• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Komische Situation im Job - ratlos...

C
Benutzer7314  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Liebes Forum,

Eh schon seit längerer Zeit beschäftigt mich eine Situation im Job. Ich weiss nicht, ob das eigentlich hierher passt, aber es hat doch mit INteraktion zwischen Menschen zu tun. Ich wäre für eure Erfahrungen/Ideen/Vorstellungen jedenfalls dankbar - ich versuch es kurz und knackig zu halten :smile: :

- Ich arbeite seit einigen Jahren in einem Büro-Job in der Wirtschaft, umgeben von 1 Chefin, und ca. 10-12 Kollegen
- Mit der Chefin läuft es nicht gut, psychisch ist es sehr anstrengend. Sie interessiert sich überhaupt nicht für das Fachliche, hat auch absolut keine Ahnung davon (was laufend zu peinlichen Situationen führt), sieht alle Zugeteilten als ihr Personal, nicht als Mitarbeiter und ihr einziges Interesse ist: delegieren
- das alleine wäre ja ok, wenn man in Ruhe seinen Kram machen könnte. Aber sie hat weder Interessen, noch Privatleben noch Partner noch Familie, das heisst, sie lässt alle ihre Allüren an uns aus.
- Kritik verträgt sie nicht im Geringsten, und wenn sie etwas Blödes macht, sind immer alle anderen schuld.

So mal die Situation. Und hier wie ich drauf reagiere:
- ich mach mich aalglatt, bin sehr höflich und mache alles, was sie sagt. Da kommen unzählige Extrameilen zusammen, von ihrem Chef und vom gesamten Umfeld erhalte ich sehr, sehr positive Feedbacks. Die meisten fragen mich, was ich dort überhaupt verloren habe.
- Resultat beim Jahresgespräch ist immer (seit 7 Jahren) dass sie mich anschreit, mit Rauswurf droht, sehr agressiv-pingelig meine Arbeit kleinredet, an Minidetails begründet, warum sie mich rauswerfen möchte. Sie redet sich so in rage, dass sie dann, ohne dass ich ein Wort sagte, das Jahresgespräch abbricht, und zu einem späteren Zeitpunkt fortführt. Und ja, ich liefere seit ich hier arbeite -ja, ist so- jährlich Rekordergebnisse, habe keine Familie, plane auch keine, bin selten krank (1 Woche/Jahr)
- Bonus, die eh klein sind bei uns, gabs nie. Befördert wurde ich auch noch nie. Das werden andere mit kleineren Verantwortungen, die dann Schwangerschaften vor der Chefin verschweigen und dann 3 Monate nach Beförderung in Mutterschutz gehen und ich einspringen darf.

Ich bespreche das mit meinen befreundeten Arbeitskollegen, und die Reaktion: die lachen mich alle aus, die finden das lustig, die denken, ich sei ein Streber.

einige von denen - und darauf will ich hinaus - erlauben sich der Chefin die grosse Lippe: machen sich lustig über sie, stellen sie schlecht da vor anderen; die werden von der Chefin beim Schlafen am Schreibtisch überrascht, sie sagt nichts. und den Kollegen ist auch alles irgendwie egal (zumindest tun sie so). Die sagen drauf, ich nähme das viel zu ernst, und lachen, wenn ich Dinge richtig und ordentlich machen möchte. Sie haben viel kleinere Verantwortungen, gehen zum Teil jahrelang in Elternauszeit, bekommen natürlich den Bonus etc.

Ich bin da bisschen ratlos. Entweder sind die nicht ehrlich, bekommen zB gar keinen Bonus oder werden auch mit Rauswurf bedroht, aber sie berichten anderes (ich habe das Gefühl, sie bekommen tatsächlich einen Bonus, und ihre Jahresgespräche sind schnell und easy)

Die kollegen sagen, wenn Du dich auch so "richtig", strebsam, ordentlich und richtig verhältst, natürlich nützt die Chefin das aus, widerlich zu dir zu sein, dich zu quälen. Ist das normal? was ist denn das für eine Logik? Soll ich im Umkehrschluss zur Chefin sagen "Du kannst mich mal" damit sie mich gut behandelt? damit ich einen Bonus krieg?

Oder seh ich mich in einem zu guten Licht? Ist meine hohe verantwortung(ich betreue die 4 Märkte mit den höchsten Umsätzen) eigentlich gar keine?

Und was soll man in so einer Situation machen, damit sich das ändert?

