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Ich ekle mich vor seiner Wohnung

whyso??
Benutzer135988  Meistens hier zu finden
  • #1
Liebe Community!
Ich muss euch einfach mal meinen Kummer beichten...
Mein Freund und ich sind jetzt ca. 4 Monate zusammen und eigentlich läuft alles prima. Doch es gibt einen Punkt, der mich schon länger stört, aber der in letzter Zeit immer gravierender wird.
Seine Wohnung ist schmutzig. Nicht nur unordentlich oder staubig, sondern dreckig! Es liegt ca. 1 Zentimeter dick der Staub, überall, im Schlafzimmer wimmelt es mittlerweile von toten Fliegen, Spinnen und weiteres Getier. Zudem stehen überall noch Umzugskartons herum, die noch nicht ausgeräumt sind, obwohl er bereits vor ca. einem Jahr in die Wohnung eingezogen ist. Die Schränke sind vollgestopft mit irgendwelchem Kabelkram, der einem schon entgegenfliegt, wenn man sie öffnet. Genauso sein Kleiderschrank, in dem teilweise noch die Tüten vom Klamotten kaufen liegen, mitsamt der Kleidung. Auf seinem Balkon liegt ein Daunenfederbett in der Nässe und es stehen alte Wasserkästen herum. In der Küche ist es noch viel schlimmer. Teilweise verschimmeln Essensreste im Kühlschrank, es klebt und stinkt. In der ganzen Wohnung liegt seine getragene Kleidung herum (oft auch über Monate, wie zum Beispiel ein Faschingskostüm, für das er einfach keinen Platz gefunden hat, und dass jetzt seit Fasching auf dem schrank liegt). Was mich vor allem schockiert. ist, dass er Mengen an ungeöffneten offiziellen Briefen (Bank, Wasser, Strom etc.) zwischen alten Zeitschriften und Werbung in seiner Wohnwand liegen hat, zusammen mit Kauf- und Mietverträgen aller Art. Meiner Meinung nach ist es wirklich gravierend. Er besitzt auch wenig bis gar kein vernünftiges Putzzeug, nichtmal einen funktionierenden normalen Staubsauger, dafür aber einen Staubsaugeroboter, der aber mMn nicht richtig funktioniert.

Er selbst ist eigentlich nicht schmuddelig, duscht täglich, ist reinlich, gut gekleidet und stinkt auch nicht.

Natürlich habe ich auch schon mehrmals das Gespräch gesucht, unterstütze ihn auch im Haushalt (wir leben nicht zusammen), doch laut seiner Aussage hat er einfach keine Zeit dafür. Er arbeitet sehr viel (ca. 60Std in der Woche, bei Bereitschaft oft noch mehr), hat außerdem viele Hobbys, denen er ausgiebig frönt. Er sagt aber, des er diese "Erholungszeiten" braucht, weil er sonst seine Arbeit nicht bewältigen kann. Weniger arbeiten ist tatsächlich keine Option, da ihm die Arbeit keiner abnehmen kann. Außerdem ist er quasi nur mit mir oder zum schlafen in der Wohnung, Zeit allein verbringt er dort quasi nie. Auf meine Aussage hin, er müsse sich einfach Zeit zum putzen nehmen, wenn er keine habe, und eben seine Freizeitaktivitäten etwas zurückschrauben, sagt er, er brauche diese in dem Maß als Ausgleich zur Arbeit. Außerdem sie es bei seinen Freunden noch viel schmutziger und überhaupt, so schlimm sei es gar nicht, er käme eben vom Bauernhof, da sei das eben so. Mittlerweile st es schon so, dass ich versuche, seine Wohnung zumindest einigermaßen aufgeräumt zu halten, das ist aber schwer, da ich erstens nicht dort wohne, und zweitens die meisten Dinge auch gar keinen (festen) Platz haben, an den man sie aufräumen könnte. Ich habe auch schon mehrfach angeboten, ihm zu helfen und alles zusammen mit ihm mal grundsätzlich auf Vordermann zu bringen (die Instandhaltung sollte dann auch nicht mehr ganz so aufwändig sein, die Wohnung ist nicht sonderlich groß)

Ich denke, dass mein Freund ein großes Problem hat, und ich möchte ihm gern dabei helfen, es zu bewältigen. Ihn zu verlassen ist keine Option.Wie kann ich ihm zeigen, dass ich hinter ihm stehe, aber dass mich sein Verhalten belastet und dass wir gemeinsam eine Lösung finden müssen?

