Kann das gut gehen? Fühle mich eingeengt :-(

[Benutzer130847 (31)]

Hallo ihr Lieben
mein Freund und ich haben uns vor einem Jahr kennengelernt, ich habe an einem Workshop für zukünftige Erstsemester teilgenommen den er mit betreut hat (er studiert schon ein Jahr länger an derselben Uni). Vor 6 Monaten sind wir dann zusammengekommen und das ging eigentlich die ersten 3 Monate sehr gut. Mit der Zeit wurde er allerdings immer anhänglicher, am Anfang konnten wir natürlich beide nicht voneinander lassen, aber es hat sich so entwickelt dass wir mit der Zeit jede freie Minute verbracht haben. Weil ich viel für die Uni zu tun hatte und mir auf diese Weise kaum Freizeit blieb, hatten wir vor 3 Monaten das erste Mal Stress. Wir haben lange geredet und ich hatte den Eindruck er versteht wenn ich meine Freiräume brauche. Allerdings würde er am liebsten jede Minute mit mir verbringen, er ist sehr ungerne alleine. Danach lief es erstmal 2 Wochen gut, dann wieder das gleiche Thema. :-( in solchen Momenten habe ich das Gefühl innerlich zu zerbersten weil ich keine Zeit mehr für mich habe. Auch wenn ich ihn von ganzem Herzen liebe. Deshalb brauche ich das, ab und zu mal frei zu sein. Wird dann leider immer "gewaltsam" (dh 2-3 Tage Funkstille, weil ich sauer werde) weil er mich so ungern gehen lässt, sei es für einen Abend. Damals hat er die Situation sehr gut akzeptiert und bis jetzt war eigentlich alles super, die schwierige Phase schien überstanden. Man muss aber auch sagen dass wir uns da eine Zeit lang kaum gesehen haben weil ich in einer anderen Stadt ein Praktikum gemacht habe. War schwierig für ihn mich dahin gehen zu lassen für die 6 Wochen aber wir konnten uns zwischendurch ein paar Tage treffen die ich komplett ihm gewidmet habe. Jetzt hat die Uni wieder angefangen und die ersten Tage waren superschön, bis auf die Wochenenden wo ich immer in meinem Heimatdorf bin um mit meiner Band aus Schulzeiten zu proben (wir haben öfters größere Auftritte) war ich jeden Abend, jede Nacht bei ihm. Er hat aber gleich nachdem ich am Sonntag abend wieder da war Zweifel geäußert ob ich ihn liebe, da ich ja so viel für die Uni tue statt ihm die Zeit zu widmen (ich komme seit Tagen mit dem arbeiten nicht hinterher weil jeder Abend von heimkommen bis schlafengehen ihm gewidmet ist und das schlafengehen immer ewige Diskussionen nach sich zieht weil wir ja "kaum Zeit füreinander hatten"...) und die Wochenenden meiner Leidenschaft der Musik widme. Muss aber sagen dass wir sehr schöne Augenblicke zusmmen verbracht haben auch die letzten Tage. Wird leider immer überschattet durch sein mangelndes Selbstwertgefühl und die Eifersucht gegenüber eher zufällig ausgewählten gemeinsamen Bekannten die z.B. 10cm größer sind, mit dem Studium weiter sind oder eine Sprache mehr sprechen. Ich denke er will da die Bestätigung von mir. Gebe ich ihm auch brav immer, aber täglich vergehen Stunden damit dass er sich dafür entschuldigt dass er nicht perfekt ist. :-( Wäre er doch für mich. :-( Gestern war dann der GAU als ich ihm (sobald ich es wusste) erzählt habe dass ich Montag zu einem Konzert bei uns im Dorf muss und er untröstlich war. Ist praktisch zusammengesackt in meinen Armen, hat gejault und mich beschimpft, ich würde ihm die wenige Zeit die wir zusammen verbringen auch noch nehmen. Hab ne Weile versucht ihn zu trösten, ging aber irgendwie nicht, es wurde nur noch schlimmer, und dann musste ich zur Vorlesung und ihn alleine lassen. Und da bin ich so ins Grübeln gekommen. Hab gemerkt dass ich eigentlich sauer auf seine Reaktion bin. Kann ich mir nicht mal Freiraum nehmen? Ich müsste mir viel mehr Zeit fürs Studium nehmen und hab letzte Woche sogar meinen Saxophonunterricht für ihn abgesagt. Aber wenn ich versuchen würde mir einen Abend "freizunehmen" würde das entweder 3 Std Diskussion oder kurzen Prozess + 3 Tage Streit nach sich ziehen.
Ist doch kein Zustand oder? Weiß nicht mehr weiter, ich liebe ihn trotz allem richtig dolle, würde mir richtig schwer fallen mich zu trennen, ich fürchte aber meine Persönlichkeit leidet unter der Beziehung. Was ratet ihr mir? :-(
Ganz liebe Grüße
Mimi

