• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

In Germany we call it a "Klassiker"...

F
Benutzer113432  Benutzer gesperrt
  • #1
Hi zusammen,

ich hab jetzt mehrere Tage immer wieder an nem Text geschrieben, den ich eigentlich hier posten wollte. Das Ding wurde immer länger und länger und am Ende, als ich das ganze Geschripsel noch mal durchgelesen hab, da hab ich bemerkt, dass sich alles eigentlich in einem Satz (naja vielleicht in 3 Sätzen) zusammenfassen lässt.
Und wenn ich mir erhoff, dass sich überhaupt jemand dieses ganze langweilige Gejammer durchliest, dann versuch ichs wohl doch besser mit den 3 Sätzen. Also, neuer Versuch:

Das ganze ist eine wirklich unglaublich langweilige weil unglaublich alltägliche Geschichte. Was mir gerade passiert muss schon mehreren Millionen vor mir passiert sein und ist wohl nichts anderes als ein fester Bestandteil der Menschheit und unserer modernen Lebensweise. Trotzdem ist es für mich grade eine so unglaublich schwierig zu lösende Situation.
Also...
Ich bin 31, seit 10 Jahren mit derselben Frau zusammen und seit 1 Jahr mit ihr verheiratet. Und hier fing beim letzten mal der unendlich lange Text an ;-)
Also, lange Geschichte, aber hier kommt der Kern. Ich hab mich in eine Arbeitskollegin verliebt. Bumm! Das wars! Ach ja, recht hat er, schon 1000 mal gehört, denken wohl die meisten von euch jetzt. Mich bringt das aber leider grade um den Verstand.
Jetzt könnt ich viel erzählen, über die Bezieung zu meiner Frau, über die Unterschiede zwischen ihr und der Kollegin, und so weiter und so weiter. Wenn ihr mehr drüber wissen wollt, fragt nach, aber ich denke in erster Linie würde das noch langweiliger werden.
Das Entscheidende ist glaube ich, dass ich tatsächlich all diese Gefühle vergessen hatte. In all den 10 Jahren gab es wirklich keine einzige Sekunde, in der ich etwas für eine andere Frau empfunden hätte, keine Sekunde in der ich meine Entscheidung für diese eine Frau bereut hätte. Und dann, wenn du da sitzt, in deiner Zufriedenheit, in deiner heilen Welt, dann trifft es dich, ohne dass du das geringste dagegen tun könntest.
Plötzlich ist alles wieder da, all diese längst vergessenen Gefühle. Wenn ich sie ansehe, dann wünsch ich mir nichts mehr, als ihr diese Strähne aus dem Gesicht zu streichen, wenn ich mit ihr rede, bin ich für 10 Minuten im Paradis, nur um dann erbarmungslos in die Hölle abzustürzen, wenn ich einsehn muss, dass das wohl niemals funktionieren kann.
Am Anfang dacht ich, ok Junge, beruhig dich wieder, ist ja nett dass du dich nochma wie n 16 jähriger fühlst, aber du bist 30, verheiratet, das vergeht schon wieder. Nichts ging! Alles wird immer schlimmer und schlimmer, mit jedem Wort, das ich mit ihr wechsle, mit jeder Minute, die ich mit ihr verbringe. Seit einem Jahr kenn ich sie jetzt und ich wünschte nichts mehr, als dass sie niemals in mein Leben getreten wäre, dass ich niemals überhaupt hätte erfahren müssen, dass es all das gibt, was sie mir zeigt...
Ich denk um ehrlich zu sein nicht, dass sie das gleiche für mich fühlt. Ich denke, sie mag mich, mehr aber auch nicht. Aber wer weiss, sie hat wirklich viel Anstand und würde nie mit einem verheirateten Mann. Vielleicht nimmt sie sich deshalb zurück.Die Angst, hier die Chance meines Lebens an mir vorbei ziehen zu lassen, die Chance DIE EINE zu finden, die Angst bringt mich um den Verstand.

Und hier bin ich jetzt, kurz davor irgendwelche Dummheiten zu machen. Ich fühl mich derartig wohl in ihrer Nähe, ich wünsch mir so sehr, mehr an ihrem Leben teilzuhaben, ich glaub ehrlich gesagt nicht, dass das unbemerkt bleibt. Frauen haben für so etwas ziemlich feine Antennen. Keine Ahnung wie das alles weiter gehen soll. Ich kann mir bisher nichts vorwerfen was meine Handlungen betrifft, ich versuch mit allem was ich hab, gegen diese Gefühle anzukämpfen. Aber leider gibt es keinen Schalter, sie einfach abzuknipsen. Das was ich fühle ist einfach real und ich hab nicht den Hauch einer Chance, das loszuwerden (zumindest seh ich die Chance nicht).

Wie am Anfang schon gesagt, meine Situation ist bestimmt ziemlich alltäglich. Vielleicht macht das fast jeder irgendwann in seinem Leben mal durch. Aber wenn du drinsteckst, wenn all diese Gefühle auf dich einprasseln und deinen klaren Verstand ziemlich zu vernebeln scheinen, dann erscheint das ganze als unheimlich komplex und fast unlösbar.
So wieder n langer Text, trotzdem wesentlich kürzen als beim letzten mal. Immerhin hab ichs geschafft all das Geschmachte über die Kollegin wegzulassen. Ein paar andere, vielleicht relevante Details fehlen auch, bezüglich meiner sonstigen Lebenssituation, aber das muss erst mal reichen.

Falls sich eine/r von euch bis hierher durchgekämpft habt, schonmal danke. Was erwart ich mir jetzt von dem ganzen hier? Ich denke relativ wenig. Obwohl recht alltäglich ist die Situation doch wirklich ziemlich komplex. Ich denke mal so einfache "Also ich würde..."-Ratschläge werden wohl oft an meiner Situation vorbei gehn, weil ihr eben doch nicht alle Details kennt. Vielleicht hat es einfach mal gut getan, das alles aufzuschreiben. Reden kann man darüber ja nicht wirklich mit vielen Leuten, die man kennt, ohne sich einem gigantischen Risiko auszusetzen. Vielleicht war ja der/die eine oder andere von euch schonmal in ner ähnlichen Lage und kann ein bisl drüber erzählen. Vielleicht will mir auch nur der/die eine oder andere sagen, dass er/sie mich versteht und ich ihm/ihr leid tu *snief*. Oder vielleicht mag mir der/die eine oder andere auch sagen, was für ein grauenvoller Schuft ich bin, überhaupt so etwas fühlen zu können, wo ich doch meiner Frau die ewige Treue versprochen hab. Vielleicht würd's mir ja gut tun, mal ordentlich den Kopf gewaschen zu bekommen.

Danke auf jeden Fall für alles, was ihr zu sagen habt.
 
C
Benutzer104513  Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Angenommen es ist Wochenende & du unternimmst etwas mit deiner Frau zusammen .. sind dann immernoch die ganze Zeit die Gefühle für diese andere Frau in deinem Hinterkopf oder bist du da mehr auf deien Frau fixiert & schaffst es sie zu verdrängen ?
 
F
Benutzer113432  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #3
Ich wünsch mir so sehr, meine Antwort darauf könnte anders ausfallen, und vor vielleicht 2 Monaten wäre sie das auch noch, aber heute, nein, ich schaff es nicht mehr, das zu verdrängen.
Ich schaff es noch zeitweise, vielleicht auch mal für ne Stunde, aber dass fast ein Tag vergeht, an dem mir das gelingt, das ist schon länger nicht mehr passiert. Und was mir Angst macht ist, es wird immer schlimmer...
 
C
Benutzer104513  Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Ich würde sagen, dir bleibt nichts anderes, als mit deiner Frau darüber zu reden. Allerdings ist die Frage wie sie reagiert, ich wüsste nicht wie ich an ihrer Stelle reagieren würde .. wahrscheinlich nicht so gut.
Oder aber du gestehst deiner Kollegin deine gefühle & findest raus, ob sie wie du empfindet. Falls nein schaffst du es vielleicht eher sie zu verdrängen, als wenn du die ganze Zeit diese - ich nenne es jetzt mal Hoffnungen (wobei ich nicht weiß, ob man das so betiteln kann. Was würdest du denn tun, wenn du wüsstest, dass deine Kollegin dich liebt ? Deine Frau verlassen ?) - hast, sie könne vielleicht mehr von dir wollen.
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Puh. Schwierige Sache.

