• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Ich hasse es dass meine jüngere Schwester immer bevorzugt wird!

F
Benutzer156440  (29) Benutzer gesperrt
  • #1
Liebe Community,

ich habe mich heute hier angemeldet und muss mich mal ausheulen, denn in meiner Familie sind MEINE Probleme nie ein Thema.

Ich bin fast 21 Jahre alt und habe eine Schwester von 18 Jahren.
Oft kommt es mir so vor als wenn meine Eltern nicht bemerken dass sie 2 Kinder haben. Alles dreht sich nur um meine jüngere Schwester!
Ok, sie ist nicht wie andere, wirkt teilweise wie zurückgeblieben. Schon als Kleinkind hatte sie es drauf, alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die hätte ich aber auch gebraucht, denn ich war da auch noch klein.
Ganz großes Kino, als sie endlich mit fast 2 Jahren laufen konnte. Doch als sie es endlich konnte, fiel sie über jeden Grashalm. Dabei schlug sie sich oft was blutig und machte ein Riesengeschrei als wenn sie sterben würde. Meine Eltern rannten mit ihr zum Augenarzt, doch außer ein bisschen Kurzsichtigkeit auf einem Auge konnte der nichts feststellen. Für meine Schwester lohnte es sich, denn sie bekam bei jedem Sturz ein Stofftier geschenkt, auch von unseren Omas.
Beim Radfahren stellte sie sich genauso blöd an und fiel ständig hin. Auch da gab es problemlos eine neue Hose oder ein kleines Geschenk als Trost.
Wenn sie bestimmte Worte bis zur Schulzeit nicht richtig aussprechen konnte, hieß es "wie süß!"

Ich hatte solche Probleme nicht, wurde aber angeschnauzt, wenn ich mich mal etwas ungeschickt anstellte bei der Hausarbeit und mir mal eine Tasse oder ein Teller kaputt ging.
Im Haushalt helfen blieb meiner Schwester natürlich erspart, weil sie sich eh doof anstellte. Sie ließ ganz oft was fallen oder stolperte über ein Kabel oder die Teppichkante. Bei Bekannten riss sie ein Bügeleisen runter, warf versehentlich einen Ball in die Fensterscheibe, setzte sich auf eine Brille. Meine Eltern mussten ständig die Haftpflichtversicherung einschalten.
Ständig kamen Anrufe. Entweder aus der Schule, weil sie geträumt und gegen einen Laternenpfahl gelaufen war. Von Verwandten, weil sie die Treppe runtergefallen oder beim Schwimmen im Swimmingpool fast ertrunken wäre. Von einem Geschäft, weil sie dort geklaut hatte.
Einmal kam sie heulend nach Hause, nachdem sie beim Rodeln eine Spaziergängerin umgefahren hatte und die ins Krankenhaus musste.
Als sie gerade in der Schule war, brachte sie fast ein Pferd um, weil sie es mit einer Plastiktüte fütterte.
Sie kam damit zu mir, albern kichernd, und es war das einzige Mal dass ich ihr eine Ohrfeige verpasst habe.

Auch hatte sie als Kind ständig irgendwelche Krankheiten wie Mittelohrinfektionen, alle Kinderkrankheiten, Neurodermitis, etc. Ständig saß meine Mutter an ihrem Bett, brachte ihr ein Buch oder Süßigkeiten mit.
Bei mir war es egal. Ich wurde auch mit schwerer Erkältung zur Schule und auf Klassenfahrt geschickt. Es hieß dann, ich soll mich nicht so anstellen.

