• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Ihre Vergangenheit und unsere Zukunft (Missbrauchsfall)

S
Benutzer92725  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo liebe User und Userinnen.
Ich brauche dringenden Rat. Kurze Vorgeschichte.

Meine Freundin war letzte Woche im Krankenhaus. Sie ist 15 Jahre alt und laut ihrer Geschichte, wurde sie von einem Bekannten etwas fester angepackt. An den Armen und am Rücken. Außerdem wurde sie dann von ihm auf den Boden geschubst. Danach kam sie ins Krankenhaus. Sie kam leicht verwirrt aber wieder am selben Tag ausm Krankenhaus raus. Verletzungen sind nicht sichtbar.

Wir sind noch nicht lange zusammen, 3 Wochen genau. Kennen uns aber schon länger.


Auf jedem Fall wollte sie anfangs nicht von ihrem Krankenhausaufenthalt erzählen. Warum, weshalb wieso ?

Als ich dann jedoch nachgehakt habe, hat sie ein bisschen was von ihrer Vergangenheit erzählt.

Den Mann hatte sie vor 1,5 Jahren schon getroffen. Beim Joggen hat er immer mit ihr geredet. Anscheinend kam es dann mal zu irgendwelchen Belästigungen. Sie hatte diesen dann angezeigt und er bekam ca 1,5 Jahre lang Haft. Wollte dann fragen, was und warum ? Was er mit ihr gemacht hat.

Ich vermute, bin mir eigentlich sicher, dass da sicherlich Gewalt und auch sexuelle Belästigung (vll auch Vergewaltigung) mit im Spiel war. Den 1,5 Jahre kriegt man ja nich schließlich einfach so.

Sie war jedoch von meinen Fragen dann so aufgewühlt, traurig und fast stumm. Dass ich dann nicht weiter nachgefragt habe und das bis jetzt auch so gelassen habe.

Ich hab ihr gesagt, dass ich immer hinter ihr stehen werde, egal was passiert ist. Und dass mir das nichts ausmacht. Sie könne ruhig erzählen, wenn sie möchte.


Sollte man Vergangenheit einfach ruhen lassen oder wie arbeite ich am Besten das Thema mit ihr auf. Denn ich denke, dass die Erinnerungen schon noch sehr mit Angst verbunden sind. Ich will nicht einfach nur nachhaken, hab Angst, dass die Beziehung daran zu Grunde geht.

Einfach warten, irgendwann ergibt sich die Gelegenheit für Sie ?
Es ist ja bestimmt nicht einfach über das Thema zu reden. Für Sie.
Oder wie arbeitet man so ein Thema auf ?



Ich persönlich hätte jetzt noch gewartet und ihr das Vertrauen geschenkt. Irgendwann ist dann die Zeit, wo sie mir dann alles erzählen wird.
Schließlich sollte man ja ehrlich zueinander sein, wenns um so ein Thema geht.
 
klatschmohn
Benutzer16100  (42) Meistens hier zu finden
  • #2
Ich würde ihr einfach signalisieren, dass du bereit bist (wenn du es denn wirklich bist) mit ihr über ihre Vergangenheit zu sprechen- aber sie keinesfalls dazu drängen oder immer wieder nachfragen wirst. Das ist zumindest das, womit ich persönlich die beste Erfahrung gemacht habe.

Mein Freund hat es (unbewusst?) genauso gemacht. Ich weiß, dass ich jederzeit mit ihm über alles sprechen kann, was in meiner Vergangenheit passiert ist. Aber ich weiß auch, dass er mich nicht ständig danach fragt oder ähnliches. Um es bildlich darzustellen sind seine Arme offen aber ich kann selbstständig entscheiden, ob ich das Angebot annehmen möchte oder nicht....dadurch, dass ich es selber entscheiden kann ist es viel mehr wert, wenn ich es annehme.

:smile:. Das passt für mich- muss aber nicht zwangsläufig für deine Freundin passen. Frag sie doch einfach mal, was sie sich von dir wünscht.
 
