• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Kinderlosigkeit bereut?

VRod95
Benutzer186901  Öfter im Forum
  • #1
Einen schönen guten Abend zusammen,

diese Frage richtet sich an die etwas betagteren, man könnte auch sagen älteren Mitglieder hier (ich bitte um Verzeihung :tongue:), die ganz bewusst kinderlos geblieben sind. Und zwar würde ich gerne wissen, wie sich diese Entscheidung bei euch im Laufe der Zeit entwickelt hat, ob ihr was das angeht je ins Grübeln gekommen seid, ob das denn wirklich die richtige Entscheidung ist und wie ihr das ganze retrospektiv betrachtet beurteilt. War für euch schon immer klar, dass ihr keine Kinder wollt oder hat sich das erst mit zunehmender Lebenserfahrung so entwickelt? Habt ihr eure Entscheidung jemals bereut (oder bereut ihr sie vielleicht mittlerweile sogar) oder war das alles genauso richtig und wie ihr es euch vorgestellt habt?

Hintergrund der Frage ist, dass ich jetzt mit meinen bald 27 Jahren keinerlei Kinderwunsch habe und auch sehr überzeugt davon bin, dass das Thema Familiengründung und Kinder für mich (aus diversen rationalen so wie emotionalen Gründen) nie eine Rolle spielen wird. Allerdings würde ich gerne getreu des Mottos "der Kluge lernt aus seinen Fehlern, der Weise lernt auch aus den Fehlern anderer" ein paar Erfahrungen und Gedanken anderer Menschen dazu hören, denn die Perspektive zu erweitern ist meiner Meinung nach nie ein Fehler.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #2
also ich rechne mich jetzt mal zu den älteren :zwinker:

Ich hatte noch nie einen wirklich ernsthaften Kinderwunsch, fand die Verantwortung, die Einschränkung, vor allem auch die Vorstellung einer Schwangerschaft immer schon gruselig und je älter ich wurde, desto mehr hat sich das bestätigt.
also mein Nichtkinderwunsch hat sich nur verstärkt.

Wobei ich nie ein Problem damit hätte, wenn ein Mann Kinder mit in die Beziehung bringt bzw schon Kinder hat. Die sind dann schon größer, auch nicht meine und ich muss sie nicht austragen :tongue:
 
G
Benutzer Gast
  • #3
Ich habe mich bewusst gegen Kinder entschieden und mich mit Mitte 20 sterilisieren lassen, zu einer Zeit, als ich zwar nur Sex mit Frauen hatte, mir aber über meine wirklichen Präferenzen noch nicht so sicher war. Üblicherweise wird der Eingriff in so jungen Jahren abgelehnt, sofern keine schwerwiegenden Gründe vorliegen. Meine waren sichtbar (Schnittwunden), ich war psychisch dermaßen kaputt, daß ich Angst hatte, evtl. meinen Kindern zu schaden, wenn ich welche hätte.

Bereut: nein, ich denke auch jetzt noch, daß ich zum damaligen Zeitpunkt richtig entschieden habe. Bedauert: ja, sehr. Manchmal fühle ich mich wie jemand, der freiwillig einer Amputation zugestimmt hat.

Das sind aber zum Glück nur Momente. Ich würde „in die heutige Welt“ durchaus auch Kinder setzen, was das betrifft. Manches verstehe ich zwar nicht mehr so gut, aber „besser“ fand ich die angeblich gute alte Zeit nicht.
 
C
Benutzer7314  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Also zunächst war das Thema inexistent (um die 20) dann extrem weit Weg, und da ich meine Bisexualität entdeckte, mehr den Spatz im Mund als die Mumu in der Hand hatte, rückte das Thema in unendliche ferne, da ich ne Zeitlang nur Typen hatte und von denen einen nach dem anderen.

Ich dachte in Theorie zwar drann aber a) den Platz den man braucht b)die entnervten, stets gereizten jungen Eltern um mich rum c) die ganze Verantwortung bildteb einfach keinen oder wenig Anreiz.

Und dann kam mein erster Neffe. und dann lachte er mir das erste Mal ins Gesicht. dann kam seine erste Unarmung. dann kam sein „ich liebe Dich, Onkel ….“ und tja dann war ich zunächst mal sprachlos.

ich redete viel mit anderen Bisxuellen, auch ein paar schwule Freunde wurden Eltern.