Als meine Schwester in der Schule war, wurde es besonders schlimm. Wegen ihrer Probleme mit der Feinmotorik fiel es ihr schwer, ordentlich schreiben zu lernen. Mit Zahlen konnte sie nichts anfangen, später wurde Dyskalkulie festgestellt. Auch ist sie total unsportlich und heulte oft, weil niemand sie in der Mannschaft haben wollte.
Wieviel Geduld meine Eltern bei ihr aufbrachten und mit ihr die Hausaufgaben machten!
Wenn ich mal Hilfe brauchte, hieß es, ich soll meine Mitschülerinnen fragen. Wenn es mal dazu kam dass mein Vater sich zu mir setze, flippte er aus wegen meiner "Begriffsstutzigkeit".
Es war selbstverständlich dass ich aufs Gymnasium ging während meine Schwester in den Himmel gelobt wurde, als sie zur Realschule gehen durfte. Dabei hätte sie gleich auf die Hauptschule gehört, aber das wäre für eine Prinzessin nicht angemessen gewesen.
Natürlich kam sie von Anfang an nicht zurecht. Wo sie in der Grundschule noch Dreien hatte, wurden auf der Realschule ganz schnell Vieren und Fünfen draus. Die 7. Klasse musste sie wiederholen, weil sie in ein paar Fächern eine Fünf hatte. Das nächste Schuljahr schaffte sie auch nur mit Ach und Krach, weil sie in Physik fast eine Sechs im Zeugnis bekommen hätte. Da hatten meine Eltern endlich ein Einsehen und sie kam auf die Hauptschule.
Nie wurden ihr Vorwürfe gemacht. Wenn sie mal eine Zwei schrieb, wurde schon fast ein Fest veranstaltet.
Es spielte auch keine Rolle, was die Nachhilfe kostete, denn ICH hatte ja angeblich nicht genug Geduld und konnte nicht gut erklären!
Meine Schwester bekam auch alles bezahlt. Sei es Unterricht für Guitarrespielen, Tennis und Tanzkurs. Was sie natürlich alles nach kurzer Zeit abbrach, weil sie kein Talent hat. Ich aber musste meine Reitstunden von meinem Taschengeld finanzieren!

Ich glaube, ich brauche gar nicht erst erwähnen dass ich meine Schwester in meiner Freizeit oft im Schlepptau hatte. Sie hatte nie Freundinnen, weil sie jedem mit ihrer langsamen, albernen und einfältigen Art auf den Senkel ging. Wenn ihr was nicht passte, bekam sie Wutanfälle und biss sich in die Hand. Niemand mochte sie leiden.
Zum ersten Mal zweifelte ich so wirklich ernsthaft an ihrem Verstand, als sie 11 Jahre alt war. Da starb unser Opa, an dem wir beide gehangen hatten, an Krebs. Schon beim Beerdigungsgottesdienst konnte sie sich das Lachen kaum verkneifen. Doch als wir nach dem Kaffee noch mal mit ein einigen Verwandten zum Grab gingen, hüpfte sie fröhlich auf dem Friedhof rum!
Zum Glück fand ich vor ein paar Jahren eine nette Clique und konnte meiner Mutter endlich begreiflich machen dass ich sie dahin nicht mitnehmen konnte. Wie schön auch dass meine Schwester vor kurzem endlich mal eine Freundin gefunden hat: ein 15-jähriges Mädel aus der Nachbarschaft, mit dem sie auf einer Wellenlänge ist, da sie von der Reife her auf dem gleichen Stand sind.

Probleme gehören aber auch zu MEINEM Leben dazu, doch die will niemand hören!
Als ich meinen ersten Liebeskummer hatte, war es meiner Mutter egal. Nach dem Motto: der Nächste kommt bestimmt.
Ich mache eine Ausbildung zur Krankenschwester und die Stationsleiterin macht mir das Leben so ziemlich zur Hölle. Nicht wegen meiner Leistungen, sondern weil sie einfach frustriert ist.
Dazu meinen meine Eltern nur: Lehrjahre sind keine Herrenjahre!
Ist ja auch klar, weil immer noch meine Schwester das Sorgenkind ist. :-((
Nach der mittleren Reife auf der Hauptschule fand sie eine Ausbildungstelle im Herrenaussattergeschäft eines Freundes. Doch es gab schon im ersten Lehrjahr viele Probleme. Jetzt zu Beginn des 2. Lehrjahres tut sie sich immer noch schwer mit der Kasse, gibt oft die falschen Beträge raus, weil sie vor sich hinträumt. Wenn Kunden etwas launisch sind, wird sie manchmal richtig patzig. Beim Ausräumen der Ware ist sie unglaublich langsam.
Schon machen sich meine Eltern wieder Sorgen, denn es ist jetzt schon sicher dass meine Schwester nach der Ausbildung nicht übernommen wird.
Die einzige, die sich keine Gedanken macht, ist SIE! Sie will später eh nach Island oder Schweden auswandern, sagt sie. Dabei war sie in beiden Ländern noch nicht.