Seit wann hast du denn so starke Gefühle für deine Arbeitskollegin?
Meinst du, deine Frau hat schon etwas gemerkt?
Wie war die Beziehung zu deiner Frau im letzten Jahr?
Habt ihr Kinder?

Und die vielleicht wichtigste Frage:

Möchtest du weiterhin mit deiner Frau zusammen bleiben? (Denk' vielleicht mal in den nächsten Tagen darüber nach.)
Wenn du diese mit Ja beantwortest, musst du zusehen, den Kontakt zu deiner Arbeitskollegin einzustellen (Und damit wäre wohl auch ein Arbeitswechsel, wenn nicht sogar Ortswechsel, sprich Umzug verbunden) und dich wieder zu ent-lieben und sie zu vergessen. Und auch mit deiner Frau darüber zu reden, was passiert ist.
Ob das klappt, kann dir natürlich keiner versprechen, aber es wäre einen Versuch wert, deine Ehe zu retten und wieder zurück zu deiner Frau zu finden.
 
F
Benutzer113432  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #6
N dickes Danke für eure Antworten (und dafür dass ihr mich nicht zu nem typischen Männer-Schuft abstempelt).
;-)
Ganz ehrlich, dieses "Puh. Schwierige Sache" hat gut getan. Jemand anders sieht das auch so. Allein das ist schon schön :smile:

Mit meiner Frau darüber zu reden bedeutet zu 95% das Ende. Möchte ich weiterhin mit ihr zusammen bleiben? Gott was glaubst du wieviel ich darüber schon nachgedacht hab. Hättest du mich vor eine Jahr gefragt, du hättest in nem Bruchteil einer Sekunde ein abslut klares Ja bekommen. Sicherlich, warum hätten wir denn auch sonst heiraten sollen. Wie kann sich das innerhalb eines Jahres alles so verschieben???
Mit der Kollegin zu reden hatte ich mir auch schon überlegt. Aber erstens, stellt euch das mal aus ihrer Sicht vor. Ich glaub das wär auch nicht so einfach.
Zum anderen geh ich damit ein gigantisches Risiko ein. Wenn sie was für mich empfindet steh ich vor der schwersten Entscheidung meines Lebens. Wenn nicht, hab ich einem anderen Menschen die Macht gegeben, mein Leben zu ruinieren. Darüber hinaus wird auch wohl unsere Zusammenarbeit nicht mehr das selbe sein. Vermutlich werden wir nie wieder ein so wundervolles lockeres Gespräch in der Kaffeeüche führen können.

Ok, um kurz deine Fragen zu beantworten, das ganze fing langsam an. Ich kenn sie seit ca 1 Jahr, es entwickelte sich immer weiter und weiter. Es ist nicht nur, dass ich sie für einen wundervollen Menschen halt, nicht nur dass sie attraktiv ist, sie representiert darüber hinaus auch noch eine Art zu leben, die ich glaube, verloren zu haben. Sie hat einen offenen Geist wie er mir noch nie untergekommen ist... Ach ja, ich wollte ja die Schmachterei lassen.
Meine Frau hat gemerkt, dass ich in letzter Zeit immer melancholischer werde, mehr aber auch nicht. Und das sollte sie auch nicht, nicht weil ich unehrlich sein will, sondern weil ich glaube, dass ich sie schützen sollte, solange ich mir selbst nicht im Klaren bin, was ich will, was die Antworten auf all die Fragen sind.
Die Beziehung war, naja wie soll man das kurzfassen? Anstrengend, trotzdem schön, naja vielleicht eher in Ordnung. Wir streiten nicht mehr wie andere, es scheint keine große Krise zu geben. Es ist auch nicht so, dass ich nichts mehr für sie empfinde, keinesfalls. Aber über all die Jahre hat die Beziehung Schrammen bekommen, da gibt es auch kein Vertun. Ich bin mir auch sicher, dass meine Frau aufs tiefste getroffen wäre von einer Trennung.
Kinder haben wir keine, wenn wir welche hätten, gäb es für mich keine Fragen. Ich würde eher mein Leben "opfern" als Kindern eine Trennung anzutun. Aber so, so besteht tatsächlich diese entfernte Möglichkeit, dass hier die Chance meines Lebens auf mich wartet. Die Chance ist verdammt gering, das ist mir klar, so naiv bin ich nicht, aber trotzdem, kann ich das einfach vorbei ziehen lassen???

Den Kontakt zur Arbeitskollegin einzustellen ist ebenfalls praktisch unmöglich. Die komplette Lebenssituation lässt einen Ortswechsel, Arbeitgeberwechsel, ja sogar einen Projektwechsel praktisch nicht zu. Und die Zusammenarbeit mit ihr wird sich, wenn sie nicht geht, für die nächsten 2 bis 3 Jahre nicht vermeiden lassen. Davon abgesehen weiß ich nicht, ob ich die Kraft hätte, diesen Schritt zu gehn. Aber wie gesagt, die Frage stellt sich eigentlich nicht.

Was kann ich sonst noch sagen?
Danke für eure Meinungen, danke dass ihr versuch euch ein wenig damit auseinander zu setzen. Tut gut.
 
maryal
Benutzer103916  Meistens hier zu finden
  • #7
glaubst du, du wärest in 10 jahren mit der arbeitskollegin glücklicher als jetzt mit deiner frau? in jeder beziehung schleicht sich irgendwann der alltag ein, vielleicht solltest du zuerst versuchen, mit deiner frau zusammen an eurer beziehung zu arbeiten, wenn das nicht funktioniert ist eine trennung wohl ratsam und dann könntest du dir gedanken über eine mögliche beziehung zur kollegin machen.
es wirkt schon etwas, als ob du sie idealisierst (aus langeweile?) aber ich kann dich auch verstehen und es wird so oder so keine einfache lösung geben denke ich.
 
F
Benutzer113432  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #8
Ich sag ja, ich bin naiv genug zu glauben, dass es diese Chance gibt, dass sie tatsächlich das ist, was ich mir vom Leben wünsche, ich bin nicht naiv genug, zu glauben, dass diese Chance groß ist.
Und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit idealisiere ich sie. Nicht aus Langeweile denke ich, sonder weil das dieses wahnsinnig intensive Gefühl mit sich bringt. Ich denke, jeder der sich einmal verliebt hat, hat idealisiert...
Ich glaube aber auch, dass es durchaus real ist, dass sie das Gegenteil der Dinge verkörpert, die mich in meiner derzeitigen Beziehung am meisten stören. Aber auch das könnte Einbildung sein.

Ganz generell ist mein klarer logischer Verstand grad ziemlich intensiv von Empfindungen vernebelt. Ich hab mir fast alle Fragen schon gestellt, auf die wenigsten aber Antworten gefunden.
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
Ich würde wohl nicht mit deiner Kollegin reden. Zumindest nicht, solange nicht die Chance besteht, dass sie auch etwas für dich empfindet.

Lass dir Zeit und denke nach. Sprich vielleicht auch noch mit deinen Freunden über dein Problem.
Und dann triff eine Entscheidung.

Am wichtigsten ist, dass man glücklich ist, finde ich.
Man selbst steht immer an erster Stelle. Deshalb höre in dich.
Willst du für die Beziehung mit deiner Frau kämpfen? Dann sieh zu, dass du jeglichen Kontakt zu deiner Arbeitskollegin abbrichst. Denn noch weitere zwei, drei Jahre mit ihr zusammen zu arbeiten, wird deine Ehe wohl nicht überleben, denke ich.
Sucht euch einen Therapeuten, der mit euch zusammen eure Ehe analysiert.
Was stört dich denn an deiner momentanen Beziehung?


Wenn du deine Arbeitskollegin willst und dich gegen deine Frau entscheidest, dann beende die Ehe mit deiner Frau und sei ehrlich. Pass aber auf, dass du keine zehnjährige Beziehung aufgrund einer Schwärmerei aufgibst und deine Entscheidung nach kurzer Zeit bereuen könntest. Deswegen ist es auch wichtig, dass du dir Zeit lässt, noch mal über die jetzige Situation nachzudenken.

