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Könntet ihr euch eine sog. LAT-Beziehung vorstellen (Living Apart Together)?

VRod95
Benutzer186901  Öfter im Forum
  • #1
Mahlzeit :smile:

Meine Frage richtet sich an alle Forumsmitglieder, von besonderem Interesse für mich sind aber natürlich auch die Gedanken und Anregungen der Frauen hierzu.
Ich bin unlängst beim Surfen darauf gestoßen, dass es scheinbar eine Bezeichnung dafür gibt, wenn man als Paar zwar fest liiert ist, aber nicht zusammen in einer Wohnung wohnt, sondern jeder über seinen eigenen Wohn- und Rückzugsraum verfügt - die LAT (Living Apart Together)-Beziehung.

Aus diversen persönlichen Gründen, lächelt mich dieses Konzept sehr an.

Ich bin ein introvertierter Persönlichkeitstyp und das ist in meinem Fall nicht (mehr) dadurch charakterisiert, dass ich kontaktscheu oder gar schüchtern wäre, sondern dadurch, dass ich ein "eigenwilliges" Nähe-Distanz-Bedürfnis (24/7 unter Menschen zu sein, egal wie gerne ich die auch habe, strengt mich an und ermattet mich) habe und am besten Kraft tanken und entspannen kann, wenn ich wirklich ganz alleine bin. Und mit ganz alleine meine ich nicht alleine in einem Zimmer, sondern dass ich meine Haustür hinter mir verschließe und ALLE anderen Menschen auf der anderen Seite dieser Tür bleiben, so dass ich auch beim Gang ins Badezimmer oder die Küche niemanden treffe.
Ich mag es wirklich gerne unter Menschen zu sein und mit Menschen die mir wichtig sind und die ich mag Zeit zu verbringen, aber für mich ist das - um mich einer treffenden Analogie zu bedienen - in etwa so wie Sport: ich mache es unheimlich gerne; ich brauche es auch regelmäßig, sonst würde mir in meinem Leben etwas fehlen, aber ich brauche meine Regenerationspausen davon, ich kann es nicht pausenlos ausüben, ansonsten verschleiße ich seelisch.

Zum anderen habe ich, was die gemeinsame Haushaltsführung angeht, aus meiner Kindheit vermutlich ein Trauma davongetragen. Ich war als (jüngeres) Kind nach dem Kindergarten/der Schule beinahe täglich bei einem guten Freund zu Hause, da meine Eltern beide bis spätabends gearbeitet haben und in diesem Haushalt verging wirklich keine Woche, in der nicht ein handfester Streit zwischen den Eltern meines damaligen Freundes vom Zaun brach, indem es um irgendwelche Haushaltsarbeiten ging. Für mich war das damals als Kind furchtbar mit anzusehen und es hat einen derart nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen, dass ich mir schon damals geschworen habe, dass ich unter solchen Bedingungen auf keinen Fall leben möchte. Bei mir daheim gab es solche Streitigkeiten zwischen meinen Eltern nicht, was denke ich nur daran lag, dass wir eine Haushälterin hatten. Auf jeden Fall haben mich diese Ereignisse (und auch meine anhaltenden Beobachtungen von vielen anderen Paaren, bei denen es immer wieder zu heftigem Streit aufgrund profaner Haushaltsfragen gekommen ist) nachhaltig geprägt. Für mich steht fest, gemeinsamer Haushalt mit einer Partnerin kommt nur in Frage, wenn man sich eine Haushälterin leisten kann, ansonsten möchte ich meinen eigenen Haushalt führen und so diesen Punkt völlig unnötigen Streites eliminieren.

Während man mein Trauma vermutlich noch aufarbeiten und behandeln könnte, glaube ich nicht, dass man einfach so seinen Persönlichkeitstyp ändern kann. Deshalb meine konkreten Fragen:

-Könntet ihr euch so eine Beziehung vorstellen?
-Hat vielleicht der oder die ein oder andere sogar so eine Beziehung und kann aus der Praxis berichten?
-Wäre es für euch ein Grund Schluss zu machen, wenn der Partner eine LAT-Beziehung vorschlägt, sehr zögerlich ist, was das Zusammenziehen angeht oder sich sogar partout weigert seine eigene Wohnsituation aufzugeben?
 
G
Benutzer Gast
  • #2
ansonsten möchte ich meinen eigenen Haushalt führen und so diesen Punkt völlig unnötigen Streites eliminieren.
Ist doch überhaupt nicht gegeben.
Wenn du mega unordentlich bist und deine Partnerin ist sehr ordentlich, wird es sicher trotzdem Streit/Diskussionen geben, wenn ihr euch bei dir trefft und sie sich dort nicht wohl fühlt.


Könntet ihr euch so eine Beziehung vorstellen?
Nein. Nicht auf Dauer. Bis man zusammenziehen ist es ja normal, aber langfristig wäre das kein Konzept für mich.


Wäre es für euch ein Grund Schluss zu machen, wenn der Partner eine LAT-Beziehung vorschlägt, sehr zögerlich ist, was das Zusammenziehen angeht oder sich sogar partout weigert seine eigene Wohnsituation aufzugeben?
Absolut.
Ich will irgendwann sesshaft sein und Kinder haben.
Das verträgt sich für mich absolut null mit getrennten Wohnräumen.
Außerdem ist es finanziell bei den heutigen Mietpreisen einfach komplett dämlich und unwirtschaftlich.

Aber jeder wie er will.
 
thraca
Benutzer182699  (32) Öfter im Forum
  • #3
Könntet ihr euch so eine Beziehung vorstellen?
Absolut. Ich hatte noch nie das Bedürfnis, mit einem Partner zusammenzuziehen. Ich möchte keine Ehe, keine Kinder und ich brauche ebenfalls diesen Raum ganz für mich, wie du ihn geschildert hast.

Hat vielleicht der oder die ein oder andere sogar so eine Beziehung und kann aus der Praxis berichten?
Länger als 3 Jahre hatte ich so eine Beziehung bisher nicht. Thema Haushalt: Ich behaupte mal, das wird auch mit getrenntem Wohnraum nicht wirklich zu vermeiden sein. Man möchte ja trotzdem viel Zeit miteinander verbringen, meiner Erfahrung nach kocht man dann auch mal zusammen und benutzt das Bad des anderen und so. :grin: Ich wäre aber wahrscheinlich auch nicht mit jemandem zusammen, der dieses Thema in einem Ausmaß anders sieht, dass mich das regelmäßig derart annerven würde. Die Differenzen, die diesbezüglich dann noch bleiben, bekommt man zusammen geregelt.

Wäre es für euch ein Grund Schluss zu machen, wenn der Partner eine LAT-Beziehung vorschlägt, sehr zögerlich ist, was das Zusammenziehen angeht oder sich sogar partout weigert seine eigene Wohnsituation aufzugeben?
Nein, siehe oben.
 
Fleurbleu
Benutzer186166  (40) Öfter im Forum
  • #4
Interessantes Thema.

Die Vorteile und Argumente dafür erkenne ich (Rückzugsort, jeder seins, das beste aus beiden Welten usw.) und finde diese auch sehr positiv besetzt.

