Ich habe beschlossen, nicht meinen alten Thread hervorzukramen sondern einen neuen zu öffnen.
Ich bin einfach ratlos und weiß nicht weiter und werde die nächsten Wochen viel Zeit mit dem Suchen nach einer passenden Therapieform und einem passenden Therapeuten verbringen... meine alte Threapie habe ich durch den Umzug abgebrochen (und weil ich das Gefühl habe, die Therapieform bringt mich nicht weiter, und weil meine Therapeutin bald in Rente will).
Aber vielleicht hat hier ja jemand ein paar Tipps wie ich das beschleunigen oder die Zeit überbrücken kann.
In meinem Leben hat sich sehr viel verändert. Ich hatte immer ein Zuhause hier in Deutschland zu dem ich zurückkehren konnte und wo alles wie immer war, egal wo ich war. Das gibt es nicht mehr. Ich lebe inzwischen an drei Standorten und muss mental hin und her wechseln wo ich gerade bin, was mir noch nie leichtgefallen ist.
Nachdem die letzten Monate nichts passiert ist hatte ich tatsächlich die Hoffnung, dass meine Mutter für immer untätig herumsitzt und irgendwann die Scheidung aufgibt. Doof für sie, gut für uns Kinder. Leider sieht es danach nicht mehr aus.
Dieses Haus, insbesondere mein Zimmer, war der Ausgleich zur Schule und Uni die mich unglücklich gemacht haben. Das ist jetzt weg. Egal wo ich bin, irgendetwas fehlt immer, weil alles das ich habe überall zerstreut ist.
Ich fühle mich ziemlich elendig weil ich die Normalität vermisse, das Zuhausesein, die Stabilität und die Sicherheit. Und das Gefühl, mich elendig zu fühlen, ist mir so vertraut wie kaum etwas anderes, insbesondere in diesen vier Wänden. Ich fühle mich in der Dunkelheit im Moment so sicher und aufgehoben wie sonst nur ab und an bei meinem Freund. Und letzterer ist selten da und kann mir durch die Entfernung und seine Arbeit auch oft nicht das geben was ich brauche.
Gleichzeitig traue ich mich nicht, mich bei meinen Eltern noch wohlzufühlen, weil es dann nur wieder wehtun wird, wenn dann doch alles zu Ende geht. Jedes Mal wenn ich mich hier wohlfühle bekommt das Gefühl einen bitteren Beigeschmack.
Ich kann dieses neue Leben das mir vor die Füße geschmissen wurde nicht in Dunkelheit verbringen. Aber genau dahin will ich zurück, weil ich es nicht anders kenne. Mein Freund und die Beziehung mit ihm tut mir so gut und es ist so wundervoll zwischen uns und er macht mich glücklich, und gerade deswegen zweifle ich, ob das mit uns so passt, weil ich das Mädchen bin, das immer unglücklich ist. Nur bei ihm nicht, und das zu verbinden ist schwer.
Ich will einfach, dass alles wie früher ist. Da ging es mir auch nicht gut, aber wenigstens kannte ich das alles schon. Und „es gibt neue schöne Dinge“ scheint nicht zu funktionieren.
Ich wusste früher immer, dass ich alles irgendwie überstehe und immer irgendwie weitermache. Jetzt muss ich für mich selbst sorgen seit ich alleine wohne, was mich total überfordert (hat es die ersten Monate nicht, aber Essen machen und Putzen, Wäsche waschen oder Müll raustragen fallen mir immer schwerer) und weiß auch sonst nicht was die nächsten Monate so passieren wird.
Vielleicht schwingt da eine große Portion Selbstmitleid mit, aber genau das ist das Problem...Selbstmitleid ist mir so vertraut wie kaum etwas anderes, darin fühle ich mich inzwischen einfach wohl, auch wenn es mir nicht gut damit geht.
Ich vermisse meinen besten Freund, den ich seit über einem Jahr nicht gesehen habe durch den Auslandsaufenthalt. Es ist total scheiße auseinander gegangen und es lief schon vorher nicht mehr so gut zwischen uns.... aber er hat mir sehr viel als Person bedeutet und mein Freund ist kein Ersatz dafür. Mein Freund ist wundervoll auf seine Weise und ich liebe ihn, aber mein bester Freund war einfach nochmal eine andere Person die ich wirklich mochte bevor er sich so verändert hat... Mein Freund ist ziemlich eifersüchtig was ihn angeht weshalb ich das Thema nicht gerne anschneide, aber ich habe auch meinen besten Freund verloren zusammen mit allem anderen das damals mein Weltbild ausmachte und er fehlt. Ich konnte mich nie mit ihm aussprechen. Ich bin nicht sicher, ob ich noch mit ihm zu tun haben wollen würde so wie er sich geändert hat, aber manchmal hoffe ich einfach, dass er wiederkommt... wie alles andere.
