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Ich kann sie nicht verlassen...aber ich will...

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Benutzer121226  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen!

Um mein Problem richtig schildern zu können, muss ich kurz etwas ausholen.

Ich bin seit etwa 16 Monaten mit meiner Freundin zusammen. Am Anfang ließ sich alles super an. Wir haben gleiche Interessen, ähnlichen Geschmack was Musik und Kunst angeht, außerdem sind wir sexuell ebenfalls auf einer Wellenlänge. Es wird eigentlich nie langweilig. ABER: letztes Jahr find ich ein Studium an, wegen dem ich unter der Woche am Studienort wohnte und nur wochenends zuhause. Und damit fingen die Probleme an. Sie sagte mir schon zu Beginn auf den Kopf zu, ich würde sie betrügen, es wären ja alle Männer so und ihr Freundeskreis würde ihr auch stets sagen, dass das die beste Gelegenheit für einen Mann wäre, sich einer anderen an den Hals zu werfen.

Ich war darüber ziemlich sauer, weil ich noch nie einer Partnerin fremdgegangen bin und auch nicht vor hatte, das nun zu ändern. Aber bei jedem Telefonat - wir telefonierten jeden Abend! - sprach sie ihre Bedenken aus und erzählte auch von der Meinung ihrer Kollegen und Freunde.

Irgendwann bekam ich seltsame SMS von einer unbekannten Nummer. Die Person dahinter gab sich als Kollegin (Studienkollegin) aus, die anonym bleiben wolle, mir aber ihre Zuneigung gestand und sexuell auch sehr offensiv wurde. Ich erzählte meiner Freundin davon und sie sagte, sie bekäme ebenfalls SMS von dieser Nummer. Ich wurde zunehmend paranoid, weil ich herausfinden wollte, wer diese SMS schreibt. Ich bot meiner Freundin - um ihr zu zeigen, dass es mir ernst mit der Beziehung ist - an, dass wir zusammenziehen - nach nur 5 Monaten.

Allerdings bekam ich schnell kalte Füße. Ich hatte bis zu meinem 26. Lebensjahr bei einer Familienangehörigen gewohnt, die ich neben dem Job pflegte und nachdem ich auszog war sich sehr glücklich über meine Freiheiten. Diese drohte ich nun zu verlieren und sagte ihr, es wäre besser, mit dem Zusammenziehen noch zu warten. Daraufhin drohte sie mir mit der Beendigung der Beziehung und meinte, ich hätte was mit der "SMS-Schlampe" laufen.

Der Druck des Studiums und die Beziehungsprobleme - dazu noch die Anschludigungen wegen der SMS, deren Absender ich ja nicht mal kannte - machten mich richtig fertig.

Dann lernte ich eine Frau kennen. Hübsch, intelligent, lieb und bodenständig. Ich unterhielt mich gerne mit ihr und wollte auch etwas mit ihr unternehmen; so gingen wir u.a. ins Kino und zum Italiener. Es war eine tolle Abwechslung und ich genoss ihre Gesellschaft sehr. Dann kam es dazu, dass wir uns küssten. Einerseits war es toll, andererseits dachte ich auch an meine Freundin und schämte mich. Ich war hin- und hergerissen.

Dann fand ich heraus, dass es meine Freundin war, die mir diese SMS von einem Zweithandy geschickt hatte und ich erkannte, dass sie große Probleme hat. Inzwischen hatte ein Arzt depressive Verstimmungen festgestellt. Ich wollte die BEziehung beenden und mit der anderen Frau etwas neues aufbauen. Nach der Diagnose allerdings plagten mich Schuldgefühle und die Pflicht zu helfen - wie damals bei meinem Familienmitglied, das ganz ähnliche Probleme hatte.

Also blieb ich mit ihr zusammen, fühlte mich aber mehr und mehr zu der anderen Frau hingezogen. Zwischenzeitlich "versuchte" ich es zu beenden, aber sie ließ nicht locker und ich spürte, dass ich es gar nicht wirklich beenden wollte. Ich wollte weitere Schritte nur hinauszögern, bis ich den Absprung von meiner Freundin geschafft hatte.

Dann kamen weitere Probleme auf sie zu: Arbeitslosigkeit, Schulden, gesundheitliche Probleme. Mehr und mehr fühlte ich mich verpflichtet ihr zu helfen und desto weiter entfernte ich mich von der anderen Frau.

Anfang des Jahres haben dann beide voneinander erfahren und ich musste den Kontakt zu der anderen Frau abbrechen - weil ich mich weiterhin verpflichtet fühlte, meiner Freundin zu helfen. Dazu kam, dass ich von der anderen Frau bedroht wurde, sie würde mich fertig machen und alles veröffentlichen - an meinem Studienort, auf Facebook - wo immer sie könnte. Also brach ich den Kontakt zu ihr ab.

Nun habe ich herausgefunden, dass diese Drohungen, die sie mir geschickt hat, nicht von ihr kamen sondern von einem gefälschten Facebook-Profil. Ich vermute meine Freundin dahinter. Inzwischen wohnen wir zusammen und es gibt fast täglich Streit. Hinter allem vermutet sie eine Affäre, weil ich sie ja schon betrogen habe.

Selbst mit weiblichen "Kumpels" kann ich nichts kommunizieren, ohne dass sie völlig austickt. Ich fühle mich wie gefangen mit einer unberechenbaren Person, die mir andererseits sehr leid tut.


Ich weiß einfach nicht weiter. Wir haben die letzten zwei Wochen kaum miteinander geredet und wenn ich gerade hoffe, dass sie mich verlässt, schmiegt sie sich nachts an mich und legt meinen Arm um sich selbst. Sie wird mich nie verlassen und ich befürchte, ich habe im Moment nicht die Kraft, sie vor die Tür zu setzen. Es dröhnt dieses Schuldgefühl in mir und diese Pflicht etwas für sie zutun.

Ich habe bereits eine tolle Frau verloren und ich befürchte mein gesamtes Leben zu verlieren. Aber ich kann sie nicht rausschmeißen, denn sie weiß nicht wohin...

Bin ich nur ein mieses Schwein oder sollte ich mich klipp und klar dieser Situation entziehen? Obwohl ich viel Selbstreflektion betreibe weiß ich im Moment nicht, ob ich der Böse bin oder der Böse, der sich für gut hält. Ich weiß nur: der Gute bin ich in diesem Epos nicht!
 
