• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Kopf- und Gefühlschaos - Was will ich eigentlich?

jule-x3108
Benutzer178411  (22) dauerhaft gesperrt
  • #1
Hallo PL-Community!

Vorab schon mal ein großes sorry, dass alles folgende vermutlich verwirrt und durcheinander klingen und sein wird. Und vorab ein großes Dankeschön, wenn ihr euch das folgende „antut“ und durchlest. Eigentlich habe ich keine Frage(n) an Euch, erwarte keine Antworten. Wenn ihre Kommentare hinterlassen möchtet, herzlich gerne. Aber eigentlich schreibe ich diesen Thread primär für mich (egoistisch wie immer) selbst. Um meine Gedanken und Gefühle zu sortieren. Um sie und mich vielleicht auch mal mich selbst zu verstehen.

Wer den ein oder anderen Beitrag von mir kennt weiß, dass ich seit vielen Jahren ein einer besonderen Verbindung mit C. Stehe. Wir kennen uns seit gefühlten Ewigkeiten, weit über 10 Jahre. Er war immer für mich da, hat mich gefördert und gefordert, hat mir Türen geöffnet, Wege aufgezeigt, mich beraten. Es war von Anfang an besonders, aber anders besonders. Auch später war es nie sexuell orientiert oder angestrebt. Irgendwie war (und ist) es immer eine „spirituelle“, „höhere“ Beziehungsebene.

Als vor ein paar Jahren mein damaliger Freund T., meine erste (und bis dato einzige) große Liebe gestorben ist, hat C. Mich aufgefangen. Mich „gerettet“. Er war der einzige der mich in dieser erreicht hat, wusste wie er mich nehmen muss. Dafür war und bin ich ihm unendlich dankbar.
Als ich mich entschieden habe, wegen meiner Verletzungen meine „Karriere“ zu beenden bevor sie richtig begonnen hatte, beruflicher Sportinvalide wurde, hat er mich wieder voll unterstützt, aufgefangen, Alternativen und Neue Wege in die Zukunft aufgezeigt.

Ich verdanke ihm so viel…. Irgendwie wusste er immer schon im Voraus was für mich der passende Weg sein kann und wird…
Als wir - nach wie vor für uns unerklärlich - nach einer Feier das erste mal zusammen geschlafen haben, ohne Vorzeichen, Andeutungen oder so, von jetzt auf gleich… im Nachgang das beste erste mal was ich mir vorstellen kann, waren wir die Zeit danach in schockstarre. Was hatten wir getan? Warum haben wir das getan? Was machen wir jetzt? Wow geht es weiter? … das war unsere schwerste Zeit. Aber wir haben es gepackt. Die Kurve bekommen. Wer den einen oder anderen Beitrag von mit kennt weiß auch, dass wir seitdem regelmäßig Sex haben. Dass wir sowas wie eine F+ führen. Dass wir - ich - in der Zeit auch andere (Sex-)Partner hatten. Das war nie ein Problem. Inzwischen, seit über einem Jahr, gibt es keine anderen sexuellen Kontakte mehr. Natürlich auch Corona-geprägt aber auch weil keiner mehr was vermisst, was/wen anderes braucht.

In den letzten Wochen/Monaten mehrten sich die Anzeichen, dass sich unsere Beziehung weiter verändert. Von C. kamen ab und an Andeutungen, Sätze, Handlungen, Gesten, die auf neue Gefühle hindeuteten. Für mich war immer klar dass ich nach dem Tod von T. mich nie wieder so verlieben möchte, nie wieder solche Gefühle zulassen will oder kann. Nie wieder solche „Schmerzen“ erfahren will oder durchstehen kann. Dass ich nie wieder jemanden mit mir so „belasten“ will. Diese Entscheidung habe ich getroffen, mein Kopf, mein Verstand sagt, dass das das einzig richtige und vernünftige ist. Und das ist auch kein Geheimnis. Vielleicht hat auch grade das mich in anderen Dingen stark gemacht. Und C. weiß das auch. Aber wie gesagt, er wusste auch manche Dinge vor mir oder besser als ich selbst.

Und jetzt? Und heute?

Heute musste er beruflich auf Dienstreise, kommt Freitag oder Samstag zurück. Und was macht dieser tolle „Idiot“?
Bevor er heute Vormittag los musste, holt er frische Brötchen, macht Frühstück, stellt mir Blumen auf den Tisch… und dann… bevor er fährt… nimmt er mich in den Arm, sieht mich an… anders… hält mich… ich zittere… habe Angst…. Und er? Er bittet mich zu überlegen, ob ich so weitermachen möchte wie bisher … oder ob ich mir vorstellen könnte, unsere Beziehung auf eine neue Basis, neue Ebene zu heben…ob ich mich auf seine Gefühle einlassen möchte… dass er weiß dass ich jetzt überrumpelt werde… dass ich nichts sagen soll… dass ich in aller Ruhe darüber nachdenken, nachfühlen soll… dass ich dafür alle Zeit der Welt habe… und dass - weil er weiß dass mir das schwer fallen oder gar unmöglich sein wird - auch gar nichts aussprechen muss, sondern ihm auch ein Zeichen reicht… und dass ich verstehen werde was er meint, wenn ich wieder zu Hause bin.

Ich war (bin) so verwirrt… wusste nicht wie ich regieren soll was ich sagen soll… konnte auch nichts sagen… tun… aber Tränen liefen meine Wangen runter. Aber auch das hatte er vorhergesehen… geahnt.

Als ich zu Hause ankam, sah ich direkt was er meinte. Und wieder frage ich mich, wie er das hinbekommen hat.
Auf meinem Kopfkissen wartete eine Rose, ein Brief und ein Etui. Möchte jetzt gar nicht näher auf den Brief eingehen. Sinngemäß aber die Aussage, der Wunsch, die Frage, ob ich mir eine echte offizielle Beziehung vorstellen kann… dafür bereit bin… und wenn ja… ob ich dann als Symbol dafür DEN RING tragen würde… tragen möchte… (verdammt, woher weiß er die richtige Ringgrösse? der passt wie angegossen…)



Und jetzt steh ich da. Lieg ich da. Sitz ich da. Wander ich da rum. Einerseits glücklich, gebaucht, geliebt. Anderseits traurig. Verunsichert. Durcheinander. Im Gefühlschaos. Muss ich mich entscheiden? Kann ich mich entscheiden? Habe ich mich längst entschieden? Hat mein Bauch, mein Herz längst eine andere Position als meine Vernunft und Kopf eingenommen?
Aber kann ich jemals die Schatten der Vergangenheit loswerden?
Was würde T. Dazu sagen? Würde er sich betrogen fühlen?
Müsste ich nicht erleichtert und die glücklichste sein? Sollte ich das nicht sein?