 

[Benutzer124233 (29)]

Wenn man das so liest würde ich ihm, wenn ich sein Kumpel wäre mal ordentlich einen reinpfeffern. Tut mir Leid wegen der Äußerung, aber beim Lesen macht das schon irre... (Ich stell mich ihn als dünnen blonden Typen vor, keine Ahnung wieso) Also ich würde erstmal versuchen daran zu arbeiten, dass er sein selbstvertrauen steigt. Sprich mal mit einem seiner besten Freunde über eure Situation und lass ihn das ganze so von einer dritten Person hören. Du musst ihn auch noch einmal kräftig zur Rede stellen. Du haust am besten den ganzen Kram raus, der dich ankotzt. Du sagst ihm, du liebst ihn wirklich von ganzen Herzen und er ist für dich extrem wichtig, aber dein privates Leben darf dadurch nicht Leiden. Sag ihm, dass du nicht dein ganzes Leben ihm witmen kannst. Und versuch erstmal etwas Abstand aufzubauen. Er hat sich an die "Sie ist für mich jede Minute da" Sache viel zu sehr gewöhnt und klebt wie Sekundenkleber an dir. Wenn du es geschafft hast Abstand aufzubauen, indem du z.B. sagst, wenn sich das nicht ändert, dann triffst du dich nur noch 1-2 Tage die Woche mit ihm. Oder, wenn du das durchhälst und es sich nicht ändert, dann mal eine Woche nur für dich und dann langsam wieder 2 Tage in der Woche treffen. Das musst du die ganze Zeit so machen. Am besten wäre es ja, du hättest die Wochenenden frei, dann könntest du jeden Freitag was mit ihm machen und dann Samstag was für dich oder so. Da er ja irgendwie das Mädchen in der Beziehung ist, musst du Eier beweisen und ihm zeigen wo es lang geht. Oder du schaffst es irgendwie ihn etwas abzuhärten, sodass er auch mal ohne dich klarkommt. Ansonsten regt das ja nur auf, wenn er sich da nicht ändert.

 

[Benutzer118770]

hallo mimi!

deine beziehung ähnelt der meinen sehr stark. ich bin auch eher diejenige, die mehr zeit für sich braucht und nicht jeden tag mit dem partner verbringen muss. mein freund geht mir dann auch mal sehr schnell auf die nerven, weil er mich am liebsten jd tag sehen wollen würde. ich mache mir da momentan auch sehr viel gedanken drüber, denn auf dauer ist das sicherlich nichts. (bei mir kommen dann noch einige dinge dazu, die mich richtig an ihm aufregen).
entweder er akzeptiert es, dass du deinen hobbies nachgehst und deinen freiraum brauchst oder eure beziehung wird früher od später daran scheitern. sei es, weil du für neue typen offener wirst od weil dich deine momentane beziehung nur noch einengt und stresst.
wenn du denkst, dass er dich verstehen könnte und sein verhalten auch dauerhaft ändern kann, dann rede mit ihm.

liebe grüße

 

[Benutzer109511 (31)]

Also erst mal kann ich dich sehr gut verstehen! Ich hänge selber auch sehr an meinem Freund, trotzdem brauche ich gelegentlich auch mal Zeit für mich. Das geht bei uns ganz gut, weil wir eine Wochenendbeziehung führen. Aber wäre mein Freund so drauf wie deiner, würde mir auch irgendwann der Hut hoch gehen.

Reden kannst du ja offenbar nicht mit ihm...dann bleiben nicht mehr viele Optionen.
a) du machst es wie bisher, einfach mal 3 Tage Funkstille durchziehen und den daraus resultierenden Streit aushalten. Das wäre mir auf Dauer zu stressig.
b) du stellst ihn vor die Wahl: entweder ohne Diskussionen ein wenig mehr Zeit für dich, auch für Unisachen und so. Oder er wird dich verlieren. Das ist sicher fies, aber wenn er dich anders nicht versteht, dann geht es eben nicht anders.

Überleg dir, ob du dir so einen Stress auf Dauer geben willst! Schöne Zeiten gibt es irgendwie kaum noch bei euch oder? Unter so einer stressigen Beziehung leidet auf Dauer alles...deine Leistung an der Uni, Hobbies, andere soziale Kontakte...das musst du wissen, ob es dir das wert ist.