Dennoch habe ich für mich erkannt dass mir eine solche Konstellation auf Dauer zu wenig wäre.
Auch ich bin ein Typ der gerne mal für sich ist, aber ( da wir keine Kinder haben ) haben mein Mann und ich dennoch genügend persönlichen Freiraum und Rückzugsmöglichkeiten in EINER gemeinsamen Wohnung.
Streit gehört doch auch zu einer Beziehung, furchtbar wenn man mal was zu klären hat, sich streitet etc und einer der beiden sagt sofort „ ne, ich bin weg ( in meine Wohnung) da habe ich keinen Bock drauf.“ Flucht, nicht konfliktfähig.
Die Sonnentage will man gern mit dem Partner verbringen, aber sobald ne Wolke aufzieht ist man weg? Mir zu wenig…

Was wenn man einmal älter wird? Hilfe benötigt? Klar, das kann man organisieren… Aber möchte man da nicht eher die Hilfe eines nahestehenden Menschens?
Ich habe letztens in einem anderem Forum etwas gelesen.
Da war ein Mitte 50 jähriger Mann, der laut eigener Angabe seine Freundin viele Jahre auf Abstand gehalten hat.. Immer alles schön getrennt. Natürlich jeder seine eigene Wohnung, sein eigenes Geld etc. Zusammenziehen wollte er nicht, da hätte er sich im persönlichen Freiraum einschränken müssen s.M.n.
Ihm war das alles zu viel und zu eng.
Er verbrachte Urlaube allein, gönnte sich viel, hat seine Freundin
( die es hingenommen hat aber unglücklich war) immer nur für die netten Dinge gebraucht. Sex, kostenlose Abendessen bei Ihr, ihre Sorgen durfte sie auch für sich behalten, man ist schliesslich zusammen um Spaß zu haben. Das alles erzählte der Mann ausführlich im Forum.

Dann wurde er chronisch krank und fragte im Forum nach weshalb seine Freundin es kategorisch ablehnte zu ihm zu ziehen um ihm jetzt helfend zur Seite zu stehen. Als Paar müsse man doch zusammenhalten. Er war darüber äußerst angesäuert.
Im Forum legte man ihm nahe mal drüber nach zu sinnieren weshalb seine Freundin ihm jetzt den dicken Mittelfinger zeigte.
In guten Zeiten war stets darauf bedacht “seins“ zu haben. Seinen Freiraum, seine Wohnung, seine Freizeit. Sie spielte dabei kaum eine Rolle, erst als er krank wurde „erwartete“ er dass sie zu ihm zog um Krankenschwester, Therapiebegleiterin und Haushälterin sein.
Er war sogar noch stolz auf sich schließlich hätte seine Freundin sich das immer gewünscht…und JETZT käme er ihr entgegen. Er konnte nicht verstehen warum sie sich weigerte.
Bockig bis zum Schluss der Typ.

ok, ich bin vielleicht etwas vom Thema abgewichen aber diese Story damals hat mich auch zum nachdenken über LAT Beziehungen gebracht.

ich will aber betonen dass es meine Meinung ist und ich einige Menschen kenne die gut und gerne so leben.
 
Zuletzt bearbeitet:
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Während ich finde, dass jedes Paar das für sich selbst entscheiden sollte und diese Form des Zusammenlebens ja auch gar nichts Neues ist (schon Simone de Beauvoir und Sartre haben so gelebt), wäre es für mich persönlich nichts.
Ich bin aber auch ein anderer Typ als du und kann mir im Moment alleine wohnen gar nicht für mich vorstellen. Außerdem nervt mich jetzt schon das Hin- und Hergefahre und Rumgeschleppe meiner Klamotten und Lebensmittel (wir sind nicht mal ein Jahr zusammen). Mein Freund wohnt dabei nur 5 Minuten von mir.
Seine Putzhäufigkeit und sein leerer Kühlschrank sind trotzdem immer wieder Thema zwischen uns, darum wirst du also nicht rumkommen 😉

Ich glaube, die LAT-Wohnform ist insbesondere unter geschiedenen/getrennten Menschen mit Kindern häufiger. Gerade die Frauen haben keine Lust mehr, hinter einem Mann herzuräumen und -putzen und wollen ihre Unabhängigkeit. Du bist also nur für deine Altersgruppe ungewöhnlich.

Ich würde diesen Wunsch frühzeitig beim Kennenlernen kommunizieren und kein Kennenlernen intensivieren, wo sie/er hofft, dass es bei dir nur eine Phase ist.
 
ProgressiveMind
Benutzer159850  Verbringt hier viel Zeit
  • #6
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Ah, und noch eine Anmerkung: Streits über Haushaltsführung sind selten über die Haushaltsführung allein. Es geht um gegenseitige Rücksichtnahme, Mitdenken, einbeziehen. Wenn ich ständig putzen muss, ärgere ich mich nicht über das Putzen, sondern den Egoismus des Anderen, mich damit allein zu lassen.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #8
Ich lebe schon nicht ungerne alleine, aber zu einer guten Beziehung gehört für mich auch dieses Gefühl dazu, es auch zusammen dauerhaft in einer Wohnung „auszuhalten“ 😅
Zusammen wohnen ist für mich was schönes, auch wenn ich für WGs und Co. so gar nicht der Typ bin.
 
thraca
Benutzer182699  (32) Öfter im Forum
  • #9
Den Beitrag von Fleurbleu Fleurbleu will ich mal noch fett unterschreiben. Konflikte auslagern oder nur im Guten Zeit miteinander verbringen ist null meine Intention wenn ich an LAT denke (eigentlich muss ich dauernd nur an den Latzug denken, wenn ich das lese...). Im Alter alleine sein ist sicher nicht schön, aber ich denke den Grundstein dafür bzw. dagegen werde ich eher nicht demnächst legen.

Abgesehen davon können sich Bedürfnisse und Ansichten natürlich ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Federeule
Benutzer180541  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Kenne ich wüsste nur nicht das es nen Namen hat.
Meine Freundin lebt so und das schon lange. Die wollen auch keine Kinder und es funktioniert.
Für mich wäre das absolut nichts.
Mir ist die Nähe sehr wichtig und das beieinander. Und ja, würde er plötzlich meinen das er so leben möchte würde das nicht gut enden.
 
Might
Benutzer124226  (30) Beiträge füllen Bücher
  • #11
Ich kann es verstehen und bin wohl ein ähnlicher Typ, wie du. Hätte ich keinen Kinderwunsch wäre das Modell definitiv eine Möglichkeit, die ich mir vorstellen könnte. Als Familie mit Kindern würde es für mich jedoch nicht in Frage kommen. Aus diesem Grund lebe ich mit meinem Partner nun gemeinsam in einer Wohnung (es gibt aber natürlich auch noch viele andere Gründe!). Wir hatten vorher 6 Jahre eine Fernbeziehung und es war schön. Ich hatte nie starken Abschiedsschmerz und es war gut auszuhalten. Ich bereue aber natürlich den Schritt in die gemeinsame Wohnung nicht, es fühlt sich gut und richtig an. Aber wie gesagt, mit anderen Lebenszielen könnte ich es mir durchaus vorstellen.
 
