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Kann man den perfekten Mann nur nicht lieben, weil er zu weiblich ist?

petit_fleur
Benutzer122666  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich (21) bin seit ca. vier Monaten mit meinem Freund (21) zusammen. Wir haben uns in der Schule kennenglernt, da wir dasselbe studieren. Irgendwann haben wir einfach gemerkt, dass wir Seelenverwandte sind. Ich habe wirklich noch nie einen Menschen kennengelernt, der mir ähnlicher ist als er.

Da ich schon zwei vorhergehende Beziehungen hatte, habe ich schon anfangs gemerkt, dass dieses Mal etwas anders ist. Dieses Mal war es etwas Besonderes, Spezielles. Ich fühlte mich völlig verstanden, er war der beste Gesprächspartner, so wie eine meiner besten Kolleginnen. Der einfühlsamste und gefühlvollste Mann, den ich kenne. Es kam vor, dass er einfach begann zu weinen und schluchzen, da er so glücklich war, mich als Freundin zu haben. Das hat mich sehr gerührt und war ein riesiger Liebesbeweis. Manchmal war er sogar richtig panisch, mich zu verlieren. Jedes Mal, wenn wir uns trafen, fragte er mich, ob er mich auch wirklich behalten dürfe. Nie im Leben würde er mich loslassen, hat er mir jedes Mal auf Neue versichert.

Doch gleichzeitig habe ich von Anfang an gemerkt, dass diese Anziehung, das Kribbeln und auch die sexuelle Lust nicht oder nur wenig da war. Ich habe ihn einfach geschätzt und geliebt für seine bewundernswerte Einfühlsamkeit. Seine Nähe habe ich genossen, aber es löste in mir nicht diese Anziehung aus, die ich von meinen zwei früheren Freunden gekannt habe.

Was dazu kommt – oder sogar vielleicht wichtiger Teil davon ist: Mein Freund pflegt sich in meinen Augen nicht richtig. Er badet nur ca. alle drei Tage – zumindest jetzt im Winter – da er das Duschen nicht mag. Es kommt oft vor, dass er trotz Verwendung eines Deos ziemlich fest nach Schweiss riecht oder seine Haare ziemlich fettig sind. Auch hat er Mundgeruch. Vielleicht liegt es an einer Krankheit, die er hat. Ich weiss es nicht. Aber ich bin halt ein ziemlich hygienischer Mensch. Ich habe eine sehr empfindliche Nase und bin oft ziemlich perfektionistisch. Zum Beispiel finde ich es einfach grässlich, wenn über einen ganzen Tag ein offenes Pack Leberwurst und daneben ein verschmutztes Messer von ihm auf dem Tisch liegt. Oder dass er die Kloschüssel nicht reinigt und ich überall „Spuren“ von ihm sehe. Oder dass er morgens das Gesicht nicht wäscht und ich ihn fast jedes Mal darauf aufmerksam machen muss, seinen Augenschmalz aus den Augen zu reiben. Manchmal kann ich ihn einfach nicht „riechen“, so fies und oberflächlich das klingt. Seine Antwort auf seine Körperpflege ist meist diese: „Da leg ich nun mal nicht so einen Wert drauf“.

Ich lege auch keinen übertriebenen Wert darauf, aber ich finde, sauber kann – zumindest in unserer Gesellschaft – jeder sein, wenn er denn auch will. Sich ein bisschen pflegen und auf sich achten finde ich wichtig. Auch wenn ich ihn auch liebe, wenn er morgens aufsteht und noch ein wenig zerknautscht aussieht, das macht mir überhaupt nichts. Auch wenn er krank ist und sich neben mir übergeben muss, dann ist das für mich in Ordnung. Aber dass er oft einfach übel riecht, weil er nicht duscht, weil er keinen „Wert“ auf Körperhygiene legt, dann stösst mich das ab. So weh es mir tut, da er ja so ein liebenswürdiger Mensch ist.

Ein weiterer Punkt: Bei meinem Freund bin es immer ich, die ihm versichern muss, dass ich ihn liebe, wenn er vor Unsicherheit weint. Ich bin es, die das Klappbett aufstellen muss, auch wenn ich nicht so kräftig wie er bin. Ich muss oft die „Rolle des Mannes“ einnehmen. Damit fühle ich mich einfach überfordert. Selbstverständlich tröste ich gerne einen Mann, er darf auch Gefühle zeigen – das finde ich sogar stark. Aber bei meinem Freund ist diese weibliche Seite einfach sehr ausgeprägt. Ich dachte immer, genau das schätze ich. Doch es belastet mich immer mehr.

Meine Kollegin – die ihn auch gut kennt – hat mir anfangs gesagt, sie an meiner Stelle könnte ihn nie lieben, da er für sie nicht mehr als ein bester Kolleg sein könnte. Ich dachte damals: „Wie oberflächlich von ihr?“ Nur weil ein Mann sehr weiblich und verletzlich ist, weil er nicht perfekt zurecht gemacht ist, bedeutet das doch noch nicht, dass man ihn nicht lieben könnte. Wenn ein Mann Gefühle zeigt, ist das doch schön. Was könnte schöner sein?

Deshalb verstehe ich auch nicht, weshalb ich nun an derselben Stelle stehe. Ich, die immer etwas gegen Oberflächlichkeit, gegen Klischees gegenüber Geschlechtern hatte. Wieso genau ich mich nicht mehr voller Liebe zu ihm hingezogen fühle. Zu einem Mann, der mich immer versteht, der mich nicht verletzt, für den ich alles bin. Der sich eine Familie mit mir wünscht. Brauche ich etwa einen Macho, der mich verletzt – so wie es mein erster Freund war? Habe ich einfach Luxusprobleme? Bin ich nie zufrieden mit dem, was ich habe?

