Keine Affäre, aber trotzdem viel Liebeskummer

M
Benutzer230767  (46) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo zusammen,
ich weiß gar nicht, ob ich hier in diesem Thema richtig bin. Aber alle anderen Themen passen auch nicht richtig, deshalb bleibe ich hier und schildere euch meine Geschichte. Ich hoffe so sehr, ein paar neue Anregungen oder Einblicke zu bekommen, die ich vielleicht noch nicht hatte oder nicht sehen kann, weil ich viel zu dicht dran bin.

Begonnen hat alles vor 2 Jahren im November. Ich bin in einer Jugendgruppe Betreuerin, die 2x im Jahr für ein verlängertes Wochenende wegfährt. Ich war eine Weile wegen meiner Kinder nicht mitgefahren. Im November 23 bin ich dann nach längerer Zeit wieder eingestiegen. Außer mir sind noch zwei weitere neue Betreuer dabei gewesen. P und S. Beide Männer sind Familienväter und haben Töchter so wie ich. Da beide neu in der Gruppe waren und alle anderen viele Freizeiten Vorsprung hatten, sind wir automatisch als die neuen Mitglieder etwas enger gewesen und haben uns versucht, gemeinsam in die Gruppe einzufinden. Ich fand beide Männer sehr nett. Der eine war etwas frecher, der andere etwas ruhiger. Ich habe mit beiden ein gutes Verhältnis gehabt und auch ein bisschen geflirtet, aber nur ganz harmloses Necken ohne Hintergedanken. Zwischen November und März kristallisierte sich allerdings in meinem Privatleben heraus, dass es nach 22 Jahren zu einer Trennung kommt. Hatte auch mit den Männern nichts zu tun. Die Trennung war noch nicht vollzogen, aber von meiner Seite aus schon beschlossen, auch wenn noch niemand außer meiner Schwester davon wusste.

Im März bin ich dennoch ein wenig aufgeregter hingefahren, weil ich wusste, dass es schön werden würde, beide wiederzusehen und wieder ein bisschen herumzualbern. Es stellte sich heraus, dass ich mit P sehr gut harmoniere, was das laute Mundwerk angeht. Aber es steckte bei uns beiden nichts dahinter, es blieb oberflächlich.
Bei S sah das anders aus. Irgendwas passierte bei dieser Freizeit etwas mit mir. Er hat mein Herz berührt. Ich fand ihn unglaublich nett und lieb. Wir haben einfach gut harmoniert. Ich habe so viel darüber nachgedacht, ob das eine gute Idee ist, ihm zu schreiben, aber ich wusste noch am Abreisetag, dass es sinnlos wäre zu versuchen, ihm nicht zu schreiben, ich könnte sowieso nicht widerstehen. Bis abends um 22h habe ich noch durchgehalten, dann habe ich ihm das erste Mal geschrieben. Er hat innerhalb von 5 min geantwortet. Ich habe zu Beginn nur freizeitrelevante Themen mit ihm besprochen, seine Meinung zu etwas erfragt oder einen Kommentar zu etwas gemacht. Es plätscherte so vor sich hin.

Ein paar Tage später habe ich beiläufig vorgeschlagen, dass wir uns in einer kleinen Gruppe ja zum Planen der nächsten Freizeit treffen könnten. Das fand er eine gute Idee. Ein paar Tage später hat er das erste Mal von selbst geschrieben. Die Nachrichten wurden in den nächsten Wochen immer ein wenig privater. Es entwickelte sich irgendwie von selbst. Das Planungstreffen wurde konkreter und ein Termin für Juni gefunden. Dann hatte er Geburtstag und ich habe ihm gratuliert. Ab diesem Tag hat er angefangen, häufiger von selbst zu schreiben. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt wusste ich schon, dass ich ein echtes Problem bekomme, weil ich wahnsinnig verknallt war. Aber er blieb immer reserviert, sachlich und schickte nie Emojis. Immer alles rein platonisch, aber eben sehr nett.

Das Planungstreffen Juni fand im Grunde nur wegen mir statt und wir haben auch nicht so viel geplant. Aber es war trotzdem toll. Ich hab mich noch mehr verknallt. Wir haben am Ende an seinem Auto herumgestanden und noch privat weiter geredet. Ich hatte den Eindruck, dass er noch nicht nach Hause wollte, aber irgendwann musste es dennoch sein, er musste ja noch ein Weile fahren. Unser Kontakt per Whatsapp ging regelmäßig weiter. Zwischen den Nachrichten lagen oft nicht mehr als 3 oder 4 Tage. Manchmal wurde es länger, aber oft auch 3 Tage hintereinander, je nachdem was wir uns zu erzählen hatten. Inzwischen waren es fast keine freizeitrelevanten Themen mehr. Wir schrieben über Hobbies, über die Kinder, über die Arbeit, die Kollegen, die Gesundheit, eigentlich alles außer seiner Frau und meinem Mann. Das Thema Partnerschaft haben wir so gut wie nie angekratzt.

Im Juli ist er mit seiner Familie in Urlaub gefahren. Da hat er das erste Mal etwas Negatives über seine Frau und seine Familie gesagt, nämlich, dass die alles blöd finden, was er vorschlägt. Er hat mir sogar ein paar Bilder von der Stadt und der Jugendherberge geschickt. Ich habe dann nicht geantwortet, weil ich nicht wollte, dass es evtl. wegen mir weitere Probleme gibt. Als sie wieder zu Hause waren, hab ich ihm geschrieben, dass er jederzeit mit mir über alles reden kann, auch über Probleme mit der Familie. Er hat dann behauptet, es gäbe keine Probleme, nur die Kinder seien manchmal nörgelig, aber dass er für die Fürsorge dankbar wäre. Der Kontakt ging unvermindert weiter.

Im August sind wir dann in den letzten gemeinsamen Familienurlaub gefahren. Ich wusste schon, dass ich mich im Urlaub trennen würde, damit mein Ex dann die restlichen Ferien Zeit haben würde, das zu verarbeiten, bevor wir es irgendwann den Kindern sagen würden. In diesem Urlaub hatten S und ich unseren ersten Streit. Ich war wegen der Trennung dünnhäutig, was er ja nicht wissen konnte und er hat mich beim Schreiben versetzt. Er wollte sich melden und hat es nicht getan, ich war sauer und habe ihn angezickt. Er hat dann sehr viele Nachrichten hintereinander geschrieben und wir haben das erste Mal über unsere Freundschaft geredet und dass mir das wichtig ist. Ich habe ihn gefragt, ob ich ihn manchmal nerve und ob wir nicht ein Zeichen vereinbaren sollen, falls es gerade nicht passt. Er hat gesagt, dass wir kein Zeichen brauchen werden, weil ich ihn nicht nerve. Ich habe ihm dann auch von der Trennung erzählt und dass ich einen guten Freund gebrauchen kann.

Natürlich habe ich gehofft, dass es etwas verändern würde, wenn er erst einmal wissen würde, dass ich getrennt bin. Hat es aber nicht. Also außer, dass jetzt offiziell für uns beide klar war, dass wir Freunde sein wollen. Mir ist aufgefallen, dass er mir nur noch geschrieben hat, wenn er entweder beim Tanztraining der Mädchen war, in der Waschstraße, auf der Arbeit oder in der Stadt. Außerdem fiel mir auf, dass er sich niemals mehr an den Wochenenden meldet, sondern Freitag nachmittag und dann frühestens montags aus der Mittagspause oder dienstags aus der Frühstückspause. Das erschien mir schon sehr auffällig. Der Höhepunkt der Seltsamkeit war, dass er im gemeinsamen Urlaub mit der Familie abends in die Hotelbar gegangen ist und mir von dort aus geschrieben hat. Ich wusste, dass das alles so nicht richtig ist, aber es ist für mich einfach zu schön und ich kann es nicht ändern, dass ich ihn mag.

Bis Oktober lief alles gut. Dann haben mein Ex und ich es den Kindern gesagt. S wusste das und hat sich für mich relativ plötzlich und unvermittelt fast 14 Tage nicht gemeldet. Ich habe ihm dann eine Sprachnachricht geschickt, wo ich gesagt habe, dass ich enttäuscht bin, dass er mich hängen lässt. Daraufhin hat er vorgeschlagen, dass wir uns treffen. Ich hätte niemals damit gerechnet und noch weniger jemals vorgeschlagen, dass wir uns alleine treffen würden, weil er ja verheiratet ist. Ich habe zugestimmt, pessimistischerweise mit dem Gefühl, dass er mir sagen wird, dass wir unsere Freundschaft aufgeben müssen. Ich dachte, er will mir das persönlich sagen und nicht per Whatsapp und dass das der Grund ist, dass er sich so lange nicht gemeldet hat.

Innerhalb von 2 Stunden hat er den kompletten Tag für uns geplant. Der Ort war ein Schloss mit Cafe und schöner Spazierstrecke und für abends hat er die Speisekarte vom Restaurant mitgeschickt. Ich war völlig mit den Nerven runter, weil es so ein romantisches Date war, das er da geplant hat. Ich wusste wirklich nicht, was mich erwarten soll.
Der Tag war wunderschön. Wir hatten eine absolut gute Zeit und im Restaurant sagte er dann noch den Satz: Beim nächsten Mal reserviere ich aber einen Tisch. Ich war noch nie so verliebt in ihn wie an diesem Tag. Trotzdem blieb alles völlig platonisch. Er hat mir das Herz gebrochen als er mir erzählt hat, dass in seiner Beziehung "soweit alles in Ordnung sei", es gäbe halt nur wenig Zeit zu zweit, aber das würde schon wieder werden, wenn die Kinder größer würden. Und falls er je eine Trennung erleben würde, würde er sich nicht nochmal neu binden wollen, sondern lieber die Ruhe genießen. Es gab keine Berührungen außer der Umarmung zur Begrüßung... Am Auto abends wieder angekommen hingen wir wieder so herum und konnten uns nicht so richtig aufraffen, uns zu verabschieden. Für den Freitag war ich mit einer gemeinsamen Freundin verabredet. Da sagte er noch den Satz: "Das ist ja ein Mädelsabend, da kann ich ja nicht mit." Der Satz hat mich echt gekillt. Ich habe die komplette Rückfahrt geweint.
Am nächsten Tag habe ich mich für den schönen Tag bedankt. Er hat gesagt, er fand es auch schön und dass der Tag wie im Flug vergangen sei. Der Tag war so schön und so hart, weil ich das Gefühl hatte, dass es trotz all unserer gemeinsamen Chemie niemals zu etwas führen wird, dass ich noch am nächsten Tag angefangen habe mit Dating, denn aus meiner Sicht ist die einzige Möglichkeit, aus der Nummer herauszukommen, jemand anderen zu finden, der mein Herz mehr gefangen nimmt als er.

Unser nächstes Treffen war dann völlig überraschend am drauffolgenden Freitag bei der gemeinsamen Freundin, weil sie nämlich vorgeschlagen hat, dass wir uns ja zu dritt treffen könnten, wäre ja mal wieder nett. Die Atmosphäre bei diesem Treffen war komisch, weil wir seit Beginn unserer Freundschaft noch nie mit anderen zusammen waren. Sie hat auch mitbekommen, wie gut wir uns inzwischen kennen und hat sich gewundert, sich aber sonst nichts weiter dabei gedacht. Wir hatten einen schönen Abend, aber keine weiteren Besonderheiten, weil wir ja nicht alleine waren.