G
Benutzer Gast
  • #12
Ich strebe generell keine Beziehung mehr an und verstehe nicht, warum es Befürworter des LAT-Modells tun.
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #13
Käme für mich dauerhaft nicht in Frage, aber ich bin auch vom Wesen her ganz anders und vermutlich schlagen dabei meine Kindheitstraumata genau in die andere Richtung.
Ich finde es manchmal ja schon viel zu leise, wenn mein Sohn nicht Zuhause ist und ich allein in der leeren Wohnung sitze.
Da finde ich den Gedanken sehr viel schöner, dass immer jemand da ist wenn man nach Hause kommt.
Richtige Ruhe und Rückzug benötige ich generell nur ganz selten mal und sollte es Reibungspunkte in der Haushaltsführung geben, nehme ich diese gern in kauf für das Gefühl, dass mein Partner um mich herum ist.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #14
Ich kenne das Modell von einigen Bekannten und Verwandten, die sich in einer neuen Beziehung nach Scheitern der Ehe gegen das Zusammenleben entschieden haben – teilweise auch, weil das Patchwork nicht funktioniert hat.

Für mich persönlich wäre das allerdings nichts. Habe ich einen Partner, möchte ich mit ihm auch zusammenleben. 🙂
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #15
Kommt auf die Beziehungsform an, würde ich sagen.
Ich werde sicher gehauen, wenn ich das sage, ich mach's aber trotzdem:
In meinen Augen wird man nicht die gleiche Nähe und Vertrautheit erreichen, wenn man nicht zusammen wohnt. Oder anders ausgedrückt: Wenn man weniger Zeit miteinander verbringt und den Alltag nicht teilt, lernt man sich einfach nie so gut kennen, wie wenn man das tut. Ob man das will, steht auf einem anderen Blatt!

Ich sehe solche Konstellationen allerdings gar nicht, wenn man eine Familie zusammen haben möchte. In diesem Fall sollte man dringend das Zusammenleben üben, es sei denn der eine übernimmt jegliche Verantwortung für den Nachwuchs, anders würde das sonst nicht gehen. Dann würde ich aber am Verstand der Person zweifeln, weil ich weiß wie anstrengend es schon ist, wen man Kinder zu zweit groß zieht...xD
 
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Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #27
das ist in meinem Fall nicht (mehr) dadurch charakterisiert, dass ich kontaktscheu oder gar schüchtern wäre, sondern dadurch, dass ich ein "eigenwilliges" Nähe-Distanz-Bedürfnis (24/7 unter Menschen zu sein, egal wie gerne ich die auch habe, strengt mich an und ermattet mich) habe und am besten Kraft tanken und entspannen kann, wenn ich wirklich ganz alleine bin. Und mit ganz alleine meine ich nicht alleine in einem Zimmer, sondern dass ich meine Haustür hinter mir verschließe und ALLE anderen Menschen auf der anderen Seite dieser Tür bleiben, so dass ich auch beim Gang ins Badezimmer oder die Küche niemanden treffe.
Ich mag es wirklich gerne unter Menschen zu sein und mit Menschen die mir wichtig sind und die ich mag Zeit zu verbringen, aber für mich ist das - um mich einer treffenden Analogie zu bedienen - in etwa so wie Sport: ich mache es unheimlich gerne; ich brauche es auch regelmäßig, sonst würde mir in meinem Leben etwas fehlen, aber ich brauche meine Regenerationspausen davon, ich kann es nicht pausenlos ausüben, ansonsten verschleiße ich seelisch.
Würde ich ziemlich genau so auch für mich schreiben können, nur würde ich mich deswegen nicht als introvertiert bezeichnen.

Könntet ihr euch so eine Beziehung vorstellen?
Ich brauche diese dämlichen pseudo-wissenschaftlichen Bezeichnungen für jeden Beziehungs- (oder Sex-)Typ nicht, aber so habe ich schon Beziehungen gelebt und nach einer Beziehung, in der ich mit der Frau zusammen gewohnt habe, weiß ich, dass ich dies nie wieder machen werde, meine Wohnung wird künftig immer meine bleiben.
Mein Alleinzeit-Bedürfnis wird nach meiner Erfahrung nur von den allerwenigsten Frauen verstanden, akzeptiert oder gar selber gewünscht. Und ich werde die letzten paar Jahre nicht mit endlosen Diskussionen mit dem Tenor "Du liebst mich nicht (genug)" verschwenden.


In meinen Augen wird man nicht die gleiche Nähe und Vertrautheit erreichen, wenn man nicht zusammen wohnt.
Schlicht und einfach: nö! Das hat die Qualität von "Wer eine offene Beziehung will, liebt gar nicht richtig" oder "Polyamor gibt es nicht, das ist nur für Leute, die sich nicht richtig auf einen Partner einlassen wollen" oder ähnliches, vorurteilshaftes Denken.
Es gibt so viele Menschen, die seit Jahren in einer Wohnung hocken und trotzdem völlig aneinander vorbei leben oder sich im Alltag verloren haben. Oder eben jegliche Liebe über den Kampf um die Zahnpastatube und die Bügelwäsche vergessen.
Paare, die nicht zusammen leben, haben i.a.R. deutlich mehr Paarzeit/Qualitätszeit miteinander, was m.E. viel leichter zu echter Nähe und Vertrautheit führen kann (kann! - letzlich kommt es immer auf die Menschen an, was sie daraus machen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #32
Beziehungsmodell, indem man bewusst vereinbart niemals zusammenziehen zu wollen
*Grübel*... In keinem meiner Beziehungsmodelle oder Lebensentschlüsse habe ich bisher die unerschütterlichen Adverbien "niemals" oder "ewig" gebraucht. Auch LAT kann doch ein Beschluss auf Zeit sein, wenn sich Lebensumstände ändern?!

keine gemeinsame Lebensplanung im Sinn hat.
Wo steht denn das? Hab ich wohl überlesen... Ich habe sogar eine gemeinsame Lebensplanung mit meiner besten Freundin, die immerhin 300km von mir entfernt wohnt. :confused:
Man ist dann ja durchaus trotzdem verbindlich. Und zugewandt. Und interessiert. Und voller Sehnsucht. Und heiß aufeinander.

Zurück zum Thema: LAT wäre sogar meine bevorzugte Beziehungs-Daseinsform, und ist es immer gewesen. Genauso hat es sich aber auch immer ergeben, dass meine Partner*innen und ich trotzdem ständig aufeinander gehockt haben. Mit dem Herzensmann bin ich für meinen Geschmack zu zeitig, für unsere Beziehung genau richtig zusammengezogen. Und jetzt mit Kindern kann ich es mir anders nicht vorstellen als zusammen zu leben. Aber wer weiß, was wird, wenn die mal groß sind.
Das Gute ist, dass er und ich beide ein miteinander sehr stimmiges Nähe - und Distanzbedürfnis haben. Somit ergibt sich auch so für jeden viel Freiraum.
 
