
Benutzer141969 (58)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Liebe Leute,
es wird echt mal Zeit, mir guten Rat in diesem Forum zu suchen. Ich bin gespannt auf Eure Antworten und hoffe, ich schaffe es, mich kurz zu fassen - obgleich mein Fall nicht in ein paar Worten zu beschreiben ist:
Die Rahmenbedingungen
Ich bin 47 Jahre alt, beruflich erfolgreich und finanziell unabhängig, seit 20 Jahren verheiratet, nun getrennt lebend. Ich habe einen 16-jährigen Sohn. Der Kontakt mit der Ex ist gut, mit dem Sohn auch.
Meine neue Partnerin ist 36 Jahre alt, 15 Jahre verheiratet, nun getrennt lebend, ohne Kinder.
Der Start
Anfang / Mitte Januar befand ich mich in einer Klinik zur medizinischen Reha. Dort lernte ich meine jetzige Freundin kennen.
Was wie ein Flirt bei einem Glas Wein begann, entwickelte sich zunächst zu einer heftigen Liebesaffäre. Wir verbrachten so gut wie jede freie Minute zusammen - die Nächte eingeschlossen.
Nach der Reha trafen wir uns regelmäßig und stellten fest, dass wir uns auch im "realen Leben" mehr als gut verstehen. Tatsachen wurden geschaffen. Wir trennten uns von unseren jew. Ehepartnern.
Dazu sei gesagt, dass unsere Ehen schon jahrelang am Ende waren. Von Trennung war schon vorher oft die Rede gewesen. Vielleicht war das nun der Auslöser, den Schritt zu wagen.
Die Gegenwart
Letzte Woche war Umzugstag. Da uns 300 Kilometer von einander trennen, haben wir ihre Sachen nun in mein Haus umgezogen. Ein Großteil ihrer Dinge wohnt nun bei mir. Einige Sachen fehlen noch - werden aber in nächster Zeit nachgeholt.
Wir sind uns einig, in den nächsten Wochen das Haus / die Räume darin nach gemeinsamen Vorstellungen umzugestalten, damit es sich anfühlt, als seien wir zusammen eingezogen, anstatt sie zu mir. Ein Neustart also - auch in diesem Bereich.
Wir haben auch - welch bezaubernde idee von ihr - auf unserem Grundstück gemeinsam einen Baum gepflanzt.
Das Problem
Sie arbeitet in der Gastronomie. Ist eine kompetente Hotelfach-Meisterin und Sommelier. Allerdings arbeitet sie derzeit "nur" als Chef de Rang (Abteilungskellnerin). Sie hat ein Appartment in dem Hotel, in dem sie arbeitet. Somit trennen uns nach wie vor 300 Km. Der Verdienst ist nicht üppig.
Ein Bekannter, der ein erfolgreiches Sterne-Restaurant in meinem Ort betreibt, hätte großes Interesse an ihrer Arbeitskraft.
Aber sie scheut sich noch, dort anzufangen.
Ich kann gut verstehen, dass es ein zusätzlicher, schwerer Schritt ist, seiner (Wahl-) Heimat nach 16 Jahren den Rücken zu kehren.
Was die Situation aber schwierig macht, ist folgendes:
Seit einem Monat bekleidet sie nun diese Stelle in dem Hotel.
War sie nach der Reha noch motiviert, sich um Ernährung und Sport sowie um ihre geistige Gesundheit zu kümmern, ist dies nun - seit Beginn ihrer Tätigkeit hier - vorbei.
Sie pflegte - auch wenn erst morgens um zwei Feierabend war - nur bis zum Vormittag zu schlafen, ein leichtes Frühstück zu nehmen, dann Walken zu gehen, etwas zu lesen, sich um sich zu kümmern.
Das ist nun - wo sie in dem Appartment wohnt - vergessen. Nach Feierabend trinkt sie, sieht bis in die Puppen fern, schläft viel zu lang um dann ohne Frühstück gleich wieder den Dienst zu beginnen.
Ist sie erst allein auf dem Zimmer plagen sie Alpträume, Schmerz über den Verlust ihrer vor einem Jahr verstorbenen Mutter (Vater ist ebenfalls schon gestorben). Den betäubt sie dann mit Alkohol.
Telefonieren wir in so einem Moment, wirkt sie selbstzerstörerisch. Alles sei egal.