Oh man ey… Ich bin einfach unglaublich kompliziert…. Und verstehe mich ja selber nicht.
Was mach ich denn jetzt? Was möchte ich eigentlich? Ich weiß grad irgendwie einfach so gar nichts mehr.

Bitte entschuldigt diesen langen Text… aber musste das einfach mal loswerden, rauslassen…

Jule
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #2
Was hast du zu verlieren, weißt du einen geliebten Menschen zu verlieren ist das eine! Aber deswegen auf ewig alleine bleiben ist doch nicht die Lösung.

Genieß diese Zeit und freu dich, sehe keine Zweifel.

Alle Daumen sind gedrückt hab Mut und gehe nach vorne nicht nach hinten....
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #3
Das rationale Abschalten von Emotionen habe ich auch versucht, es gelingt sowohl positiv als auch negativ nicht, weil Jule, aber auch alle anderen Menschen, keine Maschinen sind.
Ein Mensch ist die Summe seiner Geschichten und der Tod deiner ersten großen Liebe ist so schmerzvoll, dass ich ihn mir nicht vorstellen wollen würde. Du verrätst ihn mit einer neuen Beziehung nicht, weil er und diese Geschichte ohnehin ein Teil deines Lebens sind und auch bis zum Lebensende bleiben werden.
Deinen Hintergrund kannte ich in dieser Form nicht, aber aus vielen anderen Postings und ich meine nicht primär das Sexuelle, quillt quasi eine Menge Verliebtheit und Glück heraus, sodass du vermutlich mit deinem Herzen ohnehin klarer bist als mit deinem Kopf.

Ich kann deine Angst vor dem Neuen verstehen. Ich glaube, dass dir sehr viele hier alles Glück dieser Welt wünschen, weil dieser ungemein Lebenskluge junge Mensch genau dieses Glück so sehr verdient hat.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #4
Was würde T. Dazu sagen? Würde er sich betrogen fühlen?
Wenn T Dich so geliebt hat wie Du ihn, würde er Dir vor Allem eins wünschen: dass Du glücklich bist.

Darüberhinaus fällt es mir schwer, etwas dazu zu sagen, geschweige denn einen Rat zu geben. Ich weiß nichts von Dir und Euch. Falls Du hier schonmal etwas dazu geschrieben hattest, habe ich das offenbar nicht gelesen.
Wahrscheinlich tu ich C und der ganzen Situation total unrecht, aber ich habe gleich ein zweifaches Bauchgrummeln:
- seid Ihr auf Augenhöhe? So richtig? Kannst Du ihn auch auffangen, ihm Wege aufzeigen, ihm Stärke und Halt geben?
- was passiert mit Euch, wenn Du "Nein" sagst?

Beim Lesen hatte ich die ganze Zeit den Gedanken: wie kann er sie so unter Druck setzen? Andererseits: wenn es sich für Euch Beide richtig anfühlt, war es sogar gut, dass er den Schritt gewagt hat.

Schwer...
 
G
Benutzer Gast
  • #5
Hallo PL-Community!

Vorab schon mal ein großes sorry, dass alles folgende vermutlich verwirrt und durcheinander klingen und sein wird. Und vorab ein großes Dankeschön, wenn ihr euch das folgende „antut“ und durchlest. Eigentlich habe ich keine Frage(n) an Euch, erwarte keine Antworten. Wenn ihre Kommentare hinterlassen möchtet, herzlich gerne. Aber eigentlich schreibe ich diesen Thread primär für mich (egoistisch wie immer) selbst. Um meine Gedanken und Gefühle zu sortieren. Um sie und mich vielleicht auch mal mich selbst zu verstehen.

Wer den ein oder anderen Beitrag von mir kennt weiß, dass ich seit vielen Jahren ein einer besonderen Verbindung mit C. Stehe. Wir kennen uns seit gefühlten Ewigkeiten, weit über 10 Jahre. Er war immer für mich da, hat mich gefördert und gefordert, hat mir Türen geöffnet, Wege aufgezeigt, mich beraten. Es war von Anfang an besonders, aber anders besonders. Auch später war es nie sexuell orientiert oder angestrebt. Irgendwie war (und ist) es immer eine „spirituelle“, „höhere“ Beziehungsebene.

Als vor ein paar Jahren mein damaliger Freund T., meine erste (und bis dato einzige) große Liebe gestorben ist, hat C. Mich aufgefangen. Mich „gerettet“. Er war der einzige der mich in dieser erreicht hat, wusste wie er mich nehmen muss. Dafür war und bin ich ihm unendlich dankbar.
Als ich mich entschieden habe, wegen meiner Verletzungen meine „Karriere“ zu beenden bevor sie richtig begonnen hatte, beruflicher Sportinvalide wurde, hat er mich wieder voll unterstützt, aufgefangen, Alternativen und Neue Wege in die Zukunft aufgezeigt.

Ich verdanke ihm so viel…. Irgendwie wusste er immer schon im Voraus was für mich der passende Weg sein kann und wird…
Als wir - nach wie vor für uns unerklärlich - nach einer Feier das erste mal zusammen geschlafen haben, ohne Vorzeichen, Andeutungen oder so, von jetzt auf gleich… im Nachgang das beste erste mal was ich mir vorstellen kann, waren wir die Zeit danach in schockstarre. Was hatten wir getan? Warum haben wir das getan? Was machen wir jetzt? Wow geht es weiter? … das war unsere schwerste Zeit. Aber wir haben es gepackt. Die Kurve bekommen. Wer den einen oder anderen Beitrag von mit kennt weiß auch, dass wir seitdem regelmäßig Sex haben. Dass wir sowas wie eine F+ führen. Dass wir - ich - in der Zeit auch andere (Sex-)Partner hatten. Das war nie ein Problem. Inzwischen, seit über einem Jahr, gibt es keine anderen sexuellen Kontakte mehr. Natürlich auch Corona-geprägt aber auch weil keiner mehr was vermisst, was/wen anderes braucht.

