Kind hat Autismus-Spektrum-Störung

B
Benutzer175640  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen,
wir haben es schon eine Weile geahnt und unser Sohn bekommt auch schon eine Weile eine Heilpädogoische Therapie. Allerdings war es immer nur eine Vermutung der Therapeutinnen, da diese keine Diagnosen stellen dürfen…

Nun haben wir es aber seid gestern quasi schwarz auf weiß…
Unser Sohn, der heute vier Jahre alt wird, hat Autismus-Spektrum-Störung.
Von einem Arzt das bestätigt was Kindergarten und Heilpädagogin schon gesagt haben…

Ganz unerwartet kommt es nicht, da ich selbst als Kind als „ADHS‘ler“ gegolten habe. Damals hat man aber alle Kinder die „Unnormal“ waren als ADHS abgestempelt. Seid ich selbst im medizinischen Bereich arbeite, weiß ich das es eigendlich eher Autismus-Spektrum-Störung ist.

Nun zum eigendlichen Thema…
Wie seid ihr damit umgegangen bzw. wie lief das bei euch?
Habt ihr Tipps, die allgemeingültig sind?
Wie habt ihr das Thema im Bereich KiGa oder Sportverein angegangen?

Und als kleine Spezial-Frage… Wenn ein Elternteil ebenfalls erkrankt war, wie ist der andere Elternteil damit umgegangen?
Hier ging‘s gestern heiß her, und nein, nicht wie im Forum hier sonst gemeint…
 
M
Benutzer193947  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Ich bin gespannt auf die Antworten!

Ich würde vieles davon abhängig machen, wie stark das Kind im Alltag eingeschränkt ist, wo es Unterstützung braucht und/oder wo es hilfreich sein kann, durch ein Mitteilen der Diagnose mehr Verständnis zu bekommen.
---

Magst du erzählen, warum es bei euch "heiß herging"? Du und dein Sohn seid ja immer noch dieselben Menschen wie vor der Diagnose.
 
Zuletzt bearbeitet:
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #3
Wir vermuten ja bei unserer Großen, dass sie sich irgendwo auf dem Spektrum befindet, aber bisher wird uns geraten, den Schulstart abzuwarten, sie könnte ja auch „nur“ hochintelligent sein (was ich persönlich nicht glaube, aber ich kann da jetzt nicht mit dem Kinderarzt streiten…).

Ich bin da emotional manchmal ein bisschen im Zwiespalt, weil mich ihr Verhalten manchmal echt anstrengt. Ich ermahne mich dann aber immer selbst zu Akzeptanz, Wertschätzung und ein bisschen is i magen*, wie man hier so schön sagt.

*cool bleiben

Verstehe ich das richtig, dass die Situation deine Frau sehr aufregt? Gibt sie dir vielleicht die Schuld dafür?
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Wir starten in den Osterferien mit der Diagnostik. Hier gibt's mal deutlichere, mal weniger offensichtliche Anzeichen, aber überrascht wäre ich nun von keiner Diagnose (außer ADHS). Wir werden sehen, ob es für den Cut-off reicht, ab guten Tagen kann ich es mir nur schwer vorstellen, an schlechten will ich eine Erklärung, warum dieses Kind so "anders" ist.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (41) Planet-Liebe ist Startseite
  • #5
Ich lese gerade ein Kopf voll Gold und kann es nur empfehlen. :smile:

Da geht es auch viel um die Rolle, die man als Eltern spielt, wenn man selbst neurodivergent ist und den damit verbundenen Schuldgefühlen / (Selbst-)Vorwürfen. Aber auch sonst einfach sehr lesenswert, weil es so den klassischen Weg beschreibt, den wir Eltern gehen müssen.

Wir vermuten ja bei unserer Großen, dass sie sich irgendwo auf dem Spektrum befindet, aber bisher wird uns geraten, den Schulstart abzuwarten, sie könnte ja auch „nur“ hochintelligent sein (was ich persönlich nicht glaube, aber ich kann da jetzt nicht mit dem Kinderarzt streiten…).
Warum nicht? Der Kinderarzt ist da kein Experte und Mädchen sind eh hoffnungslos unterdiagnostiziert. Unsere Fragebögen waren so auf Jungs zugeschnitten und selbst unsere Therapeutin sagte: "Die Fragebögen sind total gut, wenn sie nicht passen, hat sie es halt nicht...ähm Naja. ) Bei dem, was dein Mann mitbringt (und den Schwierigkeiten, die die Halbbrüder der Leichtmatrosin haben) würde ich drauf wetten, dass auch sie neurodivergent ist.

Man überlege mal, wie lange die Diagnose bei Daylight Daylight gedauert hat. Und da ist der Junge ja rückblickend recht eindeutig im Spektrum. (Ich meine das wertfrei, ich weiß, wie schwer es ist, gute Diagnostik zu bekommen. Selbst bei uns musste ja alles richtig bergab gehen, bis mal jemand hinschauen wollte- und das, obwohl das Kind so eindeutig mindestens ADHS hat, dass ich heute schreiend im Kreis rennen möchte, wenn ich daran denke. :ninja:
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #6
Off-Topic:
Dreizehn Dreizehn leider erlaubt mir unser Gesundheitssystem keine Diagnostik auf eigene Faust, ich bekomme ohne Überweisung vom KA keine Überweisung zum Kinderpsychologen, und der KA sagt: „Möglicherweise hochintelligent und HSP, aber eher kein Autismus, erstmal Schule abwarten.“ 🤷🏻‍♀️

Ich hatte durch die Empfehlung von Zaniah Zaniah (glaube ich) die MBAS-Bögen ausgefüllt und ausgewertet, wo sie unter dem Gesamt-Cut-Off liegt, aber bei Skala C und D über den Cut-Offs, irgendwas ist also definitiv anders in ihrem kleinen Kopf. Aber: Die MBAS kann zum Beispiel bei Hochintelligenz nur unter Vorbehalt angewendet werden, was sagt mir das jetzt?

