• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Idiotentest für Eltern?

Sollte man einen Nachweis dafür erbringen müssen, ob man in der Lage ist ein Kind zu versorgen?

  • Ja

    Stimmen: 16 39,0%
  • Nein

    Stimmen: 5 12,2%
  • Eher ja, aber kann nicht genau sagen wieso.

    Stimmen: 1 2,4%
  • Eher nein, aber kann nicht genau sagen wieso.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Finde ich ethisch verwerflich

    Stimmen: 19 46,3%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    41
Reaper0309
Benutzer175515  (27) Öfter im Forum
  • #1
Der Titel klingt vielleicht sehr reizend (muhaha), ist aber eher dem Vorgängerthread geschuldet, wo es um Hunde geht.

Offenbar bin ich nicht der einzige, dem hier oder da mal der Gedanke kam, ob diese oder jene Eltern nicht mit ihren Kindern überfordert sind. Jedes fünfte Kind in Deutschland wächst in Armut auf (für manche scheint das ein Kriterium zu sein, ob es Kindern gut geht).

Viele Eltern, man siehts hier im Forum, machen sich Gedanken um ihre Kinder. Noch während der Reifung, oder auch schon bei der Produktion.

Viele auch schon vorher.

Viele aber auch nicht.
Vorher nicht.
Kurz davor nicht.
Danach auch nicht.

Allerdings setzt man ein neues Leben in die Welt und wer das vor hat, sollte (finde ich) sein eigenes Leben im Griff haben. Damit meine ich jetzt weniger finanzielle Absicherung, sondern einfach emotionale Reife.

Jemand der für ein anderes Lebewesen Verantwortung übernehmen will, sollte auch wissen, wie das geht.

Jetzt ist es so, dass jeder Mensch dafür eigene Maßstäbe...Kriterien setzt. Manche auch gar nicht, soll doch jeder mit seiner DNA um sich schmeißen!

Ich finde den Gedanken grundlegend nicht verkehrt, reglementieren wird allerdings schwierig/ unmöglich. Das dann auch zu bestrafen fände ich auch ethisch verwerflich.

Aber wie seht ihr das?

Sollte man irgendein Programm, irgendeinen Schein o.ä. absolvieren, bevor man ein Kind in die Welt setzt?
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Beruflich bedingt würde ich mir sowas zwar tatsächlich manchmal wünschen, aber natürlich ist das nicht vertretbar.
Off-Topic:

Bei grobem Erziehungsversagen kann das Jugendamt allerdings eine Erziehungstauglichkeitsprüfung anordnen (wie auch immer die aussehen soll), für das Kind ist das natürlich dann eigentlich viel zu spät.


Was ist, wenn jemand den Test nicht besteht, wird er/sie dann zwangssterilisiert?
 
G
Benutzer Gast
  • #3
Was ist, wenn jemand den Test nicht besteht, wird er/sie dann zwangssterilisiert?
Genau das hatte ich auch im Kopf!!

Schwieriges Thema und eigentlich nicht mit ja oder nein zu beantworten.

Wer entscheidet über leid oder Glück.
...
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #4
Die Frage ist ja auch, was das im Einzelfall bedeuten soll. Vieles von dem, was immer noch als Erziehungsmethode rumgeistert und als allgemein richtig angesehen wird, möchte ich für mein Kind jedenfalls nicht - auch wenn das im Einzelfall bedeutet, dass ältere Herrschaften im Supermarkt denken könnten, ich hätte mein Kind nicht im Griff. :zwinker:

Ich finde es wichtig, dass Eltern Hilfsangebote bekommen. Viele, niedrigschwellige, hilfreiche. Keine wertenden Belehrungen, kein "Du bist zu blöd dazu". Je nach Kommune gibt es da gute Ideen, die man sicherlich ausbauen könnte.

Zu verhindern, dass bestimmte Menschen Kinder in die Welt setzen, ist zu Recht nicht erlaubt.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Sollte man irgendein Programm, irgendeinen Schein o.ä. absolvieren, bevor man ein Kind in die Welt setzt?

Nein. Wer sollte auch bestimmen, was darin vorkommt, was genau man haben muss, was das richtige für alle Eltern und alle Kinder ist?
Und was, wenn man dann meint, jemand sei nicht geeignet?

