• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Hin und her, Kinder, Zusammenziehen und Trennung

Eichelhäher
Benutzer166159  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hi,


also kurz zu meiner Geschichte: Ich hatte es immer sehr schwer mit sozialen Kontakten, bin schüchtern, unbeholfen, ADHS (also die verträumte Sorte ADS) und mache unglaublich viel falsch im sozialen Miteinander. Andererseits bestätigen Leute auch, ich sei liebenswert, kreativ, speziell...
Mit Frauen war es immer schwierig, meist wurde ich nach wenigen Wochen wieder verlassen.

Mit 30 (vor 7 Jahren) habe ich mich bei einer alternativen Datingplattform für ökologisch und eher links denkende Menschen angemeldet, hatte dann eine 3-monatige Beziehung und habe dann meine Freundin gefunden, mit der ich über 6 Jahre lang zusammen war. Diesen Juni am Tag nach meinem geburtstag hat sie mich verlassen - weil ich, um meine beruflichen Schwierigkeiten mal in den Griff zu bekommen, ein Zweitstudium zum Archivar (im Praktikum erprobt und es ist absolut MEIN perfekter Beruf, endlich und nach vielen Versagenserlebnissen habe ich ihn gefunden!) aufnehmen wollte, welches ich diesen Oktober auch beginnen werde. Es war eine Fernbeziehung (ja, alle 6 Jahre über) und lief sehr gut. Sie hatte immer wieder Depressionen und wollte keine Kinder. Ich hatte meine psychischen oder neurologischen Probleme und wir haben uns verstanden und gegenseitig geholfen, wenn es mal nicht einfach war.

Nun also wieder Single, viel geweint und mich wieder bei der Plattform zum Partnerkennenlernen angemeldet. Dann eine kennen gelernt, sie ist 41 Jahre alt, hat noch keine Kinder. Wir hatten jetzt 7 Dates in den letzten zwei Monaten.

Beim 5. Date schlafen wir miteinander.
Beim 6. Date sagt sie, der Funke springt nicht über. Danach reden wir lange über unsere Gefühle und in diesem Gespräch kommen wir uns doch wieder näher. Es scheint alles gut zu sein.
Beim 7. Date (gestern) fummeln wir, streicheln uns. Und sie sagt, dass sie mit einem Partner definitiv zusammen ziehen möchte. Ich schalge ihr vor (da ich eine Eigentumswohnung besitze (von Mutter quasi geschenkt, lange Geschichte...)), dass sie im Zweifelsfall in die Wohnung ziehen darf. Doch sie sagt, sie mag die Stadt nicht (Berlin) und möchte auf jeden Fall auf dem Land leben bleiben.
Doch ich habe mir in Berlin mit Mühe und Not bei meinen ganzen sozialen Hemmungen und austistischen Fehlern, die ich so habe, mit viel Mühe einen kleinen Freundeskreis aufgebaut. Und bin mit meinen Eltern noch eng verbunden, die auch in Berlin sind. Ich könnte jetzt nicht einfach draußen aufs Land in ein Ministädchen in Brandenburg ziehen, wo nicht mal mehr eine S-Bahn hinfährt. Das geht einfach für mich nicht... Allein der dauernde Weg zum Studium und zur Arbeit... Ich würde mich so einsam fühlen auf dem Land...
Außerdem sagte sie, sie möchte auf jeden Fall (obwohl sie schon 41 ist) ein Kind, oder es zumindest noch versuchen. Und sie schien sehr definitiv in diesen Ansichten zu sein. Ich sagte, dass ich eigentlich kein Kind will und die Wohnung nicht aufgeben kann. Sie sagte, wir können uns das ja nochmal durch den Kopf gehen lassen. So sind wir erstmal verblieben.

Deshalb habe ich heute (nach Rücksprache mit meiner Therapeutin, die zudem vor der Gefahr des Samenraubes warnte) der Frau eine Mail geschrieben, dass es nicht klappt und ich weiterhin kein Kind will und nicht aufs Land ziehen könnte.