:cry::frown::hmm::ups: Danke schonmal für eure Gedanken:ups:
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #2
Wieso arbeitest du nich in dieser Firma?

Ich hatte selbst zwei Vorgesetzte ähnlicher Art und Respekt und Anstand kann man einer Führungskraft als Angestellter nicht antrainieren.
Wenn deine Arbeit nicht anerkannt wird und du ins lächerliche gezogen wirst, würde ich mich umschauen und mir einen Job suchen in dem ich wertgeschätzt werde.
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Leider wohl schon zu eingefahren für Änderungen.

Du kannst nur selbst gelassener werden oder das zumindest versuchen. Du bist der Person nun mal untergestellt und somit kann sie ihre Macht eben auch raushängen lassen, ob es dir nun passt oder nicht. Leider.

Such dir Ausgleiche in deinem Privatleben, um das besser wegstecken zu können. Und wenn sie dich kündigen will, tut sie das so und so. Also bleib deiner Linie treu und weiter ein ehrlicher Mensch. Zeig kein Neid auf Andere - mach dein eigenes Ding und die sollen eben ihres machen, auch wenn es dich fuchst. Ich denke sie braucht dich auch, sonst wärst du ja schon längst gefeuert! Ich würde mich an deiner Stelle da nicht verunsichern lassen. Du bist charakterlich stärker als die.

Eine andere Alternative ist: ein neuer Job suchen. Aber ob da dann alles besser ist, weißt du auch nicht! Und meistens verfällt man dann doch auch wieder ins gleiche Muster, weil man eben so ist wie man ist (ehrliche Haut).
 
Walnuss
Benutzer173995  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #4
Meiner Meinung nach gibt es 2 Möglichkeiten. Entweder sie sieht dich als Konkurrenz oder sie kommt mit dir als Person nicht klar.
In beiden Fällen würde ich sagen Koffer packen und weg.

Ändern wird sich da nichts.
Klar kannst du jetzt einen auf Rebell machen aber denke, dass wird ihre Kündigungsbemühungen nur vorantreiben.
Lieber kündigen und selber entscheiden wann man geht.
 
G
Benutzer Gast
  • #5
Leider wohl schon zu eingefahren für Änderungen.

Du kannst nur selbst gelassener werden oder das zumindest versuchen. Du bist der Person nun mal untergestellt und somit kann sie ihre Macht eben auch raushängen lassen, ob es dir nun passt oder nicht. Leider.

Such dir Ausgleiche in deinem Privatleben, um das besser wegstecken zu können. Und wenn sie dich kündigen will, tut sie das so und so. Also bleib deiner Linie treu und weiter ein ehrlicher Mensch. Zeig kein Neid auf Andere - mach dein eigenes Ding und die sollen eben ihres machen, auch wenn es dich fuchst. Ich denke sie braucht dich auch, sonst wärst du ja schon längst gefeuert! Ich würde mich an deiner Stelle da nicht verunsichern lassen. Du bist charakterlich stärker als die.

Eine andere Alternative ist: ein neuer Job suchen. Aber ob da dann alles besser ist, weißt du auch nicht! Und meistens verfällt man dann doch auch wieder ins gleiche Muster, weil man eben so ist wie man ist (ehrliche Haut).

Ich bin auch eine ehrliche Haut und das schmeckt nicht jedem. Aber es gibt einen passenden Arbeitgeber.

Man muss sich einfach vor Augen führen, dass man die meiste Zeit auf der Arbeit verbringt. Würde man privat soviel Zeit mit Menschen verbringen, die einen frusten und nicht wertschätzen. Wohl kaum...warum tut man sich das im Job an?
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #6
pipilotta
Ja, da hast du recht. Aber er ist schon 7 Jahre dort.
 
R
Benutzer167777  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Du musst nicht sagen "Du kannst mich mal", solltest aber souveräner auftreten. Vor allem, wenn Deine Leistung an harten Zahlen schwarz auf weiß ablesbar ist.

Ich bin allerdings auch ein schlechter Selbstverkäufer. D.h. ich arbeite schon immer "unter Wert" in Firmen, die das wissen - aber eben immerhin anerkennen. D.h. Kleine Boni und Freiheiten sind eben dann doch drin, wenn es auch nicht die Gehaltserhöhung ist.