S
Benutzer92725  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Sprich, ihr die Möglichkeit bieten, sich auszusprechen. Jedoch nicht es erzwingen.
So hätte ich das jetzt auch gemacht. Denke jedoch, dass sie dann nicht sprechen wird.
Dann soll die Zeit es klären. Irgendwann ist es soweit.
 
kickingass
Benutzer91572  Beiträge füllen Bücher
  • #4
Ich kann Klatschmohns Beitrag nur unterschreiben. Genau so habe ich es mir auch gewünscht bzw es bekommen.

Sonst könnte ich dir nur raten:
- Gib ihr die Telefonnummer einer anonymen Beratungsstelle.

Oft ist es einem auch unangenehm mit jemandem zu reden, den man kennt. Das klingt vl blöd, aber ich hab es immer als Makel von mir gesehen, dass mir so etwas passiert ist - niemals hätte ich das einem Mann erzählt, mit dem ich frisch zusammen bin.
 
klatschmohn
Benutzer16100  (42) Meistens hier zu finden
  • #5
Ich habe auch sehr sehr lange gebraucht um mit meinem Freund darüber zu sprechen- das dauert.... das schwierigste ist sicher, es zu akzeptieren, dass sie noch Zeit braucht. Wie gesagt- signalisiere deine Bereitschaft, frage sie, was sie sich von dir wünscht und auch ganz wichtig- versuche sie nicht auf ihre Vergangenheit zu reduzieren:smile:

Versuch sie als das zu sehen was sie ist- und nicht nur das zu sehen, was ihr womöglich passiert ist. Mir hilft das am meisten... :smile:
 
S
Benutzer92725  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
N
Benutzer36283  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Manchmal möchte man einfach nur das der Partner weiß, das mal was gewesen ist - aber nicht genau was war.
Spreche aus eigener Erfahrung.
Das bedeutet nicht gleich, das man dem Partner nicht vertraut...schon alleine das man sagt das mal was gewesen ist, setzt großes Vertrauen vorraus.
Ich habe meinem Partner auch nicht alles gesagt,damals. Nicht mal bruchstücke von dem was mal gewesen ist, als ich klein war.
Als ich aber dann 23 war und mein eigenes Kind hatte, weiß nicht was mich geritten hatte... hab ich doch noch nach fast 18 Jahren eine Anzeige gemacht.
Da war ich gezwungen meinen Partner + meine Eltern aufzuklären. Hätt ich das gewusst, hätte ich meine Klappe gehalten. Aber am ende konnt ich damit besser umgehen.

Sie weiß, das sie mit dir reden kann und ich denke... wenn mal ne situation ist wo sie in erinnerungen ist und es ihr schlecht geht... wird sie mit dir reden. Erwarte aber nicht, dass sie dir jedes Detail erzählt.
 
klatschmohn
Benutzer16100  (42) Meistens hier zu finden
  • #8
Du kannst deine Bereitschaft signalisieren indem du ganz einfach sagst: Wenn du mit mir reden möchstest ich bin da- aber ich werde nicht mehr fragen, denn ich möchte dich nicht drängen. Punkt, reicht meiner Meinung nach schon.

Ja- ich meine die Frage: "Was kann ich für dich tun, welche Reaktion wünscht du dir von mir?" schon in Bezug auf dieses Thema. Ich würde das Thema in einer ruhigen Minute nochmal "kurz" wie oben geschrieben aufgreifen und es danach ihrer Initiative überlassen wann und was sie erzählen möchte :smile:
 
L
Benutzer Gast
  • #9
,,Ich persönlich hätte jetzt noch gewartet und ihr das Vertrauen geschenkt. Irgendwann ist dann die Zeit, wo sie mir dann alles erzählen wird.
Schließlich sollte man ja ehrlich zueinander sein, wenns um so ein Thema geht. ,,-- Ja so sehe ich das auch.Das einzige was ich sie jetzt fragen würde wäre :ashamed:b sie mit einer Freundin darüber redet oder darüber geredet hat.Einfach um sicher zu gehen das sie das thema/ihre Gefühle rauslässt und darüber spricht..oder gesprochen hat.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #10
Im prinzip wurde das Wichtigste schon gesagt.