 

[Benutzer130847 (31)]

Hallo
Danke für eure zahlreichen Antworten! Ihr sprecht mir aus der Seele. Er hat einen besten Freund der ihn sehr gut kennt, aber ich verstehe mich mit dem nicht gut genug um mit ihm darüber zu reden, und hätte ein bisschen Angst dass das über Umwege wieder zu meinem Freud gelangt. Ist aber bisher so dass immer wenn Funkstille war mein Freund sich für die Zeit bei besagtem besten Freund einquartiert hat und wohl ungenießbar war, aber ohne ihm zu verraten was los ist. Wenn ich nicht wäre, würde er wohl jeden Abend bei ihm verbringen. Kommt noch dazu, dass es von meinem Freund zu mir nur 2 min sind. Deswegen geht das mit den Treffen immer sehr einfach. Ich werde in jedem Fall mit ihm darüber reden und auch wie empfohlen ihm erklären, dass ich so nicht für immer mit ihm zusammen sein kann, es sei denn er ändert was. Bleibt aber dabei, ich liebe ihn und es würde mir schwerfallen mich zu trennen, selbst wenn es besser so ist. Ich merke ja selber wie soziale Kontakte darunter leiden. Und ich frage mich auch ob es normal ist jedes mal wenn wir uns sehen immer beieinander zu sein / zusammen was zu machen und nicht zB im gleichen Raum verschiedene Sachen zu machen, zB ich lese meine Unilektüre und er spielt im internet rum oder so... hatten wir bislang nie. Bin dazu gekommen mich zu fragen ob das für immer so sein soll. Und doch, ich liebe ihn. Ich frage mich ob ich ihn aus Liebe zur Therapie bringen sollte, aber das wird unmöglich... Wie sonst kann ich sein Selbstbewusstsein stärken?
Sorry dass das jetzt so unübersichtlich geworden ist. Danke für eure Mühe

 

[Benutzer109511 (31)]

Eine Therapie bringt nur dann was, wenn er selber einsieht dass sich was ändern muss und er das allein nicht schafft. Sonst kann kein Therapeut der Welt was ändern. Du kannst ihn höchstens ein wenig in diese Richtung deuen. Oder gib ihm mal ein Buch zum Thema Selbstvertrauen steigern. Mangelndes Selbstvertrauen kann echt zum Problem werden.

Ich bin nicht der Meinung, dass man wenn man bei einem von beiden zuhause ist, pausenlos aneinander kleben muss. Wenn ich am Wochenende bei meinem Freund bin, mach ich auch mal Unisachen die ich in der Woche nicht geschafft hab. Oder er zockt mal 1,2 Stunden und ich guck in der Zeit mit seinem Papa Fußball und wir schwatzen ein wenig ( versteh mich sehr gut mit meinem Schwiegerpapa in spe). Das ist für uns beide voll okay und ich finde es auch normal, dass man nicht pausenlos aneinander klebt. Das heißt aber nicht, dass man sich weniger liebt oder so. Das hat dein Freund anscheinend nicht verstanden und muss es dringend noch lernen.

 

[Benutzer130847 (31)]

Hey blueberry,
danke für deine Antwort. Therapie ginge wirklich weit, da hast du recht. Aber wie soll ich ihm denn sein Selbstwertgefühl geben, er ist sehr intelligent und weiß das eigentlich auch. Und ich finde ihn wunderschön und sage es ihm sehr oft. Vergleicht sich aber ständig mit anderen. Fragt mich ob XY nicht viel hübscher ist, hat Angst weil er kein Instrument spielt dass ich mit nem Bandkollegen was anfangen könnte etcpp. Sollte eigentlich verstanden haben dass er sich da keine Sorgen machen muss. Problem ist halt dass er sich sehr schnell zweitrangig fühlt, mal auf dein Beispiel, blueberry, mit dem Schwiegerpapa Fußball gucken, bezogen: Bei uns gäbe es schnell das Thema "Fußball ist dir immer wichtiger als ich, mit anderen leuten redest du viel lieber, nimmst dir keine Zeit für mich auch wenn du sie hast". So wie jetzt mit dem Saxophon und der Uni. Denke ich werde frühestens Di oder Mi mich wieder bei ihm melden...