Genau, wenig. Weil ohne psychologische Beurteilung keine Diagnose. 😶

PS: Die Jungs haben Dyslexie, da sehe ich keinen Zusammenhang. So ziemlich alle Männer in der Familie meines Mannes sind Dyslektiker, ich werde den Astronauten da im Auge behalten müssen.

Autismus gibt es allerdings tatsächlich auch in der Familie. 🤔
 
Dreizehn
Benutzer20579  (41) Planet-Liebe ist Startseite
  • #7
Off-Topic:

Dyslexie ist ja auch eine Neurodivergenz. Deswegen passt es.
 
B
Benutzer175640  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Erstmal vielen Dank für eure Antworten…
Und das mehrfach empfohlene Buch wurde umgehend in den Warenkorb eines bekannten Onlineshops gelegt und kommt heut😉

Auf die Fragen bezüglich des „heiß Hergehens“ kann ich euch folgendes Berichten…
Für meine Frau war es ein großer Schock. Er ist und bleibt ein Einzelkind und sie wünschte sich einfach ein „normales“ und „pflegeleichtes“ Kind welches sich normal entwickeln und man am Alltag ohne Nachzudenken teilnehmen kann….
Indirekt wurde mir die Schuld zugeschoben, da ich ja selbst ein Betroffener bin.
Dadurch das sie sich mit dem Thema beschäftigt hat, ist ihr klar geworden, warum ich manchmal bin wie ich bin, und das man da nicht viel ändern kann…
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #9
B Badner2209 den Wunsch nach einem „normalen“ und „pflegeleichten“ können die meisten Eltern sicherlich verstehen, insbesondere wenn es bei ihnen eben nicht so ist. 🙂

Es ist natürlich nicht fair von deiner Frau, dich zu beschuldigen, aber verständlich. Vermutlich braucht sie etwas Zeit, um die Diagnose zu verarbeiten und die Konsequenzen zu akzeptieren. Und das ist okay. 😊 Ich hoffe, dass das Buch euch ein bisschen hilft (ich habe es auch schon bestellt und bin wirklich froh über all die tollen Tipps hier im Forum).

Wie geht es dir denn mit der Situation?
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #10
Ich schreibe hier im Forum nichts mehr über mein Kind, daher kann ich inhaltlich nicht darauf eingehen.
Was ich dir aber rate ist, dich beraten zu lassen: zum Thema Pflege-Grad, Grad der Behinderung, AO-SF-Verfahren, Schulbegleitung, Nachteilsausgleich und Autismus-Therapie. Die läuft in meinem Bundesland bis zur Einschulung als Frühförderung über das Sozialamt, aber Schuleingang über das Jugendamt, Fachstelle 35a. Die Schulthemen sind in jedem Bundesland unterschiedlich geregelt, ist aber sehr wichtig, das frühzeitig anzugehen, VOR der Einschulung wenn möglich, damit es nicht eskaliert. Der GdB und der Pflegegrad bringen teils monatliches Geld, aber auch massive Steuer-Erleichterungen von bis zu mehreren tausend Euro im Jahr.
Mehr gerne persönlich.
 
M
Benutzer193947  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Welches Buch ich noch gut fand: "Der Junge, der zu viel fühlte" von Lorenz Wagner. Es geht um einen Hirnforscher, der sich mit Autismus beschäftigte und für den die damals gängigen Forschungsergebnisse nicht zum Verhalten seines eigenen autistischen Sohnes passten. Er stellte dann fest, dass die Synapsen im Gehirn von Autisten nicht wie angenommen schlechter, sondern besser funktionieren. Sie leiten deutlich(!) mehr Reize weiter als bei neurotypischen Gehirnen.

Und von mehreren Eltern mit Kindern aus dem Spektrum wurde mir noch "Von Wölfen und Bären" von Verena Karl und Eduard Sadzakov empfohlen. Da kann ich selbst aber noch nicht viel zu sagen, weil ich erst angefangen habe. Sie greifen aber genau die Fragen und Sorgen auf, die offenbar auch deine Frau gerade bewegen.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #12
Mir sind die meisten Bücher tatsächlich zu "romantisch-pädagogisch", sie passten weder zu mir noch zu meinem Kind. Was ich aber empfehlen kann ist eine regelmäßige, individuelle Beratung im Autismus-Therapie-Zentrum. Die sehen das Kind, die sehen die Eltern und können individuell auf euch als gesamtes eingehen. In dem Alter ist die meiste Arbeit nämlich an den Eltern und nicht am Kind.
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #13
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (31) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #14
Ich mache ehrenamtliche Jugendarbeit.
Persönlich mag ich es schon, wenn Eltern uns eine Info zu Einschränkungen der Kinder geben. Da kann man blöde Situation im Vorfeld vermeiden. Wir haben z.B. ein Kind das nicht lesen kann. Wurde uns aber vorher nicht gesagt und war dann für alle Beteiligten eine blöde Situation als wir es vor versammelter Mannschaft rausgefunden haben. Oder als wir Joggen waren und ein Kind nach der Hälfte des Rundweges gesagt hat, dass es eine Fußfehlstellung hat und deshalb nicht so viel Joggen soll.
Eine Diagnose brauchen wir aber nicht.
Es gibt Bereiche wo einem der "Stempel" hilft, z.B. um an manche Hilfsangebote zu kommen und andere wo er verhindert, dass die Person dahinter gesehen wird.
Leider gibt es immer noch schlecht informierte oder unbeschulbare Menschen in dem Bereich, die da mit echt vielen Vorurteilen rangehen.