Und mit meinen Neffen spielen, ihm die Blätter im Herbst zeigen, wenn er auf meinen Schultern sitzt, mit ihm Theater spielen oder Radfahren lernen….priceless.

Da begann ich beizudrehen in meinen Ansichten.

und ja - mit 41 werd ich nächsten Mai….Papa.

Es fühlte sich schon lange nichts mehr so richtig an, jetzt schon. Und es passt genau. ich hab nichts verpasst in meinem Leben.

Ich habe sexparties auf Dächern in tropischen Ländern gefeiert, ich weiss schon gar nicht mehr wo das war. Ich hab verrückte tagelange Wanderungen über Vulkane und Dschungel gemacht. war bungee-jumping, drachenfliegen und 50m tauchen. Ich habs ein stück weit gesehen.

Das passt jetzt perfekt.

und ja - ich habe auch _ANGST_ bekommen, alt zu werden und mit mir selbst allein zu sein. Das muss nicht so sein. Aber ich schätze mich selbst so ein, dass das ein Problem für mich werden könnte.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #5
Freunde meiner Eltern haben sich bewusst gegen Kinder entschieden. Oder richtiger: Die Frau hat sich gegen Kinder entschieden und Karriere gemacht. Sie ist glücklich mit der Entscheidung. Ihr Mann nicht (mehr). Er hat jetzt die Scheidung eingereicht. 🤷🏻‍♀️
 
Caelyn
Benutzer87573  (36) Sehr bekannt hier
  • #6
Bei mir wäre vom Alter her der Zug zwar noch nicht ganz abgefahren, aber ich hatte noch kein Kinderwunsch, habe momentan keinen Kinderwunsch und ich gehe auch davon aus, dass das die nächsten 5-6 Jahre, wo das Kinderbekommen noch eine Möglichkeit wäre, so bleibt.

Mich gruselt es vor Schwangerschaft und stillen und ich kann mit Babys nichts anfangen, Babygeschrei macht mich aggressiv. Kinder unter 4-5 kann ich nur stundenweise vertragen auch wenn ich an sich nichts gegen Kinder habe und mit älteren Kindern auch gern Zeit verbringe.

Ich bin auch nicht so super scharf drauf meine Gene inklusive der darin codierten Krankheiten weiterzugeben. Zusätzlich halte ich das Kinderbekommen für eine der am leichtesten zu vermeidenden Umweltsünden, der Planet braucht echt nicht noch mehr Menschen. Außerdem habe ich die nächsten Jahre beruflich noch einiges vor, bei dem Schwangerschaft und Elternzeit Genickbruch bedeuten würden.
 
VRod95
Benutzer186901  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #7
Frau Mann du bedauerst deine damalige Sterilisation, nicht deine Kinderlosigkeit, habe ich das richtig verstanden?

ich kann mit Babys nichts anfangen, Babygeschrei macht mich aggressiv. Kinder unter 4-5 kann ich nur stundenweise vertragen auch wenn ich an sich nichts gegen Kinder habe und mit älteren Kindern auch gern Zeit verbringe.
Das geht mir im Prinzip ganz genauso!
 
G
Benutzer Gast
  • #8
Frau Mann du bedauerst deine damalige Sterilisation, nicht deine Kinderlosigkeit, habe ich das richtig verstanden?

Andersherum. Ich bedaure, daß der drastische Schritt für mich notwendig war. Ich hätte gerne Kinder gehabt.

Worauf ich eigentlich raus wollte ist, daß eine Entscheidung für oder gegen eigene Kinder für eine Frau ohnehin durch die biologischen Gegebenheiten nur für das gebährfähige Alter relevant sind, heißt: du wirst als Mann damit rechnen müssen, mitzuentscheiden, ob ihr Kinder aufziehen wollt oder nicht. Auch wenn das nicht gern gehört wird: eine Frau, die unbedingt Kinder haben will (bei manchen ist der Drang extrem groß, für mich war es zeitweise fast körperlich schmerzhaft zu wissen, daß ich nie welche haben werde) wird auch Wege finden, schwanger zu werden, notfalls auch gegen den Willen ihres Partners.

