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Ideen für partnerschaftliche Rituale bei viel beruflichem Stress

Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #1
Hallo alle zusammen :smile:.

Ich habe mir gerade überlegt, da mein Freund schon wieder um diese Zeit immer noch am Rechner arbeitet und nebenbei spielt, dass ich gerne ein bisschen gegensteuern möchte. In letzter Zeit besteht unsere Beziehung fast nur noch aus "Nebeneinander her leben", weil wir beide beruflich sehr eingespannt sind - siehe dazu auch meinen anderen Thread im Kummerkasten.

Leider bricht sich der Stress im Moment auch teilweise bei gegenseitigen Zickereien Bahn. Teilweise weine ich und ziehe dann voll die "du musst ein schlechtes Gewissen haben"-Schiene ab, damit er sich um mich kümmert. Ich kann dann zwar wirklich nicht mehr, aber die feine englische Art ist es trotzdem nicht. Teilweise schreit er laut herum, nicht in meine Richtung, sondern über das Chaos in der Wohnung oder die Katze oder den Computer oder meine herumstehende Tasche oder weil er keine sauberen T-Shirts mehr hat - und ich kann das überhaupt nicht ab, ich kauere mich dann jedes Mal zusammen und habe Angst. Klar, er würde das genauso wenig machen, wenn er in seiner beruflichen Weiterbildung momentan nicht an Grenzen kommen würde, zumal ein Mitglied aus seinem Projektteam sich jetzt kurzerhand ausgeklinkt hat und noch mehr Arbeit auf ihn zukommt. Wir hatten vor einer Woche ein reinigendes Gewitter, wonach wir wieder ein bisschen mehr Sex hatten und wo er mir auch zugestimmt hat, mit mir zur Paarberatung zu gehen, um eben nach Mitteln und Wegen zu suchen, unsere Beziehung trotz des nicht weniger werdenden beruflichen Stresses sowie des privaten Stresses mit seiner Mutter (andres Kapitel) eben dennoch weiterhin oder wieder liebevoll und respektvoll zu gestalten.

So, das Ziel ist klar. Bis zur Paarberatung wird wohl noch die eine oder andere Woche vergehen - am Dienstag werd ich meine Therapeutin nach guten Adressen fragen.

Bis es so weit ist... da suche ich noch nach Ideen dafür, wie man mit Kleinigkeiten, die nicht viel Zeit kosten (also deutlich unter 10 Minuten) trotzdem wieder das allgemeine Flair ein bisschen liebevoller und respektvoller machen kann. Einmal Dinge, die ich tun kann - und dann auch konkrete Dinge, die ich mir wünschen kann, damit ich eben nicht mehr so böse Dinge sage wie "Du kümmerst dich einen SCheißdreck darum, dass es mir schlecht geht", sondern stattdessen Dinge wie "Schatz, ich glaube, es würde mir gerade sehr gut tun, wenn du für mich..."

Tja, was? Außer Wärmflasche für den anderen machen fällt mir da im Moment nichts ein - Kaffee geht bei beiden wegen Magenproblemen nicht mehr. Massage ist eher Stress, wenn man gerade am REchner sitzt und arbeiten will/muss oder sich durch Internet ein bisschen ablenkt. Das liegt auch daran, dass ich leider in den letzten Monaten ein paar Mal zu oft rumgemeckert habe, dass wir so wenig Sex haben - Massage oder ähnliche körperliche Nähe hat dadurch jetzt leider erst mal einen leicht negativen Beigeschmack von Drängeln bekommen, auch wenn wir da wieder gegenarbeiten wollen.

Früher war ich bei so was kreativer, ich weiß es genau - aber im Moment fließt meine ganze Kreativität in die Arbeit. Da dachte ich, ich versuche mal, die kollektive Forenintelligenz nach guten Ideen für liebevolle kleine Gesten mit wenig/gar kein Geld und in deutlich unter zehn Minuten zu aktivieren :smile:.
 
F
Benutzer50283  Sehr bekannt hier
  • #2
- Obst kleinschneiden und servieren (gesund und energiespendend :zwinker:)
- Tee kochen
- Post-It mit netter Botschaft beschriften und irgendwo drankleben
- Artikel in Zeitung markieren, die dem anderen gefallen könnten (und diese z. B. ans Bett legen)
- ne Kerze neben den Computer des anderen stellen (so flairmäßig)
- das erste Blatt Klopapier mit einer netten Zeile beschriften
- kleine Lieblingssachen vom Supermarkt mitbringen
- Kurzzeit-Entspannung: Ein bestimmtes, auserkorenes Lied anschmeißen und sich solange Nähe irgendeiner Art spenden
- Papierflieger mit nem kleinen Bildchen bemalen und rübersegeln lassen
- zwischendurch kurz anstupsen und anlächeln
- das Bett liebevoll vorbereiten und kleine Nettigkeiten daneben deponieren (Lieblingsbuch, Tasse Tee, Kerze...)
- Blume/Grünpflanze pflücken und mitbringen/wahlweise kaufen und in ner Vase auf den Schreibtisch stellen
- Gutschein für "wenn du Entspannung brauchst, lese ich dir eine Phantasiereise vor" gestalten (Termin zum Einlösen frei wählbar)
- Hausarbeit, die eigentlich seine Sache ist, freiwillig zur Entlastung übernehmen
... sowas vielleicht? Sind zwar keine Rituale, aber freuen würde ich mich trotzdem^^.
 
K
Benutzer84387  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Ich weiß ja nicht wie eure jeweiligen Arbeitszeiten so sind aber in Zeiten in denen mein Freund und ich viel Stress hatten und uns kaum noch gesehen haben, haben wir uns ab und zu kleine Zettelchen geschrieben. Zum Beispiel musste ich einmal früh weg und er hat noch geschlafen... da habe ich ihm dann eine kleine Botschaft neben sein Kopfkissen gelegt. Im Gegenzug hat für mich dann manchmal abends am Kühlschrank was geklebt wenn er sehr spät nach Hause kam. Das waren wirklich nur ganz kleine Nachrichten a la "Guten Morgen Schatz, hoffe du hattest einen schönen Tag/hast gut geschlafen/freu mich auf heute Abend etc." also das sollte nicht länger als eine Minute dauern :zwinker:

Ansonsten fällt mir noch ein, dass wir uns beim Einkaufen ab und an Kleinigkeiten mitbringen. Nichts großes und nicht ständig aber so einmal im Monat taucht neben dem üblichen Wocheneinkauf dann eben meine Lieblingsschokolade oder andere Leckereien auf. Da man ja sowieso einkaufen gehen muss sollte das gar kein zusätzlicher Zeitaufwand sein. (und ich zumindest freu mich jedes mal total :ashamed:)
 
Honigblume
Benutzer86199  Meistens hier zu finden
  • #4
Hallo Shiny,

hier nur ein paar Ideen:
Kaffee geht bei beiden wegen Magenproblemen nicht mehr.
Tee :zwinker: (War das nicht sowieso euer Ritual?)
  • Sich gemeinsam vors Fenster (auf den Balkon/ die Terasse) stellen, gemeinsam rausschauen und sich im Arm halten.
  • Gemeinsam eine Runde ums Eck laufen.
  • Dem anderen beim Einschlafen den Rücken streicheln.
  • Zettelbotschaften in die Brotdox tun.
Vielleicht ist ja schonmal eine Anregung dabei.
LG
 
kopfsache
Benutzer109947  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #5
Mh... schwierige Situation :hmm:
Wenn das körperliche zur Zeit einen faden Beigeschmack hat, bleibt wohl nur die Beschränkung auf gegenseitige nette Gesten o.Ä., die Wärmflasche machen ist doch schon mal ein guter Anfang. :smile:
Weiter zum Beispiel am Wochenende einfach das Frühstück mal ans Bett bringen (lassen) soweit möglich. Statt Kaffee mal eine Kanne Tee kochen... es gibt doch so tolle Tees bzw. Tee-Mischungen auch zum Entspannen.