Dann kam schon die nächste Freizeit im November. Wir haben noch am Vorabend geschrieben und er hat ein paar Sachen extra für mich eingepackt, die ich gerne haben wollte. Wir haben uns total auf die vier Tage gefreut. Vor Ort war es jedoch sehr komisch. Er ist mir aus dem Weg gegangen, hat nicht mit mir gesprochen, wenn wir zufällig im gleichen Raum waren und falls doch hat er mich angemeckert oder sehr schroff reagiert. Ich habe an diesem Wochenende sehr viel geweint und konnte gar nicht verstehen, was in der Zwischenzeit passiert ist. Die Umarmung am Ende habe ich nur deshalb durchgezogen, weil es super auffällig gewesen wäre, wenn ich alle in der Runde umarmt hätte, aber ihn nicht. Ich war am Boden zerstört.
Am Dienstagmorgen hat er sich dann gemeldet, als wäre nichts passiert. Ich habe ihn zur Rede gestellt und gesagt, dass ich es nicht glauben kann, dass er zur Tagesordnung übergehen möchte, nachdem er mich so behandelt hat. Er hat behauptet, dass ich mir das eingebildet hätte. Ich habe gesagt, dass - wenn er behauptet, dass das sein normales Verhalten ist und dass ich mir das nur einbilde, dass wir dann wohl doch nicht beide in der Freundschaft zufrieden sein können. Ich wollte, dass er sich entschuldigt und erklärt, was um Himmels willen da mit ihm los war. Aber das war die letzte Nachricht, die ich von ihm privat bekommen habe.

Für mich brach eine Welt zusammen. Ich konnte es nicht glauben. Die nächsten Wochen waren hart. Ich weinte jeden Abend um das, was wir hatten. Ich nutzte jedoch die neu gewonnene Freiheit, um viele Dates auszumachen.

An Heiligabend dann das erste Lebenszeichen, er hatte sich meinen Status angesehen. Ich wertete das als winziges Zeichen des Friedens. So konnte ich das Jahr einigermaßen friedlich beschließen. Im Januar oder Februar hat er meinen Status dann nochmal angesehen. Nun erschien es mir nicht mehr als Zufall, sondern Absicht und es arbeitete in mir. Ich wusste, er würde den ersten Schritt nicht machen, aber zur nächsten Freizeit zu fahren und dort aufeinander zu treffen, wenn alle zusehen würden, das ging für mich auch nicht.

An Karneval überwand ich mich und schrieb ihm, dass es mir leid tut und dass ich wohl zu dünnhäutig gewesen bin wegen verschiedener Sachen (er wusste wegen welcher Sachen) und dass ich mir wünsche, dass wir an der Freizeit normal miteinander umgehen können. Innerhalb von weniger als 30 Minuten schrieb er mir einen langen Text, in dem er sich zwar nicht entschuldigte, aber erklärte, dass er gestresst gewesen sei, aber nicht wisse, wieso, aber dass es mit mir nichts zu tun gehabt hätte. Und dass wir natürlich normal miteinander umgehen könnten. Ich war erleichtert. Und fest davon überzeugt, dass er nur drauf gewartet hat, dass ich mich melde.

Trotzdem habe ich die nächsten Wochen bis zur Freizeit Ende März weiter Schreibpause gehalten, da ich immer noch nicht wusste, wo wir genau stehen. An der Freizeit hat er mich zur Begrüßung ganz kurz am Rücken gestreichelt, das hat er vorher noch nie gemacht. Damit wollte er mir sicher zeigen, dass alles in Ordnung ist. Da jedoch alle zugeschaut haben, ist er direkt danach abgehauen, was wiederum ein paar anderen aufgefallen ist. Eine Freundin, die ich vorher eingeweiht hatte (die mir bestätigt hat, dass man mir nicht anmerkt, dass ich in ihn verliebt bin) hat mir das nach der Begrüßung erzählt. Das ganze Wochenende hat er sich enorm viel Mühe gegeben, wieder in einen normalen Modus zu kommen. Der Smalltalk war trotzdem überaus seltsam, weil wir schon so viel privatere Dinge miteinander geteilt hatten.

Am letzten Abend ist dann auch bei mir der Knoten geplatzt und wir konnten wieder gemeinsam lachen und haben viel Blickkontakt gehabt. Am letzten Vormittag haben wir auch das erste Mal wieder etwas privat gesprochen. Bei der Verabschiedung hat er gesagt: bis zum nächsten Mal und es klang, als ob er die nächste Freizeit meinte. Das hat mich total getroffen, weil ich dachte, jetzt wäre alles wieder gut.

Ich habe einen Tag abgewartet und nachdem keine Nachricht kam, wusste ich, dass ich mich bei ihm melden muss, um zu signalisieren, dass ich wirklich wieder Kontakt möchte.

Das habe ich dann auch gemacht. Er hat zeitnah geantwortet und ich dann auch nochmal. Zwei Tage später hat er mir geschrieben, dass er sich ein Laufband gekauft hat und ab da haben wir wieder geschrieben, als hätte es die vier Monate Pause nie gegeben. Genauer gesagt hat sich sein Kommunikationsverhalten sogar seitdem verändert. Er schickt mehr Fotos von Dingen, erzählt mehr, fragt mehr und guckt seitdem jeden meiner Status an. Ich hab ihm wieder zum Geburtstag gratuliert und im Juni hab ich ihn gefragt, ob er zu einem Event kommen möchte, wo wir den ganzen Tag mit anderen Jugendbetreuern zusammen Erfahrungen austauschen. Er hat ohne Zögern sofort ja gesagt. Wir haben den ganzen Tag miteinander verbracht und sind abends noch gemeinsam zu zweit Essen gegangen.

Der Abend war nicht so gut wie sonst, was jedoch an den Rahmenbedingungen lag. Trotzdem dachte ich, dass ich es jetzt endlich überwunden habe und wir nur noch gute Freunde sind. Mein Dating lief soweit ganz gut, auch wenn ich noch keinen richtigen Freund gefunden hatte.

In den Sommerferien hat er mich dann plötzlich gefragt, ob wir uns nicht nochmal wieder treffen sollen. Ich habe erst einmal auf Zeit gespielt und dann passierte es, dass ich jemanden traf, mit dem ich mir eine echte Zukunft vorstellen konnte. Es war magisch. Zum ersten Mal seit 2 Jahren war S wirklich nur ein Freund. Ich habe seltener geschrieben und war abgelenkter, es war toll. Ich beschloss, dass es jetzt ungefährlich für mich sei, mich zu treffen und wollte ihm von meinem neuen Freund erzählen.

Tja, dieses Treffen war am vergangenen Sonntag und der Blitz hat mich wieder getroffen. Der Tag war so schön. Es hat sich angefühlt, als ob wir eigentlich schon so viel mehr als Freunde sind. Wir sind einfach wahnsinnig gut zusammen. Wir mögen die gleichen Dinge, wir vertreten die gleichen Werte, wir reden über alle möglichen und unmöglichen Themen und wir fühlen uns wahnsinnig wohl beim anderen. Nur nach wie vor gibt es keine Berührungen von seiner Seite. Ich fasse ihn häufig an, weil ich gar nicht anders kann. Aber immer nur ein bisschen am Arm oder an der Schulter. Ich flirte nicht und ich habe ihm von meinem neuen Freund erzählt. Ich muss ja den Schein wahren. Bis zu diesem Treffen dachte ich wirklich, ich hätte es überwunden. Ich glaube auch nicht, dass er etwas ahnt. Aber jetzt bin ich wieder so verliebt. Und verzweifelt, deshalb bin ich hier und erzähle es euch.

Ich glaube nicht, dass seine Frau weiß, dass es mich gibt und sie weiß auch nicht, wie viel wir miteinander schreiben. Ich glaube, dass es niemand weiß. Er hat nicht viele Freunde, nur ein paar Kollegen und einen Freund, der mit zu den Freizeiten fährt. Ich glaube, dass ich inzwischen seine engste Bezugsperson bin und ich liebe es sehr. Aber es wird vermutlich zu nichts führen. Er wird sie nicht verlassen, obwohl er nicht glücklich mit ihr ist. In seinem Dorf gab es große Lästereien, als bekannt wurde, dass das dritte Kind unterwegs ist, weil keiner wusste, wie dieses Kind gezeugt wurde, da beide Elternteile ja nicht freiwillig lange genug in einem Raum alleine seien. (!!!)

Ich spüre, wie sehr er mich mag und wie wichtig ich ihm bin. Aber irgendwie ist das alles so ungesund und ich fühle mich wie eine Affäre, obwohl da nie etwas Körperliches zwischen uns gewesen ist.
So, jetzt bin ich sehr gespannt, was ihr mir sagen könnt. Was kann ich bloß tun? Wie mache ich weiter? Kontaktabbruch klappt nicht, weil wir uns weiterhin sehen werden. Die "Freundschaft" weiter durchhalten, keine Ahnung, wie lange ich das kann. Etwas von meinen Gefühlen sagen will ich nicht. Ich bin ratlos und über jeden Tipp dankbar.

Liebe Grüße,
Monia
 
lacaracol
Benutzer205755  (40) Öfter im Forum
  • #2
Uffff.. Also ich habe deine Geschichte mit Spannung gelesen und dachte durchweg nur "Kerl, bleib standhaft!" Dafür erst mal Hut ab vor ihm, manch anderer hätte schon längst eine Affaire gestartet.

Wieso musst du auch einen vergebenen Mann begehren? Die 10 Gebote, ob Christ oder nicht, machen schon Sinn - um dem Menschen einen moralischen Kompass zu geben.

Dass du dich nach 22 Jahren getrennt hast, ist eine respektable Entscheidung, dass du S mitnehmen willst, für dein neues Glück, ist das komplette Gegenteil von respektabel.

Er hat dir mehrfach gesagt, angedeutet und gezeigt, dass er nichts körperliches von dir will. Das respektierst du aber nicht.
Dass ihm das scheinbar ja nicht leicht fällt, willst du für dich nutzen.

Du legst es noch mehr drauf an, machst ihm Szenen, anstatt ihm einfach zu sagen, dass du verliebt bist.. um so entweder wirklich zur Affaire zu werden oder du einen Schlussstrich ziehen kannst.

Ich kann mir vorstellen, dass er sich dafür hassen würde, falls er schwach werden würde und mit dir etwas anfangen würde. Er wirkt wie ein loyaler Mann und das willst du ihm nehmen, weil seine Loyalität nicht dir gehört. So wirkt dein Verhalten zumindest auf mich. ..und ja, natürlich ist SO ein Mann attraktiv! 🤩


da beide Elternteile ja nicht freiwillig lange genug in einem Raum alleine seien. (!!!)

Warum sagt er, dass er eine gute Beziehung führt und wo hast du die Gerüchte über deren Ehe aufgeschnappt?


Was kann ich bloß tun? Wie mache ich weiter? Kontaktabbruch klappt nicht, weil wir uns weiterhin sehen werden. Die "Freundschaft" weiter durchhalten, keine Ahnung, wie lange ich das kann.