Ich bekomme die drei Leben, die ich lebe (bei meinen Eltern, in meiner Wohnung und bei meinem Freund) nicht zusammen, geschweige denn das alles mit dem vereint was vorher war. Ich konnte mir durch Corona keinen Alltag aufbauen, war noch nie der Typ für einen geregelten Tagesablauf, meine Routinen die ich brauche laufen auch ohne das, und die einzige Stabilität die ich derzeit habe ist eine, die mir nicht guttut. Ich bin aber auch unsicher, wie ich die aufbauen kann, denn wie gesagt, ich habe meine Routinen und versuche zumindest ein wenig regelmäßiger zu machen aber das ändert nichts. Meine Eltern machen einen klaren Cut nicht möglich und ich bin nicht sicher wie ich diesen fließenden Übergang gestaltet kriege. Ich war nie gut mit Veränderungen, ich muss sowas eigentlich eins nach dem anderen machen und dann sehr viel Routine reinbringen, das kann ich hier aber vergessen.
Falls ihr also
1) Ideen habt wie ich an eine richtige Therapieform für mich komme und da einen Therapieplatz finde (die Therapie ist bei der KK derzeit wie gesagt gekündigt und meine Therapeutin hat sich nicht dazu geäußert wie ich weiter vorgehen sollte)
2) Ideen habt, wie ich meinen Eltern ihre Fehler verzeihen kann die ich noch heute ausbade damit ich ihnen gegenüber entspannter sein kann
3) Ideen habt, wie ich meine verschiedenen Leben zu einem verbunden kriege
4) Mich in diesem neuen Leben aufgehoben fühlen kann
wäre ich sehr dankbar
Entschuldigt all den Text, Kurzfassungen waren nie meine Stärke.
Edit: Erfolglose Versuche zu kürzen.
Ich bin einfach ratlos und weiß nicht weiter und werde die nächsten Wochen viel Zeit mit dem Suchen nach einer passenden Therapieform und einem passenden Therapeuten verbringen... meine alte Threapie habe ich durch den Umzug abgebrochen (und weil ich das Gefühl habe, die Therapieform bringt mich nicht weiter, und weil meine Therapeutin bald in Rente will).
Aber vielleicht hat hier ja jemand ein paar Tipps wie ich das beschleunigen oder die Zeit überbrücken kann.
- ich bin hochsensibel und komme daher auch sehr schlecht mit Veränderungen klar
- ich hatte sehr lange keine Freunde weshalb meine Eltern lange mein einziger sozialer Bezugspunkt waren
- ich war im Winter letzten Jahres ein halbes Jahr im Ausland und kam Weihnachten wieder. Die Zeit im Ausland war absolut grauenvoll für mich und ich habe gelitten wie sonst was. Ich denke nicht gerne daran zurück, da es aber relevant fürs Studium ist kommt das Thema immer wieder hoch und ich kann damit nicht abschließen
- im Januar diesen Jahres hat mein bester Freund (F+) mir die Freundschaft gekündigt.
- Am selben Tag kündigte meine Mutter an, sich von meinem Vater scheiden lassen zu wollen. Das Haus in dem ich aufgewachsen bin soll verkauft werden. Finanziell sieht es ziemlich schwer aus, insbesondere was meine Uni und Unterhalt angeht, weil meine Mutter kein eigenes Einkommen hat. Dass unser Familienleben deutlich harmonischer wurde lag nur daran, dass meine Mutter meinem Vater im Sommer zuvor angekündigt hatte, dass sie sich trennen möchte, woraufhin mein Vater sich um sie und uns bemühte. Mit dem Aussprechen der Trennung hörte all das schlagartig auf - auch sein Bemühen um uns Kinder.
- Im Nachgang haben meine Eltern mich als Kummerkasten missbraucht und ihr allgemeiner Umgang mit mir und die Prioritätensetzung der beiden die nicht eindeutig uns Kindern galt haben mir für sehr vieles die Augen geöffnet. Ich kann inzwischen damit leben, verzeihen kann ich ihnen all ihre Fehler noch lange nicht.
- Ich bin gegen den Willen meiner Eltern ausgezogen und habe das Wichtigste für mich mitgenommen. Durch Corona war ich daher sehr oft sehr alleine.