Sie schreibt eine total boshafte und bitterböse (und wahrscheinlich auch sehr gekränkte) Mail zurück, wie keiner mehr Kompromisse eingehen würde und dass sie sogar einen Kompromiss gemacht hätte beim Kinderkriegen und in die Nähe von mir, aber aufs Land gezogen wäre, und alles... Und stellt mich als den Bösen hin (okay, ich bin wahrscheinlich einfach der Böse), der sie per Mail verlassen hat. Dabei finde ich, ich war nur fair, ihr nicht eine Beziehung vorzugaukeln, wo ich doch nunmal kein Kind und kein schnelles Zusammenziehen möchte.

Jetzt fühle ich mich ganz schlecht mit mir selbst. Freige, weil ich das per Mail schreiben musste (ich Idiot mache das immer wieder. weil es gerade alles so schön klar und formuliert in meinem Kopf ist, eine Mail zu schreiben und mich nicht trauen, mit der Person persönlich zu sprechen) und weil ich wahrscheinlich vorschnell alles kaputt gemacht habe. Dabei wünsche ich mir so sehr eine Freundin und sie ist die einzige von den Vorschlägen der Singlebörse, die wirklich interessiert an mir ist und die so viele Treffen mit mir hatte und alles! Sie ist wunderbar, aber Zusammenziehen und Kinderkriegen, das möchte ich nunmal nicht und ich möchte mich auch nicht in die Gefahr begeben, dass sie "aus versehen" schwanger wird und ich dann den Rest des Lebens zahle...
Hätte ich die Mail nicht schreiben sollen? Aber wenn es nun diese Unterschiede gibt, warum hätte ich sie verschweigen sollen? Nur so tun als würde ich mit ihr Kinder und einen Hausstand gründen wollen, um sie glücklich zu machen?
Was ich möchte, ist eine Freundin, die in Berlin oder Umgebung wohnt, mit der man sich trifft, den Alltag teilt, auch in schweren Zeiten zusammen hält (das ich das kann, hab ich bei meiner Exfreundin nun wirklich bewiesen - in Notaufnahmen von Kliniken, wenn es ihr wieder schlecht ging, in nächtelangen Gesprächen, wenn sie einfach nicht mehr konnte....) ich will keinesfalls nur eine Freundin für die schönen Stunden. - Aber andererseits möchte ich auch meinen eigenen Rückzugsraum und nicht jetzt hoppla eine Familie gründen. Zusammenziehen gerne. Aber nicht ein eigenes Kind. Es tut mir Leid. :frown: Wie gesagt ich weiß, dass ich (angeblich) scheiße zu ihr war. Aber was hätte ich denn tun sollen?

Verwirrte Grüße
 
blackinmind
Benutzer27300  (47) Meistens hier zu finden
  • #2
Sie mag sich aufgrund deiner Mail vielleicht wirklich gekränkt fühlen. Aber "der Böse" ist hier keiner. Ihr steht am Anfang des Kennenlernens und steckt eure Ziele und Vorstellungen ab. Du hast in deiner Mail lediglich zum Ausdruck gebracht, dass es für dich und dein Leben keine Option ist, deine Stadt zu verlassen, um irgendwo anders alles hinter dir zu lassen. Und auch wenn das in eurer Situation bzw. an dem Punkt eurer Beziehung sicherlich irgendwie einem Schlußmachen gleichkommt, war es doch der einzig richtige Schritt.

Im Grunde habt ihr doch komplett unterschiedliche Vorstellungen, wohin eure Beziehung hätte laufen sollen. Und wenn du zu einem so frühren Zeitpunkt absehen kannst, dass es mit euch auf Dauer nichts werden kann, ist es doch am Besten, hier mit offenen Karten zu spielen. Auch wenn das manchmal weh tun kann.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #3
Ihr passt halt null zusammen, da ist doch wirklich gar keine gemeinsame Basis, nix. Außer dasd du den Lurchi mal durchgezogen hast :seenoevil:

Diese ganze Mailgeschichte ist doch jetzt total überflüssig. Würde da nicht so viele Gedanken dran verschwenden, das sind doch jetzt hauptsächlich verletzte Eitelkeiten.
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #4
Es hätte nicht gepasst miteinander, langfristig gesehen, und du hast es früher erkannt als sie.
Ich finde es gut, dass du es beendet hast.
Es gibt euch beiden mehr Zeit, einen passenden Partner zu finden, und für sie mit dem nachvollziehbar starken Kinderwunsch in ihrem Alter eine klare frühere Möglichkeit, den passenden Partner dafür zu finden.
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #5
Was hätte dir diese Beziehung denn gebracht?
Angenommen man hätte euch aneinander gekettet, ohne die Möglichkeit, Schluss zu machen -einer von euch beiden wäre unglücklich geworden.
Entweder du hättest dein Mühsam aufgebautes Stadtleben hinter dir lassen müssen, für Kinder die du gar nicht willst auf dem Land, oder sie hätte ihren Wunsch nach Kindern ignorieren und sich in eine Wohnung zwängen müssen, in einer Stadt die sie nicht glücklich macht.
Wahlweise auch eine Mischform davon, die beide unglücklich gemacht hätte.