Gestehe ihm doch einfach die Gefühle, am besten in einem Brief, damit du ihn nicht überrumpelst damit (den Brief kannst dann ja abfotografieren und ihm aufs Handy schicken).
Und dann akzeptiere seine Entscheidung. Alles andere wäre grenzüberschreitendes Verhalten.


Ps.:
Zieh dir schon mal ein dickes Fell an, so ein Verhalten wie du es an den Tag legst, wird hier gerne Verurteilt.
 
T
Benutzer167764  Meistens hier zu finden
  • #3
Tja, dieses Freundschaft-On/Off-Ding funktioniert anscheinend nicht bei euch. Ich denke, dass es ihm ähnlich geht, aber er hat dir klare Grenzen gesetzt, indem er sagt, dass er auch nach seinem möglichen Beziehungsende keine neue Beziehung suchen wird. Eigentlich schön, denn damit hat er dich in die Freiheit entlassen. Gleichzeitig will er dich aber eben auch nicht verlieren. Deswegen stellt er eure gegenseitige Anziehung genau wie du als Freundschaft dar.

Du sagst selbst, dass es Beziehung, Affäre und Kontaktabbruch nicht geben wird. Dann bleibt dir nur, deine Liebe als Freundschaft zu kanalisieren. Sei ihm ein Freund und bereichere so sein Leben. Mach es euch nicht schwieriger. Er erlaubt dir, einen Freund zu haben und dein Leben zu leben, tu dasselbe für ihn.
 
Katzenauge123
Benutzer202690  (40) Öfter im Forum
  • #4
Ich würde versuchen zu akzeptieren, dass ihr einfach gute Freunde seid und nicht mehr daraus wird.

Was ist denn mit deinem neuen Datepartner geworden?
Würde mich echt auf andere Männer konzentrieren.
Und den Freund in Kennenlernphasen erstmal nicht mehr treffen, wenn dich das verwirren könnte.
 
Weseraue
Benutzer192870  (54) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Wie du selbst sagst wird es keine Trennung geben. Von daher würde ich es abhaken. Ich würde, wie schon geraten, mich nach anderen Männern um gucken, wobei das schwierig wird, da du deinen Freund in meinen Augen idealisierst.
Und ich würde meine Liebe eher nicht gestehen, du riskierst damit nur, dass er komplett auf Abstand geht.
 
Buenosaurus
Benutzer186761  (52) Öfter im Forum
  • #6
Oh je! 💔 So eine große, heftige Liebe zu einem Menschen, der diese Liebe niemals erwidern wird: es erinnert mich geradezu an die Zeit, als ich 14 war und mir das auch ein paar Mal passiert ist. 🥲

Vielleicht helfen ja die Lösungen von damals: Für dich Tagebuch führen. Jeden Tag einen langen Brief an S. schreiben, aber diesen Brief dann bitte nicht abschicken! Die unversendeten Briefe an S. müssen in einem weißen Schuhkarton aufbewahrt werden; der Schuhkarton kann mit einer roten Schleife dekoriert werden und kommt unters Bett. Stell dir ein Foto von S. auf den Nachttisch, zünde Teelichter an, lege alle drei, vier Tage eine frische Rose vor das Foto.

In deinem aktiven Leben datest du weiter. Dem S. schreibst du weiterhin über WhatsApp, aber hauptsächlich Grüße zu seinem Geburtstag und zu Weihnachten. Du darfst ihm natürlich Fotos aus deinem Leben zeigen (wenn du einen Kuchen gebacken hast zum Beispiel, oder ein Selfie in einem neuen Kleid vor dem Spiegel). Teile mit ihm Lustige Bilder und Katzen- und Ottervideos. Berichte dann deinem Tagebuch, wie und wie spät er darauf jeweils reagiert hat.

Erwarte nichts Romantisches mehr bei den Freizeiten. Er ist halt ein Familienmensch und -vater, und Familie - das weißt du ja selbst - kann anstrengend sein. Lass ihn die Freizeiten als seine Aus-Zeit von seiner Familie genießen und mach's ihm nicht schwer. Sei dann seine Freundin und lache mit ihm, aber erwarte nicht, dass er darüber hinaus eine zweite Lebensgefährtin braucht, weil seine erste ja auch anstrengend für ihn ist.

Mach was mit deinen Kindern! Wie alt sind die inzwischen eigentlich; wie geht es ihnen nach der Trennung?

Und date weiter. Eines Tages wirst du einen anderen Mann in dein Schlafzimmer führen wollen, und dann wird dir klar: der Schrein für S. auf dem Nachttisch und der Schuhkarton und der ganze Kladderadatsch müssen ganz schnell verschwinden!
 
M
Benutzer193947  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Wir kennen jetzt nur deine Sicht, aber selbst da lese ich nirgendwo heraus, dass es auch nur die kleinste Chance auf "mehr" mit diesem Mann gibt.

Du scheinst ein sehr emotionaler Mensch zu sein, steigerst dich in Kleinigkeiten sofort hinein und bauschst sie damit (unabsichtlich) extrem für dich zu einem großen Drama auf.
Beispiele:
Da sagte er noch den Satz: "Das ist ja ein Mädelsabend, da kann ich ja nicht mit." Der Satz hat mich echt gekillt. Ich habe die komplette Rückfahrt geweint
Du hättest ja auch sagen können "Ach Quatsch, wenn du willst frage ich sie mal, ob du mitkommen kannst.", stattdessen Tränen hinterher. So wie auch hier:
Ich habe an diesem Wochenende sehr viel geweint
Die nächsten Wochen waren hart. Ich weinte jeden Abend um das, was wir hatten.
Im Januar oder Februar hat er meinen Status dann nochmal angesehen. Nun erschien es mir nicht mehr als Zufall, sondern Absicht
Er schaut zweimal in zwei Monaten deinen Status an und das ist dann ein Zeichen, dass er sehnsüchtig darauf wartet, dass du dich meldest? Für mich wäre das ein Zeichen, dass ihr auf dem Status entfernter Bekannter wart.
Bei der Verabschiedung hat er gesagt: bis zum nächsten Mal und es klang, als ob er die nächste Freizeit meinte. Das hat mich total getroffen
Warum? Du interpretierst wieder etwas hinein, was er nicht gesagt hat und ziehst dich selbst damit runter. Nicht böse gemeint, aber brauchst du das irgendwie, um dich selbst zu spüren? Du solltest versuchen, das für dich zu ergründen.
Nur nach wie vor gibt es keine Berührungen von seiner Seite. Ich fasse ihn häufig an, weil ich gar nicht anders kann. Aber immer nur ein bisschen am Arm oder an der Schulter. Ich flirte nicht
Das ist flirten. Und zwar rein einseitig.
Aber jetzt bin ich wieder so verliebt. Und verzweifelt,
Liebe und Drama. Immer gleichzeitig.
Aber irgendwie ist das alles so ungesund und ich fühle mich wie eine Affäre, obwohl da nie etwas Körperliches zwischen uns gewesen ist.
Die Affäre ist nur in deinem Kopf!

Ich glaube dir, dass du dich in ihn verliebt hast. Ich glaube sogar auch, dass er zwischenzeitlich mehr als freundschaftliche Gefühle für dich hatte. Und dass du ihm wichtig bist. Aber zwischen sich vergucken, wenn man in einer Beziehung ist, oder dem tatsächlich nachzugehen, liegen Welten. Und er hat nie Anzeichen gemacht, dass er irgendein Interesse hat, daraus mehr als eine Freundschaft mit Schreibkontakt und gelegentlichen Treffen werden zu lassen.
 
DirtyOldMan
Benutzer210299  Öfter im Forum
  • #8
Liebe Monia,

ich weiß leider gerade nichts wirklich Sinnvolles, was ich dir raten und/oder was dir weiterhelfen könnte, aber du hast dich da augenscheinlich - evtl in einer Phase des emotionalen Vakuums - ganz arg in etwas hineingesteigert.
Das ist für keinen von euch gut - auch, wenn es menschlich und verständlich ist - und wird vermutlich zu nichts weiter führen als Verdruss.

Die Geschichte blockiert deine Zeit und deine Energie anstatt offen zu sein für Neues.
Unser Buenosaurus Buenosaurus hat es ja schön auf den Punkt gebracht.

Und ganz ehrlich, ich finde deine Beharrlichkeit auch etwas grenzüberschreitend in Bezug auf das (Familien-)Leben des Angebeteten S. dem du damit glaube nicht unbedingt einen Gefallen tust.

Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte dein Verhalten weder kritisieren noch verurteilen, da ich selber unlängst eine vergleichbare, nennen wir es mal 'Schwärmerei' durchlebt habe - wobei die Situation nicht unbedingt vergleichbar ist und ich rückwirkend betrachtet offenbar etwas zu viel in die betreffende Person hineinprojiziert habe.
Lesson learned, ich lasse sie in Ruhe und freue mich, wenn wir uns gelegentlich begegnen so wie all die Jahre zuvor 🤷‍♂️

Schau nach vorne - auch andere Mütter haben charmante, smarte, oder-was-auch-immer für Kerle 😉
 
M
Benutzer201176  (58) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #9
Während des Lesens deiner "Geschichte" wurde mir immer klarer, dass der Mann einfach nur mit dir befreundet sein will bzw. kann.

Sicherlich wird er froh (gewesen?) sein, in dir eine Freundin gefunden zu haben, und ganz sicher wird er darüber nachgedacht haben, ob er Schritte in die Richtung einer Liebesbeziehung gehen möchte. Und so wie du es schreibst hätte es ja auch mehrfach für ihn die Gelegenheit gegeben, die Grenze zu überspringen - er hat es aber nie getan.

Alles, was über die Freundschaft hinausging, spielte sich lediglich in deinem Kopf ab und ich kann dich eigentlich nur bitten, die Entscheidungen, die er für sich getroffen hat, zu akzeptieren - auch wenn in seinem dörflichen Umfeld über seine Ehe gelästert wird.
 
O
Benutzer207972  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Ich bin sehr verwirrt darüber, dass hier alle über eine Freundschaft sprechen. Von Anfang an gibt es einseitige Hintergedanken und die Hoffnung auf eine Beziehung — sowie auf das Ende seiner Ehe. Das ist für mich keine Freundschaft.

Ich denke auch, dass da wahnsinnig viel projiziert und reininterpretiert wurde von deiner Seite aus, Liebe TS. Deine emotional eher starken Reaktionen auf gewöhnliches Verhalten/Sätze des Mannes zeigt, dass es vielleicht gar nicht nur um ihn ging in der Zeit, sondern dass du da eher andere Themen noch an ihm abgearbeitet hast. Manchmal tut so ein Flirt, eine Romanze, eine Liebesgeschichte ja gut, um besser aus einer anderen Beziehung rauszukommen. Vielleicht hast du es gebraucht, um dich zu trennen. Vielleicht waren die vielen Tränen auch Tränen um deine Ehe? Ich weiß es nicht.

Aber egal, was es war: Du musst da emotional rauskommen aus der Nummer. Du bist dem Mann keine gute Freundin. Und deinem neuen Typen, falls es ihn noch gibt, auch keine gute Partnerin. Geh in die Eigenverantwortung. In den Verstand. Und mach dir klar, dass das nur in deinem Kopf war und dass es jetzt Zeit ist, sich mit dem echten Leben auseinander zu setzen — und die Fantasiewelt, das Dopamin, die Schmetterlinge zu verlassen.
 