Vielleicht habe ich auch einfach zu hohe Erwartungen. Doch wenn es doch passen würde, dann müsste ich mir doch diese Fragen nicht stellen oder? Wenn er der Richtige wäre, würde ich mich doch zu ihm hingezogen fühlen? Oder nicht?

Ich habe einfach Angst, dass ich einen riesigen Fehler begehen würde mit einer Trennung.
 
chosy
Benutzer149315  Meistens hier zu finden
  • #2
Es gibt nicht nur schwarz und weiss, zwischen jemand der dich komplett versteht gibt es noch unzählige andere Arten und es kommt nicht gleich der Macho.
Ja sowas kann für jemanden ein Grund sein, dass die Liebesbeziehung nicht klappt und grade auch in Hinblick auf die
Hygiene ist dies dann sogar noch ein weiterer Punkt.

Es ist eine einfache Sache: Wenn du der Meinung bist, dass er zu dir nicht passt, dann passt er nicht und kann ja anscheinend kaum der richtige sein.

Ob eine allfällige Trennung ein Fehler ist, kann dir hier niemand voraussagen, denn hier besitzt niemand hellseherischere Fähigkeiten.
 
petit_fleur
Benutzer122666  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Es gibt nicht nur schwarz und weiss, zwischen jemand der dich komplett versteht gibt es noch unzählige andere Arten und es kommt nicht gleich der Macho.
Ja sowas kann für jemanden ein Grund sein, dass die Liebesbeziehung nicht klappt und grade auch in Hinblick auf die
Hygiene ist dies dann sogar noch ein weiterer Punkt.

Danke für deine Antwort! Stimmt, es sollte ja auch noch Graustufen dazwischen geben. Ich weiss nur nicht, ob ein Mann, der ein bisschen weniger einfühlsam ist, mich auch so sehr lieben könnte? Ob mich überhaupt je wieder jemand so lieben könnte, das weiss ich nicht.

Ich fühle mich einfach schlecht, dass ich ihn - obwohl er mir den Himmel auf Erden schenkt - nicht so lieben kann, wie er es verdient hätte. Ich zweifle einfach an mir selber, dass ich zu wählerisch bin. Dass ich zu schnell die Flinte ins Korn werfe, zu oberflächlich bin und es mir vielleicht nur einrede, dass ich es nicht bin.
 
Blue_eye1980
Benutzer138371  (43) Beiträge füllen Bücher
  • #4
Ich meine, wenn jemand selber schon nicht drauf kommt in dem Alter sich zu waschen... ich weiß nicht.... Kommt mir schon auch komisch vor.

Hast du ihn mal gefragt, warum das bei ihm so ist, und er so wenig Wert drauf legt?
 
chosy
Benutzer149315  Meistens hier zu finden
  • #5
Die Warscheinlichkeit, dass dich nochmals ein Mensch genauso lieben kann wie die besprochene Person ist wohl eher gering. Liebe ist ja nicht nur eine Sache, da spielen so viele Aspekte mitrein.
Wichtig ist letztendlich, dass du mit der Person die dich so mag zufrieden bist und du nicht der Meinung bist, dass dir etwas gefällt. Da ist grundsätzlich sogar die Stärke der Liebe zweitrangig.

Und wenn du oberflächlich bist, wo liegt das Problem? Wieso sollte man der Oberfläche auch nicht genauso viel Aufmerksamkeit schenken, wie dem was darunter liegt und wieso muss dies dem zurückweichen? Dir scheint es wichtig zu sein, also wäre es wohl nicht sonderlich klug, dies zu ignorieren, sondern eher danach folgen, was du fühlst und wenn du nach Meinung Anderer als oberflächlich giltst.
 
petit_fleur
Benutzer122666  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Ich meine, wenn jemand selber schon nicht drauf kommt in dem Alter sich zu waschen... ich weiß nicht.... Kommt mir schon auch komisch vor.

Hast du ihn mal gefragt, warum das bei ihm so ist, und er so wenig Wert drauf legt?

Naja, seine Familie ist halt eher ein bisschen alternativ. Sie alle baden - und duschen nicht. Aber nur als Beispiel seine Schwester: Sie ist ein sehr gepflegtes Mädchen und achtet auf sich. Seine Eltern ebenfalls. Ihm ist es einfach nicht wichtig. Seine Kleider kauft er zum Beispiel auch nicht selber. Da er gar nicht das Verlangen habe, einmal was zu kaufen. Seine Mutter bringt ihm manchmal einfach Anziehsachen nach Hause. Diese möchte er aber nur in leichter Übergrösse, damit man sein kleines Bäuchlein nicht sieht. Ich fand das aber nie schlimm, sondern süss und es gehört einfach zu ihm. Trotzdem weiss ich nicht, weshalb er sich so wenig um sein Äusseres kümmert.
 
Blue_eye1980
Benutzer138371  (43) Beiträge füllen Bücher
  • #7
Ich glaube das, wenn er sich um nix selber kümmern muss, dann vielleicht in die "Mir egal" Phase kommt.

Wohnt er allein oder bei der Familie? Und er läuft auch so auf der Uni rum?
 
petit_fleur
Benutzer122666  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Die Warscheinlichkeit, dass dich nochmals ein Mensch genauso lieben kann wie die besprochene Person ist wohl eher gering. Liebe ist ja nicht nur eine Sache, da spielen so viele Aspekte mitrein. Wichtig ist letztendlich, dass du mit der Person die dich so mag zufrieden bist und du nicht der Meinung bist, dass dir etwas gefällt. Da ist grundsätzlich sogar die Stärke der Liebe zweitrangig.

Und wenn du oberflächlich bist, wo liegt das Problem? Wieso sollte man der Oberfläche auch nicht genauso viel Aufmerksamkeit schenken, wie dem was darunter liegt und wieso muss dies dem zurückweichen? Dir scheint es wichtig zu sein, also wäre es wohl nicht sonderlich klug, dies zu ignorieren, sondern eher danach folgen, was du fühlst und wenn du nach Meinung Anderer als oberflächlich giltst.