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #59
Nein, das kann ich mir absolut nicht vorstellen, weil ich es als Geldverschwendung empfinde. :grin:

Was andere machen ist mir logischerweise egal. An sich finde ich es gut, wenn Menschen ihre eigene Lücke finden und so leben wie sie Lust haben und nicht wie es üblich ist.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #72
Stichwort hangry. Wenn ich Hunger hab und es gibt nichts mehr für mich, ist schlechte Stimmung angesagt. Er weiß das und sorgt inzwischen dafür, dass zumindest Brot und sowas gut Haltbares wie Hummus da ist. Wenn wir dann mal zusammen wohnen, wird er wie jetzt spontan für uns einkaufen rennen müssen, wenn die Sachen aus der wöchentlichen Marktkiste nicht reichen.
Off-Topic:
1. "hungrig" klingt deutlich ernstzunehmender als "hangry" in einem deutschen Text :zwinker:

2. wieso muss er etwas einkaufen, wenn Du Hunger hast? :what:

und 3.:
Mein Haushalt hat Vorräte, die nicht nur aus Kaffee bestehen
Seitdem wir darüber gesprochen haben, [...], dass ich zufrieden bin
Abgesehen von dem ganzen Komplex Allein-Zeit, Ruhe-aus-Distanz-ziehen usw ist das für mich ebenfalls ein Grund, nie mehr mit einer Frau zusammen zu ziehen. Die ewigen Diskussionen, weil i.a.R. frau meint, mehr von Haushalt zu verstehen und dass ein Haushalt so zu führen ist, wie sie das will, brauche ich einfach auch nicht mehr.
Ich bin gerne zu Hause bei mir und ich mag es, wenn Menschen sich bei mir wohl fühlen. Dafür versuche ich auch gerne, so gut es geht, zu sorgen. Aber dennoch bleibt mein Haushalt meine Angelegenheit.


Und ist das Risiko, dass Streitigkeiten nie richtig geklärt werden nicht viel höher, weil man jederzeit einfach gehen kann?
Ich frage mich echt, was für ein Bild von Menschen besteht, die nicht in einer Beziehung so oft wie möglich aufeinander kleben wollen. Wenn ich sagen würde "Polyamore oder Menschen mit offenen Beziehungen können keine Streitigkeiten klären, weil sie es ja nicht müssen, weil sie ja jederzeit Nummer 2 (und 3 und 4...) in der Hinterhand warm halten." würde es hier SIAs und 3 Seiten Widerspruch hageln. Zurecht. Aber wieso unterstellt man Menschen, die einfach nur in einer eigenen Wohnung leben wollen, dass sie keine "echte und wirkliche" Beziehung führen können?
Nein. Wenn man sich streitet, geht eben nicht einfach einer. Zumindest, wenn Beide den Streit klären wollen. Oder sie sehen ein, dass man das heute nicht klären kann und dann ist es ja gerade gut, wenn dann jeder in seinem Bett schlafen kann.
Wieviel Threads gibt es hier fast täglich, wo das Problem in mangelnder Kommunikation liegt, obwohl die Paare zusammen leben? Ob und wie Streits in Beziehungen geklärt werden, ob und wie beide Partner bereit sind, sich und ihre Beziehung weiter zu entwickeln, liegt immer nur an dem Paar selber, den Menschen. Nicht an den Wohnungen!


Wie klärt man das denn wann der Zeitpunkt gekommen ist zurück in die eigene Wohnung zu gehen? Fühlt sich der Partner nicht auch mal auf den Schlipps getreten, wenn der andere sagt heute gehst du mal wieder zu dir nach Hause, obwohl er/sie noch bleiben wollen würde?
Und da sind wir schon wieder bei dem "Du liebst mich nicht" :grin:
Was soll man denn da klären? Wenn einer alleine sein möchte, dann sagt er das. Punkt. Und das ist eben das große Problem, das hier schon mehrfach angesprochen wurde: viel zu viele Menschen können damit nicht umgehen. Sie haben ein so egozentrisches Weltbild verbunden mit so wenig Selbstbewusstsein, dass sie den Wunsch des Partners nach Allein-Zeit immer direkt auf sich selber, als Ablehnung, als "Du liebst mich nicht" interpretieren. Deswegen gibt es für solche Menschen wie VRod95 VRod95 oder mich auch deutlich weniger Menschen, die als Partner in Frage kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #75
Und ist das Risiko, dass Streitigkeiten nie richtig geklärt werden nicht viel höher..
Ne. Wer Konflikte verschleppen will, verschleppt sie, wer sie lösen will, wird sich bemühen, das zu tun.
Vollkommen unabhängig von der Wohnsituation.
Oder anders: wenn der Hauptgrund, einen Konflikt zu lösen, darin läge, dass man muss, weil man sich nicht aus dem Weg gehen kann, wäre doch schon was verkehrt.
Dass beide in so einer Beziehung ein größeres Distanz- als Nähebedürdniss haben ist klar
Nö, ist gar nicht klar. Die beiden Bedürfnisse können auch gleich groß sein oder das Nähebedürfnis auch größer als das nach Distanz, es geht nur darum, wie wichtig die Distanz einem ist, wenn man sie braucht und wie, in welcher Form, man sie braucht.
Wie klärt man das denn wann der Zeitpunkt gekommen ist zurück in die eigene Wohnung zu gehen?
Voll crazy, man sagt das einfach :grin: Und nein, ich wüsste nicht, warum da einer eingeschnappt sein sollte.
Man kennt sich doch, weiß das einzuordnen und bezieht das nicht auf sich.
Wenn einer gerne ins Kino will, der andere aber gerade keinen Bock auf weggehen hat, ist das ja normalerweise auch kein Drama.
Oder wenn einer sich in der gemeinsamen Wohnung zurückziehen möchte.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #87
Ich weiß nicht, ob ich es per se als weniger verbindlich betrachten würde. Schon gar nicht unter solchen äußeren Aspekten wie Hochzeit. Ich kann heiraten, Kinder aufziehen (Stichwort Co-Parenting) und eine Immobilie gemeinsam finanzieren, ohne direkt zusammen zu wohnen.
Ist trotzdem alles eine gewisse Verbindlichkeit. Sagt aber auch null nada über die emotionale Nähe und Qualität der Beziehung aus. Es gibt doch zuhauf Beispiele von entfremdeten Paaren im selben Haus, die sich aus finanziellen Gründen nicht trennen, und Eltern, deren Beziehung die Kinder nicht überlebt.

Was ist, wenn genau dieser Freiraum des eigenen Rückzugsraums und dieses bewusste Miteinanderverabreden dafür sorgt, dass die Beziehung viel länger schön und wertschätzend bleibt?

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass eine LAT-Beziehung deutlich länger Bestand hat, während jemand Anderes in derselben Zeit mehrere Zusammenwohnbeziehungen aka serielle Monogamie pflegt. Zumindest komme ich nie in die Verlegenheit zu sagen, dass meine Beziehung mir Chancen nimmt, wenn man sich zB wie Tahini Tahini und seine Frau verhält.
Solche Auslandsbeziehungen oder Beziehungen zwischen zwei Städten zu organisieren ist schon deutlich schwieriger, wenn ich dafür immer zusammen sein will.