Off-Topic:

Ich persönlich lege meine ADHS Diagnose z.b. auch nur selten offen. Da ich über meine Stärken und Schwächen nicht lüge, werden es sich aber die meisten Menschen, die sich damit beschäftigen und nicht in negativen Vorurteilen Festhängen, denken können :zwinker:
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #15
In der Schule kommt man ohne Outing Gegenüber den Lehrkräften nicht weiter. Ohne Diagnose kein AOSF, keine Schulbegleitung, kein Nachteilsausgleich, keine generelle Rücksicht. Ob man sich gegenüber den Eltern und Kindern offenbart ist etwas anderes. Andererseits: wenn das Kind ausrastet und eine Schulbegleitung hat, dann wissen die meisten ja eh was Sache ist. In der Klasse meines jüngeren Kindes ist das gar kein Problem. Die Schulbegleitung wird gemocht und ist einfach ein Teil der Klassengemeinschaft. Andererseits kann man etwas, was einmal ausgesprochen hat nie wieder einfangen. Es steht und fällt mit der sozial-emotionalen Auffälligkeit des Kindes.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (41) Planet-Liebe ist Startseite
  • #16
Dadurch das sie sich mit dem Thema beschäftigt hat, ist ihr klar geworden, warum ich manchmal bin wie ich bin, und das man da nicht viel ändern kann…
Was uns tröstet, ist: Offenbar ist man ja "gut genug", um einen liebenden Partner zu finden, der sogar Kinder mit einem möchte. :zwinker: Denn am Ende ist das doch das Ziel: Ein Kind mit Wohnung, Job, Partner, ggf. Kindern... Und ja, das ist für viele Autisten drin. Sonst gäbe es nicht so viele Spätdiagnosen, nicht alle sind schon als Kind massiv auffällig.

Dass man es heute oft früher rausfindet, ist ein Segen, so vermeidet man, dass die Kinder als verschrobene Onkels mit Eisenbahnsammlung enden. Es gibt so viele Hilfen, so viele Adressen, aber ja, es ist ein Mehraufwand. Je nach Ausprägung ist es natürlich eine massive Einschränkung, aber auch daran kann man arbeiten. Muss man auch, es hilft ja nix.

Ich buche gerade vom Pflegegeld wieder mal Urlaub, das tröstet mich immer ein bisschen. Wir haben viel Entlastung, z.B. eine hervorragende Familienhilfe, die teilweise noch eine systemische Familientherapeutin mitbrachte. Die Gespräche helfen uns sehr und auch die Entlastung - gestern z.B. war sie mit der Großen auch einfach mal im Streichelzoo und wir hatten frei. Das tut gut und gibt uns neue Energie für den teilweise doch anspruchsvollen Alltag.

Die Schublade hat man eh, ob das nun "die mit ihrem gestörten Kind" sind oder "die mit dem ASS/ADHS-Kind". Letzteres ist mir langsam lieber, auch wenn viele ADHS für Erziehungsfehler halten oder für eine Modediagnose. Mir ist es langsam egal, ich habe ein gutes Umfeld und habe die Leute ohne Verstand aussortiert, aber die, die bleiben, können differenziert denken und sind mir eh lieber.

Mir persönlich hilft der positive Ansatz sehr weiter, ich liebe meine Kinder und finde sie großartig, auch wenn ich uns allen weniger Stress gönnen würde. Wenn ich aber so sehe, was da draußen an "normalen" Kindern so rumläuft, nehme ich gerne wieder meine. :zwinker: Trotz der Schwierigkeiten. Es ist am Ende ein bisschen wie Trauerarbeit, man muss sich von manchem verabschieden, Akzeptanz üben und dann mit dem arbeiten, was man hat. Da hilft mir aber schon auch ein ressourcen- und stärkenorientierter Ansatz und nicht die rein defizitorientierte Betrachtung, die das Umfeld oft vermittelt. Ich möchte kein Mitleid für unser Schicksal, ich möchte daran stärker werden - und ich glaube, das tue ich auch. :smile: Es gibt gute und schlechte Tage, aber ich genieße auch sehr oft den chaotischen Haufen, den wir hier haben.
 