Genau das macht mir Angst. Es wird mich niemand mehr so sehr wie er lieben. Bei ihm kann ich mir einfach sicher sein, dass er mir treu ist, dass er mit mir eine Zukunft möchte und mich nie alleine lassen würde. Welcher Mann würde das schon wollen?

Ich habe immer geglaubt, endlich einen "sicheren Hafen" angesteuert zu haben. Dort zu sein, wo man mich bedingungslos und über alles liebt, ganz egal was kommen mag. Dieses Gefühl können die wenigsten Menschen geben. Er kann es.

Oder ist das einfach eine "kindliche Vorstellung" der Liebe, dass man sich über alles schätzen und lieben sollte. Ist es vielleicht viel wichtiger, zufrieden zu sein?
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #9
Ich wollte so jemanden wie deinen Freund auch nicht als weibliche Variante haben :cautious:

Ich würde also nicht sagen, dass dein Freund nicht männlich genug ist; er ist einfach überhaupt nicht selbstbewusst und anscheinend ja auch nur eingeschränkt alleine...überlebensfähig.
Ich denke einfach mal, da wird es auf Dauer doch sehr schwer werden, eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen.

Zudem klammert er ja schon nach kurzer Zeit so extrem, was imho einfach nur ganz schwer etraglich ist. Liebe zeigt man nicht durch Besitzansprüche und Verlustängste.
 
S
Benutzer Gast
  • #10
Wichtig ist eine Beziehung nicht in Gedankenspielen zu leben. Das tust du ganz schön, mal abgesehen von der Glaskugelansicht die du hier vertrittst.
 
petit_fleur
Benutzer122666  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Ich glaube das, wenn er sich um nix selber kümmern muss, dann vielleicht in die "Mir egal" Phase kommt.

Wohnt er allein oder bei der Familie? Und er läuft auch so auf der Uni rum?

Ja, auf der Uni auch. Er wohnt bei seiner Familie. Mithelfen muss er im Haushalt eher weniger. Ich muss auch nicht sehr viel beisteuern, aber fühle mich trotzdem schon ein wenig selbständig. Er traut sich auch nicht zu, die Wäsche zu machen oder eine Glühbirne zu ersetzen. Ich muss dazu sagen, dass er ziemlich ungeschickt ist, anscheinend war er das als Kind schon. Aber deshalb muss man ja nicht gleich alles den anderen überlassen?
Auch würde er nie mit mir tanzen wollen oder schlitteln, bowlen, Billard spielen etc. Ich weiss, dass er Probleme mit der Koordination hat, aber man kann es doch zumindest probieren. :smile:
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #12
Ich habe immer geglaubt, endlich einen "sicheren Hafen" angesteuert zu haben. Dort zu sein, wo man mich bedingungslos und über alles liebt, ganz egal was kommen mag. Dieses Gefühl können die wenigsten Menschen geben. Er kann es.
Was hat man davon, wenn es einen nicht glücklich macht, unerfüllt läßt oder auf Dauer sogar frustriert? Zu einer Beziehung gehört einfach mehr.
 
chosy
Benutzer149315  Meistens hier zu finden
  • #13
Genau das macht mir Angst. Es wird mich niemand mehr so sehr wie er lieben. Bei ihm kann ich mir einfach sicher sein, dass er mir treu ist, dass er mit mir eine Zukunft möchte und mich nie alleine lassen würde. Welcher Mann würde das schon wollen?

Naja mit der Sicherhheit ist es immer so ne Sache. Ich halte es für Ignoranz eine 100%ige Sicherheit propagieren zu wollen. Zumal sich Menschen einfach verändern können.
Es gibt viele Personen die genau sowas wollen, wie du es beschreibst.

Ich habe immer geglaubt, endlich einen "sicheren Hafen" angesteuert zu haben. Dort zu sein, wo man mich bedingungslos und über alles liebt, ganz egal was kommen mag. Dieses Gefühl können die wenigsten Menschen geben. Er kann es.

Glauben ist nicht wissen, du kannst auch Glauben das Regenbogen aus kleinen farbigen Tierchen besteht die sich entsprechend anordnen.

Oder ist das einfach eine "kindliche Vorstellung" der Liebe, dass man sich über alles schätzen und lieben sollte. Ist es vielleicht viel wichtiger, zufrieden zu sein?

Ich halte es nicht für eine kindliche, sondern romantische und zuweileb von der Realität abweichende bzw. die Realität ignorierende Vorstellungen.
Da Ich jemand bin, der der Realität sehr viel Wert beimesse, versuche Ich mich da so gut wie möglich der Realität zu orientieren und diese nicht zu verleugnen.
 
petit_fleur
Benutzer122666  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Wichtig ist eine Beziehung nicht in Gedankenspielen zu leben. Das tust du ganz schön, mal abgesehen von der Glaskugelansicht die du hier vertrittst.

Wie meinst du das mit den Gedankenspielen und der Glaskugelansicht?
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Was hat man davon, wenn es einen nicht glücklich macht, unerfüllt läßt oder auf Dauer sogar frustriert? Zu einer Beziehung gehört einfach mehr.

Das sehe ich auch langsam ein...aber was gehört denn dazu, wenn nicht die bedingungslose Liebe? Er akzeptiert mich ja so wie ich bin und würde mich nie verändern. Er möchte mich nie verlieren. Was will man noch mehr?
 
Fuchs
Benutzer10855  Team-Alumni
  • #15
Dein Freund ist etwas "hinter der Entwicklung" zurück und versteht ein paar grundlegende zwischenmenschliche Dinge nicht korrekt. Beispielsweise das seine Körperhygiene eben auch andere betrifft. Du musst ihm mal klarmachen, dass er den Körper hat, den du küssen, berühren und lecken willst, aber das du das nur kannst, wenn er ihn dementsprechend pflegt. Es kann nicht angehen, dass er dich so abstößt und er kann das rein rational auch nicht wollen.