Ich glaube oft dass meine Schwester behindert ist. In der 6. Klasse hatte ihre Lehrerin mal den Verdacht auf ADS, was sich aber nicht bestätigte.
Doch auch ich habe als Familienmitglied ein Recht drauf wahrgenommen zu werden!

Wie kann ich meinen Eltern klarmachen dass ich auch mal ihren Rückhalt brauche?

LG
Fraya
 
Zuletzt bearbeitet:
Antyla
Benutzer143952  (29) Sehr bekannt hier
  • #2
Indem du deinen Eltern sagst dass du von ihnen Rückhalt brauchst. :zwinker:
Tun sie es ab und sagen 'kriegst du doch,spinn nicht rum'.Sag ihnen das du dieses Gefühl aber nicht hast und dir mehr Rückhalt wünscht. :smile:
 
M
Benutzer Gast
  • #3
Einerseits kann ich verstehen, dass du dich vernachlässigt fühlst andererseits finde ich es sehr schade und traurig wie gehässig du über deine Schwester sprichst als wär sie ein dummer nichtsnutziger Mensch der alles falsch macht und an dem kein bisschen was liebenswürdiges wäre. Liegt dir überhaupt irgendwas an ihr? So wie sich das liest scheint das nicht so zu sein..sie ist doch aber nicht verantwortlich dafür wie eure Eltern mit dir umgehen. Hast du mal ganz offen mit deinen Eltern darüber gesprochen wie du dich fühlst ohne gleichzeitig über deine Schwester herzuziehen? Ich finde es nicht richtig, dass du so ignoriert wirst mit deinen Problemen, wahrscheinlich sehen dich deine Eltern einfach als stärker und erwachsener als du eigentlich bist, aber ich würde an deiner Stelle einfach nochmal das Gespräch suchen und ihnen sagen, dass dich das verletzt und du auf sie angewiesen bist. Aber bei der einseitigen, ausschließlich negativen Darstellung deiner Schwester bin ich mir nicht sicher ob diese extreme Eifersucht und der Ärger über deine Schwester nicht einfach deine Wahrnehmung etwas verzerren
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #4
Auch wenn der Text verdammt lang ist, habe ich alles gelesen. Ich stimme Dir zu, daß Deine Schwester wohl ein ernsteres Problem hat (Behinderung ?), allerdings wurde es solange nicht "behandelt", da ist dann fraglich, ob man überhaupt noch etwas dagegen tun kann.

Gleiches gilt auch für Deine Eltern ... Sie sind so eingefahren in Ihrem tun ... ich glaube nicht, das DU da irgendetwas erreichen könntest. Vor Jahren hättest Du mal das Jugendamt einschalten können ... aber auch ansonsten brauchst Du eine "äußere" Person, um Deinen Eltern den "Ernst der Lage" klar zu machen.

Zumindest nach meiner Ansicht.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #5
hast du denn über diese gedanken schonmal mit deinen eltern gesprochen?
 
F
Benutzer156440  (29) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #6
Danke für eure Antworten.

Vor ein paar Jahren habe ich mal versucht, mit meiner Mutter darüber zu reden dass ich mich zurückgesetzt fühle.
Sie kam mir sofort mit Vorwürfen dass meine Schwester nun mal mehr Unterstützung bräuchte. Außerdem meinte sie, sie und mein Vater würden doch wohl genug für uns beide tun!

Ich bin sauer, weil ich glaube dass meine Schwester nicht ganz so blöd ist wie sie sich oft gibt. Doch sie weiß eben dass immer gleich Hilfe zur Stelle ist und bemüht sich deswegen auch nicht, bessere Leistungen zu bringen. Wenn sie nach der Ausbildung nicht übernommen wird, was soll's, Papa besorgt ihr schon einen neuen Job. Sie ist total passiv und unselbständig!

Natürlich hat mir, als wir Kinder waren auch manchmal leid getan wie sie von anderen behandelt wurde. In der Schule gab man ihr alle möglichen Tiernamen, niemand wollte bei Klassenfahrten mit ihr auf einem Zimmer sein, alle lästerten über sie. Wenn sie lachte, was viele wohl albern fanden, wurde sie auch schon mal geschlagen. Sie konnte sich ja auch nie wehren.