FrauNaddi
Benutzer174959  Meistens hier zu finden
  • #17
Off-Topic:
Hab noch nicht alle Kommentare gelesen, also sry wenn was doppelt erwähnt wird


Die Tipps von lulu möchte ich hier hervorheben! Denn pflegegrad ist unabhängig von der Diagnose (wir haben schon vor der Diagnose adhs/ angststörung den grad 2 ohne Widerspruch bekommen… ich freu mich sehr über die Haushaltshilfe)

Auch eine familienberatung kann ich empfehlen (vorausgesetzt die Person gegenüber passt) diese gibt zb Strategien und Vorschläge für bestimmte Situationen und Verhaltensweisen für die Eltern! Was bei uns scheinbar extrem wichtig ist… hier knallts regelmäßig wenn mein adhs (wobei ich manchmal glaube in mir steckt eine Autistin, aber der Neurologe/therapeut ist kaum zu gebrauchen) und das meines Sohnes stur sind 😣… kannst dir ja vorstellen was hier los ist, wenn dann auch noch pms dazu kommt 😳🫣

Ansonsten sind allgemein gültige Vorschläge immer schwierig den jeder MENSCH ist individuell, ganz gleich ob neurodivergent oder nicht…

Aber ein paar Dinge kann ich weitergeben…

Struktur und konsequente Regeln!
also Regeln im Sinne von um 18 Uhr ist Ende mit Medienzeit, egal ob die 90 min aufgebraucht sind oder nicht… im Grunde gilt das ja für jedes Kind, aber neurodivergente reagieren sehr deutlich darauf wenn etwas nicht nach dem gewohnten Schema läuft…
Diese Regeln müssen selbst ausgetestet und evtl. Angepasst werden je nach familienstruktur… und sie müssen Sinn ergeben… denn ich kann mir natürlich den Mund fusselig reden „Schuhe weg, Tasche leer machen und Jacke aufhängen“ das sag ich jeden Tag! Das is einfach so (hat natürlich was mit der kurzen aufmersamkeitsspanne zu tun, hier greift zum Glück das Verständnis das ich selbst nicht besser bin… vergesse so gut wie jeden Abend das Fenster vor dem schlafen gehen zu öffnen was der Mann dann doch selbst machen muss)

Auslastung… nicht nur körperlich sondern auch geistig…

Gewisse Dinge Outsourcen, bei uns war das die „Hausaufgaben“Situation (offiziell hat die Schule keine Hausaufgaben, aber er muss vieles nacharbeiten), das gab hier regelmäßig eskalierende Nachmittage… seit er zur Nachhilfe geht is es zumindest entspannter wenn er zuhause dann ran muss…

Den Charakter der gesamten Familie berücksichtigen… ich mach kreative Dinge mit den Kindern und mein Mann is der Aktion Typ mit rausgehen und toben, also hat jeder seine „Rolle“

Ja ansonsten Verständnis, das klappt natürlich nicht immer… entspannt aber… es ist quasi jeder Bereich des Lebens der da „behindert“ wird… Essen (eatpicking/vergessen/dopaminkick) oder schlafen (nicht einschlafen/ früh aufstehen) manche Bereiche kann man 5 gerade sein lassen… andere leider nicht…

Das bringt mich zum nächsten Punkt… Förden und führen als Eltern! Führen zb das sozial anerkannte Regeln gelernt werden ohne das diese zum masking werden… das ist echt schwierig und ein schmaler grad… hier wird dann vllt Verhaltenstherapie für das Kind hilfreich(aber ich behaupte mal dafür ist euer Kind noch zu jung)…


Off-Topic:
Gott is dat wieda lang geworden… sollte noch was unklar oder ähnliches sein dann einfach fragen/was sagen ☺️
 
Dreizehn
Benutzer20579  (41) Planet-Liebe ist Startseite
  • #18
Bei uns helfen feste Strukturen übrigens nur im Rahmen. Da das Autonomiebedürfnis extrem hoch ist und was an manchen Tagen klappt, geht an anderen schlicht nicht. Bei uns führt feste Struktur teilweise zu massiven Meltdowns, deswegen funktionieren bei uns gewisse Zeitkorridore und Exitstrategien weitaus besser. Das muss man rausfinden, leider kommen die Kinder ohne Anleitung.

Wir haben hier Dank Jugendamt alle Hilfen, die es gibt. Eine super Sachbearbeiterin die alles auf dem Schirm hat und gute Ideen hat. Die Scheu, solche Institutionen hinzuzuziehen haben wir also früh abgelegt.

Beim Pflegegrad - den predige ich ja seit Jahren - muss man auch wissen, dass er einem Rentenpunkte gibt, wenn man wegen des Kindes nur Teilzeit arbeitet. Und man Unterstützung durch Babysitter und Großeltern als Verhinderungspflege bezahlt bekommen kann.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #36
ATZ sind Autismus-Therapie-Zentren, die in der Regel vom Jugendamt nach 35a und nicht von den Krankenkassen finanziert werden. Die meisten bieten keine Diagnostik an, sondern nur Beratung für Angehörige und Therapie.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #39
Neuste Studien gehen von einer Erblichkeit von 90% aus. Allerdings geht es nur von "unten nach oben". Sprich, nicht 90% der Kinder von Menschen mit ASS haben ASS, aber 90% aller Kinder mit ASS haben ein Elternteil mit ASS.
 