Es ist okay, wenn einem diese Dinge nicht wichtig sind. Es nicht okay auch von anderen zu erwarten, dass sie das genauso sehen. Wenn für dich ein gepflegtes Erscheinungsbild wichtig ist, muss er das in Betracht ziehen.

Zum Thema Männlichkeit: wir sind nicht genetisch dafür programmiert, Klappbetten aufzustellen, Holz zu hacken oder die Getränke nach oben zu tragen. Frauen sind dazu genauso fähig. In einer Partnerschaft gibt es bestimmte Dinge zu erledigen und man muss pragmatische Lösungen dafür finden. Wenn ich keinen Nagel in die Wand reinbekomme aber meine Freundin weiß wie man einen Hammer anfässt, ist sie dafür einfach besser geeignet. Wenn sie nicht gern staubsaugt, kann ich das übernehmen, auch wenn ich es selber nicht mag. Macht mich nicht mehr oder weniger männlich, aber meine Beziehung sicherlich harmonischer.

Fühlst du dich denn überhaupt noch sexuell zu ihm hingezogen? Warum denkst du, ein Macho wäre gleich die Lösung für dein Problem? Meinst du nicht, es gibt auch "sensible" Männer die etwas mehr acht auf Körperpflege geben? Ansonsten lass dir von niemanden einreden, wen du zu lieben hast. Wenn deine Kollegin sich das nicht vorstellen kann ist das ihr Problem - sie muss ja auch keine Beziehung mit deinem Freund führen. :zwinker:
 
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petit_fleur
Benutzer122666  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #23
Ich finde das ja kein bisschen romantisch und es ist für mich auch kein Liebesbeweis. Auf mich wirkt das einfach nur abschreckend. Denn...


... Gefühle zeigen ist ja schön und gut. Aber macht er das denn wirklich? Oder ist es nicht auch ein Stück weit "Mittel zum Zweck"?


Denn du bist, wie du selbst sagst, alles für ihn. Und das ist nicht gut. Er scheint sich völlig an dich zu klammern und zu binden und versucht alles, sich in Sicherheit zu wägen. Da er das aber auch sich selbst heraus nicht kann, braucht er deine Bestätigung von außen. Du musst ihm sagen, dass er dich "behalten darf".

Find ich alles doch sehr bedenklich.

Inwiefern meinst du, dass er mich als "Mittel zum Zweck" gebraucht? Meinst du, er gebraucht meine Zuwendung nur, um etwas gegen seine Selbstzweifel zu tun?

Was du als zweitletztes ansprichst, hat mir auch schon Kopfzerbrechen bereitet. Er hat neben mir keinen wirklichen Freundeskreis. Seine einzigen drei Kolleginnen sieht er etwa alle 2 Monate einmal. Er hat also sehr viel Zeit, sich auf mich zu fixieren. Das habe ich anfangs auch geschätzt, weil ich vorher einen Freund hatte, der sich nie Zeit genommen hat für mich. Dass ich aber auch das komplette Gegenteil eines Menschen kennenlerne, hätte ich nicht gedacht. Er klammert schon ziemlich, während ich in der Lernphase für mein Studium war, hat er ständig gefragt, ob wirklich alles okay sei und ich wirklich so viel zu tun habe oder ihn einfach nicht sehen wolle. Ich hatte wirklich so viel zu tun. Manchmal habe ich das Gefühl, dass es ihm mehr um die ständige Bestätigung, dass ich immer bei ihm bleibe, geht, als um mich selbst. Dass er mich unterstützt zum Beispiel, in dem wir uns Arbeiten aufteilen...
 
petit_fleur
Benutzer122666  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #25
Du hast dein Schema F, so ist deiner Meinung nach die perfekte Liebe. Ebenso setzt du voraus, dass du in Zukunft niemand mehr finden wirst der dich so bedingungslos lieben wird wie er. Derjenige welche wird dich eben auf seine Art lieben. Wenn du nur die Art deines jetzigen Freundes als bedingungslos ansiehst, dann hast du ein Problem in deinem Denkmuster. Du verurteilst die Menschen im Vorfeld, obwohl du sie nicht kennst. Führst an, dass du niemals oberflächlich warst, aber genau DAS ist es. Da stimmt etwas eben nicht, in deiner Wahrnehmung.

Erfahrungen sind niemals ein Spiegel der Zukunft. Sie geben dir nur eine Richtung in die du gehen willst. Sie prophezeien dir aber nicht, wie dein zukünftiges Leben sein wird.

Vielen Dank für deinen Beitrag. Das hat mich jetzt wirklich gerade aufgerüttelt. Es stimmt wirklich, dass eine schlechte Erfahrung nicht bedeuten muss, dass alle weiteren auch so kommen müssen.

Ich habe manchmal einfach ein bisschen ein schlechtes Bild der Menschen - oder zumindest ein verfälschtes. Doch das wäre schon wieder ein weiteres Thema...

Auf jeden Fall danke für deine Worte!
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Einerseits weint er, weil er dich nicht verlieren will, andererseits will er aber nichts von dem ändern was dich stört? Meine Güte, man muss ja nicht jeden Tag baden oder duschen, aber es ist doch wohl ein leichtes sich morgens den Geruch von gestern abzuwaschen. Ebenso bei der Toilette, das kann ja nicht gut riechen.
Ebenso mit dem Mundgeruch. So wie du es schilderst klingt es eher als würde er sich die Zähne nicht putzen, das gefährdet seine Zähne.
Er handelt ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein.
Unsere Sinne sind doch unser Tor zur Wirklichkeit und da macht es ihm nichts aus, wenn deine Sinne ihn als abstoßend und stinkig wahrnehmen?
Außerdem lässt er leicht verderbliches Essen offen stehen? (Ich gebe zu, das schmutzige Messer würde mich allein nicht stören.) Er kann alleine keine Glühbirne auswechseln? Gut, Bowling und Billiard mag ich auch nicht so gerne, auch aus ähnlichen Gründen, aber Tanzen und Schlitschuh laufen? Das ist ja nichts kompetitives, da macht es viel weniger aus, wenn ich extrem schlecht bin.