Das steht niemandem zu.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #9
ImmerGanzLieb
Benutzer173996  (46) Öfter im Forum
  • #11
Verbieten, Kinder zu bekommen, geht nicht.

In Anlehnung daran, dass die Hundeschule wohl weitgehend dafür ist, den Besitzern den richtigen Umgang mit ihrem Hund zu vermitteln, wäre in manchen Fällen eine Schulung für Eltern durchaus angemessen.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #12
Ich kann den Thread leider nicht ernst nehmen. Viele werdende Eltern machen sich Gedanken. Viele schreckliche Erziehungsmethoden („Kind muss allein schlafen!“) sind immer noch akzeptiert, obwohl bereits erwiesen ist, dass sie mehr schaden als nutzen.

Und wo über Zwangssterilisierung nachgedacht wird, ist für mich keine Diskussionsgrundlage vorhanden.
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #13
Hinzu kommt, dass es hier
irgendein Programm, irgendeinen Schein
dann wohl nicht nur um die emotionale Reife und geistige Verfassung der zukünftig Erziehenden gehen würde, sondern -weil dem vorauseilend- wohl auch um genetische Defekte, die potenziell Behinderungen oder Dispositionen für (unheilbare) Erkrankungen mit sich bringen könnten. Also womöglich Schmerzen, Leiden, Schäden beim noch nicht gezeugten Kind bewirken könnten.
In Konsequenz eines "Psycho-Tests" auf Elterntauglichkeit würde es wohl auch einen "Gen-Check" auf Zeugungsfähigkeit geben.
Beides für mich gleichermaßen Horror-Vorstellungen.
Ich kenne persönlich eine junge Frau mit geistiger Behinderung und deutlicher Lernverzögerung, die mit Unterstützung sehr verantwortungsvoll und liebevoll ein kleines Mädchen großzieht. Sie wäre wohl nach Maßstäben der Erzieher-Tauglichkeit von vorn herein ein Fall für die Zwangssterilisation gewesen.

Ich fände den Ansatz besser, wenn es erstens mehr Ressourcen gäbe, um Menschen in schwierigen sozialen, emotionalen und geistigen Situationen zu fördern und ein selbstbestimmtes Leben bestmöglich zu unterstützen,
und darüber hinaus jenen Leuten unproblematischer eine (Kastration) EDIT: Sterilisation zuzugestehen, die sich im Bewusstsein um die Konsequenzen im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte gegen Kinder entschieden haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #14
Und was ist mit Kinder, die aus Unfällen entstanden sind (das sind übrigens nicht mal so wenige)? Da konnten die Eltern ja vorher keinen Test ablegen. Abnehmen und zwangsadoptieren?
 
K
Benutzer166918  (35) Meistens hier zu finden
  • #15
Nä, weder sollten Leute zu einem Kurs verpflichtet werden, noch eine Prüfung ablegen müssen. Ich finde den Gedanken ganz gruselig, was für Möglichkeiten das eröffnen würde.
Off-Topic:
Dafür sollte der Erziehungshilfebereich systematischer ausgebaut und vernetzt werden. Das betrifft alle Einrichtungen, die mit Kindern/Eltern arbeiten. Außerdem würde ich dem Jugendamt gern mehr Kompetenzen übertragen, es personell besser aus- und den MitarbeiterInnen gestatten, früher (niedrig bis höherschwellige) Pflichtunterstützung installieren zu können. Meiner Ansicht nach wird da im Moment zu sehr auf Überzeugungsarbeit und Elternwille gesetzt. Bis da was vor Gericht landet und die Hilfen tatsächlich anlaufen, geht zu viel Zeit verloren. Weiterhin fände ich es wünschenswert, die Menschen, die dann tatsächlich mit den herausfordernden Familien arbeiten, besser zu schulen. Das betrifft meiner Erfahrung nach oft die wenig zielgerichteten Qualifikationen der Familienhilfen und auch in Tagesgruppen genügt eine reguläre Erzieherausbildung eigentlich nicht so richtig, die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind ewig ausgebucht und auch auf einen ambulanten Therapieplatz wartet man u. U. lange/nimmt weite Wege in Kauf usw. Ich würde also eher das System um die Kinder herum so anpassen, dass auch weniger optimale Bedingungen erkannt und aufgefangen werden können. Dafür müssen im System verbindliche (teure) Mindeststandards definiert und diese regelmäßig überprüft werden. In meiner Idealvorstellung bekommen die Eltern eines in herausfordernden Verhältnissen aufwachsenden Kindes frühzeitig so viel Unterstützung geboten, dass ihr Kind trotzdem "ausreichend sicher" aufwachsen kann. Damit die Tatsache, dass die Eltern vielleicht nicht die besten Bedingungen mitbringen, sich für's Kind nicht über Gebühr nachteilig auswirkt - und um das zu sichern, müsste auch keiner einen Idiotentest ablegen.
 