E
Benutzer120843  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Sag mal geht es noch? was für Verpflichtungen hast du ihr gegenüber denn bitte? Und eines sag ich dir: Sie hätte dich schon längst rausgeschmissen, denn Frauen sind viel gefühlskälter als Männer.

Mach bloß nicht den Hampelmann, du hast eh schon einiges verloren wegen ihr!
 
V
Benutzer Gast
  • #3
Das ist echt eine verfahrene Situation, aber ich muss auch sagen, du hast dich da immer weiter hinein geritten. Der Punkt, an dem alles hätte besser werden können, war die Entscheidung zwischen Ihr und der Anderen. Obwohl du weißt, dass du mit Ihr nicht glücklich werden kannst, hast du auf dein Bauch gehört und dich noch fester an sie gebunden.

Die Sache mit den FakeSMSen und Accounts sind schon einige Gründe, auf Abstand zu gehen, zu mal es ja nicht besser wird. Ich verrate dir was ich denke, kann es nicht sogar sein, dass sie deine Gutmütigkeit ausnutzt, sie weiß, dass du auf diesen Opferzug aufspringst und ihr nicht von der Seite weichst? Hat sie dich nicht sogar schon komplett unter Kontrolle?

Ich weiß nicht, ob sie wirklich "krank" ist, aber ihr Verhalten wäre mir zu beängstigend. Das du dein Leben opferst, für etwas, wo du nicht hinter stehst, grobe Einschnitte in dein Leben und deine Persönlichkeit aktzeptierst, führt dich nur selbst zu Depressionen. Sie wird sich nicht ändern, führe dir das vor Augen, sie weiß, sie hat dich und du gibst nach, keinerlei Grund etwas zu ändern.

Du bist nicht pauschal verantwortlich für andere Menschen. Es ist dein Leben, du hast es in der Hand, du hast keine zweite Chance irgendetwas besser zu machen, nur alternative Wege stehen dir offen.

Wenn es nach mir geht, suche dir einen vertrauten Verbündeten, ihre Eltern, ihre Geschwister, ihre / deinen besten Freunde, sucht das Gespräch und macht ihr gemeinsam klar, dass es so nicht weitergehen kann. So hat sie einen Halt und du auch, da du nicht alleine da stehst und evtl. nachgeben musst. Auch, wenn du nicht mehr mit ihr zusammen bist, kannst du ihr Helfen - als normaler Freund, wenn sie das nicht an nimmt, ist es ihre Schuld.

Bei psychischen Auffälligkeiten würde ich definitive ihre Familie einschalten. Leider besteht auch das Risiko, sie macht den Eindruck, dass sie das Aus der Beziehung nicht ganz hinnehmen wird, das heißt, dass du vielleicht weiter ominöse Nachrichten bekommst usw.

Wie du dich davor präventiv Schützt oder dich abkapselst, weiß ich leider nicht. Du könntest sie vielleicht darauf hinweisen, dass du damit rechnest ( was schon traurig ist ), und weißt das es von ihr kommt. So führst du ihr, ihr Verhalten vor Augen und wirkst evtl. vorsorgend deiner selbst Willen.
 
C
Benutzer81026  (44) Meistens hier zu finden
  • #4
Du befindest Dich schon in einer gewissen Co-Abhängigkeit mit einem, wie Du auch schon selbst erkann hast, Helfersyndrom.
Ich rate Dir auch zur Trennung, da vorallem die gefakten Nachrichten und SMS in diesem Ausmaß schon auf tiefergründige psychische Probleme schließen lassen.

Ich weiss daß es schwer sein wird, sich aus diesem Teufelskreis zu befreien. Nach dazu wo ihr jetzt die gemeinsame Wohnung habt.

Dein Pflichtbewusstsein in allen Ehren, aber ihr seit nicht verheiratet oder schon sehr lange zusammen.

Wie hat denn Deine Bekanntschaft auf den Kontaktabbruch reagiert? Hast Du ihr den Grund genannte? Wenn ja, hat sie dies doch sicherlich bestritten oder?

Wichtig ist, dass sich deine Freundin professionell helfen lässt, da sie so gar keine Struktur mehr besitzt (Arbeitslosikeit etc)

Möglichkeit 1 ist, dass sie sich wirklich helfen lässt, und sich Euer Verhältnis dadurch wieder normalisiert.
Möglichkeit 2 ist, dass sie dies ablehnt und weiter auf ihrer Linie fährt. Dann würde ich an Deiner Stelle aber ernsthaft über eine Trennung nachdenken, da über kurz oder lang Du noch weiter in diesen Strudel mit hineingezogen wirst.

Es ist unbestritten für beide Seiten nicht einfach. Jedoch darf man sich, vor allem in so jungen Jahren, nicht in eine Co-Abhängigkeit begeben.
Du hast noch soviel vor, alle ist offen.

Und in eine Zukunft mit einem depressiven Partner an meiner Seite möchte ich nicht starten.
Klingt jetzt sehr egoistisch, aber man muss auch auf sich selbst schauen. Ist leider so.
Es wäre was anderes, wenn die Depression im Laufe der Partnerschaft entsteht. Aber selbst da ist es durchaus legitim sich Gedanken über eine Trennung zu machen, wenn die Depression das Leben aller Beteiligten so massiv einschränkt, dass man zu einem geregelten Alltag nicht mehr in der Lage ist.
Und der depressive auch nicht gewillt ist, sich behandeln zu lassen.

Rede mit einer anderen Vertrauensperson darüber. Hast Du niemanden, gibt es diverste Anlaufstellen auch für Angehöriger psychisch Kranker/depressiver Menschen. Die können Dir da weiterhelfen.


Alles Gute für Dich/Euch

Lieben Gruß
 
H
Benutzer119934  Meistens hier zu finden
  • #5
Nimm Dir die Zeit und lehn' Dich zurück: schreib alles chronologisch auf, was wann wo und wie abgelaufen ist. Denke auch um 3 oder 4 Ecken, schließe nichts aus, was irgendwie möglich sein könnte.

Irgendwann mal versuche sie - wenn es passt - so auszufragen, daß Du siehst, ob sich Deine Vermutungen alle bewahrheiten. Wenn Du das schaffst, kannst Du ihr so vorführen, wie sie sich aufführt. Entweder sie sieht es ein, oder es kommt zum handfesten Eklat.

Wenn sie es einsieht, dann muß sie Dich ziehen lassen. Wenn es zum Eklat kommt, liefert sie Dir die entsprechenden Gründe zu gehen.