Er klingt insgesamt weniger wie ein Freund, sondern eher wie ein Kind. Mein Neffe hat auch einmal herzzerreißend geweint, weil seine Mutter ihn 10min zu spät vom Training abgeholt hat und er dachte sie hätte ihn vergessen. Kinder lieben ja auch innig und bedingungslos, sind fast immer für dich da und hören sich alle deine Sorgen an.
Aber ein kleines Kind hätte ich auch nicht gerne als Partner.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich ihn auf seine Körperpflege noch nie angesprochen habe. Ich glaube einfach, das ist was sehr Persönliches und ja auch nicht Hauptursache des Problems.

Sondern eher das "Kindliche", wie du sagst. Du hast damit völlig recht. Es war wirklich süss und rührend, als er mich anschaute und sagte: "Du verlässt mich aber nie oder?" Andererseits finde ich es auch wirklich fragwürdig, weshalb er mir eine solche Frage stellt. Auch ich - manchmal ein klammernder Mensch - zeige meine Gefühle gerne und oft. Aber nicht so, dass ich ständig frage, ob der andere Mensch noch Gefühle hat? Ich glaube, das zeigt man nicht nur durch Worte wie "Ich liebe dich". Sondern durch Gesten und Unterstützung. Ich hatte auch ständig die Angst, ihm meine Liebe nicht genügend zeigen zu können, da er immer noch mehr und mehr Bestätigung wollte...
 
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petit_fleur
Benutzer122666  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #27
Ich finde deine Antwort sehr spannend. Denn eigentlich nannte ich sein "Gefühle zeigen" Mittel zum Zweck: Er bekundet dir, wie sehr er dich liebt, weil so etwas i.d.R. ja nicht unbeantwortet bleibt. Er bekommt etwas zurück, er bekommt die Bestätigung, dass du ihn auch liebst, dass er dir auch wichtig ist, ... Und das wirkt seinen Selbstzweifeln natürlich entgegen. Dafür spricht auch alles andere, was du anführst: Sobald du dich (aus welchen Gründen auch immer) zurückziehst, verfällt er in Unsicherheit. Das ist ein Punkt, an dem er dringend arbeiten müsste.

Du hast nun dich als "Mittel zum Zweck" für ihn bezeichnet. Hängt das eventuell damit zusammen, dass du selbst die Befürchtung hast, dass dem so ist?

Das ist wirklich meine Befürchtung... Bisher hatte ich mir das noch nie so überlegt. Es wäre aber gut möglich. Ich bin ja die Erste, mit der er zusammen ist. Auch sonst hat er Mühe mit Kontakt zu Leuten. Vielleicht war ich für ihn auch einfach die Rettung, die einzige Person, an die er sich klammern konnte und die ihn gehalten hat. Aber ich will nicht nur Stütze für ihn sein. Es ist so anstrengend, ständig jemandem klar zu machen, dass man ihn liebt. Ein Mann muss für mich einfach auf Augenhöhe sein, weder unter noch über mir.
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Fandest du ihn von anfang an nicht attraktiv, oder erst jetzt?
Würde es was ändern, wenn er sich "für dich" öfters pflegt?
Sehr attraktiv fand ich ihn nicht. Aber da mir bei meinen ersten beiden Freunden das Aussehen auch wichtig war und ich daraufhin enttäuscht wurde, wollte ich einfach einmal nur nach dem Inneren gehen und ihn auch so lieben.
Ich glaube, das Pflegen ist nicht die Hauptsache. Sondern dass er mich vielleicht nur liebt, da er sein Selbstbewusstsein steigern möchte....
 
I
Benutzer144428  (30) Meistens hier zu finden
  • #28
Eigentlich wäre jetzt der Moment gekommen, da du ein klärendes Gespräch mit ihm führen solltest. In dem du ihm von der Hygienesache erzählst und auch davon, dass du dich fühlst, als wärst du die Erwachsene und er das Kind, sodass ihr anschließend darüber reden könntet was die Beziehung für euch bedeutet und wie eine gesunde Beziehung aussehen sollte.
ABER sobald du ein solches Gespräch einleitest würde er anfangen zu weinen, dir beteuern, dass er dich nicht verlieren will und, dass er sich ändert, du würdest ihn trösten und ihm beteuern, dass du ihn liebst... und anschließend würde sich aber rein gar nichts ändern und du stündest wieder da wie vorher.
Ich weiß nicht genau wie du das umgehen kannst. Du kannst ihn schließlich nicht schütteln, um ihn dazu bringen ein Gespräch mit dir zu führen wie ein erwachsener Mensch.
 
K
Benutzer Gast
  • #29
Du kannst ihn schließlich nicht schütteln, um ihn dazu bringen ein Gespräch mit dir zu führen wie ein erwachsener Mensch.
Nicht im körperlichen Sinne, aber mit Worten kann - und sollte ! - sie das schon tun.

Du solltest dir eure bisherigen Gespräche ins Gedächtnis rufen. Hast du schon einmal versucht, irgendetwas mit ihm zu klären? Gab es einen Moment, an dem das Gespräch gekippt ist, wo es nicht mehr darum ging, eine Lösung zu finden, sondern wo du wieder in die Rolle der Trösterin gerutscht bist? Mach dir bewusst, was passiert ist und überlege dir Strategien, wie du das verhindern kannst.
Wie kannst du das Gespräch mit ihm führen, damit es konstruktiv wird und ein Ergebnis bringt?
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #30
Sehr attraktiv fand ich ihn nicht. Aber da mir bei meinen ersten beiden Freunden das Aussehen auch wichtig war und ich daraufhin enttäuscht wurde, wollte ich einfach einmal nur nach dem Inneren gehen und ihn auch so lieben.
Ich glaube, das Pflegen ist nicht die Hauptsache. Sondern dass er mich vielleicht nur liebt, da er sein Selbstbewusstsein steigern möchte....
Naja, das äußere sollte man auch anziehend finden. Weder Charakter noch Aussehen allein kann man sexy finden und lieben.