M
Benutzer201176  (58) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #11
Mich würde sehr interessieren, ob die TS M Monia90 mit den hier geäußerten Gedanken etwas anfangen kann und wie sie denkt wie es weitergehen soll....
 
DirtyOldMan
Benutzer210299  Öfter im Forum
  • #12
Anscheinend ist ihr die Problematik dann doch nicht ganz so wichtig oder sie legt auf unsere Meinungen nur bedingt wert…

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J
Benutzer199726  Sehr bekannt hier
  • #13
Auch wenn die TE lange Zeit nicht online war und vielleicht auch nicht mehr wieder kommt, möchte auch ich trotzdem meinen Senf zum Thema abgeben...

Was mich wundert, ist wie hier in epischer Breite über jeden Pups, den ER gemacht hat, gesprochen wird aber mit keinem Wort werden deine Kinder oder dein Ex erwähnt oder die Situation in der ihr euch befindet. So eine Trennung muss für alle Beteiligten extrem belastend sein. Dass in dieser Zeit ein Flirt so eine zentrale Rolle einnimmt, könnte man auch als Flucht vor der Realität werten.

Würde man das Alter und deinen Hintergrund ignorieren, könnte man meinen der Text wäre von einem 16 Jährigen Mädchen ohne Beziehungserfahrung geschrieben worden.

Du bist aber 46, du hast Beziehungserfahrung und eine hohe Verantwortung deinen Kindern gegenüber.

Was genau versprichst du dir denn von diesem Mann? Dass er seine Frau verlässt und ihr dann zu zweit 5 Patchworkkinder groß zieht?
Eine Affäre nebenbei, bei der es nur um Sex geht?
Oder willst du dich geliebt und begehrt fühlen?

Du beschreibst alles was war, sehr plakativ und situationsbezogen. Was aber für uns relevant wäre um dir kompetent helfen zu können ist: wie fühlst du dich? Was brauchst du? Was sind deine Sehnsüchte? Träume? Was davon ist realistisch umzusetzen und mit wem?

Ich persönlich würde nach langen Beziehungen immer erst mal Single bleiben um zu mir zu kommen und mich selbst zu finden.

Erst wenn du weißt , was du willst kannst du dich auf die Suche machen nach demjenigen, der diese Wünsche erfüllen kann.

Und nein, ich glaube nicht, dass dieser Mann seine Frau jemals verlassen wird und vielleicht ist es genau diese Standhaftigkeit und Treue, die ihn für dich so anziehend und attraktiv macht.
 
MoniBonboni
Benutzer223196  Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Anscheinend ist ihr die Problematik dann doch nicht ganz so wichtig oder sie legt auf unsere Meinungen nur bedingt wert…

Anhang anzeigen 281236
Das kann doch alles mögliche bedeuten: keine Zeit, Erkrankung, Urlaub, Zeit zum Nachdenken gebraucht.

Sonst finde ich es übergriffig so lange in der einseitigen Fantasie zu verweilen und immer noch zu hoffen, dass der Mann seine Frau betrügt. So eine "Freundschaft" ist eine Simulation deinerseits um ans Ziel zu kommen. Welches Ziel wünschst du dir?
 
S
Benutzer152906  (48) Beiträge füllen Bücher
  • #15
Ja, vielleicht kommt sie nicht wieder. Wäre aber auch viel Arbeit, die Fragen zu beantworten. Schön wäre es natürlich.

Davon abgesehen… ich finde das es da durchaus eine Affäre gibt. Wenn die Frau von S nicht weiß, das es Monia gibt … S sie vor allen Menschen verheimlicht und mehrfach zu Treffen fährt. Ja … wenn sich die Frau und S kaum noch unterhalten, wäre das auch ohne explizites Lügen möglich. Aber das Verheimlichen steht einem vorsätzlichen Lügen mEn nichts nach.

Und wer sagt das es nur dann eine Affäre ist, wenn es zu Sex kommt.
 
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M
Benutzer230767  (46) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #21
Noch ein Nachtrag: Ich habe nie gehofft, dass wir eine Affäre anfangen. Ich habe nie eine Affäre angestrebt. Ich habe nie erwartet, dass wir uns alleine treffen und ich habe ihn nie danach gefragt. Er hat mich gefragt, ob wir uns alleine treffen. Beide Male. Zweimal habe ich ihn auf Treffen mit anderen eingeladen. Ich weiß, dass mein Verhalten insgesamt trotzdem nicht ok war und ist, aber ich habe wirklich immer versucht, keine Grenzen zu überschreiten und vor allem, das ganze nicht noch schlimmer zu machen. Für uns beide.
Ich habe mir gewünscht, dass er sich verliebt und trennt und wir dann vielleicht eine Chance haben. Das habe ich aber ernsthaft nie geglaubt. Aber da ich nie auf Gegenwehr gestoßen bin und von ihm auch immer wieder ein paar winzige Signale kamen, die man immer irgendwie deuten konnte, konnte ich einfach nicht loslassen. Ich habe wirklich viele Dates gehabt, um endlich jemanden zu finden, der mich aus dieser Geschichte herauslösen kann, denn nur, wenn ich mich auf jemand neues fokussieren kann, schaffe ich es, den Abstand zu finden, den ich brauche, um da herauszukommen. Der Kontakt war einfach zu oft und zu eng, um es alleine hinzubekommen, da auszusteigen. Ich war zu dicht dran.

Viele Grüße!
 
M
Benutzer230767  (46) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #23
Danke lieber DirtyOldMan DirtyOldMan , dass du glaubst, dass ich auf einem guten Weg bin. Und kein Thema wegen der "falschen Vermutung". Es hat mich selbst sehr genervt, dass ich nicht reagieren konnte.
Ich bin aktuell zwar sehr mit meinem neuen Freund beschäftigt, aber habe trotzdem etwas Angst vor der Freizeit in der nächsten Woche. 3 Tage am Stück sind schon eine ziemlich hohe Dosis.... Ich werde berichten.

An alle anderen: Hat meine Klarstellung, dass ich nie vorhatte, eine Affäre anzufangen, geholfen, mich besser zu verstehen? Vielleicht hätte ich das im Ursprungspost schon erwähnen sollen. Ich halte überhaupt nichts von Untreue und bin in den 22 Jahren niemals falsch abgebogen.

Ich habe nicht damit gerechnet, jemals so viel für ihn zu empfinden und hätte ich gewusst, wie das läuft, hätte ich ihm überhaupt nicht privat geschrieben. Aber so wie auch S Souvereign schreibt, empfinde ich es so, dass er seine Frau längst betrügt, auch, wenn nichts körperliches zwischen uns ist. Er teilt einen Großteil seines Lebens mit mir. Den Blick aus seinem Bürofenster, die Schnecke am Wegesrand, die Renovierung der Terrasse, die Pflanzen im Garten, die Bücher, die er liest, die Erfolge seiner Kinder....
Wir sind inzwischen so verwoben, dass nur der neue Freund ein plausibler Grund ist, um das ganze nach und nach runterzufahren und hoffentlich in einer Freundschaftszone zu landen, die man realistisch als Freundschaft bezeichnen kann.

Ich möchte das wirklich hinter mir lassen. Vielleicht war das Aufschreiben für euch auch schon ein Teil des Loslassens. Es tat wirklich gut, die Außenperspektive auf meinen Text zu lesen.
Danke an alle und wie gesagt, ich werde übernächste Woche berichten....

Liebe Grüße,
Monia
 
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MoniBonboni
Benutzer223196  Verbringt hier viel Zeit
  • #25
läuft, hätte ich ihm überhaupt nicht privat geschrieben. Aber so wie auch S Souvereign schreibt, empfinde ich es so, dass er seine Frau längst betrügt, auch, wenn nichts körperliches zwischen uns ist
Und das veranlasst dich nicht mit ihn den Kontakt abzubrechen? Erstaunlich.

Also nur die Tatsache, dass du jetzt jemanden hast, hält dich davon ab, in einer Situation die du selbst Betrug der Ehefrau nennst, zu bleiben?
Für mich hört such das nach sehr viel falsch abgebogen an.
 
AK3
Benutzer191142  (43) Öfter im Forum
  • #26
Wir sind inzwischen so verwoben, dass nur der neue Freund ein plausibler Grund ist, um das ganze nach und nach runterzufahren
Habt ihr, also S und du, über euere Gefühle miteinander gesprochen?

Ich lese bei dir den Wunsch heraus, dass du dir durchaus mehr vorstellen könntest, wenn die Umstände nicht wären.

Und wie fair ist es gegenüber deinen neuem Freund?
Du hängst gedanklich an S. fest, zumindest ist es mein Eindruck.

Meine Meinung dazu:
Du willst dich lösen? Dann tue genau das. Kein Kontakt mehr! Kommuniziere es an S. dass du ihm magst, viel zu sehr, aber du auf dich achten musst und dadurch keinen Kontakt mehr mit ihm möchtest, weil dich eure Situation zu sehr belastet.
Ja, das tut weh (nicht nur dir). Und das darf es auch. Trauere, gebe dir Zeit. Werde nicht schwach, setze eine Grenze für dich selbst, für deine neue Beziehung.
Konzentriere dich auf dein Leben, deinen Freund, deine Interessen.

Ihr seht euch wieder? Gehe damit professionell um (nett, freundlich, respektvoll, beherrscht). Auch hier, setze deine Grenze. Kein/ Wenig Privates. Ihr seid erwachsene Menschen.

*Ich habe die Beiträge überflogen und hoffe, dass ich nichts übersehen habe.
 
AK3
Benutzer191142  (43) Öfter im Forum
  • #27
Du hängst gedanklich an S. fest, zumindest ist es mein Eindruck.
Möchte dazu noch ergänzen: nicht nur gedanklich hängst du an ihm fest, auch emotional. Viel zu sehr.
 
M
Benutzer230767  (46) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #28
Das mit der Freundschaft klingt zwar im ersten Moment nach einer schönen Idee, aber … wenn Du nichts von Untreue hǎlst, macht es dann Sinn eine Freundschaft mit einer Person aufzubauen, die nach Deiner eigenen Meinung untreu ist?
Hallo Souvereign,
müssen alle deine Freunde sich moralisch einwandfrei verhalten, damit du ihnen erlaubst, mit dir befreundet zu sein? Ich weiß bei der Hälfte meiner männlichen oder weiblichen Freunde nicht, wie deren Beziehung wirklich ist, selbst dann nicht, wenn sie mir davon erzählen. Oftmals erzählt man sogar nur die positiven Sachen, weil man das negative verschweigen will, vielleicht, weil man keine Kritik hören will. Oder man erzählt nur die negativen Sachen, weil man Trost sucht. Aber letzten Endes wissen immer nur die zwei Beteiligten über ihre Beziehung Bescheid.
Ich habe nie etwas von S verlangt, dass deren Beziehung gefährdet. Er hat sich zu allem, was er mir gibt oder was er mit mir teilt, freiwillig entschieden. Was diese Dinge mit seiner Beziehung machen, ist doch auch allein seine Entscheidung. Ich habe eine Meinung dazu, aber vielleicht sieht er das anders oder vielleicht sieht es sogar seine Frau anders. Vielleicht ist sie froh, dass er sie mit den Kindern machen lässt und sich nicht viel einmischt. Vielleicht interessieren sie die Sachen nicht, die er mit mir teilt. Fakt ist, weder du noch ich wissen exakt, wie deren Beziehung ist. Ich kann einiges vermuten, aber das bleibt Spekulation.
Ich weiß von einer Freundin, dass er früher - als die Kinder noch unter 2 Jahren waren - fast jedes Wochenende in einem Verein tagsüber unterwegs war und sich alle gewundert haben, warum er die Frau mit zwei kleinen Kindern unter 2 so viel am Wochenende allein lässt. Es ist schlicht und einfach nicht meine Angelegenheit, wie die beiden das miteinander ausmachen.
Aber wenn du noch andere Argumente hast, würde ich sie gerne hören.
Liebe Grüße,
Monia
 
M
Benutzer230767  (46) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #29
Habt ihr, also S und du, über euere Gefühle miteinander gesprochen?