- Bezüglich der Scheidung hat sich seitdem nicht viel getan, meine Mutter hat ihr Vorhaben allerdings noch nicht aufgegeben, auch wenn sie wenig dafür tut. Das schürt Hoffnungen die am Ende wohl unberechtigt bleiben werden.
- Ich habe einen Freund gefunden den ich absolut liebe, der aber leider am anderen Ende Deutschlands wohnt.
- Ich kämpfe seit Juli mit wiederkehrenden Pilzinfektionen durch die meine Haut inzwischen auf alles allergisch reagiert. Das ist extrem belastend, gestaltet den Alltag schwierig und hat mein Verhältnis zu meinem Körper sehr gestört.
- ich hatte sehr lange keine Freunde weshalb meine Eltern lange mein einziger sozialer Bezugspunkt waren
- ich war im Winter letzten Jahres ein halbes Jahr im Ausland und kam Weihnachten wieder. Die Zeit im Ausland war absolut grauenvoll für mich und ich habe gelitten wie sonst was. Ich denke nicht gerne daran zurück, da es aber relevant fürs Studium ist kommt das Thema immer wieder hoch und ich kann damit nicht abschließen
- im Januar diesen Jahres hat mein bester Freund (F+) mir die Freundschaft gekündigt.
- Am selben Tag kündigte meine Mutter an, sich von meinem Vater scheiden lassen zu wollen. Das Haus in dem ich aufgewachsen bin soll verkauft werden. Finanziell sieht es ziemlich schwer aus, insbesondere was meine Uni und Unterhalt angeht, weil meine Mutter kein eigenes Einkommen hat. Dass unser Familienleben deutlich harmonischer wurde lag nur daran, dass meine Mutter meinem Vater im Sommer zuvor angekündigt hatte, dass sie sich trennen möchte, woraufhin mein Vater sich um sie und uns bemühte. Mit dem Aussprechen der Trennung hörte all das schlagartig auf - auch sein Bemühen um uns Kinder.
- Im Nachgang haben meine Eltern mich als Kummerkasten missbraucht und ihr allgemeiner Umgang mit mir und die Prioritätensetzung der beiden die nicht eindeutig uns Kindern galt haben mir für sehr vieles die Augen geöffnet. Ich kann inzwischen damit leben, verzeihen kann ich ihnen all ihre Fehler noch lange nicht.
- Ich bin gegen den Willen meiner Eltern ausgezogen und habe das Wichtigste für mich mitgenommen. Durch Corona war ich daher sehr oft sehr alleine.
- Bezüglich der Scheidung hat sich seitdem nicht viel getan, meine Mutter hat ihr Vorhaben allerdings noch nicht aufgegeben, auch wenn sie wenig dafür tut. Das schürt Hoffnungen die am Ende wohl unberechtigt bleiben werden.
- Ich habe einen Freund gefunden den ich absolut liebe, der aber leider am anderen Ende Deutschlands wohnt.
- Ich kämpfe seit Juli mit wiederkehrenden Pilzinfektionen durch die meine Haut inzwischen auf alles allergisch reagiert. Das ist extrem belastend, gestaltet den Alltag schwierig und hat mein Verhältnis zu meinem Körper sehr gestört.
In meinem Leben hat sich sehr viel verändert. Ich hatte immer ein Zuhause hier in Deutschland zu dem ich zurückkehren konnte und wo alles wie immer war, egal wo ich war. Das gibt es nicht mehr. Ich lebe inzwischen an drei Standorten und muss mental hin und her wechseln wo ich gerade bin, was mir noch nie leichtgefallen ist.
Nachdem die letzten Monate nichts passiert ist hatte ich tatsächlich die Hoffnung, dass meine Mutter für immer untätig herumsitzt und irgendwann die Scheidung aufgibt. Doof für sie, gut für uns Kinder. Leider sieht es danach nicht mehr aus.
Dieses Haus, insbesondere mein Zimmer, war der Ausgleich zur Schule und Uni die mich unglücklich gemacht haben. Das ist jetzt weg. Egal wo ich bin, irgendetwas fehlt immer, weil alles das ich habe überall zerstreut ist.
Ich fühle mich ziemlich elendig weil ich die Normalität vermisse, das Zuhausesein, die Stabilität und die Sicherheit. Und das Gefühl, mich elendig zu fühlen, ist mir so vertraut wie kaum etwas anderes, insbesondere in diesen vier Wänden. Ich fühle mich in der Dunkelheit im Moment so sicher und aufgehoben wie sonst nur ab und an bei meinem Freund. Und letzterer ist selten da und kann mir durch die Entfernung und seine Arbeit auch oft nicht das geben was ich brauche.