Ja, man lernt gewisse Macken nur im Zusammenleben kennen. Aber ohne diese zu kennen ist eine Beziehung doch nicht weniger verbindlich :tentakel:
Weniger nah im Alltag, ja, aber das ist ja schließlich auch der Punkt.
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #107
Was versteht ihr unter "Verbindlichkeit" in diesem Kontext?
Ich glaube, ich begreife nicht, was das genau meint bzw. wieso es ans Zusammenleben bzw. nicht Zusammenleben geknüpft ist.
 
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caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #132
Wenn ich es ganz extrem ausdrücke (und ich möchte hier in keinster Weise implizieren, dass du das tust, denn das weiß ich nicht), kann man sich auch einfach nur für Sex und ab und zu mal in den Arm nehmen treffen und das so gut wie mit jedem Menschen machen, der bereit ist das zu tun, denn dann werden, wie bei einem Geschäft in der Finanzwelt, die Bedürfnisse von 2 Parteien gestillt. Wie gesagt -> überspitzt ausgedrückt und ins Extrem getrieben UND es ist ebenfalls legitim das zu tun!
Also ICH tue das :grin: ich sag ja von Anfang an ICH will keine Verbindlichkeiten.
Ich wollte nur erklären, dass das nichts mit der Wohnungsfrage zu tun hat - ich könnte sehr wohl sehr verbindlich sein, rein emotional, OHNE zusammen zu wohnen.
Ich will aber aus sehr vielen andern Gründen eben NICHT verbindlich sein.
Ich finde das ziemlich ideal, wenn sich ohne Enttäuschung und Kompromisse Bedürfnisse stillen lassen.

Nur wie gesagt - ist das nicht in ein und derselben Gleichung wie eine Wohnsituation aufzunehmen.
Denn jeder der "Zusammenwohnen-Befürworter" hier sagt, um eine echte Beziehung zu haben, muss man auch seinen Individualraum teilen und ein "wir" werden und eben Abstriche machen bei dem, was eigene Vorstellungen sind.

Mich hat nur diese angenommene Absolutheit gestört, dass es irgendwie "echt" (verbindliche, zusammenwohnende, Kredite teilende) Beziehungen geben soll und "unechte" - unter die unechten fiele dann ja einfach alles, was nicht dem traditionellen Weg folgt. Finde ich ein bisschen ungerecht geurteilt - nicht wegen MIR persönlich, sondern weil alle möglichen albernen Gleichstellungsdinge einem an jeder Ecke das Leben schwer machen, aber in DIESEM Bereich darf Leuten mit einem andern Lebensmuster unterstellt werden, es wäre weniger "echt"?
So wie man keine "echte" Familie haben kann, ohne Kinder?

Da sollte man sich einfach dieses "echt" oder "unecht" und mehr oder weniger wert und ernster oder weniger ernst und eben auch verbindlich oder unverbindlich Urteil sparen.
Ich finde Unverbindlichkeit eben erstrebenswerter und habe kein Problem damit, wenn andere dann der Ansicht sind, ich picke mir die Rosinen heraus. Tu ich, und tu ich absichtlich. Und darum darf man das bei mir auch gerne so sehen. Andere fühlen sich dadurch aber ständig in der Defensive, ihre Beziehung als genauso echt verteidigen zu müssen, wenns sie nicht Mutter Vater Kind hintern weißen Gartenzaun ist - und wieso kann man in DIESER Frage nicht auch vorgefasste Muster lockern?

Worum es mit ging war daher, dass der automatische Schluss - nicht zusammen wohnen ist gleich weniger Verbindlichkeit - nicht korrekt ist.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #141
Dein Bedürfnis nach Einsamkeit würde mich sehr verletzen.
Das würde ich wirklich gerne verstehen. Warum und wie genau verletzt Dich das?
Ich kann nachvollziehen, dass man das für sich und seine Beziehung nicht möchte oder nicht damit klarkäme, weil man ein großes Nähebedürfnis hat, deswegen mit einem Partner, der viel Freiraum für sich braucht, diese Nähe nicht herstellen kann und somit halt nicht kompatibel ist.

Aber um verletzt zu sein, braucht es doch viel mehr, oder? Etwas, das einen persönlich angreift oder ähnliches.
Das Bedürfnis nach Alleinsein hat aber doch gar nichts mit Dir als Partner zu tun, wertet Dich nicht, greift Dich nicht an?
 
G
Benutzer Gast
  • #186
ist es dann nicht auch nachvollziehbar, dass man sich diese zeit auch nehmen möchte?
Doch sicher! Ich behaupte ja nix gegenteiliges.
Ich hab hier glaube ich paar Seiten früher schonmal erwähnt, dass ich die meisten Menschen auch nicht leiden kann.
WG-Leben wäre für mich die Hölle, ich nag keine Clubs, keine großen Parties, wenn mir Arbeitskollegen ihre Lebensgeachichte erzählen, will ich weglaufen.
Ich kann das nachvollziehen.
Bei meiner, für mich passenden Partnerin, habe ich dieses Gefühl nur eben nie.
Ihre Anwesenheit KANN mich garnie ermüden. Mein Akku lädt alleine zu 100%, wenn sie da ist aber zu 150%.
Das ist für mich eben das Zeichen, dass meine Partnerin für mich auch die richtige ist und das langfristig passt.
Ich MUSS für ne Langzeitbeziehung dieses Gefühl haben, auch wenn man zusammen wohnt, sonst passt es eben nicht.

Wir beide könnten halt z.B. nie eine Beziehungen führen, das heißt nicht, dass ich deine Art nicht nachvollziehen/akzeptieren könnte.

Ich bin halt nur in einem Aspekt anders: in einer Beziehung habe ich dieses Bedürfnis nach völliger Alleinsein nicht.
Mir reicht ein Zimmer, wo ich vielleicht mal kurz meine Ruhe haben kann, wenn ich wirklich will/was ohne Ablenkung machen muss/will.
Ich will aber gleichzeitig eben auch wissen, dass meine Partnerin 2 Zimmer weiter ist und ich wieder zu ihr kann, wenn wir beide wollen, ohne dass ich vorher abklären muss, ob sie jetzt Lust hat oder nicht und dafür durch die Stadt fahren.
 
thraca
Benutzer182699  (32) Öfter im Forum
  • #188
Mögen mich die Freunde aber, gäbe es ja keinen Grund, dass meine Partnerin mich nicht mitnimmt, außer: sie möchte mich nicht dabei haben
Ich persönlich will auch regelmäßig etwas alleine mit meinen Freunden machen, die Dynamik und Gesprächsthemen sind dann ganz anders. Ich möchte auch mal mit Freunden über den Partner sprechen. Oder die Freunde wollen über Dinge sprechen, die meinen Partner nichts angehen. Für mich ist es immer ein großer Verlust, wenn ein Freund in eine Beziehung kommt und dann kriege ich ihn nur noch im Doppelpack. Das ist dann nicht mehr das Gleiche. Die Freundschaft existiert zwischen ihm und mir, nicht zwischen ihm, seiner Freundin und mir.
 
G
Benutzer Gast
  • #189
Oder die Freunde wollen über Dinge sprechen, die meinen Partner nichts angehen.
Das kann man ja ohne weiteres kommunizieren und dann eben wieder einen Kompromiss finden.