Es mag sich komisch anhören, was ich Dir hier vorschlage, aber wenn jemand sowieso etwas quer im Kopf ist, dann mußt Du ihr das sprichwörtlich live vorführen. Und wenn Du da zu zimperlich bist, verlierst Du. Denn von ihrer Seite aus scheint es ausschließlich um Macht zu gehen.

Laß' Dir nicht Dein leben versauen, Du hast nur eins!

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L
Benutzer121226  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Ich habe die andere Frau nie darauf angesprochen, weil in den Nachrichten stand, ich solle mich von ihr fernhalten, oder sie würde alles publik machen. Also habe ich den Kontakt wortlos abgebrochen. Und danach bin ich mit meiner Freundin vor ihr rumgelaufen...allerdings unabsichtlich.

Am liebsten würde ich ihr sagen, wie das gelaufen ist. Aber nach 5 Monaten bringt das nichts mehr. Es ist zu spät. Es tut mir einfach nur leid, dass sie auch unter der Situation zu leiden hatte - sie konnte ja gar nichts für das alles. Sie war lediglich das Opfer...und ich bereue, den Absprung damals nicht geschafft zu haben. Ich denke noch ziemlich oft an sie.

Professionelle Hilfe hat sie angeblich in Anspruch genommen, aus Antipathie zur Therapeutin allerdings dann wieder abgebrochen. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Eigentlich warte ich nur auf den nächsten Streit, um sie rauszuschmeißen. Aber ich weiß, dass das kompromislos nicht geht und dass sie freiwillig nicht gehen wird.
 
V
Benutzer Gast
  • #7
Schreibe die andere Frau trotzdem an, im Internet oder schlicht ein netter Brief. Erläutere ihr alles, wie du dich gefühlt hast und wie es Heute ist. Auch, dass du häufig an sie denkst usw. Ich denke, sie könnte schon noch den Weg zu dir zurück finden, wenn es für sie damals auch so schön war. Dein Weg ist ja mehr oder weniger verständlich und vielleicht sogar etwas rührend.

Am besten wäre aber, du wartest damit bis die Situation mit deiner Jetzigen geklärt ist. Ich bezweifel aber, dass sie sich z.Z. überhaupt Helfen lassen will. Ich wiederhole, sie hat ja kein Grund dazu. Was läuft denn für sie schief? Es scheint ja nur dich zu betreffen.
 
L
Benutzer121226  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Sie sagt selbst oft genug, ich sei das einzige Vernünftige in ihrem Leben.
An anderen Tagen wieder sagt sie, ich sei der Schlimmste von allen. der größte Fehler ihres Lebens, der ihr die größten Schmerzen bereitet hat...ich weiß es nicht...
 
V
Benutzer Gast
  • #9
Schau mal, so eine Aussage ist in einer Beziehung ein Unding. Aber für dich vielleicht der Einstieg, springe darauf an, lass sie an deiner Meinung dazu teilhaben und vertiefe es soweit, dass es dann wohl besser wäre, getrennte Wege zu gehen.
 
Calico
Benutzer96881  (42) Benutzer gesperrt
  • #10
Ich würde Dir auch raten, geh raus aus dieser Situation. Mach da auch kein großes Aufheben drumrum, Du bist eh so oder so der Böse. Sag ihr kurz und schmerzlos, dass Du Dich trennen willst und dann geh.

Ich kann verstehen, dass Du ein schlechtes Gewissen hast, aber
a) Du hast auch ein Recht auf eine Dich glücklich machende Beziehung
b) hilfst Du ihr nicht dadurch, dass Du ihre Paranoia und Depressionen noch dadurch unterstützt, dass Du alles mit Dir machen lässt. Ich bin immer dafür, für den Partner dazusein, wenn es mal schlecht läuft, aber ich glaube, Du hast keine Distanz mehr dazu und zweifelst Dich und Deine Grenzen an, und das ist nicht gut. Du bist nicht mehr Unterstützer und Motor zur Verbesserung, sondern nur Fußmatte.
 
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Für mich klingt das auch nach einer (beginnenden?) Co-Abhängigkeit. Du bist (noch) ihr Partner, nicht ihr Therapeut. Schuldgefühle & Verantwortungsbewusstsein sind keine Basis für eine Beziehung. Verantwortlich bist Du nämlich auch gegenüber Dir selbst, Deinem persönlichen Glück. Und das in erster Linie. Du darfst Dich und Deine Interessen nicht hintenanstellen, nur weil es ihr schlecht geht. Du darfst nicht alles mit ihrer Situation entschuldigen und relativieren, wenn sie Dir doch wehtut - das wäre höchst ungesund für Dich. Du musst auf Dich achten. Und ich denke es wäre das Beste, wenn Du die Beziehung beendest. Du willst sie nicht mehr. Liebe ist es nicht, was Dich noch hält. Dass das hart für sie sein wird, kann und darf kein Grund sein, die Sache weiterzuführen. Das bringt nichts. Es schadet Dir nur. Und: Vielleicht gibt eine Trennung ihr den Impuls, ihre Probleme mit professioneller Hilfe anzugehen. Aber so oder so: Es ist nicht Deine Aufgabe und liegt nicht in Deiner Verantwortung, sie zu retten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Serenity
Benutzer505  Team-Alumni
  • #12
Momentan hältst du einen Status X aufrecht, der dir das Leben zur Hölle macht und ihr keinen Anlass gibt ihr krankhaftes (?) Verhalten zu ändern.

Ich weiß, dass du ihr gern helfen würdest und das ehrt dich aber: Hast du wirklich den Eindruck ihr damit helfen zu können? Wirkt sie auf dich tatsächlich glücklich? Und ich meinte nicht nur in ihren "Hochphasen", sondern mehr im Durchschnitt.

Oder machst du es vielleicht unbeabsichtigt nur schlimmer, weil du ihr Verhalten (das sicherlich nicht förderlich für jedweden sozialen Kontakt ist..) quasi unterstützt?
 
L
Benutzer121226  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Ich habe gestern mit ihr gesprochen.

Sie hat sich darüber beklagt, dass ich mich mit einer meiner Kolleginnen gut verstehe, die von der Sache mit der anderen Frau wusste und ihr nichts gesagt hat. Zudem fühlt sie sich von mir vernachlässigt und sie hat das Gefühl in einer WG zu leben, aber nicht in einer Beziehung. Das sehe ich auch alles ein.

