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Junge mag "Mädchensachen" - verbieten oder nicht?

In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #1
Liebe Forum-Mamis, mich würde mal eure Meinung zu einer Erziehungsfrage interessieren (Nicht-Mamis dürfen auch gerne antworten :smile: )

Ich war heute zu Besuch bei Bruder und Schwägerin. Irgendwann kam das Gespräch auf ein befreundetes Paar, das einen 5-jährigen Sohn hat; meine Schwägerin meinte, der Junge wäre "etwas seltsam", da er gerne rosa Klamotten anziehen will, sich im Fasching unbedingt als Prinzessin verkleiden wollte etc. - kurz, er zeigt deutliches Interesse an "Mädchensachen".

Seine Eltern und auch mein Bruder und meine Schwägerin sind der Meinung, dass man dem Kind sowas verbieten sollte, da es ja ansonsten von den anderen Kindern gehänselt würde. Ich dagegen finde es potenziell problematisch, dem Kind zu vermitteln, dass es nicht ok ist, wenn ein Junge Rosa tragen möchte u.ä.; Mädchen dürfen ja auch "Tomboys" sein, sich im Fasching als Cowboy, Ritter etc. verkleiden (ich war damals einmal Prinzessin und im Jahr darauf Prinz :zwinker: ), aber umgekehrt wird es nicht akzeptiert; das finde ich falsch und würde meinem Kind einfach ein solches Bild nicht vermitteln wollen.

Was meint ihr dazu? Das Kind sich ausleben lassen oder lieber verbieten, damit andere Kinder sich nicht lustig machen?
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Prinzipiell eine schwierige Frage.

Ich denke, dass es falsch wäre es dem Kind zu verbieten. Wobei es dann sicher dazu kommen wird, dass der Junge von seinen Freunden im Kindergarten gehänselt wird.
Aber es dem Kind zu verbieten, lässt seinen Wunsch deswegen ja nicht einfach in Luft auflösen.

Ich denke ich würde versuchen es einzugrenzen. Als Prinzessin z. B. an Fasching würde ich ihn nicht verkleiden. Gegen rosa Kleidung im Alltag dagegen hätte ich nichts einzuwenden.

Ich hatte bei mir damals im Kindergarten auch einen Jungen, der mit uns Barbies/Puppen gespielt hatte. Bei Vater-Mutter-Kind war ER die Mutter.
Männliche Freunde hatte er halt keine, dafür mehr als genügend von den Mädchen. Und in der heutigen Zeit wird das denke ich, sowieso kein "Einzelfall" mehr sein, dass Jungs von Kindesalter an ausleben dürfen wie sie sich fühlen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #3
Statt das Kind in seiner persönlichen Freiheit, die niemandem schadet, einzuschränken, sollte doch das Ziel viel mehr sein, anderen Kindern Toleranz beizubringen.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #4
Ich versuche da bei unserem Herrn Sohn etwas die Waage zu halten :zwinker:

Er liebt rosa, Fillypferde, Ketten und Armbänder und das kann er haben und damit spielen so lange er lustig ist (auf der anderen Seite liebt er aber auch handwerkern, Autos schrauben etc.). Meinetwegen dürfte er sich auch als Prinzessin verkleiden und ne Puppe haben, wenn er das wollte.

Aber ich sag auch durchaus mal bei Sachen wie Nagellack, Schminke und so: "Das ist doch Määädelskram" :zwinker:
 
supernova69
Benutzer127397  (30) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
2 eigene Erfahrungen:

Mein Grundschulkumpel hat sich auch immer für Mädechenkram interessiert. Er hatte einen rosanen Labello (diesen Perl & Shine oder wie der heißt) und hat sich sehnlichst eine Puppe von seiner Mama gewünscht. Die hat ihm das strikt verboten. Sie wollte nicht, dass er Mädchensachen macht / besitzt wie auch immer. Damit war er aber auch voll unglücklich. (Er hat sich aber übrigens nicht als Mädchen gefühlt und stand selber auch auf Mädchen.)

