• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Kann ich das je wieder gut machen?

F
Benutzer152134  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Meine Beziehung (ich 23, er 25) stand mehrmals kurz vor dem Abgrund, er hat sich mehrmals von mir getrennt, nur damit wir dann einige Wochen später wieder zusammen kamen und sich doch nichts veränderte. Und ich dachte immer, es sei seine Schuld, weil er mich einfach nicht liebt und nur aus Zeitvertrieb und Bequemlichkeit mit mir zusammen ist. Nun habe ich mir einige Gedanken gemacht und alte Nachrichten gelesen und habe meine Meinung geändert. Ich glaube, ich habe unsere Beziehung direkt vor die Wand gefahren.

Ich war sehr jung und unerfahren (16), als wir zusammen kamen. Er (18) hat ein halbes Jahr um mich gekämpft, bis ich mich auf ihn eingelassen habe. Er war total vernarrt in mich. Ich liebte seine Aufmerksamkeit. Als dies aber nach einiger Zeit (wenigen Monaten) nachgelassen hat (rückwirkend in einem gesunden Mass), hatte ich so Angst, ihn zu verlieren und habe aus allem ein Drama gemacht (wenn er sich 2 Minuten zu spät, zu kurz angebunden gemeldet hat, mich einmal zu wenig geküsst hat,...) und war hyperempfindlich, wenn er mal einen kleinen Witz auf meine Kosten machte. Kaum 3 Monate zusammen, hatten wir schon viele solche Situationen, in denen ich praktisch aus dem Nichts beleidigt war und er nicht wusste, was machen. Er hat versucht, das immer irgendwie gerade zu biegen, doch ich wollte einfach nur sehen, dass er mich zu wenig liebt.

Nach vielen Hilferufen und Versuchen, unsere Beziehung irgendwie sinnvoller zu gestalten von seiner Seite kam es wie es kommen musste. Er hat nach 6 Monaten den Kontakt zu einer anderen Frau gesucht, sich ein wenig in sie verliebt und sich einmal mit ihr getroffen (es ist aber nichts gelaufen). Das habe ich herausgefunden, nachdem er schon länger den Kontakt zu ihr auf ein Minimum zurückgedreht hat. Natürlich war das für mich der ultimative Beweis, dass er mich nicht liebt und konnte ihm nicht mehr vertrauen. Es wurde immer schlimmer, bis er mich mach 1.5 Jahren verliess. Wir kamen wieder zusammen und das Ganze wiederholte sich.

Tönt nach purem Horror. Aber wir waren nach wie vor so vernarrt ineinander, hatten eine super Zeit zusammen und waren immer füreinander da. Aber zwischendurch eskalierte es immer wieder. Wenn wir nicht stritten, waren wir unzertrennlich. Ich machte viel für ihn, zickte ihn aber auch immer wieder an und wusste nicht, dass ich ihn damit immer mehr von mir wegtrieb. Immer mehr habe auch ich ihn auf Distanz gehalten, weil ich mir ja so sicher war, dass er mich nicht liebt.

Es besserte sich mit der Zeit ein wenig, das Vertrauen in ihn kam wieder und wir stritten massiv weniger. Wir wurden beide erwachsener. Doch immer noch waren die Wunden tief und ich hatte immer noch das Gefühl, dass er mich einfah nicht liebt, sonst hätte er mich nicht "betrogen" und 3-mal verlassen. Ich habe seine Sicht nie verstehen wollen.

Ich bin so eine doofe Kuh, aber wir waren beide einfach irgendwie zu jung und unerfahren. Es ging vieles schief und es entstanden so tödliche Mechanismen. Dass wir immer noch zusammen sind, grenzt an ein Wunder und zeigt, wie wichtig wir einander sind (und wie hartnäckig wir sind).

Im Moment streiten wir kaum noch und gehen immer noch sehr liebevoll miteinander um. Haben nicht so viel Zeit füreinander, aber geniessen sie und haben auch sehr oft Sex. Er sagt mir nicht mehr, dass er mich liebt, schon lange nicht mehr (ich auch nicht mehr). Aber sonst läuft es viel besser, seit ich meinen Fehler eingesehen habe. kann das alles noch was werden? Oder ist zu viel passiert? Er muss mich ja schon sehr lieben, dass er das alles mitmacht.. und ich liebe ihn. Und wir passen sonst (Lebenseinstellung, Ziele, Hobbys, Beruf, Familie, Politik,...) perfekt zusammen.

In der letzten Zeit habe ich angefangen, ihn wieder näher an mich ran zu lassen. Mehr Zeit, die ich mit ihm verbringe (habe ihn eine Zeit lang fast bewusst von mir weggestossen, in der Hoffnung, dass er mich vermisst und dann merkt, dass er mich liebt), mehr Aufmerksamkeit, die ich ihm schenke (zuhören,...) und auch mehr Zärtlichkeiten und Sex. Er "springt" darauf an und es kommt auch mehr von ihm und er ist sehr liebevoll und gibt sich sehr Mühe.