Ich erwiderte, dass ich diese Kollegin wie einen Kumpel mag (Wahrheit!) und mir nicht vorschreiben lasse, mit wem ich befreundet bin - dass sie aber in keinster Weise die Beziehung bedroht. Zudem habe auch ich meine Probleme (wer hat die im Studium nicht?), die meine Situation schwer machen und ich kapsel mich oft ab und denke nach.

Manchmal weiß ich nicht, ob sie Recht hat und ich Unrecht, oder ob meine Gedankenlosigkeit daran liegt, dass ich die Beziehung wirklich nicht mehr will. Ich weiß einfach nicht, ob es Liebe ist, die durch ihr Verhalten getrübt wird oder ob ich sie nicht mehr liebe und sie es spürt, wodurch ihr Verhalten ausgelöst, bzw. geschürt wird.

Ich weiß nur, dass keiner meiner Freund sie leiden kann. Auch nicht meine Familie. Zu Beginn konnten sie sie leiden - sie ist ja so eine kleine Süße. Aber als sie dann ihre Macken abzog sank die Sympathie meines Umfeldes ihr gegenüber auf ein Jahrhunderttief.
 
Calico
Benutzer96881  (42) Benutzer gesperrt
  • #14
Manchmal weiß ich nicht, ob sie Recht hat und ich Unrecht, oder ob meine Gedankenlosigkeit daran liegt, dass ich die Beziehung wirklich nicht mehr will. Ich weiß einfach nicht, ob es Liebe ist, die durch ihr Verhalten getrübt wird oder ob ich sie nicht mehr liebe und sie es spürt, wodurch ihr Verhalten ausgelöst, bzw. geschürt wird.

Hm. Zwei Ansätze habe ich da:
1. Du hast die Energie und die Lust, herauszufinden, ob Du sie noch liebst und sie hat die Energie und die Lust, an ihrem Verhalten zu arbeiten.
Es könnte ja durchaus sein, wie Du sagst. Du liebst sie noch, sie verhält sich aber so, dass diese Liebe leidet. Du könntest etwas Abstand nehmen, mal ne Woche wegfahren, Handy zu Hause lassen und nachdenken. Haken an der Sache: selbst wenn es so ist, dass Du sie noch liebst, wird sie wahrscheinlich nichts daran ändern wollen (weil sie die Notwendigkeit nicht sieht) oder können (weil sie eigentlich psychologische Unterstützung bräuchte). Gewonnen hättest Du dadurch nicht wirklich viel.
2. Du ziehst aus Selbstschutz und weil eh nicht klar ist, ob Du sie wirklich noch liebst gleich einen Schlussstrich. Damit hast Du Dir geholfen, weil Du die Chance auf einen Neuanfang hast, und vielleicht hilfst Du ihr, wenn Du sie dadurch wachrüttelst.

Du musst ja nichts überstürzen. :smile: Aber bitte fang wieder damit an, Dich selbst und Deine Gefühle ernstzunehmen! Wenn Du nicht mehr weißt, wer der Gute und wer der Böse ist und wenn Du alle Eure Probleme am Ende darauf zurückführst, dass Du doch irgendwie Schuld bist, dann kann doch da was nicht stimmen.

Und nochwas: Schuldgefühle gehören zu den schlechtesten Gründen, eine Beziehung zu führen! Damit tust Du weder Dir noch ihr langfristig einen Gefallen.
 
R
Benutzer119081  Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Und nochwas: Schuldgefühle gehören zu den schlechtesten Gründen, eine Beziehung zu führen! Damit tust Du weder Dir noch ihr langfristig einen Gefallen.
So sehe ich das auch. Vor allem wird sie das auch irgendwann merken und wenn du Pech hast, dann gekonnt ausnutzen, eben damit du sie nicht verlässt.
 
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H
Benutzer119934  Meistens hier zu finden
  • #28
Dann tut sie es halt ... und? Soll er das wichtigste mitnehmen und gut is ...
Phuuu, und wenn sie die Wohnung verwüstet, also das Eigentum des Vermieters? Dann muß er als Mieter dafür geradestehen...

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L
Benutzer121226  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #29
Das Schlimme wäre ja, dass ich mir nichts neu kaufen könnte. Ich habe einen Fernseher (Wandmontage), den ich mir die nächsten zwei Jahre nicht mehr leisten könnte. Und bei ihr wäre auf dem Vollstreckungswege eh nichts zu holen.

Du hast ja Recht, Trouserbond. Aber h2o2 hat eben so Recht: ich müsste damit rechnen, dass sie sich dermaßen an meinem Eigentum rächt, dass ich es finanziell nicht mehr aufholen könnte.

Meine ganzen Studenunterlagen und Klamotten - was man eben nicht so einfach unter den Arm nehmen kann - wären in Gefahr. Und die Studienunterlagen wäre eh unwiederbringlich zerstört.

Ich will nicht so weit gehen und behauptet, dass sie es machen würde - ich schließe es aber auch nicht gänzlich aus.
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #30
Für Deine Sachen gibt es Lösungen - in den Keller sperren, beim Nachbarn bei Freunden oder sonstwo lagern.

Mit wenns und abers kommt man irgendwann nicht mehr weiter. Abgesehen davon ist es erstaunlich, wenn man endlich mal handelt, der andere gar nicht so hysterisch reagiert, wie man meint.

PS: Wenn sie die Wohnung verwüstet, gibts ne Anzeige und eine Schadensersatzklage. Freund oder Nachbarn als Zeugen nehmen, dass man jetzt für vier Wochen die Wohnung verlässt und im ordentlichen Zustand zurücklässt.

PS2: bei Dir ist ja auch nix zu holen TS ...
 
Zuletzt bearbeitet:
V
Benutzer Gast
  • #31
Ich weiß, es geht nicht, aber du musst da raus, am besten mit deinen Sachen. Hast du denn überhaupt keinen Kumpel der etwas im Keller lagern kann und du für ne Weile untertauchen kannst? Keine Verwandten? Dann räumst du die Wohnung an einem Tag leer, wenn sie nicht da ist, hinterlässt ihr die Kündigung und ein Abschiedsbrief und byebye Alfred Hitchcock.

Ich schätze, anders findest du nie den Mut, dich von ihr zu Trennen. Ehrlich, in deiner Situation hätte ich auch keine Lust, noch ein paar Wochen, nach der Trennung, mit ihr zusammen zu wohnen.