Sie hat bereits zugenommen, ihre Fitness leidet. Sie sieht schlecht aus, fertig.
Ganz anders, wenn sie an ihren freien Tagen bei mir ist.
Dann ist sie fröhlich, aktiv. Hat auch schon morgens Appetit. Sie ist dann kreativ und voller Ideen. Über Probleme kann sie dann reden, sich öffnen. Sie schläft ruhig und wacht mit einem Lächeln auf. Offensichtlich tut ihr diese neue Umgebung, die Natur, der Kater (also das Haustier), der schöne Garten richtig gut.
Auch wenn ich sie besuche - das ist zeitlich überhaupt kein Problem - und dann bei ihr bin, wenn sie Feierabend hat, geht es ihr gut.
Und dennoch: Es mag mir nicht gelingen, sie davon zu überzeugen, ihren Arbeitsort zu wechseln. Es wäre theoretisch möglich, erst mal garnicht zu arbeiten. Wegzufliegen, Urlaub zu machen. Oder sich in Ruhe nach etwas ganz anderem umzusehen. Finanziell geht es uns sehr gut.
Die Frage
Soll ich das Thema lassen? Sie sich selbst überlassen, wenn sie allein und fern von mir arbeitet und sich vernachlässigt? Einsam trinkt und kein Interesse an sich selbst mehr zeigt? Soll ich den Zusammenbruch abwarten, der unweigerlich früher oder später kommen wird?
Oder kann ich sie irgendwie "retten"?
ich bin mir ganz sicher: In unserem gemeinsamen Zuhause und der Arbeitsstelle in der Nähe würde es ihr viel besser gehen.
Ich fühle mich so schrecklich hilflos!
Auch professionelle Hilfe wäre sinnvoll. Aber die würde sie wohl an ihrem Arbeitsort nie in Anspruch nehmen können. Sie würde - auf Deutsch gesagt - den Arsch niemals hochkriegen dafür.
Danke jedem, der (oder die) sich die Zeit genommen hat, sich meinen Beitrag durchzulesen. Ich hoffe sehr auf einen guten Rat!
Herzlichen Dank!
Albert
es wird echt mal Zeit, mir guten Rat in diesem Forum zu suchen. Ich bin gespannt auf Eure Antworten und hoffe, ich schaffe es, mich kurz zu fassen - obgleich mein Fall nicht in ein paar Worten zu beschreiben ist:
Die Rahmenbedingungen
Ich bin 47 Jahre alt, beruflich erfolgreich und finanziell unabhängig, seit 20 Jahren verheiratet, nun getrennt lebend. Ich habe einen 16-jährigen Sohn. Der Kontakt mit der Ex ist gut, mit dem Sohn auch.
Meine neue Partnerin ist 36 Jahre alt, 15 Jahre verheiratet, nun getrennt lebend, ohne Kinder.
Der Start
Anfang / Mitte Januar befand ich mich in einer Klinik zur medizinischen Reha. Dort lernte ich meine jetzige Freundin kennen.
Was wie ein Flirt bei einem Glas Wein begann, entwickelte sich zunächst zu einer heftigen Liebesaffäre. Wir verbrachten so gut wie jede freie Minute zusammen - die Nächte eingeschlossen.
Nach der Reha trafen wir uns regelmäßig und stellten fest, dass wir uns auch im "realen Leben" mehr als gut verstehen. Tatsachen wurden geschaffen. Wir trennten uns von unseren jew. Ehepartnern.
Dazu sei gesagt, dass unsere Ehen schon jahrelang am Ende waren. Von Trennung war schon vorher oft die Rede gewesen. Vielleicht war das nun der Auslöser, den Schritt zu wagen.
Die Gegenwart
Letzte Woche war Umzugstag. Da uns 300 Kilometer von einander trennen, haben wir ihre Sachen nun in mein Haus umgezogen. Ein Großteil ihrer Dinge wohnt nun bei mir. Einige Sachen fehlen noch - werden aber in nächster Zeit nachgeholt.
Wir sind uns einig, in den nächsten Wochen das Haus / die Räume darin nach gemeinsamen Vorstellungen umzugestalten, damit es sich anfühlt, als seien wir zusammen eingezogen, anstatt sie zu mir. Ein Neustart also - auch in diesem Bereich.
