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Kind? Angst, die falsche Lebensentscheidung zu treffen

K
Benutzer9536  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo liebe Community,

Ich beschäftige mich seit Jahren mit dieser einen Frage: Soll ich ein Kind bekommen- oder nicht?

Ich weiß es einfach nicht und habe Angst. Angst, die falsche Entscheidung zu treffen. Angst, etwas zu verpassen. Angst, einsam zu sterben.

Einen tief empfundenen Kinderwunsch hatte ich nie, bis heute nicht, und ich bin Mitte 30. Ich habe nichts gegen Kinder und finde einige sehr süß. Anders als früher, als Kinder mich eher abschreckten. Wie soll ich also entscheiden? Emotional- oder nennen wir es biologisch? - ist da wenig. Rational, ich versuche es rational. Es ist nicht so, dass ich Angst hätte, weniger machen zu können mit Kind. Ich liebe meinen Job aber man kann ja auch wieder einsteigen. Ich bin nie großartig gereist und auch kein Partymensch. Ein Kind würde mir, rational gesehen, nichts nehmen.

Ich habe Angst. Angst, allein zu sein als alte Frau. Denke, ein Kind würde mich davor schützen. Doch was wäre das für eine Motivation?

Ich lese, wie Menschen sagen, dass Kinder ihr Leben so krass und schön verändert haben. Dass es das Beste ist, das ihnen geschehen konnte. Dann denke ich: sollte ich auch, verpasse ich etwas?

Nur ist da eben kein starker Wunsch. Und ich weiß einfach nicht, was ich tun soll :frown:
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Ich denke, wenn dieser Wunsch in dir nicht schon von Anfang an dagewesen ist oder auch erst später kam und dann gereift ist, würde ich es lassen.
Das ist nicht mal eben "och, ich probier das aus".
Mit einem Kind bist du dein Leben lang verbunden. Es beansprucht dich, kostet Zeit und Geld.
Wenn du jetzt schon so zweifelst, lass es.
Gegen die Einsamkeit kann man andere Dinge tun.
 
J
Benutzer178195  (41) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #3
Ich wollte früher 5 kinder, dann 3, dann 2 und nun habe ich eins das mir reicht.
Bei mir war es der Partner der mich zweifeln ließ. Habe recht gehabt und ihn abgeschossen.Er war unfähig als Partner und als Vater.Was er mir nach 3 Jahren Trennung immer noch beweist.
Ein richtigen Zeitpunkt gibt es eh nie.Ein Kind zu bekommen um nicht im Alter allein zu sein ist keine gute Idee.Kinder kosten Zeit, Kraft und sind immer ein Teil von dir.
Ich liebe mein Kind aber jetzt wo ich alleine bin ist es einfach hart klar zu kommen.
Kann nicht voll arbeiten, jetzt noch Corona, immer abhängig von anderen.
Es ist halt ne Entscheidung fürs Leben was man nicht einfach abgeben kann.Wenn du diesen Wunsch nicht hast dann lass es auch.Entweder es kommt noch in den nächsten paar Jahren oder es soll einfach nicht sein. Kein Kind hat es verdient in Die Welt gesetzt zu werden wenn es dann nicht wirklich gewollt wird
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #4
Ich denke, ob man im Alter einsam wird oder nicht hängt von vielen Faktoren ab. Kinder können ein Faktor sein, aber funktionierende Beziehungen zu anderen sind mindestens genauso wichtig. Heißt: Baue dir jetzt bereits deinen Freundeskreis auf, mit dem du altern möchtest, wähle später dein Altersdomizil entsprechend ( und ja, manchmal ist man auf dem Dorf - gerade ohne Verwandtschaft - mehr auf sich alleingestellt als in der Stadt, wo es neben dem Seniorencafé noch viele andere Veranstaltungen gibt) und sorge rechtzeitig dafür, dass du im Alter möglichst fit und gesund bist und bei Bedarf aber Hilfe hast. Dazu zählen regelmäßige Bewegung, ein gesunder Lebensstil, Gesundheitsvorsorge und gegebenenfalls auch eine Haushaltshilfe.