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Reaper0309
Benutzer175515  (27) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #16
Riot Hellraiser

Bei aller Liebe. Ihr überspannt den Bogen ohne jeden Grund.

Euer gleichsetzen mit Sterilisation, weil man diesen fiktiven "Test" nicht besteht, steht in keinem kausalen Zusammenhang und ist völlig aus der Luft gegriffen.

Das wäre als würde man, nur weil manche Menschen laktoseintolerant sind, alle Kühe erschießen.

Deshalb habe ich das sanktionieren auch direkt als Problempunkt angesprochen und auf die ethische Problematik hingewiesen. Da brauche ich keine Belehrung von euch beiden.

Allgemein finde ich es aber wirklich klasse, dass es auch immer wieder Menschen gibt, die eine Diskussion totschreiben, oder durch ein "ich bin raus" auch für andere canceln wollen. Ich finde das total melodramatisch. Verlasst die Diskussion

Natürlich kann man es sich mit einer Tasse Tee gemütlich machen und nach Sätzen suchen um den Verfasser eines Threads persönlich anzumachen. Sind lustigerweise immer auch die Leute, die selbst nur aus den hinteren Reihen teilnehmen. Das ist mir schon an ettlichen anderen Stellen aufgefallen, letztens erst als ich was zu sexuellem Missbrauch geschrieben habe, hat man mir da unterschwellig böswillige Absichten unterstellt. HALLO ?!

Dann sollte man, wenn man schon seinen Senf dazugibt, auch gezielte Übertreibungen auch als solche erkennen und nicht für bare Münze nehmen. Dann sollte man sich nicht nur einzelne Stellen herauspicken, um einen geistreichen Kommentar dazu abzugeben, sondern einen ganzen Text.

Dieser Thread war ursprünglich nicht mal meine Idee, aber ich fand das Thema diskutierenswert und ich finde es schade, dass es Leute gibt, die denen die das auch so sehen, die Diskusion damit kaputt machen wollen.

Ich nehme hier, wie in den meisten anderen Threads auch eine neutrale, moderierende Rolle zu einem Thema ein und habe am Ende ganz kurz eine (meiner Meinung nach) sehr gemäßigte Meinung dazu formuliert.

Wer darin eine Forderung nach Zwangssterilisation will, okay.
Wer darin einen Eingriff in die freie Familiengründung sehen will, okay.

Aber fragt euch doch nur mal für eine Sekunde ernsthaft, ob irgendein Mensch der bei halbwegs gesundem Verstand ist, denkt das es wirklich möglich wäre, oder wünschenswert fände in unserem Zeitalter andere Menschen wegen einem falsch gesetzten Haken zwangszusterilisieren...

Und es juckt mich grad wirklich in den Fingern Riot deine letzte Frage nicht auch mit "ja" zu beantworten. Oder mit "nur nicht wenn die Eltern beide blond und blauäugig sind".

Wenn jemand ein Thema erstellt, muss er das nicht zwangsläufig befürworten. Sich dann selbst Theorien an den Haaren herbeizuziehen und dann noch in solchen Ausmaßen, wenn ich das selbst noch vorher verneine, ist echt ein Kunststück!
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #23
Mal wieder die altbekannte Idee des Elternführerscheins. :gähn::dizzy:

Ich kenne leider viel zu viele Kinder, die unter ihren unfähigen Eltern leiden müssen oder mussten - teilweise mit schwerwiegenden, irreversiblen Folgen, durch die sie neimals ein normales Leben fürhen werden.
Aber das ist keine Rechtfertigung für einen totalitären Staat, der so sehr in das Leben seiner Bürger eingreift, dass er ihnen sogar das Kinderkriegen reglementiert. In einem solchen Staat möchte ich nicht mal tot überm Zaun hängen.