Ich will nicht sagen dass ich meine Schwester hasse, aber teilweise verachte ich sie schon. Es gibt aber auch Momente, wo sie mir auch heute noch ziemlich leid tut. Muss ich ehrlich zugeben.
Seit kurzem hat sie einen Freund, der Asylbewerber aus Eritrea ist. Sie sagt, sie liebt ihn, doch ich könnte mir vorstellen dass es auch Verzweiflung bei ihr ist. Sie will mal von jemandem außerhalb der Familie geliebt und akzeptiert werden.
Er hat sie in einer Disco angesprochen und ich hoffe, er hat nicht ausgerechnet sie raugepickt, weil sie so naiv wirkt. Sie würde nämlich nicht merken, wenn man sie nur ausnutzen wollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #7
Ich bin sauer, weil ich glaube dass meine Schwester nicht ganz so blöd ist wie sie sich oft gibt. Doch sie weiß eben dass immer gleich Hilfe zur Stelle ist und bemüht sich deswegen auch nicht, bessere Leistungen zu bringen. Wenn sie nach der Ausbildung nicht übernommen wird, was soll's, Papa besorgt ihr schon einen neuen Job. Sie ist total passiv und unselbständig!

Zu Anfang Deines Eingangsposts habe ich da auch dran gedacht. Aber je weiter ich gelesen habe, desto weniger glaube ich daran. Bin zwar kein Experte, aber ich denke Sie macht es in keinster Weise absichtlich.
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #8
Ich glaube kaum, dass man ein Verhalten, das sich über Jahrzehnte eingespielt hat, noch verändern kann. Dafür sind die Pfade, auf denen Deine Familie sich bewegt, zu festgefahren.

Lerne, dass es an Dir ist, dafür zu sorgen, dass Du in Deinem Leben glücklich bist und nicht, andere Menschen so zu verändern, dass sie Dir das Glück ermöglichen. Das funktioniert nämlich nicht.

Geh auf Distanz und entzieh Dich dem Ganzen, wenn es Dich so stört. Dann kannst Du die Konstellation sicherlich eines Tages mit mehr emotionaler Distanz von außen betrachten und vielleicht neue Wege finden, mit Deiner Familie umzugehen.
 
beverly
Benutzer106075  Meistens hier zu finden
  • #9
Sie ist total passiv und unselbständig!
Aber das ist doch nicht beneidenswert. :confused:

Ich würde mich mal in einem ruhigen Moment mit meinen Eltern (und vielleicht auch der Schwester) zusammensetzen und das Verhalten der Familie besprechen.
Es klingt wirklich so, als bräuchte deine Schwester nun mal mehr Unterstützung - aber vielleicht sollten deine Eltern (und du?) ihr auch helfen, selbstständig zu werden. Dazu muss sie natürlich auch die Gelegenheit bekommen.
Und du solltest natürlich auch noch einmal mehr Unterstützung bekommen dürfen. Vielleicht auch in konkreten Mometen einfordern, nicht als "Ihr tut viel mehr für sie als für mich!!!!", sondern als "Ich habe das und das Problem - ich brauche Hilfe/Rat/eure Meinung/...".

Wohnst du noch zuhause?
 
cr4nberry
Benutzer68557  (33) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • #10
Ich finde aus deinem Beitrag spricht der blanke Hass, wenn nicht sogar Neid.
Ich glaube, dass meine Schwester einen ähnlichen eindruck hat wie du. Meines Erachtens ist da nichts dran.
 
Serenity
Benutzer505  Team-Alumni
  • #11
Ich glaube, wenn man fast 2 Jahrzehnte hinter einer Person zurückstehen muss, egal ob zurecht oder nicht, ist es irgendwo verständlich, dass man auf die Person sauer ist - auch wenn sie in dem Fall vermutlich der falsche Adressat ist. Es gibt wohl kaum was Schlimmeres, was Eltern einer Geschwisterbeziehung antun können, als die deutliche Bevorzugung eines Kindes. Hass lese ich da nicht, aber jede Menge Frust, der sich mit der Zeit aufgestaut hat.