Ich denke nicht, dass man in der heutigen Zeit noch Kinder allein aus dem Sinn der Altersvorsorge in die Welt setzen sollte. Wenn jemand wirklich Kinder möchte, ist es gut, ansonsten ist es aber auch nicht verkehrt, wenn man sich gegen diesen Weg entscheidet und keine in die Welt setzt (gerade unter dem Gesichtspunkt der begrenzten Ressourcen).

Finde den Weg, der für dich gut ist, Angst ist aber im allgemeinen kein guter Ratgeber.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #5
Kinder stellen das Leben auf den Kopf. Kinder sind kein Mittel gegen Einsamkeit im Alter.
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #6
Ich habe mich auch lange mit der Frage beschäftigt. In der Reha-Klinik, in der ich wegen meiner Depression behandelt wurde, saß mir eine alte Dame gegenüber, die mir erzählte, wie schlimm es sei, dass sie keine Kinder habe und dass das der sichere Weg in die Einsamkeit sei. Das hat mich so sehr erschreckt, dass ich meinen Mann so lange bearbeitet habe, bis er bereit war, mit zuliebe nochmal Vater zu werden, obwohl er es kategorisch abgelehnt hatte.

Danach kam aber das Umdenken. Ich hatte mich immer mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, die Pläne meiner Eltern für mich zu erfüllen. Wieso genau war ich dann so egoistisch, mit genau dieser Erwartung ein Kind zu planen? Zudem hat mein Mann 2 tolle Kinder, die gerade ihren Weg gehen und die mich ebenso lieben wie ich sie.

Und es gibt keine Garantie - dass die Kinder nicht nach Australien ziehen, dass sie nicht mit Dir brechen, dass sie erkranken und Dich nicht pflegen können. Oder dass sie es einfach nicht möchten.

Eine große Heldin war für mich meine Schwiegermutter. Da hat sich einen Heimplatz gesichert, weil sie es ganz klar ablehnt, dass wir sie pflegen. "Ihr sollt mich als Bereicherung erleben, bis ich sterbe. Nicht als Bürde." Das finde ich unheimlich stark.

Also nein, ich werde keine Kinder bekommen. Ich vertraue darauf, dass es Menschen geben wird, die sich um mich kümmern werden, sollte es soweit kommen. Und ich vertraue auf mich, dass ich mein Leben mit Sinn und vielen Menschen füllen kann, die es bereichern.
 
Geo3412
Benutzer175723  (29) Öfter im Forum
  • #7
Hast du nicht irgendwelche Neffen oder Nichten oder Nachbarskinder, auf die du mal eine begrenzte Zeit aufpassen kannst um zu sehen wie dir der Umgang mit Kindern liegt?
Hast du auch einen Mann, der nicht nur ein guter Partner für dich ist, sondern auch ein guter Vater?
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #8
Ich kann den Gedanken an die Situation im Alter gut verstehen.
Es geht dabei nicht um Pflege oder Versorgung. Ich kann es gar nicht so recht in Worte fassen.
Das Wissen das da noch jemand ist der auf die eine oder andere Art zu einem gehört?
Ich finde das es schon einer der Reize sein kann ein Kind zu bekommen.

Ein Kind nur aus rationalen Überlegungen heraus zu bekommen stelle ich mir aber nicht sehr schön vor, für beide Seiten.
Das baut glaube ich schnell eine Erwartungshaltung auf die zu Druck und Enttäuschung führen.
Wir leben in einer so privilegierten Gesellschaft das wir dieses Thema (grundsätzlich) emotional entscheiden können.
(Ein paar rationale Überlegungen sollte man natürlich trotzdem nicht außer acht lassen :zwinker:)
 
G
Benutzer Gast
  • #9
Ich habe Angst. Angst, allein zu sein als alte Frau. Denke, ein Kind würde mich davor schützen. Doch was wäre das für eine Motivation?
Ein Kind schützt dich nicht davor, eines Tages alleine im Altersheim zu sitzen. Wieviele ältere Menschen werden von ihren Kindern nicht besucht?

