H
Benutzer63422 (33)
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- #1
Liebes Forum,
ich wende mich heute mit einem Thema an euch, über das ich noch nie gesprochen habe, obwohl es mich fast mein ganzes Leben lang schon begleitet. Es weckt in mir eine so tiefe Scham, dass ich selbst mit engsten Freunden, Ex-Partnern oder meiner Familie nie darüber gesprochen habe, aus Angst davor, die Wahrheit gesagt zu bekommen, die ich in meinem Kopf schon lange weiß.
Ich weiß, dass mir bei diesem Thema niemand wirklich helfen kann und der Schlüssel in der Selbstliebe und -akzeptanz liegt, aber ich habe das Gefühl, es einfach mal rauslassen zu müssen. Anonym, weil es mir sonst zu unangenehm ist, aber Hauptsache irgendjemandem auf dieser Welt habe ich es mal gesagt.
Vermutlich werde ich dafür belächelt, da es- zugegeben- beim Lesen wahrscheinlich fast schon lächerlich klingt oder nach komplexbehaftetem Teenie. Ich wünschte, es wäre nur das.
Wie im Titel beschrieben, kann ich mein Aussehen nicht akzeptieren. Besser gesagt, ich kann mich niemals mit liebevollen Augen betrachten. Ich habe viele körperliche Makel, wie einen viel zu langen Oberkörper, ein breites Kreuz, hängende Brüste, etc.. aber damit komme ich zurecht. Meinen Körper kann ich trotzdem halbegs liebevoll ansehen und ihn als den Meinen akzeptieren.
Worum es mir aber geht, ist die Tatsache, dass ich einen viel zu kleinen Kopf habe. Das war als Kind nicht so, auffällig wurde das erst, als ich ins Teenager-Alter kam. Ich habe zwei Schwestern, die beide einen normalgroßen bis großen Kopf haben, meine Mutter hat einen normalgroßen Kopf und mein Vater einen sehr großen Kopf. Vererbt ist das also nicht. Und reiner Komplex (leider) auch nicht. Meine Schwester hat mich lange Zeit (ihrer Ansicht nach liebevoll) als "Schrumpfkopf" bezeichnet.
Das Problem ist für mich auch garnicht allzu sehr die Größe, sondern vielmehr die Proportion zu meinem restlichen Körper. Ich bin recht groß, 1.74 m und sehr breit gebaut (Schulterumfang so bei 109 cm). Um zu beweisen, dass ich nicht rein aus selbstkreierten Komplexen spreche, gebe ich auch mal meine Kopfmaße an. Mein Kopfumfang beträgt 55 cm und mein Gesicht ist sage und schreibe nur 17,5 cm lang. Das sieht komisch aus! Egal, was man sagt. Ich sehe es auf Bildern und ich sehe es im Spiegel. Sonnenbrillen sind mir so lächerlich zu groß und auch meine Brille ziehe ich nur an, wenn ich alleine lerne, weil es so albern aussieht. Am Schlimmsten ist das alles aber in Kombination mit den unglaublichen breiten Schultern und dazu noch einem langen Hals. Auf Bildern sehe ich oft einfach aus wie eine Witzfigur, vorallem wenn andere mit auf dem Bild sind.
Ich hatte durchaus schon einige Partner in meinem Leben, bei vielen hatte ich aber das Gefühl, dass sie mich so richtig nicht geliebt haben. Bzw. meinen Charakter mochten, aber mich vielleicht nicht attraktiv fanden. Andere Männer wollten mich nur für Sex. Vermutlich, da man(n) dafür gern mal nimmt, was grad da ist.
Ich mag mich. Ich mag meine Persönlichkeit und bis auf ein paar Macken, die Mensch nunmal hat, bin ich mit mir sehr im Reinen. Ich bin, was das angeht sogar recht selbstbewusst. Ich habe tolle, enge Freunde und werde meist von Kollegen oder neuen Leuten schnell gemocht, da ich auch aufgeschlossen bin und viel lächle. An sich ist eigentlich also alles "okay" mit mir und ich versuche mir immer wieder selbst zu sagen, dass ich dadurch wertvoll bin und mich nicht auf meine äußeren Makel reduzieren muss. Manchmal sage ich mir auch, dass das alles nur eine Dysmorphophobie ist und ich eigentlich ganz normal aussehe.