Ich bedanke mich schon jetzt für jede Antwort :smile:

schöne Grüße, Whyso??
 
Dami
Benutzer18168  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
er räumt nur auf wenn du ihm die pistole auf die brust setzt.. entweder putz er seine bude und räumt auf oder du kommst nicht mehr dort hin
arbeit und hobby hin oder her.. wenn man jeden tag ein bisschen hausarbeit macht und das nicht über wochen und monate schleifen lässt ist der aufwand gar nicht so groß wie er vllt denkt..

kannst ihm ja behilflich sein und erstmal ein grundsortiment an putzmaterialien besorgen
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #3
Ich kann es kaum verstehen, wie man mit so jemandem zusammen sein kann. Finde das teilweise extrem fies. Bißchen Unordnung und auch mal Dreck, ja mei. Aber wer seine Wohnung so krass verkommen läßt hat imho schon ein bißchen die Kontrolle über sich verloren.

Fang bloß nicht an, für ihn die Putzfrau zu spielen. Das ist ein Kampf, den du nicht gewinnen kannst.
 
whyso??
Benutzer135988  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #4
er räumt nur auf wenn du ihm die pistole auf die brust setzt.. entweder putz er seine bude und räumt auf oder du kommst nicht mehr dort hin

Das habe ich mir schon überlegt, bin aber von diesem Gedanken abgekommen, da ich weiß, dass ich es kaum durchhalten könnte, denn ich bin wirklich sehr verliebt und bei mir können wir uns aus familiären Gründen nicht treffen. Außerdem finde ich es eher unvorteilhaft, in eine Beziehung so einseitig großen (Verlassens-)Druck aufzubauen.

Schweinebacke Schweinebacke : Ich weiß aber so langsam schon nicht mehr, was ich sonst tun sol, außer immer wieder ein bisschen zu putzen/aufzuräumen, da ich mich so einfach nicht wohlfühlen kann, ich habs halt gern sauber
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Wenn er so viel arbeitet, könnte er sich dann vielleicht eine Putzfrau leisten? Das machen ja einige Menschen mit 60 h Woche und je nach Wohnungsgröße kostet es auch nicht die Welt.
 
Lanni
Benutzer104021  (33) Sehr bekannt hier
  • #6
Hallo whyso??

Ich kann dir nur empfehlen, dass du einerseits mit ihm mal einkaufen gehst und Putzzeugs kaufst, so dass er alles daheim hat, um dieses Chaos zu bewältigen. Dann - wenn du dir das echt antun willst - nehmt euch ein Wochenende Zeit und macht gemeinsam sauber. Schritt 1. Schritt 2: du zeigst ihm, wie er seine Wohnung auch sauber halten kann. Dass man Brösel nach dem Brotschneiden in der Küche zB gleich wegwischen kann. Dass man eine Fliege, die man totschlägt, sofort entsorgen kann. Etc. etc. All diese Alltags-Reinigungsarbeiten, die einem das "Putzleben" so ungemein erleichtern. Vielleicht hat er die nämlich nie gelernt (das gibt es, ich spreche aus Erfahrung)
Auf jeden Fall liegt da keine leichte Aufgabe vor dir...
 
Eule
Benutzer68009  (35) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #7
Außerdem finde ich es eher unvorteilhaft, in eine Beziehung so einseitig großen (Verlassens-)Druck aufzubauen.

Das ist kein "Verlassensdruck", das ist legitim.
Wenn mein Partner in nem Drecksloch leben möchte ist das seine Entscheidung. Das bedeutet aber nicht, dass ich mich ebenfalls in die Schimmelbude begeben muss. Und wenn er dann immer noch nichts ändern will ist das ebenfalls seine Entscheidung.
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Bäähhhhhhhhhhh, ich würde keinen Fuss in eine solche Bude setzen und schon gar nicht anfangen darin rumzuputzen. Klar gibt es auch heute noch Menschen, die "einfach", wie zum Beispiel Bauern, leben und die keinen großen Wert auf absolute Staubfreiheit und Fensterglanz legen, doch ein gewisses Maß an Hygiene gehört auch bei ihnen und selbst bei "Ureinwohnern" dazu ...