 

[Benutzer108391 (43)]

Ui, mir kommt das ganze sehr bekannt vor. Mein Ex war da genau so. Es hielt im Endeffekt sechs Jahre und ich war "auch" glücklich, aber zum großen Teil auch genervt und fühlte mich, wie du, eingeengt. Ich hab öfter mit ihm darüber geredet, aber das endete immer nur in einem Riesenstreit, weil das bei ihm immer so ankam, als wäre er mir weniger wichtig als ich ihm. Ich hab seinetwegen sogar meine Auslandspläne auf Eis gelegt- und ich könnte mich jetzt dafür in den hintern beißen.
Ich kann mir vorstellen, dass es dir jetzt, wo ihr noch nicht so lange zusammen seid, sehr schwer fällt, dich zu treffen. Ich würde vorschlagen, in aller Ruhe aber großer Ernsthaftigkeit ein Gespräch mit ihm zu führen. Dass genau so ein Verhalten dazu führt, dass du keine Lust mehr auf die Beziehung hast. Sowas kann über kurz oder lang auch dazu führen, dass andere Männer, die selbstbewusster sind, interessant für dich werden (so wars bei mir letztendlich). Sicherlich kann das Ganze gut gehen, wenn ihr beide gleich ticken würdet, tut ihr aber nicht. Von daher seh ich da wenig Sinn, sollte er das Ganze nicht einsehen. Bleib hartnäckig!

 

[Benutzer130847 (31)]

Hi, was ich vielleicht noch sagen sollte, es ist fuer uns beide die erste Beziehubg, also habe ich keine vergleiche und bin fuer jeden eurer Beiträge dankbar

 

[Benutzer108391 (43)]

Ich hab mir deinen Beitrag grad nochmal durchgelesen. Die Reaktion, die da grade von ihm kam, weil du den Montag nicht da bist, geht mal gar nicht! Er macht dir ja permanent schlechtes Gewissen, wenn du dich nicht um ihn kümmerst. Hat er keine Freunde oder Hobbys? Was hat er denn gemacht, bevor ihr euch kanntet? Ich finde das Ganze schon sehr extrem, extremer, als ich es beschrieben und erlebt habe bei meinem Ex und das war mir schon zu viel.
Dass ihr beide beziehungsunerfahren seid, hat meiner Meinung nach, keine Relevanz. Trotzdem spürt man, was man möchte und wie viel usw. Nicht, dass du denkst, dass du mit deinem Handeln bzw deinen Bedürfnissen falsch liegst- das tust du auf keinen Fall!

 

[Benutzer130847 (31)]

@ Fine: ja das wird auch noch ein Thema bei uns werden weil ich in 1 1/2 Jahren unbedingt nach Chile will fuer ein Jahr, das ist schon immer mein Traum, und ich war mal so blöd das in guten Zeiten zu erwähnen...

 

[Benutzer109511 (31)]

Du ganz ehrlich? Das wäre mir viel, viel zu anstrengend. Du bist doch ein eigenständiger Mensch und er ebenso. Da agiert man logischerweise auch mal unabhängig voneinander.
Du musst dich ja völlig aufgeben für ihn, nur noch bei ihm sein, nichts mehr ohne ihn machen, 24/7 an ihm hängen. Das geht einfach nicht und das sollte ihm auch klar sein.

Würde mein Freund maulen, weil ich mich mit seinem Papa gut verstehe und mich eben auch mit dem mal verquatsche am Wochenende oder weil ich mal einen Abend nicht telefonieren kann weil ich mit Freundinnen weg bin (Wochenendbeziehung), dann wäre bei mir der Ofen aus. Ich hab auch ein hohes Nähebedürfnis, aber mein Partner und ich sind doch eigenständige Menschen, die auch mal getrennt was machen können, ohne dass man sich deshalb gleich nicht mehr liebt!

Wenn alles nichts hilft, dann zeig ihm doch diesen Thread hier mal...vielleicht wacht er dann ja auf. Ansonsten würde ich weiterhin konsequent mein Ding machen, wenn reden udn vernünftig argumentieren nichts bringen. Lass dir dein Leben nicht kaputt machen!
Wenn dein Freund nicht begreift, dass ein wenig Zeit für sich nicht gleich fehlende Liebe bedeutet, dann ist er vielleicht auch einfach nicht reif für eine Beziehung.

 

[Benutzer12529]

Erstmal - Uni geht vor. Wenn du lernen etc musst, musst du lernen und dir die Zeit auch nehmen. Egal ob er dann rumwinselt oder nicht. Zeit für deine Hobbies musst du auch haben, zumal ihr euch ja anscheinend wirklich jeden Tag sehen könnt - frag mich echt, wie er da Vorwürfe machen kann.Und ich hätt's ihm mittlerweile auch schon laustark um die Ohren gepfeffert, und zwar mit mehr als angepissten Tonfall.

 

[Benutzer124233 (29)]

Mach so wie wir es gesagt haben und wenn sich nichts ändert, dann weißt du ja was zu tun ist.