Ich glaube nicht, dass er dich nur liebt, um sein Selbstbewusstsein zu steigern Ich glaube, dass er ungefähr keins bis sehr wenig hat, und sich deswegen so an dich klammert, weil er durch die Beziehung wenigstens etwas Bestätigung bekommt.

Ist dir aufgefallen, dass fast du deinen kompletter erster Beitrag in Bezug auf ihn in Vergangenhetsform geschrieben hast, so als wärtt ihr schon längst getrennt?
 
petit_fleur
Benutzer122666  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #31
Nicht im körperlichen Sinne, aber mit Worten kann - und sollte ! - sie das schon tun.

Du solltest dir eure bisherigen Gespräche ins Gedächtnis rufen. Hast du schon einmal versucht, irgendetwas mit ihm zu klären? Gab es einen Moment, an dem das Gespräch gekippt ist, wo es nicht mehr darum ging, eine Lösung zu finden, sondern wo du wieder in die Rolle der Trösterin gerutscht bist? Mach dir bewusst, was passiert ist und überlege dir Strategien, wie du das verhindern kannst.
Wie kannst du das Gespräch mit ihm führen, damit es konstruktiv wird und ein Ergebnis bringt?

Das werde ich auf jeden Fall tun. Bis jetzt ist es noch nie zu einem solchen Gespräch zwischen uns gekommen. Man kann mit ihm durchaus auch konstruktiv diskutieren und ich denke, dass wir das auch schaffen werden.

Es bleibt einfach noch die Frage, ob ich ihn jemals attraktiv finden werde. Ich möchte von ihm nicht mehr berührt werden. Er zeigt mir auch nie seine körperliche Anziehung. Ich sehe nie, dass er mich wirklich begehrt, nur, dass er mir immer beteuert mich zu lieben und das ständig und immer wieder aufs Neue...

Ich kann nicht so positiv vorausschauen...
 
S
Benutzer Gast
  • #32
Dein Freund ist unsicherer als du. Du bist aber auch alles andere als gefestigt und sicher. Darauf lassen immer mehr deiner Aussagen schließen. Vermutlich bist du selber eine Person die Halt bedarf und hast somit auch ein Problem, wenn du den Faktor für deinen Partner übernehmen musst. Es ist ja nicht so, als würdest du es gerne machen. Du wirst eher, durch sein kindliches Verhalten, in diese Rolle gezwängt. Würde das nicht passieren, wärt ihre beide aktuellen nicht überlebensfähig, was die Beziehung angeht.

Du verzichtest auf Ansprüche, weil du Angst hast Enttäuschung zu erfahren. Wenn ich mich jetzt weit aus dem Fenster lehnen wollen würde, würde ich behaupten wollen, dass du in den Vergangenen Beziehung eher die Rolle deines jetzigen Partners übernommen hast. Daher kommt es dir vermutlich jetzt so vor, als würdest du so enorm krass geliebt werden. Weil deine eigene Unsicherheit von noch mehr Unsicherheit deines Partners überspielt wird.
 
I
Benutzer144428  (30) Meistens hier zu finden
  • #33
Ich kenne das in Beziehungen, die funktionieren, eher so: Es gibt auf beiden Seiten körperliche Mängel, die der Partner rational auch durchaus sieht, aber sobald mal nicht rational gedacht wird hat der andere das Gefühl mit der schönsten und perfektesten Person des Universums zusammen zu sein. Babybauch, Bierbauch, Narben, verfärbte Zahnprothesen, Akne... das verschwindet alles und vor einem steht Adonis.
Ohne dieses schöne, aber natürlich leicht irrationale, Gefühl würde ich glaube ich keine Beziehung führen können. Das rationale anschauen des Partners passiert ja ohnehin von allein.
 
petit_fleur
Benutzer122666  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #34
Dein Freund ist unsicherer als du. Du bist aber auch alles andere als gefestigt und sicher. Darauf lassen immer mehr deiner Aussagen schließen. Vermutlich bist du selber eine Person die Halt bedarf und hast somit auch ein Problem, wenn du den Faktor für deinen Partner übernehmen musst. Es ist ja nicht so, als würdest du es gerne machen. Du wirst eher, durch sein kindliches Verhalten, in diese Rolle gezwängt. Würde das nicht passieren, wärt ihre beide aktuellen nicht überlebensfähig, was die Beziehung angeht.

Du verzichtest auf Ansprüche, weil du Angst hast Enttäuschung zu erfahren. Wenn ich mich jetzt weit aus dem Fenster lehnen wollen würde, würde ich behaupten wollen, dass du in den Vergangenen Beziehung eher die Rolle deines jetzigen Partners übernommen hast. Daher kommt es dir vermutlich jetzt so vor, als würdest du so enorm krass geliebt werden. Weil deine eigene Unsicherheit von noch mehr Unsicherheit deines Partners überspielt wird.

Du hast echt ins Schwarze getroffen. Ja, auch ich habe kein grosses Selbstbewusstsein. Deshalb habe ich auch viele Kolleginnen, die sehr "stark" auftreten und mir Halt geben. Dass ich diese Rolle übernehmen muss, ist ungewohnt und unangenehm.