Gleichzeitig traue ich mich nicht, mich bei meinen Eltern noch wohlzufühlen, weil es dann nur wieder wehtun wird, wenn dann doch alles zu Ende geht. Jedes Mal wenn ich mich hier wohlfühle bekommt das Gefühl einen bitteren Beigeschmack.
Ich kann dieses neue Leben das mir vor die Füße geschmissen wurde nicht in Dunkelheit verbringen. Aber genau dahin will ich zurück, weil ich es nicht anders kenne. Mein Freund und die Beziehung mit ihm tut mir so gut und es ist so wundervoll zwischen uns und er macht mich glücklich, und gerade deswegen zweifle ich, ob das mit uns so passt, weil ich das Mädchen bin, das immer unglücklich ist. Nur bei ihm nicht, und das zu verbinden ist schwer.
Ich will einfach, dass alles wie früher ist. Da ging es mir auch nicht gut, aber wenigstens kannte ich das alles schon. Und „es gibt neue schöne Dinge“ scheint nicht zu funktionieren.
Ich wusste früher immer, dass ich alles irgendwie überstehe und immer irgendwie weitermache. Jetzt muss ich für mich selbst sorgen seit ich alleine wohne, was mich total überfordert (hat es die ersten Monate nicht, aber Essen machen und Putzen, Wäsche waschen oder Müll raustragen fallen mir immer schwerer) und weiß auch sonst nicht was die nächsten Monate so passieren wird.
Vielleicht schwingt da eine große Portion Selbstmitleid mit, aber genau das ist das Problem...Selbstmitleid ist mir so vertraut wie kaum etwas anderes, darin fühle ich mich inzwischen einfach wohl, auch wenn es mir nicht gut damit geht.
Ich vermisse meinen besten Freund, den ich seit über einem Jahr nicht gesehen habe durch den Auslandsaufenthalt. Es ist total scheiße auseinander gegangen und es lief schon vorher nicht mehr so gut zwischen uns.... aber er hat mir sehr viel als Person bedeutet und mein Freund ist kein Ersatz dafür. Mein Freund ist wundervoll auf seine Weise und ich liebe ihn, aber mein bester Freund war einfach nochmal eine andere Person die ich wirklich mochte bevor er sich so verändert hat... Mein Freund ist ziemlich eifersüchtig was ihn angeht weshalb ich das Thema nicht gerne anschneide, aber ich habe auch meinen besten Freund verloren zusammen mit allem anderen das damals mein Weltbild ausmachte und er fehlt. Ich konnte mich nie mit ihm aussprechen. Ich bin nicht sicher, ob ich noch mit ihm zu tun haben wollen würde so wie er sich geändert hat, aber manchmal hoffe ich einfach, dass er wiederkommt... wie alles andere.
Ich bekomme die drei Leben, die ich lebe (bei meinen Eltern, in meiner Wohnung und bei meinem Freund) nicht zusammen, geschweige denn das alles mit dem vereint was vorher war. Ich konnte mir durch Corona keinen Alltag aufbauen, war noch nie der Typ für einen geregelten Tagesablauf, meine Routinen die ich brauche laufen auch ohne das, und die einzige Stabilität die ich derzeit habe ist eine, die mir nicht guttut. Ich bin aber auch unsicher, wie ich die aufbauen kann, denn wie gesagt, ich habe meine Routinen und versuche zumindest ein wenig regelmäßiger zu machen aber das ändert nichts. Meine Eltern machen einen klaren Cut nicht möglich und ich bin nicht sicher wie ich diesen fließenden Übergang gestaltet kriege. Ich war nie gut mit Veränderungen, ich muss sowas eigentlich eins nach dem anderen machen und dann sehr viel Routine reinbringen, das kann ich hier aber vergessen.
Falls ihr also
1) Ideen habt wie ich an eine richtige Therapieform für mich komme und da einen Therapieplatz finde (die Therapie ist bei der KK derzeit wie gesagt gekündigt und meine Therapeutin hat sich nicht dazu geäußert wie ich weiter vorgehen sollte)
2) Ideen habt, wie ich meinen Eltern ihre Fehler verzeihen kann die ich noch heute ausbade damit ich ihnen gegenüber entspannter sein kann
3) Ideen habt, wie ich meine verschiedenen Leben zu einem verbunden kriege
4) Mich in diesem neuen Leben aufgehoben fühlen kann
wäre ich sehr dankbar
Entschuldigt all den Text, Kurzfassungen waren nie meine Stärke.
Edit: Erfolglose Versuche zu kürzen.
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