Ich habe mit der Zeit aber auch das ständige lächeln und "natürlich" in jeder Situation abgelegt. Wenn Du weißt, was Du kannst (und auch was nicht) dann solltest Du das auch vertreten und nicht nur lächelnd nicken und Dir dann noch einen einstielen lassen.

Für das nächste Jahresgespräch würde ich mit dem Gruß direkt ein "Frau Schlagmichtot, es wäre sehr erfreulich, wenn wir das heutige Gespräch auf sachlicher Ebene behandeln könnten. Andernfalls sollten wir einen neuen Termin ausmachen, da ich die Zeit sann lieber in produktive Bahnen lenken würde."

Ausbrechen aus dem eigenen Trott: Ja.
Beleidigend werden: Bitte nicht. Vor allem dann nicht, wenn es nicht dem eigenen Wesen entspricht.

Den Wind aber auch einfach mal durch "zuvorkommen" aus den Segeln nehmen.
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #9
Es gibt etliche, auch frei zugängliche Coachings für Gesprächsführung. Das könnte dir ggf. nützlich sein, um in größeren Personalgesprächen mit deiner Vorgesetzten, als auch im Alltag, dir eine größere Souveränität anzueignen.

Ich halte darüber hinaus auch eine Arbeitssuche aus deiner jetzigen Anstellung heraus, in aller Ruhe, ohne Zugzwang und mit Bedacht, für das Sinnvollste.
Die größten Gehaltssteigerungen werden in der Regel durch Jobwechsel generiert.
Und deiner Beschreibung nach bist du in verantwortlicher Position, also auch interessant für andere Arbeitgeber.
Nutzt du Karriereplattformen?
Wenn du deinen Lebenslauf mal auf aktuellen Stand bringst, und darin auch deine Projekte in der jetzigen Firma betrachtest, wird dir das auch für interne Gespräche neue Argumente liefern.

Dass du intern maßgeblich an deiner Situation ändern kannst, wenn du dich nicht in eine andere Abteilung versetzen lassen kannst, vermute ich nicht.
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Das bedarf genauer Überlegung, nicht ruckartiges Kündigen grad weil man in Rage ist. Man kann sich ja auf dem Arbeitsmarkt umsehen und dann zuschlagen, wenn man meint was Besseres gefunden zu haben. Aber ich finde es schon auf jeden Fall eine gute Durchdachtheit wert, da der Vorgesetzte seiner Chefin seine Leistung durchaus sieht. Oder mal ein Vertrauensgespräch mit diesem aufsuchen.
Ich denke nur Eingefahrenes ist schwierig geradezubiegen ohne weitere Verluste (Ärger).

Du musst halt gut abwegen was dir mehr bringt! In einem neuen Job ist sicher auch nicht alles rosig, sowas sieht man oft aber auch erst mit der Zeit. Und bei der jetzigen Arbeit hast du ja bestimmt einen anderen Kündigungsschutz bzw. auch noch andere Rechte (evt. ja noch alte übernommene!). Bei einem neuen ist das evt. ja auch befristet usw.

Generell muss die Arbeit aber für dich (er-)tragbar sein. Wenn nicht, würde ich auch eine Veränderung auf einer neuen Ebene (neuer Job) allemal vorziehen.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Resultat beim Jahresgespräch ist immer (seit 7 Jahren) dass sie mich anschreit, mit Rauswurf droht, sehr agressiv-pingelig meine Arbeit kleinredet, an Minidetails begründet, warum sie mich rauswerfen möchte. Sie redet sich so in rage, dass sie dann, ohne dass ich ein Wort sagte, das Jahresgespräch abbricht, und zu einem späteren Zeitpunkt fortführt.
What. The. Fuck.?!

Du scheinst ja selbst nicht so viel von dir und deinen Fähigkeiten zu halten, wenn du das 7 Jahre lang mitmachst ohne zu überlegen, wie du deine Fähigkeiten woanders besser einsetzen kannst und zufriedener wirst.
 
G
Benutzer Gast
  • #12
What. The. Fuck.?!

Du scheinst ja selbst nicht so viel von dir und deinen Fähigkeiten zu halten, wenn du das 7 Jahre lang mitmachst ohne zu überlegen, wie du deine Fähigkeiten woanders besser einsetzen kannst und zufriedener wirst.
Man wird da echt blind und bequem. Man denkt sich, ich weiß das es nicht so ist. Deswegen nimmt man es hin. Ich kenne das...
Aber es muss halt auch der Tag x kommen, an dem man sich sagt, ich habe das nicht nötig und bin mir selbst mehr wert.