Du als Mann kannst eigentlich nur entscheiden: Will ich Kinder und wenn nein: Gummi oder Vasektomie. Letzterer Schritt ist drastisch, weil rückgängig machen nicht immer erfolgreich möglich ist. Heißt: wenn du nicht Vater werden willst, mußt du eben verhüten, aber wenn du dich nicht vasektomieren läßt, kannst du theoretisch auch mit 80 noch zu dem Schluß kommen, ein Kind zeugen zu wollen und das wäre zumindest im Bereich des Möglichen.

Deshalb Frage zurück: denkst du über Vasektomie nach oder warum glaubst du, einen "Fehler" vermeiden zu müssen?
 
Carignan
Benutzer177399  (41) Öfter im Forum
  • #9
Ich hatte noch nie das Bedürfnis Vater zu sein, ich hatte noch nie väterliche Gefühle. Ich habe eine Nichte im Teenageralter, als sie kleiner war hab ich viel mit ihr unternommen, das hab ich auch immer sehr gern gemacht, aber die ganze Zeit ein Kind um mich zu haben wäre mir zu viel. Ich bereue es nicht keine Kinder zu haben.
 
G
Benutzer Gast
  • #10
Freunde meiner Eltern haben sich bewusst gegen Kinder entschieden. Oder richtiger: Die Frau hat sich gegen Kinder entschieden und Karriere gemacht. Sie ist glücklich mit der Entscheidung. Ihr Mann nicht (mehr). Er hat jetzt die Scheidung eingereicht. 🤷🏻‍♀️

Off-Topic:

und als mann - quasi "egal wie alt" - immer noch (alle) vaterchancen ...
 
K
Benutzer187255  (52) dauerhaft gesperrt
  • #11
Ich war bis ca 30Jahren auch davon überzeugt niemals Kinder haben zu wollen. Bis ich halt meine jetzige Frau traf, die aber Kinder wollte. Beide haben wir das recht früh in der Beziehung thematisiert. Auch ich konnte mit Kindern nix anfangen und sie waren mir eher lästig. Nun gut, und um es abzukürzen, meine Frau konnte mich dann doch überreden. Die Vorstellung, dass uU nochmal so ein tolles Mädchen da raus kommt , wie meine Frau , hat mich etwas angetrieben, sogar fasziniert. Und so kam dann doch meine Tochter. Ganz schnell war die frühere Überzeugung vergessen und die kleine ab da Papas Augapfel - bis heute. Wenn man dann spürt, wie das Kind einen liebt und einem total vertraut, ist das schon ein tolles Gefühl. Gut , im Teenager-Alter relativiert sich das ein bisschen.
Hat man selbst Kinder, sieht man vieles anders. Und das, was man sich vorher nie vorstellen konnte zu tun, wird einfach gemacht. Ich habe nichts falsch gemacht und ich bereue nichts, im Gegenteil.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Auch wenn das nicht gern gehört wird: eine Frau, die unbedingt Kinder haben will (bei manchen ist der Drang extrem groß, für mich war es zeitweise fast körperlich schmerzhaft zu wissen, daß ich nie welche haben werde) wird auch Wege finden, schwanger zu werden, notfalls auch gegen den Willen ihres Partners.
Stimmt aber halt nicht.
Eine Freundin von mir hat sich nichts so sehr gewünscht wie das: Mama zu werden. Es gab nie einen Mann in ihrem Leben, mit dem sie ein Kind hätte zeugen können. Für eine Samenspende reichten weder die finanziellen Mittel und auch die Umstände ließen nicht zu, dass sie Alleinerziehende hätte werden können.
Außerdem ist so eine Aussage auch ein Schlag ins Gesicht für alle Frauen, die nicht schwanger werden, die gibt es auch hier im Forum. Unfreiwillig Kinderlose gibt es zur Genüge.
Ich könnte noch weitere Frauen anführen, die aus unterschiedlichen Gründen unfreiwillig kinderlos sind, um solche "Anekdoten" soll es aber nicht gehen. Wichtiger ist: Solche Pauschalisierungen sind eben einfach falsch.
 