Ich lese bei dir den Wunsch heraus, dass du dir durchaus mehr vorstellen könntest, wenn die Umstände nicht wären.

Und wie fair ist es gegenüber deinen neuem Freund?
Du hängst gedanklich an S. fest, zumindest ist es mein Eindruck.

Meine Meinung dazu:
Du willst dich lösen? Dann tue genau das. Kein Kontakt mehr! Kommuniziere es an S. dass du ihm magst, viel zu sehr, aber du auf dich achten musst und dadurch keinen Kontakt mehr mit ihm möchtest, weil dich eure Situation zu sehr belastet.
Ja, das tut weh (nicht nur dir). Und das darf es auch. Trauere, gebe dir Zeit. Werde nicht schwach, setze eine Grenze für dich selbst, für deine neue Beziehung.
Konzentriere dich auf dein Leben, deinen Freund, deine Interessen.

Ihr seht euch wieder? Gehe damit professionell um (nett, freundlich, respektvoll, beherrscht). Auch hier, setze deine Grenze. Kein/ Wenig Privates. Ihr seid erwachsene Menschen.

*Ich habe die Beiträge überflogen und hoffe, dass ich nichts übersehen habe.
Hallo AK3,
danke für deinen Beitrag. Zuerst einmal: Ja, ich hänge an S und das schon über ein Jahr. Aber ich habe den Beitrag hier eingestellt, um mich weiterzuentwickeln. Ich will ja etwas ändern, weil ich selbst erkannt habe, dass mich das blockiert (hat). Was du vielleicht nicht so genau gelesen hast, ist, dass ich schon viele verschiedene Dinge versucht habe. Ich habe beispielsweise den Kontakt abgebrochen, für vier Monate. Und es hat sich herausgestellt, dass es das für mich noch schlimmer gemacht hat. Seitdem er wieder in meinem Leben ist, ist es besser geworden. Und ich habe weiter gedatet und ich habe jemanden gefunden. Was ich unterschätzt habe, ist, dass zu viel Kontakt mit S die neue Beziehung gefährdet, das war auch der Auslöser, weshalb ich hier geschrieben habe, um neue Impulse zu bekommen. Diese Impulse haben mir geholfen. Außerdem schreitet die neue Beziehung voran und wird mit jeder Woche fester. Es ist doch illusorisch zu erwarten, dass alles vorherige mit dem ersten Kuss des neuen Manns ausgelöscht wird. Natürlich ist alles eine Entwicklung.
S weiß nichts und ich glaube tatsächlich NICHTS von meinen wahren Gefühlen. Er glaubt, dass ich ihn als guten Freund sehe, spreche mit ihm ja auch über meine Datingerfahrungen. Er spürt, wie gern ich ihn habe und dass ich gerne Zeit mit ihm verbringe. Aber nie habe ich auch nur irgendeine Andeutung gemacht. Meine Schwester, die mich und ihn schon zusammen gesehen hat, hat mir gesagt, dass sie es nie geahnt hätte, wenn ich es ihr nicht erzählt hätte.
Würde ich mit ihm über meine Gefühle sprechen, würde ich viel mehr Unruhe erzeugen, als wenn ich es weiter so laufen lasse. Ein weiterer Kontaktabbruch würde ebenfalls mehr Fragen erzeugen und alles bisher Geschehene für ihn verändern. Das würde auch die Stimmung in der Freizeitgruppe zum Kippen bringen, die uns ja sehr regelmäßig gemeinsam sehen.
Meine Gefühle für ihn sind mein Problem. Seine Gefühle für mich sind im Zweifel sein Problem. Die meiste Zeit tun wir uns gut und helfen uns im Alltag.
Ich hoffe, dass wir irgendwann den unausgesprochenen Teil zwischen uns vergessen können und nur noch das übrig bleibt, was gut ist. Er soll mit seiner Frau glücklich werden und ich mit meinem neuen Freund. Ich finde, dass es nicht utopisch ist, das zu hoffen. Wenn ich merke, dass es nicht klappt, kann ich immer noch über andere Optionen nachdenken.
Denn ich war noch nie mit einem Mann glücklich seitdem ich S kenne. Wir haben uns kennengelernt, als ich sehr unglücklich war.
Vielleicht ist es für dich jetzt etwas klarer geworden? Wenn nicht, dann sollten wir uns vielleicht darauf einigen: agree to disagree.

Liebe Grüße,
Monia
 
MoniBonboni
Benutzer223196  Verbringt hier viel Zeit
  • #30
müssen alle deine Freunde sich moralisch einwandfrei verhalten, damit du ihnen erlaubst, mit dir befreundet zu sein?
Jeder legt für sich fest welche moralischen Standards seine Freunde erfüllen müssen. An meine Freunde und an mich selbst lege ich relativ hohe moralische Standards.

Wenn ich auch nur leiseste Vermutung hätte, dass meine "Freundschaft" jemands Partnerin hintergeht oder ihr weh tut und wenn es mir klar wäre, dass ich in die Person verliebt bin, wäre mir nicht mehr möglich die Freundschaft unverändert fortzusetzen. Bei jedem Kontakt hätte ich Schuldgefühle. Außerdem ist es für mich nur bedingt Freundschaft, sobald eine Seite mehr fühlt.
Er trägt seine Verantwortung und du trägst deine.
Ich verstehe nicht ganz was eure Freizeit genau ist, aber um deiner Beziehung eine faire Chance zu geben, ist mMn notwendig S nicht mehr zu sehen und keinen Kontakt zu haben.

Auch würde ich nicht wollen, dass mein Freund mit einer Frau befreundet ist, die in ihn verliebt ist. Würdest du wollen, dass dein Freund in einer solchen Situation verweilt?
Würdest du an der Stelle von Ss Frau sein wollen?
 
G
Benutzer231055  (27) dauerhaft gesperrt
  • #31
Hallo zusammen,
ich weiß gar nicht, ob ich hier in diesem Thema richtig bin. Aber alle anderen Themen passen auch nicht richtig, deshalb bleibe ich hier und schildere euch meine Geschichte. Ich hoffe so sehr, ein paar neue Anregungen oder Einblicke zu bekommen, die ich vielleicht noch nicht hatte oder nicht sehen kann, weil ich viel zu dicht dran bin.

Begonnen hat alles vor 2 Jahren im November. Ich bin in einer Jugendgruppe Betreuerin, die 2x im Jahr für ein verlängertes Wochenende wegfährt. Ich war eine Weile wegen meiner Kinder nicht mitgefahren. Im November 23 bin ich dann nach längerer Zeit wieder eingestiegen. Außer mir sind noch zwei weitere neue Betreuer dabei gewesen. P und S. Beide Männer sind Familienväter und haben Töchter so wie ich. Da beide neu in der Gruppe waren und alle anderen viele Freizeiten Vorsprung hatten, sind wir automatisch als die neuen Mitglieder etwas enger gewesen und haben uns versucht, gemeinsam in die Gruppe einzufinden. Ich fand beide Männer sehr nett. Der eine war etwas frecher, der andere etwas ruhiger. Ich habe mit beiden ein gutes Verhältnis gehabt und auch ein bisschen geflirtet, aber nur ganz harmloses Necken ohne Hintergedanken. Zwischen November und März kristallisierte sich allerdings in meinem Privatleben heraus, dass es nach 22 Jahren zu einer Trennung kommt. Hatte auch mit den Männern nichts zu tun. Die Trennung war noch nicht vollzogen, aber von meiner Seite aus schon beschlossen, auch wenn noch niemand außer meiner Schwester davon wusste.

Im März bin ich dennoch ein wenig aufgeregter hingefahren, weil ich wusste, dass es schön werden würde, beide wiederzusehen und wieder ein bisschen herumzualbern. Es stellte sich heraus, dass ich mit P sehr gut harmoniere, was das laute Mundwerk angeht. Aber es steckte bei uns beiden nichts dahinter, es blieb oberflächlich.
Bei S sah das anders aus. Irgendwas passierte bei dieser Freizeit etwas mit mir. Er hat mein Herz berührt. Ich fand ihn unglaublich nett und lieb. Wir haben einfach gut harmoniert. Ich habe so viel darüber nachgedacht, ob das eine gute Idee ist, ihm zu schreiben, aber ich wusste noch am Abreisetag, dass es sinnlos wäre zu versuchen, ihm nicht zu schreiben, ich könnte sowieso nicht widerstehen. Bis abends um 22h habe ich noch durchgehalten, dann habe ich ihm das erste Mal geschrieben. Er hat innerhalb von 5 min geantwortet. Ich habe zu Beginn nur freizeitrelevante Themen mit ihm besprochen, seine Meinung zu etwas erfragt oder einen Kommentar zu etwas gemacht. Es plätscherte so vor sich hin.

Ein paar Tage später habe ich beiläufig vorgeschlagen, dass wir uns in einer kleinen Gruppe ja zum Planen der nächsten Freizeit treffen könnten. Das fand er eine gute Idee. Ein paar Tage später hat er das erste Mal von selbst geschrieben. Die Nachrichten wurden in den nächsten Wochen immer ein wenig privater. Es entwickelte sich irgendwie von selbst. Das Planungstreffen wurde konkreter und ein Termin für Juni gefunden. Dann hatte er Geburtstag und ich habe ihm gratuliert. Ab diesem Tag hat er angefangen, häufiger von selbst zu schreiben. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt wusste ich schon, dass ich ein echtes Problem bekomme, weil ich wahnsinnig verknallt war. Aber er blieb immer reserviert, sachlich und schickte nie Emojis. Immer alles rein platonisch, aber eben sehr nett.

Das Planungstreffen Juni fand im Grunde nur wegen mir statt und wir haben auch nicht so viel geplant. Aber es war trotzdem toll. Ich hab mich noch mehr verknallt. Wir haben am Ende an seinem Auto herumgestanden und noch privat weiter geredet. Ich hatte den Eindruck, dass er noch nicht nach Hause wollte, aber irgendwann musste es dennoch sein, er musste ja noch ein Weile fahren. Unser Kontakt per Whatsapp ging regelmäßig weiter. Zwischen den Nachrichten lagen oft nicht mehr als 3 oder 4 Tage. Manchmal wurde es länger, aber oft auch 3 Tage hintereinander, je nachdem was wir uns zu erzählen hatten. Inzwischen waren es fast keine freizeitrelevanten Themen mehr. Wir schrieben über Hobbies, über die Kinder, über die Arbeit, die Kollegen, die Gesundheit, eigentlich alles außer seiner Frau und meinem Mann. Das Thema Partnerschaft haben wir so gut wie nie angekratzt.