Eine andere Möglichkeit wäre, auf dem Nachhause-Weg mal einen kleinen Strauß Blümchen zu pflücken (solls um diese Jahrezeit ja vereinzelt noch geben :zwinker:, zur Not kaufen ) und ihn zusammen mit einer selbst gebastelten Karte übergeben. Vielleicht ein kurzes Gedicht, eine kurze Geschichte etc... in die Karte reinschreiben, etwas was ihm gefällt oder sogar einen Bezug hat.
Wie wäre es damit, ein "Bett-Hupferl" (also ein kleines Stück Schokolade, ein Gummibärchen oder eine andere Süßigkeit deiner Wahl) auf seinem Nachtkästchen zu hinterlassen, ggf. auch mit einer kurzen Notiz à la "Ich freu mich auf dich!" oder "Ich wünsch dir viel Kraft für die Arbeit!" etc...?

Und bevor ich jetzt in den Kitsch abdrifte, lasse ich den anderen mal den Vortritt für weitere Ideen :zwinker:
Ich wünsche dir viel Erfolg!
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #6
Tee :zwinker: (War das nicht sowieso euer Ritual?)

Unser Teeritual geht nicht unter einer Dreiviertelstunde :zwinker:. Kaffee hat man sich früher eben schnell mal gekocht und an den Arbeitsplatz gebracht, aber Teeritual erfordert Zeit.

Vielleicht wäre Kakao aus der Mikrowelle ja auch mal eine Option ^^.

***

Ansonsten danke für die bisherigen Anregunen schon mal, da ist mit Sicherheit einiges dabei :smile:.
 
Moonlightflower
Benutzer78363  Meistens hier zu finden
  • #7
...
 
Zuletzt bearbeitet:
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
Ich denke, das Wichtigste ist, dass du deine Angststörung in den Griff bekommst, soweit ich mich erinnere bist du ja derzeit auch im Therapie? Es ist definitiv nicht normal das man sich ängstlich zusammen kauert wenn der Freund mal den Kühlschrank anschreit. Ich rolle da höchstens mit den Augen oder mache mich drüber lustig, was die Situation meist entschärft. Ich kann mir vorstellen, das deine Probleme in der Hinsicht sehr einschränkend sein müssen, weil auch er dann sicher Angst hat, in dir bestimmte Reaktionen auszulösen.

Was Rituale angeht.. Wir arbeiteten ja auch meist den Tag über nebeneinander her.

- ich mache ihm jeden Morgen sein Frühstück
- mal einen Skype-Kuss rüberschicken
- Zettelbotschaften
- Blumen mitbringen, und wenn es nur eine einzelne Blüte ist
- das Lieblingsessen von unterwegs mitbringen oder den Lieblingsjoghurt oder wasauchimmer
- eine Kanne Chai kochen und zwischendurch eine Tasse rüberbringen (man kann gut einfach eine Thermoskanne voll machen, kurz Milch in die Mikro stellen, Chai rein, fertig)
- zum Essen an einen Tisch setzen und sich diese 15min lang nicht ablenken lassen - kein TV, kein Computer, kein Radio etc.
- gemeinsam eine Folge Serie gucken (20min bei Sitcoms)

Eigentlich ist es, finde ich, mehr die Gelassenheit, über dem Stress zu stehen und Katastrophen nicht zu ernst zu nehmen, die das Zusammenleben in solchen Phasen harmonisieren. Meiner Meinung nach ist das weniger eine Sache bestimmter Aktionen oder Dinge die man füreinander tut sondern eine Einstellungssache. Wer liebevoll und respektvoll miteinander umgehen möchte schafft das in der Regel auch. Rituale können dabei helfen, aber sie übernehmen meiner Meinung nach nicht die Funktion von simplen Gesten wie Lächeln, ruhiger Unterhaltung, gegenseitigem Erzählen über den Tag usw.

Ich hoffe, ihr hattet einen schönen Sonntagabend :smile:
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #9
Off-Topic:
Es ist definitiv nicht normal das man sich ängstlich zusammen kauert wenn der Freund mal den Kühlschrank anschreit. Ich rolle da höchstens mit den Augen oder mache mich drüber lustig, was die Situation meist entschärft. Ich kann mir vorstellen, das deine Probleme in der Hinsicht sehr einschränkend sein müssen, weil auch er dann sicher Angst hat, in dir bestimmte Reaktionen auszulösen.

Jain. Ich weiß nicht, wie cool du bleibst, wenn du gerade am Arbeiten bist und dann plötzlich jemand gerade mal einen Meter von deinem Rücken entfernt seinen Monitor mit allem an Lautstärke anbrüllt, was sein Organ zu bieten hat...

Ignorieren haben wir da mal als sinnigste Lösung abgesprochen - denn es ist ihm selbst peinlich, wie cholerisch er da manchmal ist. Aber da ich im Job eben auch oft mit Gewalt und Gebrüll konfrontiert bine, wird es mir in letzter Zeit wichtiger und wichtiger, in der Freizeit eben auch einfach mal irgendwo sitzen zu können, ohne dass jemand laut wird. Im Job hab ich dann auch oft Angst, insbesondere wenn potentielle Gewalttäter schon zwei Strafanzeigen hatten und mit ihrer Körpersprache mir gegenüber Herausforderung signalisieren, aber da krieg ich das hin.

Nur: In meiner Freizeit reagiere ich dann bei lautem Gebrüll einfach empfindlicher als früher. Das wird eine Therapie auch kaum wegkriegen, das hat nichts mit der Angststörung zu tun. Die ist inzwischen eigentlich so gut wie weg, da haben zwei Hypnosesitzungen Wunder gewirkt.
 
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #10
Ich weiß ja nicht, ob es schon mal angesprochen wurde, aber bei euch scheint der Haushalt Konfliktpotential zu bieten. Da stellt sich mir die Frage, ob eine Putzfrau nicht was für euch wäre?

Selbst in unserer WG haben wir das schon überlegt, um die ungeliebten Aufgaben (Fenster putzen z.B.) abzugeben, obwohl wir viel Zeit haben und grundsätzlich gern putzen. Nur für so gewisse Dinge eben...
 
sweet treasure
Benutzer98383  (41) Sehr bekannt hier
  • #11
Also mein Freund und ich nehmen uns auch bei Stress immer ein wenig Zeit füreinander. Das finde ich auch sehr wichtig! Wir essen zusammen und gucken dabei einen Film. Da wir meist Serien gucken, handelt es sich nicht um Ewigkeiten. Man muss ja auch nicht dabei essen, nur uns gefällt das sehr. Sind wir mit den Essen fertig kuscheln wir uns zusammen aufs Sofa, bis der Film zu ende ist und machen auch wirklich nichts anderes dabei. Haben wir etwas mehr Zeit, gucken wir auch zwei Folgen. :zwinker: Aber so ganz ohne gemeinsame Zeit geht es einfach nicht. Eine halbe Stunde sollte man schon mal was zusammen machen finde ich.
 
TheWise
Benutzer40590  (45) Sehr bekannt hier
  • #12
Ich gehe nun ganz bewusst nicht auf die eigentliche Frage "was man in max 10 Minuten" tun kann ein, ich halte das zwar für eine nette Idee - aber sie wird das Problem nicht beheben. 10 Minuten sind immer zuwenig, eine halbe Studne - wie "sweet treasure" schon anmerkte - sollte es dann schon sein und sei es nur das gemeinsame essen oder der "Rest" des Abends gemeinsam auf der Couch.
Ich hab da aber eine in meinen Augen bessere - aber etwas weiterführendere und "zeitraubendere" - Idee.
Ich hab ja schon geschrieben das ich dein berufliches Engagement vorbildlich und toll finde, aber irgendwo gibt es Grenzen. Ein gewisser Egoismus muss bestehen bleiben, sonst endet man ernsthaft in nem BurnOut (und ich meine nicht das was manche selbst so bezeichnen - ich kenne "echte" Fälle) und das es auch für Beziehungen tödlich ist bemerkt ihr zwei ja gerade selber.
Daher ... nehmt euch regelmäßig eine gemeinsame längere Auszeit die NUR für euch ist ... den ganzen Sonntag ? Den Samstag Abend ? Auf jeden Fall nicht zu knapp bemessen und nicht durch Termine eingeschränkt.
Lasst den ganzen anderen Kram liegen und kümmert euch um euch und damit auch um eure Beziehung.
Was ihr dann macht ist eigentlich auch egal, aber am besten lasst Ihr PC und Handy aus (ich glaube Uhren ablegen wäre dann zuviel verlangt :zwinker:) ... geht essen, schaut euch einen Film an, geht spazieren, habt Sex ... Also all das was Paare eben machen.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen:
Wenn ihr immer nur ein paar Minuten füreinander Zeit habt und sonst nebeneinander her lebt und pausenlos arbeitet, läuft irgendwas in eurem Leben, bzw. bei eurer Arbeit einfach falsch.
Dass es solche Phasen mal gibt (z.B. wenn irgendwo ein Projekt abgeschlossen werden muss, wenn man gerade im Endspurt bei der Abschlussarbeit ist, o.Ä.), ist klar. - Aber dauerhaft funktioniert das einfach nicht.

