Kein verlangen nach Sexualität?

[Benutzer164287 (26)]

Und zwar verstehe ich mich selber nicht so..

Ich liebe Sex über alles und habe große freude daran

Allerdings verschwindet mein verlangen nach Sexualität, wenn ich mich in ein Mädchen wo ich eine Verbindung spüre "nur einmal bis jetzt passiert" verliebe Gefühle und starke Sehnsucht nach emotionaler Nähe verspüre..

Irgendwie möchte ich meine Sexualität mit jemanden den ich wirklich liebe nicht ausleben?

Es ist mir irgendwie unangenehm "hat nichts mit Vergleichen ihrer Seite zutun oder so" und passt nicht in mein Bild von "wahrer liebe"

Wer versteht mich ?????

Fühl mich mit diesem Problem immer voll alleine

Und weiß einfach nicht warum ich so bin?

Habt ihr irgendeinen Ansatz woran das liegen könnte??

Für jede hilfreiche Antwort wäre ich sehr dankbar

LG Marvin

 

[Benutzer]

Also, verstehe ich das richtig, dass du mit deiner grossen Liebe eben keinen Sex möchtest? Das klingt tatssächlich etwas befremdlich und wirft die Frage auf, wie du denn so zu deinen anderen Erfahrungen stehst. Respektierst du die Menschen, mit denen du geschlafen hast? Empfindest du Sex als "schmutzig"?

Entschuldige, wenn ich hier zu fest in Klischees denke, vielleicht verstehe ich dich ja völlig falsch. Je nach Sympathiegrad für einen Menschen stelle ich mir ja auch unterschiedliche Arten von Sex vor (sehr vanilla bei grossen Gefühlen - zunächst). Aber dass das Verlangen dann völlig ausbleibt, das überrascht mich schon... Schliesst du Sex da denn auch aus, oder würdest du gerne mit deiner grossen Liebe schlafen können, wenn es dazu kommt? Ansonsten kannst du dir ja auch einfach Zeit lassen und deinen Zugang zu Sex ausbauen, wenn es so weit ist...

 

[Benutzer122781]

google mal nach madonna-hure-komplex...

 

[Benutzer91827]

Ha! Das kannte ich von mir; eine ganze Weile lang hatte ich das selbe Problem- wenn ich mal so "richtig" verliebt war, wollte ich irgendwie nicht, dass das durch irgendwelche Körperlichkeiten herabgesetzt wird. "Geficke" war mir irgendwie zu wenig "menschlich". Ich wollte nicht, dass ich meinen Partner (und umgekehrt) nur als Stück Fleisch ansehe und darüber das ganze andere Zeug wie gemeinsam diskutieren, zusammen lesen vernachlässige/vergesse und ohne dass ich dauernd Angst haben muss, besprungen zu werden, weil ich eben auch "nur Fleisch" bin.
So ganz kommt das zwar an meine Empfindungen nicht hin, aber besser kann ich es irgendwie nciht beschreiben.

Bei mir hat sich das irgendwie einfach verwachsen, glaube ich.

Warum das bei mir so war hat wohl auch (s)einen Grund, aber der ist jetzt nicht unbedingt der aller angenehmste um da einfach mal frei von der Leber weg drüber zu reden, zumindest nicht immer.

 

[Benutzer164287 (26)]

madonna-hure-komplex...

Ha! Das kannte ich von mir; eine ganze Weile lang hatte ich das selbe Problem- wenn ich mal so "richtig" verliebt war, wollte ich irgendwie nicht, dass das durch irgendwelche Körperlichkeiten herabgesetzt wird. "Geficke" war mir irgendwie zu wenig "menschlich". Ich wollte nicht, dass ich meinen Partner (und umgekehrt) nur als Stück Fleisch ansehe und darüber das ganze andere Zeug wie gemeinsam diskutieren, zusammen lesen vernachlässige/vergesse und ohne dass ich dauernd Angst haben muss, besprungen zu werden, weil ich eben auch "nur Fleisch" bin.
So ganz kommt das zwar an meine Empfindungen nicht hin, aber besser kann ich es irgendwie nciht beschreiben.

Bei mir hat sich das irgendwie einfach verwachsen, glaube ich.

Warum das bei mir so war hat wohl auch (s)einen Grund, aber der ist jetzt nicht unbedingt der aller angenehmste um da einfach mal frei von der Leber weg drüber zu reden, zumindest nicht immer.