Allerdings bin ich dafür, ganz viel für Kinder in unserem Staat und unserer Gesellschaft zu tun:
- Kinderrechte ins Grundgesetz schreiben und höher gewichten, als das elterliche Erziehungsrecht
- Hilfsangebote für überforderte Eltern schaffen und bewerben
- Die gesamte Bevölkerung für dieses Thema sensibilisieren und zum Hinschauen und aktiv werden motivieren
- Jugendämter (nicht nur, aber auch personell) deutlich besser ausstatten und ihnen mehr Möglichkeiten zum frühzeitigen Eingreifen geben, bevor die Situation komplett eskaliert
- Gute Chancen und Möglichkeiten für soziale Teilhabe und Bildung für alle Kinder schaffen - unabhängig von Wohlstand, Bildungsstand, sozialem Status, usw. des Elternhauses
- Die Gesellschaft und den Staat generell deutlich kinderfreundlicher gestalten
 
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Reaper0309
Benutzer175515  (27) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #36
Reaper0309 Reaper0309 Ich finde deine Gedankengänge immer sehr interessant und teilweise auch sehr amüsant.

Keine Ahnung wie man das Umsetzen sollte/könnte aber manchmal wäre das Prinzip wirklich nicht verkehrt.

Es ist mir auch absolut kein Anliegen, jemandem die Samenleiter zu kappen.

Was Hänschen nicht lernt....manche Eltern wissen es auch nicht besser, weil sie es selbst nicht anders gelernt haben. Klar durchbrechen auch welche diesen Kreis, aber das sind meines Empfindens nach eher Ausnahmen. Bewegung und Ernährung werden ja laut den Medien meistens vernachlässigt. Da würde ich mir eben etwas "Unterricht" wünschen. Fände ich selbst auch aus Eigeninteresse nicht verkehrt zu wissen, was Kinder vielleicht eher essen sollten. Klar Gemüse und Obst tut keinem Weh, aber vielleicht gibts da ja was wissenswertes.

Spiralnudel Spiralnudel Aber die eigenen Wünsche und Ziele zu verfolgen ist doch auch ein eher neueres Modell oder? Meine Eltern wurden beispielsweise nicht gefragt, was sie mal werden möchten. Von Generation zu Generation gibt es doch sicherlich etwas wo man sagt: "Das muss man bei der Erziehung außerdem noch beachten!".

V Velvet Die Gefahr haste halt bei allen "Scheinen". Nicht jeder der einen Führerschein hat, fährt auch sicher und gut. In dem Fall muss man halt nachbessern und unterstützen. Es könnte ja ein Teil des Programms sein, zu erkennen, wann man die Kontrolle verliert?

Ein Freund von mir hat in seiner Bachelor Arbeit geschrieben, dass die Eltern eines Amokläufers NS Symbole im Zimmer bewusst warhnahmen und dies als pubertäre Phase abtaten. Eine Sensibilisierung hat in dem Bereich vielleicht nicht jeder nötig, aber solche Zeichen auch richtig zu deuten könnte man ja als Inhalt einbinden.

Nur eine Anregung. Mir ist durchaus bewusst, dass die breite Masse da Alarm schlägt.

Carignan Carignan Frag mich jetzt nicht wie das genau heißt, aber ich meine das ist sogar als Grundrecht im GG drin. Dem kommt sogar ein sehr großer Schutz zu.

Off-Topic:
Wow da war ich geschockt. Welcome Back to Naziland ✌️
Ich kann dich insoweit beruhigen, dass das "ja" als Ergebnis einer für mich doofen Frage, mit einer doofen Antwort quittiert wurde. Freut mich aber, dass dein erster Instinkt Schock war.

Off-Topic:


Als jemand, der einen Fall von Kindesmisshandlung ans Jugendamt gemeldet hat - es wäre wünschenswert, wenn die Herrschaften dann auch (zeitnah) reagieren würden. .

Ich war auch hier und da mal dabei, als die Kinder dann etwas unfriedlich von ihren Erzeugern getrennt wurden. Je nachdem wie aktuell diese Meldung war, konnte man die Merkmale des Auslösers noch gut erkennen. Deshalb finde ich die Frage unter anderem auch so interessant. Stellt man im nachhinein fest, wenn bereits Schaden entstanden ist, dass jemand ungeeignet ist, wünschen sich die Menschen kein Pardon mehr für diese Person und wollen die Kinder so schnell es geht in Sicherheit bringen.