Meiner Meinung nach solltet ihr also weniger nach Möglichkeiten suchen, die wenigen gemeinsamen Minuten mit irgendwelchen Ritualen zu füllen, sondern viel mehr, euer Leben so umzugestalten, dass ihr eine angenehme Work-Life-Balance habt, wie es neudeutsch so schön genannt wird.
 
L
Benutzer Gast
  • #14
Bei uns gibt es auch solche Tage, aber wie die jüngsten Posts hier bin ich auch der Meinung, dass zehn Minuten nicht ausreichen, sondern ihr euch bewusst die freie Zeit schaffen müsst. Denn nach dem zehnten "Post it" bleibt das Glückdgefühl auch aus.

Du schreibst im Eingang, dass er arbeitet und nebenbei spielt - da sehe ich ihn in der Bringschuld: Denn wenn er bei der Arbeit Zeit zum Zocken hat, "verschwendet" er die freie Zeit ja scheinbar. Da könnte er sich doch genauso gut zu dir setzen und ihr geht eine halbe Stunde raus, guckt gemeinsam eine Serienfolge, kocht gemeinsam: Generell finde ich gemeinsames Essen - und die Zeit dafür - extrem wichtig. Meine Frau und ich haben gestern mal wieder festgestellt, dass das zu den Grundlagen gehört, die absolut nicht fehlen dürfen.
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man ohne ausreichende Zeit eine Beziehung führen und festigen kann.

Ich persönlich brauche zum Beispiel
- tägliche Streichel- und Schmuseeinheiten von meinem Partner
- regelmäßige Zärtlichkeiten und natürlich Sex
- gemeinsames (Zukunfts-)Träumen
- gemeinsames Spielen, Würfeln, Kärteln, Federball, Wii etc.
- gemeinsame Erlebnisse irgendwelcher Art außerhalb der Wohnung
- zusammen den Haushalt und den Garten schmeißen
- zusammen kochen und schlemmen
- auch mal stundenlanges Quatschen im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Sofa
- zusammen Musik bei Kerzenschein genießen, ein Fläschlein Wein ... sich anschmachten und lieb halten.

Ohne solche Dinge würde ich den Faden zu meinem Mann verlieren.

Vielleicht macht Ihr beide Euch mal jeweils eine Liste von Sachen, auf die Ihr Wert legt, die absolut wichtig sind, um sich gebraucht, geliebt und geachtet ... zufrieden und sicher in der Partnerschaft zu fühlen.

Und dann müsst Ihr Euch eben bewusst die Zeit dazu nehmen und geplantes auch strikt einhalten. Anders geht das nicht.
 
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Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #19
Ich bedanke mich ausdrücklich bei allen, die tatsächlich meine Ausgangsfrage beantwortet haben und dazu Ideen und Tipps gegeben haben :smile:.

Ansonsten frage ich mich, ob das eine PL-Krankheit ist, dass man bei einer konkret gestellten Frage zu konkreten Punkten immer gleich zu hören kriegt "das und das geht aber nicht, ihr müsst das aber so und so machen, ansonsten kann man eine Beziehung doch gar nicht führen"... Danach hab ich doch gar nicht gefragt, Leute. Ratschläge sind auch Schläge, und bei Schlägen halte ich es als BDSMerin mit dem safe, sane and consensual. Ich wollte gar nicht hören, was ich an meinem Leben, an meiner Beziehung und an meinem Tageslablauf alles ändern soll/muss, damit er mehr dem entspricht, was andere Leute sich unter einer idealen Beziehung vorstellen.

Ich wollte nur Ideen und Tipps dafür, wie man mit wenig bis gar keinem Stress kleine und liebevolle Momente hinbekommen kann, die nicht viel Zeit kosten und einem nicht aus dem mentalen Arbeitsprozess reißen - und mit denen man sich trotzdem gegenseitig daran erinnern kann, dass man sich noch liebt. Die Idee mit den Post-Its z.B. war super - hab ich heute schon gemacht. Dinge wie "mindestens eine halbe Stunde" nützen mir im Moment einfach nichts, auch wenn sie sich bei denen, die sie posten, bewährt haben. Daher habe ich meine Frage sehr konkret gestellt: Dinge, die sich in unter zehn Minuten umsetzen lassen.

Off-Topic:
Wenn ich hier was lese von "nur vier Stunden Feierabend", dann kann ich mir vorstellen, dass einem das wenig erscheint. Aber vier Stunden Feierabend sind das, was wir vielleicht irgendwann mal haben werden - wenn wir die jetzige Examensphase (bei ihm) und berufliche Überlastungsphase (bei mir) überstanden haben.


Und meine Frage war auch nicht "Macht das überhaupt Sinn?". Das entscheide ich selbst - und ich habe nie behauptet, dass es der Weisheit letzter Schluss und der Zustand meiner Beziehung für die nächsten zehn Jahre sein soll. Darum ging es überhaupt nicht.[DOUBLEPOST=1347894258,1347893065][/DOUBLEPOST]P.S. Über weitere Tipps, wie man in kurzer Zeit eben kleine wertvolle Gesten machen kann, freu ich mich weiterhin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #31
Noch mal eine Klarstellung: Er ist gerade in der heißen Phase bis zum Examen. Ich bin gerade bei der Einarbeitung in einen neuen Vollzeitjob (wenn ich nicht gerade krank bin) UND schreibe zusätzlich jeden Tag zwischen ein bis zwei Stunden an meinem Roman. Dieser Zustand wird nicht für alle Ewigkeit anhalten.

WARUM wollen alle, dass wir eine für uns momentan halbwegs funktionierende Zwischenlösung durch zwanghaft jeden Tag mehr gemeinsame Zeit ersetzen? Es geht doch gar nicht darum, dass ICH so viel mehr gemeinsame Zeit will - ich muss abends doch auch meinen Unterricht vorbereiten und will schriftstellern. Wer hat das da rein gelesen? Nur, weil er abends auch gerne mal Computer spielt, um dabei abzuschalten? Und wer sagt, dass diese "unter zehn Minuten-Dinge" von jetzt an alles sein werden, woraus meine Beziehung besteht? Wo hab ich das geschrieben, wo hab ich das behauptet? Diese Dinge waren lediglich alles, wonach ich hier gefragt habe - weil wir den Rest eben auch selbst hinkriegen können.

Die Rituale eines Liebespärchens nach denen Du fragst, ergeben sich mit der Zeit (da wär das Wort mal wieder) ...

Und die, die länger als zehn Minuten dauern, haben wir auch schon. Und so blöd es auch sein mag - durch die zehn-Minuten-Momente ist die Beziehung insgesamt wieder stressfreier, so dass die Sachen, die länger dauern, auf einmal auch wieder möglich werden - inklusive der stillschweigenden Übereinkunft erst mal, dabei nicht über Arbeit und die stressigen Dinge zu reden, sondern sich stattdessen ähnlich wie in den kurzen Ritualen einfach gegenseitig der Gegenwart des anderen zu versichern. Schweigend, wenn es nichts zu sagen gibt, weil schweigen besser ist als wenn ich wieder wegen meiner Arbeit weine.