Eine Freundin von mir hat einen Sohn. Sie hat ihm von Anfang sowohl "Jungsspielzeug" als auch "Mädchenspielzeug" gekauft. Also so Spielzeugautos aber auch 'ne Puppe. Mit der Puppe wollte sie u.a. auch bewirken, dass er ein gewisses Feingefühl bekommt, wenn er mit dieser spielt.

Meine persönliche Meinung: ich finde, dass mein Kind ruhig das machen darf was es gerne möchte. Es muss ja nicht zwingend mein Geschmack sein, hauptsache es ist glücklich.
Ich hab auch mal darüber nachgedacht, dass wenn mein Sohn sagt er will Ballett-Unterricht haben was ich dann machen würde. An sich wäre ich eigentlich nicht begeistert, aber ich glaube ich würde ihn machen lassen.
Mein Freund denkt da allerdings anders. Er ist da eher so vonwegen "Oh Gott wie schwul, er muss Fußball spielen."
Allerdings ist das jetzt nur die Theorie, denke mal dass manches bestimmt auch anders kommt, wenn es eintrifft, dass ich dann wirklich Kinder habe.
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Ich würde das glaube ich prinzipiell nicht verbieten. Ich würde erstmal schauen, wie es so läuft und wie die anderen reagieren bzw. ob er es nach deren Reaktionen selber nicht mehr will. Man muss ja nicht bei allem "vorbeugend" handeln. Nur wenn ich merken würde, dass er stark gehänselt/gemobbt/gemieden wird und selber nicht versteht warum würde ich versuchen, ihm das auszureden.

(Ich hab aber kein Kind.)
 
K
Benutzer135360  (25) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Ich bin der Meinung das man es ihm nauf keinen Fall verbieten sollte weil jeder das recht hat zu tun oder zu lassen was er will. Und wenn er Mädels Klamotten tragen will dann soll er. Aber da er erst 5 ist wird sich das vllt noch ändern den er probiert nur verschiedene Dinge aus. Wie jedrr von ins in dem alter
 
Piratin
Benutzer29410  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Der Lütte hatte mit 5 auch mal so ne Phase. Wir haben da ein paar Kompromisse gefunden. Hello Kitty Zahnputzbecher und Zahnbürste - ja, Hello Kitty T-Shirt für den Kindergarten - nein. Hello Kitty Zeitschrift, Stifte und Puppe ja - rosane Hello Kitty Geburtstagstorte zum Kindergeburtstag - nein.
 
L
Benutzer35546  Meistens hier zu finden
  • #9
Ich würde es auch nicht verbieten. Wenn er es gerne ausprobieren möchte, warum nicht? Ja klar, kann es sein, dass er gehänselt wird, aber das ist nunmal (leider) normal. Aber auch da wird er lernen mit umzugehen.
Die meisten Vorurteile dahingehend kommen doch eher von Erwachsenen, da man "sowas" doch nicht macht, ja aber warum denn nicht? :grin:
 
suppengruen
Benutzer96961  Meistens hier zu finden
  • #10
Mit meinem Bruder (1 1/2 Jahre jünger als ich) gab es in dem Alter dasselebe "Problem".
Genau wie seine große Schwester wollte er auch ein Nachthemd haben, mit Puppen spielen, Zöpfe tragen... etc. Meine Mutter war damals auch erst verunsichert und hatte unseren Kinderarzt gefragt, ob das denn normal wäre. Dieser meinte dazu, dass sich hier lediglich der Charakter bezüglich im Umgang mit Menschen und Einfühlsamkeit entwickelt.

So besaß mein Bruder auch eine eigene Puppe, auch ein Nachthemd zum Schlafen und er ist zum Fasching als Hexe gegangen. Er hatte meines Wissens nach nie Probleme mit den anderen Kindern gehabt. Hat der Sohn der Bekannten denn vielleicht auch eine Schwester oder engeren Bezug zu einem ihm nahe stehenden Mädchen? Das ist es möglich, dass er da einfach nur mitziehen möchte.