Manchmal gelingt mir das für einen Moment- bis ich wieder an einem Spiegel vorbeikomme oder mir jemand ohne Vorwarnung ein Gruppenbild schickt, auf dem ich den eindeutigen Beweis habe, dass es leider doch Realität ist.
Ich habe ein relativ hübsches Gesicht.. naja, zumindest okay. Dadurch, dass mein Gesicht so klein ist, wirkt meine Nase viel zu groß, aber auch damit kann ich leben.
Es gibt keine Operationen, die mir da helfen können, es ist leider keine zu große Nase, die man sich im Notfall verkleinern könnte.
Mir geht es damit- vorallem seit rund einem Jahr- so schlecht, dass ich oft keine Energie mehr für andere Dinge habe, weil mich der Gedanke daran so sehr stresst. Ich bin für eine Therapie angemeldet, allerdings fängt die erst in gut 5 Monaten an und leider weiß ich ja, dass der Therapeut die Fakten eben auch nicht wegzaubern kann.
Ich habe schon überlegt, ob es eine Art Mikrozephalie sein kann, allerdings tritt die bereits in der frühen Kindheit auf und bis etwa zu meinem 13. Lebensjahr waren meine Proportionen völlig normal und unauffällig, nur ist mein Kopf dann nicht mehr weitergewachsen.
Bitte verzeiht mir dieses Diarrhö an Selbstmitleid. Ich glaube, es hat gut getan, dass mal runterzuschreiben. Keine Ahnung. Aber schaden kann es zumindest nicht. Ich hab versucht, nicht allzu jammernd zu klingen, aber das Leid, was das in mir auslöst (und ja, ich bin mir bewusst darüber, wie albern das für Aussenstehende klingen muss) kann ich kaum in Worte fassen, vorallem weil eben auch das große Scham in mir auslöst.
Schlimm ist auch, dass ich das Gefühl habe, damit völlig allein zu sein. Ich habe noch nie jemanden gesehen, bei dem diese Proportionen so auffällig waren und tatsächlich noch nie jemanden in meinem Alter mit einem so kleinen Gesicht getroffen. Meist beschweren sich die Leute eher über einen zu großen Kopf. Wobei große Köpfe sogar eher die Norm zu sein scheinen.
Ich wünsche euch alles Liebe und dass ihr die Corona-Zeiten gut und optimistisch übersteht.
LG,
Hasi
ich wende mich heute mit einem Thema an euch, über das ich noch nie gesprochen habe, obwohl es mich fast mein ganzes Leben lang schon begleitet. Es weckt in mir eine so tiefe Scham, dass ich selbst mit engsten Freunden, Ex-Partnern oder meiner Familie nie darüber gesprochen habe, aus Angst davor, die Wahrheit gesagt zu bekommen, die ich in meinem Kopf schon lange weiß.
Ich weiß, dass mir bei diesem Thema niemand wirklich helfen kann und der Schlüssel in der Selbstliebe und -akzeptanz liegt, aber ich habe das Gefühl, es einfach mal rauslassen zu müssen. Anonym, weil es mir sonst zu unangenehm ist, aber Hauptsache irgendjemandem auf dieser Welt habe ich es mal gesagt.
Vermutlich werde ich dafür belächelt, da es- zugegeben- beim Lesen wahrscheinlich fast schon lächerlich klingt oder nach komplexbehaftetem Teenie. Ich wünschte, es wäre nur das.
Wie im Titel beschrieben, kann ich mein Aussehen nicht akzeptieren. Besser gesagt, ich kann mich niemals mit liebevollen Augen betrachten. Ich habe viele körperliche Makel, wie einen viel zu langen Oberkörper, ein breites Kreuz, hängende Brüste, etc.. aber damit komme ich zurecht. Meinen Körper kann ich trotzdem halbegs liebevoll ansehen und ihn als den Meinen akzeptieren.
Worum es mir aber geht, ist die Tatsache, dass ich einen viel zu kleinen Kopf habe. Das war als Kind nicht so, auffällig wurde das erst, als ich ins Teenager-Alter kam. Ich habe zwei Schwestern, die beide einen normalgroßen bis großen Kopf haben, meine Mutter hat einen normalgroßen Kopf und mein Vater einen sehr großen Kopf. Vererbt ist das also nicht. Und reiner Komplex (leider) auch nicht. Meine Schwester hat mich lange Zeit (ihrer Ansicht nach liebevoll) als "Schrumpfkopf" bezeichnet.
