlich würde das nichts ausmachen, sind nur Brüste. Vielleicht noch ein paar Kilo zunehmen? Oder würdet Ihr sagen, dass das Blödsinn ist, weils nur vordergründig darum geht (und wenn ja, was ist wirklich unser Problem)?
- Oder doch trennen? Ich will nicht auf den Tag warten, an dem seine Ex (die er fast täglich auf Arbeit sieht) oder eine andere, attraktivere Frau des Weges kommt und ich dumm dastehe, auch möchte ich nicht warten, bis ihm die desolate Situation beim Sex so auf den Wecker fällt, dass er es nicht mehr aushält und geht. Ausschließen kann er das alles nämlich nicht.
- Gibt es sonst noch etwas, was ich tun könnte, damit er mehr auf mich abfährt, hat da jemand Erfahrungen?
- Oder mache ich mir kolossal was vor, weil er eben nur verliebt war, aber mich nun mal nicht liebt?
DANKE.
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Er ist ein "skuriller" Typ. Depressive Charakterstruktur, hat oft Stimmungstiefs, die ihm die Tränen in die Augen treiben, meist antriebslos, unzufrieden im Job, aber ändert nichts, er "hasst" Menschen, insbesondere Frauen, weil die dumm seien und nichts taugen. Er ist schonungslos ehrlich (das kann auch mal weh tun), sagt von sich selbst, er könne nicht lieben, ist perfektionistisch, immer unzufrieden und, wie er selbst sagt, nie glücklich. Er hat einen Schuhfetisch und "quält" gern Frauen. Für ihn ist es gleichbedeutend mit Leidenschaft und Hingabe, wenn eine Frau Dinge für ihn tut, für die sie sich überwinden muss. Bestimmte Sorten Highheels sind ein Muss, ohne die geht es nicht. Seine Kindheit war behütet und schön, wie er sagt, es gibt also keine äußeren Anzeichen für irgendein Trauma. Ihm graust die Vorstellung, mit ein und derselben Frau den Rest seines Lebens zu verbringen, er fühlt sich dann alt und hat das Gefühl, etwas zu verpassen, weil das Leben an sich ja schon nicht viel bietet. Emotionale, feste Bindungen sind nicht seins. Zusammenziehen, Heiraten und Kinder ein No-Go.
So viel zur Ausgangslage. Dass die Dinge so sind, wie sie sind, war mir anfangs nicht klar, das habe ich erst im Verlauf der Monate herausgefunden. Am Anfang war er mega verliebt und geflashed von mir (ich ebenso, sowas hatte ich noch nicht erlebt, wir hatten viele krasse, emotionale Momente, er sagte oft, dass er mich liebe und dass er mich bestimmt mehr liebe, als ich ihn und dass er Angst hätte, mich zu verlieren). Er war oft gut drauf, freute sich auf mich, wir hatten viel Sex, allen Freunden erzählte er, wie "episch" ich sei, nahm mich mit zu seinen Eltern, zeigte mir die Stätten seiner Kindheit, nach 5 Tagen räumte er seinen halben Schrank frei und er wollte nicht, dass ich wieder in meine Wohnung fahre, nach 3 Wochen kaufte er mir eigene Schränke. Er schaute sogar nach Wohnungen und meinte, wenn es ein Jahr gut zwischen uns liefe, könnten wir ja ganz zusammenziehen. Ich wohnte vom ersten Tag bei ihm, zog quasi ein, aber kündigte meine Wohnung nicht, auch wenn ich über ein Jahr nur zum Postholen dort war.
Wir haben viele Gemeinsamkeiten, verstehen uns blendend, reden sehr offen und ehrlich miteinander, haben einfach eine schöne Zeit - wenn er denn nicht gerade down ist. Er hat Respekt und Achtung vor mir, was sonst bei Frauen quasi nicht vorkommt. Ich sei da ein "Ausnahmeexemplar", was Intelligenz und Charakter betrifft. Dies sind auch die Dinge, wegen derer er sich zu mir hingezogen fühlt. Er tut alles für mich, betüdelt und verwöhnt mich in jeglicher erdenklicher Weise, unterstützt mich in Schwierigkeiten und auch bei alltäglichen Dingen. Einfach toll, sowas habe ich auch noch nicht erlebt. Er bringt mir auch immer wieder Kleinigkeiten mit, ist aufmerksam, erkennt meine Stimmungen, er ist selbstbewusst und durchsetzungsfähig, was ich sehr schätze. Ich bewundere ihn und schaue zu ihm auf, das Ganze hat auch ein paar dominant-devot Tendenzen, das finden wir beide gut so.