Mein Bruder ist jetzt 22 und ein gestandener Mann. :zwinker: Für kleine Jungs ist das in dem Alter wohl normal und trägt eher zu einer positiven Entwicklung bei.
 
richi
Benutzer117064  Meistens hier zu finden
  • #11
Hey ich glaube das ist in der Tat eine schwierige Situation. Aber es sind noch Kinder und befinden sich in der Sozialisation. Und wenn das Kind soetwas tragen möchte dann soll er es doch tun, wenn er von den anderen Kindern gehänselt wird, dann sollten die Eltern ihren Kindern beibringen das man jeden akzeptieren soll wie er ist. Das gehört auhc für diese zur Entwicklung.
Natürlich würde ich meinem Kind sagen dass es ja eigentlich nur Mädchen tragen, aber wenn er es dennoch gerne mag, dann sollte er aber wissen, dass es ggf. Kinder geben mag die das auch wissen und sich dann wundern. Aber eben auf eine verständliche Weise vermittelt und eben einfach als Erklärung für das Kind.

Und meine Brüder gehen heute noch ab und an als Frau zum Fasching :smile: udn die sind 24 UND
 
Numina
Benutzer32811  (36) ...!
  • #12
Dafür!
Ich nehms dem Freund meiner Tochter zwar ab und an in Gedanken übel, dass ich wegen ihm jetzt ständig Nagellack im Haus haben "muss", aber ihm stehts zugegebenermaßen prima :grin:

Dafür ging sie als Pirat zum Fasching im Kindergarten und auf ihrem Lieblings-Shirt ist Chewbacca.
Ins Bett mit der Kleinen muss das Buch mit den Baggern.
Sollte ich irgendwann einen Sohn haben sind wir idealerweise soweit, dass rosa nur eine Farbe ist und Spielsachen für alle da. Man wird ja wohl noch träumen dürfen.
 
M
Benutzer Gast
  • #13
Ich fände es sehr unklug, solche Dinge kategorisch zu verbieten.

Erstens sollte man Kinder nicht gewaltvoll in irgendwelche Genderschablonen pressen.
Ist ein Mann weniger männlich, weil er lieber Sekt als Bier trinkt? Wird eine Frau zur Kampflesbe, weil sie sich für Technik interessiert? Ich denke nicht.
Viel wichtiger ist es, das Selbstbewusstsein des Kindes zu stärken und ihm zu zeigen, dass er zu sich stehen sollte.
Ansonsten würde auch eine Freundschaft mit andersgeschlechtlichen Kindern schwierig, da Spiele zwischen Jungs und Mädels ja auch oft Kompromisse beinhalten. Wenn sie Barbie spielen möchte und er Räuber und Gendarm, sollte jede Partei mal nachgeben können.
Erziehungsmethoden, die einem Kind suggerieren, die mit dem anderen Geschlecht assoziierten Vorlieben seien irgendwie unschicklich, begünstigen in meinen Augen Schwierigkeiten in späteren Beziehungen. Wenn ein Junge auf Fußball und Rauditum getrimmt wird, weil "Männer halt so sein können", verwundert es nicht, dass er mit Frauen an der ein oder anderen Stelle Differenzen haben wird, da es ihm an Einfühlungsvermögen mangelt. Vice versa gilt das natürlich ebenfalls. Ein Mädchen, das zur Prinzessin auf der Erbse erzogen wird, wird große Probleme mit der realen Welt und den realen Männern haben.

Zudem trainieren unterschiedliche Spiele verschiedene Fertigkeiten. Bauklötze sind gut für die Feinmotorik, Puzzles fördern das logische Denkvermögen, ein Ball trainiert die Körperbeherrschung. Wenn man suggeriert, dass es nicht in Ordnung ist, als Junge mit Puppen zu spielen, verpasst das Kind die Chance, durch dieses Spiel emotionale Intelligenz aufzubauen. Puppen lehren, wie es ist, sich um ein anderes Lebewesen zu kümmern, sich in eine andere Person hineinzuversetzen, deren Bedürfnisse zu erkennen und für sie da zu sein - wieso sollte man kleinen Jungs sowas verwähren?