Resultat:
Mein Ex-Chef ruft heute, immer noch regelmäßig an, fragt wie es mir geht und sagt mir, dass die Türen immer offen stehen, wenn ich wieder arbeiten möchte. Das hat er mir in 7 Jahren nicht einmal gesagt. Aber jetzt ist es zu spät.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Man wird da echt blind und bequem. Man denkt sich, ich weiß das es nicht so ist. Deswegen nimmt man es hin. Ich kenne das...
Ja, Menschen sind extrem leidensfähig was das angeht. Ich kann mir schon vorstellen, dass auch 7 Jahre so rumgehen können.

Um es trotzdem nochmal überspitzt zu formulieren: Wenn ich gut und wertvoll bin, sollte ich mich auch so verhalten und nicht so, als hätte ich keine Alternativen und würde alles mit mir machen lassen.
 
H
Benutzer132552  (56) Meistens hier zu finden
  • #14
Wenn es seit sieben Jahren nicht läuft, wird es auch in den kommenden sieben Jahren nicht laufen. Euer Verhältnis ist zerrüttet, und das wird sich nicht ändern. Da bleibt nur, konzentriert, aber nicht überhastet den Arbeitsmarkt zu sondieren, Bewerbungen zu schreiben und die Firma zu wechseln. SOOO schlecht kann Deine Chefin bei ihren Vorgesetzten, also Deinen Chef-Chefs, auch nicht angesehen sein, sonst würde sie sich nicht seit (mindestens) sieben Jahren auf ihrem Posten halten. Warum tust Du Dir das an? Was spricht für Deinen Job?

Und in Deinem neuen Job machst Du Dich dann nicht zum unterwürfigen Arsch, so wie Du es offensichtlich jetzt tust. Solche Menschen werden ausgenutzt und müssen als Mülleimer herhalten, ist ja für insbesondere schwache "Führungs"kräfte viel einfacher, als sich an den Selbstbewussten abzuarbeiten.

Dass Du keinen Bonus bekommst, finde ich - wenn Du das leistest, was Du schreibst - absurd. Du hast ja offensichtlich Umsatzverantwortung. Gibt es da keine klaren Zielvereinbarungen? Provisionen? Boni? Oder verhandelst Du das nicht? Wonach richten sich die Boni bei Euch denn? In einen soliden Vertrag gehört in meinen Augen: Fixum xxx €, darüber hinaus die Möglichkeit, per Zielvereinbarung einen Bonus von xxx € bzw. yyy % zu erhalten.

Wenn das alles so abläuft, wie Du es beschreibst, kann Dich Deine Chefin einfach auf den Tod nicht ausstehen, wird von irgend etwas getrtiggert, das Du ausstrahlst. Das bekommst Du nie weg, über kein Gespräch, über keine Verhaltensänderung. Erst recht nicht nach sieben Jahren. Solche Konstellationen sollte es im Lehrbuch nicht geben, gibt es aber im RL zur Genüge.

Mir fällt gerade etwas ganz Bedenkliches auf: ich bin selbst Führungskraft. Kenne Dich nicht. Kenne nur Deinen einen Post hier, in dem Du Deine Situation schilderst und nach Tipps und Lösungsansätzen fragst. Und während ich versuche, Dir zu helfen, schreibe ich mich aus irgendwelchen Gründen in Rage und mache Dich runter. Du strahlst offensichtlich irgend etwas aus, das dazu verleitet. Vielleicht fällt mir dazu noch etwas ein. Eine ganz böse Frage: schreibst / kommunizierst Du immer so, wie in Deinem Eingangspost? Latent vorwurfsvoll - die anderen sind Schuld, Du bist der Beste, etwas quängelig, selbstmitleidig, dabei trotzdem selbstüberzeugt und zu allem Überfluss von Fehlern durchsetzt? Allein das könnte zu einer völligen Unvereinbarkeit von Selbstbild und Fremdbild führen.

Sorry. Das ist alles hart. Aber ich möchte Dir wirklich helfen und zum Grund durchkommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
C
Benutzer7314  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Wenn es seit sieben Jahren nicht läuft, wird es auch in den kommenden sieben Jahren nicht laufen. Euer Verhältnis ist zerrüttet, und das wird sich nicht ändern. Da bleibt nur, konzentriert, aber nicht überhastet den Arbeitsmarkt zu sondieren, Bewerbungen zu schreiben und die Firma zu wechseln. SOOO schlecht kann Deine Chefin bei ihren Vorgesetzten, also Deinen Chef-Chefs, auch nicht angesehen sein, sonst würde sie sich nicht seit (mindestens) sieben Jahren auf ihrem Posten halten. Warum tust Du Dir das an? Was spricht für Deinen Job?