Ich wollte eigentlich nur meinen Respekt aussprechen, da eine solche Situation und der Umgang damit nicht sonderlich einfach sind. Ich wünsche dir dazu viel Kraft und attestiere dir jetzt einfach mal ins Blaue hinein, dass du einer von den "Guten" bist :smile:
 
S
Benutzer92725  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Nun ist es raus und es war tatsächlich so, wie ich es vermutet hatte. Wie es dazu gekommen ist. Ich lag mit ihr im Bett, hab sie umarmt, gestreichelt und geküsst. Dann floßen die ersten Tränen und ich hab ihr nochmal signalisiert, dass ich für sie immer da bin. Sie immer mit mir reden kann und ich alles für mich behalte (nicht so wie ihr EX) und es nicht weitererzähle. Hab sie gefragt, ob sie nicht ein kleines bisschen erzählen will. Nur ein kleines Stück. Letzendlich hab ich aber gesagt, dass sie das nur machen soll, wenn sie das auch wirklich möchte.

In der selben Nacht hab ich dann eine SMS bekommen mit der Geschichte in 1-2 Sätzen. Sie wurde 2 mal vergewaltigt. Und 1mal wurde sie in einen Keller verschleppt und der Mann wollte sie auch erwürgen. Sie sei deswegen auch nicht am Hals kitzlig (wenn ich sie küsse) sondern das ist ein Schutzreflex. Sie habe immernoch sehr große Angst und sie schämt sich unheimlich für die geschehenen Ereignisse.

Daraufhin konnte weder sie noch ich die Nacht schlafen. Ich denke ich komme weniger bis einigermaßen gut mit der Tatsache klar. Das Wochenende brauchte sie dann für sich (wir haben uns zwar am selben Tag nochmal gesehen - aber es war sehr komisch.) Das ist jedoch glaub ich ganz normal, dass man das einfach nicht in so kurzer Zeit verdauen kann.

Jetzt habe ICH große EGO Probleme und auch Ängste. Ich komm grundsätzlich mit dem Thema klar, ich schaffe das. Aber mein Selbstwertgefühl ist seit dem auf fast 0. Wir haben seit der SMS nicht wirklich groß darüber geredet. Hab mit ihrer besten Freundin darüber sehr viel gesprochen (sie wusste schon Bescheid von früher ...)

Jetzt dreh ich schon halb durch, wenn sie mir mal nicht auf eine SMS antwortet. Denke immer, dass sie mich ignoriert und nicht sehen will. Das stimmt jedoch nicht. Sie hatte vorgestern ihre mündliche Abschlussprüfungen und auch so Schulstress. Aber wir lieben uns, zeigen uns das. Aber haben uns halt seit DIESEM Tag nicht mehr gesehen. Heute sehen wir uns wieder und ich bin schon gespannt.

Ich liebe sie immer noch, möchte aber, dass die ganzen Gedanken wieder verschwinden. Oder dass ich zu 99% damit klarkomme. Oft denke ich darüber nach, was passiert, sollte der Typ nochmal zuschlagen. Habe Angst sie zu verlieren oder einfach auf Grund der Gedanken, irgendwann keine Kraft mehr zu haben.

Ich will einfach, dass wenn wir zusammen sind, dass dann das Thema im Hintergrund steht. Und nur unsere Zukunft wichtig ist. Das schlechte Gefühle nicht überhand nehmen, sondern die Liebe.

Seit der SMS war ich nicht wirklich ganz alleine mit ihr und weiß nicht wie ich dann alleine mit ihr umgehen soll. Einfach so tun als wäre nichts gewesen, wäre ihr wahrscheinlich am Liebsten.