Einem Kind eventuelle Qualen, oder anderes Leid durch eine Art Programm oder Vorbereitung zu minimieren, finden dann wiederrum alle verwerflich.

Jetzt würde mich interessieren, weil du wie du sagst damit zu tun hast, ob eine berufliche Nähe zu Kindern, misshandelten Kindern, o.ä. dazu führt, dass man so einen Schein eher unterstützen würde.

Aber für diese Frage wird man dann ja auch wieder gelyncht.

Das gute ist an dem System das wir haben, dass man da von staatlicher Seite aus nicht so leicht reinpfuschen kann. Das macht es dann allerdings schwieriger, da aber dann wenn etwas vorliegt, da auch Handhabe zu bekommen.

Da müssen verschiedene Stellen miteinander sprechen, Kapazitäten vorhanden sein oder geschaffen werden. Und das ist der Punkt wo ich finde, dass das System auch versagt, weil es dem Bedarf nicht, nicht mehr gerecht wird.

showrunner Man kann auch bei älteren Einträgen im Forum sehen, dass diese Plätze immer rar waren. Genau so wie Intensivbetten schon immer stark ausgelastet waren.

Diese niederschwellige Hilfe gibt es, ist aber extrem selten (soweit ich da informiert bin) und wird auch (so wie ich das mitbekomme) immer in Verbindung mit Migration angeboten. Bei mir in der Nähe gibt es eine Begegnungsstätte für Kulturen wo zb über Häusliche Gewalt und Diskriminierung aufgeklärt wird, aber eben nur für Migranten.

Finde ich schade, weils ein interkulturelles Problem ist und das zum andern wieder den Neid von anderen weckt, die da nicht zur Zielgruppe zählen.

Ich fände da eine Aufteilung nach Stadtteilen praktisch, wo alle Familien Unterstützung bekommen und man dann bei intensiveren Problemen an Therapeuten verweist.
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #46
Imho der beste Weg ist da derzeit einfach sowas wie verpflichtende lange Ganztagschulen, um Kinder in sozial problematischen Verhältnissen möglichst viel Zeit pro Tag da rauszunehmen. Die Eltern sind da doch im Normalfall mit hoher Wahrscheinlich verlorene Fälle und kein sehr effektiver Ansatzpunkt.
Die Erziehung aller Kinder und Jugendlicher in staatliche Kontrolle zu geben scheint mir fast noch radikaler 😅
Auch das war/ist ein beliebtes Mittel von Diktaturen.

Ich fürchte eine wirklich befriedigende Lösung wird es für das Problem nicht geben. Zwang ist bei dem Thema meistens schädlich, aber freiwillige Angebote werden von denen die es am nötigsten hätten zu oft nicht angenommen.
 
G
Benutzer Gast
  • #47
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #48
In Skandinavien ist das schon Jahrelange Praxis. Nicht ohne Grund sind sie Pisa führend.
Das es die Werte verbessert die in PISA getestet werden würde ich auch nicht anzweifeln wollen :zwinker:
Es gibt aber noch andere Aspekte von Erziehung.
 
G
Benutzer Gast
  • #50
verpflichtende lange Ganztagschulen,
Fände ich persönlich total blöd.
Was ist mit den Familien, die sehr liebevoll und gut mit ihren Kindern umgehen? Die müssten dann ihre Kinder auch den ganzen Tag betreuen lassen, obwohl es ihnen zu Hause hervorragend geht?
Würde ich nicht wollen.
Ich bekam keine Kinder um sie den ganzen Tag nicht zu sehen.
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #51
Fände ich persönlich total blöd.
Zumal es dann auch bedürfte, dass entsprechend pädagogisch geschultes Personal in hinreichender Masse zur Verfügung stünde. Es scheitert doch oft schon an einem Sozialarbeiter für eine ganze Schule mit an die 1000 Schülern.
Allein schon bei uns im Kindergarten sind die Erziehungsmethoden noch aus den 80er Jahren -einschließlich Entreißen des sich verabschiedenden Eingewöhnungskindes aus Mamis Arm (so erlebt bei einer Gruppenkameradin meiner Tochter. Uns ist echt die Kinnlade heruntergefallen.) Da scheitert es also schon im ganz normalen Regelbetrieb. Der gesamte Apparat müsste daher an vielen Stellen m. E. umgekrempelt und aufgefrischt werden. Dann könnten wohl schon heute eigentlich gängige Maßnahmen vielleicht auch besser greifen und vielen Kindern könnte mehr Schutz und Hilfe zugänglich sein, ganz ohne sie ihren Familien entreißen zu müssen.
Ich denke, nur das könnte langfristig der Schlüssel zu mehr Kindeswohl auf Gesellschaftsebene sein: Mehr Klasse und Masse an Pädagogen und anderen Spezialisten, integriert in einen entsprechenden Prophylaxe-Apparat mit gezielten und schnellen Hilfsangeboten im Einzelfall.
 