Ich finde es auch wichtig, ganz unabhängig von den Gefühlen deiner Arbeitskollegin, die Situation zu überdenken. Auch wenn sie dich nicht liebt, musst du wissen, ob du noch weiter für die Ehe kämpfen möchtest oder nicht.
 
F
Benutzer113432  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #10
Also auch auf die Gefahr hin, dass ichs schonmal gesagt hab, es tut gut sich mit euch auszutauschen, vor allem weil da echt niveauvolle, und scheinbar ein wenig durchdachte Antworten zurückkommen.
Und es tut deshalb so gut, weil ich eben nicht mit meinen Freunden darüber sprechen kann. Das hier ist anonym (zumindest so einigermaßen). Mit irgend jemandem zu sprechen, der mich kennt, bedeutet ein Risiko. Nicht dass meine Freunde mich verraten würden, aber man weiß nie, sie würden unsere Beziehung mit anderen Augen sehn. Dann bei einem Zusammentreffen, es fließt der Alkohol, eine unbedachte Bemerkung. Außerdem hab ich das Gefühl, ich würde sie verraten. Andere wissen Dinge über unsere Beziehung, die ich mit ihr selbst nicht besprechen kann. Fühlt sich irgendwie falsch an.

Was mich stört ist nicht eben so schnell zu beschreiben. Es ist wirklich so, noch vor einem Jahr hat mich nichts so sehr gestört, dass es ausgereicht hätte, um mich über den Sinn unserer Beziehung nachdenken zu lassen.
Zum selben Zeitpunkt als die Kollegin in mein Leben trat, fing auch das an. Was davon Ursache und was Wirkung ist, kann ich heut nicht mehr sagen. Find ich die Kollegin nur deshalb so toll, weil sie eben gerade an diesen störenden Punkten so anders ist, so viel mehr denkt wie ich? Oder hat sie erst, durch die Art wie sie ihr Leben lebt, durch die Art wie sie fast übersprudelt vor Leben, durch ihr unbändige Lust auf Neues, auf Unbekanntes, all diese Gefühle in mir wieder geweckt, die so lang im Koma lagen?
Vielleicht ist nur weil ich ihr zusehe, diese Angst in mir erwacht, stecken zu bleiben in meinem Leben, mich nicht mehr zu entwickeln, zu verenden wie ein Hai, der nicht mehr nach vorne schwimmt um frisches Wasser in seine Kiemen zu bekommen. Ach du Scheiße, jetzt werd ich auch noch poetisch - es is schon weit gekommen...
Ich könnt auch viel positives über meine Frau sagen, so ist das nicht. Wenn ich mein eigenes Geschreibsel so lese, dann fällt mir auf, dass ich tatsächlich nur von der Kollegin zu schwärmen scheine. Aber ich glaub das liegt daran, dass alles positive an ihr mit so wahnsinnig viel Emotion verbunden ist. Das Positive an meiner Frau basiert nach 10 Jahren mehr auf logischen Überlegungen.

Nachdenken, ja, das werd ich. Mit Sicherheit werd ich das. Aber das tu ich schon seit einigen Wochen. Bisher mit dem Ergebnis, dass die Fragen immer mehr werden, die Gefühle immer schwerer zu kontrollieren und die Angst mich zu entscheiden indem ich mich aus lauter Angst einfach nicht entscheide, und so die vielleicht beste Gelegenheit meines Lebens verstreichen zu lassen. Oder aber sie nach Weihnachten wieder zu sehen, irgendwann mal das eine oder andere Bier mit ihr trinken zu gehn und dann im Überschwang der Gefühle und mit geminderter Hemmschwelle den größten Fehler meines Lebens zu machen...

---------- Beitrag hinzugefügt um 19:45 -----------

Ach das sollt ich glaub ich klarstellen: Mit dem größten Fehler hab ich gemeint, Dinge zu sagen, die ich den Rest meines Lebens bereuen könnte. Nichts anderes. Es ist nicht so, dass ich denke, ich könnte meine Frau sexuell betrügen.
Sex, ach je, das klingt jetzt vielleicht seltsam aus dem Mund eines Mannes, aber Sex, klar spielt das ne Rolle, aber das ist nicht das, was diese furchtbare Sehnsucht ausmacht. Wenn ich morgen die Gelegenheit hätte, einfach nur Sex mit ihr zu haben, dann wäre ich kaum in Gefahr.
Es ist einfach nur der unbändige Wunsch ihr Leben zu teilen, ihre ART zu leben zu teilen, daran teilhaben zu dürfen, und ihr diese Strähne aus dem Gesicht zu streichen ;-) Und wenn ich morgen die Gelegenheit hätte, sie zu küssen oder auch nur über ihr Gesicht zu streicheln, dann leg ich die Hand nicht mehr für mich ins Feuer.

Noch vor einem Jahr war ich unheimlich stolz darauf, nicht so zu sein wie es das typische Männer Klischee vorgibt. Ich war stolz darauf mit Sicherheit sagen zu können, dass meine Frau nichts derartiges von mir zu befürchten hat.
Kann mir irgendwer erklären wie sich all das innerhalb eines Jahres so dermaßen ändern kann???
 
unklar
Benutzer98976  Sehr bekannt hier
  • #11
dass sie das Gegenteil der Dinge verkörpert, die mich in meiner derzeitigen Beziehung am meisten stören.
Es ist einfach nur der unbändige Wunsch ihr Leben zu teilen, ihre ART zu leben zu teilen, daran teilhaben zu dürfen

Wenn ich das richtig interpretiere, dann willst Du Veränderung, wieder Neues erleben, Abenteuer - raus aus dem Trott, das Hirn wieder durchblasen und das Leben in vollen Zügen genießen.

Ich glaube, diese Frau ist nur Dein Stammhalter für diese Sehnsucht. Du projezierst einen Teil von Dir auf sie, den Du glaubst, allein nicht aktivieren zu können. Wieviel einfach ist das mit jemand anderem, bei dem man einfach nur teilen - oder sind wir doch ehrlich und sagen: zurücklehnen und konsumieren - muss. Keine eigene Anstrengung. Und vor allem - eine Trennung, nach 10 Jahren. Einen krasseren und deutlicheren Umschwung könnte es kaum geben, die gefühlte Freiheit würde direkt explodieren und da sein...immerhin hat man die äußeren Rahmenbedingungen so stark geändert, also muss ja auch innen was passieren. Oder etwa nicht?

Ich seh hier nur Symptome und Veränderungsdrang an der falschen Ecke.
Was DU brauchst, sind Veränderungen von innen heraus. Und die kannst Du Dir auch selbst geben, ohne neue Partnerin. Dauert länger, klar. Vielleicht sagt die 'alte' Partnerin dann auch "Wieso willst Du das jetzt, warst doch sonst nie so" und versucht, zu bremsen. Mit einer Neuen wäre die Erfindung und Entwicklung Deines neuen alter Ego so viel schneller zu erreichen, klar.
Aber ist es das auch wert? Ich denke, die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Du diese Art zu Leben auch jetzt leben kannst. Mit Deiner Frau. Nimm sie doch einfach mit auf Deine Reise, oder geh mit gutem Beispiel voran.
Probier was Neues aus, nimm sie mit oder erzähl ihr begeistert davon. Paare, die lange Bestand haben, lassen einander an Entwicklungen teilhaben und durchschreiten sie gemeinsam, versuchen immer, sich für den anderen zu interessieren und ihn zu unterstützen. Erst wenn Deine Frau das auch nach, sagen wir, zwei Jahren, nicht tut - dann würde ich überlegen, ob nicht doch jemand anderes besser zu mir passt.
Aber so gibst Du ihr und euch doch gar keine Chance, gemeinsam zu wachsen und wieder lebenshungrig und neugierig zu werden.

Und vor allem gehst Du den feigen Weg, der auch für Dich am wenigsten Potential bietet - denn wenn Du Dir selbst die neue Art aufbaust, den Lebenshunger wieder zu leben getraust, dann wirst Du viel mehr daran wachsen, als wenn Du einfach mal die Frau austauschst, damit sie bitteschön Dein Leben ändert.
Zumal ich Dir prognostiziere: Wenn Du Dir die Neue krallst, trennt ihr euch spätestens nach 2 Jahren [ich tippe eher noch auf 1 Jahr] - nämlich dann, wenn Du realisierst, dass Du nur ein Bild auf sie projeziert hast und sie Dir nicht immer weiter 'das Neue' füttert, nachdem Du so begehrst. Der muss nämlich von innen heraus kommen.