Soll ich es einfach dabei belassen, es nun zu wissen. Oder sollte man sich mit dem Thema mehr befassen. Sie fragen, welche Ängste sie den hat ? Was nun mit dem Typen los ist (der is ja frei und läuft rum).

Wir hatten vor 2 Wochen das erste mal Petting - (sie wollte den Schritt, laut ihrer besten Freundin). Ihre Freundin hat mir erzählt, dass es anfangs schon komisch war, wegen früher. Diese schlechten Gefühle jedoch schnell wieder weg waren. Am Montag hat sie sich einen Termin beim Frauenarzt ausgemacht - Pillegespräch. Seitdem Vorfall küsse ich sie nicht mehr am Hals, auch wenn ich das schon "drin" hab.

Ich hoffe einfach wir schaffen das. Ihrem Ex-Freund hatte sie die Geschichte ja auch erzählt. Ich denke einfach, sie hat realisiert, dass unsere Beziehung was ernstes ist und nicht einfach n Teenie-Flirt. Sie ist so eine starke Person und ich hab auch den Willen und die Kraft, das zu schaffen. Ich will nur, dass dieses Thema unsere Kommunikationsverhalten beeinflusst. Will nicht dauert darüber nachdenken.
 
g_hoernchen
Benutzer70315  (35) Beiträge füllen Bücher
  • #12
Oh harter Tobak:frown:

Was mich mal interessieren würde, weißt du, ob und inwieweit sie damals psychologisch betreut worden ist? Natürlich ändert das nichts an dieser schrecklichen Tatsache

Ich glaube du solltest ihr nur zeigen, dass du weiterhin für sie da bist. Dass du sie niemals drängen wirst, darüber zu erzählen aber offen dafür bist.

Das Problem, welches ich da aber sehe und was ich selbst verstehen kann, wie wirst du in Zukunft damit klar kommen? Ich denke auch das sollte man ernst nehmen, du schreibst ja dass du jetzt schon Probleme hast. Sie wird das sicher auch wissen oder merken.
Du solltest also auch für dich jmd haben, mit dem du darüber reden kannst. (Vertrauensperson, Psychologe...)
Denn du bist nicht Gott, du kannst für sie da sein, wenn sie dich braucht, aber du bist auch nur ein Mensch ohne psychologische Ausbildung o.ä. und du musst dein Leben genauso auf die Reihe kriegen.
 
S
Benutzer92725  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Was mich mal interessieren würde, weißt du, ob und inwieweit sie damals psychologisch betreut worden ist?
Ich weiß es nicht genau, inwiefern sie psychologisch betreut wurde. Sie hat jedoch einen guten Freund ihres Bruders, der arbeitet bei der Caritas und der hat das durch "Zufall" erfahren (denke mal, er war einfach ihr Caritas-Ansprechpartner) und spricht mit ihr über das Thema.

##Ich glaube du solltest ihr nur zeigen, dass du weiterhin für sie da bist. Dass du sie niemals drängen wirst, darüber zu erzählen aber offen dafür bist.
Also würdest du nicht weiter auf ihre Ängste eingehen ? Nachfragen wovor sie Angst hat.

Das Problem, welches ich da aber sehe und was ich selbst verstehen kann, wie wirst du in Zukunft damit klar kommen?
Ich schreibe mit ihrer besten Freundin darüber. Diese hat uns Hilfe angeboten, immer für uns da zu sein und mit uns zu reden. Neben dem schreibe ich hier in diesem Forum, das mir schon weiterhilft.

Es wäre einfach sehr hilfreich zu erfahren, wie Betroffene damit umgegangen sind.
 