 

[Benutzer130847 (31)]

Ich muss auch sagen, wir waren noch nie laut zueinander. Bei keinem Streit. Das war immer Funkstille und dann klärendes Gespräch, nach dem wir uns wieder Super verstanden haben und die verpasste Zeit in den Tagen danach intensiv nachgeholt haben. Wodurch wir dann wieder da rein gerutscht sind und ständig zu treffen. Und ich muss echt sagen, Freitag war das letzte. Der Auslöser dessen, dass ich mir der Situation überhaupt bewusst geworden bin. Er hat mit wegen dem Konzert Vorwürfe gemacht, ist komplett untröstlich und bockig geworden und danach nicht mehr zur Uni gegangen, obwohl er auf dem Sprung war. Das hat ihm den Tag vermiest, in seinen Augen trage ich die Schuld. Das ist doch nicht normal. Und ich bin froh dass ihr das auch alle so seht. Und doch, oft ist es richtig schön mit ihm...

 

[Benutzer12529]

Es ist nicht deine Schuld, dass er so extrem auf dich fixiert ist.

 

[Benutzer130847 (31)]

Ich weiß, danke. Noch leidet meine Psyche nicht, im Gegenteil. Ich will aber vermeiden, dass sich das langfristig ändert. ;-)

 

[Benutzer130328 (31)]

Ich finde, du solltest mal so richtig los schreien, wenn er wieder mit seiner Mimosentour anfängt, allein um ihn mal zu schocken. Ohne Witz, richtig streiten hilft teilweise. Wenn ihr beide frustriert seit in einer Situation, dann solltet ihr es nicht beide in euch hineinfressen und runterschlucken.. Wenn dir danach ist, schrei ihn an, wenn du sein losweinen satt bist, dreh dich um, wirf über die Schulter ein "Meld dich, wenn du erwachsen bist" und geh. Sowas wirkt manchmal Wunder Da sollten bei ihm doch die Alarmglocken angehen. Denn Fakt ist, er macht gerade ordentlich was falsch, nicht du, und daher sei ruhig ein klein wenig Egoistisch. Zieh dir den Schuh nicht an, dass du zu wenig Zeit etc hast ok?

 

[Benutzer130847 (31)]

Schreien ist eigentlich eine gute Idee. Einziges Problem ist, dass ich mir nicht sicher bin, ob das dann nicht noch mehr ausartet in "Tut mir Leid, ich bin doch so schlecht, ich bin doch ein Weichei, tut mir Leid, der XY ist viel härter im Nehmen." ;-) Eigentlich muss ich mit etwas Abstand betrachtet selber drüber lachen... Irgendwie muss ich sein Selbstwertgefühl doch stärken können... Es ist vielleicht noch zu erwähnen, dass ich ihn früher nicht so gekannt habe und er eigentlich denke ich nur so zu Leuten ist die er sehr gut kennt (ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, außer mir nur seinem besten Freund gegenüber). Wobei sein bester Freund natürlich das Glück hat nicht alles abzukriegen, weil ich ja da bin. Bevor wir zusammengekommen sind musste der aber den Liebeskummer abfedern. ;-)

Achja - falls du das liest, wirst du dich sicher wiedererkennen und dann weißt du wie ich denke. Und dann denk bitte über dich nach.

 

[Benutzer128746 (34)]

So, ich melde mich auch mal zu Wort und versuche zu erläutern wie es vielleicht besser werden könnte.
Vorab, ich kann nur für mich sprechen, denn ich fand mich in einer ähnlichen Situation wieder. In meiner letzten Beziehung lief alles wie am Schnürrchen und wir hatten beide genug Freiräume, bis meine damalige Freundin über den Sommer 8 Wochen weg war und dann viel mit der Uni um die Ohren hatte. Ab da an wurde ich ähnlich anhänglich, eifersüchtig etc wie von dir beschrieben und bei uns nahm es kein gutes Ende.
Meine Freundin versuchte verschiedene Wege unsere Beziehung zu retten, nahm sich häufiger mehr Zeit für mich und redete sogar mit mir darüber, was aber alles nicht half und irgendwann beendete sie die ganze Sache.

Ich habe mich damals tierisch über alles aufgeregt und die Trennung nicht verstanden. Jetzt denke ich mir aber häufiger, dass es besser gewesen wäre, wenn sie die Reißleine früher gezogen hätte.
Also um mal wieder ein bisschen mehr auf dich einzugehen: Wenn reden nichtmehr hilft und ihr nurnoch streitet, du dir aber sicher bist, dass du ihn liebst, solltest du dir die radikale Weise überlegen und das mit ihm vorerst beenden und ein bisschen Zeit verstreichen lassen. Nur so kann er darüber nachdenken und sich bewusst werden, dass du auch ein eigenes Leben hast und er sich halt nicht nur auf dich einschießen kann. Und vielleicht tut ihm die Zeit ohne dich auch gut, er findet neue Hobbys, macht mehr mit anderen Leuten, was auf Dauer auch gut für Selbstbewusstsein ist.