Es hört sich so an, als wären bei dir gesellschaftliche Erwartungen damit verbunden.
Ich hatte nie einen Kinderwunsch und werde auch keine Kinder bekommen, solange er nicht wirklich da ist.
 
G
Benutzer Gast
  • #10
Ich habe auch keine Kinder und ich möchte auch keine ( mehr ) .
Ich hatte mit Ende 20 mal einen Kinderwunsch, es passte mit meinem Expartner aber nicht. Nach der Trennung lernte ich schnell meinen jetzigen Ehemann kennen. Er stand und steht dem Thema offen gegenüber aber er sagt auch ganz klar, dass er nicht unbedingt Vater werden muss.

Wie ich auch , mag er Kinder, wünscht sich aber nicht unbedingt eigene. Würde es aber auch jetzt noch ( bin bald 37, er 44 ) mit mir angehen sofern ich es wollte.



Bis ca vor einem Jahr habe ich wie Du auch, hin und her gegrübelt.
Der Kinderwunsch war
"irgendwie" weg. Trotzdem plagte mich das schlechte Gewissen. Meine Eltern wollten so gern auch ein Enkelkind von mir. Wie Du hatte und habe ich auch jetzt manchmal Angst davor einmal einsam zu sein , einmal allein zu sterben. Mein Mann hat mir aber einen Grossteil der Angst genommen.

Kinder sind ( gerade ) heute KEIN Garant dafür , nicht einsam zu sein. Wie viele alte Menschen sitzen trotz Kinder allein im Heim oder in Ihrer Wohnung ? Kinder können weit weg ziehen ( Die Jungs meiner Kollegin sind beide nach Australien ausgewandert ) .
Es kann Streit geben und Kontaktabbruch.
Kinder haben Ihr eigenes Leben und manchmal auch keine Zeit für die alten Eltern.

Nein , Kinder sichern Dich nicht ab vor Einsamkeit.
Kinder sind toll ! Ich mag Kinder, nur habe ich selber keinen Wunsch mehr danach. Mir genügen meine Nichte und mein Neffe sowie der Nachwuchs von Freunden.
Heute geniesse ich auch die Freiheit in meinem Leben. Mein Mann und ich gestalten unseren Alltag aktiv, sind viel unterwegs , wir sind frei, können tun und lassen was wir wollen. Es liegt an uns, unser Leben mit Freunden und Aktivitäten so zu gestalten dass man auch im Alter feste Bindungen hat.
Angst vorm Alleinsein habe ich trotzdem manchmal .
Ich glaube, das gehört auch dazu.
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Liegen deine Zweifel vielleicht auch an deinem Beziehungsstatus? Da steht ja “es ist kompliziert”? Vielleicht würde dir eine Entscheidung mit dem richtigen Mann an deiner Seite auch Leichter fallen.
 
G
Benutzer Gast
  • #12
Liegen deine Zweifel vielleicht auch an deinem Beziehungsstatus? Da steht ja “es ist kompliziert”? Vielleicht würde dir eine Entscheidung mit dem richtigen Mann an deiner Seite auch Leichter fallen.
Vorallem kann der richtige Partner auch NEIN bedeuten.
Ein Kinderwunsch bzw. der Gedanke an Kinder kann sich ja auch ergeben um eine kaputte Beziehung zu retten....

Er kann aber auch ein JA zu einem Kind bedeuten.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #13
Kinder sind keine Lebensversicherung.
Kinder sollte man bekommen, weil man einen Menschen begleiten will:
Ein Baby versorgen, einen Menschen beim aufwachsen zuschauen. Ihm/Ihr sprechen und laufen beibringen. Eine Kita suchen, eine Schule suchen. In Elternbeiräten sich mit anderen über den Caterer streiten und später die richtige Musikschule aussuchen.
Man sollte sich darüber freuen einem Kind Bücher vorzulesen, Sandburgen zu bauen, in Wäldern Buden bauen. Gemeinsam Frozen schauen oder was auch immer in 10 Jahren so in ist.