In den letzten Wochen/Monaten mehrten sich die Anzeichen, dass sich unsere Beziehung weiter verändert. Von C. kamen ab und an Andeutungen, Sätze, Handlungen, Gesten, die auf neue Gefühle hindeuteten. Für mich war immer klar dass ich nach dem Tod von T. mich nie wieder so verlieben möchte, nie wieder solche Gefühle zulassen will oder kann. Nie wieder solche „Schmerzen“ erfahren will oder durchstehen kann. Dass ich nie wieder jemanden mit mir so „belasten“ will. Diese Entscheidung habe ich getroffen, mein Kopf, mein Verstand sagt, dass das das einzig richtige und vernünftige ist. Und das ist auch kein Geheimnis. Vielleicht hat auch grade das mich in anderen Dingen stark gemacht. Und C. weiß das auch. Aber wie gesagt, er wusste auch manche Dinge vor mir oder besser als ich selbst.

Und jetzt? Und heute?

Heute musste er beruflich auf Dienstreise, kommt Freitag oder Samstag zurück. Und was macht dieser tolle „Idiot“?
Bevor er heute Vormittag los musste, holt er frische Brötchen, macht Frühstück, stellt mir Blumen auf den Tisch… und dann… bevor er fährt… nimmt er mich in den Arm, sieht mich an… anders… hält mich… ich zittere… habe Angst…. Und er? Er bittet mich zu überlegen, ob ich so weitermachen möchte wie bisher … oder ob ich mir vorstellen könnte, unsere Beziehung auf eine neue Basis, neue Ebene zu heben…ob ich mich auf seine Gefühle einlassen möchte… dass er weiß dass ich jetzt überrumpelt werde… dass ich nichts sagen soll… dass ich in aller Ruhe darüber nachdenken, nachfühlen soll… dass ich dafür alle Zeit der Welt habe… und dass - weil er weiß dass mir das schwer fallen oder gar unmöglich sein wird - auch gar nichts aussprechen muss, sondern ihm auch ein Zeichen reicht… und dass ich verstehen werde was er meint, wenn ich wieder zu Hause bin.

Ich war (bin) so verwirrt… wusste nicht wie ich regieren soll was ich sagen soll… konnte auch nichts sagen… tun… aber Tränen liefen meine Wangen runter. Aber auch das hatte er vorhergesehen… geahnt.

Als ich zu Hause ankam, sah ich direkt was er meinte. Und wieder frage ich mich, wie er das hinbekommen hat.
Auf meinem Kopfkissen wartete eine Rose, ein Brief und ein Etui. Möchte jetzt gar nicht näher auf den Brief eingehen. Sinngemäß aber die Aussage, der Wunsch, die Frage, ob ich mir eine echte offizielle Beziehung vorstellen kann… dafür bereit bin… und wenn ja… ob ich dann als Symbol dafür DEN RING tragen würde… tragen möchte… (verdammt, woher weiß er die richtige Ringgrösse? der passt wie angegossen…)

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Und jetzt steh ich da. Lieg ich da. Sitz ich da. Wander ich da rum. Einerseits glücklich, gebaucht, geliebt. Anderseits traurig. Verunsichert. Durcheinander. Im Gefühlschaos. Muss ich mich entscheiden? Kann ich mich entscheiden? Habe ich mich längst entschieden? Hat mein Bauch, mein Herz längst eine andere Position als meine Vernunft und Kopf eingenommen?
Aber kann ich jemals die Schatten der Vergangenheit loswerden?
Was würde T. Dazu sagen? Würde er sich betrogen fühlen?
Müsste ich nicht erleichtert und die glücklichste sein? Sollte ich das nicht sein?

Oh man ey… Ich bin einfach unglaublich kompliziert…. Und verstehe mich ja selber nicht.
Was mach ich denn jetzt? Was möchte ich eigentlich? Ich weiß grad irgendwie einfach so gar nichts mehr.

Bitte entschuldigt diesen langen Text… aber musste das einfach mal loswerden, rauslassen…

Jule
Also so wie du hier in den letzten Monaten von euch immer schreibst und wie viel Spaß ihr zusammen habt, da kann ich dir nur sagen: gehe den Schritt nach vorne, ihr passt perfekt zusammen!

Was irgendwann ggf mal passieren könnte oder sich verändert kann keine voraus sagen....

Ich beiden seid einfach perfekt für einander und er hat dir ja auch schon mehrfach gesagt, dass er dich liebt 😉
 
G
Benutzer Gast
  • #6
Wenn T Dich so geliebt hat wie Du ihn, würde er Dir vor Allem eins wünschen: dass Du glücklich bist.
Eben das ist der Punkt!

Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, geh diesen Weg und du wirst dich frei fühlen wie nie zu vor.
jule-x3108 jule-x3108 du hast nur dieses eine Leben da bleibt "leider" nicht die Zeit um Jahre an Dingn festhalten zu wollen die du und niemand anders ändern kann.

Es wird in seinem Sinne gewesen sein das DU weiter gehst und nicht stehen bleibst.
 
Lollypoppy
Benutzer71335  (56) Planet-Liebe ist Startseite
  • #7
Wahrscheinlich tu ich C und der ganzen Situation total unrecht, aber ich habe gleich ein zweifaches Bauchgrummeln:
- seid Ihr auf Augenhöhe? So richtig? Kannst Du ihn auch auffangen, ihm Wege aufzeigen, ihm Stärke und Halt geben?
- was passiert mit Euch, wenn Du "Nein" sagst?
Guter Punkt!
Sie sind definitiv nicht auf Augenhöhe, in keinster Weise.
Mit dieser Schieflage steht und fällt alles.
Auch wenn ich denke, dass noch nicht mal ihm das bewusst ist.
Vielleicht sogar ihr noch eher.
 
M
Benutzer186417  (47) dauerhaft gesperrt
  • #8
Auf Augenhöhe sind sie nicht, das ist bei 20 vs 35 so gut wie ausgeschlossen.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #9
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #10
Auf Augenhöhe sind sie nicht, das ist bei 20 vs 35 so gut wie ausgeschlossen.
Nur wegen des Alters? Dann müssten für irgendeine andere Bewertung der Augenhöhe IQ, EQ, finanzielle Situation, Gesundheit und alles mögliche andere auch mitberücksicht werden. Das Alter alleine sagt da nicht viel aus.
 