Und dazu dann zu sagen, dass man so ja nun gar keine Beziehung führen kann oder dass das auf Dauer keinen Sinn macht, finde ich sehr anmaßend. Ich habe in diesem Thread nicht den gesamten Stand unserer Beziehung dargestellt und werde das auch nicht in allen Einzelheiten tun. Denn noch einmal: Es ging mir NICHT darum, dass andere Leute mir sagen, wie ich meine Beziehung führen soll oder ob meine Beziehung Sinn macht. Das entscheide ich - und die zweite Frage steht überhaupt nicht zur Diskussion. Bitte respektiert das.


Off-Topic:
Wenn ich keine Zeit habe für einen Hund, dann schaff ich mir besser keinen an.

Au ja, ich verlass meinen Schatz nach fast vier gemeinsamen Jahren und einigen durchstandenen Krisen und noch mehr gemeinsamen schönen Zeiten mitten im Examen, weil er so wenig Zeit für mich hat, er verlässt mich mitten in der Phase der beruflichen Überforderung, weil ich so wenig Zeit für ihn habe und weil all die vergangenen guten Zeiten ja viel weniger wiegen als eine Zeit der psychischen Überlastung, in der ich häufig weine - dann können wir zusätzlich zu allem anderen Stress beide auch noch Wohnung suchen und Trennungsschmerz verarbeiten. Und dann, wenn es beruflich wieder besser wird bei beiden und ich in einem Jahr vielleicht gar Stunden reduziere oder gut genug eingearbeitet bin, dass ich entspannt nach Hause komme, sind wir beide Single und es ist zu spät, in der schlimmen Phase wenigstens mit kleinen Gesten unter der Woche aneinander festzuhalten. Ganz großartig. Wirklich. Dass ich da nicht von alleine drauf gekommen bin...
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #33
Aber es ist nun mal so, dass die Beziehung sehr vieler Paare zerbricht, wenn sie - nach stressigen Zeiten (Beruf, Kinder, Krankheit) - plötzlich wieder mehr Zeit füreinander haben (oder einer mehr Zeit hat!) und dann feststellen, dass sie gar nichts mehr wirklich verbindet.

Das Risiko ist sehr groß und man sollte sich dessen wirklich sehr sehr bewusst sein und bewusst dagegen steuern -
rechtzeitig.

So klingt das schon anders - und nachvollziehbarer.

Das Risiko sehen wir ebenfalls und deswegen steuern wir bewusst dagegen - jetzt. Letztes Jahr erst mal mit meiner Anti-Burnout-Therapie, bald mit zwei, drei Stunden Paarberatung (die Idee fand meine Therapeutin übrigens gut, die war auch nicht der Meinung, dass man so was frühestens nach zehn Jahren machen muss - und sie meinte außerdem, dass so was oft gut ist, wenn einer eine Therapie gemacht hat und sich dadurch verändert hat, weil eine Beziehung sich ja immer auch mitverändern muss, wenn sie Bestand haben soll). Wir haben auch ein gemeinsames Urlaubs-WE pro Monat bis zu seinem Examen gebucht, wo wir ganz und gar rausfahren (jetzt schreib ich es doch alles), wir haben jeden Samstag Nachmittag gemeinsames Essen gehen und jeden zweiten Freitag Abend Kino oder Disco oder Massage-Abend und jeden anderen zweiten Sonntag Kaffee trinken mit seiner Mutter. Wir haben uns unsere Dates quasi richtig in den Kalender geschrieben.

Deswegen schrieb ich halt nichts von "wie Beziehung insgesamt in der Stressphase organisieren", sondern "wie kleine Rituale schaffen, die auch an vollen Arbeitstagen helfen". Momentan, da ich ja krank geschrieben bin, hab ich eh mehr Zeit... Auch wenn ich viel schlafe und mir das gut tut. Werd ich wohl gleich auch noch mal.
 
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Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #41
Off-Topic:
Wieso wird man in diesem Thread [kritisiert oder] ignoriert, wenn man rät, die Probleme an der Wurzel zu packen?

Weil das zwar ein guter Rat ist, aber der mir halt nichts Neues bringt, weil ich das schon vorher selber wusste und auch in die mittelfristige Planung mit aufgenommen hatte. Oben kam das Beispiel mit dem "Ich habe Durst" - "Dann iss doch was, das hilft bei mir immer gut gegen Hunger!" --> Genauso hier. Ich brauchte Unterstützung für die kurzfristige Planung, nicht für die mittelfristige, daher habe ich meine Frage auch ganz präzise nur dazu gestellt.

Vergleiche auch mit:

Wir haben auch ein gemeinsames Urlaubs-WE pro Monat bis zu seinem Examen gebucht, wo wir ganz und gar rausfahren (jetzt schreib ich es doch alles), wir haben jeden Samstag Nachmittag gemeinsames Essen gehen und jeden zweiten Freitag Abend Kino oder Disco oder Massage-Abend und jeden anderen zweiten Sonntag Kaffee trinken mit seiner Mutter. Wir haben uns unsere Dates quasi richtig in den Kalender geschrieben.

Was sollen wir denn sonst noch alles machen? Soll ich kündigen oder meinen Lebenstraum Schriftstellerin aufgeben, soll er das Examen schmeißen oder ruinieren, damit wir den Anforderungen fremder Menschen an eine gute Beziehung besser entsprechen können? Darin sehe ich wenig Sinn, und das empfinde ich tatsächlich als anmaßend.




***

Letztlich haben gerade die unter-zehn-Minuten-Dinger übrigens dazu geführt, dass mein Freund mich nicht mehr nur als "völlig erschöpfte und fertige Shiny" erlebte, sondern gestern Kuchen mitbrachte und wir unser Teeritual wieder machten - wenn auch mit Serie und nicht mit quatschen. Und heute will er es wieder tun. An und für sich haben wir nämlich unsere Rituale. Sie waren nur verloren gegangen, weil das Zusammensein immer öfter von dem ganzen Stress überschattet war und erst mal wieder an das Liebevolle und Respektvolle angenähert werden musste.

Aber das hätte eben nicht passieren können, wenn wir nicht mit den kleineren Dingen erst mal wieder zueinander hingefunden hätten. Übrigens ist mir dank der gemachten Vorschläge "was mitbringen, was der andere besonders mag" zum ersten Mal aufgefallen, dass mein Schatz das bei mir immer macht. Das hatte mir immer schlechte Laune gemacht, weil ich es als nonverbalen Vorwurf "Du wirst zu dick und hast dein Essverhalten nicht unter Kontrolle, außerdem müsstest du öfter für uns was richtiges und gesundes kochen, du bist also auch noch faul, sonst müsste ich ja nicht für uns beide zum Bäcker gehen" interpretiert habe. Manchmal reicht bei so was ein ganz kleiner Perspektivwechsel und es wird zu einem herzwärmendem Beweis von "Ich denk an dich und du bist mir wertvoll".

Und wenn ich wieder gesund bin und wieder weniger Zeit habe, werden es eben gerade die kleinen Dinge sein, die den Unterschied zwischen Himmel und Hölle beim Heimkommen ausmachen werden. Wenn wenig Zeit ist, dann wird das, was man hat, kostbarer - wenn man es richtig nutzt. Und es waren Ideen für dieses wenige und Kostbare, nach denen ich gesucht habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
L
Benutzer Gast
  • #46
Bei jedem kritischen Wort fühlst du dich gleich angegriffen.
Ich erwarte gar nicht, dass du das machst, was ich machen würde. Es ist nur meine ehrliche Meinung. Aber du gehst ja weder mit positiver noch negativer Kritik drauf ein. Was spricht denn dagegen, die Dinge nacheinaner zu regeln? Dein Plan, den du eh schon im Kopf hast?
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #47
Off-Topic:
Wie meinst du das, dass ich weder mit positiver noch mit negativer Kritik darauf eingehe? Das verstehe ich nicht ganz. Magst du ein Beispiel dafür geben, was ein "draufeingehen mit positiver oder negativer Kritik" ist?