Wenn du der Meinung bist, dass er es verstanden hat, kannst du dich ja wieder annähern.

 

[Benutzer130847 (31)]

Hey Einfallslos,
das ist natürlich die Radikalkur. Hab aber so ähnlich auch schon gedacht, oder zumindest ihm im Gespräch klarzumachen dass es trotz aller Liebe so enden müsste würde sich nichts ändern, da ich sonst daran kaputt gehe. Die Zeit mit ihm ist schön, aber nicht 5 Tage die Woche (und wäre ich am Wochenende da, auch dann) den ganzen Abend und ggf die Nacht dazu. Ein gemeinsamer Kumpel hat überlegt nächstes WE uns in unserer Stadt besuchen zu kommen, wir haben ihn lange nicht gesehen und so. Extra deswegen möchte ich eigentlich meine Bandprobe absagen und das WE da bleiben. Aber am Freitag eben in der Situation meinte mein Freund er überlegt dem Kumpel abzusagen weil wir dann ja unsere gemeinsame Zeit durch den Kumpel eingeschränkt hätten und das nicht so schön wäre wie ohne. Auch wenn er wisse dass ich sonst zur Probe fahre und das bringe ihn in ein Dilemma, und vor allem wie ich finde in eine weitere bockige Phase... :-( Ist mittlerweile so weit dass ich schon viel lieber zur Probe fahren würde als das WE dazubleiben, einfach weil es zu viel wird. Dabei will ich ihn irgendwie echt nicht verlieren. Wie gesagt, ich werde in jedem Fall ihm klarmachen das Trennung die Konsequenz seines Verhaltens wäre. Das wird ihn gehörig schocken, und ich hoffe, es macht seine Verlustängste nicht noch schlimmer.

 

[Benutzer130604 (38)]

Also so wie ich das heraus lesen kann, hat nicht er ein Problem sondern du. Es klingt danach, dass du noch zu unreif und beziehungsunfähig zu sein scheinst. Deshalb wird dir das ganze zu viel und er merkt das. Da er dich aber anscheinend sehr liebt möchte er dich nicht verlieren. Du nimmst dir Auszeit, er reagiert mit besonders viel Aufmerksamkeit. Er versucht quasi den Mittelweg wieder herzustellen. So wie ich das sehe scheint er ein Familienmensch zu sein und du solltest froh sein so einen reifen Mann zu haben. In dem Alter wollen die meisten sich lediglich austoben, um dann irgendwann zu merken, dass sie damit nur egoistische Menschen kennen lernen, die einem nichts bieten können. Da ich dich aber nicht herunter ziehen möchte, sondern dir lediglich die Augen öffnen möchte, gebe ich dir den Tip sich mal in Ruhe über alles zu unterhalten.

Wie wäre es wenn ihr euch mal in Ruhe darüber unterhaltet, aber in positivem Sinne. Nicht "es geht mir auf die Nerven, dass du ständig Zeit mit mir verbringen willst", sondern "ich finde es süß von dir, dass du dich so sehr um mich kümmerst, aber ich brauche zwischendurch Zeit für mich, um mich vom Stress der Woche zu erholen. Bitte respektiere das, denn ich möchte meinen Stress nicht an dir auslassen" (zum Beispiel Mittwoch und Donnerstag). Nicht "ich habe heute keine Zeit für dich, tut mir leid", sondern "meine Freundin möchte heute mit mir in die Stadt. Sie möchte dies und das machen. Lass uns doch morgen oder übermorgen treffen.", dann macht er sich keine falschen Gedanken und du gibst ihm gleichzeitig das Gefühl, dass du ihn gern siehst. Wenn er mal seine 5 Minuten hat, dann frage ihn direkt "Was möchtest du von mir hören?" aber nicht vorwurfsvoll. Frage ihn auch "Vertraust du mir?"... Wenn du positiv bleibst dann wirkt sich das auch auf ihn aus. Mach ihm klar, dass es für euch beide besser ist, wenn du mal zwei Tage für Hobbies, Freunde und allgemein Stressabbau hast, weil es dir gut tut und du ihn dann auch nicht mehr anzicken musst. Er kann sich wahrscheinlich besser darauf einstellen wenn er weiß, dass sich - in deinem Fall zumindest, dadurch auch eure Situation verbessern würde. Je intelligenter er ist, desto schneller würde er sich daran gewöhnen.