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Wie immer - kurz und knackig, unangenehme Wahrheiten hoch dosiert. Bei Fragen lesen Sie die Packungsbeilage oder konsultieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

  • Leben müssen die Lebenden und begraben sein die Begrabenen. ein Rollentausch, dass sich Lebende (und sei es nur teilweise) eingraben ist nicht nur sinnlos sondern schädlich. Gedanken wie "würde ER sich betrogen fühlen?", "darf ich denn nochmal glücklich werden", usw kommen vor, aber denen darf nicht nachgegeben werden. Zu leben ist kein Verrat an den Toten.
  • Es ist Teil der Trauerarbeit auch wieder neue Kapitel zu schreiben. Die restliche Trauerarbeit solltest du nicht vernachlässigen (hast du Hilfe, die nicht "C." ist?), alles gut. Aber es ist eben auch Aufgabe, nach vorne zu schauen und die vier Phasen der Trauer müssen in die IV., Akzeptanz und Vorwärtsschreiten, münden.
  • Machen musst du ohnehin selber, aber ich würde den logisch richtigen Schritt gehen und die Beziehung richtig formalisieren. Mit allem was dazugehört, auch wenn es wehtut.
  • Dies würde ich, falls du es nicht sowieso schon tust, von professionell angeleiteter Verarbeitung deiner Trauer flankiert wissen wollen.
 
M
Benutzer186417  (47) dauerhaft gesperrt
  • #12
Nur wegen des Alters? Dann müssten für irgendeine andere Bewertung der Augenhöhe IQ, EQ, finanzielle Situation, Gesundheit und alles mögliche andere auch mitberücksicht werden. Das Alter alleine sagt da nicht viel aus.
Ja, aber das Alter und die damit einhergehende allgemeine Lebenserfahrung beeinflussen das alles.
Natürlich gibt es behütete 35jährige und "exponierte" 20jährige, doch Unterschiede bleiben bestehen.
Gut, ich bin jetzt 44 und nicht 35, das sind nochmals einige Jahre, aber eine 20jährige/ein 20jähriger ist für mich mehr oder weniger noch ein Mädchen/Junge, aber romantisch komplett uninteressant.
 
nightdreamer
Benutzer121902  (50) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Wer ist schon auf Augenhöhe? Das ist doch ein Stück weit auch ein Konstrukt. Wie lange soll man denn umherlaufen, um mit einem imaginären Maßband zu schauen, wo der andere gerade ist?

Wenn man auch nur einige von Jules Beiträgen hier gelesen hat, dann weiß man, wie glücklich sie doch in der letzten Zeit mit dem C. war und ist.
Jule, ich würde Dir, wenn Du um einen Rat fragtest (was Du ja gar nicht getan hast, darum nur an eine Stellvertreterjule) auch sagen - laß es gehen, laß es geschehen, und versuche nicht zu verkrmapfen. Die härtesten Mauern baut man sich immer selbst, im Kopf.
Du bist noch so jung - Du hast noch soviel zu bekommen und zu geben. Sich auf einem Standpunkt einzumauern, klappt meist nicht, das Leben wird Dich da rausschwemmen, und dann wirst Du feststellen, daß Du es gar nicht bemerkt hast.
Trau Dir mehr zu, als Du jetzt glaubst. Die Jule, von der ich hier so manchmal lese, ist unheimlich stark.

Liebe Grüße
 
M
Benutzer186417  (47) dauerhaft gesperrt
  • #14
(ich sage im Übrigen nicht, sie sollen kein Paar sein. Es gibt viele Paare, die nicht auf Augenhöhe sind. Aber auf Augenhöhe werden sie eben nicht sein )
 
Lollypoppy
Benutzer71335  (56) Planet-Liebe ist Startseite
  • #15
Auf Augenhöhe sind sie nicht, das ist bei 20 vs 35 so gut wie ausgeschlossen.
Ich habe das genau wie Mark11 Mark11 ganz sicher nicht auf de Altersunterschied bezogen.
Das ist ja ein nebensächliches Klischee.
Das würde die Schieflage in dem speziellen Fall eher ausgleichen, wenn er da was für sich rausziehen würde.:grin:
 
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B
Benutzer174589  (36) Sehr bekannt hier
  • #22
Ist halt einfach auch die Frage, wo du mal hin willst. Ewig alles von anderen Personen abhängig machen, egal ob lebenden oder Toten, oder selbst mal anpacken und zur mündigen Erwachsenen mutieren?

Dein Thread zum Thema "Erfahrungen mit der Nachbarin" von C. war schon durchzogen von deiner ständigen Unsicherheit und Verwirrung. Genauso wie dieser, genauso wie tausend Posts dazwischen.

Irgendwann wirst du mal anfangen müssen selbstständig Entscheidungen zu treffen und dich nicht von jedem Windhauch ins straucheln bringen zu lassen. Du wirst anfangen müssen, für dich einzustehen und nicht jemanden "brauchen" zu müssen, der dich ständig aufrichtet und dir den Staub abklopft, während du noch nachdenkst, wie dir grad geschieht.

Die mangelnde Augenhöhe würde mir hier auch zu denken geben und egal zu welchem Schluss du kommst, es ist an der Zeit, C. hier deutlich zu entlasten, ihn als Mensch, als Mann, wahrzunehmen und ihn nicht mehr die Krücke sein zu lassen,in deren Rolle er sich so wunderbar fügt.

Steig aus deinem Turm, Prinzessin und besiege den Drachen selbst. Die Welt ist schön und bunt und es lohnt sich auf jeden Fall. Im Zweifel mit professioneller Hilfe.
 
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B
Benutzer186459  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #32
Es macht die ganze Sache nämlich nicht nur noch kurioser, sondern einfach auch extrem deutlich, wie das vorhandene Ungleichgewicht entstehen konnte.

OK soweit habe ich nicht gedacht .Aber da hast du Recht.
 
H
Benutzer182524  (74) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #33
So aus dem Bauch heraus sage ich:
So glücklich wie ihr zusammen seid, mach es!
 
M
Benutzer178836  (31) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #34
Off-Topic:

hm ...
irgendwie hat mich
dieser punkt irritiert ...
da warst du noch
ein volksschulkind ...

Off-Topic:
Ich weiß nicht welchem Sport Jule nachgeht / nachging aber in Sportvereinen ist das keine Seltenheit, dass man sich teilweise schon sein ganzes Leben lang kennt und im Erwachsenenalter Beziehungen eingeht (teils auch mit großem Altersunterschied)
 
H
Benutzer186503  (33) Ist noch neu hier
  • #35
Hallo PL-Community!