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Eine Alternative wäre auch, sie dazu bringen Schluss zu machen. Das sie von dir weg will, aber keine Ahnung wie.
 
H
Benutzer119934  Meistens hier zu finden
  • #32
Mit wenns und abers kommt man irgendwann nicht mehr weiter. Abgesehen davon ist es erstaunlich, wenn man endlich mal handelt, der andere gar nicht so hysterisch reagiert, wie man meint.

PS: Wenn sie die Wohnung verwüstet, gibts ne Anzeige und eine Schadensersatzklage. Freund oder Nachbarn als Zeugen nehmen, dass man jetzt für vier Wochen die Wohnung verlässt und im ordentlichen Zustand zurücklässt.

PS2: bei Dir ist ja auch nix zu holen TS ...
Ob sie hysterisch wird, ist aus der Ferne nicht zu beurteilen.

Eine Anzeige und Schadensersatzklage sind f.A., das wird wegen Vermögenslosigkeit bei ihr ergebnislos eingestellt, dann haftet Lomo83 trotzdem in voller Höhe für alle Kosten.

Und toll, er steckt schon bis zum Scheitel in der Sch...e und soll sich dann sagen "ach egal, bei mir ist ja auch nix zu holen...". Dann hat er die Altlasten am Ar..., die er schon die ganze Zeit abtragen will, seine Freundin, die ihn sicherlich dann richtig in die Hölle reiten wollen wird und soll sich noch ein neues Faß aufmachen?!?
Man, Lomo83 will Ruhe in seinem Leben, nicht noch mehr unkontrolliertes Chaos und Problemberge, die er dann zusätzlich auch noch abtragen muß!

Ich denke, wenn Du es knallhart beenden willst, dann kümmer Dich darum, daß sie irgendwo unterkommt: bei ihren Verwandten oder Freunden oder notfalls in einem Frauenhaus. Erklär denen, daß sie wohl unter irgendwelchen Problemen leidet, und daß Du Angst hast, sie könne sich was antun. Und weil Du nicht die ganze Zeit auf sie aufpassen kannst, wegen Arbeit/Studium, möchtest Du sie in guten Händen wissen. Dann tausch die Schlösser aus, erklär ihr dann, daß das ja nur vorübergehend sei "damit Du wieder in die Spur kommst" und bring sie dahin. Später holst Du sie halt nicht wieder ab...

Schließlich ist es Deine Wohnung, warum solltest Du vor Ihr weglaufen? Ich denke, daß kannst Du auch so regeln, daß es Dich nichts extra kostet, und Du keine Gefahr für Dich eingehst.

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kami_katze
Benutzer109402  Meistens hier zu finden
  • #33
Hat sie keine Familie und Freunde, mit denen du sprechen kannst und zu denen sie kann? Die ganze Konstellation hört sich wirklich sehr ungesund an. Auch wenn es schwer wird: trenne dich und schaffe klare Verhältnisse. Je mehr Zeit vergeht, umso (noch) schwieriger wird es. Auch wenn ihr euch früher geliebt habt- du bist nicht mehr für sie verantwortlich und du hast auch eine Verantwortung dir selbst gegenüber.
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #34
Eine Anzeige und Schadensersatzklage sind f.A., das wird wegen Vermögenslosigkeit bei ihr ergebnislos eingestellt, dann haftet Lomo83 trotzdem in voller Höhe für alle Kosten. Und toll, er steckt schon bis zum Scheitel in der Sch...e und soll sich dann sagen "ach egal, bei mir ist ja auch nix zu holen...". Dann hat er die Altlasten am Ar..., die er schon die ganze Zeit abtragen will, seine Freundin, die ihn sicherlich dann richtig in die Hölle reiten wollen wird und soll sich noch ein neues Faß aufmachen?!?

Was soll den groß passieren, meinst Du, sie reißt Fenster und Türen raus? Und wenn, ist bei ihm auch nichts zu holen, klar hat er dann noch mehr Schulden )*. Ob sie überhaupt irgendwas zerstört, was ihm nicht gehört, ist eh fraglich. Er lässt ihr vier Wochen seine Wohnung und Zeit irgendwo anders Unterschlupf zu finden - das ist doch ein faires Angebot.

)* Fehlentscheidungen kosten im Leben oft ne Menge Geld. Und Madame einziehen zu lassen, obwohl sie einen an der Waffel hat, war eine Fehlentscheidung.

Man, Lomo83 will Ruhe in seinem Leben, nicht noch mehr unkontrolliertes Chaos und Problemberge, die er dann zusätzlich auch noch abtragen muß!

Was er auch immer tut, wenn er sich trennen will, hat er Probleme ... wie auch immer die aussehen mögen. Also radikal ist besser in meinen Augen als Stück für Stück für Stück und ewig und drei Tage Drama. Ich habe ja keinen abartigen Vorschlag gemacht ... vielleicht läuft eine Trennung in dieser Art und Weise problemloser als man denkt.

Ich denke, wenn Du es knallhart beenden willst, dann kümmer Dich darum, daß sie irgendwo unterkommt: bei ihren Verwandten oder Freunden oder notfalls in einem Frauenhaus. Erklär denen, daß sie wohl unter irgendwelchen Problemen leidet, und daß Du Angst hast, sie könne sich was antun. Und weil Du nicht die ganze Zeit auf sie aufpassen kannst, wegen Arbeit/Studium, möchtest Du sie in guten Händen wissen. Dann tausch die Schlösser aus, erklär ihr dann, daß das ja nur vorübergehend sei "damit Du wieder in die Spur kommst" und bring sie dahin. Später holst Du sie halt nicht wieder ab...

Sicher, Madame ist so einsichtig, dass sie sich brav verbringen lässt ... lol
Darum kümmern, dass ein erwachsener Mensch irgendwo "unterkommt"?? loooooool Das findet sie sicher klasse und die Verwandtschaft auch.

PS: Der Vorschlag von VieAffective ist auch klasse - kostet aber auch Geld und birgt ebenso die Gefahr, dass sie austickt und die Wohnung verwüstet.
 