Es gibt störende Dinge in Deiner Partnerschaft? Fang bei Dir selbst an, wenn Du Änderung willst. Und motz dann nicht rum, wenn Deine Partnerin nicht gleich mitzieht, nur um eine Ausrede zu haben, Dich dann doch zu trennen. Du machst 50 Prozent der Dinge in eurer Beziehung aus, die Dich stören, denn ohne Dich wären sie gar nicht möglich. Und diese 50 Prozent nimmst Du mit, selbst wenn Du Dich trennst.

PS: Warum ich so hart mit Dir ins Gericht gehe:
Den Kontakt zur Arbeitskollegin einzustellen ist ebenfalls praktisch unmöglich. Die komplette Lebenssituation lässt einen Ortswechsel, Arbeitgeberwechsel, ja sogar einen Projektwechsel praktisch nicht zu. Und die Zusammenarbeit mit ihr wird sich, wenn sie nicht geht, für die nächsten 2 bis 3 Jahre nicht vermeiden lassen. Davon abgesehen weiß ich nicht, ob ich die Kraft hätte, diesen Schritt zu gehn. Aber wie gesagt, die Frage stellt sich eigentlich nicht.
Und wenn ich morgen die Gelegenheit hätte, sie zu küssen oder auch nur über ihr Gesicht zu streicheln, dann leg ich die Hand nicht mehr für mich ins Feuer.
Merkste was? Du lügst Dir grad selbst in die Tasche.
Du WILLST keinen Wechsel, weil Du das Fremdgehen schon aktiv planst. Weil Du den einfachen Weg gehen willst. Reiss Dich zusammen!
 
RedHair
Benutzer110341  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Vorneweg: Ich bin jünger als du, ich kann mich nur ansatzweise in deine Situation reindenken und reflektiere das Ganze natürlich auch aus meiner eigenen Beziehung zu meinem Freund heraus.

Einerseits würde ich mir mal vor Augen führen, was ich mal an dem geliebten Menschen (in diesem Fall deiner Frau) gefunden habe. Ich habe früher sehr viel geschrieben, einfach nur für mich. Dabei waren zwar keine Tagebucheinträge, aber dafür öfter Briefe. Die ich allerdings nie abgeschickt habe. In denen habe ich beschrieben, was ich an bestimmten Menschen (wer mir eben durch den Kopf ging) schätze/ liebe oder was ich verachte.
Vielleicht hast du auch so etwas. Du wirkst sehr reflektiert, vielleicht schreibst du auch selbst. Oder du hast alte Briefe, die Ihr beiden euch geschrieben habt. Das könnte dir einen Anhaltspunkt geben. Zum einen kann es dir helfen (wenn du das zulassen kannst), alte Gefühle und Nostalgie wieder aufleben zu lassen. Das scheint es ja auch zu sein, was du an deiner Kollegin so schätzt. Du schwärmst nostalgisch für einen Lebensentwurf, der dir gefällt, aber den du nie verwirklicht hast. Du hast stattdessen einen anderen Weg eingeschlagen.
Zum anderen kann es dir auch zeigen, was sich in deiner Beziehung geändert hat. Manche Dinge siehst du jetzt vielleicht ganz anders als früher.

Letztlich hilft dir allerdings wirklich nur ewiges Grübeln. Darüber, wo du dich in zehn Jahren siehst. Wenn du mit deiner Frau zusammen bleibst, aber auch, wenn du dich an deine Kollegin bindest. Nachdenken geht eben jetzt in der (meist) arbeitsfreien Zeit recht gut, weil du da zumindest etwas Abstand von deiner Kollegin gewinnen kannst (schätze ich, oder?). Demnach geht da reflektieren gerade in dieser Familienphase ganz gut. Aber natürlich kann das auch nach hinten losgehen und eben wegen der sentimentalen Phase der Weihnachtszeit überwiegt der Wunsch nach Veränderung und Neuland.
Aus meiner Situation heraus (4 Jahre Beziehung) würde ich sagen: irgendwann übermannt dich das Ganze auch vor deiner Frau. Dann solltest du mit der SPrache rausrücken, such dir allerdings einen ruhigen Moment und stell dirch auf Nachfragen, traurige Gesichter und ein langes Gespräch ein. Wenns blöd läuft sogar auf Wutausbrüche. Ich weiß, ich könnte das in meiner Beziehung ansprechen. In deutlich (deutlich deutlich) abgeschwächter Form habe ich das auch schon gemacht. Ich wollte Verständnis bekommen, habe ich auch.
Vielleicht reicht dieses Gespräch aus, um dir wieder zu zeigen, was du an deiner Frau schätzt. Oder sie hilft dir bei deiner Entscheidung indem sie analysiert, was dir fehlt. Denn so wie es klingt ist eure Beziehung auf jeden Fall noch zu retten, also ihr lebt nicht seit mehreren Jahren nebeneinander her. Also will sie vielleicht versuchen auf dich einzugehen um etwas an sich und an dir zu verändern. Und wenn das dann passiert, indem man sich zu einer Paartherapie entscheidet, dann hat das ja auch sein Gutes.
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Find ich die Kollegin nur deshalb so toll, weil sie eben gerade an diesen störenden Punkten so anders ist, so viel mehr denkt wie ich? Oder hat sie erst, durch die Art wie sie ihr Leben lebt, durch die Art wie sie fast übersprudelt vor Leben, durch ihr unbändige Lust auf Neues, auf Unbekanntes, all diese Gefühle in mir wieder geweckt, die so lang im Koma lagen?

Diese Sätze erwecken aber wirklich den Eindruck, als wäre da mehr dahinter als reine Schwärmerei.
Wie gefällt dir denn DEIN Leben? Dein Job? Dein Alltag? Bist du gelangweilt?
Du suchst keine neue Frau, sondern ein anderes Leben, glaube ich.

Du siehst deine fröhliche Arbeitskollegin und spürst ihre Energie und wünscht dir genau das auch für dein Leben. Nur wirst du die nicht bekommen, wenn du mit ihr zusammen bist, sondern lediglich, wenn du anfängst, dein eigenes Leben in die Hand zu nehmen und Dinge zu tun, die dir Spaß machen, neugierig zu sein und Neues zu probieren.
Am besten mit deiner Ehefrau zusammen.

Ich glaube, unklar hat da mit ihrer Vermutung wirklich Recht.
 
S
Benutzer109098  Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Dein Problem einfach mal rational betrachtet:

Etliche Studien sagen im Grunde nichts anders als, wenn du glücklich sein willst, heirate und bleibe verheiratet.

Zum Beispiel eine Studie von Linda J. Waite, Don Browning, William J. Doherty,
Maggie Gallagher, Ye Luo, and Scott M. Stanley
(Quelle: http://www.americanvalues.org/html/r-unhappy_ii.html):

Ist en Paar unglücklich verheiratet, so liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sie fünf Jahre später glücklich verheiratet sind bei 64% aber nur bei 19% wenn sie sich scheiden liessen und wieder verheiratet sind.

Wer unglücklich verheiratet ist, hat drei Möglichkeiten:
a) nichts tun und die einfach Zeit verstreichen lassen
b) aktiv Eheproblem versuchen zu lösen
c) andere Betätigungen finden, welche einen glücklich machen

Alle drei Möglichkeiten führen nach einer gewissen Zeit zu einer glücklicheren Ehe.

Viele andere Studien sagen ändliche Dinge aus, wie zum Beispiel, dass verheiratete Menschen eine erhöte Lebenserwartung haben, verheiratete Männer verdienen mehr Geld als unverheiratet in einer äquivalenten Position, Scheidung erhöht die Selbstmordrate etc.

Also das einzige was ich dir raten kann, wenn du glücklich sein willst, bleib mit deiner Frau zusammen.
 