Vorab schon mal ein großes sorry, dass alles folgende vermutlich verwirrt und durcheinander klingen und sein wird. Und vorab ein großes Dankeschön, wenn ihr euch das folgende „antut“ und durchlest. Eigentlich habe ich keine Frage(n) an Euch, erwarte keine Antworten. Wenn ihre Kommentare hinterlassen möchtet, herzlich gerne. Aber eigentlich schreibe ich diesen Thread primär für mich (egoistisch wie immer) selbst. Um meine Gedanken und Gefühle zu sortieren. Um sie und mich vielleicht auch mal mich selbst zu verstehen.

Wer den ein oder anderen Beitrag von mir kennt weiß, dass ich seit vielen Jahren ein einer besonderen Verbindung mit C. Stehe. Wir kennen uns seit gefühlten Ewigkeiten, weit über 10 Jahre. Er war immer für mich da, hat mich gefördert und gefordert, hat mir Türen geöffnet, Wege aufgezeigt, mich beraten. Es war von Anfang an besonders, aber anders besonders. Auch später war es nie sexuell orientiert oder angestrebt. Irgendwie war (und ist) es immer eine „spirituelle“, „höhere“ Beziehungsebene.

Als vor ein paar Jahren mein damaliger Freund T., meine erste (und bis dato einzige) große Liebe gestorben ist, hat C. Mich aufgefangen. Mich „gerettet“. Er war der einzige der mich in dieser erreicht hat, wusste wie er mich nehmen muss. Dafür war und bin ich ihm unendlich dankbar.
Als ich mich entschieden habe, wegen meiner Verletzungen meine „Karriere“ zu beenden bevor sie richtig begonnen hatte, beruflicher Sportinvalide wurde, hat er mich wieder voll unterstützt, aufgefangen, Alternativen und Neue Wege in die Zukunft aufgezeigt.

Ich verdanke ihm so viel…. Irgendwie wusste er immer schon im Voraus was für mich der passende Weg sein kann und wird…
Als wir - nach wie vor für uns unerklärlich - nach einer Feier das erste mal zusammen geschlafen haben, ohne Vorzeichen, Andeutungen oder so, von jetzt auf gleich… im Nachgang das beste erste mal was ich mir vorstellen kann, waren wir die Zeit danach in schockstarre. Was hatten wir getan? Warum haben wir das getan? Was machen wir jetzt? Wow geht es weiter? … das war unsere schwerste Zeit. Aber wir haben es gepackt. Die Kurve bekommen. Wer den einen oder anderen Beitrag von mit kennt weiß auch, dass wir seitdem regelmäßig Sex haben. Dass wir sowas wie eine F+ führen. Dass wir - ich - in der Zeit auch andere (Sex-)Partner hatten. Das war nie ein Problem. Inzwischen, seit über einem Jahr, gibt es keine anderen sexuellen Kontakte mehr. Natürlich auch Corona-geprägt aber auch weil keiner mehr was vermisst, was/wen anderes braucht.

In den letzten Wochen/Monaten mehrten sich die Anzeichen, dass sich unsere Beziehung weiter verändert. Von C. kamen ab und an Andeutungen, Sätze, Handlungen, Gesten, die auf neue Gefühle hindeuteten. Für mich war immer klar dass ich nach dem Tod von T. mich nie wieder so verlieben möchte, nie wieder solche Gefühle zulassen will oder kann. Nie wieder solche „Schmerzen“ erfahren will oder durchstehen kann. Dass ich nie wieder jemanden mit mir so „belasten“ will. Diese Entscheidung habe ich getroffen, mein Kopf, mein Verstand sagt, dass das das einzig richtige und vernünftige ist. Und das ist auch kein Geheimnis. Vielleicht hat auch grade das mich in anderen Dingen stark gemacht. Und C. weiß das auch. Aber wie gesagt, er wusste auch manche Dinge vor mir oder besser als ich selbst.

Und jetzt? Und heute?

Heute musste er beruflich auf Dienstreise, kommt Freitag oder Samstag zurück. Und was macht dieser tolle „Idiot“?
Bevor er heute Vormittag los musste, holt er frische Brötchen, macht Frühstück, stellt mir Blumen auf den Tisch… und dann… bevor er fährt… nimmt er mich in den Arm, sieht mich an… anders… hält mich… ich zittere… habe Angst…. Und er? Er bittet mich zu überlegen, ob ich so weitermachen möchte wie bisher … oder ob ich mir vorstellen könnte, unsere Beziehung auf eine neue Basis, neue Ebene zu heben…ob ich mich auf seine Gefühle einlassen möchte… dass er weiß dass ich jetzt überrumpelt werde… dass ich nichts sagen soll… dass ich in aller Ruhe darüber nachdenken, nachfühlen soll… dass ich dafür alle Zeit der Welt habe… und dass - weil er weiß dass mir das schwer fallen oder gar unmöglich sein wird - auch gar nichts aussprechen muss, sondern ihm auch ein Zeichen reicht… und dass ich verstehen werde was er meint, wenn ich wieder zu Hause bin.

Ich war (bin) so verwirrt… wusste nicht wie ich regieren soll was ich sagen soll… konnte auch nichts sagen… tun… aber Tränen liefen meine Wangen runter. Aber auch das hatte er vorhergesehen… geahnt.

Als ich zu Hause ankam, sah ich direkt was er meinte. Und wieder frage ich mich, wie er das hinbekommen hat.
Auf meinem Kopfkissen wartete eine Rose, ein Brief und ein Etui. Möchte jetzt gar nicht näher auf den Brief eingehen. Sinngemäß aber die Aussage, der Wunsch, die Frage, ob ich mir eine echte offizielle Beziehung vorstellen kann… dafür bereit bin… und wenn ja… ob ich dann als Symbol dafür DEN RING tragen würde… tragen möchte… (verdammt, woher weiß er die richtige Ringgrösse? der passt wie angegossen…)

Anhang anzeigen 130383

Und jetzt steh ich da. Lieg ich da. Sitz ich da. Wander ich da rum. Einerseits glücklich, gebaucht, geliebt. Anderseits traurig. Verunsichert. Durcheinander. Im Gefühlschaos. Muss ich mich entscheiden? Kann ich mich entscheiden? Habe ich mich längst entschieden? Hat mein Bauch, mein Herz längst eine andere Position als meine Vernunft und Kopf eingenommen?
Aber kann ich jemals die Schatten der Vergangenheit loswerden?
Was würde T. Dazu sagen? Würde er sich betrogen fühlen?
Müsste ich nicht erleichtert und die glücklichste sein? Sollte ich das nicht sein?