M
Benutzer30735  Sehr bekannt hier
  • #13
Auch wenn das nicht gern gehört wird: eine Frau, die unbedingt Kinder haben will (bei manchen ist der Drang extrem groß, für mich war es zeitweise fast körperlich schmerzhaft zu wissen, daß ich nie welche haben werde) wird auch Wege finden, schwanger zu werden, notfalls auch gegen den Willen ihres Partners.
Ähm, bitte was? :what: :ratlos:
Und dann alleinerziehend dastehen wenn der Partner sich aus dem Staub macht? Klar, macht jede Frau mit Kinderwunsch so :thumbsup:
ansonsten unterschreibe ich bei Zaniah Zaniah
 
G
Benutzer Gast
  • #14
Ähm, bitte was? :what: :ratlos:
Und dann alleinerziehend dastehen wenn der Partner sich aus dem Staub macht? Klar, macht jede Frau mit Kinderwunsch so :thumbsup:
ansonsten unterschreibe ich bei Zaniah Zaniah

Off-Topic:
ich ging davon aus, dass Frau Mann von frauen sprach, die auch problemlos kinder bekommen können ...

und ich muss aus eigenerfahrung sagen, dass ich eines in meinem (überwiegend entfernteren) umfeld sehr irritierend fand:
einige frauen wurden mit dem ZWEITEN kind gegen den willen des partners schwanger (und trotzdem das mit diesem und dem ersten kind schon nicht super lief ...) ...

aber aus meiner sicht ist das ein anderes thema, weil das, was da meiner meinung nach läuft, nicht aufs "kinder haben" bezogen ist - sondern es geht ums "das leben in die eigenen gedankenkonstrukte pressen" (und das tun einige auf einigen lebensebenen ...) ...
 
G
Benutzer Gast
  • #15
Ich verstehe, daß das bei vielen Frauen negativ ankommt. Und ich sehe auch keinen Widerspruch, niemand sollte sich einen Schuh anziehen, der ihm nicht paßt.

Nur hatte ich sehr viel Kontakt zu Kreisen, die gerne in unserer ach so schönen Bilderbuchwelt gerne ausgeblendet werden. Zur Erklärung: ich war Heimzögling, war zuletzt in einer Einrichtung mit Mutter-Kind-Heim. Habe hautnah miterlebt, wie ungewollt schwanger wurde. Auch wie Tipps getauscht wurden, um schwanger zu werden. Kenne Väter, die erst später erfahren haben, daß sie keine leiblichen Väter sind. Und so weiter.

All diese Dinge gibt es und wenn ich davon erzähle, dann nicht, um Frauen zu diskreditieren, sondern um deutlich zu machen, daß in JEDEM Fall Eigenverantwortung für die eigene Lebensplanung vonnöten ist.

Falls das kränkend ankommt: das lag ganz sicher nicht in meiner Absicht.
 
Sandrose
Benutzer54458  Verbringt hier viel Zeit
  • #16
Ich bin Ende 40, und schon als junge Frau wusste ich, dass ich mal keine Kinder will (...wie einen dann alle verklärt anschauen und wissend sagen: "Na, warte nur, bis Du den Richtigen triffst, dann möchtest Du auch Mutter werden!") Nö! Never! Abgesehen davon, dass der vermeintlich Richtige sich am Ende dann leider doch als Falscher entpuppte, habe ich aber auch irgendwie so gar keinen Draht zu Kindern und hatte nie das Bedürfnis, mich fortzupflanzen.
Und nun, so kurz vor den Wechseljahren, kann ich aus vollem Herzen sagen: ich entbehre nix und ich bereue die Kinderlosigkeit kein Stück. Darum bin ich auch froh - denn jetzt, kurz vor Ende, sagen zu müssen: ach, hätte ich doch!, das wäre ja tragisch.
Ich halte es mit Karl Lagerfeld: "Es fängt mit mir an und hört mit mir auf."
 
G
Benutzer Gast
  • #17
Ich halte es mit Karl Lagerfeld: "Es fängt mit mir an und hört mit mir auf."

intressant ...

denk mir eben,
die fragestellung des threads wär mit 60, 70 und 80jährigen nochmal anders interessant ...

und dieses "wissende wirst-schon-noch-sehen-lächeln" - naja, klar, trifft nicht immer zu ... vielleicht auch eher selten ... oder eher oft ...

allerdings - auch hier im forum nachlesbar - immer wieder ...

wär durchaus auch mal statistisch interessant ...
 