F
Benutzer113432  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #15
Also über Saubermanns Antwort musste ich wirklich lachen. Nicht weil das irgendwie daneben wäre, was du schreibst, sondern weil das so unglaublich meine Art zu denken trifft. Ich bin tatsächlich jemand, der die Welt eigentlich in Prozenten mißt, und hinter jeder Entscheidung eine Gauß-Glocke sieht ;-) Danke Mann, dein Beitrag hat echt Überzeugungspotential :smile:
Im ernst, ich wünschte ich könnte auch in dieser Sache zumindest halbwegs analytisch bleiben. Klappt im Moment nicht so wirlich. Sind vielleicht die Hormone, oder Weihnachten, oder beides...

Unklar ich bin dir dankbar für die klaren Worte und ich erwarte hier bestimmt nicht nur Mitleid. Ich denke auch, dass an praktisch allem, was du sagst, Wahrheit ist. Ja ich suche ein anderes Leben, obwohl mein Beruf der beste der Welt ist und ich ihn für nichts eintauschen würde. Es ist mehr das Leben drum herum. Das ist zu sehr auf sie zugeschnitten, zu wenig meins. Natürlich ist das zu einem großen Teil auch meine Schuld. Natürlich hab ich es in der Hand, das zu ändern - oder es zumindest zu versuchen.
Auch wenn du sagst, ich würde das Fremdgehen schon aktiv planen, bist du nicht so weit von der Wahrheit weg - abhängig davon wie man Fremdgehen definiert. Ich hab schon gesagt, Sex ist nicht das, was mich primär reizt, zumal der Sex mit meiner Frau über die Jahre vielleicht seltener, aber nicht schlechter geworden ist. Nein in der Form würde ich nicht fremdgehen, aber wenn du sagst ich würde mit so Aussagen wie "wenn ich die Chance hätte sie zu Küssen, wer weiß..." das ganze schon planen, dann muss ich gestehen, dass ich mich bei genau derartigen Verhaltensmustern selbst schon ertappt habe. Nicht was küssen oder Fremdgehen angeht, aber das Muster an sich, schon vor einer eigentlich falschen Tat selbst darüber nachzudenken, wie gern man doch würde, sich dann einzureden, man könne wohl nicht widerstehen, und dann die Situation tatsächlich selbst aktiv herbeizuführen... Ja, ich glaube ich weiss was du meinst.

ABER - das große Aber, musste ja kommen - so wenig falsch wie das zu sein scheint, was du sagst, so wenig glaube ich, dass du damit alles umfasst. Wenn ich nur glaube, dass sie mich aus dem Alltag reisen könnte, den ich nicht mag, warum werden dann im wahrsten Sinne des Wortes und wie bei einem 16 jährigen meine Knie weich, wenn sie mich anlacht?
Wenn es nur die Veränderung in meinem Leben ist, die sie verkörpert, warum fühl ich dann diesen Stich in meinem Bauch wenn ein anderer Kerl sie umarmt?
Wenn sich alles nur um die Veränderung in meinem Leben dreht, warum frage ich mich dann die ganze Zeit, ob sie wohl einigermaßen glückliche Weihnachten erlebt, dort drüben in London, oder ob ihre Verwandten ihr wohl tatsächlich so auf die Nerven gehn, wie sie das befürchtet hat?

Dazu kommt ein weiterer Punkt. Eines der Dinge, die mich stören, neben meinem Leben, an dem ich ja vielleicht was drehen kann, sind ihre Ansichten zu gewissen Dingen. Die Dinge, die in meinem Leben die absolut zentrale Rolle einnehmen, Dinge wie Freundschaft, der Austausch mit anderen Menschen, die Offenheit für andere Ansätze, Meinungen, Lebensweisen, diese Dinge sieht meine Frau in einer völlig anderen Weise. Nicht dass das über Nacht so gekommen wäre, aber ich hab diese Entwicklung vielleicht übersehen, wohl eher übersehen wollen. Und genau hier hat die Kollegin ihre absoluten Stärken, genau hier scheint sie der wundervollste Mensch zu sein, der mir je begegnet ist. Ich hatte zuerst geschrieben "ist sie", aber das dann doch lieber in "scheint sie zu sein" geändert. Ich weiss grad nicht mehr wirklich viel mit Sicherheit.

Wir haben tatsächlich definitiv nicht an einander vorbei gelebt, es gab sehr viele schöne Momente in unserer Ehe, also auch im letzten Jahr. Es sind die zentralen, die für mich zentralen Dinge des Lebens, in denen wir uns unglaublich zu unterscheiden scheinen.

Alles was ihr seht, scheint für mich nicht falsch zu sein, aber eben nur ein Teil der Wahrheit. Es ist das Leben, ja, aber irgendwie scheint es auch der Mensch zu sein.
Ich hoff ihr fragt euch jetzt nicht, warum ich überhaupt an eurer Meinung intressiert bin, wenn ich ja eh schon meine eigene habe. Die Antwort ist, ich hab keine eigene. Das was ich hier sage kommt nicht von jemandem, der weiss, was Sache ist, der in sich selbst sieht und dort die Antworten findet. Ich rate mehr oder weniger genau so rum wie ihr, guck mir die Sympthome an und versuch meine Schlüsse zu ziehn. Als unmittelbar Betroffener gelingt mir das glaub recht schlecht. Deshalb glaub ich hilft der Austausch hier unheimlich weiter.

Danke
 
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cherish
Benutzer92087  (37) Meistens hier zu finden
  • #30
Mach eine Paartherapie. Über die Arbeitskollegin kannst du hinweg kommen, sofern du ein paar Aspekte, für die diese Schwärmerei steht, in deine bestehende Beziehung implementierst. Wenn es nicht klappen sollte, dann kannst du immer noch alles hinschmeißen.

Das wollte ich dir auch vorschlagen. Oder geh alleine zu einem/r Therapeut/in. Das hilft, auch wenn man es zuerst nicht glaubt.
Ich habe unlängst mit meiner Verwandtschaft geredet, einer Tante, sie ist Therapeutin, und das Gespräch hat sich so nebenbei ergeben. Wir haben über Beziehungen geredet und ihre Ratschläge waren so analytisch, durchdacht und von einem guten Standpunkt aus. Und dabei war das kein Beratungsgespräch.
Was ich damit sagen will: Ich denke du bist selbst gerade in einer so verstrickten Situation, dass du selbst nicht raus kannst.
Dir wird es helfen, deine verstrickten Gedanken zu entwirren und damit die Grundlage einer Entscheidung zu bekommen.
Vielleicht ist es sogar besser, wenn du dich vorerst alleine beraten lässt.
 
B
Benutzer101346  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #31
Halli hallo nochmal,
also habe diesen Thread komplett verfolgt und kann FFG immernoch sehr gut verstehen, weil ich vielleicht ein (ebenso) tiefempfindender emotionaler Mensch bin. Habe schon so viele einschneidende Vernunftentscheidungen in meinem Leben getroffen, also entgegen wie das Herz entschieden hätte und bin deshalb trotzdem kein glücklicherer Mensch. Und was gewisse Entscheidungen betrifft, frage ich mich heute noch, wo stände ich heute in meinem Leben wenn ich mein Herz entscheiden lassen hätte. Nur damit ihr einen Eindruck bekommt, dass es wirklich um eine weitreichende Entscheidung ging: bin damals mit 20, mitten in der Ausbildung von meiner (mehrjährigen) Urlaubsliebe schwanger geworden. Er wollte eine gemeinsame Zukunft, wo und wie auch immer! Tja, ich entschied mich für die sichere Variante und bin seit der Geburt an bis heute noch alleinerziehend!
Nun wieder zum Thema: na klar verstehe ich auch diejenigen die der Meinung sind und dir dazu raten deine Ehe aufrecht zuerhalten und all die Analysen dazu sind auch berechtigte Argumente. Aber andersrum könnte man die Analyse auch aufrecht erhalten, irgendwie muss ja vorher schon was nicht gestimmt haben, ansonsten wärst ja nicht anfällig für was anderes/neues! Bekannte These, oder? Seht ihr, man kann es drehen wie man will, tu das wobei du dich jetzt am wohlsten fühlst oder leite den Schritt der Erleichterung ein, der zum besseren Wohlbefinden führt! Denn man kann weder durch Herz-noch Verstandesentscheidung voraussehen, welchen Weg du auch immer einschlägst, was dich am Ende der Situation glücklicher macht. Und darum geht es doch, glücklich und zufrieden will jeder einzelne von uns sein.
Mag jetzt auch der Einwurf kommen, dass du zuerst deine Frau unglücklich machst wenn du dich nach zehn jahren "glücklicher" Beziehung trennst. Ich glaube kaum, dass du sie auf Dauer glücklicher machst, weil die Moral- und auch Wunschvorstellung der Menschheit ist ein Leben lang zusammenzubleiben und du aufgrund dessen die Ehe mit guter Absicht aufrecht erhälst, aber statt dessen immer an diese für dich verlorengegange Chance denkst. Und diese Chance ja momentan die volle Erfüllung für dich symbolisiert, bzw du nicht ausschließen kannst ohne Erprobung, dass du wenn du diesen Weg wählst der glücklichere für dich wär.