Oh man ey… Ich bin einfach unglaublich kompliziert…. Und verstehe mich ja selber nicht.
Was mach ich denn jetzt? Was möchte ich eigentlich? Ich weiß grad irgendwie einfach so gar nichts mehr.

Bitte entschuldigt diesen langen Text… aber musste das einfach mal loswerden, rauslassen…

Jule
Ganz einfach halte ihn fest und geht in Zukunft gemeinsam zusammen euren Weg. Ihr passt zusammen.
 
A
Benutzer173843  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #36
Meiner Meinung nach gibt es nur eine Lösung und zwar BEZIEHUNG!!
In hunderten Texten zuvor , kommunzierst du so oft , wie sehr du dich darüber freut wenn er dir etwas von seinen gefühlen preisgibt. Nun ist es soweit und du bist am zweifeln?!
Auch wenn der Verlust von T. für dich sehr sehr Hart war und ist, würde er alleine doch schon von oben aus wollen das es dir gut geht und du wieder glücklich wirst.
Du muss und sollst ihn ja nicht vergessen, trotzdem darfst du dein Leben bzw muss du dein Leben weiter gehen. Und dazugehört auch sich neu zuverlieben.
Also wenn dir Person dir gut tut, wirst du im Herzen auch feststellen das du schon lange diese beziehung wolltes.
 
Christoph85
Benutzer178694  Öfter im Forum
  • #37
Liebe Jule,

auch wenn ich deine Beiträge immer gerne lese, so ist mir die Geschichte mit T. tatsächlich entgangen.
Durch deine anderen Beiträge weiß ich aber wie glücklich dich C.macht.
Es ist in deiner speziellen Situation sicherlich nicht leicht, sich auf was neues einzulassen, aber zum Lieben gehört es auch mal loszulassen.
Also lass T. los, klammere dich nicht an vergangenes, sondern mach dich frei für was neues.
Du musst und sollst T.nicht vergessen, ihr hattet eure Zeit, die tragisch beendet wurde, gib ihn frei und behalte das angenehme Gefühl im Herzen, dass er dir gegeben hat.
Dieses Gefühl darf dich nur nicht davon abhalten, dein Leben zu leben. Du bist noch so jung und doch schon so reif, gerade dann sollte man manchmal den Kopf ausschalten und auf den Bauch hören.

Von wegen Ungleichgewicht in der Beziehung, was soll das denn immer bedeuten? Er hat sich in dich verliebt, du dich in ihn was man aus deinen Texten so entnimmt. Er liebt dich so, wie du bist,mit deinen Stärken und Schwächen, deinen guten und schlechten Seiten, in Momenten der Stärke und der Verletzlichkeit.
Ihr kennt euch so lange, seid so gut befreundet und habt euer ganz spezielles Level zusammen. So tiefe Vertrautheit und Kenntniss des anderen.
Was spricht denn dagegen, dass ihr eine Beziehung eingeht?
Ist es nicht eher toll, wenn der beste Freund gleichzeitig die Person ist, die man innig liebt?
Ist es nicht eher ein Geschenk wenn der Herzensmensch immer für mich da war, ist und das zukünftig sein wird?

Ist es in dieser Situation nicht vollkommen egal, ob er älter, erfahrener, vermögender,... ist?
Ist es nicht viel entscheidender, wie du dich in seiner Gegenwart fühlst?
Aus deinen Texten über C. kann man viel Vertrautheit, tiefe Gefühle und viel gemeinsames Glück herauslesen. Das ist es was zählt.

Würden wir alle nur nach dem Kopf entscheiden, nur einen Partner akzeptieren, der uns absolut ebenbürtig ist wären wir wohl schon längst ausgestorben..

Als ich meine Frau kennengelernt habe, hat mein Kopf gesagt "lauf" , rationell betrachtet hatte sie als alleinerziehende viel zu viele Probleme, kam aus einer ganz ungünstigen Beziehung, konnte mit meinem Lebensstandard eigentlich nicht mal ansatzweise mithalten. Meinem Kopf war dieses Päckchen viel, viel, viel zu groß.
Mein Herz, mein Bauchgefühl fanden diese Frau faszinierend. Da war von Anfang an ein tiefes Gefühl der Vertrautheit da, auch wenn der Kopf immer quer geschossen hat.
Tja was soll ich sagen, es war richtig auf den Bauch zu hören. Die Probleme, die der Kopf sehen wollte, waren im realen Leben noch nie relevant, wir sind glücklich und haben unsere, ganz eigene gemeinsame Ebene, auf der wir super zusammen klarkommen.
Was andere dazu sagen oder nicht, ist uns vollkommen egal.

Also trau dich auch mal den Kopf auszuschalten
 
jule-x3108
Benutzer178411  (22) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #38
Hallo,

ich weiß gar nicht wo und wie ich anfangen soll…
Erst einmal herzlichen Dank ❤️ an alle für die vielen Antworten und Beiträge, insbesondere auch für die kritischen. Ehrlich gesagt bin ich von der Menge und Qualität Eurer Tipps, Hinweise, Mutmacher, Ar***tritte, Denkanstöße usw. total geflashed. 💪 Damit hatte ich nicht gerechnet und das schon gar nicht erwartet. DANKE! 🙏

Und sorry, dass ich selber mich nicht mehr gemeldet habe, nachdem ich den Thread eröffnet hatte und auch noch auf keine Beiträge reagiert habe. Ich habe mich die letzten Tage bewusst zurückgezogen und viele Dinge reflektiert, nachgedacht und auch „besprochen“. Seit bitte nicht böse, dass ich jetzt hier nicht einzeln auf Beiträge antworte, zitiere usw. Ich glaube, das würde zu lange dauern…dafür wart/seit ihr einfach zu gut… 😉

Aus Euren Beiträgen sind mit einige Dinge deutlicher und bewusster geworden. Auch verstehe ich die kritischen Reaktionen und auch Zweifel, Skepsis, Sorgen. Als erstes ist mir ein Punkt sehr wichtig. Vielleicht habe ich es auch falsch verstanden, aber es kam ja auch die Frage auf, wie es sein kann, dass C. mich seit über 10 Jahren so gut kennt und begleitet, obwohl ich grad erst 20 geworden bin. Da ist nichts „besorgniserregendes“ bei. C. war mein erster Trainer in der „Jugend“. Er hat mich „entdeckt“ und gefördert. Er hat mir Kontakte zu anderen Trainiern, Vereinen vermittelt, mich unterstützt und dafür gesorgt, dass ich den Weg gehen konnte, den ich gegangen bin. Und daraus ist eine immer engere, vertrautere Verbindung gewachsen. Ohne ihn wäre vieles nicht möglich gewesen, da meine Eltern zwar immer dahinter gestanden haben, aber gar nicht die zeitlichen und logistischen Möglichkeiten gehabt hätten.