Yes genau, "menschlich"... Du hast es genau beschrieben.. Da sieht man mal wieder das Frauen und Männer sich sexuell nicht so stark unterscheiden.
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Also, verstehe ich das richtig, dass du mit deiner grossen Liebe eben keinen Sex möchtest? Das klingt tatssächlich etwas befremdlich und wirft die Frage auf, wie du denn so zu deinen anderen Erfahrungen stehst. Respektierst du die Menschen, mit denen du geschlafen hast? Empfindest du Sex als "schmutzig"?

Entschuldige, wenn ich hier zu fest in Klischees denke, vielleicht verstehe ich dich ja völlig falsch. Je nach Sympathiegrad für einen Menschen stelle ich mir ja auch unterschiedliche Arten von Sex vor (sehr vanilla bei grossen Gefühlen - zunächst). Aber dass das Verlangen dann völlig ausbleibt, das überrascht mich schon... Schliesst du Sex da denn auch aus, oder würdest du gerne mit deiner grossen Liebe schlafen können, wenn es dazu kommt? Ansonsten kannst du dir ja auch einfach Zeit lassen und deinen Zugang zu Sex ausbauen, wenn es so weit ist...

Auf der einen Seite finde ich es "geil" auf der anderen Seite finde es, aber irgendwie zu unmenschlich keine Ahnung wie ich das erklären soll... liegt wahrscheinlich daran, dass ich sehr gefühlsbetont bin und auf meine sensibilität stark ausgeprägt.. und ich nicht immer gute Erfahrungen mit Frauen gesammelt habe -- Die Madonna / Hure Komplex beschreibt das Problem auf sehr gut und geht sogar noch ein Stück weiter... Naja anderes Thema Danke für die Antwort

 

[Benutzer91827]

Da sieht man mal wieder das Frauen und Männer sich sexuell nicht so stark unterscheiden.

Das ist glaube ich weniger wirklich sexueller als eher psychischer Natur.
Zumindest bei mir war das nicht das, wie ich eigentlich meine Sexualität auslebe(n wollte), sondern das Resultat einer unschönen Begegnung, die mir die eigentliche Sicht auf Sex verhagelt hat und ich das irgendwie nicht als etwas wirklich (öhm.. gott, wie pathetisch das jetzt gleich klingt) "reines" mehr angesehen habe ("wie kann etwas, das bei mir so schlimme Gefühle auslöst überhaut etwas sein, das mit Liebe zu tun hat?" / "Warum macht man das mit jemandem den man liebt?") und da musste ich dann erst mal den Auslöser verarbeiten, bis ich da wieder eine gesunde Sicht auf Sex entwickeln konnte.

 

[Benutzer163649 (25)]

Was Du beschreibst, bezeichnet man in der Psychologie als den Madonna-Hure-Komplex und er kommt häufiger vor, als Du jetzt vielleicht noch ahnst...

Er beschreibt die ambivalente Ansicht zur weiblichen Sexualität, die in der Gesellschaft (aber vor allem in den Köpfern vieler Männer) vorherrscht:

Ein Mann mit vielen Frauen ist der tolle Hecht und ist i.d.R. gesellschaftlich angesehen. Eine Frau mit vielen Männern hingegen, wird schnell zum Flittchen degradiert. Das gilt selbst in unserer aufgeklärten und modernen Zeit.

Männer tendieren nun dazu, aus genau diesem Grund, Frauen unterbewusst in zwei Kategorien einzuteilen: Einmal für Sex (Hure) und einmal für die Liebe (Madonna). Die „Hure“ ist sexuell freizügig und verspricht das Abenteuer, die „Madonna“ ist unschuldig und verspricht die große Liebe. Im Prinzip spiegelt sich genau dieses Schwarzweißdenken auch in den Bezeichnungen „good girl“ und „bad girl“ wider...

Es kommt somit nicht selten vor, dass Männer an Frauen, für die sie tiefere Gefühle empfinden, kaum bis gar kein sexuelles Interesse haben, weil es auf einer unterbewussten Ebene ihr Bild der Madonna „beschmutzen“ würde!

Die Lösung besteht nun darin, dass Du Dir im ersten Schritt über diesen unterbewussten Komplex, den Du in Dir trägst, wirklich bewusst wirst, weil Einsicht immer der erste Schritt zur Besserung ist...

Hiernach solltest Du verstehen, dass wir Frauen meistens beides sind: Madonna und Hure zur selben Zeit. Auf der einen Seite genießen wir Sex mit dem richtigen Mann genauso wie ihr Männer Sex mit der richtigen Frau genießt - und auf der anderen Seite lieben wir es unseren Traummann mit Liebe und Wärme zu überhäufen. Das eine schließt das andere nicht aus.

Ich hoffe wirklich sehr, ich konnte Dir helfen!