axis mundi
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Hier ist die Erklärung denkbar einfach: Weil du keine internistische Motivation hast. Du lässt deiner Arbeit nur einen Sinn von außen geben, du selbst hast davon aber eigentlich recht wenig und für die Arbeit selbst kannst du dich scheinbar nicht (mehr) begeistern. Weiter unten schreibst du, deine Arbeit soll helfen, ein Projekt voranbringen, etc., aber auch hier geht es wieder um die Einbindung, um den Sinn dahinter, den du hinter deiner Arbeit selbst nicht zu sehen scheinst.Ich verliere schnell Motivation und Schwung, wenn ich nicht mehr der beste bin. Keine Ahnung, warum.
Indem du schaust, wo du wirklich hinmöchtest — dazu gehört auch, realistisch zu schauen, was du brauchst. Wenn du sehr viel Bestätigung brauchst und der beste sein musst, um motiviert zu bleiben, dann suche dir ein Umfeld, indem du brillieren kannst. Nicht der beste zu sein, ist schlichtweg normal, wenn du dich national/multinational oder weltweit bewähren musst — und dauerhaft der beste zu bleiben, ist schlichtweg auch nicht realistisch, denn andere ziehen nach. Andere können auf deinen Erkenntnissen und denen, die vor ihnen da waren, profitieren und so noch weiter kommen und das vielleicht sogar während sie jünger sind. Deswegen ist es wichtig, dass du dich davon etwas löst und etwas suchst, das passt.Aber wo kommen die realistischen Wünsche her? Ich finde weiterhin, dass das die Ursache des Problems ist.
Du hast andere Prioritäten. Geht mir übrigens auch so: ich mag es gerne aufgeräumt, naturgemäß hat meine Wohnung aber eher den Status „kreatives Chaos“. Was mir geholfen hat, das besser zu händeln, sind zwei Dinge: 1. ich wohne in einer WG; 2. ich habe regelmäßig Gäste. Durch beides habe ich etwas mehr Druck, aufzuräumen und vor allem die Ausrede, das nicht nur für mein ästhetisches Empfinden zu tunEs macht mich glücklich, in einer aufgeräumten Wohnung zu leben oder etwas fertig zu haben. Aber ich bin zu faul. Ich verschiebe es immer. Ich habe wenig Selbstdisziplin.
Was du hieraus lernst: Man kann seine Motivation auch umverlagern und „austricksen“.
Und wenn du Dinge nur für andere machst, verliert sich jeglicher Mehrwert, wenn keine Anerkennung oder Freude mehr dadurch hervorgerufen werden. Hier gilt es, einen Mittelweg zu finden und auch einen unabhängigen Sinn hinter der Tätigkeit zu sehen.Wenn man Dinge nur für sich selbst macht, und nur durch die eigene Freude motiviert wird, fehlt doch irgendwie der Mehrwert.
Dann lass es nicht so lange abreißen — wenn etwas geklappt hat, dann nutze beim nächsten Mal diesen Schub, um direkt weitere Aktivitäten zu finden und zu organisieren.Mein Erfolgsgefühl bleibt aus, weil ich zu lange Pausen mache. Ich habe wohl Erfolg verspürt, nachdem ich z.B. auf die Post-Klausur-Treffen mit der Lerngruppe gegangen bin. Aber wenn ich innerhalb der darauffolgenden 3 Tage nichts ähnliches mache, verfliegt das Erfolgsgefühl wieder. Man soll sich ja bekanntlich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen.
Nachdenken hilft dir nicht weiter, solange du davon nichts umsetzt. Du verwendest sehr viel Zeit aufs Nachdenken und einen Großteil davon, Zweifel zu festigen oder Ausreden zu finden, die dann für dich plausibel sind.Ich gebe zu, dass ich wenige Sachen versuche. Aber ich denke viel nach. Ich denke andauernd über meine Situation nach, und wie ich diese verbessern kann. Da spielen die Beiträge hier im Thread eine große Rolle
Sinn ist wichtig. Einen Sinn für die eigene Existenz zu sehen auch — den muss man aber für sich selbst finden. Die wenigsten Menschen werden z.B. Forscher und retten viele Hunderttausenden das Leben durch die Entwicklung eines Impfstoffs, können Menschen mittels moderner Krebstherapien retten, etc. Viel mehr Menschen arbeiten an der Entwicklung von Grundlagen... die dann einfach verworfen werden. Und nochmals mehr Menschen, machen etwas, das überhaupt nichts hinterlässt, außer z.B. saubere Straßen, ein schönes und aufgeräumtes Hotelzimmer, eine Mahlzeit, die irgendwie sättigt. Diese Menschen sind genauso wichtig, halten sie doch echt vieles am laufen — der Forscher könnte womöglich ohne Labor nicht forschen, der ITler hätte ohne Strom schlechte Karten... je nachdem, was man täglich tut, sieht man einen kleineren oder größeren Effekt und wenn das nicht ausreicht, sucht man sich etwas außerhalb der Arbeit, das einen erfüllt.Viel wichtiger ist mir die Tatsache, dass meine Arbeit geholfen hat, das Projekt weiterzubringen. Dafür muss mich niemand loben. Es reicht mir, zu wissen, dass meine Arbeit notwendig und wichtig ist.
Vielleicht wäre das für dich sogar eine gute Sache: Versuche, außerhalb der Sparte, in der du gut bist, Erfüllung zu finden. Ein Hobby, ein Ehrenamt, irgendetwas, das dir Freude gibt und für dich Sinn ergibt.