Kurze Zusammenfassung meiner beiden Beziehungen:
1. Er wollte - vor allem am Schluss - kaum mehr was mit mir unternehmen, seine Zeit mit den Kollegen zu verbringen war ihm viel wichtiger. Ich war nur der Notnagel, wenn er gerade nichts vorhatte. Nach vier Jahren konnte ich dieses Ignorieren nicht mehr aushalten.
2. Er war ziemlich selbständig, aber auch gefühlvoll. Eigentlich eine sehr gute Mischung. Nach einigen Monaten hat er sich aber getrennt, da er meinte, seine Gefühle seien zurückgegangen und er wisse nicht weshalb.

Jetzt stecke ich eigentlich in der selben Situation wie mein zweiter Freund damals...
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Ich kenne das in Beziehungen, die funktionieren, eher so: Es gibt auf beiden Seiten körperliche Mängel, die der Partner rational auch durchaus sieht, aber sobald mal nicht rational gedacht wird hat der andere das Gefühl mit der schönsten und perfektesten Person des Universums zusammen zu sein. Babybauch, Bierbauch, Narben, verfärbte Zahnprothesen, Akne... das verschwindet alles und vor einem steht Adonis.
Ohne dieses schöne, aber natürlich leicht irrationale, Gefühl würde ich glaube ich keine Beziehung führen können. Das rationale anschauen des Partners passiert ja ohnehin von allein.

Das glaube ich dir sofort. Aber im Moment sehe ich ihn nicht so rational. Und ich weiss nicht, ob es möglich ist, jemanden so rational zu sehen, wenn der andere durch fehlende Körperhygiene abstossend wirkt? Würdest du auch dann noch Adonis vor dir sehen?
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #35
Es bleibt einfach noch die Frage, ob ich ihn jemals attraktiv finden werde. Ich möchte von ihm nicht mehr berührt werden
Jetzt stecke ich eigentlich in der selben Situation wie mein zweiter Freund damals...
Naja - du fandest ihn nicht attraktiv, und jeztt willst du dich nichtmal mehr berühren lassen. Ich denke, du findest mittlerweile auch seinen Charakter nicht mehr wirklich anziehend, weil einfach deine erste Verliebtheit weg ist.
 
I
Benutzer144428  (30) Meistens hier zu finden
  • #36
Genau das meine ich ja. Er könnte verdreckt, stinkend und sonstwas sein und mein Gefühl würde mir immernoch sagen er wäre Adonis.
Aber meine Rationalität sagt mir, dass er schmutzig ist, dass er ein bisschen zu dünn ist, dass sein kleiner Zeh komisch aussieht, weil er mal gebrochen war...
Du siehst deinen Freund immer rational, weil du ihn nicht attraktiv findest.
Was dir fehlt ist das Gefühl.
 
g_hoernchen
Benutzer70315  (35) Beiträge füllen Bücher
  • #37
Auch wenn schonmal erwähnt: Gebrauche bitte das Attribut "weiblich" nicht als Synonym für fehlendes Selbstbewusstsein und "Schwäche". Damit schießt du dir ja im Grunde ins eigene Knie :zwinker:

Die Frage, die ich mir im Moment stelle, ist einfach: Sind die von dir erwähnten Eigenschaften, die er hat, Teil seines Charakters oder angeeignete Verhaltensmuster? Knallhart gesagt: ist es sein Charakter, kannst du nichts machen und wirst (vermutlich) nicht glücklich werden. Demgegenüber kann man natürlich Dinge wie Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl (an denen scheint es ja bei deinem Freund zu mangeln) lernen. Allerdings muss die Initiative da von ihm ausgehen. Er muss von sich aus erkennen, dass er etwas ändern muss und dass Klammern und weinerliches Auftreten nicht hilft und dich im Gegenteil nur verschreckt.

Erschwerend hinzu kommt, dass du selbst Probleme mit dem Selbstbewusstsein hast. Ihr solltet unabhängig voneinander daran arbeiten. Bei deinem Freund muss aber, wie erwähnt, erstmal ein "Prozess der Selbsterkennung" ablaufen, bevor es soweit kommen kann.

Eine weitere Frage ist: Wo liegt deine Belastungsgrenze im Hinblick auf die Beziehung und wie lange dauert es, bis sie erreicht ist?
Vielleicht solltest du die Dinge mal knallhart auf den Tisch bringen und ihm im Grunde das vermitteln, was hier im Thread schon sehr deutlich angeklungen ist, nämlich, dass du den Jetzt-Stand eurer Beziehung nicht wirklich erträgst.
 
petit_fleur
Benutzer122666  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #38
Naja - du fandest ihn nicht attraktiv, und jeztt willst du dich nichtmal mehr berühren lassen. Ich denke, du findest mittlerweile auch seinen Charakter nicht mehr wirklich anziehend, weil einfach deine erste Verliebtheit weg ist.

Ich weiss es einfach nicht... Manchmal halte ich auch einfach nicht die Art aus, wie er mich berührt. Er streicht jeweils zig-Mal über die selbe Stelle. Zum Beispiel an der Hand. So habe ich manchmal das Gefühl, als würde er meine Haut aufscheuern. Ich weiss im Moment nicht, ob ich seinen Charakter noch anziehend finde...

Es ist einfach zum Verzweifeln...
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #39
I
Benutzer144428  (30) Meistens hier zu finden
  • #40
Und du hast ihm nicht gesagt, dass er das lassen soll? Ich als Zärtlichkeitsnoob hab das am Anfang auch gemacht, mein Freund hat mir aber gesagt, dass das unangenehm ist. Menschen haben eben kein Fell, bei einer Katze kann man ja mehrmals über die gleiche Stelle streicheln und sie findet es immernoch toll. Das habe ich dann gelernt und alles war gut.
Wenn du ihm nichtmal solche simplen Sachen sagen kannst, dann ist die Beziehung von vorneherein zum scheitern verurteilt.
 