A
Benutzer95038  Benutzer gesperrt
  • #14
Ich kenne mich zwar mit solchen Situationen nicht aus, aber ich kann dir sagen, dass negative Erlebnisse einen noch sehr lange begleiten können. Alo ist dein Wunsch, dass "diese Geschichte" in den Hintergrund tritt nicht ganz realistisch. Was aber nicht heißen soll, dass du/ihr immer daran zu tragen haben werdet. Wichtig ist in so einem Fall, dass du ihr weiterhin signalisierst, dass die mit dir sprechen und dir alles sagen kann, was sie bedrückt. (Deswegen sage ich, du sollst die Situation nicht in den Hintergrund rücken lassen wollen.)
Mach ihr klar, dass du trotzdem immer noch zu ihr stehst und dass du sie auch mit diesem Erlebniss in ihrer Vergangenheit liebst.
Dass sie daran zu knabbern hat, wirst du nicht ändern können, dass sollst du aber auch nicht, denn das könnte niemand! Sei einfach da für sie, unterstütze sie und lass ihr den Freiraum, den sie braucht.

Was du noch tun könntest, wäre dich evtl. an eine Beratungsstelle zu richten, die müssten dir mehr sagen können darüber, wie du dich konkret verhalten kannst.

Alles Gute.
 
U
Benutzer Gast
  • #15
Ich denke ich würde sie so behandeln wie jedere andere Freundin auch, signalisieren, dass man für sie das ist aber ansonsten wie jeden anderen Menschen auch. Ich würde selber wegen so einem Ereignis nicht anders behandelt werden.
 
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munich-lion
Benutzer53592  Planet-Liebe ist Startseite
  • #16
Hallo,

was ich nicht ganz aus deinen Beiträgen herauslesen kann...deine Freundin wurde 2x von ein- und demselben Bekannten vergewaltigt. War das alles vor seiner Inhaftierung oder passierte es im März diesen Jahres schon wieder, denn da hat er ihr ja schon wieder aufgelauert und sie attackiert.
Und du schreibst, dieser Mann läuft nachwievor -trotz Vorstrafe- weiter frei herum? Ich fasse es irgendwie nicht und würde da schon noch einmal nachhaken, denn da muss man ja echt nicht nur als vergewaltigte Frau massive Angst haben, sondern als Partner auch sowie an unserem Rechtsstaat gehörig zweifeln...

Das letzte, was deine Freundin wohl nun gebrauchen kann, ist ein Partner, der selber voller Zweifel steckt und nicht weiß, wie er mit der Sache umgehen soll und das auch ziemlich stark nach außen hin signalisiert.
Natürlich ist das leichter geschrieben als getan und deshalb ist es echt ratsam, dich in entsprechenden Foren umzublicken oder selber Hilfe zu holen, um daran nicht zu verzweifeln.

Schau, deine Freundin versucht auch, wieder Normalität in ihr Leben zu bekommen, sie vergräbt sich nicht, blickt nach vorne und sie schafft es sogar bereits, sich dem geliebten Partner körperlich zu nähern und gewisse Dinge zuzulassen.
Das mag vielleicht auch ein Teil ihrer "eigenen" Therapie sein, aber es scheint zu wirken und das finde ich wirklich wunderbar. Nimm dir daran ein Beispiel, baue dich daran auf und warte einfach ab, wie sich eure Beziehung entwickelt.
Nicht jede Frau will permanent über die schreckliche Vergangenheit reden und du solltest auch schauen, dass du dich in ihrer Gegenwart nicht unwohl/verunsichert präsentierst.
 
S
Benutzer92725  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #17
2x der selbe und das war alles vor seiner Inhaftierung.
Ich denke die Selbstzweifel werden wieder verfliegen, sobald wir uns wieder öfter sehen.

Das mag vielleicht auch ein Teil ihrer "eigenen" Therapie sein, aber es scheint zu wirken und das finde ich wirklich wunderbar. Nimm dir daran ein Beispiel, baue dich daran auf und warte einfach ab, wie sich eure Beziehung entwickelt

Danke. Ja das mach ich! Alles was mich nicht umbringt, mach mich noch stärker.