EsmeraldaW
Benutzer179634  (46) Öfter im Forum
  • #18
Ich habe schon mit 15 gewusst, daß ich keine Kinder will. Und deswegen diskutiert. "Das kannst du in dem Alter noch gar nicht wissen." Ähm, doch. Wusste ich.
"Das ändert sich noch. Wart nur."
Ich warte immer noch.

Meine Einstellung hat sich nie geändert. Im Gegenteil. Ich bin froh, keine Kinder zu haben.

Ich mag Kinder nicht sonderlich. Ich kann, und mag, nicht mit ihnen umgehen. Und ich gebe auch zu, daß ich es genieße, das ich tun und lassen kann was ich möchte. Das ich auf niemanden Rücksicht nehmen muss.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #20
also ich rechne mich jetzt mal zu den älteren :zwinker:

Ich hatte noch nie einen wirklich ernsthaften Kinderwunsch, fand die Verantwortung, die Einschränkung, vor allem auch die Vorstellung einer Schwangerschaft immer schon gruselig und je älter ich wurde, desto mehr hat sich das bestätigt.
also mein Nichtkinderwunsch hat sich nur verstärkt.

Wobei ich nie ein Problem damit hätte, wenn ein Mann Kinder mit in die Beziehung bringt bzw schon Kinder hat. Die sind dann schon größer, auch nicht meine und ich muss sie nicht austragen :tongue:
Bis auf das mit der Schwangerschaft - ich bin immer hochgradig neugierig, wie mein Körper worauf reagiert und ich hätte eigentlich gern gewusst, wie ich unter Hormoncocktail dieser Art so laufe und wie das ausbrüten sich anfühlt :zwinker: gehts mir genauso. "älter" bin ich jetzt noch nicht :grin: finde ich. Aber so langsam kommt es in Sphären, wo es biologisch nicht mehr ganz rund laufen kann UND ich einfach nicht so weit weg sein wollen würde von Kindern, altersmäßig - es schließt sich also mehr und mehr aus.

Ich hatte nie einen echten Kinderwunsch, wäre mein Leben anders gelaufen, hätte ich vielleicht welche bekommen, weil "man das eben so macht" in stabilen Beziehungen, die irgendwann die üblichen Schritte gehen. Wäre ich von früh mit jemandem dauerhaft zusammen gewesen, der gerne Kinder gehabt hätte, und es hätte irgendwie dazugehört, dann hätte ich mich auch nicht mit Händen und Füßen gewehrt.

Aber ich bin mir ziemlich sicher, so wie ich ticke, hätte ich auf kurz oder lang einen Vogel bekommen - ich bin schnell eingesperrt, und nichts sperrt einen so nachhaltig ein, wie die lebenslange Bindung an ein Lebewesen, das die ersten ... 15 Jahre oder so, auf dich angewiesen ist, und emotional noch viel länger. Diese Verantwortung wollte ich nie, weil ich die Möglichkeit "zu gehen" brauche, um atmen zu können. Und bei Kindern, egal was man tut, egal was man selbst für sich braucht, sie sind immer ein Teil von einem. Wenn ich die Möglichkeit habe, zu entscheiden, entscheide ich dagegen.

Jedes Mal wenn ich Freundinnen mit ihrer Brut so erlebe, finde ich sie recht süß, ich kann auch ganz gut mit Kindern, nicht auf Kumpelbasis, sondern als die coole Tante - aber JEDES einzelne Mal bin ich unendlich dankbar, dass das nicht mein Leben ist. Und ich schätze, hätte es irgendwo einen versteckten Wunsch, hätte der sich schon mal irgendwo gezeigt. Und ich denke mir immer, wenn ich wirklich irgendwann in einer Lebenssituation bin, die mir ohne Kind leer vorkommt, gibt es immer noch die Möglichkeit, Pflegekindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Den Drang dass es eigene sein müssen, wenn ich mir ein Kind im Leben wünsch, habe ich gar nicht.
 