Mein Mann und ich überlegen aktuell zu Kind 3. und ich bin genau diese Schritte durchgegangen. 2x habe ich das schon durch und bin zu der Erkenntnis gekommen: Noch mal kann ich mir das aktuell nicht vorstellen.

Gleichzeitig ist doch das Ziel der Erziehung und Begleitung im Kindesalter und Teenageralter einen selbstständigen Menschen heranzuziehen, den man nicht durch schlechtes Gewissen an sich binden will.
Wenn man diese Freude am Begleiten, Aufwachsehen und Loslassen (!) nicht hat, dann sind Kinder nicht das richtige für einen.
 
K
Benutzer9536  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Hallo, danke für die vielen Antworten, die mich sehr zum Nachdenken bringen.

Die Angst im Alter ist die eine Sache, ich habe aber auch Angst, einfach eine tolle Erfahrung zu verpassen. Mir würde es nichts ausmachen, wegen einem Kind meinen alltag einzuschränken. Auch für all die Dinge die dazu gehören könnte ich mich sicherlich begeistern. Nur ist da in mir einfach kein Wunsch, kein Verlangen.
Ja, vielleicht hat es auch mit gesellschaftlichen Erwartungen zu tun. Ich möchte nicht die verrückte einsame Tante ohne Kind sein. Ich möchte nicht im Altersheim die sein, die nicht besucht wird. Ich weiß, das sind Sachen, die sagt man nicht so. Die würde ich auch nie öffentlich sagen. Deshalb schreibe ich sie ja hier. Ich weiß es einfach nicht. Ich weiß es nicht und bin unglücklich deshalb.
 
*Kolibri*
Benutzer162226  Sehr bekannt hier
  • #15
Ich weiß es auch nicht. Ich kann mir bei ganz vielen Dingen vorstellen, dass sie mir Spaß und Freude bereiten würden. Ich stelle es mir toll vor, mein Kind beim Aufwachsen zu begleiten.
Aber ich habe auch keinen Drang, keinen tiefen Wunsch, das zu erleben.

Mir geht es wie dir, ich möchte die fehlende Erfahrung nicht bereuen. Und ich hätte gerne ein erwachsenes Kind. Ob das für mich reicht, das Abenteuer in Angriff zu nehmen, weiß ich auch noch nicht.
 
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LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #16
Hallo, danke für die vielen Antworten, die mich sehr zum Nachdenken bringen.

Die Angst im Alter ist die eine Sache, ich habe aber auch Angst, einfach eine tolle Erfahrung zu verpassen. Mir würde es nichts ausmachen, wegen einem Kind meinen alltag einzuschränken. Auch für all die Dinge die dazu gehören könnte ich mich sicherlich begeistern. Nur ist da in mir einfach kein Wunsch, kein Verlangen.
Ja, vielleicht hat es auch mit gesellschaftlichen Erwartungen zu tun. Ich möchte nicht die verrückte einsame Tante ohne Kind sein. Ich möchte nicht im Altersheim die sein, die nicht besucht wird. Ich weiß, das sind Sachen, die sagt man nicht so. Die würde ich auch nie öffentlich sagen. Deshalb schreibe ich sie ja hier. Ich weiß es einfach nicht. Ich weiß es nicht und bin unglücklich deshalb.
Natürlich sollten Entscheidungen immer auch in die Zukunft geplant werden. Aber in meinem Leben kam es selten so, wie er erhofft oder geplant. Menschen sterben, man wechselt den Job, man hat eine geniale Idee macht sich selbständig, wird krank und arbeitslos, etc, etc. Mit 30/35 einen Weg zu Planen, damit das Leben mit 85 schön sein könnte, halte ich für unmöglich.
Wer weiß, was das Leben bringt?
Du weißt nicht, ob dein Kind mit 20 einen Autounfall hat oder einer Sekte beitritt.