Und du schreibst, dieser Mann läuft nachwievor -trotz Vorstrafe- weiter frei herum? Ich fasse es irgendwie nicht und würde da schon noch einmal nachhaken, denn da muss man ja echt nicht nur als vergewaltigte Frau massive Angst haben, sondern als Partner auch sowie an unserem Rechtsstaat gehörig zweifeln...

Ich denke sie will einfach nichts mehr mit ihm zu tun haben.
Denke sie hat Angst, dass wenn sie ihn nochmal anzeigt, dass er dann verärgert und naja Rache ausübt.
Aber das weiß ich nicht.
 
Serenity
Benutzer505  Team-Alumni
  • #18
Das allerallerallerwichtigste, wenn diese Beziehung eine Chance haben soll: Reduziere sie nicht auf das, was sie erlebt hat.

Ich sage das deshalb, weil ich den Eindruck habe, dass du das unbewusst schon tust. Seit du Bescheid weißt, bist du extrem unsicher im Umgang mit ihr - und das ist in dem Ausmaß nicht nur unnötig, sondern macht vieles schwieriger. Sie wird sich genug Sorgen machen, was du jetzt von ihr hältst, ob du sie eklig findest (auch wenn der Gedanke für dich vielleicht völlig absurd ist), ... Und das wird nicht besser, wenn du sie mit großen, mitleidigen Augen anguckst und ansonsten auf Abstand bleibst.

Sie ist deine Freundin. Sie ist der gleiche Mensch, der sie war, bevor du davon wusstest. Hast du sie vorher umarmt und es hat ihr gefallen? Prima, dann kannst du das auch jetzt noch tun. Ihr habt knutschend auf dem Sofa gelegen? Es spricht nichts dagegen das wieder zu tun. Sie hat sich nicht verändert, du weißt jetzt nur mehr über sie. Es ist in Ordnung und verständlich, dass du unsicher bist, aber das sollte dich nicht lähmen und auf unüberwindbarem Abstand halten.

Ganz wichtig ist die Kommunikation. Ihr müsst nicht drüber reden, was passiert ist, aber ihr müsst drüber reden, was jetzt passiert. Sie muss dich in irgendeiner Form wissen lassen, was ihr gut tut und was nicht. Sie muss lernen sich bemerkbar zu machen, wenn etwas gerade unangenehm ist oder nicht geht (auch wenn es etwas ist, was unter anderen Umständen völlig ok ist) und du musst lernen, mit diesen Zurückweisungen umzugehen und sie nicht persönlich zu nehmen.

Sag ihr ruhig, dass du unsicher bist und ihr nicht versehentlich weh tun willst, aber dass du sie trotzdem liebst und das mit ihr durchstehen möchtest. In jeder Beziehung müssen die Beteiligten zusammenarbeiten - aber ihr müsst noch viel mehr Arbeit investieren und zwar beide.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #19
Deine Freundin soll sich an einen entsprechenden Verein wie den weißen Ring wenden. Die haben mit so was Erfahrung, können evtl. auch Rechtsbeistand liefern und deine Freundin beraten.
So sehr ich ihre Angst verstehen kann und dass sie damit abschließen will auch; andererseits ist das ja genau das, worauf der Täter spekuliert hat und ihm gefällt das natürlich, denn er bleibt dadurch in Freiheit.
Und ich glaub nicht, dass das deine Freundin will.
Mit entsprechender Unterstützung von dir, einem Psychologen und einem Anwalt schafft sie es vielleicht, das ganze noch mal aufzurollen.

Ich drück die Daumen!
 
munich-lion
Benutzer53592  Planet-Liebe ist Startseite
  • #20
Ich denke sie will einfach nichts mehr mit ihm zu tun haben.
Denke sie hat Angst, dass wenn sie ihn nochmal anzeigt, dass er dann verärgert und naja Rache ausübt.
Aber das weiß ich nicht.

Tschuldige, wenn ich da nochmals nachhaken muss.
Deine Freundin wurde von diesem Menschen nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis wohl aufgelauert und erneut attackiert, dass sie sogar ins Krankenhaus musste.
Auch wenn er sich an ihr nicht erneut sexuell vergangen hat, dann muss das doch bereits eine Art Rache gewesen sein, oder?