Dein Freund ist ein faules Schwein. Meint er wirklich, es gehört nicht bei jedem eine gehörige Portion Selbstdisziplin und sich Aufraffen dazu, seine Wohnung sauber zu halten? Also ich hab nur zwei Katzen, einen Hund und einen Mann, gelegentlich noch einen Stiefsohn und sonst nix zu tun ... und trotzdem hab ich keinen Bock aufs Putzen und mach es trotzdem jeden Tag. Ich bin doch kein Tier, dass im Deck haust und mit Schimmel und Spinnen sein Zuhause teilt ... bääääääääääh!
 
FinalChapter83
Benutzer49550  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #9
Wenn er so viel arbeitet, könnte er sich dann vielleicht eine Putzfrau leisten? Das machen ja einige Menschen mit 60 h Woche und je nach Wohnungsgröße kostet es auch nicht die Welt.
Das war auch mein Gedanke.
Wenn er auch das Ablehnt passt es ihm einfach wirklich so. Dann musst du entscheiden ob du auf dauer auch mit einem solchen Menschen zusammeleben könntest oder eher nicht.
 
Blauäugige21
Benutzer66223  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
1.) Würde ich auf keinen Fall mehr seine Wohnung betreten
2.) Wenn man 1 mal in der Woche aufräumt und putzt und zwischendurch seine Klamotten, dreckiges Geschirr usw. wegräumt, kann es nie zu so einem Chaos kommen
3.) fang ja nicht an ihm hinterher zu räumen, er wird sich sofort daran gewöhnen
4.) Die Ausrede er hätte keine Zeit, zeigt doch nur wie faul er ist. Ansonsten könnte er sich auch ne Putzfrau leisten
 
T
Benutzer131691  (40) Benutzer gesperrt
  • #11
Off-Topic:
Ich liebe die Ausrede, dass man aufgrund der hohen Arbeitszeiten nicht zum putzen kommt.
Demnach müssten 50% aller Deutschen total versifft leben.
 
Blauäugige21
Benutzer66223  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Unordnung ist ja noch akzeptabel aber verschimmelte Lebensmittel, dreckiges Geschirr, tote Viecher in der Wohnung... :sick: Geht gar nicht!
 
whyso??
Benutzer135988  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #13
Hallo whyso??

Ich kann dir nur empfehlen, dass du einerseits mit ihm mal einkaufen gehst und Putzzeugs kaufst, so dass er alles daheim hat, um dieses Chaos zu bewältigen. Dann - wenn du dir das echt antun willst - nehmt euch ein Wochenende Zeit und macht gemeinsam sauber. Schritt 1. Schritt 2: du zeigst ihm, wie er seine Wohnung auch sauber halten kann. Dass man Brösel nach dem Brotschneiden in der Küche zB gleich wegwischen kann. Dass man eine Fliege, die man totschlägt, sofort entsorgen kann. Etc. etc. All diese Alltags-Reinigungsarbeiten, die einem das "Putzleben" so ungemein erleichtern. Vielleicht hat er die nämlich nie gelernt (das gibt es, ich spreche aus Erfahrung)
Auf jeden Fall liegt da keine leichte Aufgabe vor dir...


Ja, das habe ich ja auch schon angeboten, aber erstens hab ich z.Zt. wegen meinem Abi sehr viel Stress und zweitens bräuchte ich da auch mal ein Wochenende, an dem er wirklich so viel Zeit hat

Dass er es nicht gelernt hat kann ich schwer nachvollziehen, da es bei seiner Mutter auch immer sauber und aufgeräumt ist (ob das allerdings erst so ist, seit sie keinen Hof sondern nur noch eine kleine wohnung hat, weiß ich ehrlich gesagt nicht)
Wenn er so viel arbeitet, könnte er sich dann vielleicht eine Putzfrau leisten? Das machen ja einige Menschen mit 60 h Woche und je nach Wohnungsgröße kostet es auch nicht die Welt.
Prinzipiell wäre eine Putzfrau schon drin, auch finanziell, aber er findet angeblich keine und steht auf irgendeiner Warteliste.... allerdings löst das das Problem mMn auch mehr als oberflächlich...
 