Und mein letzter Beitrag war auch überhaupt nicht als Angriff gemeint. Nur als Tatsachenfeststellung. Für dich wäre die Reihenfolge so, dass du den Lebenstraum, der in deinen Augen nur ein Hobbie ist, nach hinten setzt. Für mich... Ist es anders, schon seit vielen Jahren, dazu hatte ich früher auch schon Threads im Kummerkasten - das ist einfach was, was mit dem aktuellen Problem zusammenhängen mag, wo aber ein Verzicht darauf mehr Probleme bewirken würde als alte lösen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #48
Das stünde bei mir ganz oben auf der Liste statt eines Lebenstraums, den du, so lange deine Probleme nicht gelöst sind, nur als Hobby ausüben kannst.
und bis dahin - egal wie lange es dauert - tust du was? nicht leben? nicht mit dem partner glücklich sein? alles auf später verschieben?
dann hat man nachher all diese probleme gelöst... und auf dem weg dahin den partner verloren.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #49
Meiner Meinung nach ist es wichtig sich immer im Hier und Jetzt wohlzufühlen. Daher finde ich es gut, dass du versuchst eine stressige Phase mit solchen Kleinigkeiten zu verschönern.
Mein Mann und ich versuchen so gut wie täglich eine kleine Runde um den Block zu drehen. Haben wir viel Zeit machen wir die 5 km Tour durch den Wald, haben wir wenig Zeit, sind es wirklich nur 500m. Frische Luft tut gut, man hat die Möglichkeit sich Dinge zu sagen, ganz ohne Ablenkung oder man schweigt sich ein bisschen an. Wichtig ist, dass die Handy zu Hause bleiben. Vielleicht wäre das auch etwas für euch.
Gemeinsame Mahlzeiten sind auch gut, aber wenn ich wirkklich viel zu tun habe, freue ich mich auch über einige Schnittchen und ein Malzbier am Schreibtisch.
Sonst ab und an eine nette SMS, das Bett noch mal aufschütteln bevor man sich hinlegt, oder das Frühstück vorbereiten, sodass man daran nicht denken muss. Arbeitserleichterungen schaffen (putzen, aufräumen, bügeln, Dinge zusammen suchen, etc) finde ich auch immer gut.
 
K
Benutzer25861  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #50
hallo ,

mein freund und ich sind jetzt seit 9 jahren zusammen.
wir haben natürlich auch so unsere kleinen rituale.
ein paar vorschläge von mir für dich :smile:

zusammen spazieren gehen
ein bad zusammen nehmen
sich gegenseitig etwas vorlesen
ein hörbuch zusammen anhóren
den partner ins bett bringen, insofern er früher schlafen geht.
obst kleinschneiden und einen schónen teller fertig machen.
eine schöne e-mail schreiben
gemeinsam etwas basteln
sich gegenseitig die haare waschen:herz:

ich hoffe es :winkwink: war etwas für dich dabei
 
D
Benutzer102211  Verbringt hier viel Zeit
  • #51
Bei uns ist es so:
- sie geht arbeiten, führt Mitarbeiter, übernimmt Verantwortung, hat Streß, erledigt nebenbei noch die Einkäufe usw., da ist sie natürlich abends geschafft,
- ich bleib zu Haus, leg mich früh noch mal hin, beginne entspannt den Tag, wirtschafte etwas auf dem Grundstück herum, treibe Sport, bin völlig entspannt.

Nun ein typisches Ritual:
Sie kommt gegen 19.00 Uhr und fährt ihr Auto auf dem Weg ins Grundstück fest. Sie steigt aus und wird wütend. Nach einer Weile beginnt sie mich zu suchen. Der Hund bringt sie zu mir. Ich sitze zwischen den Tomaten und freue mich über die tolle Ernte. Sie schimpft, weil ich den Weg einfach nicht in Ordnung bringe ( hab ja einen Geländewagen ). Ich sag ihr, wo die Schaufel steht. Sie wirft mit Tomaten. Der Hund geht in Deckung. Ich werfe mit faulen Tomaten zurück. Sie wird rabiater, Stoff geht zu Fetzen, alles mögliche geht zu Bruch und wir landen auf dem Komposthaufen, wo einige Zentner faules Obst zusammen mit Hühnerkot gammelt. Ihre Frisur ist gleich mal redesigned ...
Irgendwann - wie jetzt z.B. hat sie das Bad für eine ganze Stunde okkupiert und ich sitze mistig am Rechner und trolle.
Eine kurze Nacht steht mir bevor. Morgen früh halb 5 schmeißt sie mich wieder aus dem Bett und scheucht mich runter zum Auto. Alles beginnt wieder von vorne, ich werd mich dann erst mal wieder hinlegen. Werd dann mal was schönes Kochen für sie - irgendetwas, was man im Notfall auch gut zum Werfen beutzen kann ( Kartoffelbällchen ). Dazu kleine Fleischklöpschen mit einer würzigen Petersiliensouce.

Fazit: Stress kann auch Spaß machen.
Das Faultier
 
L
Benutzer Gast
  • #52
Nevery schrieb:
und bis dahin - egal wie lange es dauert - tust du was? nicht leben? nicht mit dem partner glücklich sein? alles auf später verschieben?

Ich verstehe nicht, was so schlimm daran ist, Kompromisse zu machen. Sich auf eine wichtige Sache zu konzentrieren, statt alle Lebensträume auf einmal verwirklichen zu wollen. Ich kann verstehen, wenn man einen Ausgleich braucht, aber wenn gleichzeitig die Beziehung zum Partner nur aus Zettelchen besteht und man sich nur am Wochenende füreinander Zeit nehmen kann, ist man dann glücklich?

Shiny Flame schrieb:
Für dich wäre die Reihenfolge so, dass du den Lebenstraum, der in deinen Augen nur ein Hobbie ist, nach hinten setzt.

Naja, was ist das Ziel? Ich glaube, in deiner derzeitigen Situation kann es nicht funktioneren, so ganz nebenbei mal eben Schriftstellerin zu werden. Von daher ist es in meinen Augen halt ein nettes Hobby, ich hab auch eins, meine Gitarre. Ich schreibe ab und an Songs und würd auch gern mal ein Album aufnehmen. Aber diesen Traum erfülle ich mir, wenn ich dafür den Kopf frei und Zeit habe. Weil ich weiß, dass man sich sowas nicht aus dem Ärmel schüttelt, wenn es die Anforderungen, die man sich selbst stellt, erfüllen soll.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
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  • #53
Off-Topic:
Naja, was ist das Ziel? Ich glaube, in deiner derzeitigen Situation kann es nicht funktioneren, so ganz nebenbei mal eben Schriftstellerin zu werden. Von daher ist es in meinen Augen halt ein nettes Hobby, ich hab auch eins, meine Gitarre. Ich schreibe ab und an Songs und würd auch gern mal ein Album aufnehmen. Aber diesen Traum erfülle ich mir, wenn ich dafür den Kopf frei und Zeit habe. Weil ich weiß, dass man sich sowas nicht aus dem Ärmel schüttelt, wenn es die Anforderungen, die man sich selbst stellt, erfüllen soll.

Das Ziel ist "Schriftstellerin werden", alles andere ist diesem Ziel untergeordnet. Warum das so ist, ist wie gesagt eine lange Geschichte, die nichts mit dem Threadthema zu tun hat, es ist aber schon seit vielen Jahren so. Es ist nichts, was ich tue, wenn ich den Kopf frei und Zeit habe. Es ist etwas, wofür ich seit vielen Jahren kämpfe. Ich weiß, dass man es nicht aus dem Ärmel schüttelt. Deswegen lerne ich seit vielen Jahren mein Handwerk parallel zu meinem Erstberuf und habe, wie das von Profis geraten wird, mit dem Verkauf kleinerer Geschichten angefangen.