Das, was da bei euch nicht passt, sind absolute Grundlagen. Hier geht es nicht darum, dass einer gerne eine Katze hätte und der andere nicht, oder um Lieblingsfarben.
Wenn diese Grundlagen nicht passen wäre es Wahnsinn, eine Beziehung einzugehen.
Du hast also eine sehr gute Entscheidung getroffen, die euch beiden Leid erspart, auch wenn es jetzt erstmal blöd ist.

Ich verspreche dir: auch ein Leben ohne Frau (wovon ich jetzt erstmal nicht ausgehen möchte) ist glücklicher als eines mit der Falschen.
 
Eichelhäher
Benutzer166159  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #6
Hi,

danke für die Antworten und Einschätzungen. Nun denke ich auch wieder klarer und dass es im Grunde genommen nichts böses war, ihr das zu sagen, dass diese Dinge nicht passen.
Und dass es richtig war, es zu sagen.
 
G
Benutzer Gast
  • #7
Hi,
Lass den Kopf nicht hängen!
Über Medien lässt sich streiten, im Grundsatz habt ihr es versucht , aber Ihr passt nicht zusammen.

Bei so etwas wird ein Kompromiss schnell zum "faulen" Kompromiss und unglücklich bei Ihr nach dem Motto Hauptsache Beziehung wäre doch keine Alternative.

Es ist schade, aber Du bist nicht der Böse. Sie mag das so in ihrem Gekränktsein empfinden, aber ist so nicht.

Alles Gute weiterhin
Jonah
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Du hast mMn alles richtig gemacht, ihr Problem, dass sie schon bei deiner ersten Aussage zu diesen Themen dich nicht ernst nahm. Und ihre Kritik von wegen "niemand geht mehr Kompromisse ein" kann ich mal so gar nicht ernst nehmen, denn schließlich sind diese Themen (wo will man leben, hat man einen Kinderwunsch oder nicht) so wichtig für viele, dass es eben keine Dinge sind, in denen Kompromisse möglich oder sinnvoll wären. Und: warum sollten ihre Wünsche und Bedürfnisse wichtiger sein als deine?! Ich würde bei solchen Dingen niemals Kompromisse eingehen und man muss das auch nicht, wenn man wirklich gut zusammenpasst.
Nee nee, sei froh, dass du die los bist und schau weiter, du wirst mit Sicherheit eine Frau finden, die ähnliche Vorstellungen hat wie du und die dich zu 100% so nehmen wird, wie du nun mal bist.
 
G
Benutzer Gast
  • #9
Off-Topic:
Bitte mich jetzt nicht für unsensibel halten ... aber es ist eine Story, die auf den ersten Blick lustig klingt, aber finde voll zeigt, wie wichtig dieser Punkt gemeinsamer Lebensplanung ist.
Letztes Jahr kurz vor meinem Auszug Zuhause bei meinen Eltern, zog nebenan ein frisch verheiratetes Paar ein. Sie kannten sich seit der Jugend. Er arbeitete viel und sie war dann mal zum Abendessen alleine da. Meine Mutter in ihrer super indiskreten Art fragte sie dann über die Beziehung - uns kids voll peinlich beim Abendessen - und so aus ... ewig zusammen, alle sagten schon immer tolles Paar ... jetzt tolle Jobs und noch dieses Haus. Sie meinte dann nur .., genug Platz für mind. 3 Kinder ... Letztens erzählte meine Mum, dass die ausgezogen sind und getrennt Leben. Sie meinte auch, dass der Ehemann meinem Vater beim Grillen auf die Frage nach dem ersten Kind nur antwortete: "Plagen kommen mir nicht ins Haus"
Hey, wenn Vorstellungen vom Leben diametral auseinander liegen ... was erwartet man dann?
 
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