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Dreizehn
Benutzer20579  (41) Planet-Liebe ist Startseite
  • #41
Off-Topic:

Nicht für alle Menschen besteht das Lebensziel darin, einen Partner finden. Auch Kinder sind nicht auf jedermanns Agenda. Gerade bei (männlichen) Menschen mit ASS ist das oft nicht der Fall. Und das ist auch okay :smile:. Wenn es ein ASS-Mensch schafft, selbstständig sein Leben zu führen und vielleicht sogar einen Job ausübt, einer, der ihm Spaß macht, ist m.E. sehr viel gewonnen.
Das stimmt natürlich, aber dennoch ist es ja etwas, was man sich häufig für sein Kind wünscht. Dass es Beziehungen führt (muss ja nicht aufs Leben ausgelegt sein), Freunde hat, einen Job hat. Und auch irgendwann finanziell unabhängig ist. Das ist für sehr viele ND einfach auch drin, sonst wären wir nicht alle hier. :zwinker: Dass man sich natürlich auch aktiv dagegen entscheiden kann oder kein Interesse daran hat, bestreite ich nicht. Es kann auch für manche Familien passend sein, dass man bei den Eltern wohnen bleibt, keinen Partner möchte usw. Letztendlich wünsche ich mir aber für mein Kind diese Möglichkeiten, soziale Teilhabe und eine gewisse "Selbstwirksamkeit" und Unabhängigkeit auf lange Sicht. Viele Väter der betroffenen Kinder hier wurden ja offenbar auch mal von einer Frau geschnappt und als Vater ausgewählt, das ist ja nicht automatisch zum Scheitern verurteilt. Es ist eben ein Spektrum und nicht alle sind extrem auffällig (und auch nicht für immer, ich habe durchaus Verwandte, die spät die große Liebe fanden, während sie in den 20ern und 30ern noch extrem verschroben waren).

Zum Thema Gespräche: Ich finde es mega schwer und es ist bei uns auch Dauerthema. Ich habe auch schon gegen ärztlichen Willen mein Kind nicht mitgenommen, wenn ich nicht ausschließen konnte, dass es nach einem Geschmack läuft. Da muss man als Eltern ein bisschen zum Löwen werden, direkt zu Beginn klarstellen: "Ich rede nicht vor dem Kind ÜBER das Kind." Gerade diese Kinder haben so einen fragilen Selbstwert, da muss ich nicht noch mit: "Ist schon x Jahre alt und kann sich trotzdem nicht alleine den Popo abputzen" vor einem fremden Arzt anfangen. (Als Beispiel). Auch Meltdowns, starke Wut und soziale Probleme sind schambelastet für die Kinder, das muss nicht sein. Beim Pflegegrad hatte ich dankbarerweise einen Videotermin, bei dem der Gutachter alles, was ich vorab schriftlich hingeschickt habe, wusste und darüber nicht erneut sprechen wollte, er hat das Kind nur zum Alter, Freundschaften und wie es in der Schule läuft, gefragt und meinte danach zu mir, ihr Verhalten sei ganz typisch. Mein Kind fand den Mann nett und hat keinen Verdacht geschöpft. Das fand ich super so, auch wenn es leider nicht immer so laufen muss.

Bei uns gab es meist die Möglichkeit, dass das Kind im vorderen Bereich mit einer MFA ein Bild malt, wenn das nicht geht, haben wir uns beide Urlaub genommen und Termine gemeinsam gemacht. So machen wir auch Hilfeplangespräche mit Schule, Jugendamt usw., weil es sonst fürs Kind einfach nicht schön ist und man als Eltern nicht offen reden kann und vieles verwässert. So kann keine vernünftige Diagnostik und Hilfe entstehen.
 
M
Benutzer193947  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #46
Warum nicht? Laut unserem Kinderarzt reicht das aktuell
Weil ein "normaler" Kinderarzt diese Diagnose gar nicht stellen kann/darf.
Er kann einen Verdacht äußern. Er kann auch seine Meinung äußern, dass mehr im Moment nicht nötig ist. Aber das ist eben keine offizielle Diagnostik.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #48
Wartezeiten für eine normale KJP liegen je nach Region bei 3-12 Monaten für ein Erstgespräch (!). Diagnostik oder gar Therapie braucht noch mal länger.
Der Grund weswegen der Arzt sagt, dass es jetzt "reicht" ist, dass es für das Sozialamt und die Frühförderung reicht. Aber es reicht eben nicht mehr für die Schule und das Jugendamt, die ab Einschulung übernehmen. Ab da an wird das alles deutlich strenger. Unser Jugendamt hat in der FS 35a Bearbeitungszeiten von über 6 Monaten (bei uns hat sich der Erstantrag über 1 Jahr hingezogen). Und erst dann wird überhaupt nach einer Schulbegleitung oder nach einem ATZ gesucht. Da gibt es dann wieder Wartezeiten. Von Diagnose bis zur Installation einer Therapie oder einer Schulbegleitung kann es locker ein Jahr brauchen. Davor kommt die Zeit der Diagnostik. Da ist man dann schnell bei 2 Jahren. (Bei Mädchen mit Verdacht auf ADHS, ASS oder AuADHS sind es meistens noch mehr Jahre. In meinem Umfeld sind die Erfahrungen eher bei 3-5 Jahren bei Mädchen, 1-2 Jahre bei Jungen.) Wir hatten doch hier im Forum den Fall von einem Mädchen, dem es wirklich sehr, sehr schlecht ging, inkl. Fremd- und Eigengefährdung. Obwohl das JA ab der ersten Woche nach der Einschulung involviert war, gab es die Schulbegleitung erst weit nach Ostern. Das hat dem Kind ein Schuljahr geklaut und es musste wiederholen. Das muss ja nicht sein.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #50
Meine Frau kämpft immer noch mit der Diagnose und der Tatsache jetzt zwei Autisten daheim zu haben… Gelegendlich kommen dann so Sprüche wie „Was hab ich verbrochen zwei Problemfälle daheim zu haben?“ oder „Zwei behinderte daheim… Fucking Leben…“
Das belastet dann die Beziehung doch ziehmlich, aber ändern kann sie es eh nicht…
Das finde ich unfassbar gemein und würde ich ihr auch so ruhig wie möglich spiegeln.
Sie hat sich in dich verliebt und war nie gezwungen, diese Beziehung zu führen. Euer Kind war sehnsüchtig gewünscht, wie genau es ist, hat man einfach nicht in der Hand.
Ich bin in einer ähnlichen Situation, mein Mann hat keine Diagnose, zeigt aber deutliche Asperger-Tendenzen und unser Sohn ist gerade in der Diagnostik. Mich selbst zu bemitleiden, weil beide Hürden im Leben haben und ihr Umfeld schlechter verstehen können bzw. schlechter verstanden werden käme mir anmaßend vor. Die beiden sind ja (zusammen mit unserem zweiten Sohn) die wichtigsten Menschen in meinem Leben, auch wenn es nicht immer einfach ist.
Eventuell hilft euch auch parallel eine Familientherapie.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #53
Das kann doch nicht ihr scheiss Ernst sein.
Naja, es ist eine anstrengende Situation, das ist einfach so. Ich kenne ähnliche Diskussionen von zu Hause, allerdings sind mein Mann und immerhin so weit gekommen, dass wir nun wissen, dass seine Reaktionen vor allem durch das Aufwachsen mit einer nazisstischen (und vermutlich soziapathischen) Mutter und einem perfektionistischen Vater, der Abweichungen von der „Norm“ sehr kritisch sieht, entstanden sind.