Ich weiß, dass das nicht "politisch korrekt" ist, aber es ist so, dass ich in erster Linie Schriftstellerin werden will und "nebenbei" auch noch das ganze restliche Leben schmeiße, inklusive Job (in den ich mich reinhänge, weil es nicht meine Art ist, Dinge halbherzig anzugehen, und mich das Geschichtenerzählen nicht so sehr faszinieren würde, wenn Menschen in ihrer Vielfalt und in spannenden Phasen der Entwicklung mich nicht ebenfalls faszinieren würden), Freundschaften (schließlich brauche ich Leute, die mich aufbauen, wenn ich nicht mehr schreiben kann - und worüber soll ich schreiben, wenn ich nichts erlebe und nicht weiß, wie gut sich die Nähe zu anderen Menschen und die Freude, dass es ihnen gut geht, anfühlen?) und Liebe (und ja, ich habe vergangene Partner verlassen, weil sie meine Schreiberei nicht ernst nahmen, abwerteten oder zu eifersüchtig auf die Zeit mit meiner Muse wurden - und meinen jetzigen Gefährten habe ich vorgewarnt. Ich weiß bei ihm, dass er der Richtige ist, weil er vor einem Jahr Tränen vergossen hat, die ich selbst nicht vergießen konnte, weil ich so unglücklich darüber war, dass ich wegen dem Job möglicherweise monatelang nicht würde schreiben können. Dann hat er mich gezwungen, jeden Tag eine halbe Stunde zu schriftstellern, weil er wusste, dass ich ansonsten eingehen würde, und hat mir Kaffee gekocht, um das möglich zu machen.).

Wenn das nicht so wäre, wäre vieles leichter. Alleine das Glück, jede Nacht ausreichend Schlaf zu haben, wäre mit Sicherheit viel leichter für mich zu erreichen, wenn ich das Schreiben zu den Akten legen würde. In meiner Therapie habe ich das mehr als einmal angesprochen. Doch meine Therapeutin fragte nur, wie bald ich endlich Stunden reduzieren könnte, sie will gar nicht, dass ich weniger schreibe, im Gegenteil, sie möchte nur, dass ich auf dem Teppich bleibe und nicht abstürze, wenn der Verlag mein aktuelles Romanmanuskript ablehnen sollte. Ein sehr vernünftiger Wunsch. Wir werden es uns finanziell leider erst leisten können, wenn mein Freund das Examen hat. Er war bereit, seine Weiterbildung abzubrechen, damit ich schon vor einem Jahr mit dem Schreiben richtig durchstarten könnte, und das werde ich ihm nie vergessen. Und ich weiß, dass er die Weiterbildung in erster Linie macht, damit er mehr Geld verdienen kann und ich mir die halbe Stelle plus Schriftstellerei ab nächstem Sommer leisten kann. Und ich mache die Doppelbelastung von voller Stelle und halber Schriftstellerstelle eben in erster Linie, um ihm die Weiterbildung zu ermöglichen, weil das seit vielem Jahren sein Traum war.

So kämpfen wir mit unserer beruflichen Überlastung im Moment beide gegenseitig dafür, dass der andere seinen großen Traum erreichen kann. Und dieses Wissen ist etwas, was noch mal ganz anders verbindet als Klebezettelchen, Kopfmassagen beim Arbeiten, heißer Kakao, Wärmflaschen, gegenseitiges Haarekämmen, gemeinsames Sitzen unter der Dusche, Küsse auf den Hinterkopf, während der andere arbeitet, kleine Snacks beim Arbeiten, Händchenhalten beim Einschlafen und gemeinsame Wochenenden. Vor einem Jahr waren wir beide aus Liebe bereit, den eigenen großen Traum zu den Akten zu legen, um dem anderen bei der Verwirklichung seines Traumes zu helfen. Wir haben uns dann stattdessen entschieden, eineinhalb sehr anstrengende Jahre auf uns zu nehmen, um uns gegenseitig zu helfen, beide Träume am Leben zu halten. Das hat für mich was mit sehr, sehr viel Liebe zu tun. Noch mehr Liebe als wenn einer von uns seinen Traum aufgegeben hätte. So wunderschön, wie nichts, was ich davor mit irgendeinem anderen Mann hatte.

Und ja, jetzt gerade im Moment ist es tatsächlich sehr, sehr anstrengend. Aber eine Alternative dazu, die ihm und mir das Hinarbeiten auf das Erreichen des jeweiligen selbstgesteckten Zieles dennoch ermöglicht, sehe ich nicht. Manchmal muss man anstrengende Zeiten durchstehen, wenn am Ende eine Belohnung wartet, die es wert ist.

Aber währenddessen kann man trotzdem um Rat dafür bitten, wie man es besser hinbekommt, damit die Belohnung am Ende noch das ist, wofür man die ganze Zeit gekämpft hat, und die Liebe nicht unterwegs einschläft.
 
P
Benutzer101781  Verbringt hier viel Zeit
  • #54
Hey Shiny,
vielleicht kannst du auch anders ansetzen und einfach mal was für dich tun. Ich könnte mir vorstellen, dass es zwischen euch zweien wieder besser läuft, wenn du mit dir selbst wieder mehr zufrieden bist. Vielleicht hilft schon ein ausgelassener Abend mit deiner besten Freundin oder ein tolles Bad... Durch sowas wird vllt auch deine Kreativität wieder angekurbelt und es bleibt davon auch etwas in der Beziehung hängen und nicht nur auf Arbeit. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es dir leichter fällt die Wutausbrüche deines Freundes nicht auf dich zu beziehen, wenn du innerlich entspannter bist.

Ich weiß, dass das jetzt nicht direkt eine Antwort auf deine Frage war, hoffe aber, dass es vllt trotzdem hilft :zwinker:

lg
Patty
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #55
Shiny, mir ist grade aufgefallen - dir sicherlich selber auch - das sich manche deiner Probleme und Fragen im Forum wiederholen. Schon 2009 hast du eine ganz ähnliche Frage gestellt: https://www.planet-liebe.com/threads/viel-stress-im-leben-von-beiden-h%C3%A4lt-die-beziehung-das-aus.253575/ Auch das hier geht in eine ähnliche Richtung: https://www.planet-liebe.com/threads/wenn-der-geliebte-vielleicht-wieder-depressiv-wird.286128/

Was ich damit sagen will: ich glaube wirklich nicht, das kurzfristige, symptomatische Lösungen der richtige Weg sind. Du magst das nicht für einen angemessenen Rat halten und es bleibt auch nicht innerhalb der engen Grenzen deiner eigentlichen Frage, aber so ist das mit den Menschen: man macht sich manchmal Gedanken über diesen Rahmen hinaus, wenn man glaubt zu sehen, dass da deutlich mehr dahinter ist als ein nettes Teeritual. Was Hexe gesagt hat finde ich im Hinblick auf die alten Threads sehr wichtig - du scheinst dazu zu tendieren, Dinge immer auf "bald" zu schieben. Bald ist es vorbei, bald ist alles besser, es liegt nur an externen Umständen, die bald weg sind.
Es mag sein, das jetzt für eine kurze Zeit die Planung gemeinsamer Aktivitäten ausreichend ist. Aber was darunter liegt ist eine Grundgelassenheit, die euch schlichtweg fehlt. Dir weil du auf Stress mit Angst, Heulattacken, psychischen Zusammenbrüchen und ähnlichen Dingen bis hin zu körperlichen Symptomen wie Grippe, Fress- und Hungerphasen bis zum Fasten reagierst, ihm, weil er auf Stress mit Wut und Aggression reagiert. Das passt extrem schlecht zusammen. Ja, natürlich solltest du zu Hause frei von Aggression leben können. Den Computer nicht volle Wumme anzuschreien ist aber nichts, was man nur ganz doll schwer verhindern kann, sondern schlicht eine Frage von Respekt und Beherrschung. Wenn MEIN Freund sein iPad anschreit weil er beim Tennisspielen wieder verloren hat, finde ich das ein mal lustig, beim zweiten Mal sage ich ihm, das er sich mal bitte zusammen reißen soll, fertig. Danach kommt höchstens noch ein Grummeln - weil er genug Respekt vor meinen Gefühlen und meinen Nerven hat, um sich am Riemen zu reißen.