Wenn man einem Jungen hingegen verbietet, im Fasching als Prinzessin Lillifee aufzulaufen, kann ich das nachvollziehen. Die Intention liegt da wohl eher darin, das Kind, das die Konsequenzen seines Handelns nicht abschätzen kann, zu schützen.

Meine Angst wäre nur, dass dieser Junge keine Phase durchmacht, sondern eventuell eine sehr ausgeprägte feminine Seite hat und entweder transgender oder homosexuell ist und ich es ihm durch diese Verbote erschwere, sich selbst so anzunehmen, wie er ist und bei ihm eventuell Schuldgefühle provoziere.

Fazit: Ich würde einem Jungen vieles erlauben: sich mit Mamas Schminke aufhübschen, sich daheim als Prinzessin verkleiden, Barbies und Puppen, Mädchenbücher, Hello-Kitty-Accessoires.
Dennoch würde ich versuchen, ihn vor der Gesellschaft zu schützen und deshalb in der Öffentlichkeit zunächst (!) einiges ausbremsen. Sollte ich allerdings das Gefühl haben, dass es sich um mehr als nur eine Phase oder ungewöhnliche Vorliebe für Mädchensachen handelt, würde ich mir wünschen, über der Sache stehen zu können und mein Kind ermutigen zu können, zu sich selbst zu stehen. Leicht ist das allerdings sicher nicht...

Ich hab auf Youtube vor kurzer Zeit ne interessante Reportage über Transgender-Kids gesehen:
Hut ab vor den Eltern, die alles richtig machen und für ihr Kind kämpfen, anstatt es zu verbiegen!
 
Tu me manques
Benutzer99399  (34) Beiträge füllen Bücher
  • #14
Ist es denn im Kindergarten schon so schlimm, mit den Hänseleien?
Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, war es uns damals ziemlich egal, wer wie rumgelaufen ist. In dem Alter habe ich mir da glaube ich noch keine Gedanken zu gemacht.
 
Piratin
Benutzer29410  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #15
Ist es denn im Kindergarten schon so schlimm, mit den Hänseleien?

Im Kindergarten lernen die überhaupt erst (von den anderen Kindern), dass "Jungs mit sowas nicht spielen", das ist denen vorher nämlich nicht ganz klar. :grin: Kinder sind die reinsten Kannibalen.
Ich würde meinen Sohn beispielsweise nicht im Kleid und rosa Strumpfhosen in den Kindergarten schicken. Aber generell ist mir das ganze "Gender" Thema ziemlich egal, meine Kinder dürfen machen, was sie wollen. Am liebsten spielen die "Pferd".:grin:
Gibt allerdings auch Frauen - häufig aus der alternativen Ecke - die es als persönliche Beleidigung auffassen, wenn ihre Mädchen (!) sich gern als Prinzessin verkleiden und das "Ü-Ei für Mädchen" haben wollen. Das finde ich ähnlich schlimm, wie die Väter, die dem 3-jährigen Söhnlein die Babypuppe madig machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #43
Das hilft einem Kind, das dann vielleicht täglich gemobbt wird, nur noch ziemlich wenig, wenn du ihm sagst, dass das nicht seine Schuld ist und auch nicht die Schuld der anderen Kinder, sondern die Schuld derer Eltern.

Das ist halt auch die Frage: Wie wahrscheinlich ist es, dass der 5-Jährige fortan "täglich gemobbt" wird, und das noch bis in die Schulzeit hinein, weil er mal im rosa T-Shirt kam oder sich im Fasching als Hexe verkleidet hat? Für mein Gefühl ist das mehr ein Worst-Case-Szenario von überdramatisierenden Erwachsenen denn Realität.