Fälle eine Entscheidung, die sich hier und heute gut anfühlt, die du im hier und jetzt emotional, finanziell und sozial (Partnerschaft, Großeltern, Freunde) tragen kannst.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #27
@OJ, es gibt übrigens auch gute Gründe, keine eigenen Kinder zu bekommen. Du bist womöglich als Mensch ohne Kinder eher in der Lage, dir ein engeres Netzwerk aus Freunden aufzubauen und zu erhalten als mit Kindern (gerade wenn es dir um die Einsamkeit im Alter geht, ist das etwas, das wirklich helfen kann). Außerdem könnte man den Klimaaspekt ins Feld führen. Jeder Mensch nutzt Ressourcen und weniger Menschen könnten dazu beitragen, dass diese länger ausreichen. Es ist aus meiner Sicht legitim, sich aus dieser Sicht z.B. gegen eigene Kinder zu entscheiden und dafür ein bereits existierendes Kind zu adoptieren, falls man einem Menschen beim Aufwachsen zusehen und helfen möchte.

Da du sagtest, du bist im Moment unglücklich: wie sieht es denn generell mit deinem Leben aus? Hast du Ziele, die du verfolgst? Hast du Ziele, die du bereits erreicht hast? Hast du genügend Beziehungen, die dich erfüllen? Was macht dich glücklich? Was muss passieren, damit du mit deinem Leben zufrieden ist?

Und was ebenfalls interessant wäre, ist, warum du solche Angst hast, im Alter allein zu sein. Kennst du jemanden, bei dem das der Fall war, dass es dich so geprägt hat? Und falls ja, wie waren die Umstände? Könntest du etwas - außer Kinder in die Welt zu setzen - tun, um diese Umstände zu umgehen?
 
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LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #36
Es ist halt schwierig zu differenzieren, ob man das Kind selbst bereut (nach dem Motto "hätte ich gewusst, dass ich DIESES Kind bekomme, dann hätte ich keine Kinder gewollt") oder ob man die eigene Elternschaft bereut ("Ich liebe mein Kind, aber wenn ich gewusst hätte, wie sehr ich mich verändere, was das für meine Partnerschaft bedeutet, für meine Karriere, für meine Freiheit, für meine Gesundheit, dann hätte ich mir das überlegt.")
Ich glaube A sagen die wenigsten, wobei ich auch da tatsächlich Menschen kenne, die das so denken, gerade in Bezug auf heute erwachsene Kinder.
B ist ja viel differenzierter und zugleich egozentrischer. Ich selbst denke manchmal, dass es vielleicht nicht schlecht gewesen wäre die Kinder später zu bekommen. Ich denke manchmal, dass ich Dinge einfach verpasst habe, weil ich sehr jung Kinder bekommen habe. Das bedeutet nicht für mich, dass ich die Kinder als solche bereue und es hat auch viele Vorteile jung Eltern geworden zu sein. Aber andere Wege hat es mir eben auch verbaut. Es gibt eben Dinge die sind dann unwiderruflich vorüber. Das gilt aber für alle Lebenswege. Und mal über einen Weg zu zweifeln heißt ja nicht tiefe Reue zu empfinden. Es sind eben Zweifel und die können auch wieder vergehen.
Beispiel in meinem Fall: ich werde nie erleben was heißt als Studentin jahrelang Party zu machen, ich werde nie ein Au Pair Jahr im Ausland verbringen, ich habe mich eben nicht "ausgelebt". Dafür werden meine Freunde, die erst mit 35 das erste Kind bekommen nicht wissen was bedeutet mit Anfang 40 die Kinder bereits aus dem Haus zu haben. Sie erleben nicht die enorme Flexibilität, die Einfachheit und Sorglosigkeit die man empfindet, wenn man mit 23 sich so durchwuselt. Das funktioniert mit 38 einfach nicht mehr so. Man hat da einen anderen Anspruch an sich selbst und das Leben.
Wer 5 kinder bekommt, weiß nicht was es bedeutet mal Ruhe zu haben. Wer ein Einzelkind hat, weiß nicht was es bedeutet Bullerbü zuhause zu haben. So ist das eben.
 