Im Juli ist er mit seiner Familie in Urlaub gefahren. Da hat er das erste Mal etwas Negatives über seine Frau und seine Familie gesagt, nämlich, dass die alles blöd finden, was er vorschlägt. Er hat mir sogar ein paar Bilder von der Stadt und der Jugendherberge geschickt. Ich habe dann nicht geantwortet, weil ich nicht wollte, dass es evtl. wegen mir weitere Probleme gibt. Als sie wieder zu Hause waren, hab ich ihm geschrieben, dass er jederzeit mit mir über alles reden kann, auch über Probleme mit der Familie. Er hat dann behauptet, es gäbe keine Probleme, nur die Kinder seien manchmal nörgelig, aber dass er für die Fürsorge dankbar wäre. Der Kontakt ging unvermindert weiter.

Im August sind wir dann in den letzten gemeinsamen Familienurlaub gefahren. Ich wusste schon, dass ich mich im Urlaub trennen würde, damit mein Ex dann die restlichen Ferien Zeit haben würde, das zu verarbeiten, bevor wir es irgendwann den Kindern sagen würden. In diesem Urlaub hatten S und ich unseren ersten Streit. Ich war wegen der Trennung dünnhäutig, was er ja nicht wissen konnte und er hat mich beim Schreiben versetzt. Er wollte sich melden und hat es nicht getan, ich war sauer und habe ihn angezickt. Er hat dann sehr viele Nachrichten hintereinander geschrieben und wir haben das erste Mal über unsere Freundschaft geredet und dass mir das wichtig ist. Ich habe ihn gefragt, ob ich ihn manchmal nerve und ob wir nicht ein Zeichen vereinbaren sollen, falls es gerade nicht passt. Er hat gesagt, dass wir kein Zeichen brauchen werden, weil ich ihn nicht nerve. Ich habe ihm dann auch von der Trennung erzählt und dass ich einen guten Freund gebrauchen kann.

Natürlich habe ich gehofft, dass es etwas verändern würde, wenn er erst einmal wissen würde, dass ich getrennt bin. Hat es aber nicht. Also außer, dass jetzt offiziell für uns beide klar war, dass wir Freunde sein wollen. Mir ist aufgefallen, dass er mir nur noch geschrieben hat, wenn er entweder beim Tanztraining der Mädchen war, in der Waschstraße, auf der Arbeit oder in der Stadt. Außerdem fiel mir auf, dass er sich niemals mehr an den Wochenenden meldet, sondern Freitag nachmittag und dann frühestens montags aus der Mittagspause oder dienstags aus der Frühstückspause. Das erschien mir schon sehr auffällig. Der Höhepunkt der Seltsamkeit war, dass er im gemeinsamen Urlaub mit der Familie abends in die Hotelbar gegangen ist und mir von dort aus geschrieben hat. Ich wusste, dass das alles so nicht richtig ist, aber es ist für mich einfach zu schön und ich kann es nicht ändern, dass ich ihn mag.

Bis Oktober lief alles gut. Dann haben mein Ex und ich es den Kindern gesagt. S wusste das und hat sich für mich relativ plötzlich und unvermittelt fast 14 Tage nicht gemeldet. Ich habe ihm dann eine Sprachnachricht geschickt, wo ich gesagt habe, dass ich enttäuscht bin, dass er mich hängen lässt. Daraufhin hat er vorgeschlagen, dass wir uns treffen. Ich hätte niemals damit gerechnet und noch weniger jemals vorgeschlagen, dass wir uns alleine treffen würden, weil er ja verheiratet ist. Ich habe zugestimmt, pessimistischerweise mit dem Gefühl, dass er mir sagen wird, dass wir unsere Freundschaft aufgeben müssen. Ich dachte, er will mir das persönlich sagen und nicht per Whatsapp und dass das der Grund ist, dass er sich so lange nicht gemeldet hat.

Innerhalb von 2 Stunden hat er den kompletten Tag für uns geplant. Der Ort war ein Schloss mit Cafe und schöner Spazierstrecke und für abends hat er die Speisekarte vom Restaurant mitgeschickt. Ich war völlig mit den Nerven runter, weil es so ein romantisches Date war, das er da geplant hat. Ich wusste wirklich nicht, was mich erwarten soll.
Der Tag war wunderschön. Wir hatten eine absolut gute Zeit und im Restaurant sagte er dann noch den Satz: Beim nächsten Mal reserviere ich aber einen Tisch. Ich war noch nie so verliebt in ihn wie an diesem Tag. Trotzdem blieb alles völlig platonisch. Er hat mir das Herz gebrochen als er mir erzählt hat, dass in seiner Beziehung "soweit alles in Ordnung sei", es gäbe halt nur wenig Zeit zu zweit, aber das würde schon wieder werden, wenn die Kinder größer würden. Und falls er je eine Trennung erleben würde, würde er sich nicht nochmal neu binden wollen, sondern lieber die Ruhe genießen. Es gab keine Berührungen außer der Umarmung zur Begrüßung... Am Auto abends wieder angekommen hingen wir wieder so herum und konnten uns nicht so richtig aufraffen, uns zu verabschieden. Für den Freitag war ich mit einer gemeinsamen Freundin verabredet. Da sagte er noch den Satz: "Das ist ja ein Mädelsabend, da kann ich ja nicht mit." Der Satz hat mich echt gekillt. Ich habe die komplette Rückfahrt geweint.
Am nächsten Tag habe ich mich für den schönen Tag bedankt. Er hat gesagt, er fand es auch schön und dass der Tag wie im Flug vergangen sei. Der Tag war so schön und so hart, weil ich das Gefühl hatte, dass es trotz all unserer gemeinsamen Chemie niemals zu etwas führen wird, dass ich noch am nächsten Tag angefangen habe mit Dating, denn aus meiner Sicht ist die einzige Möglichkeit, aus der Nummer herauszukommen, jemand anderen zu finden, der mein Herz mehr gefangen nimmt als er.

Unser nächstes Treffen war dann völlig überraschend am drauffolgenden Freitag bei der gemeinsamen Freundin, weil sie nämlich vorgeschlagen hat, dass wir uns ja zu dritt treffen könnten, wäre ja mal wieder nett. Die Atmosphäre bei diesem Treffen war komisch, weil wir seit Beginn unserer Freundschaft noch nie mit anderen zusammen waren. Sie hat auch mitbekommen, wie gut wir uns inzwischen kennen und hat sich gewundert, sich aber sonst nichts weiter dabei gedacht. Wir hatten einen schönen Abend, aber keine weiteren Besonderheiten, weil wir ja nicht alleine waren.

Dann kam schon die nächste Freizeit im November. Wir haben noch am Vorabend geschrieben und er hat ein paar Sachen extra für mich eingepackt, die ich gerne haben wollte. Wir haben uns total auf die vier Tage gefreut. Vor Ort war es jedoch sehr komisch. Er ist mir aus dem Weg gegangen, hat nicht mit mir gesprochen, wenn wir zufällig im gleichen Raum waren und falls doch hat er mich angemeckert oder sehr schroff reagiert. Ich habe an diesem Wochenende sehr viel geweint und konnte gar nicht verstehen, was in der Zwischenzeit passiert ist. Die Umarmung am Ende habe ich nur deshalb durchgezogen, weil es super auffällig gewesen wäre, wenn ich alle in der Runde umarmt hätte, aber ihn nicht. Ich war am Boden zerstört.
Am Dienstagmorgen hat er sich dann gemeldet, als wäre nichts passiert. Ich habe ihn zur Rede gestellt und gesagt, dass ich es nicht glauben kann, dass er zur Tagesordnung übergehen möchte, nachdem er mich so behandelt hat. Er hat behauptet, dass ich mir das eingebildet hätte. Ich habe gesagt, dass - wenn er behauptet, dass das sein normales Verhalten ist und dass ich mir das nur einbilde, dass wir dann wohl doch nicht beide in der Freundschaft zufrieden sein können. Ich wollte, dass er sich entschuldigt und erklärt, was um Himmels willen da mit ihm los war. Aber das war die letzte Nachricht, die ich von ihm privat bekommen habe.

Für mich brach eine Welt zusammen. Ich konnte es nicht glauben. Die nächsten Wochen waren hart. Ich weinte jeden Abend um das, was wir hatten. Ich nutzte jedoch die neu gewonnene Freiheit, um viele Dates auszumachen.

An Heiligabend dann das erste Lebenszeichen, er hatte sich meinen Status angesehen. Ich wertete das als winziges Zeichen des Friedens. So konnte ich das Jahr einigermaßen friedlich beschließen. Im Januar oder Februar hat er meinen Status dann nochmal angesehen. Nun erschien es mir nicht mehr als Zufall, sondern Absicht und es arbeitete in mir. Ich wusste, er würde den ersten Schritt nicht machen, aber zur nächsten Freizeit zu fahren und dort aufeinander zu treffen, wenn alle zusehen würden, das ging für mich auch nicht.

An Karneval überwand ich mich und schrieb ihm, dass es mir leid tut und dass ich wohl zu dünnhäutig gewesen bin wegen verschiedener Sachen (er wusste wegen welcher Sachen) und dass ich mir wünsche, dass wir an der Freizeit normal miteinander umgehen können. Innerhalb von weniger als 30 Minuten schrieb er mir einen langen Text, in dem er sich zwar nicht entschuldigte, aber erklärte, dass er gestresst gewesen sei, aber nicht wisse, wieso, aber dass es mit mir nichts zu tun gehabt hätte. Und dass wir natürlich normal miteinander umgehen könnten. Ich war erleichtert. Und fest davon überzeugt, dass er nur drauf gewartet hat, dass ich mich melde.

Trotzdem habe ich die nächsten Wochen bis zur Freizeit Ende März weiter Schreibpause gehalten, da ich immer noch nicht wusste, wo wir genau stehen. An der Freizeit hat er mich zur Begrüßung ganz kurz am Rücken gestreichelt, das hat er vorher noch nie gemacht. Damit wollte er mir sicher zeigen, dass alles in Ordnung ist. Da jedoch alle zugeschaut haben, ist er direkt danach abgehauen, was wiederum ein paar anderen aufgefallen ist. Eine Freundin, die ich vorher eingeweiht hatte (die mir bestätigt hat, dass man mir nicht anmerkt, dass ich in ihn verliebt bin) hat mir das nach der Begrüßung erzählt. Das ganze Wochenende hat er sich enorm viel Mühe gegeben, wieder in einen normalen Modus zu kommen. Der Smalltalk war trotzdem überaus seltsam, weil wir schon so viel privatere Dinge miteinander geteilt hatten.