Nun magst du sagen, was hat das bitte mit deiner Beziehung zu tun? Im Grunde natürlich nichts. Aber es sieht einfach aus der Distanz nicht so aus, als wäre da wirklich 95% Glück, wie man es bei Verlobten vermuten würde. 2011 fragtest du dich, ob du Schluss machen sollst, weil du das Gefühl hattest, er unterstützt deine Schreiberei nicht so vollkommen wie du es brauchst. Anfang des Jahres hast du endlich eine gute Therapeutin gefunden und einiges aufgearbeitet, aber der Stress ist auch nach dem zweiten Staatsexamen wiedergekommen, weil du eine neue Stelle hast. So wird es mit Sicherheit auch noch ein paar Jahre weitergehen. Dein Freund wird in einem neuen Job Stress haben. Du wirst wieder Krisen mit den Kollegen und Schülern durchleben. Was, wenn dein Freund wieder arbeitslos ist? Und so weiter und so fort... In meinen bescheidenen Augen müsst ihr einfach ganz dringend daran arbeiten, etwas "cooler" zu werden und auch ruhiger miteinander umzugehen.

Bevor du jetzt sagst, ich hätte so etwas vermutlich noch nie erlebt, möchte ich hinzufügen das das eine Entwicklung ist, die ich selber durchgemacht habe. Auch ich habe mein Päckchen zu tragen und habe fiese Leichen im Keller der Vergangenheit. Auch ich habe früher um mich geschlagen und meinem Exfreund aus Verzweiflung gemeine Dinge an den Kopf geworfen die ich nie so meinte, habe vor Angst und Verzweiflung geheult und mich versteckt. Und die letzten zehn Jahre meines Lebens waren nicht immer ein Zuckerschlecken. Die erste Hälfte dieses Jahres haben mein Freund und ich damit verbracht, in der gleichen Wohnung in unterschiedlichen Räumen zu sitzen und den Computer anzustarren - und auszuhandeln wer den Nerv dafür hat, was zu kochen, und wer dafür einkaufen geht... Während er mit Bravour seinen Abschluss fertig bekommen hat, hat die gleiche Betreuerin mich kurz vor Schluss furchtbar gefoppt und verarscht, so das ich bislang ohne Abschluss dastehe. Anstatt in Ruhe und mit dem guten Gefühl, alles geschafft zu haben auf Weltreise zu sein (so wie er, einen Arbeitsvertrag hat er ja auch schon) muss ich nun noch ständig daran denken, was im Februar ist. Du hast vollkommen Recht, man muss harte Phasen auch einfach mal durchstehen, aber wo ist da die Obergrenze? Ab wo ist es nur noch Kampf und Krampf und bis wohin tut es und er dir noch gut? Das musst du für dich selbst entscheiden, aber es inmer auf "es wird bald vorbei sein" scheint schon seit Jahren nicht wirklich zu funktionieren.
 
D
Benutzer Gast
  • #56
Off-Topic:


So kämpfen wir mit unserer beruflichen Überlastung im Moment beide gegenseitig dafür, dass der andere seinen großen Traum erreichen kann. Und dieses Wissen ist etwas, was noch mal ganz anders verbindet als Klebezettelchen, Kopfmassagen beim Arbeiten, heißer Kakao, Wärmflaschen, gegenseitiges Haarekämmen, gemeinsames Sitzen unter der Dusche, Küsse auf den Hinterkopf, während der andere arbeitet, kleine Snacks beim Arbeiten, Händchenhalten beim Einschlafen und gemeinsame Wochenenden. Vor einem Jahr waren wir beide aus Liebe bereit, den eigenen großen Traum zu den Akten zu legen, um dem anderen bei der Verwirklichung seines Traumes zu helfen. Wir haben uns dann stattdessen entschieden, eineinhalb sehr anstrengende Jahre auf uns zu nehmen, um uns gegenseitig zu helfen, beide Träume am Leben zu halten. Das hat für mich was mit sehr, sehr viel Liebe zu tun. Noch mehr Liebe als wenn einer von uns seinen Traum aufgegeben hätte. So wunderschön, wie nichts, was ich davor mit irgendeinem anderen Mann hatte.

Und ja, jetzt gerade im Moment ist es tatsächlich sehr, sehr anstrengend. Aber eine Alternative dazu, die ihm und mir das Hinarbeiten auf das Erreichen des jeweiligen selbstgesteckten Zieles dennoch ermöglicht, sehe ich nicht. Manchmal muss man anstrengende Zeiten durchstehen, wenn am Ende eine Belohnung wartet, die es wert ist.

Aber währenddessen kann man trotzdem um Rat dafür bitten, wie man es besser hinbekommt, damit die Belohnung am Ende noch das ist, wofür man die ganze Zeit gekämpft hat, und die Liebe nicht unterwegs einschläft.

Ich stimme da Detroiter zu, bei dir ist "im Moment" doch schon viel zu lange. Ich kann mich auch noch an die genannten Threads erinnern und es bessert sich doch einfach nicht.
Was nützt ein Traum, wenn er dich permanent unglücklich macht. Und wenn du nicht bezüglich deines Jobs oder der Schriftstellertätigkeit Kompromisse eingehen willst, habe ich die Befürchtung, dass es immer so weiter gehen wird, weil diese Entspannungsphase, die du dir erhoffst, einfach nicht eintreten wird, weil ihr beide immer neue Dinge finden werdet, die euch in Stress versetzen, schon weil ihr gar nicht mehr in der Lage seid, euch wirklich zu entspannen.
Es freut mich, dass diese Kleinigkeiten euch jetzt einmal helfen, aber das ist doch keine Dauerlösung, wenn die Ursache nicht behoben wird.
Natürlich können wir dir nicht sagen, wie du eine Beziehung führen sollst, aber wie schlecht muss es einem denn über Jahre noch gehen, damit man endlich etwas ändert? Das versteh ich einfach nicht. Willst du alles opfern für diese eine Sache? Darum geht es doch den meisten hier, wir wollen dir ja auch gar nicht sagen, dass du was ändern sollst, wir wollen vorrangig, dass es dir besser geht und wenn man Jahren dauerkrank und psychisch so fertig ist, dann stimmt doch irgendwas nicht und mir will nicht in den Kopf, warum du das nicht siehst, oder warum du da so stur trotzdem weitermachst und dir selber so weh tust.

Ist es das wert? Bist du bereit, die ganzen Krankheiten und Zusammenbrüche zu ertragen mit der Hoffnung, möglichst schnell Schriftstellerin zu werden? Wenn es das für dich ist, dann können wir dir nicht helfen (bis auf die Symptomlinderungen hier), dann hast du deinen Weg gewählt. Aber manchmal hilft es, zur Ruhe zu kommen, einen Schritt zurückzumachen und sich zu fragen, ob es das jetzt wirklich ist, was man will, oder ob es nicht sinnvoller ist, sein restliches Leben erst einmal zu ordnen, bevor man seinen Traum verfolgen kann.
Wenn du das nicht willst, dann darfst du dich aber eben auch nicht beschweren, dass du es so schwer hast, das du ständig krank bist und deine Psyche nicht mehr mitmacht, denn du kennst die Ursache, du kennst die beste Lösung, wenn du aber nicht gewillt bist, tatsächlich etwas dagegen zu tun, weil du den Kompromiss nicht eingehen willst, dann musst du es ertragen und kannst letztlich nur kleine kurzfriste Stützen suchen, solltest dich nur eben nicht wundern, warum es dir so schlecht geht.
Mehr als die Hand reichen bzw. einen Weg zeigen, können wir nicht, es tut aber eben immer weh, wenn man Menschen sieht, die Dingen hinterherrennen (egal ob sie die erreichen können oder nicht) und sich damit selber so kaputt machen. Und manche wunden, die man jetzt aufreißt, kann man später eben nicht mehr schließen.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
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  • #57
Keiner von euch hat Unrecht, und dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass es so für mich einfach nicht funktionieren kann... Dennoch habe ich drüber nachgedacht und werde das mit Sicherheit auch weiter tun. Wenn es bei mir ein Update gibt, werde ich es gerne posten.
 