Und in Deinem neuen Job machst Du Dich dann nicht zum unterwürfigen Arsch, so wie Du es offensichtlich jetzt tust. Solche Menschen werden ausgenutzt und müssen als Mülleimer herhalten, ist ja für insbesondere schwache "Führungs"kräfte viel einfacher, als sich an den Selbstbewussten abzuarbeiten.

Dass Du keinen Bonus bekommst, finde ich - wenn Du das leistest, was Du schreibst - absurd. Du hast ja offensichtlich Umsatzverantwortung. Gibt es da keine klaren Zielvereinbarungen? Provisionen? Boni? Oder verhandelst Du das nicht? Wonach richten sich die Boni bei Euch denn? In einen soliden Vertrag gehört in meinen Augen: Fixum xxx €, darüber hinaus die Möglichkeit, per Zielvereinbarung einen Bonus von xxx € bzw. yyy % zu erhalten.

Wenn das alles so abläuft, wie Du es beschreibst, kann Dich Deine Chefin einfach auf den Tod nicht ausstehen, wird von irgend etwas getrtiggert, das Du ausstrahlst. Das bekommst Du nie weg, über kein Gespräch, über keine Verhaltensänderung. Erst recht nicht nach sieben Jahren. Solche Konstellationen sollte es im Lehrbuch nicht geben, gibt es aber im RL zur Genüge.

Mir fällt gerade etwas ganz Bedenkliches auf: ich bin selbst Führungskraft. Kenne Dich nicht. Kenne nur Deinen einen Post hier, in dem Du Deine Situation schilderst und nach Tipps und Lösungsansätzen fragst. Und während ich versuche, Dir zu helfen, schreibe ich mich aus irgendwelchen Gründen in Rage und mache Dich runter. Du strahlst offensichtlich irgend etwas aus, das dazu verleitet. Vielleicht fällt mir dazu noch etwas ein. Eine ganz böse Frage: schreibst / kommunizierst Du immer so, wie in Deinem Eingangspost? Latent vorwurfsvoll - die anderen sind Schuld, Du bist der Beste, etwas quängelig, selbstmitleidig, dabei trotzdem selbstüberzeugt und zu allem Überfluss von Fehlern durchsetzt? Allein das könnte zu einer völligen Unvereinbarkeit von Selbstbild und Fremdbild führen.

Sorry. Das ist alles hart. Aber ich möchte Dir wirklich helfen und zum Grund durchkommen.

Ne passt schon Danke Horst.

also zu Fremdbild/Selbstbild: Ich hab eine eigene Ablage, wo ich von Kunden, Partnern und Vorgesetzten positive feedbacks aufbewahre. Und wenn sie im Jahregespräch daher kommt mit schulmeisterlichen Punkten, schieb ich ihr diese feedbacks unter. Und das macht sie dann zornig, weil das ihre Lust und Strategie durchpflügt, mich klein zu machen.

Das sie einen beträchtlichen Schaden hat, ist weit und breit bekannt, sogar auf unsere Jobannoncen intern meldet sich nie jemand.

Ja, kurzum: Diese Covid-Lockup Zeit hat wohl Dinge in mir freigelegt, die lange schlummerten. Was gut ist. Bewerbungen laufen auch gut. und unsere ganze Abteilung hängt durch die viruszeit in der Luft....also mal sehen was kommt.

Ich höre solche Geschichten in meinem Umfeld eher oft als selten, wo es sich genauso abspielt. Und bin -ja, wahrscheinlich zu sozialromantisch - erschüttert, dass Menschen, mal an einer mehr oder weniger Verantwortungsposition, schalten und walten können, vor allem an Mitarbeitern wie sie wollen - vorbei an jeder Sachlichkeit, an jeder Ratio, an jeder Professionalität, die ja so oft propagiert werden.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #16
Ich geh da jetzt wohl etwas gegen den Wind, aber ich muss sagen, dass ich da schon auch ein bisschen Verbesserungsbedarf auf deiner Seite sehe. Wie ist denn das Verhältnis zwischen dir und dem restlichen Team?
Uns ist ja sogar schon auf der Uni im Jobtraining gesagt worden, dass man niemals langsamer als der Langsamste und auch nicht schneller als der Schnellste arbeiten sollte. Du scheinst dich da in einer Rolle wiedergefunden zu haben, in der du der beste im Team bist und dich in dieser Rolle auch feierst. Eine Ablage für positives Feedback zu haben ist schon etwas Besonderes und ich verstehe, dass du das gegen die Chefin benutzen willst, aber wenn sie sich anscheinend sowieso an dieser Rolle, die du da eingenommen hast, stört, dann wird es das definitiv nicht besser machen.