T
Benutzer109783  Beiträge füllen Bücher
  • #52
Es wäre doch viel sinnvoller, das Geld und den Aufwand in das schon existierende System zu stecken und das zu verbessern. Bessere Unterstützung für Familien, Früherkennung, mehr Mitarbeiter, bessere Ausbildung der Mitarbeiter, Forschung, bessere Zusammenarbeit auch überregional, sodass ein Umzug in eine andere Stadt nicht die schon vorhandenen Einträge verschwinden lässt...
Wenn ich an Fälle von Behördenversagen denke, dann lag das doch immer an zu wenigen Mitarbeitern und zu vielen Sparmaßnahmen. Zum Beispiel beim Fall Kevin aus Bremen, der tot im Kühlschrank gefunden wurde.
Bei Kevin haben aber nicht nur die Behörden versagt, sondern auch ganz viele andere Leute, zB die Ärzte. Und auch schon während der Schwangerschaft der drogenabhängigen Mutter.

Es ist ja gar nicht mal so selten, dass eine Frau (oder auch ihr Partner, weil er zB aggressiv ist) schon vor der Geburt des Kindes auffällig wird und dass das vom Arzt oder der Hebamme gemeldet wird, also direkt schon bei den ersten Schwangerschaftsuntersuchungen. Und dann finden gegebenenfalls auch "Eignungstests" statt. Wir haben hier jedenfalls eine sehr strenge Meldepflicht bei Fachpersonen (Ärzte, Hebammen, Lehrer, Erzieher usw.).
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #53
In Skandinavien ist das schon Jahrelange Praxis. Nicht ohne Grund sind sie Pisa führend.

Hier geht es um das Abfragen von Lehrbuchwissen nach bestimmten Standards. Ich glaube oder befürchte fast, dass sich bei dieser Form der Leistungsbewertungen Unterschiede schon deswegen ausgleichen, weil der Prüfling das Prinzip erkennt. Zumal Erziehung etwas anderes ist als das Abprüfen von Schulbuchwissen.

Fände ich persönlich total blöd.
Was ist mit den Familien, die sehr liebevoll und gut mit ihren Kindern umgehen? Die müssten dann ihre Kinder auch den ganzen Tag betreuen lassen, obwohl es ihnen zu Hause hervorragend geht?
Würde ich nicht wollen.
Ich bekam keine Kinder um sie den ganzen Tag nicht zu sehen.

Eben drum! Mir kommt sehr oft zu kurz, dass es eben diese "normalen Familien" auch gibt. Warum soll jemand in Kollektivhaftung für etwas genommen werden, was ihn nicht ansatzweise betrifft. Zumal das Kind unfreiwillig auch aus einem Familienverbund gerissen wird, was auch Großeltern und Hobbies mit einschließt.
Ich finde es schwierig, wenn man definieren will, was in solchen Zusammenhängen problematisch ist. Aus eigenen Erleben kenne ich Beispiele aus meiner Herkunftsregion, in denen Mittelstandskinder völlig verwahrlost sind und später beispielsweise in den organisierten Rechtsextremismus abgerutscht sind. Während meines Studiums habe ich in einem Problemviertel gewohnt. Dennoch hatten die Nachbarn am anderen Ende des Flurs ihr Leben völlig im Griff und kümmerten sich sehr liebevoll um ihr Kind.