Ich frage mich, was sie den Leuten im Krankenhaus und vor allem den Eltern erzählte...sind die auch der Meinung, dass eine Minderjährige besser geschützt sei, wenn man diesen Irren nicht nochmals anzeigt und weiter frei herumlaufen lässt?
Das kann ich leider nicht verstehen, denn so ist doch deine Freundin erst recht ausgeliefert und muss jederzeit damit rechnen, dass der Typ erneut rückfällig wird. Nicht nur bei ihr, sondern der ist eine Gefahr für die gesamte Frauenwelt.
Außerdem denke ich, dass er Auflagen und Verbote erhalten hat und eins davon dürfte sicherlich lauten: "Nähere dich ja nicht wieder an das Opfer heran."

Also mir persönlich wäre nicht wichtig, die genauen Details zu erfahren, aber schon einmal einen genaueren Überblick über die ganzen Geschehnisse zu erlangen.
Du wirst natürlich alleine wenig ausrichten können, denn in erster Linie sind ihre Eltern für sie verantwortlich. (sind dir diese eigentlich mittlerweile bekannt? Wenn ja, haben sie sich darüber dir gegenüber nie geäußert?)
Und da kann ich leider gar nicht verstehen, dass sie nichts unternehmen wollen.
 
S
Benutzer92725  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #21
Er ist ihr nicht aufgelauert. Das war eher eine zufällige Begegnung.
Da bin ich mir sicher. Ja ich frage beim richtigen Zeitpunkt erneut nach, wieso der Typ noch frei rumläuft.
Und versuche jetzt alles positiver und mit mehr Selbstbewusstsein zu sehen um mich und die Beziehung zu stärken.

Edit: Sie hatte einen schock und deswegen musste sie ins Krankenhaus.

(sind dir diese eigentlich mittlerweile bekannt? Wenn ja, haben sie sich darüber dir gegenüber nie geäußert?)

Ihre Mutter kenne ich bereits, den Vater habe ich noch nicht gesehen.
Ich denke sie wissen nichtmal, dass ich die Geschichte mehr oder weniger kenne.
 
munich-lion
Benutzer53592  Planet-Liebe ist Startseite
  • #22
Er ist ihr nicht aufgelauert. Das war eher eine zufällige Begegnung.
Da bin ich mir sicher. Ja ich frage beim richtigen Zeitpunkt erneut nach, wieso der Typ noch frei rumläuft.
Und versuche jetzt alles positiver und mit mehr Selbstbewusstsein zu sehen um mich und die Beziehung zu stärken.

Edit: Sie hatte einen schock und deswegen musste sie ins Krankenhaus.

Ich denke, da hätte wohl jede Frau einen Schock, wenn man dem Vergewaltiger zufällig begegnet und dieser nichts besseres zutun hat, als erneut aggressiv und gewalttätig zu werden.

Ihre Mutter kenne ich bereits, den Vater habe ich noch nicht gesehen.
Ich denke sie wissen nichtmal, dass ich die Geschichte mehr oder weniger kenne.

Vielleicht kannst du ja -wenn du ihre Eltern besser kennenlernen durftest und deine Freudin weiterhin nicht alles erzählen mag- mit denen mal reden.
Mag sein, dass das jetzt einige als (psychologisch) falsch ansehen, aber mir würde das einfach keine Ruhe lassen. Außerdem dürfen sie m. E. ruhig wissen, dass du die Geschichte ihrer Tochter kennst.
Die Dinge sind geschehen und müssen jetzt nicht totgeschwiegen werden...aus Scham und Pein kann man nämlich ganz schnell vom Opfer zum Täter werden.
 
S
Benutzer92725  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #23
Ich weiß auch nicht, ob ich mit meinen Eltern darüber reden soll.
Vielleicht würde das mir auch weiterhelfen.
 
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