Es wurde viel von Augenhöhe geschrieben. Offen gesagt, was ist denn damit gemeint? Aber so wie ich Augenhöhe interpretiere habe ich nie das Gefühl gehabt, wir wären es nicht. Wahrscheinlich ist, vor allem in den letzten Tagen/Wochen der Eindruck entstanden, es wäre alles einseitig zu meinen Gunsten und C.s Lasten. Vielleicht ist da auch was wahres dran. Es kam ja auch die Frage, ob ich auch etwas für ihn tun kann oder schon tun konnte. Ich denke, das kann ich ruhigen Gewissens mit >ja< beantworten. Sei es die Zeit als sich seine langjährige Freundin von ihm getrennt hat, als er krank war, oder auch in anderen Situationen.

Ein paar User schreiben, dass ich unsicher und verwirrt wirke. Das stimmt. Da habe ich nie ein Geheimnis raus gemacht. Insbesondere wenn es um Gefühle und Beziehungen geht. Vielleicht klingt das jetzt blöd und/oder arrogant, abgehoben oder sonst was. Ist aber gar nicht so gemeint. Aber ich glaube, dass ich seit ich 12/13 bin eie andere Jungend hatte als die meisten anderen. Viele Privilegien, aber auch viele Ein-/Beschränkungen. Sehr intensive Zeiten, körperlich und für die Psyche belastende Zeiten. Ich musste in kurzer Zeit viel lernen, durfte viel erleben. Dabei musste ich auch feststellen, dass nicht jeder Freund ein Freund ist. Im Gegenteil. Und genau das führt auch heute noch dazu, dass ich mich mit Vertrauen und Beziehungen sehr schwer tue. Hinzu kommt, dass ich natürlich Schuldgefühle hatte (und phasenweise auch immer wieder mal habe) was den Tod von. T. angeht. Natürlich habe ich mir Vorwürfe gemacht, ob ich eher etwas hätte merken können oder gar müssen. Ob ich es hätte verhindern können. Und ich würde lügen wenn ich behaupten würde, dass ich diesen Moment vergessen kann oder jemals vergessen werde, als ich an dem morgen direkt vor einer Klausur aus dem Klassenzimmer geholt wurde. Das und alles was damit verbunden ist, ist und bleibt ein Teil von mir. Alles schwere, traurige, schlimme, aber auch so viele tolle großartige Momente und Erinnerungen.

Es kam die Frage auf, ob ich mit dieser Vergangenheit abschließen kann. Muss ich das denn überhaupt? Das ist meine Vergangenheit, die mich prägt und auch zu dem macht, was ich bin. Mit guten Seiten, mit schlechten Seiten. Ich möchte diese Zeit nicht vergessen. Sie gehört zu mir. Aber ich muss lernen, speziell mit dem Ende und der Trauer stabiler umzugehen.

Auch kamen Fragen und Ratschläge auf, ob ich mit anderen Bezugspersonen vertrauensvoll über meine Gefühle und Fragen reden kann. Und dass ich vielleicht professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollte. Auch darauf möchte ich kurz eingehen. In den letzten drei Tagen habe ich mir dazu nicht nur viele Gedanken gemacht, sondern auch Taten sprechen lassen. Meine beste Freundin hat sich viel Zeit für mich genommen und wir haben viele Stunde gequatscht. Mittwochmorgen habe die Psychologin angerufen, die mir damals schon vom Verein an die Seite gestellt wurde, die mich damals betreut hat und mir der ich auch erst vor ein paar Wochen wieder gesprochen habe. Mit Ihr hatte Mittwochnachmittag und heute Morgen längere Gespräche. Und weitere werden folgen. Ihr vertraue ich, sie tut mir gut.
Zudem hatte ich Mittwochabend ein sehr langes Gespräch mit meiner Mama. Ich weiss nicht, wann wir das letzte mal so miteinander gesprochen haben, aber es war gut, toll. Später kam noch mein Papa mit dazu, und tja, auch das gut. Ich habe von beiden einige Gedanken, Meinungen, Einstellungen erfahren, die mir komplett neu waren, die mich überrascht haben. Die mich aber auch bestärkt und teilweise auch geöffnet, verändert haben.

Jetzt habe ich schon wieder einen langen Text geschrieben, der ansich nur indirekt mit meinem eigentlichen Thread zu tun hat. Ich wollte Euch aber danken und zeigen, dass ich mich wirklich mit Euren Antworten auseinander setze.

Natürlich habe ich mir auch viele Gedanken zu der eigentliche Frage gemacht… Hier wurde ich unter anderem gefragt, ob die Freundschaft wohl leiden wird und kaputt geht, wenn ich mich gegen eine offizielle Beziehung entscheide. Und auch mit dieser Frage möchte ich mich gar nicht mehr so auseinander setzen.

Ja, „Außenstehende“ sehen manche Dinger klarer. So wie es hier Meinungen gab wie „war doch nur eine Frage der Zeit“ oder „Seit ihr doch eh schon“, gab es diese auch in den letzten Tagen. Für meine Mama hat sich die Frage gar nicht mehr gestellt. Sie wartet vielmehr auf den Moment, an dem zu Hause aus und bei C. einziehe…

Ja, ich hatte und habe Angst vor einer Beziehung. Die Vergangenheit hat mich hier geprägt. Mein Verstand, mein Kopf waren (sind) stärker als mein Bauch (wobei sich dort inzwischen wieder erste Konturen abzeichnen…). Dennoch haben viele von Euch Recht. Genau wie meine Freundin, meine Eltern, meine Psychologin. Rationales Handeln und Denken ist gut. Aber Gefühle sind es auch. Und Gefühle können uns zu einzigartigen Menschen machen und einzigartige Momente auslösen. Daran möchte und werde ich arbeiten.