Habt ihr Tipps für mich? Würdet ihr diese Erkenntnis ansprechen oder einfach so weiter machen (er ist eher Fan von Taten als von Worten und ein Vorwurf von ihm an mich ist, dass ich alles zerreden möchte). Würdet ihr langsam wieder anfangen, ihm die Liebe zu "gestehen" (das könnte ihn unter Druck setzen) oder einfach gute Zeit verbringen und was Worte angeht noch etwas zurückhaltender? Von ihm kommt schon mal ein "ich habe dich lieb" oder ein "ich habe dich vermisst". Würdet ihr einfach abwarten, bis irgendwann wieder das "Ich liebe dich" von ihm kommt? Weil irgendwie bin ich mir fast sicher, dass er mich liebt. Sonst wäre er schon lange weg. Das tut sich niemand freiwillig an.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Klingt doch so, als seid ihr auf nem guten Weg. Wenn du ihm liebst, dann sag ihm das doch einfach. Ansonsten sag ihm auf jeden Fall auch, dass du ihn lieb hast und wenn du ihn vermisst. Er scheint ja positiv darauf zu reagieren, wenn du ihn mehr an dich ranlässt und ihm deine Gefühle offenbarst. Ist ja auch verständlich, wenn er dich liebt. Dann möchte er das ja auch zurückgespiegelt bekommen :smile:
 
M
Benutzer152099  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Für mich klingt es auch so, als wärt ihr auf dem richtigen Weg:smile:
Ich muss sagen, ich habe großen Respekt vor dir, dass du all diese Erkenntnisse zugelassen hast und dir deine Fehler so ehrlich eingestehst. Ich weiß, dass das nicht leicht ist:smile: Das wollte ich nur mal sagen:smile:

Wie du mit ihm umgehen solltest, ob du ihn darauf ansprichst oder nicht, das kannst du selbst am besten beurteilen:smile: Höre auf dein Gefühl und tu das, was du für richtig hälst:smile: Ich bin aber immer der Meinung, dass es nie verkehrt ist, seine Fehler sich und anderen gegenüber einzugestehen und sich zu entschuldigen. Das ist aber meine persönliche Meinung:smile:

Aber nach dem, wie du eure jetzige Situation beschreibst, scheinen deine "Veränderungen", die du vorgenommen hast, Früchte zu tragen:smile: Du scheinst also schon das richtige zu tun;-)

Ich wünsche euch auf jeden Fall alles Gute:smile:
 
K
Benutzer Gast
  • #4
Tönt nach purem Horror. Aber wir waren nach wie vor so vernarrt ineinander, hatten eine super Zeit zusammen und waren immer füreinander da. Aber zwischendurch eskalierte es immer wieder. Wenn wir nicht stritten, waren wir unzertrennlich. Ich machte viel für ihn, zickte ihn aber auch immer wieder an und wusste nicht, dass ich ihn damit immer mehr von mir wegtrieb. Immer mehr habe auch ich ihn auf Distanz gehalten, weil ich mir ja so sicher war, dass er mich nicht liebt.

Siehst du Widersprüche hier? Ich weiß nicht ob dir das schon aufgefallen ist, aber du hast/hattest ziemlich verzerrte Wahrnehmungen meiner Meinung nach. Vernarrt aber er liebt dich nicht? Dir war nicht klar dass du ihn mit Distanz vertreibst? Klar, manchmal habe ich als Frau das Gefühl mir beziehungstechnisch viel mehr Gedanken um alles zu machen, und auch nicht alles was ich tue oder mache ist unbedingt gradlinig. Aber nur dass es dir auch mal selbst auffällt. :zwinker:

Er sagt mir nicht mehr, dass er mich liebt, schon lange nicht mehr (ich auch nicht mehr).

Du hast nach Tipps gefragt, und ich denke das ist definitiv eine Sache die ihr wieder in eure Beziehung einbringen solltet. Auch wenn ihr schon lange zusammen seid, freut man sich ab und an doch über ein ehrliches und ausgesprochenes Liebesgeständnis. :smile: Und an deiner Stelle würde ich nicht damit warten, sondern den Anfang machen.

Er "springt" darauf an und es kommt auch mehr von ihm und er ist sehr liebevoll und gibt sich sehr Mühe.

Klar! Du hast ihn ja davor auch ziemlich auf Distanz gestritzt, daher ist es völlig schlüssig dass er drauf anspringt wenn du dich wieder für ihn öffnest. Es ist doch auch schön wenn es jetzt zwischen euch wieder besser klappt.

Habt ihr Tipps für mich? Würdet ihr diese Erkenntnis ansprechen oder einfach so weiter machen (er ist eher Fan von Taten als von Worten und ein Vorwurf von ihm an mich ist, dass ich alles zerreden möchte).

Eine gute Mischung aus Taten UND Worten wird eurer Beziehung sicherlich gut tun!
 
blueeyes80
Benutzer151648  Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Du hast viel erkannt und das ist doch schon was. Sicher liebt er dich..denn wie du sagst, sonst wärt ihr längst nicht mehr zusammen. Aber nicht mehr asussprechen, dass man sich liebt, das ist schon schade.
Sag es ihm einfach mal und vielleicht auch ein wenig, was du von dir selbst erkannt hast. Es kann sicher nicht schaden und er soll wissen und schätzen, dass du dir viele Gedanken gemacht hast. Und ein direktes "Ich liebe dich" ist bestimmt ein Weg um ihm zu zeigen, wie ernst es dir ist.
 