Irgendwie schien es mir nämlich so das der Großteil der Beiträge eher dazu tendiert die "Vernunftentscheidung" zu treffen und da ich dich und deine Beweggründe (auch wenn diese rein auf emotionaler Basis beruhen) sehr gut nachvollziehen kann, sah ich mich berufen ein Plädoyer (richtig geschrieben)? :smile: für dich zu halten. Es gibt kein geschriebenes Gesetz für richtige oder falsche Gefühle, aber es gibt unser Gewissen und damit müssen wir ein Leben lang auskommen.
 
B
Benutzer101346  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #32
Hey mich würde brennend der Stand der Dinge interessieren? MFG
 
R
Benutzer67789  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #33
so ich hab jetzt fast alles durchgelesen..ne schlappe stunde gebraucht ;-)

und ich danke becci herzlichst für den eintrag!

meine lebensmotto lautet: ES GIBT KEINE FALSCHEN ENTSCHEIDUNGEN !!! aus jeder entscheidung folgt eine andere erfahrung..und jede erfahrung bringt einen weiter im leben...

meine situation ist mit deiner zwar net vergleichbar, aber:
ich habe 2 jahre in einer beziehung gelebt, hab mich in einen anderen typen verliebt (der sich als vollidiot entpuppte) und die beziehung beendet.
Durch den kerl habe ich mich endlich wieder gespürt, hatte emotionen und war endlich wieder bei MIR, habe gemerkt, dass ich nur aus vernunft noch mit dem anderen zusammen war. Ich habe gemerkt: "das hier ist MEIN leben! Ich sollte nur tun was mich glücklich macht und meinem herzen folgen!"

nachdem der typ mich sitzen gelassen hat war ich natürlich erst am boden aber dann hab ich meine freiheit genossen, die sau rausgelassen :smile: und jetzt habe ich wieder eine beziehung und bin viiiel glücklicher als zuvor...

so wars bei MIR... ich will dich jezt nich dazu überreden deine frau zu verlassen, aber ich will dir sagen, dass es manchmal das beste ist, seinen instinkten zu vertrauen...

ps: die "rosarote frau" ist doch wie ein stückchen geilster sahne-schoko-kuchen an den du nich ran darfst...aber du wirst nich aufhören an ihn zu denken, wenn du nich probiert hast...
--> klingt versauter als es gemeint is.. ich will sagen: lass deine gefühle zu, verdränge sie nicht sondern nehme sie an, als etwas das zu dir gehört und lerne sie lieben (die gefühle), sonst kommst du vllt nie zur ruhe
 
F
Benutzer113432  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #34
Also wenn ich eines tue, dann dieses Leben mit all seinen Ecken, Kanten, schmerzhaften Stellen, mit all dem Chaos, das es mit sich bringt, mit allem, was es mit mir anrichtet, von ganzem Herzen zu lieben :smile:
Ich würd nichts davon hergeben wollen.

Was falsche Entscheidungen angeht, da hab ich auch so meine eigene Ansicht. Was wir tun, jede Sekunde unseres Lebens, ist Entscheidungen zu treffen. Aber nie kennen wir das ganze Bild, das wir bräuchten, immer sind es nur Ausschnitte, Bruchstücke. Den Rest müssen wir erraten, schätzen, was auch immer. Die Spieltheorie nennt das "Entscheidung unter unvollständiger Information". Und so kommt es, dass vieles, was wir entschieden haben, sich am Ende als "falsch" entpuppt, in dem Sinne, dass eine andere Entscheidung für uns zu einem besseren Ergebniss geführt hätte. Trotzdem war die Entscheidung aus einem anderen Blickwinkel absolut "richtig", weil wir mit all der Information, die wir zu dem Zeitpunkt hatten, als die Entscheidung getroffen werden musste, so entschieden haben, dass wir das für uns beste Ergebnis mit der größtmöglichen Wahrscheinlichkeit erzielen.

Die einzig falsche Entscheidung, die jemand treffen kann, ist meiner Ansicht nach eine Entscheidung, bei der man - aus welchen Gründen auch immer - nicht alle verfügbare Information berücksichtigt, oder sie grob falsch einschätzt. Vielleicht weil man aus Angst oder aus Faulheit nicht bereit war, alles zur Verfügung stehende offen und klar zu betrachten.

Vielleicht hab ich an irgendeiner Stelle des Weges eine falsche Entscheidung getroffen... Soll nicht wieder vorkommen! ;-)

Der Stand der Dinge hat sich nicht wesentlich verändert. Die letzten Tage hab ich nicht gearbeitet, war zuhause, viel Zeit zum Nachdenken, viel Zeit zum Reden. Gute Gespräche, schlechte Gespräche.
Die Kollegin arbeitet erst nächste Woche wieder, was mir noch ein wenig Abstand gibt. Alles weitere wird man sehn.
Ich hab heute nicht mehr Antworten als vor einer Woche.

Wie ist das mit dem Sahne-Schoko-Kuchen? Ich nehme meine Gefühle an, auch wenn ich wesentlich stolzer sein könnte, wenn ich meiner Frau auch im Geiste immer treu sein könnte. Aber wenn dann nun einmal dieser Schoko-Kuchen des Weges kommt, muss man ihn wirklich probieren? Wohl wissend, dass dir nach einem Stück schlecht werden könnte? Oder sollte man ihn lieber vorbeiziehen lassen, und beim soliden Schnitzel bleiben? ;-)
Das ist ja eben die Frage, die wohl jeder von uns so oft für sich selbst beantworten muss.
Die Entscheidung für das Sichere, Gewohnte, Bekannte, durchaus Schöne und manchmal vielleicht Langweilige?
Oder das Risiko, die große Chance auf viel weniger, und die kleine kleine Chance auf viel viel mehr?
Lieber ewig halbwegs zufrieden? Oder oft zu Tode betrübt, aber vielleicht auch ab und zu ganz ganz oben?
 
B
Benutzer101346  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #35
Hey lieber Threadstarter wie ist das neue Jahr bei dir begonnen? Hast du eine Entscheidung getroffen, oder sogar schon gehandelt? LG
 
P
Benutzer101781  Verbringt hier viel Zeit
  • #36
Hast du nicht gesagt, dass du mit deiner Kollegin noch eine Weile zusammen arbeiten wirst? Dann hast du ja eigentlich Zeit. . . Du könntest also versuchen die Tipps der anderen umzusetzen und dein Leben mit deiner Frau etwas umkrempeln, anschieben, spannender machen, neu entdecken, aufleben lassen, bunter gestalten usw.
Und wenn du das alles ausprobiert hast, kannst du immernoch schauen wie es mit deinen Gefühlen steht. :cool:
 
F
Benutzer113432  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #37
Ja das kann ich wohl, das könnt ich wohl Patty, vielleicht... ;-)

Ich würd wirklich mal erzählen, aber der Januar war ziemlich stressig (arbeitstechnisch, nicht beziehungstechnisch - obwohl, da vielleicht auch hier und da...), und jetzt bin ich tot müde.
Aber ihr seht, ich schau ab und zu hier mal wieder rein.
Und ich werd mal erzählen, demnächst. Viel spannendes gibts allerdings nicht, also macht euch nicht zu viele Hoffnungen ;-)

Gute Nacht.
 