Zumal es dann auch bedürfte, dass entsprechend pädagogisch geschultes Personal in hinreichender Masse zur Verfügung stünde. Es scheitert doch oft schon an einem Sozialarbeiter für eine ganze Schule mit an die 1000 Schülern.
Allein schon bei uns im Kindergarten sind die Erziehungsmethoden noch aus den 80er Jahren -einschließlich Entreißen des sich verabschiedenden Eingewöhnungskindes aus Mamis Arm (so erlebt bei einer Gruppenkameradin meiner Tochter. Uns ist echt die Kinnlade heruntergefallen.) Da scheitert es also schon im ganz normalen Regelbetrieb. Der gesamte Apparat müsste daher an vielen Stellen m. E. umgekrempelt und aufgefrischt werden. Dann könnten wohl schon heute eigentlich gängige Maßnahmen vielleicht auch besser greifen und vielen Kindern könnte mehr Schutz und Hilfe zugänglich sein, ganz ohne sie ihren Familien entreißen zu müssen.
Ich denke, nur das könnte langfristig der Schlüssel zu mehr Kindeswohl auf Gesellschaftsebene sein: Mehr Klasse und Masse an Pädagogen und anderen Spezialisten, integriert in einen entsprechenden Prophylaxe-Apparat mit gezielten und schnellen Hilfsangeboten im Einzelfall.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass es mir ohne Kindergarten deutlich besser gegangen wäre. Damals wurde ich über mehrere Jahre in ein Korsett gepresst, was nie meins war. Zumal ich dieses "entreißen" dahingehend erlebt habe, dass ich jetzt "zu hören" hatte, weil sonst die anderen Kinder traurig waren und dies ist natürlich moralische Erpressung gegenüber jemanden, der sich nicht wehren kann.
Irgendwo war ich der Hoffnung, dass sich etwas änderte.

Mir geht etwas nicht aus dem Kopf. 2015 saß ich einem Amtsgericht und der Vater eines Kindes saß auf der Anklagebank. Er hat seinen Sohn über längere Zeit verdroschen. Aufgefallen war es niemanden, weil dieses Kind durch alle Raster rutschte. Der Vater war leitender Angestellter und somit nicht Teil eines Klischees. Die blauen Flecke wurden als "jungstypisch" abgetan und ansonsten geriet der Schüler eher unter Rechtfertigungsdruck, weil er im System als "anders" abgestempelt wurde. Und dann geriet er in die Mühlen des Systems.
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #54
Off-Topic:

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass es mir ohne Kindergarten deutlich besser gegangen wäre. Damals wurde ich über mehrere Jahre in ein Korsett gepresst, was nie meins war. Zumal ich dieses "entreißen" dahingehend erlebt habe, dass ich jetzt "zu hören" hatte, weil sonst die anderen Kinder traurig waren und dies ist natürlich moralische Erpressung gegenüber jemanden, der sich nicht wehren kann.
Irgendwo war ich der Hoffnung, dass sich etwas änderte.
Zumindest hier hat sich nichts dahingehend geändert. Unsere Erzieher hier sind noch "von der alten Schule" - und stolz darauf...
Ein weiterer Grund, neben dem ganzen Corona-Chaos, warum wir unser Mädchen, jetzt wo wie Home Office nutzen können, nicht mehr in den Kindergarten schicken. Sie entwickelt sich hier zu Hause viel selbstbewusster und eigenständiger, sie schöpft ganz anders ihre Talente und Bedürfnisse aus. Insofern habe ich als Mutter auch eine Skepsis und ein Misstrauen in die staatlichen bzw. organisierten Strukturen entwickelt, die unsere Kinder mit erziehen, und vor allem auffangen sollen.

 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #55
In Skandinavien ist das schon Jahrelange Praxis. Nicht ohne Grund sind sie Pisa führend.
Woher hast du das?
Wir sind für die Erziehung unserer Kinder verantwortlich, nicht der Staat. 😳
 