K
Benutzer Gast
  • #14
Prinzipiell wäre eine Putzfrau schon drin, auch finanziell, aber er findet angeblich keine und steht auf irgendeiner Warteliste.... allerdings löst das das Problem mMn auch mehr als oberflächlich...
Das ist doch völliger Käse. Seit wann muss man sich auf eine Warteliste schreiben für eine Putzfrau? Da sehe ich es noch eher als Problem an, eine zu finden, die die Wohnung putzt, ohne, dass er davor mal das Gröbste entfernt hat.

Mal ne blöde Frage: Kannst du in der Bude überhaupt Sex haben? Ich hätte ja Angst mir irgendwas einzufangen. :sick:
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Also eine Putzfrau kann das Problem meiner Meinung nach schon etwas tiefgreifender lösen :zwinker: Allerdings mehr was den Staub-Aspekt angeht. Das Problem mit den herumliegenden Klamotten wird bleiben (die Putzfrau kommt ja nicht jeden Tag und ist auch kein Zimmermädchen). Ich kann mir schwer vorstelen, dass er tatsächlich keine Putzfrau findet. Ich würde auch Konsequenzen ziehen und seine Wohnung nicht mehr betreten. Was die fernere Zukunft betrifft (zusammenziehen) hätte ich allerdings erhebliche Bedenken.
 
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whyso??
Benutzer135988  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #49
ja, ich tue das, denn am anfang war es längst nicht so extrem, doch ich bemerke dass es zunehmend schlimmer wird und ich ihm helfen will, bevor es noch mehr ausartet...

ja, er liebt mich auch, und ja, ich weiß dass es mehr als nur ein bloßes lippenbekenntnis ist...

was er für mich tut? er ist für mich da. ich hab eine schwierige zeit hinter mir, in der ich ebenfalls therapeutische hilfe notwendig hatte (depression/probleme mit der Familie/suizidgedanken), und bis ich bereit war mir hilfe zu suchen hat er mich auch unterstützt, ohne mein therapeut zu sein, sondern indem er für mich da war. Auf verschiedene weise... das ist aber nicht teil des akt. problems

und für mich ist es eben auch ein aspekt von partnerschaft, dass man füreinander da ist. Und wenn die zeit reif ist für therapeutische hilfe, dann werd ich ihn auch dabei unterstützen... um das für ihn noch besser machen zu können, hab ich diesen thread eröffnet...
 
whyso??
Benutzer135988  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #52
ja, aber ich weiss auch, dass es keinen sinn macht, ihm hilfe aufzudrängen, wenn er dazu noch nicht bereit ist, egal, ob es an der zeit ist, oder nicht.... weil dann bringt es nichts. deshalb möchte ich in dise richtung positiv auf ihn einwirken und ihn unterstützen. ich werde nicht allein seine wohnung in stand bringen, aber darin ihm bei dem problem zu unterstützen sehe ich kein problem, und das macht mich auch nicht kaputt. Soweit er zeit hat, räumt er auch auf, wenn ich ihn besuche, entfernt die spinne etc., aber wenn er vorher nicht zuhause war, oder ich vor ihm bei ihm zuhause ankomme (hab einen schlüssel) oder sonst in seiner wohnung bin (glaubt mir, lieber spinnen als meine mutter, vor der hab ich weit mehr angst), geht das halt nicht, und dann mach ich das halt mal, wäsche klauben etc. ich putze nicht andauernd hinter ihm her, auch wenn es mich sehr stört...
 
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Don Diro
Benutzer121793  Benutzer gesperrt
  • #83
Dass er es nicht gelernt hat kann ich schwer nachvollziehen, da es bei seiner Mutter auch immer sauber und aufgeräumt ist
...
Wenn die Mama immer alles aufgeräumt/geputzt hat,was hätte er da lernen sollen?
Erlernen kann es als Junge nur,wenn die Mutter ihn rechtzeitig dazu angehalten häte,es auch selber zu tun!

So ist er halt ein "Mamasöhnchen" geblieben,der niemals erlernt hat,wie man seinen eigenen Haushalt in Ordnung hält!
Er ist absolut unfähig,...aber diese "Schuld" sollte man der Mutter anlasten...nicht ihm!
"Was Hänschen nicht lernt,..lernt Hans nimmermehr"(Weiss schon der deutsche Volksmund):rolleyes:
 
In Love And War
Benutzer4590  (41) Planet-Liebe ist Startseite
  • #84
Er ist absolut unfähig,...aber diese "Schuld" sollte man der Mutter anlasten...nicht ihm!
"Was Hänschen nicht lernt,..lernt Hans nimmermehr"(Weiss schon der deutsche Volksmund):rolleyes:

Klar, Schuld sind immer die anderen (und Mütter sowieso, die sind bekanntlich für alles verantwortlich, was mit ihren Kindern irgendwann mal schief läuft) ...