Mr. L*
Benutzer168169  Meistens hier zu finden
  • #50
Mir mit Betreuung von fremden Kindern Lust auf ein eigenes zu machen, das hätte hier nicht funktioniert.
Mein Gedankengang hierzu lag weniger im "Lust auf ein eigenes Kind" fördern, sondern vielmehr darin, ihr aufzuzeigen, wie anstrengend Kinder sein können und ihre Entscheidung, auch im Sinne eines, aus eigennützigen Gründen geplanten Kindes, gut zu überdenken, und zwar, bevor die TE sich ggf. aus selbigen für ein Kind entscheidet und dieses später darunter leiden müßte...

Wie Du bereits selbst schriebst:
Es ist jedoch teilweise auch unfassbar anstrengend, da darf man sich nichts vormachen.
Dessen sollte man sich, finde ich, bewußt sein, bevor man leichtfertig ein Kind in die Welt setzt!
 
Geovie
Benutzer165909  Verbringt hier viel Zeit
  • #51
Mr. L* Mr. L* Ach so meintest du das. Wobei man auch berücksichtigen sollte, dass man beim eigenen Kind vieles dann gar nicht so schlimm findet bzw. sich halt einfach mit der Situation arrangiert. Es ist einfach diese Liebe da, die die anstrengenden Momente aufwiegt und oft auch bald wieder vergessen lässt. Diese Liebe hat man bei anderen Kindern nicht (Stief-/Adoptiv-/langfristige Pflegekinder vielleicht mal ausgenommen).
 
K
Benutzer9536  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #52
Geovie Geovie ich bin überzeugt, dass ich das Kind, wäre es dann da, über alles lieben würde.
Eine Sache, die mir große Sorge macht, ist die Schlafsituation. Es heißt ja, an regelmäßigen Schlaf sei nicht zu denken. Und ich glaube, ich reagiere vergleichsweise sensibel auf zu wenig Schlaf, bin dann reizbar, wie gerädert. Und das nonstop für ein paar Jahre? Wie ist das denn bei dir?
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #53
Mein Gedankengang hierzu lag weniger im "Lust auf ein eigenes Kind" fördern, sondern vielmehr darin, ihr aufzuzeigen, wie anstrengend Kinder sein können und ihre Entscheidung, auch im Sinne eines, aus eigennützigen Gründen geplanten Kindes, gut zu überdenken, und zwar, bevor die TE sich ggf. aus selbigen für ein Kind entscheidet und dieses später darunter leiden müßte...

Wie Du bereits selbst schriebst:
Dessen sollte man sich, finde ich, bewußt sein, bevor man leichtfertig ein Kind in die Welt setzt!
Ja, aber die Liebe fürs eigene Kind ist ein extremer Motivator, den darf man nicht unterschätzen. Ich finde es ehrlich extrem krass, wie sehr ich einen Menschen lieben kann – das war mir nicht bewusst.

K Kimberly alle Kinder sind verschieden. Mein Baby ist 11 Monate alt und schläft nie durch – oder nicht länger als 4 Uhr. Man überlebt das. :upsidedown:
 
Geovie
Benutzer165909  Verbringt hier viel Zeit
  • #54
Geovie Geovie ich bin überzeugt, dass ich das Kind, wäre es dann da, über alles lieben würde.
Eine Sache, die mir große Sorge macht, ist die Schlafsituation. Es heißt ja, an regelmäßigen Schlaf sei nicht zu denken. Und ich glaube, ich reagiere vergleichsweise sensibel auf zu wenig Schlaf, bin dann reizbar, wie gerädert. Und das nonstop für ein paar Jahre? Wie ist das denn bei dir?
Mein Sohn hat sehr lange nicht durchgeschlafen. Das erste Mal mit 18 Monaten, ich habe es soo gefeiert :grin:. Das war damals dann leider eine ziemlich einmalige Sache, dürfte wohl ein Versehen gewesen sein :sneaky:. Wirklich besser wurde es ein paar Wochen vor dem zweiten Geburtstag, seitdem schläft er meist so an 5 von 7 Nächten durch.