Man muss es ja nicht ins Extreme führen und - wie der Vater in dem verlinkten Emma-Artikel - feste "Rock-Tage" einführen und regelmäßig mit dem Sohnemann in Rock und Kleid durchs Städtchen spazieren; das geht dann wirklich ins Instrumentalisieren des Kindes zum Demonstrieren der eigenen Weltanschauung.
Aber warum kann man nicht einfach erst mal unverkrampft reagieren und den Jungen gewähren lassen, wenn er "Mädchenkram" tun oder tragen will, und sehen, wie sich das entwickelt? Denn meist scheint es sich doch ganz von selbst (ohne Verbote, Pressen in Schubladen oder Schaden) zu regeln, sei es, dass das Kind da von selbst wieder rauswächst oder dass es eben durch "soziales Korrektiv" lernt, welche Verhaltensweisen erwünscht sind und welche nicht, und sich dem anpasst.[DOUBLEPOST=1377097357,1377095832][/DOUBLEPOST]Nebenbei bemerkt: Dinge wie Kleidung, Farben u. ä. haben mit dem Geschlecht ja eh überhaupt nichts zu tun. Es ist kein naturgegebener Unterschied zwischen Männlein und Weiblein, dass Mädchen ins rosa Kleid gesteckt werden und Jungs in die blaue Latzhose, sondern eine willkürliche gesellschaftliche Zuschreibung. Jungs tragen nicht Blau, weil ihr Y-Chromosom das erfordert, sondern weil die Leute irgendwann mal bestimmt haben, dass Blau ab jetzt Jungsfarbe sein soll (und so lange ist das noch gar nicht her, davor war es glaube ich Gelb oder Grün :smile:). Und genauso gut könnte man morgen einen neuen Trend lostreten und festlegen, dass Jungs nun Grün und Mädchen Braun tragen - oder man könnte Farben nicht mehr ans Geschlecht, sondern an andere Eigenschaften wie z. B. Haarfarbe oder Körpergröße knüpfen; das eine hat mit dem anderen ursächlich einfach nichts zu tun.

Insofern geht es gar nicht darum, dass Männer keine Männer und Frauen keine Frauen mehr sein dürfen.
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #63
Richtig, deshalb wägt man bei so Sachen ja auch Nutzen und Gefahr ab.

Du sprichst immer von "Gefahr", so als wären gleich Leib und Leben des Jungen bedroht, wenn er mal mit nem Rock außer Haus geht. Was passiert ihm denn schlimmstenfalls? Er geht in dem Aufzug in den Kindergarten, einige Kinder lachen, er merkt "Ok, hier im Rock aufzukreuzen, war ne doofe Idee" und beschließt, das nicht mehr zu machen, und das war's. Niemand versaut sich sein ganzes Leben und wird bis ins Erwachsenenalter fies gemobbt, weil er als Kindergartenkind mal ne Weile gern mit Puppen gespielt oder sich den Nagellack der großen Schwester aufgepinselt hat.

Ich kann mir vorstellen, dass man in Bezug auf das eigene Kind da erst recht Ängste hat, wenn man selber früher Mobbingopfer war. Aber m. E. hilft diese Ängstlichkeit dem Kind nicht weiter, sondern lässt es eher selbst ängstlich und unsicher werden (Kinder sind ja nicht doof, die haben feine Antennen und merken, wenn Eltern immer versuchen, "unangepasstes" Verhalten zu verhindern).
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #75
Sorry, aber das Argument ist billig. Das heißt so viel wie: "Du hast keine Ahnung, wart einfach mal ab."

Kämpfe aussuchen klingt so, als ob die Eltern ihre Kinder regelmäßig ohne Hose in den Kindergarten schicken, weil es zu anstrengend ist sie ordentlich anzuziehen.

Ohne Hose vielleicht nicht, aber in eigenwilligen oder nicht ganz zur Jahrszeit passenden Outfits, yep. :zwinker: Ich hab keine Kinder, aber durch Beobachtung bei anderen hab ich auch schon gelernt, dass man in der Theorie all seine schönen Erziehungsgrundsätze und Vorstellungen hat, aber die Praxis dann einfach auch mal ganz anders aussieht - und wenn man dann ein trotzendes Kind vor sich hat, das ums Verrecken nicht das anziehen will, was es anziehen soll, und die Zeit läuft einem davon, man müsste ja eigentlich schon längst los ... tja, dann geht es eben so in den Kindergarten, auch wenn es bescheuert aussieht. :zwinker:
 
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In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #86
Off-Topic:
Er findet's einfach unmännlich. Er hat bei manchen Sachen einfach ne krassere Meinung.