Selbstverständlich kann man auch als Erwachsener noch Dinge lernen, und sich hinter "Ich kann nichts dafür, Mutti hat es mir nie beigebracht, deshalb muss ich jetzt hilflos im Dreck leben" zu verstecken, ist m. E. schon ziemlich armselig.
 
Don Diro
Benutzer121793  Benutzer gesperrt
  • #85
Klar, Schuld sind immer die anderen (und Mütter sowieso, die sind bekanntlich für alles verantwortlich, was mit ihren Kindern irgendwann mal schief läuft) ....
Für alles verantwortlich sicherlich nicht,aber dies hätte ihm die Mutter beibringen sollen..ja müssen!
Schon mit 14 gab es nichts im Haushalt,was ich nicht beherschte,weil mir meine Mutter rechtzeitig Alles beigebracht hatte!

Unsere(meine) Kinder haben wir auch in diesem Sinne erzogen,es hat ihnen nicht geschadet!
 
g_hoernchen
Benutzer70315  (36) Beiträge füllen Bücher
  • #86
Ganz ehrlich? Auch wenn ich es hasse, Erbmaterial oder sonstiges als Erklärung für Verhaltensweisen heranzuziehen, so bin ich mir bei dem Beispiel "Ordnung" echt unsicher, ob Erziehung da überhaupt eine große Rolle spielt.

Ich selbst bin zwar kein unordentlicher Mensch im Ausmaß deines Freundes, jedoch fühle ich mich eben auch wohl, wenn eine gewisse Unordnung herrscht und ja, es fällt mir verdammt schwer, mich aufzuraffen und einen ganzen Haushalt zu säubern.
Leichter geht es mit Teilbereichen (ein Tag ist die Küche dran, am anderen Tag das Bad) und gott sei dank habe ich eine Partnerin, die wiederum ein sehr ordentlicher Mensch ist.

Achtung jetzt wird es pseudo-psychologisch:
Ich habe davon gehört, dass sich Menschen in Teil- und Gesamtstrategen aufteilen und möglicherweise hat das etwas mit so einem Verhalten zu tun.
Gesamtstrategen haben immer das große Ganze im Kopf, ein Ziel, das sie verfolgen -> "Ich säubere jetzt die ganze Wohnung und kein Meteroit könnte mich aufhalten"
Auf der anderen Seite sind da die Teilstrategen, die sich kleine Ziele stecken und bei größeren, weitreichenderen Zielen den Mut und den Überblick verlieren ->"Ich säubere jetzt mal die Toilette, das ist doch schon mal ein Schritt."
Und zum Thema Erziehung: Meine Mutter hat mir als Kind und Jugendliche die Hölle heiß gemacht, wenn ich nicht aufgeräumt hatte. Sie war extrem pedantisch (schon zu sehr) und wehe dem, mein Schreibtisch war unordentlich. Ich weiß nicht, wie oft ich aufräumen musste. Unzählige Male.
Von daher: einem Elternteil (und ja, ungerechtfertigt muss oft die werte Mama dafür herhalten) die Schuld anzulasten, ist schlichtweg falsch in meinen Augen.

Daher könntest du, liebe TS, es ähnlich wie LULU1234 LULU1234 mal damit versuchen, deinen Freund zu kleineren Aktivitäten zu animieren. Zumindest falls ihr überlegt, irgendwann zusammen zu ziehen.Denn ich kann sehr, sehr gut verstehen, dass die derzeitige Situation für dich belastend ist und vor deinen Abi-Prüfungen würde ich mich mit dem Thema an deiner Stelle nicht mehr befassen.
 
whyso??
Benutzer135988  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #87
Und zum Thema Erziehung: Meine Mutter hat mir als Kind und Jugendliche die Hölle heiß gemacht, wenn ich nicht aufgeräumt hatte. Sie war extrem pedantisch (schon zu sehr) und wehe dem, mein Schreibtisch war unordentlich. Ich weiß nicht, wie oft ich aufräumen musste. Unzählige Male.
Von daher: einem Elternteil (und ja, ungerechtfertigt muss oft die werte Mama dafür herhalten) die Schuld anzulasten, ist schlichtweg falsch in meinen Augen.