Ja, ich habe tiefere Gefühle für C. Ansonsten hätte ich nie so viel Vertrauen zu ihm aufbauen können. Ansonsten hätte ich mich ihm gegenüber nie so öffnen können wie ich es bei kaum einem anderen getan habe. Ansonsten würden wir uns nicht so gut ergänzen und eine so gute Zeit miteinander verbringen wie wir es tun wenn wir uns sehen. Und damit meine ich nicht den superschönen Sex den wir haben. Sondern alles andere: Gespräche, Blicke, Austausch, Umarmungen, Spaziergänge, Sport, Essen…

Ja, das klingt alles nach einer typischen Beziehung.

Bin ich bereit dafür? Wer kann das schon im Voraus mit Sicherheit sagen?

Aber ja, ich möchte es herausfinden. Ich bin sportlich, schulisch, beruflich schon viele Wagnisse und Risiken eingegangen. Warum jetzt nicht auch mal das Risiko, Gefühle zuzulassen, Gefühle zu zeigen, Gefühle (aus)zuleben?

Vielleicht klingt das jetzt wieder alles nach rationalem Kopfmensch. Egal. Um diesem Ruf gerecht zu werden: Ab morgen, 30.10.2021, wenn C. von seiner Dienstreise nach Hause kommt, und er mich immer noch mag und so möchte wie ich bin, mit allen Ecken und Kanten, werde ich eine offizielle Beziehung mit ihm führen. 😝

Mein Bauch sagt Ja.
Meine Gefühle sagen Ja.
Jule sagt „Kopf hat Pause, also Ja.
Ich riskiere es. Und werde sehen, wo meine, oder dann unsere gemeinsame Reise uns hinführen wird. Und ganz ehrlich, auch wenn ich das jetzt so schreibe, ich bin sooo nervös, aufgeregt, hibbelig, ungeduldig… ich möchte es ihm sagen, kann es kaum abwarten. Ich freue mich darauf. Und es werden tolle Gefühle sein, wenn ich ihn sehe. Ich fühle mich bereit. Auch wenn ich trotzdem noch viel an mir arbeiten und mich weiterentwickeln muss. Aber auch dazu bin ich (weiterhin) bereit und freue mich auch darauf.

So, das war jetzt aber wirklich genug. Danke nochmals an alle, die meine ganzen Romane gelesen haben und vor allem auch mir so tolle hilfreiche Beiträge dar gelassen haben. Ihr seid toll!

Viele Grüße

Jule
 
W
Benutzer180521  Verbringt hier viel Zeit
  • #39
Ich fand deinen Beitrag sehr berührend. Und freue mich, dass du uns an deinen Überlegungen teilhaben lässt. Alles alles Gute euch für den Start in die offizielle Beziehung! (Hilfe, das hört sich an, als würdest du eine neuen Job anfangen! Aber du weißt hoffentlich, wie es gemeint ist:herz:)
 
jule-x3108
Benutzer178411  (22) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #40
Ich fand deinen Beitrag sehr berührend. Und freue mich, dass du uns an deinen Überlegungen teilhaben lässt. Alles alles Gute euch für den Start in die offizielle Beziehung!
Danke!
Und sehr gern. Ihr habt mir tolle Beiträge gewidmet, da möchte das auch zurückgeben.

Hilfe, das hört sich an, als würdest du eine neuen Job anfangen! Aber du weißt hoffentlich, wie es gemeint ist:herz:)
🙈 ich bin meinem aktuellen Job sehr zufrieden. Den behalte ich. Das uns der „andere“ wird hoffentlich nie ein Job! 😇😱😂 da kann ich mir viel bessere weitgefächertere Dinge mit vorstellen. 😉
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #41
Alles Gute und viel Freude bei dem ganz wunderbaren Dingen, die auf euch warten.
 
G
Benutzer Gast
  • #42
Ich wünsche dir auch alles Gute! Wenn man zumindest deine Beiträge hier etwas verfolgt dann kann man nur den Eindruck gewinnen dass das was gutes wird! 😊
 
yoda333
Benutzer178113  Öfter im Forum
  • #43
Es kam die Frage auf, ob ich mit dieser Vergangenheit abschließen kann. Muss ich das denn überhaupt?
Mit der Vergangenheit abzuschließen heißt sicher nicht, diese zu verdrängen oder mit „Schlössern“ zu versehen, sondern vielmehr, das Vergangene wertschätzend zu bewahren und ja, auch zu behüten. Die Zeit wird es Dir ermöglichen, das Vergangene stückweise aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, in einen anderen Bezugsrahmen zu setzen und Dir erlauben, das Erlebte als weniger belastend zu erinnern, und es eben nicht zu verdrängen.

Ich freue mich für Dich, dass Du Deine Entscheidung für C. und Dich so getroffen hast!
 
fluffypenguin1
Benutzer178050  (23) Öfter im Forum
  • #44
Ich habe deine Beiträge/Berichte über dich und C. schon einige Zeit unheimlich gespannt verfolgt und freue mich sehr für dich :herz:
 
Davide
Benutzer18845  Verbringt hier viel Zeit
  • #45
Liebe jule-x3108 jule-x3108

danke für deine Zeilen.
Schön diese zu lesen auch dass du dich drauf einläßt diesen Weg mit C gemeinsam zu beschreiten.
Deine Auszeit die letzten Tage zeigt wie du dich damit auseinandergesetzt hast, dass ist schon ein Zeichen...
Wirklich sehr reflektierte Zeilen di du da schreibst
Mehr will ich gar nicht schreiben, sondern wünsche dir ganz viel schöne Momente mit deinem Partner und dass du es genießen kannst und das Glück dich erst mal flashed

Lieben Grüß
Davide
 
G
Benutzer Gast
  • #46
jule-x3108 jule-x3108 du kannst mit Sicherheit davon ausgehen das solch eine Situation hier schon einige erlebt haben, natürlich nicht 100% identisch.

Am Ende ist es doch nur wichtig das ihr beide euch auf Augenhöhe begegnet euch gegenseitig respektiert den anderen nicht fest bindet Mensch sein lassen. Du/ihr werdet es schaffen wenn ihr es wollt 👌.
Behalte das was war in deinem Herzen das kann dir niemand nehmen, will auch keiner es gehört zu deinem Leben. Wer das nicht ballert hat dann auch einfach nichts in deinem Leben zu suchen.

So und nun genieße es einfach das so viele Menschen hier Anteil genommen haben und dir geschrieben haben Mut gemacht haben.

Wünsche dir einfach alles gute was man so bekommen kann nur Mut nach vorne schauen und auf beiden Beinen stehen dann wird es.
In diesem Sinne Hellraiser
 
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