Ein guter Teil dieser "Unmännlichen" könnte ihm zumindest kräftig den Arsch versohlen. :zwinker: Wer den ganzen Tag körperlich arbeiten und Kolleginnen durch die Gegend heben muss, hat ordentlich Muckis, mehr als so mancher ach so "männliche" Nicht-Tänzer.
 
supernova69
Benutzer127397  (30) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #87
Off-Topic:
Off-Topic:

Ein guter Teil dieser "Unmännlichen" könnte ihm zumindest kräftig den Arsch versohlen. :zwinker: Wer den ganzen Tag körperlich arbeiten und Kolleginnen durch die Gegend heben muss, hat ordentlich Muckis, mehr als so mancher ach so "männliche" Nicht-Tänzer.
Glaube ich nicht, dass sie das könnten. Aber ich versteh schon was du meinst :zwinker:
 
G
Benutzer Gast
  • #88
Ich denke doch, das Wichtigste ist, dass mein Kind glücklich ist. Ganz egal, ob der Sohn Balletttänzer werden will oder tatsächlich entdeckt, dass er im falschen Körper geboren wurde. Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und sage: ich bin mir sicher, ich würde mein Kind dennoch lieben und versuchen, es auf seinem selbstgewählten Lebensweg bestmöglich zu unterstützen.
 
xoxo
Benutzer30217  Sophisticated Sexaholic
  • #89
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Engelchen85
Benutzer69081  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #90
Und wiedermal ein Prominentes Beispiel dafür, dass eine homophobe Erziehung nichts daran ändert, wie ein Mensch ist und wie er sich fühlt: Aus Bradley Manning wird Chelsea Manning

Man sollte die Kinder so aufwachsen lassen, wie sie wollen. Sie entwickeln sicher mehr Stärke wenn sie glücklich sein dürfen und von den Eltern so unterstützt und geliebt werden wie sie sind als wenn sie in ein Schema gepresst werden in dem sie sich nicht wohl fühlen.

Jedes Kind verdient es, so geliebt und unterstützt zu werden wie es ist und nicht wie es die Eltern oder die Gesellschaft gerne hätte(n).
 
Piratin
Benutzer29410  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #91
Na ja, Gwen Stefani ist allerdings auch bekannt dafür, ihre Kinder in die absonderlichsten Klamotten zu stecken. Vermutlich hatte der Kleine um ein Fussballtrikot gebeten und stattdessen das Tutu bekommen.

Ich muss im übrigen zugeben, dass mir das persönlich nicht gefällt, wenn kleine Jungen lackierte Finger- und Fussnägel haben. Aber mir muss auch nicht alles gefallen.
Und obwohl Engelchen damit recht hat, dass Kinder so angenommen werden sollten, wie sie sind, finde ich, dass man nicht jede Phase und fixe Idee um jeden Preis nach Kräften unterstützen muss. Ich würde meinem Sohn bestimmt weder 5 Sorten Nagellack kaufen, noch ihm Ohrringe verpassen noch ihm extra Mädchenklamotten kaufen, wenn er grade seine "weibliche" Phase haben sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Engelchen85
Benutzer69081  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #92
Ich würde ihm auch nicht extra was kaufen, er bedient sich aus dem Fundus, den wir haben. Nagellack hätte ich auch für Eumel nicht gekauft, sie bekam eine Flasche zum letzten Geburtstag geschenkt (ich besitze selbst gar keinen).
Kinderschminke finde ich so ziemlich das blödeste was erfunden wurde und weigere mich, dafür Geld auszugeben. Egal für welches Geschlecht. Aber geschenkt gabs das Zeug schon reichlich und den dezenten Nagellack, der nach 2 Tagen Sandkastenbuddeln wieder ab ist, der ist kein Problem. Der Junge ist glücklich und niemand schaut ihn doof an deswegen.
 