Ich denke, das einzige was hier hilft, ist sich unabhängig machen von der Anerkennung der Eltern. Das ist schwierig, tut weh, aber hilft. Also ausziehen (wenn noch nicht geschehen), die Schwester sein lassen, wie sie eben ist und das Leben so führen, wie du es für richtig hältst.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #12
Schwer...

und zwar aus mehreren Gründen...

1.) Ist nie eine Behinderung festgestellt worden. Hat sich da niemand mal die Mühe gemacht es zu diagnostizieren?
2.) Ist nicht klar, warum deine Eltern dir wenig Aufmerksamkeit schenken und genau das wird man vermutlich auch nicht ändern können.
3.) Vermischen sich hier viele Gefühle...

Was ich am schwierigsten finde ist sogar Nummer 1...warum nicht? ADHS wurde ja zumindest mal getestet...warum nichts anderes?

Es ist natürlich tatäschlich möglich, dass sie kein bisschen behindert ist, aber von deinen Eltern genau dort hin erzogen wurde. Wenn man einem Kind ständig Zuwendung gibt, kriegt es n Knacks, den es Zeit Lebens nicht wieder los wird. In leichterer Form habe ich das auch schon sehr direkt erfahren dürfen. Sie hatte dann ja nie eine Möglichkeit zu entwickeln. Deswegen wäre eine weitere Frage: Wie sehr wurde sie deines Erachtens von der Zuneigung deiner Eltern erdrückt?
Wurdest du eher ignoriert? Wie würdest du dein Verhältnis zu deinen Eltern noch beschreiben?

Wie sind deine Eltern sonst so drauf?
Das wäre interessant zu wissen, um sie besser einschätzen zu können. Manchmal ist es z.B. so, dass in einer Ehe etwas schief läuft und wie die USA sucht man sich dann eben einen externen Kriegsschauplatz. Manche gleichen so die fehlende Zuneigung des Partners aus, bis hin zu Persönlichkeitsstörungen der Eltern, die wiederm weitere PS bei den Kindern auslösen können..die Liste ist fast endlos.

Ich denke schon, dass da was dran ist an deinen Gefühlen. Schließlich hast du um Hilfe gebeten und wurdest scheinbar (?) immer ziemlich hart abgeschmettert. Weder die eine, noch die andere Variante funktioniert gut.

Einen Punkt kann ich dir aber sagen: Sei froh. Du wirst diejenige sein, die auszieht und die ihr Leben bestreiten kann. Deine Schwester wird irgendwann vermutlich untergehen. Egal ob du in deinem Zorn genugtuung verspürst oder nicht, egal ob du denkst sie hätte es verdient oder nicht...sie ist ein ziemlich armes Kind...nicht viel mehr.
Am Ende bleibt dir vermutlich nur: Ausziehen und eigenes Leben bestreiten...
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #13
Ich würde dir raten, mal zu einem Psychotherapeuten zu gehen und über deine Probleme zu sprechen. Ich finde es sehr erschreckend, wie du über deine Schwester denkst und sprichst. Ich denke, daran musst du grundlegend etwas ändern, damit es dir auch selber besser geht.
In Bezug auf deine Eltern kann ich dich teilweise verstehen, aber andererseits solltest auch du versuchen, dich mal in ihre Lage zu versetzen. Sie sind auch nur Menschen und haben sicherlich versucht, für euch beide immer das Beste zu tun. Wenn ein Kind mehr Aufmerksamkeit braucht, aber nur so und so viel Zeit und Energie da ist, dann ist es leider relativ normal, dass andere Kinder weniger Aufmerksamkeit bekommen. Auch hier könnte dir Empathie und Verständnis weiterhelfen,um dich aus deiner Opferrolle zu befreien. Mach dir z.B. auch mal klar, was für ein Glück du im Vergleich zu deiner Schwester hast, weil du Freunde hast, gute Leistungen bringen konntest, dich "normal" verhälst, "normal" ausschaust, "normale" feinmotorische Fähigkeiten und eine "normale" Intelligenz hast. Oder würdest du wirklich gerne mit ihr tauschen wollen?
 