T
Benutzer185976  (41) Öfter im Forum
  • #21
Mit 27 bist du ja nicht alt und es kann sich tatsächlich noch viel ändern :smile:
Ich konnte mir mit 27 auch kein Kind vorstellen, es passte einfach nicht ins Leben, nicht zum Studium, nicht zum Übersiedeln, nicht zum Job, ...
Mit 36 wurde ich Vater und es ist wunderbar. Viel später hätte es aber auch nicht sein dürfen, als Extrembeispiel ein Bekannter, der sein Leben lang auch keine Kinder wollte, das dann aber bereute und sein Glück in einer deutlich jüngeren Frau fand. Er wurde mit 50 noch Vater. Ob das nun gut oder schlecht oder neutral ist, ist nicht meine Aufgabe zu beurteilen, das muss jeder für sich entscheiden.
Lass dir Zeit, so wie du dich entscheidest, wird es richtig sein.
 
T
Benutzer185976  (41) Öfter im Forum
  • #23
Was hatte sich denn aber geändert?
Die Lebenssituation, ein sicherer Job, nicht mehr von Stadt zu Stadt gependelt sondern eine fixe Bleibe, 8 Jahre Beziehung wo man durchaus dann sagen kann dass man den Partner kennt und in jeder Situation einschätzen kann, ...
es passte einfach plötzlich total ins Bild, auch beruflich konnte ich mir es ein bisschen einteilen, dass ich viel Zeit mit der Familie verbringen kann, sei es durch Homeoffice oder durch geschicktes Einteilen dass ein paar Tage frei bleiben.
 
G
Benutzer Gast
  • #24
Ich habe mir früher immer eingeredet, fester Job, Freundin, Heiraten, Kinder kriegen, eigenes Haus ... so in dieser Reihenfolge wäre es richtig, weil es alle so machen ... und es irgendwie auch erwartet würde.

Nen festen Job hatte ich dann, ne Freundin auch ... nur nach Heiraten und Kinder kriegen war mir auch dem eigenen Haus nie zumute. Meine Ex hingegen wollte immer heiraten und Kinder. Ich habe lange gedacht, der Wunsch würde auch bei mir irgendwann(!) kommen ... nur er kam nicht ... und er ist bis heute nicht vorhanden.

Meine (Ex-)Freundin hat mich dann (teilweise unterschwellig) immer mehr bedrängt, was mich zunehmend genervt hat. Da die Verhütung hauptsächlich über die Pille ihrerseits lief, stellten sich dann irgendwann auch diese "kleinen Spielchen" ein: "Oh ... Pille vergessen". Ergebnis: Damit war der Sex für mich auch gelaufen, weil mit Kondom ging es nicht und ohne Kondom konnte ich nicht mehr kommen.

Im Endeffekt haben wir uns neben vielen anderen Gründen dann nach knapp 10 Jahren getrennt. Sie ist jetzt verheiratet und hat Kinder und ich bin glücklicher Single.

Also Nein ... und obwohl mir einige Leute immer wieder gesagt haben, ich könne doch so gut mit Kinder umgehen ... die Einschränkung durch Kinder wäre mir einfach zu groß, es wäre nicht mehr mein Leben ... und letztendlich ist mir meine Lebenszeit auch zu schade, sie mit "Dingen" zu vergeuden, die mich mental eher "kaputt" machen würden.

So muss ich nun lediglich mit der Erkenntnis leben, dass mein Nachname (Familienstamm) mit mir ausstirbt (sofern ich denn am längsten "durchhalte" :grin:). Meine Schwester hat zwar Nachwuchs, aber die hat mit ihrer Hochzeit auch den Namen ihres Mannes angenommen.
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #25
Bei uns im Bekanntenkreis trennt sich gerade ein Paar. Er wollte immer Kinder, sie wollte keine. Er hat es gleich zu Beginn ihrer Beziehung zur Bedingung gemacht, damit die Beziehung Beziehung wird, und nicht nur Affäre bleibt. Mit rosaroter Brille und Verlustangst hat sie sich auf das "Abenteuer Familie" eingelassen, und zwei Kinder für ihn ausgetragen und mit ihm großgezogen. Hat dabei im Job zurückgesteckt, ihre Karriere für Teilzeitarbeit hergegeben, ihm den Rücken frei gehalten. Das hat sie als Persönlichkeit aber gebrochen. Ihr ging dabei nichts leicht von der Hand. Sie geht, weil sie mit all dem dauerhaft überlastet war und ist. Sie geht, weil sie sich deswegen entliebt hat, weil sie ihm letztlich auch dafür die Schuld gibt - für einen Lebensentwurf, der ihr gar nicht richtig gepasst hat. Sie hat sich "in diesem Paar Schuhe Blasen gelaufen". Sie leben nun das Wechselmodell, und sie erklärt völlig ohne Scham, wie toll die kinderfreien, arbeitsreichen Wochen für sie sind. Beide Kinder sind im Grundschulalter.
 