Piratin
Benutzer29410  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #93
Ich finde Nagellack an Kindern (Jungen wie Mädchen) einfach nur hässlich, persönliche Meinung. Aber da ich mir selber nicht die Finger lackiere, kamen diesbezüglich auch noch keine Anfragen. Wir haben nur das übliche: Püppi läuft mit meiner Tasche und in meinen Schuhen herum und beschmiert sich und Keksi großzügig mit meinem Lippenstift.:ups:
 
Onkelbaka
Benutzer132677  (42) Meistens hier zu finden
  • #94
Statt das Kind in seiner persönlichen Freiheit, die niemandem schadet, einzuschränken, sollte doch das Ziel viel mehr sein, anderen Kindern Toleranz beizubringen.

Absolut. Solche Phasen macht jeder durch. Ich hatte jahrelang eine Puppe und mein Bruder ein Rosa Fahrrad. Es hat uns beiden in der Entwicklung nicht geschadet oder unserem Weg zum Mannwerden.
 
K
Benutzer124736  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #95
Lasst die Kinder spielen womit sie wollen. Das sind doch alles nur Phasen und haben nicht gleich Einfluss auf das spätere Leben.
 
xoxo
Benutzer30217  Sophisticated Sexaholic
  • #96
Lasst die Kinder spielen womit sie wollen. Das sind doch alles nur Phasen und haben nicht gleich Einfluss auf das spätere Leben.

Es ist nicht richtig, dass nur als Phase abzustempeln. Es kann auch Kinder geben, die ihr Leben lang nicht mit "geschlechtsgerechten" Sachen spielen werden. Zum Beispiel, weil sie sich im falschen Körper fühlen.
 
Engelchen85
Benutzer69081  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #97
@xoxo: das ganze Leben besteht nur aus Phasen. In der Kindheit wechseln die schneller aber auch als Erwachsener hat man diese Phasen, der eine stärker, der andere schwächer ausgeprägt. "es ist alles nur eine Phase" ist ein Satz, mit dem Eltern sich Mut zusprechen können, dass das aktuelle bald vorübergeht (zB schlechte Nächte, Trotzphase) aber es ist, wenn man mal das ganze Leben aus Phasensicht betrachtet, mehr als nur eine Ausrede.

@Piratin: Mag sein dass Gwen Stefani ihrem Sohn die Klamotten ohne spezielle Aufforderung geschenkt hat ABER der Junge ist alt genug um sich zu weigern, das anzuziehen. Das Foto ist entstanden, der Gesichtsausdruck sagt nicht "ich schäme mich ja so, das Ding anzuhaben" sondern sieht eher nach "eure Meinung ist mir egal" aus und DAS zeigt in meinen Augen ein gesundes Selbstbewusstsein.
BTW: Püppi ist 2. Lass sie doch noch etwas älter werden und dann kommt bestimmt auch mal die Frage nach dem Nagellack. Eumel wollte den mit 2 auch noch nicht haben. ;-)

@supernova69: Tänzer die das mehr als 1x wöchentlich betreiben, haben tatsächlich mehr Kraft als man ihnen zutraut. Es kommt nicht auf die Größe der Muskeln an. Man wird nicht nur stark, wenn man Gewichte stemmt.
Ich habe mal Kampfsport gemacht, wir haben da u.a. mit elastischen Bändern trainiert und wir haben mal die Männer, die im selben Studio mit den Gewichten seit Jahren dicke Muskelberge produziert haben, zu unserem Training eingeladen weil sie uns immer belächelt habe. Genau diese Männer, die an den Gewichten problemlos ihr Eigengewicht stemmen konnten, waren die ersten die hochroten Kopfes aufgegeben haben und am Jammern waren in unserem "nicht ernstzunehmenden Weiberkampfsporttraining"
Man erkennt die Stärke eines Mannes Menschen nicht an der Größe der Muskeln. Auch ein schlanker Tänzer kann locker sein Eigengewicht durch die Gegend schleudern, wenn er entsprechend trainiert ist.
 