Caelyn
Benutzer87573  (35) Sehr bekannt hier
  • #58
Auch wenn ich Hexe13 und TheDetroiter zustimmen muss, was einiges angeht, nämlich vor allem das Problem mit dem "später kann ich dies..." "bald hab ich das..." denke ich doch, dass einige hier in diesem Thread viel zu sehr von sich und ihrem Leben ausgehen, als von Shiny und ihrer Situation.
Ich lese ShinysThreads ja schon sehr lange mit und ja, sie beschreibt oft dieselben Probleme und auch ähnliche Situationen, aber jetzt kommt ein großes ABER:

Ich glaube Shiny ist auch etwas ein Drama-Mensch (mir fällt gerade nichts ein wie ich es sonst nennen könnte). Jemand, der immer ein wenig Drama und Action sowie Gefühlsschwankungen hat und braucht, sehr temperamentvoll ist und jemand, der recht schnell in Extreme verfällt sowie jemand, der sich bei Kummer schriftlich ausheulen muss. Da sie ja gerade immer noch kein Tagebuch hier hat verlegt sie das wohl auch in Threads wie diese. Sie kann sich zum einen sehr gut, da bildlich und zum anderen sehr lebendig und mitreißend ausdrücken und das sollte man nicht unterschätzen.

Der Leser selbst sollte also, wenn man selbst etwas gemäßigter ist, das hier nicht so überinterpretieren und davon ausgehen, dass Shiny und ihr Partner ein furchtbar großes Problem haben und absolut nicht zusammenpassen (vor allem nicht wenn sie eigentlich glücklich ist und nach Lösungen für ein momentanes Problem sucht).

BTT:
Mein Freund und ich sind auch gerade in einer solchen Phase (ich muss für wichtige Klausuren lernen, er noch drei Hausarbeiten schreiben, also auch ordentlich Stress).
Was außer den netten kleinen Berührungen wie Kopfkraulen, Kopfmassage, Handmassage und nebenbei auf der Couch kuscheln wirklich hilft ist eine gemeinsame, kleine Runde um den Block.
10-20 Minuten Bewegung, frische Luft und Unterhaltung.
Man bewegt sich etwas, kriegt den Kopf frei und kann sich unterhalten, muss aber auch nicht. Man kann Händchenhalten, muss aber nicht. Man kann sich gegenseitig schöne Sachen zeigen (wer freut sich nicht wenn er vom Partner die erste in diesem Jahr gesammelte Kastanie oder den ersten gepflückten Apfel bekommt) und einfach etwas runterkommen.
Für den Partner kochen finde ich auch ganz toll. Mal das Lieblingsessen machen oder mal was besonderes/aufwändiges/neues.

Ansonsten halte ich das Schreien deines Freundes noch für ein großes Problem.
Ich bin ja genauso wie du sehr ängstlich und bekomme schnell Probleme, wenn bei mir daheim jemand rumschreit oder ständig meckert. Da ist es auch nicht getan mit "bezieh das nicht auf dich, er meint ja was anderes". Das weiß man in dem Fall schon, es geht einem eben nur um die in der eigenen Wohnung ausgestrahlte Aggression und Wut. Meine Wohnung ist mein Zufluchtsort, da will ich mit sowas nichts zu tun haben, das krieg ich jeden Tag draußen genug ab.
Mein Freund rastet auch ab und an am PC so aus und das macht mir Angst. Ich hab mit ihm abgemacht, dass er jetzt dafür raus geht oder laut Musik anmacht, bevor er seine Wutausbrüche kundtut, damit ich es nicht mitbekommen muss. Wenn er merkt er wird aggressiv, dann setzt er sich irgendwie ab. Würde das bei dir vielleicht auch helfen?
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #59
Off-Topic:
Ansonsten halte ich das Schreien deines Freundes noch für ein großes Problem.

Ist es auch... Dazu habe ich jetzt allerdings mit ihm abgemacht, dass seine Mutter bis zu seinem Examen Wohnungsverbot kriegt, weil wir sie schließlich inzwischen regelmäßig besuchen und deswegen nachmittags einfach unsere Ruhe brauchen. Denn ich hatte das Gefühl, dass da ein temporärer Zusammenhang bestand. Ich habe ihn dann einen Abend nachgemacht - also nachdem er seinen Computer angeschrien hat, habe ich meinen einfach jedes Mal auch angeschrien und dann zu ihm gesagt, dass das ja überhaupt nichts mit ihm zu tun hat, er solle es einfach ignorieren...

Da hat er wohl kapiert, wie sehr so was nervt und irritiert und hat meine ständigen Sticheleien, dass er nach den TElefonaten mit seiner Mutter unerträglich sein und vor allem, wenn sie "eben mal kurz da war", endlich mal ernstgenommen.

Es fiel ihm sehr schwer, ihr das mitzuteilen (auf diplomatisch natürlich), aber seitdem (und das sind ja nun auch schon wieder ein paar Tage) ist er kein einziges Mal laut geworden. Das hat inzwischen auch schon einiges wieder entspannt - ich glaube, das war für mich nämlich das schlimmste.


das hier nicht so überinterpretieren und davon ausgehen, dass Shiny und ihr Partner ein furchtbar großes Problem haben und absolut nicht zusammenpassen (vor allem nicht wenn sie eigentlich glücklich ist und nach Lösungen für ein momentanes Problem sucht).

Absolute Zustimmung. Wenn ich hier zwischendurch, in den Momenten, wo ich rundum zufrieden mit der Welt bin und er mir gerade beim Schrifstellern die Haare kämmt und mich dann mit einem Orangensaft wieder in die andre Welt verabschiedet, ebenfalls posten würde.. Dann würde man mir vermutlich entweder sagen, ich solle nicht so übertrieben kitschig und verknallt schreiben oder es nach dem Lesen von dem, was auch mal schiefgeht, gar nicht glauben wollen. Es ist vermutlich tatsächlich ein Stück weit auch "Schriftstellerkrankheit", dass ich Emotionen und soziale Prozesse immer sehr, sehr genau beobachte und beschreibe. Vermutlich nehme ich auch vergleichsweise "leise" Emotionen bei mir und anderen sehr viel intensiver wahr als viele andere, das haben mir schon viele gesagt und dass ist gleichzeitig Stärke und Schwäche, je nach Kontext, nicht unbedingt immer gut, aber wohl einfach nicht wirklich zu ändern.

Und vermutlich leide ich deswegen unter Phasen von "wenig liebevoller Aufmerksamkeit" einfach auch ein bisschen mehr als andere es in der gleichen Situation tun würden, so dass mir solche Phasen dann dramatischer erscheinen als sie es bei anderen würden und ich eher schon was daran ändern möchte.
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #60
Generell denke ich, dass ein bisschen Gelassenheit und Gleichmut euch beiden gut tun würden. Aber wie lernt man das - nun ja, leider weiß ich das auch nicht. An meiner besten Freundin sehe ich immer mal eine komische Entwicklung - sie ist sehr wenig gelassen, ich dagegen sehr. Wenn sie dann sieht, wie ich (und mein Mann) mit unseren Macken locker umgehen und sie merk, dass sie das so gar nicht in ihrer eigenen Beziehung kann, dann wird sie neidisch und die Stimmung zwischen uns ist schlecht. Was ich damit sagen will, eine regelmäßige Unentspanntheit kann sich sowohl auf den Partner, als auch auf Freundschaften ausweiten.

(Als ich las, was du/ihr früher hinter einem mitgebrachten Stück Kuchen vermutet habt, habe ich gedacht, du machst einen Witz!)
Manchmal kann man auch getrost auf ein Ritual verzichten und es als Ritual einführen, den anderen (meinetwegen auch mehrere Tage) in Ruhe zu lassen, ohne das einer von beiden sauer, enttäuscht oder wütend ist.
 
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