M
Benutzer186417  (47) dauerhaft gesperrt
  • #26
Ich fände ein Kind schon etwas sehr Schönes, fürchte mich aber immer vor der Änderung des Lebensstils. Meine Arbeit ist mit Familie schlicht nicht kompatibel, wenn man ehrlich ist (und Arbeitskollegen mit Familie haben alle Probleme in der Familie, und einige auch in der Arbeit), und meine Freizeitaktivitäten passen auch nicht dazu.
Ich denke, ich könnte ein guter Teilzeitvater sein, z.B. jede zweite oder dritte Woche, mit anderer Arbeit.
Aber 100%, Kind jeden Morgen da und jeden Abend und oft noch einen guten Teil des ganzen Tages, das ginge wohl nicht gut.
Habe auch noch nie eine Frau gehabt, die ich für eine gute Mutter gehalten hätte. Vielleicht ist das unfair, aber ich ziehe diese Frauen wohl auch nicht dauerhaft an.
 
VRod95
Benutzer186901  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #27
Auch wenn das nicht gern gehört wird: eine Frau, die unbedingt Kinder haben will (bei manchen ist der Drang extrem groß, für mich war es zeitweise fast körperlich schmerzhaft zu wissen, daß ich nie welche haben werde) wird auch Wege finden, schwanger zu werden, notfalls auch gegen den Willen ihres Partners.
Das wäre allerdings ein gigantischer Vertrauensbruch. Wie oft so etwas tatsächlich vorkommt, kann man vermutlich gar nicht genau sagen, da das bestimmt noch nie eingehender untersucht wurde. Ich habe aber in der Vergangenheit auch schon davon gehört. Während eines Praktikums hatte eine Mitpraktikantin einmal beim Mittagessen in der Kantine erzählt, dass sie, wenn sie ein Kind bekommen wollen würde und ihr Partner nicht, einfach dafür sorgen würde, dass sie schwanger wird. Zu meinem Erstaunen, ja eigentlich schon eher Entsetzen hat das bei den anderen Kollegen keinesfalls für Empörung gesorgt.
Deshalb Frage zurück: denkst du über Vasektomie nach oder warum glaubst du, einen "Fehler" vermeiden zu müssen?
Nein ich denke aktuell nicht konkret über eine Vasektomie nach. Irgendwann wird das vielleicht mal ein Thema werden aber im Moment nicht. Ich bin mir sehr sicher, keiner Kinder zu wollen und eben entsprechend auch mein Leben so auszurichten und es hat mich einfach interessiert, ob es andere Menschen gibt, die sich in jungen Jahren auch so sicher waren wie ich und ob es dann auch dabei blieb.
Diese Verantwortung wollte ich nie, weil ich die Möglichkeit "zu gehen" brauche, um atmen zu können
Das kann ich sehr gut nachvollziehen, weil es mir im Grunde genommen genauso geht. Ich muss von Zeit zu Zeit alleine sein um mich zu sammeln, zu erholen und wieder Kraft zu tanken. 24/7 und 365 Tage im Jahr in Gesellschaft zu sein ohne die Möglichkeit einfach spontan "gehen zu können", wie du es nennst, ist für mich eine absolute Horrorvorstellung. Nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag in eine leere Wohnung/ein leeres Haus zurückzukehren ist für mich auch keine schlimme Vorstellung sondern ein absoluter Segen.
 