Ja es ist hart, ja auch ich war gereizt und oft wie gerädert. Trotzdem basteln wir gerade an Baby Nr. 2. Man gewöhnt sich daran, so blöd es klingt.

Ich würde dir raten, eine Zeitlang im Kinderkneipchen mitzulesen, da bekommt man einen recht realistischen Einblick in das Leben mit (Klein-)Kind. Dann kannst du vielleicht besser abwägen, ob so ein Leben zu dir/euch passen würde.
 
alomea
Benutzer142126  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #55
... ich habe aber auch Angst, einfach eine tolle Erfahrung zu verpassen. Mir würde es nichts ausmachen, wegen einem Kind meinen alltag einzuschränken. Auch für all die Dinge die dazu gehören könnte ich mich sicherlich begeistern...

This.
Ich glaube, das ist der Grund, warum ich jetzt schwanger bin :grin:
Einen großen Kinderwumsch hatte ich nie. In meinen frühen Zwanzigern wollte ich NIE Kinder haben. Mit Ende 20 hat sich das ein bisschen geändert (biologischer Uhr sei dank :rolleyes:).
Dann hatte ich mangels passendem Partner den Kinderwunsch schon ganz abgeschrieben, bis ich meinen Mann kennenlernte.
Ich will damit nur sagen: ein Kinderwunsch muss nicht sonderlich ausgeprägt sein. Trotzdem freuen mein Mann und ich uns auf das Baby und auf die damit verbundenen (positiven und negativen) Umstellungen und neuen Erfahrungen.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #56
Eventuell zum Gedanken, man würde etwas verpassen: Man "verpasst" immer irgendetwas. Sei es die Weltreise, weil man finanziell nicht gut genug aufgestellt ist, keine Zeit hat, die Karriere, weil Kind und Job für die meisten Frauen immernoch schwer unter einen Hut zu bekommen sind und selbst nach kurzem Ausstieg ein Karriereknick droht oder weil man mit dem kranken Partner daheimbleibt, anstatt mit den Freunden in den Urlaub zu fahren.
Ich denke, dass (ist natürlich von Person zu Person verschieden) beide Optionen Vorteile und Nachteile mit sich bringen und man sich überlegen sollte, welche davon überwiegen.
Was mir bei dir noch auffällt, ist, dass du schreibst, du wärest unglücklich mit der Unsicherheit in deinem Leben, dass du Angst davor hast, im Alter alleinzusein und jetzt, dass du Angst hast, etwas zu verpassen. Für mich klingt das eher so, als suchst du gerade nach einem "Sinn" in deinem Leben, womöglich auch nach Sicherheit und einem Taktgeber. Auch hier: Das sollten eigentlich keine Gründe sein, ein Kind in die Welt zu setzen, denn für diesen kleinen Menschen wärst du die Sicherheit, der Taktgeber und die Verantwortung für deinen Lebenssinn sollte nicht bei deinem Nachwuchs liegen, sondern bei dir. Und noch einmal: Angst ist ein schlechter Ratgeber, wenn es darum geht, langfristig vernünftige Entscheidungen zu treffen.

Ich würde dir von daher nahelegen, erst glücklich zu werden, dich selbst zu stabilisieren und für dich Ordnung zu finden, weil du dann wahrscheinlich auch deine Frage beantworten können wirst. Falls du das nicht allein angehen möchtest, wäre ein Gespräch mit einem Psychologen/ einer Psychologin bestimmt hilfreich, um ein Bisschen Imput von außen und Hilfe beim Reflektieren zu haben.
 