Ich bin da aber auch sehr deutlich und böse geworden und habe ihn in die Schranken gewiesen.

Eine Behinderung zu haben, macht jemanden nicht zu einem Menschen zweiter Klasse.

Aber auch bei uns fiel neulich der Satz: „Ich will kein Kind mit Autismus-Diagnose. Das macht alles so kompliziert.“
Worauf ich nur meinte: „Das Kind hast du schon, ob mit Diagnose oder ohne. Eine Diagnose gibt uns aber Möglichkeiten.“

B Badner2209 sei da bitte sehr deutlich zu deiner Frau und lass dich nicht von ihr demütigen! Familien-/Paartherapie kann helfen. Aber dafür muss sie verstehen, was solche Kommentare mit dir machen.
 
B
Benutzer175640  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #59
Ihr hattet doch noch Embryonen übrig und eingefroren, nicht wahr? Dann wäre die gute Nachricht, dass ihr eben nicht noch einmal durch die richtige Kinderwunsch-Stimulationsthematik müsst. Also solltet ihr euch doch noch einmal umentscheiden. 😉
Ja genau.
Aber die haben wir vor zwei oder drei Jahren nach Ablauf der Pflichtfrist gekündigt. Da schon da klar war, das wir das nicht nochmal machen und dann wurde der Wunsch immer Klarer, das er ein Einzelkind bleiben wird.
 
celavie
Benutzer58054  (43) Sehr bekannt hier
  • #60
Ich habe nicht alles gelesen.

Ich habe zwei Söhne (12 und 10). Der Große hat (mittel)schweres ADHS - nimmt Ritalin und hat 25h/Woche Schulbegleitung plus freie Gesamtschule. Er ist verhaltensauffällig und oft einfach echt schwierig - ja, das Familienleben ist schwierig. Ich habe auch ADHS und komme mit Sport und Medis ganz gut zurecht.

Der „Kleine“ hat eine Verdachtsdiagnose. Mich würd es nicht wundern.

Wir gehen alle total offen damit um. Innerhalb der Familie, Schule, Freunde, erweiterter Familie. Manchmal machen wir Witze über unsere Tage, Fuck-Ups und so. Manchmal sind wir (M und ich) milde zueinander, wenn alles Mals wieder in einen riesen Streit und Stress endete.

Ja, es ist sehr turbulent, es ist sehr anstrengend, man muss sehr viel mehr begleiten und aushalten. Was soll’s.
„Sie werden was sie sind“ sagt mein Freund.
 
B
Benutzer175640  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #61
Sooo… Nachdem wieder etwas Zeit vergangen ist, hier der aktuelle Stand des „Chaos“…

- Erstgespräch beim Kinderpsychologen hatten wir spontan früher eines.
Er geht, nur vom ersten Eindruck aus, davon aus, das unser Sohn eine Mischung aus ADHS und ASS hat.
Genaueres wird es nach der ausführlichen Diagnose (nach den Sommerferien) geben…

- Als Tipp gab er uns mit, wir sollen uns mal überlegen ob wir eine Reittherapie beginnen wollen, natürlich Selbstzahler (Danke Gesundheitssystem…), da dies schon bei vielen Kindern gut geholfen hat.