Zum Rest: wie oft gesagt, Leute sind unterschiedlich. Wenn ich meinen Partner nicht zu meinen Freunden mitnehmen kann, weil die "Dynamik" nicht die Selbe ist, passen meine Freunde oder mein Partner nicht.
Für mich miss das zusammenpassen.
Und wenn Freunde den Partner wirklich nicht leiden können, sagte ich ja schon, würde ich das verstehen und eben nicht mitkommen, weil ich natürlich niemandem den Abend vermiesen will.
Das sind ja nachvollziehbare Gründe.
"Ich will nicht, dass du mitkommst" ist für mich halt so nicht nachvollziehbar, wie für andere hier "Wieso versteht er nicht, dass ich meine Ruhe woll?".
Tickt man halt unterschiedlich.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #190
Ihre Anwesenheit KANN mich garnie ermüden. Mein Akku lädt alleine zu 100%, wenn sie da ist aber zu 150%.
Das ist für mich eben das Zeichen, dass meine Partnerin für mich auch die richtige ist und das langfristig passt.
ok, und wenn du dieses gefühl hast, sie aber halt trotzdem ihre zeit alleine braucht? würde es da wirklich daran scheitern, dass sie ein paar stunden allein sein will statt ein paar stunden zu einem karaoke-abend zu gehen?
 
G
Benutzer Gast
  • #191
ok, und wenn du dieses gefühl hast, sie aber halt trotzdem ihre zeit alleine braucht? würde es da wirklich daran scheitern, dass sie ein paar stunden allein sein will statt ein paar stunden zu einem karaoke-abend zu gehen?
Wenn das so selten vorkommt, dass "X" erreicht/überschritten wird, nicht.
Wenn Sie aber eben 3x die Woche Ihre Ruhe will, ja.
Dann passt es eben nicht.
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #192
ja, total.

aber wenn man nunmal so ist, dass man zeit für sich braucht, ganz alleine, und ansonsten permanent gereizt ist und scheiss laune hat - ist es dann nicht auch nachvollziehbar, dass man sich diese zeit auch nehmen möchte? ich verstehe einfach nicht wieso "eine andere beschäftigung, ggf. mit anderen leuten" ok ist, aber "ich will allein sein" nicht. wieso ist es ok, wenn deine freundin zu einem karaoke-abend möchte, aber nicht, wenn sie allein sein wollen würde? in beiden fällen fällt die gemeinsame zeit für diesen begrenzten zeitraum halt weg.

ich möchte nicht gereizt und abweisend auf meinen partner reagieren. ich kann aber nicht anders, wenn ich zu lange keine zeit für mich hatte. die gesellschaft anderer menschen raubt mir permanent energie, und "allein sein in einem zimmer, wenn noch andere menschen in der wohnung sind" lädt den akku bestenfalls zu so 10% auf. ich kann mich nicht abschotten, und selbst daran wie er auf der tastatur tippt oder atmet nehme ich permanent seine stimmung auf - und sobald das irgendwie negativ oder angespannt ist überträgt sich das sofort auf mich. auch in körperlichen reaktionen (herzrasen, schweissausbrüche und so weiter) spürbar. entspannen kann ich mich auch nicht bei positiver stimmung, einfach weil ich permanent auf empfang bin - selbst, wenn ich nur ne tür klappen oder zwei zimmer weiter jemanden gähnen höre.
Das finde ich jetzt interessant.

Mein erster Gedanke dazu war, dass man Menschen denen es genau andersherum geht gerne einredet, dass sie ein Problem hätten.
Sprich, wenn jemand sagt "ich kann nicht allein sein, weil ich sonst in ein tiefes Loch falle und ich muss immer unter Menschen sein, um mich gut zu fühlen" dann wird der Person allzu gerne nahe gelegt, dass sie an ihrem Selbstwert arbeiten sollte, sich selbst mehr lieben und die Me-Time genießen lernen sollte.

Könnte man umgekehrt dann doch auch sagen, dass wenn man nicht abschalten und aufladen kann, weil jemand im Nebenzimmer ist, ist das ein Problem an dem man arbeiten sollte.

Sage ich jetzt natürlich nicht! Auch nicht dass das ein "Problem" ist oder du ein Problem hast. Ist im Prinzip gar nicht auf dich bezogen, passte nur gut zu deiner Schilderung und war nur ein Gedanke der mir dazu kam, bezüglich Akzeptanz und Toleranz, die im umgekehrten Fall leider auch oft fehlt.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #193
Nevery Nevery Für mich persönlich macht es kein Unterschied, ob er beispielsweise 4x die Woche Aktivitäten (mit Freunden) nachgeht und mich nicht dabei haben will oder ob er komplett allein sein will. Beides würde mich stören und wäre für mich ein zu großes Manko für eine Beziehung.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #194
Sprich, wenn jemand sagt "ich kann nicht allein sein, weil ich sonst in ein tiefes Loch falle und ich muss immer unter Menschen sein, um mich gut zu fühlen" dann wird der Person allzu gerne nahe gelegt, dass sie an ihrem Selbstwert arbeiten sollte, sich selbst mehr lieben und die Me-Time genießen lernen sollte.
puh, würd ich nie sagen. ich hab ja so nen exemplar das permanent kommunikation braucht - der ist einfach so.wertungsfrei, bis auf, dass es manchmal an meinen nerven knabbert, grade wenn gleichzeitig mein bedürfnis nach einsamkeit nicht gestillt werden kann (und genauso knabbert es manchmal an seinen nerven, wenn ich ihn bestenfalls schweigend anstarre).

Nevery Nevery Für mich persönlich macht es kein Unterschied, ob er beispielsweise 4x die Woche Aktivitäten (mit Freunden) nachgeht und mich nicht dabei haben will oder ob er komplett allein sein will. Beides würde mich stören und wäre für mich ein zu großes Manko für eine Beziehung.
ist das für dich eine prinzipsache oder abhängig von euren konkreten begebenheiten / begrenzter gemeinsamer zeit?

bei uns ist (oder war) es ja beispielsweise so, dass wir aufgrund der arbeitsbedingungen immernoch wesentlich mehr zeit zusammen verbracht haben als andere paare - aber ich tatsächlich täglich meine drei bis sieben stunden "allein sein" brauchte (die ich dann zum teil in meine arbeitszeit gelegt habe).
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #195
Könnte man umgekehrt dann doch auch sagen, dass wenn man nicht abschalten und aufladen kann, weil jemand im Nebenzimmer ist, ist das ein Problem an dem man arbeiten sollte.
Ja. Das ist zum Beispiel das, was vermutlich jeder von uns auch tut. Außer, der eine oder andere von uns lebt schon als sozialer Asket im Wald.
Darum zum Beispiel lebe ich mit meinem Partner zusammen und habe zwei Kinder und bin meinen Freunden gegenüber zugewandt. Da geht es bei weitem nicht immer vordergründig um meine Bedürfnisse.
Wenn ich aber meine Bedürfnisse nicht ab und zu befriedigen kann, dann funktioniere ich nicht mehr. Nicht auf Dauer.
Also: Ja. Einfach ja.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #196
Mein erster Gedanke dazu war, dass man Menschen denen es genau andersherum geht gerne einredet, dass sie ein Problem hätten.
Jemandem ein Problem einreden finde ich nie ok, wobei ich bei dem Beispiel den gravierenden Unterschied sehe, dass derjenige, der nicht alleine sein „kann“ dazu immer andere Menschen braucht und das ab und zu auch mal zu schädlichem Verhalten für andere führt.