Daher könntest du, liebe TS, es ähnlich wie LULU1234 LULU1234 mal damit versuchen, deinen Freund zu kleineren Aktivitäten zu animieren. Zumindest falls ihr überlegt, irgendwann zusammen zu ziehen.Denn ich kann sehr, sehr gut verstehen, dass die derzeitige Situation für dich belastend ist und vor deinen Abi-Prüfungen würde ich mich mit dem Thema an deiner Stelle nicht mehr befassen.


Ja, ich habe ähnliche Erfahrungen mit meiner Mutter wie du, und bin trotzdem immer wieder unordentlich, aber nicht in dem Ausmaß wie mein Freund...
wegen nicht vorhandenseins eines Vaters, hab ich leider nur seine Mutter als Ansprechpartner, aber genrell glaube ich schon, dass er im haushalt helfen musste, und auch seine schwester ist eig recht ordentlich und sauberkeitsorientiert...
mMn hat er enfch ein problem mit der prioritätensetzung

ich werde aber wohl heute abend mit ihm sprechen,da er schon gemerkt hat, dass etwas nicht stimmt (am telefonieren, schreiben -> er merkt es ziemlich schnell wenn was im busch ist, am liebsten wäre er zur Klärung gleich gestern nachmittag hergekommen, da hatte ich keine zeit)
Ich bin heute Abend wohl bei ihm (ist mir lieber, hab ja dann auch gleich anschauungsbeispiele) und werde das klären.
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #88
Off-Topic:
Ich glaube nicht, dass alle Menschen, die zu Hause nicht viel mit anfassen mussten, am Ende eine Wohnung haben wie der Freund der TS. Ich z. B. musste zu Hause nicht viel machen, ich verwöhntes Kind. Ich habe eine kleine "Anlaufphase" gehabt, in der ich lernen musste - z. B. wie oft man Putzen muss oder dass man auch mal auf den Schränken wischen sollte, aber schließlich bin ich z. B. ein sauberes Bad gewöhnt und mag es gar nicht, wenn es dort staubig wird oder der Spiegel schmutzig wird. Wenn ich also nicht weiß, wie ich etwas saubermachen muss, dann lese ich es nach oder ich frage nach.
In wie viel Chaos/Ordnung- Sauberkeit/Dreck man sich wohlfühlt, das liegt meiner Meinung nach weniger daran, wie viel man zu Hause putzen oder aufräumen musste, sondern höchstens daran, wie viel Chaos/Ordnung man zu Hause gewöhnt war (was nicht heißt, dass sich sowas im Laufe eines Lebens nicht auch verändern kann) - Ich kenne Leute, da siehts im ganzen Haus, auch im Kinderzimmer, immer wie geleckt aus. Wenn die Kinder nicht dagegen rebellieren, machen sie das später auch so. Dann gibts auch Wohnungen, da ist es lockerer, da steht mal hier eine Tasse, dort liegt ein Pulli rum - die Kinder sind dann meist auch nicht so penibel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Don Diro
Benutzer121793  Benutzer gesperrt
  • #89
Meine Mutter hat mir als Kind und Jugendliche die Hölle heiß gemacht, wenn ich nicht aufgeräumt hatte. ..
Im Kindesalter begehen die Eltern unbewust(habe ich als junger Vater auch nicht gewust) einen "Kardinalfehler!
Kleinkinder "wissen" noch nicht,in welcher Schublade oder Regal,jetzt das Spielzugauto,etc. liegt;
deswegen wollen sie alles "sehen",was sie besitzen,...und deswegen liegt auch alles "sichtlich" herum!
 