Zuletzt bearbeitet:
H
Benutzer119934  Meistens hier zu finden
  • #35
)* Fehlentscheidungen kosten im Leben oft ne Menge Geld. Und Madame einziehen zu lassen, obwohl sie einen an der Waffel hat, war eine Fehlentscheidung.
Also ich denke, absehbare Fehlentscheidungen muß man nicht offenen Auges treffen. Er hat Verantwortung für sich UND seine Dinge, die ja auch sein Leben ausmachen. Wenn er sie rausschmeißt mit dem Hinweis "paß' ma auf, da und da kannst Du ne Weile unterkommen" und er läßt sie gar nicht mehr ins seine Wohnung, ist für ihn die bessere Lösung. Er kann seine Wohnung behalten, es kostet ihn nichts zusätzlich und die Nummer sitzt bei ihr auch nachhaltig.

Ich denke, hart werden alle Trennungsoptionen, aber bei diesem Weg bleibt er Herr der Lage und handelt sich keinen weiteren, vor allem unnötigen Ärger mehr ein. Wenn sie draußen vor seiner Wohnung oder dem Haus Randale macht, dann kann sie sich austoben bis sie eingesammelt wird und gut ists.

Aber Dein Vorschlag schreit ja förmlich danach, ihr mehrere offenen Flanken zu bieten, die sie nur zu gerne attakieren wird.

Aber: es ist weder meine noch Deine Entscheidung, Lomo83 muß letztendlich sehen wie er es gedreht kriegt.

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Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #36
Wenn er sie rausschmeißt mit dem Hinweis "paß' ma auf, da und da kannst Du ne Weile unterkommen" und er läßt sie gar nicht mehr ins seine Wohnung, ist für ihn die bessere Lösung. Er kann seine Wohnung behalten, es kostet ihn nichts zusätzlich und die Nummer sitzt bei ihr auch nachhaltig.

Ich denke, hart werden alle Trennungsoptionen, aber bei diesem Weg bleibt er Herr der Lage und handelt sich keinen weiteren, vor allem unnötigen Ärger mehr ein. Wenn sie draußen vor seiner Wohnung oder dem Haus Randale macht, dann kann sie sich austoben bis sie eingesammelt wird und gut ists.

Du hast vollkommen recht h2o2!! Ich sehe das doch auch so - es ist seine Wohnung, er will die Beziehung beenden, also sollte sie ihre Koffer packen und verschwinden - ganz normale Sache, eigentlich.

Aber der TS schreibt von Anfang an, dass sie nicht freiwillig geht und er sich auch nicht zutraut, sie rauszuwerfen. Deshalb mein Alternativvorschlag, dann eben erstmal selbst von der Bildfläche zu verschwinden und keine persönliche Angriffsfläche mehr zu bieten. Beeinhaltet auch das "faire" Verhalten, Ihr ein paar Wochen die Gelegenheit zu geben, sich irgendwo anders Unterschlupf zu suchen.

Aber vielleicht haben unsere Beiträge dem TS deutlich gemacht, dass es so einfach sein könnte, wenn er es wirklich will und trotz seelischer Erschöpfung das bisschen Mut zusammenkratzt, dass er noch hat. Er ist weder im Unrecht, noch hat er sich irgendetwas vorzuwerfen. Er möchte nur die Beziehung und damit das Zusammenleben beenden und das ist legitim. Basta.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #37
Off-Topic:
Oh Mann :frown: Ganz ehrlich wenn ich deine eigentlich ziemlich reflektierten Beiträge auf dem hohen Niveau hier studiere, und die Müdigkeit und Resignation zwischen den Zeilen mitlese, triggerst du mein eigenes Helfersyndrom... was eine besch...ne Situation :frown:


Ich hab nun keine eigene Erfahrung mit ernsten psychischen Problemen in meinem engen Umfeld, und kann nur aus dem Bauch heraus antworten.
Ich sehe wirklich auch für dich professionelle Hilfe als unumgänglich an. Du gibst dir immer noch die Schuld für die Probleme deiner Mutter, du hast in einer Zeit in der Charakter und Persönlichkeit formen unter jemandem gelitten, der dir eigentlich Selbstsicherheit und Kraft für das Leben hätte mitgeben sollen.
Was für einen Schaden so etwas anrichtet, kann ich gar nicht in vollem Ausmaß überblicken...

Ohne deinen Background wärst du, vielleicht, vermutlich, auch nicht so anfällig für diese neue Teufelsspirale. Mitleid ist ein menschlicher Zug - aber nicht das übernehmen kollektiver Verantwortung. Bei deiner Mutter blieb dir nicht viel anderes übrig, aber die Frau die dir grade den Alltag zur Hölle macht... du bist ihr aus keinem logischen Grund zu irgendwas verpflichtet. Ganz im Gegenteil, sie kappt mit ihrem Verhalten jede emotionale Verbindung zwischen euch.
Hast du dir mal wirklich klar gemacht, was sie mit ihrem Verhalten alles zu verantworten hat? Mach dir doch mal eine, möglichst rationale, Liste? Also ich gebe zu, ich bin ein großer Fan von Pro und Contra Listen *seufz* das ist das, was mir immer in verzweifelten Situationen einfällt, weil man auf Logik konzentriert sein muss, und dadurch eine notwendige emotionale Distanz aufbaut.

Du musst für dich verinnerlichen, dass du allererstens NICHT Schuld trägst, an nichts ihres Verhaltens. Jeder erwachsene Menscht hat für sich allein die Verantwortung (ok, und für seine Kinder, gegenebenfalls).
Du musst das nicht nur lesen, du musst es glauben. Du musst dir selbst Argumente vorsagen, warum du einfach nichts für ihren Zustand kannst.
Immer und immer wieder.
Ich kann dir nicht sagen, wie du dich am geschicktestens lösen sollst... aber mein Gefühl sagt mir, du musst es wirklich wirklich WOLLEN, bevor du über das Wie nachdenkst.
Sonst machst du dich noch mehr kaputt, weil du immer das Gefühl hast, nicht das gefühlt Richtige getan zu haben.

Eine gute Freundin von mir war mit einem klassisch diagnostizierten Psychopathen verlobt... ich weiß von ihr, wie sehr einen das offenbar einwickeln kann, wie sehr man in einen Teufelskreis der Gefühlsintensität fällt. Wie wenig Außenstehende nachvollziehen können, warum zum Geier man nicht einfach geht.