Grundsätzlich würde ich aber sagen, dass etwas dann ein Problem ist, wenn sich aus etwas ein Leidensdruck ergibt.
Das nimmt die Wertung raus und richtet sich am Individuum aus.

So habe ich persönlich überhaupt gar kein Problem mit meiner Art und meinem Bedürfnis nach Alleinsein, ich habe den passenden Partner dafür, wäre aber auch nicht kreuzunglücklich, wenn es den nicht gegeben hätte, habe mein Leben so eingerichtet, dass es für alle Beteiligten passt und finde mich schon echt gut so. Das ist im Grunde auch ein daran Arbeiten, nur nicht so, dass ich mich unbedingt ändern müsste, sondern so, dass ich mich so einrichte, dass es passt.
Ich könnte es aber auch eh nicht ändern, hätte dennoch kein Problem, denn ich bin da absolut im Reinen mit.

Jemand anderes hätte vielleicht gerne eine Beziehung mit x, der kann aber nicht mit dem Bedürfnis nach Me-time dieses jemand und der Jemand leidet.
Der hat dann ein Problem, dessen Lösung aber immer noch nicht zwingend heißt, dass er sich ändern muss.
Er kann auch zu einer Akzeptanz seiner Bedürfnisse und der Konsequenzen kommen.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #197
Das ist zum Beispiel das, was vermutlich jeder von uns auch tut. Außer, der eine oder andere von uns lebt schon als sozialer Asket im Wald.
also ich finde es eigentlich total okay, dass ich zeit für mich brauche. nur jetzt so mit pandemie ist das halt kacke, und ich halte nun auch wochen ohne aus, aber es ist halt anstrengend. isso, die zeiten werden sich auch wieder ändern - ich mich in der hinsicht nicht, keine chance.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #198
Und genau deswegen habe ich den Kreis der Personen, zu denen ich regelmäßig Kontakt pflege, und die Erwartungshaltungen an mich knüpfen dürfen, extrem ausgesiebt.
Ich auch - da wo ich bin, kennt man mich, und man mag mich.
Ich bin ja nicht ungesellig, ich kann nur nicht mehr als 3 Tage am Stück in Dauergesellschaft sein ohne zickig zu werden. Ich habe nur Freunde, die das anerkennen, und mich einfach lassen.

Wenn irgendjemand, der mir wichtig ist, mich braucht, in Not ist, sein Glück teilen will oder einfach nur eine Umarmung braucht, dann bin ich in Null Komma nichts da. Immer (!) war ich da für meine Lebenspartner und Freunde, wenn es nötig war! Auch räumlich! Ich lasse, wenn es sein muss, alles stehen und liegen.
Ich auch.
Ich ziehe tatsächlich auch eher Leute an, die das erwartungslose mit mir genießen - eins der häufigsten Komplimente, die ich bekomme aus dem Umfeld ist "mit dir ist es immer so friedlich, man kann einfach sein wie man ist, und es ist ok."

Aber: Wenn es mir schlecht geht, wenn ich Sorgen habe, wenn ich Frust habe oder heulen muss, oder brechen oder mich im Bett verkriechen, dann darf mir keiner, keiner zu nahe kommen ohne meine explizite Zustimmung. Und ich habe es in der Vergangenheit (ausgenommen der Herzensmann) immer wieder erfahren, dass Leute ihre Hilfe aufdrängen, pflegen, verstehen, sich anbieten, da sein wollen, und schlicht nicht akzeptieren können, dass man jetzt nur eines wirklich braucht: Einsamkeit! Und das macht für mich gerade in diesen meinen Notsituationen die Kommunikation so unfassbar schwer und zehrt noch mehr Kräfte auf, was einen letztlich noch mehr in den Rückzug oder im Gegenteil zum Angriff und Vertreiben des wohlmeinenden Helfenden führt. Und das wiederum möchte ich auch nicht. Ich möchte nicht jemanden verprellen, der es lieb mit mir meint, nur weil er mich nicht nachvollziehen kann. Also lasse ich es gar nicht erst soweit kommen.
Noch ein ich auch :grin:
Ich brauche meine Dunkelheit für mich.
Wenn ich alle Energie verwende, Dämonen auszuhalten KANN ich keine übrig haben, um jemand anderem klar zu machen, dass es nicht so schlimm ist und man sich keine Sorgen um mich machen muss. Menschen helfen mir einfach nicht mit Anwesenheit, ich brauche niemanden um etwas zu teilen. Ich weiß, wie irrational ich in meinen eigenen Kellerdimensionen bin und ich will da einfach niemanden sonst drin haben. Um danach dann noch Knackse kitten zu können, weil ich nicht adäquat erleichtert und dankbar auf Hilfe reagiere.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #199
Nevery Nevery Das hat weder mit Zeit noch mit Prinzipien zu tun. Ich hab schlichtweg das Bedürfnis nach und fühle mich nicht gut, wenn wir weniger Zeit miteinander verbringen.

Das heißt nicht, dass ich das Bedürfnis nach allein sein nicht verstehe. Ich brauche durchaus auch stille Stunden ab und an. Da kuscheln wir dezent, aber er redet mich nicht an. Und wenn ich Migräne habe, kann ich ihn nicht Mal in der direkten Nähe haben.

Dennoch möchte ich ihn dann in meiner etwas weiter Weg Nähe haben.

Das ändert sich nur bedingt mit "wieviel Zeit haben wir zu zweit". Bedingt weil je mehr ich mit anderen Leuten zu tun habe, desto eher brauche ich stille Stunden. Denn dann ist mein Sozial-Akku aus und muss aufladen. Ich bekomme dann auch eher Migräne :tentakel:

Das sind dann auch eher körperliche Sachen und manchmal ärger ich mich drüber, weil ich lieber mit ihm was machen will 🙃

Er tickt da ähnlich, außer das ihn andere Menschen nicht so viel ausmachen 🤷🏻‍♀️ Er konnte 24/7 an mir kleben, außer ganz,ganz,ganz selten Mal. Da geht er dann in einen anderen Raum und verweist mich auf die andere Seite der Tür.

Was er da dann macht, weiß ich bis heut nicht 🤔

Das ist aber nicht mit jedem Menschen so. Sprich mein Partner ist nicht durch Mensch X ersetzbar. Die aller meisten Menschen will ich nicht in meiner Nähe haben. Auch meine Freunde brauche ich alle 2 Wochen sehen/hören (oder weniger) und dann ist erstmal gut.