Als wir ein Jahr zusammen waren und ich wegen Zusammenziehen nachfragte, weil ich es auch in ökonomischer Hinsicht bekloppt fand, zu zweit in einer kleinen Zweizimmerwohnung zu leben, während ich jeden Monat Geld für eine nicht genutzte Wohnung zum Fenster hinauswarf, distanzierte er sich emotional - mehr und mehr. Das war sozusagen der Anfang vom Ende. Als wir im November zusammen in Dänemark waren, sagte ich ihm, dass ich ihn über alles liebe und gern den Rest meines Lebens mit ihm verbringen würde, auf welche Art und Weise man das auch gestalten würde (ich möchte selbst keine Kinder, lege keinen Wert auf Heiraten, auch Zusammenziehen muss nicht zwangsläufig sein, aber ich möchte schon "Ankommen", in den Armen meines Partners ein "Zuhause" finden, wissen, wo ich hingehöre, füreinander einstehen usw.) Da sagte er mir dann die o.g. Dinge, dass er all sowas nicht möchte, er das nicht könne und nicht wolle. Die Beziehung lief noch bis Januar, war aber vorbei, er erkaltete, war nicht mehr lieb, nicht mehr zärtlich, nur noch schlecht drauf, ignorierte mich teilweise, wir lebten nur noch nebeneinander her und ich trennte mich dann schließlich. Er tat es nicht, weil er laut eigener Aussage "sich selber nicht über den Weg traue und Angst habe, es später zu bereuen". War wohl praktischer, dass ich es tat. Im Nachhinein erfuhr ich, dass es auch mit um seine Exfreundin ging, mit der er vor mir nur so halb zusammen war - er hatte den Eindruck, was verpasst zu haben und versuchte es wieder bei ihr, aber sie wollte nicht.
In unseren letzten gemeinsamen Wochen erfuhr ich auch, dass er sich sexuell nicht zu mir hingezogen fühle. Das Wichtigste in einer Beziehung seien für ihn das Aussehen der Frau und der Sex. Er hat da ein festgschriebenes Bild, das ich leider nicht erfülle. Sein Idealbild ist eine Frau mit ausgeprägten weiblichen Rundungen, Riesenbrüsten, 1,55m klein, lange (schwarze Haare), Puppengesicht, "klassische Tussie", wie er sagt. Sie soll aber charakterlich keine Tussie sein, sondern intelligent, interessiert, seine Interessen teilen (Computer- / Brettspiele, Programmieren, Modelbau, was schwer vereinbar ist). Ich selbst bin 1,68 groß, seiner Meinung nach also viel zu groß, sehr schlank und sehr sportlich, kleine Brüste... wie schon erwähnt, sind es mehr die inneren Werte, zu denen er sich hingezogen fühlt. Das nützt aber beim Sex nichts, weil er Sex und Gefühle (wie laut seiner Aussage alle Männer) zu 100% trennt - und für ihn optische Reize ausschlaggebend sind, über die ich nicht verfüge. Außerdem komme ich nicht vaginal, sondern muss mich zusätzlich klitoral stimulieren, das stört ihn sehr, er empfindet das als passiv. Dazu kommt, dass ich leider ziemlich tolpatschig und schusselig bin, lasse immer mal wieder Gläser fallen und solche Dinge, fand er am Anfang noch niedlich, mittlerweile ists ein Abturner.
Wir waren also 6 Wochen getrennt, dann wieder zusammen. Wir haben ein paar Dinge modifiziert, damit es ihm besser geht. Jetzt bin ich Mo-Mi bei mir in meiner Wohnung und Do-So bei ihm, so dass er Zeit für sich hat. Zeit für sich ist ihm sehr wichtig, weil er sonst das Gefühl hat, sich immer um mich kümmern zu müssen. Er weiß im Kopf zwar, das dem nicht so ist und ich nichts tue, was ihn dazu veranlassen könnte, aber er hat ein stark ausgeprägtes Pflichtgefühl und mag nur dann machen, was er will, wenn er allein ist, sonst fühlt er sich schlecht. Wir sagen nicht mehr "Ich liebe Dich" zueinandern, kein Wort über eine gemeinsame Zukunft, da er nicht weiter als bis zum nächsten Urlaub planen möchte, ansonsten ist alles beim Alten, er ist super lieb und aufmerksam wie eh und je und wenn er nicht depri ist, haben wir eine schöne Zeit.