Ich glaube ja, dass sie mit dem Schreien und den Kündigungsdrohungen erreichen will, dich von deinem hohen Ross runterzuholen und dass das nicht sooo spontan ist, wie du glaubst. Ist natürlich eine total dumme Strategie und man sollte seine Mitarbeiter nicht so behandeln.

Ich glaube trotzdem, dass es nicht schaden würde an deiner Ausstrahlung zu arbeiten. Wenn man dir das an der Nasenspitze ansieht, dass du dich für der Teambeste und besser als die Chefin haltest, dann könntest du im nächsten Betrieb mit dem gleichen Problem konfrontiert sein.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #17
Naja, wenn ich ein bisschen unternehmerisches Gefühl mitbringe, dann will ich eigentlich schon dass jemand "schneller als der Schnellste" arbeitet und will nicht jemanden, der besser ist als andere, kleinhalten. Es sei denn, mein eigenes Ego ist gefährdet. Denn wenn ich mich nicht ganz ungeschickt anstelle, kann ich von seinem Aufstieg auch noch profitieren als die Person, die ihn "entdeckt und hochgezogen" hat.
 
sanspoil
Benutzer146280  (53) Verbringt hier viel Zeit
  • #18
Es gibt einfach Chefs (m/w/d), für die Mitarbeiter bedeutet, der arbeitet für mich mit. Ich hatte nach 3 Jahren im Unternehmen einen Chefwechsel. Nach 4 Jahren war ich psychisch fast am Ende wegen der Art mit mir umzugehen.
Also hab ich nach knapp 8 Jahren bei einem gut beleumundeten Großunternehmen die Reissleine gezogen und mit 48 noch mal zwei Bewerbungen geschrieben. Und nie mehr zurückgeblickt. Toxische Persönlichkeiten sollte man hinter sich lassen. Prima, dass du Dich bewirbt.
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #19
Naja, wenn ich ein bisschen unternehmerisches Gefühl mitbringe, dann will ich eigentlich schon dass jemand "schneller als der Schnellste" arbeitet und will nicht jemanden, der besser ist als andere, kleinhalten. Es sei denn, mein eigenes Ego ist gefährdet. Denn wenn ich mich nicht ganz ungeschickt anstelle, kann ich von seinem Aufstieg auch noch profitieren als die Person, die ihn "entdeckt und hochgezogen" hat.

Auf rein professioneller Ebene stimmt das natürlich, aber es bringt eben mögliche zwischenmenschlichen Probleme mit - wenn man der Schnellste ist, dann muss man sich auch dementsprechend gut verkaufen können, ansonsten kann das Probleme hervorbringen. Ist natürlich vom wirtschaftlichen Standpunkt her bescheuert, aber wenn man auch eine gute Arbeitsatmosphäre will (und damit auch die Beförderungen, etc.), dann ist es wichtig sich leistungsmäßig ans Team anzugleichen.

Darum eben auch meine Frage wie das Verhältnis zu den Kollegen ist - wenn die den TE nämlich meiden und ausgrenzen, dann würde ich da ganz dringend zur Selbstreflektion raten. Wenn das Verhältnis sonst sehr herzlich ist und wirklich nur die eine Chefin deppert ist, dann ist das wohl vernachlässigbar.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #20
Off-Topic:
Ja, du hast schon Recht. Das ist nur irgendwie so ... absurd. Dass man das sogar beigebracht bekommt.
 
C
Benutzer7314  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #21
Das hohe Ross oder Arroganz kann ich nicht nachvollziehen. Ich tue einfach wie verlangt, und werde mich dabei sicher nicht verstecken noch selber klein reden.