Du musst da wirklich raus WOLLEN, unbedingt.
Der Schuldkomplex, den du von deiner Mutter mit dir herumträgst (und zwar nicht nur dass du ihr nicht helfen konntest, sondern vor allem der Schaden, der entsteht, wenn man als Kind mit dieser Art Problemen bei dem Menschen konfrontiert ist, dem man am meisten vertrauen möchte - und können müsste - dass er einen schützt...) ist für mich ein grundlegendes Problem, dass du unbedingt angehen musst, weil du sonst kaputt gehst.
Meine Freundin hatte diesen Hintergrund nicht und ist trotzdem in eine Abhängigkeit gefallen, die für meinen rationalen Verstand krasse Ausmaßen angenommen hat.

Es tut mir leid, dass ich nichts Sinnvolleres beitragen kann - auf jeden Fall finde ich es bemerkenswert, wie du dich damit auseinandersetzt und wie bemüht reflektiert du die Situation versuchst zu durchleuchten.

Ich drück dir auch alle Daumen...
 
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L
Benutzer121226  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #38
Sorry, dass ich erst jetzt schreibe. Aber wochenends arbeiten wir beide nicht und da ist es klar, dass ich dann hier nicht schreiben kann, wenn sie in der Nähe ist.

@kami_katze:
Klar, sie hat eine große Familie. Aber mit der hat sie sich auch ständig in den Haaren. Ihre Eltern sind ja an ihren seelischen Problemen schuld, weil sie sie immer wie Aschenputtel behandelt haben. Was in der Familie alles abging ist eine Horrorstory für sich. Nachdem die Familie das mit der anderen Frau erfahren hat, sagten sie ihr: "Wenn du bei ihm bleibst, bist du selbst Schuld. Also komm nicht bei uns heulen." Mit anderen Worten: Von dort wird es keine Unterstützung geben. Und da sie sich so von ihren Freunden isoliert hat, seitdem sie mich kennt, gibt es da auch kaum Hilfe.

@Trouserbond & h2o2:
Die Folgen des Schlussmachens kann ich noch nicht wirklich absehen. Ich denke auch, dass ich nicht auf eine bestimmte Situation hinarbeiten kann. Es ist ein derartiges Auf und Ab, dass es sich spontan in einer emotionalen Situation ergeben wird. Vorher administrative Vorkehrungen zu treffen wird da sehr schwierig. Im Zweifelsfall muss ich hinnehmen, dass sie mein Eigentum beschädigt. Man könnte sagen, dass ich damit dann freikaufe. Denn da müsste ihr auch klarwerden, dass es danach kein Zurück mehr gibt und keine Vergebung.

@caotica:
Danke für deinen Rat - im Moment ist es wirklich schwierig, es zu wollen. Denn an diesem Wochenende hat sie sich z.B. völlig normal und geradezu positiv verhalten. Kein Streit, keine Probleme. Dann lebt man in dieser gefühlten Normalität und vergisst kurz das Gefühl der Wut, der Hilflosig- und Fassungslosigkeit, das man hat, wenn es wieder drunter und drüber geht. Es ist für mich im Moment sehr schwer, einen festen Willen zu entwickeln - es gibt so viele Nebenbaustellen und Probleme, dass es schwer ist sich auf ein einziges zu konzentrieren und den Willen aufzubringen, dieses Problem sofort zu lösen. Es wartet eine kalte Welt da draußen auf jeden von uns.
 
V
Benutzer Gast
  • #39
In solch ruhigen Phasen, vermittelst du ihr dann auch, dass du dich gerade besonders wohl fühlst, dass es doch schön wäre, wenn dies immer so sei? Belohnst du sie Zwischenmenschlich dafür, dass sie sich "angenehm" verhält? Blöd ausgedrückt, ich weiß.

Wie reagiert sie dann? Schamgefühl? Offenbarung? Zuneigung? Reue?

Wie geht es dir in solchen Phasen? Bist du glücklich? Hast du dann doch wieder Angst sie zu verlieren? Suchst du ihre Nähe?

Sorry, wenn du das schon einmal hier beantwortet hast.
 
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #40
Es ist für mich im Moment sehr schwer, einen festen Willen zu entwickeln - es gibt so viele Nebenbaustellen und Probleme, dass es schwer ist sich auf ein einziges zu konzentrieren und den Willen aufzubringen, dieses Problem sofort zu lösen. Es wartet eine kalte Welt da draußen auf jeden von uns.
Wird es nach einer Trennung erstmal hart sein - ja, sehr wahrscheinlich. Aber Du weißt doch selbst, dass da Probleme darauf warten, gelöst zu werden. Und die lösen sich nicht von alleine, durch abwarten. Aber wenn man sie angeht, wird es besser. Und die Welt da draussen kann und wird euch beiden vieles bieten, wenn ihr die Probleme löst, nicht nur Härte und Kälte. Und das auch, wenn ihr nicht mehr zusammen seid. Stell Dir mal eine Liebesbeziehung ohne all dieses käftezehrende Drama und den Schmerz vor. Wäre das nicht was? Ich weiß, man verdrängt ganz schnell die Probleme wenn es mal einen Moment gut ist ("sie kann ja nichts dafür, eigentlich ist sie ganz lieb,... Schön dass es ihr wieder gut geht!"), man gibt sich dem hin, hofft insgeheim dass es nun besser wird und bleibt. Aber ich denke Du weißt auch - aus Deiner Erfahrung heraus - dass dem sehr wahrscheinlich nicht so ist. Aber man kann nicht immer "beim nächsten Mal tu ich's denken. Sonst bleibt man ewig gefangen.

Ein Vorschlag, nachdem es Dir gerade schwer fällt zu entscheiden und zu agieren, Deine Gedanken zu klären: Geh die Probleme eins nach dem anderen an. Versuche Dich zu fokussieren. Jedes Problem ist für sich lösbar. Nur der ganze Haufen zusammen sieht aus wie der Mount Everest. Deshalb: Schritt für Schritt vorwärts. Und: Du musst aus diesem "Verantwortung-für sie-Denken" raus. Du kannst nicht nur mit ihr zusammenbleiben, weil sie sonst niemanden hat und es ihr schlecht geht. Aus dem "gedanklichen Gefängnis" musst Du ausbrechen, konzentriere Dich auf Dein Wohl. Wie gesagt: Falls sie dann alleine dasteht gibt es ihr vielleicht endlich den Impuls, sich Hilfe zu suchen. Es ist hart und scheisse, aber manchmal muss man ganz unten sein, um diesen Schritt zu wagen.