Am letzten Abend ist dann auch bei mir der Knoten geplatzt und wir konnten wieder gemeinsam lachen und haben viel Blickkontakt gehabt. Am letzten Vormittag haben wir auch das erste Mal wieder etwas privat gesprochen. Bei der Verabschiedung hat er gesagt: bis zum nächsten Mal und es klang, als ob er die nächste Freizeit meinte. Das hat mich total getroffen, weil ich dachte, jetzt wäre alles wieder gut.

Ich habe einen Tag abgewartet und nachdem keine Nachricht kam, wusste ich, dass ich mich bei ihm melden muss, um zu signalisieren, dass ich wirklich wieder Kontakt möchte.

Das habe ich dann auch gemacht. Er hat zeitnah geantwortet und ich dann auch nochmal. Zwei Tage später hat er mir geschrieben, dass er sich ein Laufband gekauft hat und ab da haben wir wieder geschrieben, als hätte es die vier Monate Pause nie gegeben. Genauer gesagt hat sich sein Kommunikationsverhalten sogar seitdem verändert. Er schickt mehr Fotos von Dingen, erzählt mehr, fragt mehr und guckt seitdem jeden meiner Status an. Ich hab ihm wieder zum Geburtstag gratuliert und im Juni hab ich ihn gefragt, ob er zu einem Event kommen möchte, wo wir den ganzen Tag mit anderen Jugendbetreuern zusammen Erfahrungen austauschen. Er hat ohne Zögern sofort ja gesagt. Wir haben den ganzen Tag miteinander verbracht und sind abends noch gemeinsam zu zweit Essen gegangen.

Der Abend war nicht so gut wie sonst, was jedoch an den Rahmenbedingungen lag. Trotzdem dachte ich, dass ich es jetzt endlich überwunden habe und wir nur noch gute Freunde sind. Mein Dating lief soweit ganz gut, auch wenn ich noch keinen richtigen Freund gefunden hatte.

In den Sommerferien hat er mich dann plötzlich gefragt, ob wir uns nicht nochmal wieder treffen sollen. Ich habe erst einmal auf Zeit gespielt und dann passierte es, dass ich jemanden traf, mit dem ich mir eine echte Zukunft vorstellen konnte. Es war magisch. Zum ersten Mal seit 2 Jahren war S wirklich nur ein Freund. Ich habe seltener geschrieben und war abgelenkter, es war toll. Ich beschloss, dass es jetzt ungefährlich für mich sei, mich zu treffen und wollte ihm von meinem neuen Freund erzählen.

Tja, dieses Treffen war am vergangenen Sonntag und der Blitz hat mich wieder getroffen. Der Tag war so schön. Es hat sich angefühlt, als ob wir eigentlich schon so viel mehr als Freunde sind. Wir sind einfach wahnsinnig gut zusammen. Wir mögen die gleichen Dinge, wir vertreten die gleichen Werte, wir reden über alle möglichen und unmöglichen Themen und wir fühlen uns wahnsinnig wohl beim anderen. Nur nach wie vor gibt es keine Berührungen von seiner Seite. Ich fasse ihn häufig an, weil ich gar nicht anders kann. Aber immer nur ein bisschen am Arm oder an der Schulter. Ich flirte nicht und ich habe ihm von meinem neuen Freund erzählt. Ich muss ja den Schein wahren. Bis zu diesem Treffen dachte ich wirklich, ich hätte es überwunden. Ich glaube auch nicht, dass er etwas ahnt. Aber jetzt bin ich wieder so verliebt. Und verzweifelt, deshalb bin ich hier und erzähle es euch.

Ich glaube nicht, dass seine Frau weiß, dass es mich gibt und sie weiß auch nicht, wie viel wir miteinander schreiben. Ich glaube, dass es niemand weiß. Er hat nicht viele Freunde, nur ein paar Kollegen und einen Freund, der mit zu den Freizeiten fährt. Ich glaube, dass ich inzwischen seine engste Bezugsperson bin und ich liebe es sehr. Aber es wird vermutlich zu nichts führen. Er wird sie nicht verlassen, obwohl er nicht glücklich mit ihr ist. In seinem Dorf gab es große Lästereien, als bekannt wurde, dass das dritte Kind unterwegs ist, weil keiner wusste, wie dieses Kind gezeugt wurde, da beide Elternteile ja nicht freiwillig lange genug in einem Raum alleine seien. (!!!)

Ich spüre, wie sehr er mich mag und wie wichtig ich ihm bin. Aber irgendwie ist das alles so ungesund und ich fühle mich wie eine Affäre, obwohl da nie etwas Körperliches zwischen uns gewesen ist.
So, jetzt bin ich sehr gespannt, was ihr mir sagen könnt. Was kann ich bloß tun? Wie mache ich weiter? Kontaktabbruch klappt nicht, weil wir uns weiterhin sehen werden. Die "Freundschaft" weiter durchhalten, keine Ahnung, wie lange ich das kann. Etwas von meinen Gefühlen sagen will ich nicht. Ich bin ratlos und über jeden Tipp dankbar.

Liebe Grüße,
Monia
Du gibst viel negative Energie in der verheirateten Mann. Wenn er mehr als Freundschaft für dich empfinden würde, hätte er seine Ehefrau auch mal kritisiert oder schlecht gemacht. Das machen Männer so.
Akzeptiere, dass er dich nett und als Freundin mag und nicht mehr. Er bestätigt deine kleinen Berührungen mit ebenfalls kleinen Gesten nicht.
Du reibst dich auf und machst dich unglücklich. Du warst schon fast über den Berg durch das andere Date.
Wenn du jetzt nicht die Kurve kriegst und deine Emotionen ihm ggü. runterfahren kannst, solltest du erwägen auch die freundschaftliche Ebene zu beenden. Wäre schade aber meinerseits in dem Fall zu empfehlen.
 
J
Benutzer199726  Sehr bekannt hier
  • #32
Ist das alles nicht unfair dem neuen Mann gegenüber? Warum kommst du nicht bei dir selbst an und definierst dich nur über Männer?
 
AK3
Benutzer191142  (43) Öfter im Forum
  • #33
Danke, für deine Zusammenfassung M Monia90
Ich verstehe es jetzt besser. Obwohl dein Weg nicht mehr Wahl wäre, möchte ich noch ein wenig Fragen und meine Gedanken teilen.

Und es hat sich herausgestellt, dass es das für mich noch schlimmer gemacht hat. Seitdem er wieder in meinem Leben ist, ist es besser geworden.
Das ist eine wichtige Erkenntnis.
Magst du verraten, auf welche Weise er dir gut tut? Also sind es die Gespräche, die Unterstützung?

Außerdem schreitet die neue Beziehung voran und wird mit jeder Woche fester. Es ist doch illusorisch zu erwarten, dass alles vorherige mit dem ersten Kuss des neuen Manns ausgelöscht wird. Natürlich ist alles eine Entwicklung.
Das hört sich positiv an, dass die neue Beziehung "nicht mehr darunter leidet." Finde ich sehr gut, dass du reflektierst und dich und die neue Beziehung weiterentwickelt.
Nein, natürlich verschwindet nicht automatisch alles andere mit einem neuen Partner. Sicherlich wird es erträglicher.

Würde ich mit ihm über meine Gefühle sprechen, würde ich viel mehr Unruhe erzeugen, als wenn ich es weiter so laufen lasse.
Das verstehe ich nicht ganz, wen du damit meinst. Dich selbst oder S.?
Meine Meinung: Klarheit und Ehrlichkeit für dich selbst.

Vielleicht hilft es dir, deine Gefühle aufzuschreiben. Nur für dich. Zum einen, hilft es dir Gedanken zu sortieren und auch ein wenig loszulassen.

Ich hoffe, dass wir irgendwann den unausgesprochenen Teil zwischen uns vergessen können und nur noch das übrig bleibt, was gut ist. Er soll mit seiner Frau glücklich werden und ich mit meinem neuen Freund. Ich finde, dass es nicht utopisch ist, das zu hoffen.
Nein, das finde ich auch nicht utopisch. Und dass du ihm und dir das Glück wünschst, ist ein wichtiger Punkt.
Vergessen finde ich persönlich schwierig. Vielleicht hilft es dir, dass du dich mit dir selbst versöhnst. Dich um Verzeihung bittest, indem du auch die unangenehmen Dinge aussprichst bzw. - schreibst und vergibst.
 
J
Benutzer199726  Sehr bekannt hier
  • #34
Mein Vorschlag: Versuch mal über S dich selbst besser kennenzulernen.
Was brauchst du um dich sicher/geliebt zu fühlen?
Welche deiner Bedürfnisse erfüllt er?
Ist es vielleicht seine Unerreichbarkeit und seine Treue ggü seiner Frau, die unstillbare Sehnsüchte in dir auslöst?
Hat er ein Alleinstellungsmerkmal ggü anderen Männern?
Irgendwie kommst du mir so verloren vor und so als suchtst du Heimat und Halt bei Männern. Vielleicht kannst du ja versuchen dir selbst ein Stück Sicherheit zu geben. Wenn du verstehst was ich meine...
 
S
Benutzer152906  (48) Beiträge füllen Bücher
  • #35
Hallo Souvereign,
müssen alle deine Freunde sich moralisch einwandfrei verhalten, damit du ihnen erlaubst, mit dir befreundet zu sein?

Eine Antwort a la Ja / Nein fände ich ein bißchen sehr schwarz / weiß gedacht. Sicherlich muss sich eine Person nicht zu 100% moralisch einwadfrei verhalten, damit ich mit ihr befreundet sein kann.

Es gibt aber durchaus Themen, bei denen ich keine Kompromisse eingehen würde. Ob dieses Thema jetzt eins davon wäre, ist irrelevant. Du musst für Dich entscheiden (und daher auch die Frage), ob es für Dich in Ordnung ist, eine Freundschaft mit einem Menschen einzugehen, der etwas tut was Du ablehnst.

Ich weiß bei der Hälfte meiner männlichen oder weiblichen Freunde nicht, wie deren Beziehung wirklich ist, selbst dann nicht, wenn sie mir davon erzählen. Oftmals erzählt man sogar nur die positiven Sachen, weil man das negative verschweigen will, vielleicht, weil man keine Kritik hören will. Oder man erzählt nur die negativen Sachen, weil man Trost sucht. Aber letzten Endes wissen immer nur die zwei Beteiligten über ihre Beziehung Bescheid.

Natürlich weiß man nicht zu 100% alles über seine Freunde. Darum geht es aber auch nicht. Es geht hier um eine Person, die Du bislang kaum kennst und die jetzt schon ein Verhalten an den Tag legt, das Du selbst moralisch ablehnst.

Ich habe nie etwas von S verlangt, dass deren Beziehung gefährdet. Er hat sich zu allem, was er mir gibt oder was er mit mir teilt, freiwillig entschieden. Was diese Dinge mit seiner Beziehung machen, ist doch auch allein seine Entscheidung.

Wenn Du das so siehts, dann ist das so. Ich sehe das z.B. völlig anders. Ich möchte nicht betrogen werden und würde daher niemanden bei einem Betrug unterstützen. Egal ob aktiv mit einem Alibi, noch passiv in dem ich so tue, als wäre ich daran nicht beteiligt ... denn ich finde, das wäre ich durchaus.