 

[Benutzer109511 (31)]

Off-Topic:

Also so wie ich das heraus lesen kann, hat nicht er ein Problem sondern du. Es klingt danach, dass du noch zu unreif und beziehungsunfähig zu sein scheinst. Deshalb wird dir das ganze zu viel und er merkt das. Da er dich aber anscheinend sehr liebt möchte er dich nicht verlieren. Du nimmst dir Auszeit, er reagiert mit besonders viel Aufmerksamkeit. Er versucht quasi den Mittelweg wieder herzustellen. So wie ich das sehe scheint er ein Familienmensch zu sein und du solltest froh sein so einen reifen Mann zu haben.

Das siehst du wirklich so? Ich finde es eher extrem unreif jedes Mal, wenn der Partner mal etwas mit anderen Menschen oder für sich alleine machen will, direkt so ein mordsmäßiges Drama zu schieben. Der Freund der TS glaubt ja schon, sie liebe ihn nicht mehr oder er sei ihr nicht wichtig genug, wenn sie mal früher schlafen gehen will, solange sie bei ihm ist. Und das hat nix mit Familienmensch oder so zu tun, das ist einfach total krank und übertrieben. Sorry dass ich das so hart sagen muss. Mein Freund und ich wir hängen auch sehr aneinander, planen eine gemeinsame Zukunft und alles. Aber würde er jedes Mal, wenn ich ein wenig Zeit anderen Leuten oder der Uni(!) widme, gleich die Beziehung infrage stellen, wäre für mich der Ofen aus. Und ich bin schon ein Mensch der viel Nähe braucht, aber doch nicht so...

 

[Benutzer12529]

Also so wie ich das heraus lesen kann, hat nicht er ein Problem sondern du. Es klingt danach, dass du noch zu unreif und beziehungsunfähig zu sein scheinst. Deshalb wird dir das ganze zu viel und er merkt das. Da er dich aber anscheinend sehr liebt möchte er dich nicht verlieren. Du nimmst dir Auszeit, er reagiert mit besonders viel Aufmerksamkeit. Er versucht quasi den Mittelweg wieder herzustellen. So wie ich das sehe scheint er ein Familienmensch zu sein und du solltest froh sein so einen reifen Mann zu haben.

sorry, aber wenn bei diesem Paar einer beziehungsunfähig ist, dann er. und wenn einer unreif ist von denbeiden, dann auch er.
es zeugt eher von reife und beziehungsfähigkeit, wenn man sein eigenes leben außerhalb der beziehung nicht komplett aufgibt.

 

[Benutzer128746 (34)]

Muss den beiden vor mir recht geben. Für mich ist er auch eher der unreife. Familienmensch hin und her, aber es weckt den Eindruck, als wenn er nur für die Beziehung lebt. Wie soll das denn später im Berufsleben aussehen, wenn einer von beiden mal für ein paar Tage getrennt vom anderen verreisen muss.

Ich kann da nur für mich sprechen. Bei mir war es irgendwann auch der Fall, dass ich immer weniger Freunde hatte, immer wissen wollte, was sie gerade macht und ständig genörgelt habe, dass wir uns zu selten sehen, obwohl sie sich echt Mühe gab und mir schon häufig entgegen kam. Mir war alles andere egal, nurnoch meine Beziehung war wichtig und darunter hat eben mein Selbstvertrauen, die Uni/Arbeit und sämtliche Freundschaften extrem gelitten. Meine damalige Freundin sagte deshalb häufiger, dass ich sie ja scheinbar mehr lieben würde. Letztendlich war das aber ein Irrtum und ein verdammt großer Fehler meinerseits mich so "aufzuopfern".
Die meisten Beziehungen halten nicht für die Ewigkeit und was ist es für ein Leben, wenn man sich so auf eine Person beschränkt, dass man ohne ihre Anwesenheit nicht glücklich ist und sich ggf. minderwertig fühlt?
Reden hilft da oft nichtmehr. In meinem Fall hab ich die Situation nie wirklich ernst genommen, wenn wir über sowas in Ruhe geredet haben.
Durch die ganzen Streitereien und meine Anhänglichkeit suchte sie immermehr das weite, es stauten sich viele negative Emotionen und irgendwann platzte ihr endgültig der Kragen und sie beendete die Beziehung (ursprünglich als Pause geplant), weil sie wegen mir ständig schlecht gelaunt war und ebenfalls Probleme in der Uni bekam.

Wie gesagt, konnte ich die Trennung damals nicht verstehen, fühlte mich zwischenzeitlich als wäre mein Leben mit dem Ende der Beziehung vorbei und machte ihr sehr lange Vorwürfe und belästigte sie teilweise auch.
Das ist natürlich jetzt ein Extrem, aber eben auch eine Möglichkeit, wie es ausgehen kann, wenn man nicht früh genug die "Reißleine" zieht.
Seitdem ist aber eine Weile vergangen und vor kurzem hatten wir uns mal wieder in Ruhe darüber unterhalten und wir beide waren der Ansicht, dass es wahrscheinlich besser gelaufen wäre, wenn einer von uns beiden früher so radikal reagiert hätte, als wir beide noch nicht diesen "Tunnelblick" hatten.