supernova69
Benutzer127397  (30) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #98
Off-Topic:
@supernova69: Tänzer die das mehr als 1x wöchentlich betreiben, haben tatsächlich mehr Kraft als man ihnen zutraut. [...]
Och Mensch ich habe doch nie was dagegen gesagt oder gegenteiliges behauptet. Ist ja eh nicht das Hauptthema :zwinker:
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #99
Mein Bruder hatte diese Phase auch- ich glaube, das lag zum Teil auch daran, dass ich eben die große Schwester war, die angehimmelt und nachgeeifert werden sollte.
Aber als ich ihn in mein Ballettkostümchen gesteckt habe, fand mein Vater das gar nicht so lustig :tongue:

Ich wundere mich dennoch, dass viele hier sagen, im Kindergarten würden Geschlechter und deren -rollen nicht gekannt oder erkannt werden, oder zumindest nicht so ernstgenommen werden- da hab ich andere Erfahrungen.
Als ich 4 oder 5 war, hat meine Mutter mir die Haare ganz kurz geschnitten, und als ich am Tag darauf mit meinem neuen Kleid zum KG kam, war das erste was ich hörte: "Guck mal, der Junge hat ein Kleid an!"
 
koralle21
Benutzer113494  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #100
Ich finde das ganze wird schon irgendwie überbewertet :zwinker:

In meiner Kindergartengruppe haben wir einen Jungen (dessen Eltern aus Pakistan kommen), er hat zwei ältere Geschwister und eine jüngere Schwester. Jetzt könnt ihr euch natürlich auch vorstellen, dass er es mag mit Mädchensachen zu spielen oder sich als Prinzessin und so zu verkleiden (seine Eltern sind da nicht so begeistert...)
Aber wenn er mit so vielen Mädchen aufwächst und diese spielen mit Mädchensachen...dann ist es schon seltsam für ihn nicht auch damit spielen zu dürfen.

Andersrum haben wir auch ein Mädchen das sich partout für einen Junge hält. Schon seit drei Jahren und jetzt ist sie fünf. Vielleicht weil ihr jüngerer Bruder bevorzugt behandelt wird, keine Ahung.

In beiden Fällen wird das ausprobieren und ausleben der Rolle erlaubt. Zum einen soll man das sowieso nicht so ernst nehmen denn gerade Kinder bis zu 6 Jahre kennen nicht die Grenze zwischen beste Freunde und Liebe und so knutschen sich auch mal zwei Jungs ab.
Außerdem wird gerade in dieser Zeit noch der Umstand des Rollen ausprobierens auch von der Umwelt am ehesten toleriert.
Ich finde es oft wirklich schade wenn Jungs nur Jungensachen bekommen. Diese können so schön mit Puppen in Puppenwohnungen spielen und ihnen etwas "kochen" und herumwageln, das das zugucken eine Freude ist.

Diese Rollenfindung kommt dann in der Pupertät ein zweites Mal wo dann die Jungs und Mädels mehr mit dem Kopf stärker überlegen was sie denn wollen und zu wem sie sich hingezogen fühlen.

Ich würde den Kids schon klar machen ob sie denn jetzt ein Junge oder ein Mädchen sind, damit sie wissen was sie denn sind aber alles andere einfach nur als Spielzeug, Schminke, Farben dekladieren...schließlich, wie ich auch den kleinen ungläubigen Jungs immer erklären mus, ist meine Lieblingsfarbe auch grün :zwinker: obwohl ich ein Mädchen bin.
Und wenn wieder ein Junge krakelt, wenn der andere mit Playmobilpferden spielt, das sei was für Mädchen, erkläre ich, das die Cowboys und Indianer auch auf Pferden geritten sind und die besten Reiter in Deutschland auch oft Männer sind :zwinker:
 
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