F
Benutzer113432  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #38
Hey zusammen,

ich hatte ja versprochen mal wieder zu schreiben und irgendwie scheint das grade ne gute Gelegenheit zu sein. Nicht wundern über die Uhrzeit, ich bin in USA ;-)

Sie hat nen Freund. Sie hats mir vor noch nicht all zu langer Zeit erzählt. Ist schon verrückt. Ich meine, ich bin verheiratet und sie ist nichts weiter als meine Arbeitskollegin. Und sie hat nen Freund. Wen intressierts?
Das alles scheint keinen Sinn zu machen. Es schien wirklich leichter zu werden die letzten Wochen. Ich hatte schon gesagt, dass ich momentan sowieso keine Veränderung in irgend ner Form herbeiführen kann, weil meine Frau im April ihr Examen schreibt und ich ihr das keinesfalls vorher antun kann. In diesem Gefühl, grade sowieso nichts tun zu können fühlt man sich ganz wohl. Ich hab die Zeit, die Gespräche, die "Freundschaft" mit der Kollegin genossen und innerlich, ja innerlich hab ich eigentlich immer mehr den Eindruck gewonnen, daß ich es schaffen könnte, mit meiner Frau, mit unserer Ehe. Irgendwie hat sich das alles ganz vernünftig und gut angefühlt.
Und jetzt sagt sie mir, dass sie nen Freund hat und jetzt ratet mal - ja, es tut unheimlich weh. Fragt blos nicht warum, ich versteh das auch nicht. Scheint keinen Sinn zu ergeben. Aber wenn ich mir vorstelle wie sie einen anderen küsst... Besser nicht dran denken. Wir Menschen sind schon kranke Wesen - zumindest einige von uns.

Ich will jetzt nicht drüber spekulieren, ob sie vielleicht nie was für mich empfunden hat. Dann wäre ja sowieso alle Grübelei meinerseits sinnlos. Wahrscheinlich ist das tatsächlich so. Aber ich könnte mir ja auch einreden dass sie eigentlich ganz gerne mit mir hätte, aber was soll sie denn tun, wenn da diese Ehering an meiner Hand ist... aber alles Spekulieren wär doch nur geprägt von meinen Hoffnungen, Ängsten,... Ich hab nicht das Gefühl, dass ich eine klare Sicht auf die Dinge hab in dem Fall.

Ich werd damit klarkommen, mit Sicherheit werd ich, ich mein es ändert sich ja eigentlich nichts in meinem Leben. Ich hatte ja eh nicht die ehrliche Hoffnung, oder den Plan, in irgend einer Form mit ihr was anzufangen. Oder doch? Weiß der Teufel.

Wir haben uns super unterhalten, ne Ewigkeit. Es war ein wunderbares Gespräch. Super locker, super witzig. Und dann, mittendrin, erwähnt sie das so, einfach nebenbei. Ich glaube es wäre ein Wunder wenn sie nicht bemerkt hätte, da ich erst mal ne Minute gebraucht hab um mich wieder zu sammeln. Ich hab versucht, locker zu bleiben, aber naja, wenn das gelungen ist verdient ich nen Oscar.
Grade hab ich wirklich das Gefühl, dass ich damit klarkommen werd. Ich mein, was bleibt denn auch anderes? Aber ich hab grade das unheimliche Verlangen, es ihr zu erzählen, die ganze Geschichte. Auch hier weiß ich nicht warum. Ist nicht rational. Ich mein, was würde das bringen? Würde die Dinge wahrscheinlich nur komplizierter machen. Aber trotzdem würd ich das unheimlich gerne. So was sagen wie, hey, ich glaub du weißt das soweiso schon aber... Laß es uns wie erwachsene Menschen behandeln. Ich bin verheiratet, du hattest wahrscheinlich eh nie Interesse an mir in der Form, trotzdem solltest du wissen, daß ich dich für einen verdammt besonderen Menschen halte. Irgendwie so was. Wer weiß, wie gesagt, im richtigen Moment, nach 2 Bier, vielleicht werd ich das tun. Vielleicht nicht. Ich hab keine Ahnung.

Ich bin grad ein wenig aufgewühlt, wahrscheinlich merkt man das wenn man meinen Text liest. Wie dem auch sei, so sieht das aus heute. Ach ja, es wär doch auch langweilig, wenn das Leben zu einfach wäre ;-)

Falls das hier noch irgendwen intressiert, falls noch jemand was zu sagen hat dazu, ich freu mich über jedes Statement, jeden Hinweis, jede Meinung, jeden guten Ratschlag, und jede Kritik.

Ich werd dann mal schlafen gehn. Wenn ich das Fenster aufmach hör ich die Niagara Falls in die Tiefe rauschen ;-) Sorry, ich will hier kein auf dicke Hose machen, ich find das nur so aufregend, ich mußte das kurz loswerden :smile:
Gute nacht.
 
K
Benutzer113206  Verbringt hier viel Zeit
  • #39
Ich will jetzt nicht drüber spekulieren, ob sie vielleicht nie was für mich empfunden hat. Dann wäre ja sowieso alle Grübelei meinerseits sinnlos. Wahrscheinlich ist das tatsächlich so. Aber ich könnte mir ja auch einreden dass sie eigentlich ganz gerne mit mir hätte, aber was soll sie denn tun, wenn da diese Ehering an meiner Hand ist...
Vielleicht freut sie sich gerade auch wegen dir, dass sie jetzt vergeben ist. Klare Verhältnisse. Es wäre ja nicht grade schön, ne Ehe zu zerstören. Und was hätte sie dir zu bieten gehabt? Nur den Versuch einer Beziehung, die nach drei Monaten auch hätte scheitern können. Und dann wäre alles dahin, Ehe, Beziehung, Freundschaft.
Nene. Ich glaube, in solchen Dingen ist man dann doch lieber zurückhaltend. Und wer weiß, was ihr Freund drauf hat? Vielleicht ist das auch ein super Typ.

Ich denke, du hast einen Traum verloren. Aber das war ein ziemlich egoistischer. Eure Freundschaft wird unter diesen klaren Verhältnissen vielleicht sogar noch besser. Ihr sagen, dass du etwas für sie gefühlt hast, würde ich - wenn überhaupt - jetzt noch nicht. Das ist unfair ihr gegenüber. Wie schwer könnte das einen Beziehungsstart mit ihrem neuen Freund machen, wenn sie auch Gefühle für dich hätte.

Ich finde es gut, dass ihr euch von nun an auf Augenhöhe begegnen könnt. Wenn ihr jetzt immer noch nicht vom anderen lassen könnt, dann müssen beide gleich (oder ähnlich) viel opfern. Und dann ist auch klar - falls das wirklich jemals ein Thema wird zwischen euch - dass es beide wirklich, wirklich wollen.
 
Ahoi =)
Benutzer87146  (39) Meistens hier zu finden
  • #40
Hi,

habe mich jetzt durch den ganzen Thread durchgearbeitet und muss sagen: Die Geschichte ist wirklich klassisch! Ich glaube jeder, der mal in einer längeren Beziehung gesteckt hat, hat sich zwischendurch nochmal verliebt. Mir ist das auch schon passiert. Klingt jetzt vielleicht für Dich unglaublich, aber ich weiß aus Erfahrung, dass diese Gefühle wieder vorbei gehen. Deshalb würde ich Deiner Kollegin auch nichts sagen, Du kannst dadurch nichts gewinnnen!
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #41
Aber ich hab grade das unheimliche Verlangen, es ihr zu erzählen, die ganze Geschichte. Auch hier weiß ich nicht warum. Ist nicht rational. Ich mein, was würde das bringen? Würde die Dinge wahrscheinlich nur komplizierter machen. Aber trotzdem würd ich das unheimlich gerne. So was sagen wie, hey, ich glaub du weißt das soweiso schon aber... Laß es uns wie erwachsene Menschen behandeln. Ich bin verheiratet, du hattest wahrscheinlich eh nie Interesse an mir in der Form, trotzdem solltest du wissen, daß ich dich für einen verdammt besonderen Menschen halte. Irgendwie so was. Wer weiß, wie gesagt, im richtigen Moment, nach 2 Bier, vielleicht werd ich das tun. Vielleicht nicht. Ich hab keine Ahnung.