G
Benutzer Gast
  • #56
Wir sind für die Erziehung unserer Kinder verantwortlich
Das ist vollkommen richtig. Nur es gibt dieses Angebot ob es nun angenommen wird ist das eine.
Es ging mir überhaupt nicht darum jemand seine Pflicht der Erziehung zu nehmen. Die Kinder werden einfach besser aufgefangen in den Ganztagsschulen.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #57
Das ist vollkommen richtig. Nur es gibt dieses Angebot ob es nun angenommen wird ist das eine.
Es ging mir überhaupt nicht darum jemand seine Pflicht der Erziehung zu nehmen. Die Kinder werden einfach besser aufgefangen in den Ganztagsschulen.
Wir haben keine Ganztagsschulen in Schweden. Grundschulkinder bis zur 3. Klasse haben gegen 13 Uhr Schluss, danach gibt es die Möglichkeit zur Nachmittagsbetreuung (Hort), das hat aber nichts mit Erziehung zu tun. Ab der 4. Klasse gibt es keinen staatlichen Hort mehr, da müssen die Kids dann entweder allein zu Hause bleiben oder in private Freizeiteinrichtungen gehen, sofern diese verfügbar sind.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #58
Off-Topic:


Zumindest hier hat sich nichts dahingehend geändert. Unsere Erzieher hier sind noch "von der alten Schule" - und stolz darauf...
Ein weiterer Grund, neben dem ganzen Corona-Chaos, warum wir unser Mädchen, jetzt wo wie Home Office nutzen können, nicht mehr in den Kindergarten schicken. Sie entwickelt sich hier zu Hause viel selbstbewusster und eigenständiger, sie schöpft ganz anders ihre Talente und Bedürfnisse aus. Insofern habe ich als Mutter auch eine Skepsis und ein Misstrauen in die staatlichen bzw. organisierten Strukturen entwickelt, die unsere Kinder mit erziehen, und vor allem auffangen sollen.


Es gibt diesen Moment in dem ich mir eine Bewertung "Sowas darf es nicht geben" wünsche. Das Kind hat also noch immer zur Struktur zu passen und nicht die Struktur zum Kind, schönen Dank auch.
 
Reaper0309
Benutzer175515  (27) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #59
Woher hast du das?
Wir sind für die Erziehung unserer Kinder verantwortlich, nicht der Staat. 😳
Faktisch hast du Recht.

Ich sehe da aber mehrer Probleme.
Zum einen kommt dieses denken aus einer Zeit, wo ein Elternteil durchgehend Zuhause war und auch Zeit für die Erziehung hatte. Das hat sich in den letzten Jahrzenten geändert. Gleichzeitig sind die Kinder immer weniger in den Schulen betreut, weil Lehrkräfte fehlen.

Da beißt sich das System halt selbst in den Schwanz.

Du hast an sich wirklich Recht. Aber dadurch das der Staat auf diese oder jene Weise dafür sorgt, dass beide Elternteile arbeiten müssen, müsste der die fehlende Zeit für Erziehung irgendwie ausgleichen. Das geschieht aber leider nicht.
 
ProximaCentauri
Benutzer32843  (36) Sehr bekannt hier
  • #60
Das Problem ist ja im Endeffekt immer die praktische Umsetzung, und wenn die halt nicht möglich ist, dann ist es relativ müssig sich darüber Gedanken zu machen.
Ich habe zeitweise in einer Gerontopsychiatrie gearbeitet, da waren dann teilweise Langzeitpatienten dort, die vor 50, 60 Jahren in die Psychiatrie kamen - das war damals häufig aufgrund von "liederlichem Lebenswandel" und ähnlichen Zuschreibungen, die da sehr in eine Richtung der Reglementierung der Familienplanung gingen: man hat die Leute nämlich damals einfach zwangssterilisiert. Von da her: wir hatten hierzulande früher solche Ideen, dass eben Leute, die gesellschaftlich als nicht tauglich angesehen wurden eben dann nicht tauglich gemacht wurden - und das ist ethisch und moralisch massiv problematisch, insbesondere, da sich viele gesellschaftliche Ansichten da auch immer wieder ändern.

Dass es mehr Unterstützung (und auch Kontrollen) geben muss bei problematischen Familienkonstellationen ist klar, leider ist diesbezüglich (und nicht nur in diesem Bereich) das Sozialwesen auch wieder einmal massiv unterfinanziert, und während man früher wohl in die Richtung "Kinder wegnehmen" ins Extrem verfallen ist, ist es heute manchmal eben das andere Extrem, und man versucht alles, um die Familie intakt zu behalten. Ist aber halt immer schwierig, und optimale Lösungen gibt es in schwierigen Konstellationen halt häufig einfach nicht.
 
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