M
Benutzer149486  (29) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Ich finde es so leid es mir tut von allen unmöglich zu sagen, dass sie ihre Schwester hasst und das sie so nicht schreiben sollte. Es ist natürlich nicht die feine Art in solcher Art und Weise über seine Schwester zu schreiben, doch muss man vielleicht auch die Gefühle der TS bedenken. Sie wird dies sicher nicht in einer neutralen Situation geschrieben haben, sondern dann wenn das Fass zum Überlaufen begann. Das man dann nicht in neutralen und positiven Worten spricht ist doch logisch. Die TS erwartet Verständnis und Gehör und nicht nur Tadel das man so nicht über seine Geschwister spricht.
Es wird genug Kinder geben die unter ihren Geschwistern gelitten haben und diese gehasst haben oder nur einfach beneidet. Sind wir ehrlich wer hat dieses Gefühl noch nicht gehabt, der wirft dann den ersten Stein.
Ich glaub es hat auch etwas mit Reife zu tun dieses Verhalten der Schwester zu akzeptieren und tolerieren. Vielleicht wenn die TS älter ist ihr leben mehr eigenständig leben kann werden sich die negativen Gefühle zurück gehen und sie kann an die ganzse Sache besser heran gehen.

Doch trotz alle dem solltest du versuchen an deiner Situtation etwas zu ändern, da du ja eindeutig mehr als unzufrieden bist. Reden ist die eine Möglichkeit, was dir vielleicht aber am meisten helfen könnte wäre ein brief an deine Eltern und gegebenfalls an deine Schwester zu schreiben. Bei einem Brief können dir deine Eltern nicht in das Wort fallen und können möglichst neutral deine Gefühle erfahren. Schreib den Brief aber nicht wenn du sauer bist, sonst wird er nur unproduktiv!!!!

Den Rat zu jemand Fachkundiges zu gehen halte ich auch für sehr sinnvoll. Zum einen lernst du mit deinen gefühlen umzugehen und zum anderen könnten vielleicht deine eltern einmal mit dieser neutralen person reden und erfahren was deine Probleme sind. Das rüttelt ungemein auf.

Und vielleicht lässt du deine Wut vielleicht einfach mal aus. Natürlich nicht an menschen und tiere?!?!?!?!?!?!?!?!
Du kannst ja mal boxen gehen oder vielleicht ein Bild malen daüber schreiben was dir weh tut, sport treiben oder backen. Du musst für dich einen Weg finden damit umzugehen, wenn du ihn nicht findest wird das verhältniss niemals besser zu deiner Schwester und auch du wirst damit niemals abschließen können.
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #15
Die TS erwartet Verständnis und Gehör und nicht nur Tadel das man so nicht über seine Geschwister spricht.

Man bekommt aber in einem offenen Forum nicht das, was man erwartet. Denn wenn man in seiner Art und seinem Denken bestätigt werden möchte, muss man es nicht veröffentlichen. Dann kann man es auch im stillen Kämmerchen in seinem Kopf hin und her wälzen.

Die TE ist eifersüchtig auf einen Menschen, der körperlich, intellektuell und emotional aufgrund seiner Art eingeschränkt wird ('behindert' ist man nicht, man wird es). Das darf sie sein. Das ist ihr gutes Recht, denn auch sie fühlt sich zumindest in einem Bereich 'behindert', nämlich dem Bereich der elterlichen Zuwendung. Aber vielleicht sollte sie mal drüber nachdenken, ob sie und ihre Schwester nicht eigentlich die selben Ziele im Leben haben - nämlich auf ihre eigene Art glücklich zu werden.
 
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G
Benutzer Gast
  • #16
Reden ist die eine Möglichkeit, was dir vielleicht aber am meisten helfen könnte wäre ein brief an deine Eltern und gegebenfalls an deine Schwester zu schreiben. Bei einem Brief können dir deine Eltern nicht in das Wort fallen und können möglichst neutral deine Gefühle erfahren. Schreib den Brief aber nicht wenn du sauer bist, sonst wird er nur unproduktiv!!!!

Die Idee find ich gut. Eine Methode wäre auch, einen Brief zu schreiben, ein paar Tage liegen zu lassen und dann noch mal drüber zu lesen und "anzupassen".

Liebe F Fraya , ich kann dich so gut verstehen, mir ging es früher mit meinem 10 Jahre jüngeren Bruder ganz ähnlich. Er ist aber nicht "zurückgeblieben" wie deine Schwester.