Sprich ich hab kein generelles Nähebedürfnis zu anderen Menschen.
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #200
also ich finde es eigentlich total okay, dass ich zeit für mich brauche. nur jetzt so mit pandemie ist das halt kacke, und ich halte nun auch wochen ohne aus, aber es ist halt anstrengend. isso, die zeiten werden sich auch wieder ändern - ich mich in der hinsicht nicht, keine chance.
Ich werde auch weiterhin meine Auszeiten brauchen. Ist meine Persönlichkeit und Grundstruktur. Aber ich kann daran arbeiten, andere Bedürfnisse von mir (und anderen) damit unter einen Hut zu bekommen. Und ich kann daran arbeiten, dass ich nicht zur Bratze werde und es andere Unverschuldete abbekommen lasse, wenn mein Bedürfnis nach Einsamkeit nicht hinreichend erfüllt ist.
Ich habe daran gearbeitet, einen guten Weg zu finden, dieses Grundbedürfnis in Einklang zu bringen mit meiner Familie, denn keinesfalls dürfen darunter die Kinder leiden, für die meine Schwingungen und Launen wie eine Stimmgabel sind.
Und ich arbeite seit eh und je daran, dass mein soziales Umfeld so ausgesiebt ist, dass es zu mir passt und ich hineinpasse. Also am Klarstellen und Bereinigen von Erwartungshaltungen.
 
T
Benutzer187793  (61) Ist noch neu hier
  • #201
Mahlzeit :smile:

Meine Frage richtet sich an alle Forumsmitglieder, von besonderem Interesse für mich sind aber natürlich auch die Gedanken und Anregungen der Frauen hierzu.
Ich bin unlängst beim Surfen darauf gestoßen, dass es scheinbar eine Bezeichnung dafür gibt, wenn man als Paar zwar fest liiert ist, aber nicht zusammen in einer Wohnung wohnt, sondern jeder über seinen eigenen Wohn- und Rückzugsraum verfügt - die LAT (Living Apart Together)-Beziehung.

Aus diversen persönlichen Gründen, lächelt mich dieses Konzept sehr an.

Ich bin ein introvertierter Persönlichkeitstyp und das ist in meinem Fall nicht (mehr) dadurch charakterisiert, dass ich kontaktscheu oder gar schüchtern wäre, sondern dadurch, dass ich ein "eigenwilliges" Nähe-Distanz-Bedürfnis (24/7 unter Menschen zu sein, egal wie gerne ich die auch habe, strengt mich an und ermattet mich) habe und am besten Kraft tanken und entspannen kann, wenn ich wirklich ganz alleine bin. Und mit ganz alleine meine ich nicht alleine in einem Zimmer, sondern dass ich meine Haustür hinter mir verschließe und ALLE anderen Menschen auf der anderen Seite dieser Tür bleiben, so dass ich auch beim Gang ins Badezimmer oder die Küche niemanden treffe.
Ich mag es wirklich gerne unter Menschen zu sein und mit Menschen die mir wichtig sind und die ich mag Zeit zu verbringen, aber für mich ist das - um mich einer treffenden Analogie zu bedienen - in etwa so wie Sport: ich mache es unheimlich gerne; ich brauche es auch regelmäßig, sonst würde mir in meinem Leben etwas fehlen, aber ich brauche meine Regenerationspausen davon, ich kann es nicht pausenlos ausüben, ansonsten verschleiße ich seelisch.

Zum anderen habe ich, was die gemeinsame Haushaltsführung angeht, aus meiner Kindheit vermutlich ein Trauma davongetragen. Ich war als (jüngeres) Kind nach dem Kindergarten/der Schule beinahe täglich bei einem guten Freund zu Hause, da meine Eltern beide bis spätabends gearbeitet haben und in diesem Haushalt verging wirklich keine Woche, in der nicht ein handfester Streit zwischen den Eltern meines damaligen Freundes vom Zaun brach, indem es um irgendwelche Haushaltsarbeiten ging. Für mich war das damals als Kind furchtbar mit anzusehen und es hat einen derart nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen, dass ich mir schon damals geschworen habe, dass ich unter solchen Bedingungen auf keinen Fall leben möchte. Bei mir daheim gab es solche Streitigkeiten zwischen meinen Eltern nicht, was denke ich nur daran lag, dass wir eine Haushälterin hatten. Auf jeden Fall haben mich diese Ereignisse (und auch meine anhaltenden Beobachtungen von vielen anderen Paaren, bei denen es immer wieder zu heftigem Streit aufgrund profaner Haushaltsfragen gekommen ist) nachhaltig geprägt. Für mich steht fest, gemeinsamer Haushalt mit einer Partnerin kommt nur in Frage, wenn man sich eine Haushälterin leisten kann, ansonsten möchte ich meinen eigenen Haushalt führen und so diesen Punkt völlig unnötigen Streites eliminieren.

Während man mein Trauma vermutlich noch aufarbeiten und behandeln könnte, glaube ich nicht, dass man einfach so seinen Persönlichkeitstyp ändern kann. Deshalb meine konkreten Fragen:

-Könntet ihr euch so eine Beziehung vorstellen?
-Hat vielleicht der oder die ein oder andere sogar so eine Beziehung und kann aus der Praxis berichten?
-Wäre es für euch ein Grund Schluss zu machen, wenn der Partner eine LAT-Beziehung vorschlägt, sehr zögerlich ist, was das Zusammenziehen angeht oder sich sogar partout weigert seine eigene Wohnsituation aufzugeben?
Ja diese Art von Beziehung kann ich mir sehr gut vorstellen. Zum Beispiel : Wenn man sich streitet, kann jeder in seine eigene Wohnung gehen,,seinen Dampf ablassen,sein Gehirn einschalten und nachdenken,was er falsch gemacht haben könnte . Danach sofort Telefonanruf oder email schreiben,sich treffen und aussprechen
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #202
Ich finde unsere Beziehung nicht in der Diskussion wieder, obwohl wir ein großes Nähebedürfnis haben.
Zum Beispiel mag ich den Kumpel meines Mannes sehr gern und trotzdem habe ich schon immer bei vermutlich jedem zweiten Treffen gesagt, sie sollen ruhig alleine losziehen. Sie gehen in Lokale, die ich durchaus mag und haben auch Spaß - wenn ich dabei bin, quatschen wir ja auch und es ist lustig. Genauso weiß ich aber auch darum, dass es eine völlig andere Dynamik gibt, wenn ich da bin und ich gönne meinem Mann seinen Abend ohne mich, völlig ohne ein schlechtes Gefühl. Auch wenn er mit seinen Arbeitskolleginnen und-kollegen rausgeht, die ich fast alle kenne und mag (hab selbst dort gearbeitet), finde ich es gut und richtig, wenn ich nicht jedes Mal dabei bin - unabhängig von der Aktivität.
Andersrum ist er auch nicht immer mit zu meinen Freunden (mittlerweile auch sein Freundeskreis) gekommen, weil es je nach Personengruppe immer etwas anderes ist. Das ist doch auch völlig in Ordnung.
Trotzdem empfinde ich ein großes Nähebedürfnis und will das Zusammenleben nicht missen.

Meine beste Freundin hat übrigens nach ein paar Tagen gemeinsamen Urlaubs durchaus zu mir gesagt "ich brauche eine Pause von dir", was mich kaum gekränkt hat und ich schon auch nachvollziehen konnte. Drei Stunden später hat sie mich aber auch wieder angerufen, weil sie es doch schöner fänd, wenn wir den freien Abend zusammen verbringen würden. 😄
 
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