whyso??
Benutzer135988  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #90
Hallo Leute!
Erstmal vielen Dank an alle, die sich Zeit für mein Problem genommen haben :grin:
Die Sache ist jetzt weitestgehend geklärt. Ich habe ihm deutlich gesagt, dass mich die (Un-)Sauberkeit in seiner Wohnung sehr stört und ich mir zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer vorstellen kann, weiter Zeit in der Wohnung zu verbringen, wenn nicht die Aussicht auf Besserung besteht. Außerdem habe ich, bevor er sie überhaupt anbringen konnte, seine gängigen Ausflüchte zumindest weitestgehend entkräftigt...
Obwohl ich das zwar schon öfter thematisiert habe, hatte er eigentlich nichts (also gar nichts zu sagen). Seiner Meinung nach gab es nichts zu sagen. Auf ein - ich gebe zu, schon etwas provokantes - Nachfragen meinerseits, wie er die Sache sehe und ob ihm egal sei, was ich ihm grade erzählt habe (da er ja wirklich gar nichts sagte), erwiderte er "Nein, aber wenn ich dir jetzt sage, dass ich daran was ändern muss, bringt dir das rein gar nichts. Wenn dann muss ich wirklich etwas ändern, und ich werde damit anfangen sobald ich kann. Mich persönlich stört meine Wohnung nicht, aber mich stört es, wenn es dir nicht gefällt,und das allein ist schon Grund es zu ändern."
Zuerst war ich recht skeptisch, vor allem dieses "sobald ich kann" in der Mitte. Deshalb war ich auch eher überrascht, dass von ihm gestern Abend der Vorschlag kam, dass wir zum Real fahren könnten und Putzmaterial besorgen könnten. Das dauerte zwar seine Zeit, aber zwischendrin entwickelte er schon ziemlich Ehrgeiz. Jetzt hat er auch Utensilien und Produkte, die was taugen (er hatte vorher... fast nichts: Eimer, Schwamm, Spülmittel, kaputter Staubsauger). Zusätzlich haben wir Mappen und Ordner gekauft, in die man wichtige Dokumente (Banksachen, Versicherungen, Kaufverträge etc.) abheften und ordnen kann.

Heute, wie ich erfahren habe, hat er angefangen auszumisten (ohne dass ich nochmal was gesagt hätte) und jetzt schon sage und schreibe 8 große Mülltüten Altkleider, 2 große Mülltüten Altpapier und ich weiß nicht wie viel an Elektro-Schrott gesammelt, die heute noch zum Wertstoffhof kommen. Im Moment bin ich wirklich stolz auf ihn, und das sage ich ihm auch, da ich weiß, dass es ihm wirklich schwer fällt. Teilweise sagt er aber auch selbst, dass es ihn freut, dass z.B. sein Kleiderschrank jetzt halb leer ist, da er das Zeug ja sowieso nicht benutzt hat, es hat ja nicht gepasst.

Das Putzen übernehmen wir das erste Mal zusammen, er hat auch ein "Putz-App" runtergeladen, an bei der wiederkehrende Aufgaben, so wie saugen etc. regelmäßig erinnert wird, und die eine Art Punkte-System besitzt.
Auch die hat er mit erstaunlicher Sorgfalt programmiert und auf seine Wohnung konfiguriert.

Im Moment bin ich schon zuversichtlich, auch wenn ich seine "Anfangs-Euphorie" nicht mit einer rosaroten Brille sehen möchte, sondern mal sehen möchte, wie viel nach Tagen, Wochen, Monaten davon noch übrig ist.
Vielen Dank nochmals für alle, die mir geholfen haben
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Whyso??
 
Theoderich
Benutzer107327  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #91
Tipp: Wenn du ihn in zukunft mal erinnern musst, mach's sanft und achte darauf, dass du nicht seine Mama wirst.
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #92
sage und schreibe 8 große Mülltüten Altkleider, 2 große Mülltüten Altpapier und ich weiß nicht wie viel an Elektro-Schrott gesammelt
Für mich klingt das nicht mehr nach bloßer Unordnung sondern nach einem Messi.
Und das meine ich nicht abwertend.
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #93
pragmatisch sein und halt im Treppenhaus voegeln?
 
Dami
Benutzer18168  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #94
ich würde das aber auf jeden fall kontrollieren.. nicht das es eine einmalige sache ist und in 4 wochen ist der saustall wieder perfekt
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #95
Im Moment bin ich wirklich stolz auf ihn, und das sage ich ihm auch, da ich weiß, dass es ihm wirklich schwer fällt. Teilweise sagt er aber auch selbst, dass es ihn freut, dass z.B. sein Kleiderschrank jetzt halb leer ist, da er das Zeug ja sowieso nicht benutzt hat, es hat ja nicht gepasst.
Super, freut mich :smile:

Wusste gar nicht, dass es Putzapps oder sowas gibt... *g*
 
Floortje
Benutzer98042  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #96
Off-Topic:
" sage und schreibe 8 große Mülltüten Altkleider, 2 große Mülltüten Altpapier und ich weiß nicht wie viel an Elektro-Schrott gesammelt" Für mich klingt das nicht mehr nach bloßer Unordnung sondern nach einem Messi.
Und das meine ich nicht abwertend.