Das Problem ist für mich auch garnicht allzu sehr die Größe, sondern vielmehr die Proportion zu meinem restlichen Körper. Ich bin recht groß, 1.74 m und sehr breit gebaut (Schulterumfang so bei 109 cm). Um zu beweisen, dass ich nicht rein aus selbstkreierten Komplexen spreche, gebe ich auch mal meine Kopfmaße an. Mein Kopfumfang beträgt 55 cm und mein Gesicht ist sage und schreibe nur 17,5 cm lang. Das sieht komisch aus! Egal, was man sagt. Ich sehe es auf Bildern und ich sehe es im Spiegel. Sonnenbrillen sind mir so lächerlich zu groß und auch meine Brille ziehe ich nur an, wenn ich alleine lerne, weil es so albern aussieht. Am Schlimmsten ist das alles aber in Kombination mit den unglaublichen breiten Schultern und dazu noch einem langen Hals. Auf Bildern sehe ich oft einfach aus wie eine Witzfigur, vorallem wenn andere mit auf dem Bild sind.
Ich hatte durchaus schon einige Partner in meinem Leben, bei vielen hatte ich aber das Gefühl, dass sie mich so richtig nicht geliebt haben. Bzw. meinen Charakter mochten, aber mich vielleicht nicht attraktiv fanden. Andere Männer wollten mich nur für Sex. Vermutlich, da man(n) dafür gern mal nimmt, was grad da ist.
Ich mag mich. Ich mag meine Persönlichkeit und bis auf ein paar Macken, die Mensch nunmal hat, bin ich mit mir sehr im Reinen. Ich bin, was das angeht sogar recht selbstbewusst. Ich habe tolle, enge Freunde und werde meist von Kollegen oder neuen Leuten schnell gemocht, da ich auch aufgeschlossen bin und viel lächle. An sich ist eigentlich also alles "okay" mit mir und ich versuche mir immer wieder selbst zu sagen, dass ich dadurch wertvoll bin und mich nicht auf meine äußeren Makel reduzieren muss. Manchmal sage ich mir auch, dass das alles nur eine Dysmorphophobie ist und ich eigentlich ganz normal aussehe.
Manchmal gelingt mir das für einen Moment- bis ich wieder an einem Spiegel vorbeikomme oder mir jemand ohne Vorwarnung ein Gruppenbild schickt, auf dem ich den eindeutigen Beweis habe, dass es leider doch Realität ist.
Ich habe ein relativ hübsches Gesicht.. naja, zumindest okay. Dadurch, dass mein Gesicht so klein ist, wirkt meine Nase viel zu groß, aber auch damit kann ich leben.
Es gibt keine Operationen, die mir da helfen können, es ist leider keine zu große Nase, die man sich im Notfall verkleinern könnte.
Mir geht es damit- vorallem seit rund einem Jahr- so schlecht, dass ich oft keine Energie mehr für andere Dinge habe, weil mich der Gedanke daran so sehr stresst. Ich bin für eine Therapie angemeldet, allerdings fängt die erst in gut 5 Monaten an und leider weiß ich ja, dass der Therapeut die Fakten eben auch nicht wegzaubern kann.
Ich habe schon überlegt, ob es eine Art Mikrozephalie sein kann, allerdings tritt die bereits in der frühen Kindheit auf und bis etwa zu meinem 13. Lebensjahr waren meine Proportionen völlig normal und unauffällig, nur ist mein Kopf dann nicht mehr weitergewachsen.
Bitte verzeiht mir dieses Diarrhö an Selbstmitleid. Ich glaube, es hat gut getan, dass mal runterzuschreiben. Keine Ahnung. Aber schaden kann es zumindest nicht. Ich hab versucht, nicht allzu jammernd zu klingen, aber das Leid, was das in mir auslöst (und ja, ich bin mir bewusst darüber, wie albern das für Aussenstehende klingen muss) kann ich kaum in Worte fassen, vorallem weil eben auch das große Scham in mir auslöst.
Schlimm ist auch, dass ich das Gefühl habe, damit völlig allein zu sein. Ich habe noch nie jemanden gesehen, bei dem diese Proportionen so auffällig waren und tatsächlich noch nie jemanden in meinem Alter mit einem so kleinen Gesicht getroffen. Meist beschweren sich die Leute eher über einen zu großen Kopf. Wobei große Köpfe sogar eher die Norm zu sein scheinen.
Ich wünsche euch alles Liebe und dass ihr die Corona-Zeiten gut und optimistisch übersteht.
LG,
Hasi