Ich rate dringend davon ab, es ihr zu erzählen. Zumindest jetzt zu diesem Zeitpunkt. Irgendwann vielleicht, wenn du wirklich über sie hinweg bist, aber bloß nicht jetzt. Das macht die Sache nur noch komplizierter. Außerdem hast du ja für dich beschlossen, die Sache ruhen zu lassen, also willst du mit dem Akt ja nichts erreichen und es dient nur dazu, ihr eine Freude und dir Luft machen. Lass es, ganz ehrlich. Du kannst dich dadurch in ein ganz blödes Verhältnis schiffen.
 
B
Benutzer115483  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #42
Hallo FFG,

habe heute erst deinen Thread gelesen und freue mich, dass sich für dich dein Problem mehr oder weniger von selbst gelöst hat.

Ich habe in mienem Freundeskreis schon oft solche Situationen miterlebt. Auch ich habe mich mal gefragt "War das jetzt schon alles? Ist das wirklich der Mann für die Ewigkeit oder gibts da eventuell jemanden irgendwo da draußen der vielleicht noch besser zu mir und meinem Leben passt?"

Die Erfahrung, die ich gemacht habe ist, dass sich jeder irgendwann mal mit solchen Gedanken auseinandersetzt und nicht immer liegt es daran, dass man gerade jemanden getroffen hat, der einem völlig den Kopf verdreht hat. Es gibt halt auch Menschen, die einfach so dazu niegen, ein bißchen vor sich hin zu grübeln.
Was ich aber bemerkt habe (auch in deinen Beiträgen) ist, dass manche Menschen eine Sicherheit wollen. Die die ich kenne würden ihren Partner in einer solchen Situation nicht verlassen, bevor sie absolut sicher sind, dass sie mit einer anderen Person glücklicher werden als sie es mit dem eigenen Partner sind.
Andere dagegen sind so, dass sie wirklich für sich alleine entscheiden. Will ich die momentane Beziehung noch oder nicht? Wenn ja, dann kämpfen sie dafür und bekämpfen alles, was die eigene Beziehung gefährden könnte. Wenn nein, dann trennen sie sich - egal ob es mit einer anderen Person klappt oder nicht. Sie haben einfach für sich gemerkt, dass die momentane Beziehung einfach nicht mehr zu ihnen passt und auch in Zukunft nicht mehr zu ihnen passen wird. Früher oder später wäre es dann sowieso zu Ende gegangen.

So wie ich deine Beiträge interpretiert habe gehörst du zu den ersteren. Einerseits ist das gut, da es zeiogt, dass dir an deiner Ehe zu viel liegt, um sie für etwas Ungewisses aufs Spiel zu setzen. Auf der anderen Seite verhältst du dich aber dadurch doch sehr passiv und kommst irgendwann an den Punkt, an dem du nur noch reagieren kannst.
Was passiert in 4 oder 5 Jahren, wenn die tolle Frau an der Supermarktkasse oder sonstwo dich einfach umhaut und du dich in sie verliebst?
Versteh mich nicht falsch - Gefühle kann man nicht steuern. Vielleicht nennst du mich auch blauäugig oder naiv. Aber wenn der eigene Partner die Sonne im Leben ist, dann vermag kein kleiner Stern so hell zu leuchten, dass du ihn nicht mehr aus dem Kopf bekommst. Verstehst du was ich meine?
Also könntest du anfangen, deine Ehe aktiv zu gesalten und dir mal bewusst zu werden, wie toll deine Frau eigentlich ist. Schließlich hat sie dich vor 10 Jahren so fasziniert, dass du dich in sie verliebt hast und du warst dir in deiner Liebe zu ihr so sicher, dass du sie geheiratet hast (oder hast du das nur gemacht, weil ihr ja schon lange zusammen wart und man das mit Ende 20/Anfang 30 dann halt so macht?).

In eurer Ehe scheint es soweit ja recht gut zu laufen. Du sagst, der Sex ist für deinen Geschmack etwas zu selten. Aber das wird sich auch wieder ändern. Könnte auch daran liegen, dass sie merkt, dass du Sorgen hast und sich deshalb nicht mehr so begehrt fühlt.

Ich an deiner Stelle wäre froh, dass die Kollegen vom Markt ist. Du wirst über sie hinwegkommen - solche schwärmerischen Gefühle kühlen sich ab (ich sprech aus Erfahrung).
Schau nach vorne und fange an zu agieren, damit du nicht wieder in eine scheinbar ausweglose Situation gerätst, in der du irgendwann nur noch reagieren kannst.
 
L
Benutzer101909  Verbringt hier viel Zeit
  • #43
Du bist ziemlich extrem auf das Mädel fixiert und machst dein Glück von ihr abhängig, davon was sie tut und wie sie dich behandelt. All diese kleinen Dinge, die doch unwichtig sind aber eine Prise Emotionen und es gibt eine spontane Selbstentzündung.

Wenn du es ihr sagen willst, wieso nicht? Du brauchst ja nicht allzu konkret werden. Allerdings würd ich mir immer wieder klar machen, dass sie dich als verheirateten Mann betrachtet und falls sie etwas 'Anstand' besitzt, wird sie deine "glückliche" Ehe unter keinen Umständen zerstören wollen. Was bedeutet, sobald du frei bist, könntest du es wagen und offensiver Flirten.

Allerdings kann ich nicht erahnen, wie sie reagiert, ob sie für dich empfindet und ob das ganze nicht nur ein Luftschloß aus Hormonen und falschen Vorstellungen ist.
Mh, du könntest allerdings auch lockere Anspielungen gegenüber deiner Kollegin fallen lassen, von wegen, wenn du nicht verheiratet wärst... aber ich hab da keine Erfahrung und weiß auch nicht wie sie da tickt.

Nicht einfach! Und dass ihr Freund nicht in dein Konzept passt, verständlich.
 
O
Benutzer7854  Verbringt hier viel Zeit
  • #44
Lieber FFG,

ich habe den gesamten Threat durchgelesen und kann nur sagen, dass ich dich sehr gut verstehen kann, da auch mir gerade ähnliche Gedanken durch den Kopf gehen.

Ein kleiner Unterschied zu deiner Situation ist der, dass mein "Objekt" der Begierde vor kurzem single geworden ist und mir - nach meiner Einschätzung - sehr deutlich signalisiert, dass er nur noch darauf wartet, dass ich Beziehungsprobleme habe oder mich von meinem Freund (fast 5 Jahre, wir wohnen seit 2.5 Jahren zusammen) trenne.
Zudem zieht mein Freund bald weg, was die Situation nicht einfacher macht.
Daher kann ich deine Verwirrung durch die Witterung dieser Chance sehr wohl verstehen.

Zum einen freut es mich für dich, dass, im Gegensatz zu mir, sich deine Situation in Luft aufgelöst zu sein scheint.
Ich würde dir allerdings dazu raten, ihr auf keinen Fall von deinen Gefühlen zu berichten. Was tust du, wenn sie die gleichen Gefühle für dich hegt? Verlässt du dann deine Frau? Darüber solltest du dir auf jeden Fall erstmal klar werden.

Das andere - die "Kernthemen" des Lebens. Waren deine Kernthemen schon immer so? Mir scheint, dass die Inkompatibilität zu deiner Frau dich früher nicht gestört hat. Vielleicht wurden diese Kernthemen dadurch so wichtig, dass du gerade in diesen Bereichen etwas vermisst hast in eurer Beziehung? Und nach 10 Jahren Beziehung mit der neuen Frau werden andere Themen zu Kernthemen?

Ich würde dir gerne meine Lösungsvorschläge (work in progress) unterbreiten.
Mir hat ein Gespräch mit meiner Schwester sehr geholfen, es war fast genauso, wie mit einem Therapeuten. Sie kennt mich unglaublich gut und analysierte sofort heraus, was mich an meiner Beziehung stört.
Mittlerweile habe ich das angesprochen und die Situation hat sich sehr gebessert.
Ich kann dir zudem nur dazu raten, etwas Veränderung und Romantik wieder in eure Beziehung zu bringen. In solchen Momenten schaffe ich es gut, nicht mehr an den Anderen zu denken.

Diesen letzten Punkt sollst du unabhängig von der "rosaroten Frau" umsetzen.
 
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