Tatsächlich bin ich weder Messie, noch unordentlich, sondern eher im Gegenteil: ich würde mich als sehr ordentlich bezeichenen. Allerdings sortiere ich auch regelmäßig vor den Ferien meine Materialien aus, werfe Zeitschriften und ähnliches direkt in einem Schwung weg - und da kommt es schon oft vor, dass gut und gerne zwei Wäschekörbe voll Altpapier wegfallen. Und gerade bei jemanden, der nicht regelmäßig Prospekte und Zeitschriften wegwirft, sondern vielleicht nach dem Lesen einfach in ein Körbchen oder auf einen festen Platz legt, sammelt sich rasch eine Menge an. (Zumindest hier kommt einiges in einer Woche zusammen). Und auch zum Rest: sortiert man nicht regelmäßig aus, fällt sicherlich einiges an Altkleider an, 8 Mülltüten muss nicht unweigerlich ein riesen Haufen sein. Die gleiche Anzahl an identischen Kleidungsstücken nimmt bei mir besp. gerade mal den Platz eines kleinen Trolleys ein, während mein Freund mit seinen 1,87m wesentlich größere Kleidungsstücke hat, die wesentlich mehr Platz wegnehmen.

Lange Rede, kurzer Sinn: für mich klingt das tendenziell einfach nach einem Menschen, der das Chaos weniger wahrnimmt, und einfach akzeptiert als Lebensumgebung und nicht als Störfaktor. Jemand, der nicht oft da ist aufgrund von Arbeitszeiten und Hobby hat auch einfach weniger Zeit das Chaos als wirklich störend für seine Umgebung wahrzunehmen, weil sein Leben einfach in verschiedenen Umgebungen und Zonen stattfindet, und nicht primär in seiner Wohnung. Die TS sieht die Wohnung des Freundes bsp. trotz der überaus unattraktiven Umstände als Zufluchtsort vor ihrer Mutter - hierdurch gewichtet sie den Zustand der Wohnung und ihres "Zufluchtortes" natürlich anders, als ihr Freund, der eventuell einfach nur spätabends im Halbdunkeln das Bett als Schlafstätte wahrnimmt. (Und bevor Fragen aufkommen: ja, ich wäre auch tatsächlich sehr betroffen und würde mich bis zum Lippenherpes ekeln. Brrr...)

Ein Messie ist für mich per Definition ein Menschen, der Gegenstände aufgrund eines persönlichen Zwangs "gezielt" aufbewahrt mit dem Gedanken, es eventuell zu einer anderen Gelegenheit auf die ein oder andere Weise noch nutzen zu können, bzw. einen Gegenstand als "nützlich" zu benennen, unabhängig von den tatsächlich möglichen Einsatzorten.


Liebe TS,

es freut mich, dass dein Freund einen ersten Schritt gegangen ist und konkrete Ideen und Hilfestellungen für sich selbst entwickelt hat. Sicherlich werden erst die nächsten Monate zeigen, welche Wege sein Ordnungssinn noch so gehen wird, aber ein Anfang ist ja gemacht. Vielleicht kannst du ihm das Putzen auch durch kleinere Tricks und Momente "schmackhafter" machen -bsp. eine Putzcd mit tollen Liedern (zum Mitsingen und Tanzen :love:), oder kleinen Aufmerksamkeiten wie ein liebes Post-It auf einem sauberen Spiegel (klebt auf dreckigen ja nicht:tongue:) oder Gutscheinen im bsp. Adventskalender "Ich spüle unser Geschirr" oder "Ich helfe dir beim Fensterputzen", oder Angebote wie "Ich koche etwas tolles als Überraschung für uns, vielleicht kanst du in der Zeit schonmal den Tisch decken? [= vorher leer räumen, abputzen und sauberes Geschirr suchen) oder oder oder...

Auf jeden Fall drücke ich euch die Daumen für eine positive Entwickklung in den kommenden Monaten!
 
Blueberry
Benutzer109511  (31) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #97
Das hört sich doch gut an! Ich drücke euch die Daumen, dass es weiter so gut läuft :smile:
 
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