Off-Topic:
Er war das Wunschkind, er ist männlich (wichtig in manchen Kreisen... leider nach wie vor), er will denselben Beruf wie meine Eltern ergreifen, er ist ja SO TOLL :rolleyes:) - ich bin nur das Kind, das unehelich mit 16 bzw. 21 im Vollsuff gezeugt wurde und nie erwünscht war... Ich hatte kein einziges Mal, seit ich eingeschult wurde, richtige Sommerferien, sondern musste ständig daheim helfen, egal ob ich darüber hinaus einen Sommerjob angenommen habe oder nicht. Und als mein Bruder geboren wurde, hat ihn meine Mutter an mich abgeschoben sobald ich von der Schule daheim war und das bis zum Schlafengehen, am Wochenende rund um die Uhr, in den Ferien auch. Sie hat ihn nur zum Stillen zu sich genommen und das auch nur 6 Monate, dann hatte sie keine Lust mehr darauf, dass sie mal "ran muss". Ich fühlte mich meiner Kindheit beraubt und entwickelte sehr viele negative Gefühle meinem Bruder gegenüber, denn nur, weil er "da war", so mein Gedanke, wurde ich meiner Kindheit beraubt. Später kam ich zu dem Schluss, dass mein Bruder nichts dafür kann, unsere Eltern haben uns in diese Situation getrieben. Jetzt - noch später - weiß ich, dass selbst meine Eltern nicht 100 % die "Schuld" dafür haben, sondern sogar zum Teil meine Großeltern, die derart Druck auf meine Eltern -vor allem meine Mutter- ausgeübt haben, dass sie etwas leisten muss, sich nicht nach der Geburt zurücklehnen dürfe, schließlich ginge es um das Lebenswerk meiner Großeltern etc. pp. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als mich einzuspannen mit 10 Jahren. Sie hatte nicht die Unabhängigkeit und die Kraft, sich zu wehren.
Auch heute soll ich teilweise noch nach Hause fahren und mit ihm lernen, damit er gute Noten hat und in die Wunschschule kommt, selbst wenn ich gar keine Zeit dafür habe, weil ich selbst in Prüfungen untergehe... Aber es wird besser.


Heute liebe ich meinen Bruder wie einen Bruder, ja fast schon so, als wäre er MEIN Kind. Er ist so ein netter Junge, hilfsbereit, motiviert und mit positivem Grundgedanken. Wie ist das passiert? Ich bin vor 3 Jahren ausgezogen, in eine andere Stadt, habe zu studieren begonnen und mir mein eigenes Leben aufgebaut.

Off-Topic:
Leider hat er nun wesentlich mehr Einfluss meiner Eltern, v.a. meines Vaters, der ihn teilweise echt schlimm manipuliert - der für ihn auserkorene Beruf wird hochstilisiert, als gäbe es keine negativen Seiten am Selbstständig sein und speziell an dem Beruf, auch politisch wird er schon "richtig gepolt", wie es meine Eltern, v.a. mein Vater für richtig halten... Und er wird leider schon ähnlich manipulativ wie andere in der Familie :frown:


Ich kann dir nur den Rat geben: Versuche, so schnell wie möglich weitestgehend unabhängig von deinen Eltern zu werden, bau dir dein eigenes Leben auf, zieh aus, und versuch deinen Eltern zu verzeihen.


Deine Eltern wissen es nicht besser, DU hingegen schon. Du kannst es bei deinen eigenen Kindern besser machen und das Verhaltensmuster durchbrechen. Wenn du magst, kannst du dich auch gerne per PN bei mir melden, liebe F Fraya - manchmal hilft regelmäßiger Kontakt mit jemandem, der ähnliches durch hat. Fühl dich gedrückt! :knuddel:
 
SpeedyMaus
Benutzer78066  (46) Sehr bekannt hier
  • #17
Off-Topic:
Danke für das Eine oder Andere ... was ich hier lesen durfte. Es hat mir für mich selbst Denkanstöße wiedere gegeben ... die mich sicherlich weiterbringen werden für meine persönliche Situation. Kenne das Eine oder Andere oder im übertragenen Sinne auch, und kann vieles nachfühlen.

Sorry, dass ich im Augenblick nichts beitragen kann/möchte. Aber großes Dankeschön! :smile:
 
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