- Im Kindergarten läuft es überhaupt nicht gut… Er haut, beißt und zwickt gelegendlich andere Kinder, wenn sie ihm zu laut sind oder zu nahe kommen.
Er hat jetzt Lärmschutzkopfhörer im KiGa, allerdings isses da dann schon zu spät…
Vom KiGa wurde angeregt, ob wir uns nicht mal überlegen wollen, zu schauen wo es einen „Sonderpäfagogischen KiGa“ mit Kleingruppen gibt…
Allerdings ist unser KiGa aus baulicher Sicht auch ne Katastrophe, da es keine Rückzugsmöglichkeiten gibt…

- Meine Frau hat sich langsam besonnen und tickt wieder normal, im Vergleich zu vor ein paar Monaten. Hin und wieder ist sie mal genervt. Aber in so Momenten wie heute, wo ein Weltuntergang bestand weil die Lego-Eisenbahn einfach abgebaut wurde (von ihr), ist sie dann ganz froh wenn ich weiß, wie ich ihn aus dem „Tick“ hole und die Situation befriede…
 
Metallfuß
Benutzer177659  (42) Sehr bekannt hier
  • #62
Vom KiGa wurde angeregt, ob wir uns nicht mal überlegen wollen, zu schauen wo es einen „Sonderpäfagogischen KiGa“ mit Kleingruppen gibt…
Meine Erfahrung mit Kindergärten ist, das sie euch rausschmeißen bzw. den Vertrag nicht verlängern, wenn es schwierig wird. Also macht das, habt einen Plan B, und guckt euch andere Kigä an.
 
B
Benutzer175640  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #63
Meine Erfahrung mit Kindergärten ist, das sie euch rausschmeißen bzw. den Vertrag nicht verlängern, wenn es schwierig wird. Also macht das, habt einen Plan B, und guckt euch andere Kigä an.
Aktuell haben wir ne ganz gute Basis mit dem KiGa.
Die Ergotherapie darf sogar zum „Hausbesuch“ in den KiGa kommen um dort mit einem anderen Kind eine Art Gruppentherapie durchzuführen.
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #64
Reittherapie kann ich nur empfehlen, B Badner2209 . Und ja, das zahlt man dann privat, aber wenn ihr einen Pflegegrad bekommt, kann man das Geld dann z.B. dafür nutzen.

Ich weiß nicht, wie es in eurem Bundesland ist, aber gibt es die Möglichkeit für einen Integrationsplatz in der Kita? Dann steht eurem Kind ein Sonderpädagoge zur Verfügung, der unterstützt. Wir hatten damals leider echt Probleme, weil wir aus unserer Kita “geworfen” wurden (keine I-Kita) und in der neuen wurde uns ein I-Platz zugesagt, nur damit einen Monat nach Start alle Sonderpädagoginnen kündigen und mein Kind in einer offenen Kita mit 60 Kindern total hohl dreht. Aber Wechseln ging dann auch nicht mehr. Also kümmert euch, vor allem um die offizielle Diagnose, damit euer Sohn zumindest zum Schulstart Anspruch auf eine Schulbegleitung hat. Ohne wird es wahrscheinlich sehr schwer für ihn werden…
 
Metallfuß
Benutzer177659  (42) Sehr bekannt hier
  • #65
Aktuell haben wir ne ganz gute Basis mit dem KiGa.
Die Ergotherapie darf sogar zum „Hausbesuch“ in den KiGa kommen um dort mit einem anderen Kind eine Art Gruppentherapie durchzuführen.
Das ist Gold wert! Ich bin wie gesagt skeptisch, aber ich habe z.B. aus Hessen auch gutes über Kindergärten gehört.
Ich drücke Euch die Daumen, das das weiter gut läuft. Die Hinweise wg. Diagnose zum Schulstart sind wichtig, aber da seid ihr ja jetzt dran.

Ich hoffe, Eure Paarbeziehung renkt sich wieder weiter ein!
 
B
Benutzer175640  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #66
Reittherapie kann ich nur empfehlen, B Badner2209 . Und ja, das zahlt man dann privat, aber wenn ihr einen Pflegegrad bekommt, kann man das Geld dann z.B. dafür nutzen.
Ja. Hab ich auch schon oft gelesen, das es wohl sehr gut sei. Jetzt schauen wir mal, ob‘s in der Nähe einen Platz gibt. Und wie es finanziert wird, ohne das Tafelsilber zu verscherbeln😂
Ich weiß nicht, wie es in eurem Bundesland ist, aber gibt es die Möglichkeit für einen Integrationsplatz in der Kita? Dann steht eurem Kind ein Sonderpädagoge zur Verfügung, der unterstützt. Wir hatten damals leider echt Probleme, weil wir aus unserer Kita “geworfen” wurden (keine I-Kita) und in der neuen wurde uns ein I-Platz zugesagt, nur damit einen Monat nach Start alle Sonderpädagoginnen kündigen und mein Kind in einer offenen Kita mit 60 Kindern total hohl dreht. Aber Wechseln ging dann auch nicht mehr. Also kümmert euch, vor allem um die offizielle Diagnose, damit euer Sohn zumindest zum Schulstart Anspruch auf eine Schulbegleitung hat. Ohne wird es wahrscheinlich sehr schwer für ihn werden…
Schwieriges Thema… Ganz schwieriges Thema… In BaWü geht das auch. Grundsätzlich…
Jetzt kommt das „ABER…“…
Wenn man die Diagnose hat, den Antrag ausgefüllt hat und der eingegangen und bewilligt ist, kann man mit bis zu 18 Monate Wartezeit rechnen…
 
celavie
Benutzer58054  (43) Sehr bekannt hier
  • #67
B Badner2209 das ist aber besser als nicht. Ich habe auch fast 2 Jahre für die Schulbegleitung meines großen Sohnes gekämpft. Er hätte schon in der Grundschule Hilfe gebraucht, sie kam aber erst im 1. Halbjahr der 6. Klasse.
Ich kann nur empfehlen, sich so früh wie möglich zu kümmern.
 