PhilboyX
Benutzer179094  (32) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #57
Ein Kind zu bekommen sollte gut überlegt sein. Schließlich ist es kein gegenstand, den mam einfach so irgendwo abstellen kann, wenn man grad keine lust drauf hat. Kinder brauchen viel Zeit, Geduld und natürlich Liebe. Auch der Kostenpunkt sollte nicht unbedacht bleiben, grad am anfang kommen da auf einen eine menge kosten zu. Du solltest es nicht davon abhängig machen, ob du was in deinem leben verpasst oder nicht. Ein Kind ist eine Lebensaufgabe und es gibt meiner meinung nach nichts schöneres. Du solltest es auch nicht von deinem Partner abhängig machen. Du musst es für dich selbst wissen, bzw dich dazu bereit fühlen diesen schritt zu wagen.
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #58
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #59
Einfach um das auch zu erwähnen - das ist nicht für alle Kinder einfach.
Viele treibt es ein Leben lang um, ihren Vater nicht zu kennen.
Da stimme ich dir zu. Aber in Schweden gibt es so viele Individualisten (und viele Singles), dass es nicht ungewöhnlich ist, Kinder ohne Partner zu bekommen. Wäre für mich persönlich undenkbar, aber ich bin auch kein ausgesprochener Individualist.
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #60
K Kimberly
Weshalb überlegst Du Dir nicht, Deine Eier einzufrieren?
Dann gewinnst Du Zeit.
Klar musst Du Dich irgendwann entscheiden, aber Du kannst Dir ein paar Jahre kaufen.
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #61
K Kimberly
Weshalb überlegst Du Dir nicht, Deine Eier einzufrieren?
Dann gewinnst Du Zeit.
Klar musst Du Dich irgendwann entscheiden, aber Du kannst Dir ein paar Jahre kaufen.
Ist halt nicht ohne so ein Eingriff. Und am besten macht man das in den frühen Zwanzigern.
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #62
Ist halt nicht ohne so ein Eingriff. Und am besten macht man das in den frühen Zwanzigern.
Das stimmt Beides. Doch, wenn ich das richtig verstehe, nimmt die Geschwindigkeit des Qualitaetsabbaus ab 35 nochmals richtig zu, bei 45 ist's dann null. Also lieber jetzt, auch wenn es nicht mehr optimal ist, als in zwei, drei oder vier Jahren, um dann ggf auch mit der IVF Quaelerei die Chancen nicht wirklich erhoehen zu koennen.
Es ist sicher nicht das richtige Mittel fuer jede Frau - aber ich bin ein Anhaenger davon, egg freezing zu propagieren, guenstiger zu machen und viel mehr Frauen zugaenglich zu machen. Wenn die westlichen Gesellschaften, speziell natuerlich die Frauen dieser Gesellschaften wollen, dass Frauen sich gut und lange ausbilden, dass sie Karriere machen koennen, dass sie der Berufswelt lange erhalten bleiben koennen - dann ist egg freezing meiner Ansicht nach ein gutes Mittel.
Die Arbeitswelt so umzubauen, dass es Mutterschaft und Job besser zusammenpassen, ist natuerlich auch wichtig - allerdings ist Mutterschaft eine solch tiefe Veraenderung, dass es nie so sein wird, dass eine Frau mit Kind einer Frau ohne Kind punkto Flexibilitaet, Frische, etc. einfach ebenbuertig sein wird.

Und auch unabhaengig von der Arbeitswelt selbst geht der Trend hin zu spaeterer Elternschaft - deshalb finde ich schon, dass die negativen Konsequenzen davon mit egg freezing etwas abgemildert werden koennten.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #63
Off-Topic:
H hurryhurryhurry ob es mit 45 noch befruchtungsfähige Eizellen gibt, ist individuell. Eine Bekannte von uns hat ihren Nachzügler jedenfalls mit 45 bekommen, auf ganz natürlichem Wege.
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #64
Off-Topic:
H hurryhurryhurry ob es mit 45 noch befruchtungsfähige Eizellen gibt, ist individuell. Eine Bekannte von uns hat ihren Nachzügler jedenfalls mit 45 bekommen, auf ganz natürlichem Wege.
Natuerlich - aber eben, statistisch spielt die Zeit gegen einen. Mit 35 einfach zu hoffen, dass es dann mit 45 auch noch klappt, weil man die Ausnahme darstellt, ist etwas, ich sage mal, limitierend. :smile:
 
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