F
Benutzer152134  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Bitte entschuldigt die späte Antwort, ich hatte ziemlichen Stress die letzten paar Tage, aber zum Glück nichts, was meinen Freund betrifft.

Vielen Dank für eure Antworten, das waren wirklich sehr liebe Rückmeldungen und hilfreiche Ratschläge. Ich habe das auch alles so umgesetzt, und bis jetzt funktioniert es bestens zwischen uns.

Dennoch habe ich mir nochmals etwas Gedanken darüber gemacht, zu dem, was ihr geschrieben habt und auch, wie es überhaupt so weit kommen konnte.

Siehst du Widersprüche hier? Ich weiß nicht ob dir das schon aufgefallen ist, aber du hast/hattest ziemlich verzerrte Wahrnehmungen meiner Meinung nach. Vernarrt aber er liebt dich nicht? Dir war nicht klar dass du ihn mit Distanz vertreibst?
Ja, etwas widersprüchlich sicher. Aber vielleicht zur Erläuterung: Er war anfänglich vor allem sehr vernarrt in mich und wollte mich jede Sekunde sehen. Als das nachgelassen hat, war ich verunsichert und dachte, er liebt mich nun nicht mehr. Aber trotzdem gab es immer noch Phasen (sehr regelmässig sogar), in denen er sehr, sehr liebevoll war.

Aber ja, ich kann mich selbst nicht wirklich verstehen. Bis vor Kurzem war ich überzeugt, dass er mich einfach nicht liebt, weil es in unserer Beziehung so viele Mechanismen gab, die wohl einiges kaputt gemacht haben.

Wir hatten dauernd Streit wegen zu wenig Aufmerksamkeit, wenn er eine weibliche Person zu lange angeschaut hat, ... Er hat darauf dann sehr oft (berechtigterweise) mit Unverständnis reagiert, was ich dann wieder als Beweis für seine fehlende Liebe angesehen habe. Da sich das über Jahre hinweg so weiter gezogen hat, hat sich das irgendwie wie eingebrannt bei mir, dass er mich nicht liebt.

Ich bin jetzt an einem Punkt, an dem ich weiss, dass ich ihm Unrecht getan habe, aber immer noch zeitweise in alten Mustern feststecke. Da ich weiss, dass mein Verhalten falsch und ungerechtfertigt ist, verhalte ich mich ihm gegenüber nun komplett anders und versuche auch immer positiver zu denken. Wenn ich wirklich rational überlege, dann bin ich mir sicher, dass ich mir die Probleme gerade selbst mache, für kurze Augenblicke habe ich aber immer noch Rückfälle, in denen ich denke, dass er mich doch gar nicht liebt.

Ich bin mir aber sicher, dass das ein Problem ist, das ich mit mir selber und mit meinem Selbstbewusstsein habe und es unsere Beziehung zerstört, wenn ich nicht an meinem Selbstbewusstsein arbeite.

Ich habe mich auch gefragt, woher dieses Problem kommt. Einerseits ist die Tatsache, dass er mich "betrogen" hat, sicherlich nicht gerade hilfreich und auch die vielen Streits über die Jahre. Andererseits denke ich aber, dass es ein Fehler wäre, das als Gründe zu betrachten, denn schliesslich hat unsere "Beziehungskrise" doch gerade auch angefangen, weil ich ein zu schlechtes Selbstbewusstsein hatte. Wohl eher Sinn macht - und da dran scheint wirklich etwas Wahres zu sein - dass er durch seine Vernarrtheit in mich kurzfristig mein schlechtes Selbstbewusstsein "kuriert" hat. Als sein Verhalten aber wieder natürlich wurde, kam mein Mangel an Selbstvertrauen wieder zum Vorschein und somit begannen alle Probleme (Eifersucht, Verlustangst, schnelles Beleidigtsein wegen Witzen auf meine Kosten).

Es tut weh, zu sehen, dass das (mein fehlendes Selbstwertgefühl und damit auch die Angst, von ihm verlassen zu werden) genau dazu geführt hat, dass unsere Beziehung so lange nicht funktioniert hat. Aber ich sehe auch, dass es viel besser funktioniert, seit mir das bewusst ist. Und er tut wirklich viel, um mir zu zeigen, dass ich ihm wichtig bin.

Wenn es hier Leute gibt, die in ähnlichen Situationen waren wie ich (viel zu empfindlich und unsicher in einer Beziehung), dann wäre es sehr interessant, zu hören, was ihr denkt, was die Gründe dafür waren (Selbstbewusstsein, schlechte Erfahrungen mit (Ex)-Partner,...) und wie ihr das aus der Welt schaffen konntet (mit dem gleichen oder einem neuen Partner). Vielleicht hilft das ja anderen auch, rechtzeitig auf ein Problem aufmerksam zu werden. :smile:
 
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