 

[Benutzer130847 (31)]

Du sprichst mir aus der Seele, und ich denke es ist wichtig dass ich mit ihm ein sehr ernstes Wort rede. Stellt sich nur die Frage wann. Nach dem Konzert gleich werde ich zurückfahren, heute wird das nichts mehr und das möchte ich auch noch garnicht. Vielleicht morgen, weil wir Mittwoch keine Zeit haben (lange Uni, er muss zum Fußball etc). Also wohl Dienstag, hoffe nur dass das nicht einen Tag zu früh ist.

 

[Benutzer124233 (29)]

Wird schon nicht zu früh sein. Irgendwie muss er es ja kapieren. Ich drück dir die Daumen und nicht vergessen: Nicht nachlassen und zeig ihm, dass du die Hosen anhast, wenn er quängelt.

 

[Benutzer42447 (39)]

Lieber zu früh, als zu spät. Wobei ich gerade gar nicht erkennen kann, wieso es zu früh sein sollte..?
Ich würde das unbedingt klären wollen. Du kannst dich doch nicht für ihn aufgeben. Die Zwickmühle an der ganzen Sache ist, dass dein Freund glaubt, durch seine Anschuldigungen und das Erkämpfen der gemeinsamen Zeit, tut er euch was Gutes und schafft Nähe. Er muss verstehen, dass aber genau das Gegenteil der Fall ist: Er treibt dich dadurch von sich weg. Zeit, die du ansonsten gern für ihn "opfern" würdest, möchtest du mittlerweile gar nicht mehr mit ihm verbringen, weil du sauer und gefrustet von seinem Verhalten und seinen Ansprüchen an dich bist. Das ist ein Teufelskreis, den man so schnell wie möglich unterbrechen sollte. Kommt man, glaube ich, schwer raus.

Was ich auch fürchterlich finde: Dass er ständig bei dir jammert, wie schlecht und minderwertig er doch ist. Er macht sich selbst die ganze Zeit klein. Klar, jeder hat mal schwache Momente und labert so daher. Aber auch dieses ständige "Klein-Gerede" seiner selbst führt wiederum dazu, dass du ihn wirklich als minderwertiger betrachtest, weil er dir das ständig suggeriert und durch das ewige Gejammere auch irgendwann schwach erscheint.
Da schlägt dann wieder die self-fulfilling prophecy zu.....

 

[Benutzer128746 (34)]

Muss dir da absolut zusprechen!
Wenn du ihn denn wirklich liebst, wird es zwar schwer, aber glaub mir, du tust euch beiden damit was gutes und vielleicht klappt es ja irgendwann doch wieder.
Ich hätte mir damals bei meiner Exfreundin gewünscht, dass der "deutliche Warnschuss" viel früher gekommen wäre, schließlich war die Situation für uns beide nicht gut. Ich hatte ständig schlechte Laune, weil sie sich nicht so aufopferte wie ich und ließ, wie gesagt, die Uni und meine Freunde hängen und für sie war es ne Scheiß-Sitaution, weil sie es mir nicht recht machen konnte, egal was sie tat. Eine ziemlich undankbare Situation für beide. Ich fing irgendwann auch damit an mich klein zu machen und dachte irgendwie auch, dass ich ohne sie nichts wäre und nichts könnte. Vielleicht auch als Folge darauf, dass ich kaum noch Kontakt zu anderen hatte und versuchte meine ganze Freizeit mit ihr zu verbringen.
Reden half bei mir damals jedenfalls nicht. Sie sagte häufig, dass wir die Zeit miteinander wieder genießen müssten und es so mit unseren Problemen nicht weitergehen könne. Sie legte mir sogar mal selbst Nahe, die Sache zu beenden, wenn ich denn nicht glücklich damit sei, wie es mit uns läuft, aber das wollte ich trotz meiner "Unzufriedenheit" ja auch nicht, ich wollte schließlich "immer mehr" statt "garnichts", ähnlich wie du es bei deinem Freund schilderst. Aber all das hab ich nie wirklich ernst genommen und für krasse Dramatisierung gehalten, bis sie letzten Endes nach vielem hin und her halt selbst Schluss gemacht hat und auch die Einsicht, dass mein eigenes Verhalten absolut Scheiße war, ließ noch ziemlich lange auf sich warten.

Hast du ihm denn irgendeinen Anlass gegeben, Eifersüchtig zu sein, oder sich so sehr auf dich zu verkrampfen?