Wir haben auch - welch bezaubernde idee von ihr - auf unserem Grundstück gemeinsam einen Baum gepflanzt.
Das Problem
Sie arbeitet in der Gastronomie. Ist eine kompetente Hotelfach-Meisterin und Sommelier. Allerdings arbeitet sie derzeit "nur" als Chef de Rang (Abteilungskellnerin). Sie hat ein Appartment in dem Hotel, in dem sie arbeitet. Somit trennen uns nach wie vor 300 Km. Der Verdienst ist nicht üppig.
Ein Bekannter, der ein erfolgreiches Sterne-Restaurant in meinem Ort betreibt, hätte großes Interesse an ihrer Arbeitskraft.
Aber sie scheut sich noch, dort anzufangen.
Ich kann gut verstehen, dass es ein zusätzlicher, schwerer Schritt ist, seiner (Wahl-) Heimat nach 16 Jahren den Rücken zu kehren.
Was die Situation aber schwierig macht, ist folgendes:
Seit einem Monat bekleidet sie nun diese Stelle in dem Hotel.
War sie nach der Reha noch motiviert, sich um Ernährung und Sport sowie um ihre geistige Gesundheit zu kümmern, ist dies nun - seit Beginn ihrer Tätigkeit hier - vorbei.
Sie pflegte - auch wenn erst morgens um zwei Feierabend war - nur bis zum Vormittag zu schlafen, ein leichtes Frühstück zu nehmen, dann Walken zu gehen, etwas zu lesen, sich um sich zu kümmern.
Das ist nun - wo sie in dem Appartment wohnt - vergessen. Nach Feierabend trinkt sie, sieht bis in die Puppen fern, schläft viel zu lang um dann ohne Frühstück gleich wieder den Dienst zu beginnen.
Ist sie erst allein auf dem Zimmer plagen sie Alpträume, Schmerz über den Verlust ihrer vor einem Jahr verstorbenen Mutter (Vater ist ebenfalls schon gestorben). Den betäubt sie dann mit Alkohol.
Telefonieren wir in so einem Moment, wirkt sie selbstzerstörerisch. Alles sei egal.
Sie hat bereits zugenommen, ihre Fitness leidet. Sie sieht schlecht aus, fertig.
Ganz anders, wenn sie an ihren freien Tagen bei mir ist.
Dann ist sie fröhlich, aktiv. Hat auch schon morgens Appetit. Sie ist dann kreativ und voller Ideen. Über Probleme kann sie dann reden, sich öffnen. Sie schläft ruhig und wacht mit einem Lächeln auf. Offensichtlich tut ihr diese neue Umgebung, die Natur, der Kater (also das Haustier), der schöne Garten richtig gut.
Auch wenn ich sie besuche - das ist zeitlich überhaupt kein Problem - und dann bei ihr bin, wenn sie Feierabend hat, geht es ihr gut.
Und dennoch: Es mag mir nicht gelingen, sie davon zu überzeugen, ihren Arbeitsort zu wechseln. Es wäre theoretisch möglich, erst mal garnicht zu arbeiten. Wegzufliegen, Urlaub zu machen. Oder sich in Ruhe nach etwas ganz anderem umzusehen. Finanziell geht es uns sehr gut.
Die Frage
Soll ich das Thema lassen? Sie sich selbst überlassen, wenn sie allein und fern von mir arbeitet und sich vernachlässigt? Einsam trinkt und kein Interesse an sich selbst mehr zeigt? Soll ich den Zusammenbruch abwarten, der unweigerlich früher oder später kommen wird?
Oder kann ich sie irgendwie "retten"?
ich bin mir ganz sicher: In unserem gemeinsamen Zuhause und der Arbeitsstelle in der Nähe würde es ihr viel besser gehen.
Ich fühle mich so schrecklich hilflos!
Auch professionelle Hilfe wäre sinnvoll. Aber die würde sie wohl an ihrem Arbeitsort nie in Anspruch nehmen können. Sie würde - auf Deutsch gesagt - den Arsch niemals hochkriegen dafür.
Danke jedem, der (oder die) sich die Zeit genommen hat, sich meinen Beitrag durchzulesen. Ich hoffe sehr auf einen guten Rat!
Herzlichen Dank!
Albert