DemonPassion
Benutzer138450  (32) Meistens hier zu finden
  • #41
Was du da beschreibst klingt -bis auf den Hygieneaspekt- ziemlich genau nach meiner letzten Beziehung. Ich schildere dir mal, wieso er jetzt mein Exfreund ist. Er hat mich auch immer auf Händen getragen, hat mir mit allerlei großen und kleinen romantischen Aktionen die ewige große Liebe geschworen, mich als seine Sonne, als seine Göttin bezeichnet. Er hat mich so weit in den Mittelpunkt gestellt, dass um mich herum nichts mehr für ihn existiert hat. Er war unheimlich einfühlsam, emotional, verständnisvoll und lieb und überglücklich, mich zu haben. Eigentlich der perfekte Mann, wie du schreibst, und jetzt kommt das große Aber: Du schreibst, du fühlst dich zu ihm nicht hingezogen. Das habe ich damals zu meinem Ex auch nicht und heute weiß ich auch wieso - ich habe mehr wie seine zweite Mutter denn wie seine Freundin agiert. Er hat, ähnlich wie dein Freund, nie wirklich gelernt, selbstständig zu sein und Verantwortung zu übernehmen, deswegen habe ich einfach das Ruder in die Hand genommen und zum Beispiel wichtige Verträge und Formulare ausgefüllt. Ich habe ihn wirklich behandelt wie ein Kind und nicht wie einen Erwachsenen. Es war keine Beziehung auf Augenhöhe, als gleichwertige Partner. Das war auch ein großer Faktor, weshalb wir sehr selten Sex hatten - ich konnte ihn als Mann (nach meiner Definition) nicht ernst nehmen, so gemein es jetzt auch klingt. Ich mag Männer, die selbstständig sind und Entscheidungen treffen können. Einer der Standardsprüche meines Ex war "Wenn du das möchtest". Da hätte ich irgendwann einfach nur noch schreien können! "Exfreund, hast du Lust spazieren zu gehen?" "Wenn du das möchtest." :kopfwand:
Ich wusste, wenn ich so zurückblicke, sehr lange vor der eigentlich Trennung schon, dass ich mit ihm um Himmels Willen nicht den Rest meines Lebens verbringen will, hatte aber immer ein viel zu schlechtes Gewissen, um mich zu trennen. Immerhin war er immer so lieb, hat mir nie was Böses getan und eigentlich war es ja auch ganz nett. Aber als er dann irgendwann von Verlobung gesprochen hat, habe ich Panik bekommen und eingesehen, dass ich so nicht weitermachen kann. Ich kann doch nicht nur aufgrund meines schlechten Gewissens jemandem eine harmonische und glückliche Beziehung vorspielen. Zusätzlich kam bei mir dann halt dazu, dass ich ein paar Wochen vor der Trennung intensiveren Kontakt zu meinem jetzigen Freund, damals einfach nur ein Kumpel, hatte und festgestellt habe, dass er so viel mehr der Typ Mann ist, den ich als Partner(!) brauche. Mein jetziger Freund ist zwar nicht so kitschromantisch und emotionsbetont, dafür hat er Stärken, für die ich ihn als meinen zukünftigen Ehemann sehe, ohne Angst. Auch die sexuelle Anziehung besteht bei ihm, weil er mich als Mensch, Partner und Sexualpartner interessiert und reizt.
Vielleicht erkennst du dich ja selbst ein bisschen in meiner Erzählung wieder und triffst für ein paar Erkenntnisse.

Was den Hygieneaspekt angeht: Wenn dich seine Hygiene abstößt, rede mit ihm. Wenn er auf seinem Standpunkt beharrt, passt ihr in dem Fall einfach nicht zueinander. Ich persönlich könnte niemals mit einem Mann zusammen sein, der nur ein Mal alle paar Tage badet und nach altem Schweiß riecht, ich finde es einfach ekelerregend und abturnend. Er muss doch auch schauen, wie er von anderen wahrgenommen wird, kein Mensch ist ein Eiland. Wer sich gewissen gesellschaftlichen Konventionen nicht unterzieht muss eben damit rechnen, gewisse Reaktionen darauf zu erfahren. Ich würde mich z.B. in der Uni eher nicht mit einem stinkenden Typen unterhalten, weil es mir in seiner Nähe unangenehm wäre, dementsprechend wäre ich kein potentieller sozialer Kontakt für deinen Freund. Und weil ich mir vorstellen kann, dass es einigen so geht, wird dein Freund es zumindest in der Hinsicht nicht leicht haben. Das hat nichts mit Oberflächlichkeit als eher mit persönlichen Wohlfühlgrenzen zu tun.
 
G
Benutzer Gast
  • #42
Ich will mal ein Bild von dir aufgreifen, du hast gesagt, er sei der sichere Hafen für dich, da liegt in meinen Augen sehr viel drin.

Er ist der Hafen, das Kai, er kann es kaum fassen, dass so ein Schiff wie du dort angelegt hat, er macht dir das mit seinen Gefühlen überdeutlich, wie er von diesem Umstand überrascht wurde, kann es kaum fassen und ist überglücklich.

Du sagst, dass du eigentlich ebenfalls glücklich sein solltest so jemanden gefunden zu haben, der dich so bedingungslos lieb, der dir die sichere Mauer zum Anlegen bietet. Und trotzdem hast du Zweifel.

Der Tag wird kommen, da wirst du das Meer vermissen. Du hattest schon zwei Kapitäne auf deinem Schiff, warst mit denen aber nicht zufrieden. Dein jetziger Freund aber ist kein Kapitän, er wird nicht mit dir raussegeln ins richtige Leben. Ich glaube, im Grunde weißt du das auch. Er bietet dir eine vermeintliche, vielleicht verlockende Sicherheit, aber du traust ihm nicht zu, dass er mit dir auch durch raue See segeln wird.

Glaub mir, das Leben nur im Hafen wird langweilig werden, und es gibt definitiv Kapitäne, die zu deinem Schiff passen.

Nur ein Gedankenspiel ...
 
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