Ich habe eine Meinung dazu, aber vielleicht sieht er das anders oder vielleicht sieht es sogar seine Frau anders. Vielleicht ist sie froh, dass er sie mit den Kindern machen lässt und sich nicht viel einmischt. Vielleicht interessieren sie die Sachen nicht, die er mit mir teilt. Fakt ist, weder du noch ich wissen exakt, wie deren Beziehung ist. Ich kann einiges vermuten, aber das bleibt Spekulation.

Richtig, das ist Spekulation. Die Wahrscheinlichkeit, das die Frau das total easy nehmen würde, ist aber mEn nicht sehr groß. Von daher kann man sich überlegen, ob das ignoriert, oder in seine Entscheidung mit einbezieht.

Ich weiß von einer Freundin, dass er früher - als die Kinder noch unter 2 Jahren waren - fast jedes Wochenende in einem Verein tagsüber unterwegs war und sich alle gewundert haben, warum er die Frau mit zwei kleinen Kindern unter 2 so viel am Wochenende allein lässt. Es ist schlicht und einfach nicht meine Angelegenheit, wie die beiden das miteinander ausmachen.

Wie gesagt ... das kannst Du gerne für Dich so sehen ... ich sehe das anders.

Aber wenn du noch andere Argumente hast, würde ich sie gerne hören.
Liebe Grüße,
Monia

Abgesehen von den Dingen, die ich (oder andere User*innen) hier geschrieben haben ... im Moment keine anderen Argumente mehr.

Lieben Gruß
Souv
 
M
Benutzer230767  (46) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #36
Jeder legt für sich fest welche moralischen Standards seine Freunde erfüllen müssen. An meine Freunde und an mich selbst lege ich relativ hohe moralische Standards.

Wenn ich auch nur leiseste Vermutung hätte, dass meine "Freundschaft" jemands Partnerin hintergeht oder ihr weh tut und wenn es mir klar wäre, dass ich in die Person verliebt bin, wäre mir nicht mehr möglich die Freundschaft unverändert fortzusetzen. Bei jedem Kontakt hätte ich Schuldgefühle. Außerdem ist es für mich nur bedingt Freundschaft, sobald eine Seite mehr fühlt.
Er trägt seine Verantwortung und du trägst deine.
Ich verstehe nicht ganz was eure Freizeit genau ist, aber um deiner Beziehung eine faire Chance zu geben, ist mMn notwendig S nicht mehr zu sehen und keinen Kontakt zu haben.

Auch würde ich nicht wollen, dass mein Freund mit einer Frau befreundet ist, die in ihn verliebt ist. Würdest du wollen, dass dein Freund in einer solchen Situation verweilt?
Würdest du an der Stelle von Ss Frau sein wollen?
Nein, das würde ich nicht. Weder würde ich wollen, dass mein Freund in einer solchen Freundschaft verweilt noch würde ich in der Position seiner Frau sein wollen. Um dieses moralische Dilemma aufzulösen, müsste ich allerdings noch mehr Leute in schwierige Situationen bringen. Das kann ich jetzt hier nicht weiter ausführen. Es steht jedoch fest, dass aktuell jede "Enthüllung" oder jeder weitere "Kontaktabbruch" die Situation noch viel komplizierter machen würde. Die größte Hoffnung, dass irgendwann alles gut wird, ist aus meiner Sicht einfach weiter zu machen und den Kontakt langsam zu reduzieren, so dass niemandem etwas auffällt.
Wenn meine Gefühle für S sich weiter reduzieren, sehe ich auch meinem Freund gegenüber kein Problem. Sollte ich tatsächlich damit weiter hadern, kann ich die Situation ja nochmal neu bewerten. Leute, die Welt ist schwierig und Schwarz-Weiß-Denken finde ich gerade bei Gefühlen wirklich nicht gut möglich. Wer ohne Fehl und Tadel ist, werfe den ersten Stein.... ;-)
 
M
Benutzer230767  (46) Ist noch neu hier
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  • #37
Danke, für deine Zusammenfassung M Monia90
Ich verstehe es jetzt besser. Obwohl dein Weg nicht mehr Wahl wäre, möchte ich noch ein wenig Fragen und meine Gedanken teilen.


Das ist eine wichtige Erkenntnis.
Magst du verraten, auf welche Weise er dir gut tut? Also sind es die Gespräche, die Unterstützung?


Das verstehe ich nicht ganz, wen du damit meinst. Dich selbst oder S.?
Meine Meinung: Klarheit und Ehrlichkeit für dich selbst.

Danke, für deine Zusammenfassung M Monia90
Ich verstehe es jetzt besser. Obwohl dein Weg nicht mehr Wahl wäre, möchte ich noch ein wenig Fragen und meine Gedanken teilen.


Das ist eine wichtige Erkenntnis.
Magst du verraten, auf welche Weise er dir gut tut? Also sind es die Gespräche, die Unterstützung?


Das hört sich positiv an, dass die neue Beziehung "nicht mehr darunter leidet." Finde ich sehr gut, dass du reflektierst und dich und die neue Beziehung weiterentwickelt.
Nein, natürlich verschwindet nicht automatisch alles andere mit einem neuen Partner. Sicherlich wird es erträglicher.


Das verstehe ich nicht ganz, wen du damit meinst. Dich selbst oder S.?
Meine Meinung: Klarheit und Ehrlichkeit für dich selbst.

Vielleicht hilft es dir, deine Gefühle aufzuschreiben. Nur für dich. Zum einen, hilft es dir Gedanken zu sortieren und auch ein wenig loszulassen.


Nein, das finde ich auch nicht utopisch. Und dass du ihm und dir das Glück wünschst, ist ein wichtiger Punkt.
Vergessen finde ich persönlich schwierig. Vielleicht hilft es dir, dass du dich mit dir selbst versöhnst. Dich um Verzeihung bittest, indem du auch die unangenehmen Dinge aussprichst bzw. - schreibst und vergibst.
Hallo AK3,
danke für deine Nachricht.
Es fällt mir nicht so leicht, wirklich gute Freunde zu finden. Viele Frauen in meinem Leben sind mit ihren Familien sehr beschäftigt und haben zwar bei Treffen ein offenes Ohr für mich, aber im Alltag sind sie einfach nicht da, weil sie zu 100% mit ihren Familien beschäftigt sind. So sehr ich auch meine Familie liebe, ich will nicht nur Mutter sein. Ich interessiere mich für viele frauenuntypische Dinge und bin sehr ehrgeizig.
S hat da genau diese Lücke gefüllt, denn wir teilen eben auch alltägliche Dinge miteinander. Dazu kommt, dass wir sehr viele Dinge ähnlich sehen. Er ist deutlich rationaler als ich und seine Meinung insbesondere zu Arbeitsangelegenheiten ist mir wichtig. Er ist ein ehrlicher, direkter Ratgeber, der mich gut kennt.
Ich schreibe seit ich 10 Jahre alt bin, regelmäßig Tagebuch und reflektiere sehr viel. Problem ist, wenn man nur im eigenen Saft kocht, verliert man die Außenperspektive. Und deshalb bin ich hergekommen.
Danke für dein Verständnis und die wohlwollenden Hinweise. Leider sind viele sehr schnell mit Urteilen. Ich finde ja, dass man mehr lernt, wenn man Fragen stellt und im Austausch bleibt.
Liebe Grüße,
Monia
 
M
Benutzer230767  (46) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #38
Mein Vorschlag: Versuch mal über S dich selbst besser kennenzulernen.
Was brauchst du um dich sicher/geliebt zu fühlen?
Welche deiner Bedürfnisse erfüllt er?
Ist es vielleicht seine Unerreichbarkeit und seine Treue ggü seiner Frau, die unstillbare Sehnsüchte in dir auslöst?
Hat er ein Alleinstellungsmerkmal ggü anderen Männern?
Irgendwie kommst du mir so verloren vor und so als suchtst du Heimat und Halt bei Männern. Vielleicht kannst du ja versuchen dir selbst ein Stück Sicherheit zu geben. Wenn du verstehst was ich meine...
Nein, ich habe nicht deshalb Sehnsucht nach ihm, weil er nicht verfügbar ist. Ich respektiere ihn sehr dafür, dass er nie eine Grenze überschritten hat. Und ich bin auch dankbar, dass es nicht noch komplizierter wurde.
Aber verliebt habe ich mich, weil wir so viel Zeit und Gedanken geteilt haben und weil wir uns einfach in einer sehr ähnlichen Lebenssituation befinden. Unsere Kinder sind gleich alt, wir haben die gleichen Interessen, wir teilen politisch und moralisch die gleichen Werte, wir sind ähnlich aufgewachsen, haben einen ähnlichen Humor, gleiches Bildungsniveau. Hätten wir uns als Single kennengelernt, hätte ich mich noch viel schneller in ihn verliebt. Ich habe ja nicht nach einem Partner gesucht, als wir uns getroffen haben. Er ist mir einfach vor die Füße gefallen, hat aber locker 80% von dem, was ich von einem Mann erwarte... Er ist einfach ein toller Mensch.
Ich verstehe, was du meinst. Ich sollte nicht so fixiert auf den männlichen Einfluss in meinem Leben sein. Ich glaube, das hat damit zu tun, dass mein Vater früh gestorben ist. Ich habe viele Freundinnen, eine Schwester, eine Mutter und zwei Töchter. Der weibliche Anteil ist in meinem Leben sehr überrepräsentiert. In meinem Beruf sind auch 90% Frauen. Dann die Eheprobleme, die sich seit 10 Jahren aufsummiert haben.
Nun kenne ich S seit zwei Jahren. Ich habe ein Jahr Single-Sein hinter mir und hatte einige Dates. Ich habe einen Freund gefunden, der wirklich lieb ist. Ich glaube, dass die Funktion von S war, mir den Übergang etwas leichter zu machen, denn er war da in all diesem Chaos als Leuchtturm. Wenn ich jetzt eine gut laufende Beziehung habe, kann ich mein Schiff hoffentlich wieder ohne Leuchtturm navigieren ;-)
 
M
Benutzer230767  (46) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #39
Für alle, die es interessiert. Die Freizeit ist vergangen und es ist ein sehr schönes Wochenende gewesen. Wir haben als Gruppe viel gelacht und viel Zeit gemeinsam verbracht. Ich bin S nicht aus dem Weg gegangen, habe aber auch seine Nähe nicht gesucht. Wir haben Gelegenheit gehabt, eine Mahlzeit lang, mit den anderen im großen Speiseraum, ein paar Minuten privat miteinander zu sprechen. Da ging es aber auch nur um alltägliche Dinge. Allerdings Dinge, über die wir vorher schon häufiger gesprochen haben und die die anderen wahrscheinlich nicht wissen. Ansonsten waren es nur öffentliche Wortwechsel und Blicke oder Lächeln. Es war die komplette Zeit ok für mich, dass es so war, wie es war. Ich glaube, dass ich es fast geschafft habe. Ich weiß nicht, wie es wäre, wenn sein Verhalten anders wäre. Aber aktuell bin ich auf einem sehr guten Weg und hoffe, dass meine Beziehung sich weiter festigt, damit ich vielleicht bei der nächsten Freizeit gar nicht mehr darüber nachdenke.
Danke für all eure Meinungen und Anregungen.
Liebe Grüße,
Monia
 
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