M
Benutzer193947  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #68
Wir hatten jetzt endlich den Termin bei der Fachärztin für Kinder und Jugendpsychiatrie, auf den wir seit einem Dreivierteljahr gewartet haben. Ergebnis: Wir sollen uns an Praxis A oder B wenden, weil nur die die Diagnosen stellen. Hä? Ich hatte ja konkret mit der Frage nach einer Autismus-Diagnostik einen Termin bei ihr gemacht. Dann erzählte sie mir noch, ich könne mich ja an ein Autismus-Zentrum wenden - das habe ich natürlich schon längst gemacht und damals als Antwort bekommen, dass sie uns erst helfen können, wenn wir die offizielle Diagnose haben; das sollte eine Fachärztin eigentlich wissen. Wir stehen also gerade wieder bei Null und ich fühle mich veräppelt.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #69
Wir stehen also gerade wieder bei Null und ich fühle mich veräppelt.
:knuddel:

Ich kenne das Gefühl. Ich versuche schon den ganzen Sommer (ganz schlecht hierzulande… 🤐) einen Beratungstermin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu bekommen, aber wenn man nicht um Punkt 8 Uhr anruft, nehmen die gar keine Anrufe mehr entgegen. 🙄

Immerhin habe ich aber bei der Familienhilfe in unserem Stadtteil nun einen Termin für nächste Woche. Die Sozialarbeiterin ist auf Familien mit neurodivergenten Kindern spezialisiert und soll erst einmal mir (und meinem Mann) helfen, den Alltag besser in den Griff zu bekommen, während wir auf die Diagnostik warten.

Mein Mann verhält sich ja leider immer noch recht ablehnend und sagt immer wieder, dass er keine Diagnose will. Aber die Probleme verschwinden ja nicht, nur weil keine Diagnose vorliegt. Oder anders ausgedrückt: In der Schublade steckt das Kind ja trotzdem. 😒

B Badner2209 wie ist es denn bei deiner Frau mittlerweile? Wie geht es ihr mit allem und wie geht es euch als Paar?
 
B
Benutzer175640  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #70
B Badner2209 das ist aber besser als nicht. Ich habe auch fast 2 Jahre für die Schulbegleitung meines großen Sohnes gekämpft. Er hätte schon in der Grundschule Hilfe gebraucht, sie kam aber erst im 1. Halbjahr der 6. Klasse.
Ich kann nur empfehlen, sich so früh wie möglich zu kümmern.
Jup. Die Schulbegleitung werden wir nach Möglichkeit gleich mitbeantragen, auch wenn der Kinderpsychologe glaubt, das es in der Schule besser für ihn wird, da klare Strukturen und Aufgaben herrschen. Und nicht planloses Klötzchenspielen wie im KiGa.
 
B
Benutzer175640  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #71
B Badner2209 wie ist es denn bei deiner Frau mittlerweile? Wie geht es ihr mit allem und wie geht es euch als Paar?
Naja… Es ist durchwachsen… Es gibt gute Tage (wenn unser Sohn nen guten Tag hat) und es gibt schlechte Tage (wenn unser Sohn nen schlechten Tag hat) bei uns… Sie hadert immer noch damit. So langsam versteht sie manchens. Aber gelegendlich bin ich immer noch der Verursacher…
Und ich glaub, ich muss nicht sagen wie Scheiße (sorry, aber so isses) es ist, zu wissen was man für nen Kack vererbt hat und wie toll es ist wenn man dafür auch noch beschuldigt wird…
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #72
Oh nee, B Badner2209 , zieh dir diesen Schuldschuh bitte nicht an! 🥺

Es ist ja nun keineswegs so, dass aus „Ich bin autistisch“ automatisch folgt: „Mein Kind ist autistisch.“

Bei meinem Mann in der Familie gibt es so viel Neurodivergenz, dass es schon etwas ironisch ist, dass er sich an einer möglichen Diagnose so stört. 🥲

Ich wünsche dir und deiner Frau, dass ihr einen guten Weg findet, auch für euch als Paar. 🙂
 
B
Benutzer175640  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #73
Oh nee, B Badner2209 , zieh dir diesen Schuldschuh bitte nicht an! 🥺
Ist schwer… Weil es halt auch so ist. Bei meiner Frau in der Family haben zwar alle Krebs. Aber ansonsten sind die normal😂
Es ist ja nun keineswegs so, dass aus „Ich bin autistisch“ automatisch folgt: „Mein Kind ist autistisch.
Bei meinem Mann in der Familie gibt es so viel Neurodivergenz, dass es schon etwas ironisch ist, dass er sich an einer möglichen Diagnose so stört. 🥲
Grunsätzlich nicht. Aber die Chance es zu vererben ist relativ hoch. Und ich ärger mich selber drüber, das es mich damals nicht getriggert hat, das ich eigendlich nie Kinder wollte und mich dann doch überzeugen lassen habe…
Ich wünsche dir und deiner Frau, dass ihr einen guten Weg findet, auch für euch als Paar. 🙂
Joar… Sagen wir mal so… Bleibt spannend und Ergebniss offen altuell
 
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