VRod95
Benutzer186901  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #28
Ich konnte mir mit 27 auch kein Kind vorstellen, es passte einfach nicht ins Leben, nicht zum Studium, nicht zum Übersiedeln, nicht zum Job, ...
Das hört sich ein wenig danach an, dass vornehmlich die externen Umstände dafür gesorgt haben, dass du dir, aus rationalen und gut nachvollziehbaren Gründen nicht vorstellen konntest Kinder zu bekommen, aber keine grundsätzliche und generelle Abneigung vorhanden war, oder?
Ja ich bin noch jung, aber die Zeit vergeht schnell, wir haben jetzt auch schon wieder Dezember und das Jahr ist fast um. In 3 Jahren bin ich 30 und in 8 Jahren werde ich Mitte 30 sein und wenn ich dann eine Partnerin haben werde, die ungefähr in meinem Alter ist (+-5 Jahre), dann ist das Thema Kinder keines, das noch Jahrzehnte in der Zukunft liegt. Außer ich mache es wie dein Bekannter und werde dann mit 50 noch Vater, falls sich da noch eine große Erleuchtung anbahnen sollte :grin:
 
VRod95
Benutzer186901  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #29
Ich habe mir früher immer eingeredet, fester Job, Freundin, Heiraten, Kinder kriegen, eigenes Haus ... so in dieser Reihenfolge wäre es richtig, weil es alle so machen ... und es irgendwie auch erwartet würde.
Das Argument, weil es alle so machen, hat auf mich noch nie einen besonders verfänglichen Eindruck gemacht. Ich hab mich schon immer gefragt, ob die Leute wirklich aktiv entscheiden wie sie ihr Leben verbringen wollen, oder ob sich das halt im Laufe der Zeit so ergibt und viele dann früher oder später den Weg einschlagen, der als normal angesehen wird, weil das eben alle so machen.
Ja ich bin noch (relativ) jung und ich kann nicht wissen ob sich das eines Tages nochmal ändern wird, aber die Vorstellung eines "normalen" Lebens nach Schema F, schreckt mich ziemlich ab. Beim Gedanken an Hochzeit, Kinder, ein Leben im Vorstadt-Haus, Kombi und zweimal im Jahr (klein-)kinderfreundlichen Urlaub friert es mich, um es schmeichelhaft auszudrücken.
Aber wer weiß, vielleicht sitze ich dann mit 50 oder 60 und allen möglichen Freiheiten die man so haben kann da und merke, dass das doch das gewesen wäre, was ich will und es mir nur nicht aktiv bewusst war.
Da die Verhütung hauptsächlich über die Pille ihrerseits lief, stellten sich dann irgendwann auch diese "kleinen Spielchen" ein: "Oh ... Pille vergessen". Ergebnis: Damit war der Sex für mich auch gelaufen, weil mit Kondom ging es nicht und ohne Kondom konnte ich nicht mehr kommen.
Das ist heftig :ratlos: Für mich wären ab diesem Zeitpunkt ebenfalls Sex und Beziehung gelaufen gewesen.
Also Nein ... und obwohl mir einige Leute immer wieder gesagt haben, ich könne doch so gut mit Kinder umgehen ... die Einschränkung durch Kinder wäre mir einfach zu groß, es wäre nicht mehr mein Leben ... und letztendlich ist mir meine Lebenszeit auch zu schade, sie mit "Dingen" zu vergeuden, die mich mental eher "kaputt" machen würden.
Damit kann ich mich zu sehr großen Teilen identifizieren.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #30
ein Leben im Vorstadt-Haus, Kombi und zweimal im Jahr (klein-)kinderfreundlichen Urlaub
Aber wer sagt denn, dass das Leben mit Familie so sein muss? Think outside the box!

Ich habe Freunde, die als digitale Nomaden mit ihren Kleinkindern weltreisen – bis sie ins Schulalter kommen, dann wollen sie irgendwo sesshaft werden, erstmal. Wo? Das wissen sie noch nicht. Aktuell sind sie in Singapur.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #31
Nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag in eine leere Wohnung/ein leeres Haus zurückzukehren ist für mich auch keine schlimme Vorstellung sondern ein absoluter Segen.
Für mich auch :grin: seit ich mich erinnern kann, schon als Kind, war mein größter Wunsch und Luxus, heimzukommen und es ist keiner da. Ist es immer noch - auf das alleine wohnen und die Tür hinter mir zuzumachen und ALLE ANDERN sind auf der andern Seite der Tür würde ich niemals verzichten. Um absolut keinen Preis der Welt.
 
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