Und überlege Dir, falls Du sonst nicht weiterkommst, ob Du nicht einfach jetzt gleich mal mit nem Therapeuten in Kontakt trittst, der Dir hilft etwas klarer zu sehen. Als ersten Schritt. Wobei ich vermute, dass Du den früher oder später eh gehen solltest, aufgrund Deiner Backstory.
 
L
Benutzer121226  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #41
@VieAffective:
Wenn sie sich "normal" verhält kommt es schon mal vor, dass sie sich für manches entschuldigt. Aber es dauert halt nie lange, bis es wieder losgeht. Jedes Mal, wenn ich in der Videothek einen Film ausleihe fragt sie mich, mit wem ich den gesehen habe. Dabei zielt sich eigentlich darauf ab, ob ich den Film damals mit der anderen Frau im Kino gesehen habe...

Ich will sie nicht belohnen, ich versuche nur in den ruhigen Phasen selbst zur Ruhe zu kommen. Dabei denke ich aber oft: "Das hier will ich nicht." Und oft denke ich, dass ich lieber mit der anderen Frau in dieser Situation wäre.

@brainie:
Ich scheue einfach den Moment, in dem ich ihr sage: "Hör mal eben zu: es ist vorbei." Ich weiß einfach nicht, wie ich das rüberbringen soll. Es klingt jetzt vielleicht nach echter Arschloch-Manier, aber bisher habe ich immer Frauen dazu gebracht, mit mir Schluss zu machen, weil das einfach nicht konnte. Vielleicht bin ich einfach nicht konfliktfähig. Ich hab mich dann wie ein Idiot benommen, habe bei Freunden übernachtet und am nächsten Tag erzählt, ich wäre Feiern gewesen. Irgendwas hab ich mir immer einfallen lassen, damit die Frauen mit mir Schluss machen. Und genau deshalb denke ich jetzt wohl auch oft: "Hoffentlich macht sie bald Schluss."
Aber das wird sie nicht.

Der Gedanke, sie quasi allein in der Welt stehen zu lassen, lässt mich den Gedanken ans Schlussmachen verdrängen. Die Vorstellung, ihr irgendwann zu begegnen und zu sehen, dass sie total runtergekommen ist, schreckt mich ab. Weil ich weiß, dass ich mir die Schuld geben würde. Ich weiß einfach nicht, wie ich mich davon lösen soll.
Ich habe heute Urlaub und sie ist arbeiten. Ich danke dann: "Boah, cool wie viel Freiheit ich jetzt hier habe." Und je mehr Zeit ich für mich habe, desto mehr denke ich an die andere Frau...

Ich habe bereits mit einem Therapeuten gesprochen. Aufgrund der Wartezeiten ist vor November nichts zu machen.
 
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #42
@brainie:
Ich scheue einfach den Moment, in dem ich ihr sage: "Hör mal eben zu: es ist vorbei." Ich weiß einfach nicht, wie ich das rüberbringen soll. Es klingt jetzt vielleicht nach echter Arschloch-Manier, aber bisher habe ich immer Frauen dazu gebracht, mit mir Schluss zu machen, weil das einfach nicht konnte. Vielleicht bin ich einfach nicht konfliktfähig. Ich hab mich dann wie ein Idiot benommen, habe bei Freunden übernachtet und am nächsten Tag erzählt, ich wäre Feiern gewesen. Irgendwas hab ich mir immer einfallen lassen, damit die Frauen mit mir Schluss machen. Und genau deshalb denke ich jetzt wohl auch oft: "Hoffentlich macht sie bald Schluss."
Aber das wird sie nicht.
Denke ich auch nicht - und mal ehrlich: Irgendwann musst Du mal lernen, sowas direkt und ehrlich rüberzubringen. Konflikte nur "indirekt lösen", dürfte auch für Dich nicht der Beste Weg sein, durch's leben zu gehen. Gerade in Beziehungen ist es extrem wichtig, dass man auch für sich einstehen kann und seine Interessen vertritt - Konflikten aus dem Weg zu gehen, hält vielleicht eine Weile die Illusion von Harmonie aufrecht, früher oder später dürfte aber gerade daran so manche Beziehung zerbrechen - Irgendwann ist's dann zu spät noch was ändern zu wollen, sind die Muster zu festgefahren.

Aber mei, zurück zum Thema: Wie so oft bei Dingen vor denen man wahnsinnige Angst hat und sie deshalb nicht tut: Es ist nicht so schlimm, wie Du es Dir vermutlich ausmalst. Und: Du musst lernen zu Dir und Deinen Gefühlen zu stehen. Alles andere ist nicht nur feige, sondern eben dem Menschen gegenüber, mit dem man eine Beziehung führt doch irgendwie recht arschig und unfair. Der hat Ehrlichkeit verdient.
Der Gedanke, sie quasi allein in der Welt stehen zu lassen, lässt mich den Gedanken ans Schlussmachen verdrängen. Die Vorstellung, ihr irgendwann zu begegnen und zu sehen, dass sie total runtergekommen ist, schreckt mich ab. Weil ich weiß, dass ich mir die Schuld geben würde. Ich weiß einfach nicht, wie ich mich davon lösen soll.
Du bewertest Dich selbst über: DU wirst nicht der Grund sein, falls sie wirklich mal so weit abstürzen sollte. Du kannst auch nicht der Märtyrer sein, der Schlimmeres verhindert und dafür sein eigenes Glück opfert - das wäre schlicht bescheuert. Wenn Du nicht wirklich glücklich bist, wie willst Du da sie glücklich machen und eine glückliche Beziehung führen? Das kann auf Dauer nicht funktionieren, im schlimmsten Fall reitet es euch beide noch tiefer rein. Und, wie gesagt: Manchmal muss man ganz unten sein, um endlich Schritte zu gehen, die man schon lange hätte gehen müssen. Es bringt nichts, aber auch gar nichts, weiterzumachen wie bisher. Es verschenkt Zeit, es kostet Dich Kraft, es macht Dich nicht glücklich, es "hilft" nicht mal wirklich ihr. Du hast keine Verantwortung für ihr Schicksal, Du hast aber sehr wohl Verantwortung dafür, wie Dein Leben verläuft.
Ich habe bereits mit einem Therapeuten gesprochen. Aufgrund der Wartezeiten ist vor November nichts zu machen.
Das mit den Wartezeiten ist leider normal - wobei Du durchaus noch weitersuchen kannst, ob ein geeigneter Therapeut früher schon was frei hat. Aber gut dass Du in die Richtung schon mal aktiv geworden bist. :smile:
 
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