An den vier Tagen, die wir uns sehen, haben wir im Schnitt 2x Sex (entweder Sex oder Blowjob), aber es geht von mir aus und ich turne ihn nur an, wenn ich sehr spezielle Schuhe oder sehr spezielle Unterwäsche trage. Da sich das nach spätestens zwei Mal abnützt und was Neues hermuss, gebe ich viel Geld dafür aus. Das Laufen auf den Schuhen fällt mir wegen eines Bandscheibenvorfalles schwer, ich gebe da zwar alles, aber er sieht genau hin und bemerkt, dass die Erotik fehlt, weil ich die Schmerzen unterdrücke. Meine BJ Fähigkeiten habe ich auf seine Bedürfnisse angepasst, was in diesem Fall das Erlernen von Deepthroat bedeutet, was wahnsinnig anstrengend ist, aber ihm gefällt das und er kommt sehr schnell. Ansonsten mag er es wie gesagt, wenn ich irgendwie dabei leide / Schmerzen habe, wenn er mich zB würgt, schlägt oder mir mein Korsett so eng schnürt, dass ich keine Luft bekomme und mich kaum bewegen kann. Wenn ich allerdings einfach nur nackt bin, nimmt er mich nicht wahr. Er sagt, er wisse, dass ich objektiv attraktiv bin, aber er empfindet nichts und hat kein Bedürfnis, mit mir zu schlafen. Würde ich wieder besser auf Highheels laufen können und hätte größere Brüste, wäre das evtl. was anderes...
Zu seinen Exfreundinnen, er war 4 1/2 Jahre mit einer zusammen, die perfekt aussah und mit der der Sex perfekt war, die immer vaginal kam, nie eine Blasenentzündung hatte (noch so ein Abturner bei mir) und optisch für ihn perfekt war. Das war auch der Grund, weshalb die Beziehung so lange hielt - die beiden stritten zwar ständig und er hatte Null Respekt vor ihr, sie war nicht clever und verhielt sich seiner Meinung nach oft dumm oder sagte dumme Sachen - aber der Sex wog es eine ganze Weile auf. Auf meine Frage, was sie denn alles so anders machte, als ich, konnte er leider nicht antworten. "Es stimmte einfach alles in dem Bereich." Die Aussage hilft mir natürlich nicht so weiter. Seine erste Freundin hatte ihm übel mitgespielt, mag sein, dass das was in ihm kaputt gemacht hat (Lügen, Betrügen, die Klassiker), ansonsten gabs nur Affären oder Kurzbeziehungen mit verheirateten oder älteren Frauen sowie ONS. Die Frauen gingen ihm in der Regel schon nach kurzer Zeit auf die Nerven und der Sex wog es nicht mehr auf, so dass er Schluss machte. Am liebsten sind ihm ONS, aber wann klappt sowas schon mal, bezahlen für Sex will er nicht.
Vorgestern hatten wir ein Gespräch über das Thema und ich sagte, das nützt doch alles nichts und wir sollten uns trennen, wenn ich für ihn so unerotisch bin, er sah das anders. Er sagte, die Beziehung mit mir sei die Beste, die er je hatte (und das kann ich genauso zurückgeben, das macht es ja so schwierig, ich liebe ihn, aber warum eigentlich, wenn er das nicht zurückgibt...) und das sei viel Wert usw., gleichzeitig sagte er aber auch, wenn er allein wegginge und eine attraktive Frau mit ihm ins Bett wolle, würde er wahrscheinlich nicht nein sagen (gelegentlich ONS fänd ich aber ehrlich gesagt ok, weil ich es schon für über-romantisierend halte, zu meinen, ein Mensch könne einem anderen alles geben, das ist unrealistisch). Er hingegen würde sich dann trennen, weil da seine Moralvorstellungen zu stark ausgeprägt sind, er sagte, er wolle nicht mit anderen Frauen schlafen wollen, aber das will Mann doch immer, er sowieso, ladida.
Hat das jemand bis hierhin gelesen? ^^
Sorry für den langen Text, aber ich kann es nicht kürzer fassen.
Meine Fragen:
- Macht die Beziehung von außen / objektiv betrachtet irgendwie Sinn? Ich selbst bin zu sehr emotional involviert, als dass ich in der Lage wäre, da vernünftig zu urteilen. Es ist (leider) die schönste Beziehung, die ich je hatte und ich würde sie um (fast) jeden Preis halten wollen, aber wenn ich mir das so durchlese, werde ich unglaublich traurig.
- Würde eine Paar/Sexualtherapie helfen, hat da jemand Erfahrungen?
- Würde eine Brustvergrößerung helfen? Mir persönlich würde das nichts ausmachen, sind nur Brüste. Vielleicht noch ein paar Kilo zunehmen? Oder würdet Ihr sagen, dass das Blödsinn ist, weils nur vordergründig darum geht (und wenn ja, was ist wirklich unser Problem)?
- Oder doch trennen? Ich will nicht auf den Tag warten, an dem seine Ex (die er fast täglich auf Arbeit sieht) oder eine andere, attraktivere Frau des Weges kommt und ich dumm dastehe, auch möchte ich nicht warten, bis ihm die desolate Situation beim Sex so auf den Wecker fällt, dass er es nicht mehr aushält und geht. Ausschließen kann er das alles nämlich nicht.
- Gibt es sonst noch etwas, was ich tun könnte, damit er mehr auf mich abfährt, hat da jemand Erfahrungen?
- Oder mache ich mir kolossal was vor, weil er eben nur verliebt war, aber mich nun mal nicht liebt?
DANKE.
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