Ich hab etwa mitbekommen, dass es einen Bonus gibt, einen kleinen, aber immerhin. Andere Kollegen mit deutlich weniger Leistung erhielten diesen Bonus - der eine war 8 Monate des Bonus-Jahres gar nicht da sondern auf Elternkarenz, ich hatte in der Zeit seine Bücher übernommen, der andere ist halb so lang wie ich im Unternehmen, und noch am Lernen. Der erhielt auch einen Bonus. Die beiden sind aber offenbar ihre Schatzis, weil sie auf diese runterblicken kann. Offenbar hat sie den Eindruck bei mir das nicht tun zu können. Dabei sagen alle, ich sei im Auftreten und Kommunikation immer viel zu höflich, viel zu freundlich zu ihr, also dass ich arrogant wäre, würde ich da auch nicht verstehen.

Und wieso soll ich bei meiner Leistung lügen? Damit sich niemand herausgefordert fühlt? Wieso soll ich meine Ergebnisse verstecken, wenn meine Vorgesetzte sie partout nicht wahrnehmen will, absichtlich ignoriert? Ich leiste das eben, was ich leiste und das ist eben nicht Schall und Rauch. Denn wenn ich das nicht leiste, hauen sie einen raus. Und künstlich blöd stellen....wer macht denn sowas....

Ab dem 5. JAhr begann ich eben, mal Statistiken zu ziehen. Da war ich selbst überrascht über meine schönen Zahlen. Ist eben so. So weit kommt es noch, dass ich mich dafür rechtfertigen muss. Die habe ich ihr dann bei Bedarf präsentiert. Sie glaubte das alles nicht, ruderte dann aber schnell zurück als sie sah dass die Zahlen genau stimmten. Ha, sie beendet dann immer die Gespräche.

Die nächste Episode:
Eine Kollegin, die mit uns allen begann, und solide Durchschnittszahlen brachte, wurde aus heiterem Himmel befördert. Alle Kollegen inkl mir wussten, dass sie schwanger war, man sah es bereits gut, nur eine hatte es nicht gerafft: die Chefin. Es war offensichtlich, dass Chefin mit der Beförderung sich dann die bereits vierte persönliche Assistentin schaffen wollte. Chefin hatte sich einen ganzen Rattenschwanz an undankbaren HR-Admin-Aufgaben überlegt, die sie der Beförderten umhängen wollte, damit sich die Chefin mit uns, ihren Mitarbeitern gar nicht mehr befassen muss, (zB das Jahresgepräch (!) und sich überhaupt mit operativen Dingen nicht mehr bekleckern muss - 6 Wochen nach der Beförderung verschwand die frisch beförderte Kollegin dann aufnimerwiedersehen in den Mutterschutz und ward 2 Jahre lang nicht mehr gesehen. Alle Aufgaben landeten wieder bei der Chefin - die nächste Fehlentscheidung. Die Beförderte lies es sich aber nicht nehmen, auch wenn sie nichts zu den Zielen beitrug, uns Frontsoldaten regelmässig an der Chefin vorbei Befehle und Auflagen von daheim zuzurufen, die die Chefin subito zurückpfiff. Für mich ein Desaster an Führungsverhalten - meine Einschätzung, die ich aber natürlich nie zeigte.

Alle Kollegen von mir halten sie für krank oder schwachsinnig, und das team ist eine coole Truppe. Die Kollegen sind aber besser als ich, sie in Schach zu halten, sie zu manipulieren, die verarschen sie auch ohne Skrupel. Ich finde das total erbärmlich. Wir sind alles Erwachsene, die Autos fahren, Verträge unterschreiben, wie kann das sein.

Ich spüre, dass sie mich irgendwie fürchtet, daher am meisten auf mir rumhakt, dabei mach ich gar nichts, ausser meine Kram abliefern - allerdings begegne ich ihre Allüren mit sachlichen klaren Fakten. Eine Kollegin ging vor 6 Monaten, bei der war sie schnell persönlich geworden, die kam noch ärger dran davor.

Ich finde, es sollte Mechanismen geben, die solche Vorgesetzte einfangen, monitoren, überwachen, und damit mehr zu ihrer Verantwortung verpflichten, und nicht ihre persönlichen Flausen nach Belieben ausleben zu lassen. Diese kritiklosen Hierarchien sind so mittelalterlich, kindisch und schon so oft als Unsinn erkläret worden. Von der Unwirtschaftlichkeit red ich gar nicht - und so viele Situationen sind sooo peinlich mit ihr....
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren