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Held in Strapsstrümpfen - aber wie?

E
Benutzer129605  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen,

Ich hoffe das ist jetzt auch im richtigen Bereich (habe mich gerade erst angemeldet)

Ich hätte da gerne mal ein Problem:

Ich stehe schon lange darauf Damenwäsche (String, Rock, Korsett, Strapse, etc) zu tragen. Meine Freundin, mit der ich seit 3 Jahren zusammen bin und inzwischen zusammenwohne, weiß davon aber nur durch Andeutungen. Sie findet den Gedanken an mich in Damenwäsche aber unmännlich und total sch... um das mal so auszudrücken.
Außerdem stehe ich darauf anal penetriert zu werden, wovon sie aber auch nichts weiß. Ich habe das bisher auch nur selbst heimlich mithilfe eines Analplugs oder Dildos gemacht. Sie weiß nur von mir, dass ich gerne mal Analverkehr ausprobieren würde. Allerdings habe ich ihr gegenüber offengelassen, dass ich gerne der passive Partner wäre.

Jetzt meine Frage:

Hat jemand von euch Erfahrung damit?
Habt ihr eine Idee wie ich ihr die ganze Sache so schonend beibringen kann, dass unsere Beziehung hält und nach Möglichkeit auch meine Wünsche berücksichtigt werden?

Wie kann ich ihr Held in Strapsstrümpfen werden?

Vielen Dank schon mal im Voraus
das SchattenIch

P.S. mir braucht niemand zu sagen, dass ich krank, homosexuell oder bi wäre. Das stimmt alles zu einem gewissen Teil, da ich mich eben auch zum Teil als Frau fühle.
 
E
Benutzer129605  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Off-Topic:

Du hättest gerne ein Problem? Bemerkenswert. Ist dein Leben so furchtbar schön? :whistle:

Off-Topic:
Haha wenn du wüsstest welchen Scherbenhaufen, den ich mein Leben nenne, ich in meinem Kopf habe ...
Nein ich werde in Ausnahmesituationen nur übertrieben lustig. Ist einfach meine Methode damit zurecht zu kommen.
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #4
Ich selbst bin eine Frau, die extrem auf Damenwäsche an Männern steht (und mein Mann schlüpft sehr gerne mal in Halterlose, BH, Rock und Co). Das Problem ist: damit gehöre ich eher einer seltenen Spezies an.

Wenn deine Freundin schon angemerkt hat, dass die Damenwäsche an dir scheisse fände, würde ich da gar nicht gross drauf eingehen. Ich schätze mal, sie ist ähnlich jung wie du. Da sind die wenigsten jungen Frauen offen für sowas, oftmals ändern sich solche Ansichten (wenn überhaupt) erst nach den ersten längeren Lebensbeziehungen, wenn man auch mal neue Dinge ausprobieren möchte usw.

Was die anale Stimulation angeht, so würde ich sie einfach direkt drauf ansprechen. Rein anatomisch sind Männer dafür einfach empfänglich (Prostata), da ist es nicht verwunderlich, wenn ein Mann drauf steht. Ich würde ihr nun nicht gleich den Strap-On unter die Nase halten mit "mach mal", sondern sie direkt fragen, wie sie zu analer Stimulation bei dir (durch Finger, Zunge, PLugs, usw) stünde.

Der Held in Strapsstrümpfen wirst du für deine Freundin in den nächsten Jahren allerdings eher nicht, da würde ich mir an deiner Stelle nicht all zu grosse Hoffnungen machen.
Ist eben die Frage, ob du dir dafür andere Leute zum Ausleben suchst (mit oder ohne Erlaubnis deiner Freundin), ob du dich trennst, das einfach für dich auslebst oder einfach drauf verzichten willst.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #5
Habt ihr eine Idee wie ich ihr die ganze Sache so schonend beibringen kann, dass unsere Beziehung hält und nach Möglichkeit auch meine Wünsche berücksichtigt werden?
Es tut mir leid für Dich, aber sie hat es doch schon beantwortet:
Sie findet den Gedanken an mich in Damenwäsche aber unmännlich und total sch...
Ich befürchte, das musst Du so akzeptieren.

Lies Dich mal bischen quer im Forum, es gibt einige Threads, die davon handeln, dass 2 Partner sexuell einfach nicht zusammen passen.
Klar können Partner in vielen Bereichen grundverschieden sein und trotzdem (oder gerade deswegen) eine tolle und lange Beziehung führen. Aber es gibt einfach so paar Dinge, in denen man harmonieren sollte, damit es zumindest auf längere Sicht eine Chance gibt. Sex gehört eindeutig dazu.
Wie soll das denn weiter aussehen bei Euch: sie muss sich zumindest von Zeit zu Zeit extrem überwinden, um Dich in Frauenklamotten sexuell zu "ertragen" (nicht falsch verstehen, ich versuche, ihre Sicht darzustellen), auf einmal die Dominante zu sein und Dich anal pentrieren. Glaubst Du nach ihrer Reaktion, dass sie das will und kann? Und sie muss ihr Kopfkino wieder ausschalten, um in Dir den "männlichen Mann" sehen zu können, um überhaupt nochmal Lust auf Dich zu bekommen.
Auf der anderen Seite Du. Du wirst oft bis immer Deine Wünsche und Bedürfnisse wegdrücken müssen, weil sie es nicht mag. Kannst Du das? Wie lange kannst Du das? Willst Du das?

Ja klar, Ihr könnt Eure Beziehung öffnen. Dann hat jeder von Euch mit Anderen den Sex, den er/sie mag. Aber könnt Ihr Beide das? Wollt Ihr das? Zumindest wäre es eine Option, über die man sprechen könnte.

Achja, sprechen. Ich befürchte, da wirst Du nicht mehr lange d'rumherum kommen, ohne ständig Deine eigenen Bedürfnisse zu verdrängen. Denn das Falscheste wäre, sie vor vollendete Tatsachen zu stellen, und ihn Strapsen im Schlafzimmer zu erscheinen. Wenn Du Glück hast, erntest Du einen Lachkrampf bei ihr.

Ich hätte da gerne mal ein Problem:
Dein Wunsch wurde erfüllt. Du hast eins und ich zwar ein ganz Dickes. Ich denke nämlich, Du solltest ernsthaft mal über Dich und über Euch nachdenken. Vor Allem darüber, wie lange Du Deine Bedürfnisse noch unterdrücken kannst.
 
E
Benutzer129605  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Danke euch beiden schonmal.

Ich selbst bin eine Frau, die extrem auf Damenwäsche an Männern steht (und mein Mann schlüpft sehr gerne mal in Halterlose, BH, Rock und Co). Das Problem ist: damit gehöre ich eher einer seltenen Spezies an.
.....

Das stimmt leider und dein Mann kann sich wirklich glücklich schätzen.

Die Trennung ist mir auch schon oft durch den Kopf gegeistert. Mein Problem ist aber, dass ich sie wirklich liebe und ohne sie wohl vollkommen aus der Bahn geworfen würde. Das hat bei mir allerdings Gründe, die nichts mit der Sexualität zu tun haben (sind psychischer Natur <- nebenbei auch mein Scherbenhaufen).
Genauso kommt für mich eine offene Beziehung nicht in Frage. Ich war einmal kurz davor einen Seitensprung zu machen, aber ich konnte nicht. Dafür bin ich wohl einfach zu gutherzig. Außerdem verfolgt mich alles Schlechte, das ich mache in meinem Kopf. So klein das auch anderen vorkommen mag, aber für mich ist es total beschissen, da ich diese Situationen immer und immer wieder in meinem Kopf durchlebe ... Also von daher eher keine andere Sexpartnerin.
Ich stehe übrigens nur auf Frauen. Ich finde die sehen einfach viel ästhetischer aus.(Aber auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel!)

Obwohl ich eigentlich ein sehr schüchterner Mensch bin, habe ich mich getraut und habe mich ihr einmal in ihren High-Heels und einmal (als langsames Herantasten) in einem Männerstring präsentiert. Ich habe beide Male erstmal blöd angeschaut, dann ausgelacht und dann kam das betretene Schweigen. Also habe ich die Sachen jeweils wieder ausgezogen und aus der Traum. Bruchlandung in der Realität!

Naja wie ihr schon geschrieben habt, ist die Sache mit den Frauenklamotten wohl doch auf unbestimmte Zeit aufgeschoben.
Wobei ich aber dazu sagen möchte, dass es mir dabei nicht nur um den Sex geht. Weder brauche ich Frauenklamotten für den Sex, noch wollte ich das nur auf den Sex beschränken, sondern weiter ausdehnen. Ich gehöre der Gothicszene an. Da ist so einiges möglich, das in der normalen Gesellschaft nicht möglich ist.

Wie soll das denn weiter aussehen bei Euch: sie muss sich zumindest von Zeit zu Zeit extrem überwinden, um Dich in Frauenklamotten sexuell zu "ertragen" (nicht falsch verstehen, ich versuche, ihre Sicht darzustellen), auf einmal die Dominante zu sein und Dich anal pentrieren. Glaubst Du nach ihrer Reaktion, dass sie das will und kann? Und sie muss ihr Kopfkino wieder ausschalten, um in Dir den "männlichen Mann" sehen zu können, um überhaupt nochmal Lust auf Dich zu bekommen.
Auf der anderen Seite Du. Du wirst oft bis immer Deine Wünsche und Bedürfnisse wegdrücken müssen, weil sie es nicht mag. Kannst Du das? Wie lange kannst Du das? Willst Du das?

Das Problem mit dem Ertragen und Penetrieren würde sich schon ganz von alleine lösen. Als ich ihr gesagt habe, dass es mir gefallen hat ihre Reizwäsche zu tragen, hat sie gemeint, dass ich das ruhig machen könnte. Dann gäbe es aber keinen Sex mehr, was ihr nichts ausmachen würde. (-> ihr ist der Sex im Gegensatz zu mir nicht besonders wichtig: Und wieder eine kaputte Scheibe im Glashaus meiner Psyche..)
Sie meint schon immer zu mir, dass ich eindeutig die bessere Frau bin von uns beiden. Du glaubst gar nicht wie das jedesmal weh tut, wenn ich innerlich "JAA" schreie und äußerlich nur ein Schulterzucken von mir geben darf. Einmal hab ich ihr sogar mit einem "ja" darauf geantwortet und mir einen perplex bösen Blick dafür eingehandelt.
Ich habe allerdings die Angewohnheit sehr gut im Unterdrücken zu sein. Zumindest dann wenn es um meine Empfindungen geht (laaaaange Geschichte. knapp 21 Jahre lang).

Hättet ihr vielleicht Tipps, wie ich zumindest das Gespräch über den "Rollentausch beim Sex" halbwegs unbeschadet hinbekommen kann? Ich bin kein guter Schreiber und ein noch schlechterer Redner. (Scheiß Technikergehirn!)
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #7
Ich bin kein guter Schreiber und ein noch schlechterer Redner.
Och, also Deine Schreibe gehört zumindest hier im Forum zu den obersten 10 Prozent! :zwinker:

Als ich ihr gesagt habe, dass es mir gefallen hat ihre Reizwäsche zu tragen, hat sie gemeint, dass ich das ruhig machen könnte. Dann gäbe es aber keinen Sex mehr, was ihr nichts ausmachen würde.
vs.
Hättet ihr vielleicht Tipps, wie ich zumindest das Gespräch über den "Rollentausch beim Sex" halbwegs unbeschadet hinbekommen kann?
Nochmal: nach momentanem Stand hast Du keine Chance, mit ihr Deine Sexualität auszuleben, sie sagt es Dir doch klar und deutlich.
Und leider noch ein unschöner Gedanke: ich lese also heraus, dass Euer Sexualleben eh nur noch ansatzweise vorhanden ist? Weißt Du, ich glaube nicht an diesen Spruch "mir ist Sex nicht so wichtig". Achtung, Arroganz: meine Lebenserfahrung hat mir Anderes bewiesen. Ich denke, das ist eigentlich nur eine andere Formulierung von "mit Dir macht mir Sex keinen großen Spaß".
Kann es also sein, dass sie Dich schon längst als sehr fraulichen Mann sieht und deswegen eh schon keine große Lust mehr auf Dich hat? Weil sie eben schlicht einen anderen Typus Mann attraktiv, reiz- und lustvoll findet?
Natürlich kannst Du es ihr sagen, aus Ehrlichkeitsgründen und aus Respekt vor ihr solltest Du es auch, aber Dir sollte ebenfalls klar sein, dass es wohl das Ende Eures Sexuallebens sein wird und damit wohl auch der Anfang vom Ende Eurer Beziehung.

Du bist noch jung (aus meiner Sicht jedenfalls :zwinker:), Du hast noch so viel Zeit, Dinge und Menschen zu entdecken oder zu finden, die kompatibler sind, bei denen Du Deine Bedürfnisse nicht unterdrücken musst. Ich bin mir sicher, dass es noch viele andere Frauen gibt, mit denen Du eine weit befriedigendere Beziehung führen kannst, als Deine jetzige Freundin. Dass Du Dich jetzt nicht einfach trennen möchtest, spricht für Dich und Deinen Charakter, aber Du solltest dennoch ab und zu, in wichtigen Dingen, ruhig ein wenig mehr an Dich denken. Auch wenn das bedeutet, jetzt erstmal einen harten Schnitt machen zu müssen, der auch Dir sehr weh tun wird.
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
Auwei, das klingt leider nach der klassischen Geschichte.

Nur eine Zwischenfrage: Meinst du mit Rollentausch eben, dass du in DW schlüpfst oder dass sie dich anal penetriert?
 
E
Benutzer129605  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
@HarleyQuinn: Ich meinte damit in erster Linie letzteres. Das andere habe ich, wie bereits davor geschrieben, ziemlich abgehakt und mich aufs Soweit-wie-möglich-Unterdrücken eingestellt.( bin ich ja schließlich ziemlich gut drin^^ Ich fürchte nur, dass ich in spätestens nem halben Jahr wieder mit meinem ärgsten Feind, meinem Kopf kämpfen muss... )

@Mark11: Danke, dass wenigstens jemand denkt, dass ich gut schreiben kann. Ich bemühe mich alles so geschliffen wie möglich von mir zu geben. Aber bin halt mal Techniker und hab Probleme mit allem, was man nicht klar und eindeutig in Formeln ausdrücken kann... -.-
Und ja du hast richtig gelesen: unser Sexleben ist so ziemlich nicht mehr vorhanden -.- sie kommt nach 8 Stunden Arbeit im Krankenhaus heim und ist "so müde", dass sie direkt einschlafen könnte oder sogar einschläft. Ich bin halt Student und bin jetzt das ganze letzte halbe Jahr nur zuhause gesessen, weil ich ne wichtige Prüfung versaut hatte und jetzt den Studiengang wechseln musste. Und ihre Arbeit ist ja immer so viel anstrengender als mein "faul zuhause rumsitzen"(mehr mach ich ja ihrer Meinung nach nicht.) Lernen "nicht gleich" Arbeiten. Im Grunde gesagt fühle ich mich oft wie ne Hausfrau aus den 50ern -.- Wenn sie heimkommt soll die Wohnung sauber und aufgeräumt sein, damit sie einfach das Essen in sich reinschaufeln kann und dann ins Bett gehen kann -.- (ok es passt nicht ganz da sie ja Schichtarbeit hat, aber ich denke ihr versteht, was ich meine)
Und selbst wenn sie frei hat (wie heute zum Beispiel), hockt sie nur an ihrem Laptop, chattet mit ihren besten Freundinnen und "braucht ihre Ruhe. Zumindest für ein paar Stunden".

Das mit dem anderen Typus stimmt irgendwie schon. Ich mache das immer gerne an unseren Musikunterschieden fest: Sie hört eher den härteren Metal, während ich eher in die Richtung Gothic-Rock geh. (hoffe ihr könnt mit den Richtungen was anfangen) Dementsprechend ist sie halt auch eher direkt und mag es auch lieber direkt und schlicht und klar, während ich eher auf das verspielte steh. Aber wir haben halt trotzdem die doch relativ großen Schnittmengen zwischen den Musikstilen, die wir beide mögen.

Weil du gerade noch den Charakter ansprichst: Ich bin ein ziemlich komischer Charakter. Ok das ist jeder irgendwie, aber ich habe das Problem, dass ich vor Jahren das Vertrauen in die meisten Menschen verloren habe. (Schule: 30 Leute gegen mich= Schlimmes halbes Jahr) Daher fällt es mir einfach sehr schwer mit anderen auf Tuchfühlung zu gehen. Und ich habe verdammt große Angst vor größeren Menschenmengen, weil die sich ja alle urplötzlich gegen mich verschwören könnten! Ich weiß wie lächerlich das klingt und ist. Aber ich kann es einfach nicht loswerden. Noch nicht mal als ich mit dem Studium in einer vollkommen neuen Umgebung angefangen habe. Und meine Freundin ist hier die einzige Person zu der ich Vertrauen hab. Aber selbst mit ihr kann ich nicht über alles reden. Außer ihr habe ich nur noch einen Freund, der psychisch aber auch nicht der stabilste ist und der auch bald wieder wegzieht. Ansonsten bin ich hier einfach allein. Woran meine Freundin auch nicht ganz unschuldig ist, da sie mich ja immer wenn sie frei hat bei sich haben will. Ich weiß, dass ich vorhin das Gegenteil geschrieben habe. Aber wenn ich weggehe ist es ihr nicht Recht und wenn ich da bin ist es ihr auch nicht Recht. Und woanders studieren will ich nicht, da mir die Uni hier gefällt.

Mir wird immer klarer, dass ihr zum Teil Recht habt. So eine Beziehung hat keine wirkliche Zukunft. Aber ich habe irgendwie sogar das Gefühl, dass ich bereits in dieser Zukunft bin, dass also die Beziehung bereits fast vorbei ist und wir uns nur noch aus Gewohnheit zusammen sind. Sie redet inzwischen mit ihren besten Freundinnen mehr als mit mir. Wir machen so gut wie nichts mehr zusammen, außer im Sommer aufs Wacken Open Air zu gehn.

Puhh jetzt hab ich schon wieder so viel geschrieben -.- Aber des kommt einfach so aus mir raus. Wurde wohl zu lange vergraben. Ich hoffe ich nerve euch nicht mit meinen "Problemchen". Aber ich weiß haltmal einfach nicht weiter in der Beziehung. Der Threadstart ist eigentlich nur die Spitze des Eisbergs -.- (Merkt man glaub ich gar nicht)
 
BABY_TARZAN_90
Benutzer9517  (33) Benutzer gesperrt
  • #10
...dass ich krank, homosexuell oder bi wäre.
Off-Topic:
ich bin auch nicht krank, und schon gar nicht homosexuell, und bi bin ich erst recht nicht :grin:


Wenn du dich teilweise - oder zeitweise - wie ein Frau fühlst, und deine Partnerin fühlt sich immer als Frau, dann wirst du es bei ihr als Zeitfrau schwer haben. Dass Ihr nicht unbedingt zusammenpasst, sage ich aus Prinzip nicht gern; dafür kenne ich dich viel zu wenig. Aber du vermutest ja selber, es könnte in diese Richtung heben.
 
E
Benutzer129605  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Wenn du dich teilweise - oder zeitweise - wie ein Frau fühlst, und deine Partnerin fühlt sich immer als Frau, dann wirst du es bei ihr als Zeitfrau schwer haben. Dass Ihr nicht unbedingt zusammenpasst, sage ich aus Prinzip nicht gern; dafür kenne ich dich viel zu wenig. Aber du vermutest ja selber, es könnte in diese Richtung heben.

Naja ich habe das Gefühl eigentlich ständig. Nur die Ausprägung variiert. Ich war auch schon kurz davor, mit meiner Psychologin darüber zu reden, aber ich habe halt einfach ein rießen Problem mit dem offen über solche Themen reden. Mir fällt das Schreiben einfach viel leichter. (Vll sollte ich mal nen Blog dadrüber anfangen, um mich irgendwo anonym zumindest mal mitzuteilen xD)
Ich bin da etwas sehr komisch. Ich strebe nach einer "anonymen Bekanntheit", wie ich es immer nenne. Ich stehe nicht gerne im Mittelpunkt, aber ich will von anderen auch wieder irgendwie bewundert werden. (ich weiß das widerspricht sich irgendwie..)

Ich hatte ja eigentlich gehofft, dass meine Freundin und ich besonders gut zusammenpassen würden, weil sie doch vom Verhalten her, relativ "männlich" ist. Aber darin hab ich mich ziemlich getäuscht, wie ich feststellen musste. Irgendwie ist sie doch sehr viel "weiblicher" als ich dachte.
Mal schauen wie das ausgeht.

Habt ihr Ideen, wie ich meiner Freundin das mit dem AV möglichst schonend beibringen kann, ohne dass sie da schon von mir denkt, dass ich "vollkommen unmännlich" bin.

Ich habe mich mal hingesetzt und habe so ziemlich die gesamte Geschichte aufgeschrieben, wie das mit der Unsicherheit über meine Geschlechterrolle angefangen hat. Falls es euch interessiert kann ich es hier mal reinschreiben.(ist halt eine etwas längere Geschichte)
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #12
vorweg:
hör auf, dinge zu unterdrücken. sei du selbst.

Dann gäbe es aber keinen Sex mehr, was ihr nichts ausmachen würde.
Habt ihr Ideen, wie ich meiner Freundin das mit dem AV möglichst schonend beibringen kann, ohne dass sie da schon von mir denkt, dass ich "vollkommen unmännlich" bin.
ich glaube nicht, dass du auch nur ansatzweise ne chance drauf hast, dass deine "partnerin" dich in irgendeiner art und weise penetrieren wird.
abgesehen davon gibt es viele männer, die keinerlei sexinteresse an männern haben, die anale stimulation an sich total genießen. wär vielleicht ein ansatzpunkt. aber ganz ehrlich? ich glaub, dass wird sie nie mit dir machen. euer sexleben ist ihr eh schon kackegal. so richtig.

Woran meine Freundin auch nicht ganz unschuldig ist, da sie mich ja immer wenn sie frei hat bei sich haben will.
sei mal du selbst, leb dein eigenes leben. erst recht, wenn du grad einen neuen studien/wohnort hast, brauchst du anschluss.

wenn ich ehrlich bin, klingt das was du bisher über die derzeitige beziehung schreibst, nicht grad danach, als wäre es eine gute idee, diese unbedingt weiter zu führen.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #13
Der Threadstart ist eigentlich nur die Spitze des Eisbergs -.- (Merkt man glaub ich gar nicht)
Ok, das Stilmittel der Ironie kennst Du also auch! :tongue: Im Ernst: natürlich ist das klar, warum fragen wir wohl nach? Weil wir denken, dass sich da noch viel mehr Baustellen in Dir und Eurer Beziehung auftun werden.
Aber bin halt mal Techniker und hab Probleme mit allem, was man nicht klar und eindeutig in Formeln ausdrücken kann...
Quatsch! Rede einfach wie Du schreibst, dann wärst Du durchaus ein redegewandter Gesprächspartner. Das kann man lernen. Wenn Du meinst, Du könntest das nicht, dann lass Dir eins sagen: es liegt nicht an Deinem Sprachvermögen, sondern an Deiner Angst/Schüchternheit.

unser Sexleben ist so ziemlich nicht mehr vorhanden -.- sie kommt nach 8 Stunden Arbeit im Krankenhaus heim und ist "so müde", dass sie direkt einschlafen könnte oder sogar einschläft. [...] Und selbst wenn sie frei hat (wie heute zum Beispiel), hockt sie nur an ihrem Laptop, chattet mit ihren besten Freundinnen und "braucht ihre Ruhe. Zumindest für ein paar Stunden".
Wie lange geht das schon so? Ich scheue mich fast, es auszusprechen, weil es so offensichtlich scheint: sie hat keine Lust mehr auf Dich, Du bist in ihren Augen einfach nicht mehr attraktiv. Das hat wohl gar nicht unbedingt mit Deinem Äußeren zu tun (noch hat sie Dich ja nicht in Frauenklamotten gesehen :tongue:), sondern es wird wohl Deine Art sein.
Du hast völlig Recht: sie ist eine Frau, hetero dazu, und daher hätte sie wohl gerne einen männlicheren Mann, als Du Dich darstellst.
Und jetzt wird's leider richtig böse:
Im Grunde gesagt fühle ich mich oft wie ne Hausfrau aus den 50ern [...] Wenn sie heimkommt soll die Wohnung sauber und aufgeräumt sein, damit sie einfach das Essen in sich reinschaufeln kann und dann ins Bett gehen kann
Genau das. Euer Rollenverhalten ist komplett konträr zum üblichen Klischee. Das alleine wäre ja kein Problem. Es wird aber zu einem, weil Du Dir das für Euch durchaus vorstellen kannst (oder, so glaube ich zumindest, sogar noch weiter gehen würdest), sie aber eben überhaupt nicht. Ich könnte mir sogar denken, dass sie das Leben mit Dir sehr angenehm findet, Dich sehr mag (beachte: nicht: liebt/verliebt ist) und v.A. schätzt, dass sie es so nett bequem hat mit Dir als Haus"frau". Wie, wo und mit wem sie ihre sexuellen Wünsche befriedigt, weiß eventuell nur sie. Vielleicht gibt es diesen Mann (noch) nicht, vielleicht aber schon.


Off-Topic:
Sie hört eher den härteren Metal, während ich eher in die Richtung Gothic-Rock geh. (hoffe ihr könnt mit den Richtungen was anfangen)
Kann ich. Nach Deiner Definition wäre ich Zwitter! :grin:


Aber jetzt kommen wir, glaube ich, zum Kern der Sache:
Daher fällt es mir einfach sehr schwer mit anderen auf Tuchfühlung zu gehen. [...] Und meine Freundin ist hier die einzige Person zu der ich Vertrauen hab. [...] Außer ihr habe ich nur noch einen Freund, der psychisch aber auch nicht der stabilste ist und der auch bald wieder wegzieht. Ansonsten bin ich hier einfach allein.
Wie verliebt bist Du eigentlich noch? Wieviel Angst vor dem ganz-Alleinsein mischt sich in Deine Gefühle und Deinen Wunsch, mit ihr zusammen zu bleiben? Wie abhängig bist Du eigentlich wirklich von ihr? Ich denke, das sind wichtige Fragen, die Du Dir selber erst einmal beantworten solltest.

da sie mich ja immer wenn sie frei hat bei sich haben will. [...] Aber wenn ich weggehe ist es ihr nicht Recht und wenn ich da bin ist es ihr auch nicht Recht.
Sprich: Du machst Ihr den Haushalt, kochst, wäschst und putzt für sie und spielst, wenn sie das will, auch noch den Bespaßer. Will sie nicht, hast Du Dich in ein Eckchen zurückzuziehen und kusch zu sein. Klar, das ist jetzt überspitzt, aber läuft es nicht letztendlich darauf hinaus? Wieviel Rücksicht nimmt sie auf Deine Wünsche und Bedürfnisse (ich meine jetzt nicht die Frauenklamotten!)? Was und wieviel tut sie für Dich?
Und daran schließt sich natürlich die nächste Frage an: was tust Du für Dich selber?

Habt ihr Ideen, wie ich meiner Freundin das mit dem AV möglichst schonend beibringen kann, ohne dass sie da schon von mir denkt, dass ich "vollkommen unmännlich" bin.
Männer sind auch dann männliche Männer, wenn sie passiven AV mögen (sonst gäbe es ja nahezu keinen männlichen Schwulen, so als Beispiel:zwinker:). Also sag's ihr einfach in einem passenden Moment (falls es den überhaupt noch geben kann). Aber ist das wirklich Dein vordringlichstes Problem?

Aber ich habe irgendwie sogar das Gefühl, dass ich bereits in dieser Zukunft bin [...] Aber des kommt einfach so aus mir raus. Wurde wohl zu lange vergraben.
Das denke ich auch. Aber eigentlich wäre das doch sogar gut. Denn es bedeutet, dass Dir langsam klar wird, was Du eigentlich wirklich willst, wie Du Dir Deine Zukunft vorstellst, wie Du leben möchtest usw. Denke diese Gedanken weiter, immer weiter. Und versuche, daraus auch Konsequenzen zu ziehen, ändere Dich, lerne, auf Deine eigenen Wünsche zu hören und lebe danach.

Das wird nicht leicht, klar. Aber das kannst Du schaffen und Du wirst am Ziel verdammt froh und stolz sein, es durchgezogen zu haben.
Viel Glück dabei!
 
E
Benutzer129605  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Puuhhh habt ihr wieder viel geschrieben ^^
Da muss ich wohl oder übel auf externe Programme zum Schreiben zurückgreifen. Das ist sonst etwas schwer hier die Übersicht zu behalten.
vorweg:
hör auf, dinge zu unterdrücken. sei du selbst.
Dazu gibt es einen schönen Spruch:
"Sei du selbst, verstelle dich nicht. Das klingt einfach? Ist es aber nicht. Nichts ist schwerer!" ("X Farnhams Legende", Seite 70)

Ich finde dieser Spruch passt in meinem Fall sehr gut. Denn die Gesellschaft akzeptiert solche wie mich wenn überhaupt nur sehr langsam, da sie uns in keine "Schublade" stecken können. Dadurch wissen sie nicht, wie sie mit uns umgehen sollen, was die ganze Sache relativ schwer macht. Aber ich verstehe schon, was du meinst. Ich mache zum Beispiel sehr gerne Videos und kommentiere sehr gerne. Also habe ich begonnen auf Youtube Videos hochzuladen, obwohl meine Freundin davon nicht begeistert ist, da ich dabei PC-Spiele kommentiere.(Let's Plays: findet es gut oder schlecht, aber mir macht es Spaß Leute zu unterhalten) Also ich versuche schon im Rahmen des Möglichen ich selbst zu sein.

sei mal du selbst, leb dein eigenes leben. erst recht, wenn du grad einen neuen studien/wohnort hast, brauchst du anschluss.

wenn ich ehrlich bin, klingt das was du bisher über die derzeitige beziehung schreibst, nicht grad danach, als wäre es eine gute idee, diese unbedingt weiter zu führen.

Also ich habe jetzt bereits drei Semester studiert und habe davon die ersten beiden eben allein in einem Wohnheim außerhalb der Stadt gewohnt. Da ich allerdings kein besonderer Fan der Mainstreammusik oder des sinnlosen Betrinkens bin (wohl doch zu wenig männlich dafür :grin: ), war ich halt auch nie irgendwie weg und habe nur einige wenige Leute eben in der Uni kennen gelernt. Aber da meine Freundin ein sehr einnehmendes Wesen hat/ist und ich einfach zu rückgratlos war, habe ich mich dann doch jeden Nachmittag wieder brav hingesetzt und mit ihr gechattet. Dabei ging es eigentlich nur selten um einen richtigen Inhalt, sondern in erster Linie darum, dass ich da war und nicht bei einer anderen, wovor sie (verständlicher Weise) Angst hatte.Inzwischen habe ich aus dem alten Studiengang einen sehr guten Freund ,den meine weibliche Seite nebenbei sogar ziemlich süß findet. :engel: Jaaa ich habe ein ziemlich gespaltenes Wesen. Ich habe einmal sogar geträumt, ich wäre eine Frau und mit ihm zusammen. Das war irgendwie etwas verwirrend, aber es hat sich irgendwie nicht falsch angefühlt (was wohl das verwirrenste daran war....)
Allerdings hatte ich mit den anderen, mit denen ich aus diesem Studiengang mehr zu tun hatte, wieder, wie früher in der Schule, etwas Probleme, da ich einfach nicht wie andere bin.
Da die Wohnung, in der ich mit meiner Freundin wohne, von ihren Eltern gemietet wurde und wir sozusagen zur Untermiete wohnen, kann ich auch nicht einfach so abhauen. Ich bräuchte natürlich wieder eine Wohnung oder ein Zimmer. Der Freund ist sich leider auch nicht sicher, ob er noch lange hier studiert, da er sich wohl einem anderen Studiengang zuwendet und er nicht weiß, ob er den auch hier studieren will. Würde ich Schluss machen, könnte ich ja bei ihm unterkommen. Aber es ist halt die Frage, wie lang er noch hier wohnt. Außerdem kann meine Freundin die Wohnung nicht selbst finanzieren. Von daher wäre auch sehr sch... schön von mir, wenn ich sie da einfach im Regen stehen lassen würde.
Außerdem liebe ich sie schon noch irgendwie. Wobei auch ich mich langsam frage, ob das wirklich noch diese tiefe Verbundenheit ist, die man so als Liebe kennt, oder ob das nicht nur etwas mehr als Freundschaft ist. Oder auch einfach nur Gewohnheit.


Ich will es irgendwie allen Recht machen, aber ich selbst bleibe dabei einfach auf der Strecke. Ich weiß das auch. Aber ich mache es trotzdem immer wieder. Ich bin einfach von meinem Wesen her so.

So jetzt zu dir Mark11
Ok, das Stilmittel der Ironie kennst Du also auch! :tongue:
Oh ja ich kenne es. Ironie und Sarkasmus bewahren mich oft davor verrückt zu werden. Ich bin ein sehr ironischer Mensch, da es mir einfach hilft alles leichter zu ertragen.

Weil wir denken, dass sich da noch viel mehr Baustellen in Dir und Eurer Beziehung auftun werden.
Die Dunkelheit hat viele Facetten. Daher kommt auch mein starker Bezug zu Dunkelheit und Schatten.

Quatsch! Rede einfach wie Du schreibst, dann wärst Du durchaus ein redegewandter Gesprächspartner. Das kann man lernen. Wenn Du meinst, Du könntest das nicht, dann lass Dir eins sagen: es liegt nicht an Deinem Sprachvermögen, sondern an Deiner Angst/Schüchternheit.
Ja du hast teilweise Recht. Es liegt aber auch einer psychischen Krankheit, die sich ADS nennt. Schüchtern + unkonzentriert = kein guter Redner (und bekommt sein Leben alleine nicht wirklich auf die Reihe).
Außerdem fallen mir die guten Ausdrücke meist erst im Nachhinein ein, aber dann ist es schon zu spät für einen Redner. Ich kann mich aber auch im gesprochenen Wort sehr verwählt ausdrücken. Ääähm ..gewählt... :grin:
Wie lange geht das schon so? Ich scheue mich fast, es auszusprechen, weil es so offensichtlich scheint: sie hat keine Lust mehr auf Dich, Du bist in ihren Augen einfach nicht mehr attraktiv. Das hat wohl gar nicht unbedingt mit Deinem Äußeren zu tun (noch hat sie Dich ja nicht in Frauenklamotten gesehen :tongue:), sondern es wird wohl Deine Art sein.
Du hast völlig Recht: sie ist eine Frau, hetero dazu, und daher hätte sie wohl gerne einen männlicheren Mann, als Du Dich darstellst.
Naja sie kuschelt aber schon noch gerne mit mir und sieht mich auch sehr gerne nackt, bzw. fasst mich auch sehr gerne an. Das klingt vielleicht banal, aber ich finde, das sagt eher, dass sie mich noch in irgendeiner Weise attraktiv findet, oder?
Und jetzt wird's leider richtig böse:
Genau das. Euer Rollenverhalten ist komplett konträr zum üblichen Klischee. Das alleine wäre ja kein Problem. Es wird aber zu einem, weil Du Dir das für Euch durchaus vorstellen kannst (oder, so glaube ich zumindest, sogar noch weiter gehen würdest), sie aber eben überhaupt nicht. Ich könnte mir sogar denken, dass sie das Leben mit Dir sehr angenehm findet, Dich sehr mag (beachte: nicht: liebt/verliebt ist) und v.A. schätzt, dass sie es so nett bequem hat mit Dir als Haus"frau". Wie, wo und mit wem sie ihre sexuellen Wünsche befriedigt, weiß eventuell nur sie. Vielleicht gibt es diesen Mann (noch) nicht, vielleicht aber schon.
Also ich finde das war kein Stück böse. Es war die Wahrheit! Niemand behauptet, dass die Wahrheit schön zu sein hat.
Hmm also wenn es diesen Mann gäbe, dann müsste sie entweder auf der Arbeit einen Quicke schieben oder der Typ kann sich unsichtbar machen. Ich bin wie gesagt im Moment den ganzen Tag zuhause und würde das wohl mitbekommen. Ihr Verlangen nach Sex war aber noch nie wirklich ausgeprägt. Auch nicht bei ihrem „(S)Ex-Freund“, den sie vor mir hatte (war nebenbei ihr erster „Freund“. Hatte aber bei den beiden nichts wirklich mit Liebe zu tun).
Ich muss dir leider zustimmen, dass sie das wohl als sehr angenehm empfindet. Das wurde mir auch schon von meinen Eltern in sehr ähnlichem Wortlaut gesagt. Als wir zusammengezogen sind, hatten wir ausgemacht, dass die Hausarbeit zusammen erledigt wird, bzw. wir hatten eine lockere Aufteilung. Aber das ist nur gut gegangen, bis sie zu arbeiten angefangen hat. Danach durfte ich alles machen. Dadrauf habe ich aber auch keine Lust und lasse das auch mal schleifen (ich bin nicht unbedingt einer der oft und gerne aufräumt. Bei mir darf es auch gerne unordentlich sein.)
Und damit wären wir wieder bei dem üblichen Klischee, aus dem ich ja sowieso rausfalle. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass wir im Alltag zuhause eher wie ein „lesbisches“ Paar wären.(mal etwas übertrieben gesagt)
Off-Topic:
Nach Deiner Definition wäre ich Zwitter! :grin:
Och das war doch nur als Vergleich gedacht. Ich tu mir bei so Sachen immer sehr schwer etwas passendes zu finden, da es in meinem Kopf so wild zugeht. Aber schön zu hören, dass du diese Musik magst. Bist du auch Festivalgänger?

Aber jetzt kommen wir, glaube ich, zum Kern der Sache:
Wie verliebt bist Du eigentlich noch? Wieviel Angst vor dem ganz-Alleinsein mischt sich in Deine Gefühle und Deinen Wunsch, mit ihr zusammen zu bleiben? Wie abhängig bist Du eigentlich wirklich von ihr? Ich denke, das sind wichtige Fragen, die Du Dir selber erst einmal beantworten solltest.
Sprich: Du machst Ihr den Haushalt, kochst, wäschst und putzt für sie und spielst, wenn sie das will, auch noch den Bespaßer. Will sie nicht, hast Du Dich in ein Eckchen zurückzuziehen und kusch zu sein. Klar, das ist jetzt überspitzt, aber läuft es nicht letztendlich darauf hinaus? Wieviel Rücksicht nimmt sie auf Deine Wünsche und Bedürfnisse (ich meine jetzt nicht die Frauenklamotten!)? Was und wieviel tut sie für Dich?
Und daran schließt sich natürlich die nächste Frage an: was tust Du für Dich selber?
Sag mal du kennst nicht zufällig meinen Vater oder?? Der hat zu mir exakt den Satz mit dem Bespaßer gesagt. Oo
Ich muss gestehen ich habe sehr große Angst vor dem Alleinsein. Ich weiß wie verletzlich ich bin, wenn ich alleine bin. Ich habe diese Erfahrung auf eine sehr unschöne Art und Weise gemacht. Ich musste in der 7. Klasse über ein halbes Jahr Mobbing aushalten. Das war aber halt nur psychisch und eigentlich auch nicht „soooo“ schlimm. Aber ich bin einer, der sich alles sehr zu Herzen nimmt. Das hat mich dann leider sehr geprägt.
Tja die Sache mit meinen Wünschen und Bedürfnissen ist etwas verzwickt. Ich habe so gut wie keine. Außer, dass ich mein Leben in Ruhe leben will, es genießen will und glücklich sein will. Dabei überschneiden sich bei mir in Ruhe leben und genießen sehr stark. Also von Party machen halte ich nicht viel. Ich sitze lieber in einer kleinen Freundesrunde und rede. Oder mache Bogenschießen, was ich leider seit ca. 2 Jahr schleifen lasse, da ich keinen passenden Verein gefunden habe. Ich wollte damit heute aber endlich wieder anfangen. Nur leider ist der Trainer zu früh gegangen :mad: und in den nächsten beiden Wochen ist hier kein Training. Ich werde aber auf jeden Fall wieder aktiv mit dem Schießen anfangen. Ich habe immerhin über 6 Jahre aktiv in einem Verein trainiert und war gar nicht mal so schlecht. Ich hab zu den Top5 (von ca 15) in der Jugend gezählt.
Männer sind auch dann männliche Männer, wenn sie passiven AV mögen (sonst gäbe es ja nahezu keinen männlichen Schwulen, so als Beispiel:zwinker:). Also sag's ihr einfach in einem passenden Moment (falls es den überhaupt noch geben kann). Aber ist das wirklich Dein vordringlichstes Problem?
Ich habe vorhin, als sie zu Bett gegangen ist (sie hat morgen Frühschicht = halb 5 Uhr aufstehen), mit ihr gekuschelt. Ja das machen wir noch so ziemlich jeden Abend. Aber eben nicht mehr. Dabei habe ich das Thema AV aktiv und offen angesprochen und sie meinte auch, dass wir das endlich ausprobieren sollten, demnächst wenn sie das erste Mal Urlaub hat seit September. Ich habe ihr bei unseren ersten Gesprächen über dieses Thema bereits gesagt, dass "alles was ich bei ihr mache, sie auch bei mir machen soll". Ich weiß das ist sehr unglücklich ausgedrückt, aber sie hatte vor einem Jahr zugestimmt und es auch ansatzweise umgesetzt.
Also habe ich - was das angeht - Hoffnung, dass daraus doch sogar noch relativ bald etwas wird.
[Es] bedeutet, dass Dir langsam klar wird, was Du eigentlich wirklich willst, wie Du Dir Deine Zukunft vorstellst, wie Du leben möchtest usw. Denke diese Gedanken weiter, immer weiter. Und versuche, daraus auch Konsequenzen zu ziehen, ändere Dich, lerne, auf Deine eigenen Wünsche zu hören und lebe danach.

Das wird nicht leicht, klar. Aber das kannst Du schaffen und Du wirst am Ziel verdammt froh und stolz sein, es durchgezogen zu haben.
Viel Glück dabei!
Ich weiß einfach im Moment mal wieder nicht, was ich denken und fühlen soll. Vorhin war ich total pessimistisch, jetzt bin ich wieder vorsichtig optimistisch.... So geht das in mir leider ständig. „Himmelhochjauchzend zu Tode betrübt“
Ich versuche immer mein Leben nach der epikureischen Lehre zu leben. Je weniger Ausschläge meine Gefühlskurve hat, desto angenehmer empfinde ich es. Das bedeutet zwar zum einen, dass ich kaum Glück empfinde, aber es bedeutet auch, dass ich das viele (mich immer wieder verfolgende) Unglück hinter mir lasse.
Wie ich schon vorher gesagt habe, bin ich kein sehr egoistischer Mensch. Ich versuche es allen irgendwie Recht zu machen. Von daher fällt es mir sehr schwer auf meine eigenen Wünsche zu hören. Einer der wenigen Wünsche auf den ich höre, ist der nach „Zocken“, da ich dann nicht über mich nachdenken muss. Und meine Gedanken nicht auf irgendwelche Bahnen kommen können, die mir überhaupt nicht gefallen.

Das Glück nehme ich aber trotzdem gerne.^^

So ich habe jetzt über zwei Stunden geschrieben (mal wieder viel zu viel, weil ich alles irgendwie erklären möchte) Ich hoffe ihr reißt mir dafür jetzt nicht den Kopf ab.:engel:

P.S. Ich sollte wohl lieber weniger schreiben, oder?[DOUBLEPOST=1364003432,1364002752][/DOUBLEPOST]Ok mir kam gerade noch ein Gedanke, der das Problem vielleicht etwas mehr an der Wurzel zeigt.
Meine Empfindungen sind im Moment einfach nur verwirrend. ich habe das Gefühl dass ich sozusagen "nochmal eine Pubertät durchmache". Zumindest insofern, dass ich mich frage, welchem Geschlecht ich eher angehöre und zu welchem ich mich eher hingezogen fühle. (ich weiß nicht, ob es das so richtig trifft, aber ich empfinde es so)
Und das ganze passiert natürlich, während ich in einer Beziehung bin. :mad: Das behindert mich natürlich auch wieder etwas in meiner "Entscheidungsfindung", da ich niemanden verletzen will. Und ich weiß, dass meine Freundin vollkommen hetero ist.

Ich wurde schon als Kind oft für die ältere Schwester meiner kleinen Schwester gehalten, da ich auch damals lange Haare hatte. (Inzwischen habe ich wieder welche. In dieser Musikrichtung wird das ja zum Glück als vollkommen normal angesehen.) Inzwischen wurde mein gesamter Körper zwar schon relativ männlich, aber um meine Augenpartie beneidet mich fast jede Frau, die ich kenne.(Das ist jetzt nicht eingebildet gemeint. Ich gebe nur deren Meinung wider) Und ich wurde nach dem Umzug auch schon von Nachbarn von hinten für meine Freundin gehalten, da sie nur wussten, dass da ein Paar wohnt, aber uns noch nicht gesehen hatten.
Und ich bekomme oft von meiner Mutter und meiner Freundin (unabhängig voneinander) gesagt, dass ich das "perfekte Mädchen" wäre, weil ich doch teilweise auch eine ziemlich schmale sportliche Frau sein könnte.
Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie das bei meiner Gefühlslage im Moment in meinem Kopf für Wirbel sorgt....
 
H
Benutzer86831  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Hallo lieber Egoumbraticus,
ich glaube, dass du ein sehr lieber Mann bist. Du bist erst 20, das ist auch eine Zeit, da findet man sich noch einmal ordentlich selber. In der Schule sind viele von uns ziemlich gequält worden, wir sind alle mehr oder weniger irgendwann drüber hinweggekommen. Gib dir einfach fünf Jahre, du wirst sehen, dann ist viel anders. Bis dahin kannst du ja probieren, ein bisschen vom Computer wegzukommen und ein bisschen in real life zu leben (meine Meinung, aber da bin ich ziemlich intolerant, ich finde einfach, zu viel Computer tut keinem gut)

Ich möchte dir aber vor allem etwas zu deinem Problem sagen, das du angesprochen hast. So wie du empfinden offensichtlich recht viele Menschen. Gender ist in einer Welt, wo alles "wobbelig" ist, etwas geworden, mit dem wir nicht mehr geboren werden, sondern etwas, das ziemlich anerzogen und ziemlich wandelbar ist. Schau dir das mal an: http://thoughtcatalog.com/2010/flextuality-nobody-is-straight-sexuality-gay/

Da geht es eigentlich weniger um Gender als um Sexualität, aber ich finde, auch das sagt viel über Gender aus (obwohl mir da viele sicher nicht zustimmen würden).

Aus eigener Erfahrung kann ich dir allerdings sagen, wie weh es tun kann, seinen Partner nicht zu verstehen, was Gender angeht (über "queer" habe ich erst später etwas gelernt). Ich war ein Jahr lang mit einem Mann zusammen, der nicht wusste, wie sehr er lieber eine Frau sein wollte. Der war aber auch ordentlich älter als du, ging schon stark auf die 40 zu. Ich bin ja einerseits der tiefen Überzeugung, dass Selbstfindung auch später stattfinden kann. Aber andererseits hätte ich mir sehr gewünscht, dieser Mann hätte sich gendermäßig schon stärker gefunden gehabt und mir gesagt hätte, wie es jetzt um ihn steht, da ich ziemlich in der Luft gehangen bin mit ihm. Ich hab ihn sehr geliebt habe und habe mit dieser Komponente seines Seins einfach nicht können (ich will Kinder haben und mal heiraten) - ich hätte immer Angst gehabt, eines Tages macht er Nägel mit Köpfen und wird transgender. Schlussendlich bin ich dann gegangen und hab mir und ihm furchtbar das Herz gebrochen. Für die Zukunft wünsche ich uns beiden, dass wir etwas finden, was besser zu uns passt - mir einen Mann, der nicht daheimsitzt und weint, weil er sich von der Gesellschaft gendermäßig nicht akzeptiert fühlt (und wahrscheinlich sich selbst auch nicht ganz so akzeptieren konnte), und ihm eine Frau, die ihn mitreißen kann und sagen kann "nobody's perfect" - ich liebe dich, so wie du bist, und jetzt zieh dir dein Kleid an und wir gehen ein Bier trinken. Und die gibt es (siehe einige Antworten in diesem Thread).

Ich wünsch dir alles Gute für deine Zukunft.

Hele
 
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E
Benutzer129605  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #44
Hallöchen,

Ich melde mich auch mal wieder mit einem Update (für alle die es interessiert - und auch für die die es nicht interessiert). Ich habe es endlich geschafft auch darüber zu reden: Diese Woche war ich bei meiner Psychologin und meiner Psychiaterin und ich habe ihnen (mehr oder weniger) direkt heraus gesagt, dass ich mich mehr als Frau fühle. Der Gesichtsausdruck meiner Psychiaterin war genial!!

Meine Psychologin hat nur gegrinst und mir erzählt, dass sie einen Trans*jungen als Psychotherapeuting betreut. Und dann gingen natürlich die Fragen los: "Seit wann hast du das Gefühl? Wie stark ist das Gefühl? Wie weit willst du gehen?" Komischerweise (oder auch nicht komischerweise) konnte ich ganz offen dadrüber reden und habe mich dabei sogar wohlgefühlt - zumindest als sich mein Puls dann beruhigt hatte. (Am Abend davor ging es mir ähnlich.) Aber so befreit habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Es ist doch etwas Tolles mit jemand "Außenstehendem" darüber reden zu können, wie die Freundin das verkraftet (bisher noch kein Zusammenbruch -> gut), wie die Eltern das verkraften würden (ziemlich konservativ, aber irgendwie trotzdem offen -> KEINE AHNUNG) und wie es jetzt weitergehen soll.

Mit der Psychologin zu reden hat seit Jahren endlich mal wieder Spaß gemacht und ich war mehr als traurig, als sie mir gesagt hat, dass ich jetzt, da ich 21 bin, keine Psychologengespräche mehr bekomme (zumindest nicht für mein ADS). Aber sie hat mir empfohlen, mich an eine andere Psychotherapeutin zu wenden und weiterhin mit jemand Professionellem drüber zu reden. Das werde ich wohl auch machen, denn alleine werde ich das auf gar keinen Fall schaffen! Und meine Freundin kann mir bei gewissen Sachen auch nicht so richtig helfen, weil sie selbst Angst hat, dass ich mich zu sehr verändern könnte. (Sie will nicht, dass ich anders rieche, weil sie meinen Geruch so gern mag <- ich finde das ist eine wunderschöne Liebeserklärung :grin: )

Außerdem habe ich Angst das Ganze in der Uni umzusetzen. Die Maschinenbauer sind zwar so insgesamt ziemlich in Ordnung, ABER es gibt immer irgendwelche schwarzen Schafe. Und der Campus gehört ja nicht nur den Maschinenbauern, sondern da ist die gesamte Technische Fakultät. Und mittendrin ein großer, offener Platz über den man dauernd muss: Perfekt für einen wunderbar zermürbenden Spießrutenlauf! Da brauche ich also auf jeden Fall Hilfe. (Von Festivals will ich jetzt mal gar nicht erst anfangen: Es gibt nichts schlimmeres als besoffene Menschen!!)

Und es gibt noch etwas neues:
Meine Damenkleidung vor über einem Jahr (die ich dann in den Müll geschmissen habe, weil ich dachte, dass es damit aufhört) war so richtig typisch "Mann" zusammengestellt: Trägerloses Minikleid, Strapse, High Heels, Neckholder-Top und viel zu kleine Hose (sie muss ja gaaaanz eng anliegen). Die eine Hälfte der Sachen war mir zu groß, die andere zu klein und nichts hat wirklich zusammengepasst. :grin:

Seit gestern bin ich jetzt auch endlich wieder stolze(r) Besitzer(in) einer Hose, eines Tops, eines Shirts, eines Rock und Leggings. :grin: (Strapsen, etc sind bei mir kein Thema mehr). Nur den BH muss ich mir bei meiner Freundin klauen (das ist ihr kleinster, den sie das letzte mal vor ca 2 Jahren anhatte). Es fühlt sich einfach nur toll an, sich endlich so zu kleiden, wie man sich das immer gewünscht hat. Im Gegensatz zum letzten Mal habe ich die Kleidung diesmal danach ausgesucht, dass sie alltagstauglich ist und ich damit nicht aussehe, als wäre ich auf dem Strich oder auf dem Weg dahin. (Wenn ihr wollt, kann ich mal ein Bild machen :grin: )

Und ganz wichtig:
Ich habe vorher mit meiner Freundin darüber geredet! Nur vom BH-Klauen weiß sie nichts, weil ich mich nicht getraut habe sie zu fragen (Mach ich aber in sehr naher Zukunft). Sie hat die Sachen aber bisher nur kurz gesehen, da ich die erstmal gewaschen habe (habe ich letztes Mal auch nicht gemacht :argh: ). Vielleicht werde ich sie ihr heute mal zeigen - vor allem auch mal an mir zeigen. Dazu müsste ich sie dann auf jeden Fall fragen, ob ich mir einer ihrer BHs ausleihen darf, da ich ohne wirklich nur wie ein Mann in Frauenkleidern aussehe :cry: Ok irgendwie bin ich das auch, aber eben nur körperlich - und teilweise vom Verhalten her. Ich durfte ja nie lernen, wie eine Frau sich bewegt, redet, sitzt, die Nase putzt, etc. Ja diese ganzen Details sind neben dem körperlichen Aussehen auch enorm wichtig.

Ich will, wenn ich es irgendwie schaffe, auch körperlich eine Frau werden! Das ist mir auf jeden Fall klar geworden im letzten Monat. Das schafft zwar mehr Probleme als es löst, aber wenn man die Gesamtgröße betrachtet, sind die Probleme um ein vielfaches kleiner.

So das war erstmal wieder das Neuste von mir.

Viele Grüße
Chrissi
 
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simon1986
Benutzer6874  (38) Benutzer gesperrt
  • #50
Reicht es nicht, sich einfach so zu fühlen, wie man selbst ist, und sich so zu verhalten, wie man eben ist? Muss man sich da selbst in eine Mann/Frau-Schublade stecken?
Das frage ich mich auch. Kann ich nicht einfach Mensch sein?
Ich bin lange Zeit mehr für ein Mädchen gehalten worden als für einen Jungen, auch jetzt kommen noch Verwechslungen vor. Aber mich hat das nicht etwa verletzt weil ich mich "als Mann fühle", und nicht "als Frau". Sondern weil ich fühlte dass man mich ums Ver... in eine Schublade stecken musste, und dass ich mich in dieser falschen Schublade dann sehr ausgestellt vor kam.

Ich habe Respekt und Verständnis für Menschen, die ihren Körper dem "gefühlten" Geschlecht anpassen möchten. Aber gäbe es nicht auch einen dritten Weg? nämlich die Geschlechter weniger "dichotomisch" zu sehen? Um es ganz konkret zu sagen ->eine Frau werden ohne auf den Penis verzichten zu müssen. Was heisst das Symbolische on Körpermerkmalen ein wenig herunter zu fahren? So dass "die Männlichkeit" nicht mehr "zwischen den Beinen hängt".
 
E
Benutzer129605  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #51
Also gleich mal im Voraus: Das ist alles etwas schwierig zu erklären.
Ok, also etwas, das ich nie verstanden habe - und ich bin offen gegenüber allen möglichen Trans*-/-Sachen, also damit hab ich kein Problem -: Wie kann man sich als Mann oder als Frau fühlen?


Das ist nunmal so eine Sache mit den Gefühlen. Woher weißt du, was Liebe ist? Einfach aus Erfahrung? Weil es dir andere Leute erklärt haben? Es ist eine Mischung aus vielem, die einem das Gefühl gibt. Ich habe beispielsweise das Gefühl, überhaupt nicht in die Männerwelt zu passen. Ok ich mag schnelle Autos und Technik statt Fingernageldesign und momentaner Mode. Ich kann dir genau sagen, wer In der Rallyemeisterschaft gerade führt, aber ich kann dir nicht sagen, welches Sternchen jetzt wieder was gemacht hat (das war jetzt nur beispielhaft und geht bestimmt auch einigen Biofrauen so). Aber trotzdem fühle ich einfach, dass mein Körper nicht zu dem passt, was in mir drin ist.


Wie bewegt man sich wie ein Mann oder wie eine Frau? Ich persönlich bin eine Frau, aber man sagt mir nach, dass ich wie ein Mann denke und handle. Außerdem bewege ich mich in der Öffentlichkeit jetzt nicht besonders weiblich und schminke mich auch nicht und ziehe mich in der Regel sportlich neutral an. Ich putz mir ganz normal die Nase, sitze wie jeder andere Mensch auch (es sei denn, ich hab ein Kleid an) und gehe auch normal (es sei denn, ich hab High Heels an). Ich würde behaupten, wenn ich nicht so klein wäre, wenn ich keinen langen Haare hätte und keinen weiblichen Hintern, dann würde man von hinten von meinen Bewegungen her nicht erkennen, ob ich Frau oder Mann bin.


Ich kann dir sagen, es hat lange gedauert bis ich den Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Bewegungen verstanden hatte. Nur mal so ein paar Beispiele (Ich gehe jetzt mal wie beim Formulieren von Regeln normal, vom Durchschnitt aus) :
  • Das Stehen: Betrachtet mal einen Mann und eine Frau beim Stehen. Da fällt vor allem mal auf, dass Männer eher breitbeinig stehen, während Frauen die Füße meist nahe "beieinanderhalten" (scheiß Ausdruck, aber mir fällt grad nix besseres ein).
  • Das gleiche gilt für das Laufen, wenn man einen Mann oder eine Frau von hinten beobachtet. Frauen setzen die Füße – auch wenn sie keinen Catwalk machen – eher auf einer Linie als Männer. Männer laufen meist mit nach außen gestellten Füßen und etwas breitbeinig.
  • Sprechen: Hier wird der Unterschied zwischen Frauen und Männern noch um einiges deutlicher. Um es mit Jürgen von der Lippes Worten zu sagen: „Männer sind sprachliche Kraftmeier.“ (An dieser Stelle möchte ich euch das Video „Kommunikation von Männern und Frauen“ von Jürgen von der Lippe an Hez legen. Hier wird das ganze sehr schön beschrieben.)
Also Frauen bewegen sich runder, weicher. Männer dagegen eher kraftvoll. Man(n) muss ja zeigen, dass man(n) kein Schlappschwanz ist....


Wie muss ich das also verstehen, dass du das alles lernen willst, weil es wichtig ist? Wieso ist es wichtig? Reicht es nicht, sich einfach so zu fühlen, wie man selbst ist, und sich so zu verhalten, wie man eben ist? Muss man sich da selbst in eine Mann/Frau-Schublade stecken?


Das alles frage ich aus reinem Interesse und nicht, weil ich dich angreifen will. Aber das waren immer die Sachen, die ich bei der ganzen Transgender-Geschichte nie verstanden habe.

Ich fühle mich als Frau. Aber wenn ich jetzt Frauenkleider trage, wie jede andere Frau auch, aber mich wie ein Mann bewege und spreche, dann empfinde ich mich nicht als Frau, sondern als Mann der Frau spielt. Um auch im Alltag Frau sein zu können, geht es besonders ums Passing. Eben das Verhalten wie im empfundenen Geschlecht.

Ich hoffe ich konnte dir das ein wenig erklären. Danke auf jeden Fall mal für deine Fragen und dein Interesse :grin: . Die haben mich nochmal sehr zum nachdenken angeregt. (Ich hoffe ich habe da jetzt nicht zu lehrmeisterlich geklungen – das passiert mir leider dauernd)

Hallo Chrissi (falls das aus deinem Realnamen abgeleitet ist haben dir deine Eltern ja einen trans*kompatiblen Namen gegeben; sehr vorausschauend:cool: ),
ich finde es sehr wichtig, das du das tatsächlich mit deiner Freundin besprichst. Du hast eine tolle Freundin, die dich annimmt, wie du bist.

Habt ihr euer Stressproblem (sie hat Arbeitsstress, so das ihr euch kaum "richtig" seht) angegangen, oder hat sich das aufgelöst?
Ja meine Freundin nimmt mich bis jetzt an, wie ich bin. Und seit ich ihr von meinem "Problemchen" erzählt habe, ist unsere Beziehung so harmonisch wie noch nie - mal abgesehen von der Tatsache, dass ich für ihre Begriffe zu oft gute Laune habe. :grin: Aber dazu später mehr.

Off-Topic:
...übrigens steigen als Frau deine Chancen als Maschbauerin vermutlich stark, weil du nach Gleichstellungsgesetz bevorzugt eingestellt werden wirst, da weibliche Maschbauer immer noch eine große Minderheit sind ;-)

...und was Festivals angeht: geht halt aufs M'era oder WGT statt nach Wacken. Wacken ist eh zu groß geworden, mit zuvielen besoffenen Assis.

Außerdem spricht der Neid aus mir; hab keine Wacken-Karte bekommen.

Ich würde die schwarze Szene schon als Tolerant ansehen; such dir doch darüber neue Bekanntschaften.

Also ich finde das gar nicht Off-Topic. Das ist ein sehr wichtiger Teil der Anpassung für mich, da die Musik mir oft Halt gibt und mir beim Ausdrücken meiner Gefühle hilft. (Da ich die Texte in Liedern nur sehr schlecht verstehe, weil ich sehr große Probleme habe mit der Tonfilterung, beurteile ich Musik fast nur nach der Melodie.) Und Maschinenbau ist für mich eindeutig mein Betätigungsfeld. Genau das will ich machen.

Die Chancen habe ich noch gar nicht betrachtet. Die sind zum einen besser, zum andern schlechter. Besser zwecks Gleichstellung, etc, aber: "was weiß denn bitte schon eine Frau von Technik". Wer diesen Satz nicht kennt, geht mal in eine Autowerkstatt und hört sich dort mal einen Tag lang die Gespräche der Kundenbetreuer mit den Kunden/Kundinnen an. Naja ich habe ja das Glück, dass ich relativ gut bin. :grin:


Du hast Recht ujoujo, die schwarze Szene - im besonderen die Gothic-Szene - ist, was TG betrifft, die wohl toleranteste. Auch meine Freundin hat schon gemeint, dass ich schon jetzt als Frau aufs M'era Luna und WGT gehen könnte, ohne wirklich aufzufallen. Ich würde auch gerne mal hingehen, wenn ich die Zeit und das Geld dazu hätte. (Wackenkarten hab ich geschenkt bekommen).
Wacken und co sind dann halt doch mehr diese "Mainstream-Hardcore-Metaler", sprich Biersäufer bis es überläuft, die auch gerne mal rumpöbeln und nur da hinfahren, "um mal wieder richtig die Sau raus zu lassen". (Ich mochte solche Leute noch nie).

Das frage ich mich auch. Kann ich nicht einfach Mensch sein?
Ich bin lange Zeit mehr für ein Mädchen gehalten worden als für einen Jungen, auch jetzt kommen noch Verwechslungen vor. Aber mich hat das nicht etwa verletzt weil ich mich "als Mann fühle", und nicht "als Frau". Sondern weil ich fühlte dass man mich ums Ver... in eine Schublade stecken musste, und dass ich mich in dieser falschen Schublade dann sehr ausgestellt vor kam.

Ich habe Respekt und Verständnis für Menschen, die ihren Körper dem "gefühlten" Geschlecht anpassen möchten. Aber gäbe es nicht auch einen dritten Weg? nämlich die Geschlechter weniger "dichotomisch" zu sehen? Um es ganz konkret zu sagen ->eine Frau werden ohne auf den Penis verzichten zu müssen. Was heisst das Symbolische on Körpermerkmalen ein wenig herunter zu fahren? So dass "die Männlichkeit" nicht mehr "zwischen den Beinen hängt".

Und warum meinst du, dass eine Trans*Frau auf den Penis verzichten "muss"?
Hast du mal eine Bio-Frau mit Penis gesehen?
Warum sollte dann eine Trans*Frau ihren behalten?
Eine Trans*Frau ist eine Frau. Nur halt eine Frau, die fälschlicherweise in dem Körper eines Mannes geboren wurde.
Es gibt Trans*Frauen, die nur Hormone nehmen, die Geschlechtsangleichende OP aber nicht anstreben. Seit einigen Jahren ist das in Deutschland auch endlich zulässig. Davor war es wirklich so, dass eine Trans*Frau erst dann als Frau im Melderegister stand, wenn sie ihre Geschlechtsangleichende OP hatte.

Dazu habe ich einen Vergleich, der das vielleicht etwas besser verdeutlicht:
Stelle dir mal vor, du wohnst alleine in einer Wohung, in der du dich nicht wohlfühlst. Dir passt weder die Lage, noch die Zimmeraufteilung, noch die Farbe. Reicht es dann, um dich wohl zu fühlen, einfach die Wände in der Farbe zu streichen, die du magst?
Oder in eine vollkommen baugleiche Wohnung in einer Lage zu ziehen, die dir gefällt?
Du fühlst dich dann dort vielleicht wohler, aber es bleibt für dich immernoch ein Makel.
Und jedesmal, wenn jemand zu Besuch kommt, sagt er dir, dass die Zimmeraufteilung scheiße ist.

Mir geht es so ähnlich. Ich "wohne" in einem Körper, dessen Lage (Umfeld des gleichen körperlichen Geschlechts), innere Zimmeraufteilung (Körperbau) und Anstrich (Erscheinungsbild) mir überhaupt nicht gefällt. Ich fühle mich da einfach nicht wohl. Ich weiß, niemand fühlt sich vollkommen wohl in seinem Körper, aber meistens fühlt man sich dort doch irgendwie zuhause. Bei mir ist das nicht wirklich der Fall. Dieser Körper gehört zwar zu mir, aber wirklich zuhause fühle ich mich dort nicht.

Ich will mich nicht nur als Frau fühlen, sondern auch als solche wahrgenommen werden. Ich will so empfinden wie es auch jede andere Frau kann. Eben einfach eine Frau sein.

So jetzt kommt erstmal eine Generalentschuldigung von mir, weil ich garantiert mal wieder irgendwo übers Ziel hinausgeschossen bin und irgendjemand sich verletzt oder angegriffen fühlt. Das tut mir Leid. Ich habe versucht so gut wie möglich zu antworten und euch meine Lage so gut es geht zu erklären.


Da der Roman noch nicht lang genug ist, kommt hier direkt noch ein Kapitel:
Seit gestern mag mich meine Freundin nicht mehr.
Naja ok eigentlich mag sie mich schon noch, sie ist nur neidisch auf mich. :grin:
Ich habe mich gestern endlich mal getraut, mich ihr als Chrissi zu zeigen. Also richtig mit meiner neuen Hose, dem Top und meinem neuen Shirt (und ausgestopftem BH von ihr). Sie hat gemeint, dass ich als Frau einfach nur beneidenswert schlank bin (1,80m groß bei Größe 36/38 :tongue: ) und anders als sie erwartet hatte, habe ich sogar eine Figur, die ohne Probleme als weiblich durchgeht.
Nur meine Taille könnte schmaler sein und die Hüfte nicht ganz so schmal - das wusste ich aber beides schon. (Die Problemzonen einer Frau eben. :grin: )
So gut wie in diesen 3 Stunden habe ich mich noch nie gefühlt. Einfach in ihrer Gegenwart auch äußerlich Ich sein. Das war einfach so ein tolles Gefühl. Ich habe mich richtig frei gefühlt.

Abends hat sie mich dann gefragt, wann und wie ich meinen Eltern und Bekannten beibringen will, dass ich eine Frau bin. Aber darüber will ich mir im Moment noch keine Gedanken machen, sondern erst, wenn ich wirklich muss. Jetzt will ich mich erstmal auf mein Studium konzentrieren. Und nebenbei schaue ich einfach mal, wie sich alles weiter entwickelt.

Liebe Grüße
Chrissi
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #52
Danke, dass du auf die Fragen antwortest! Das find ich wirklich nett :smile: Ich muss aber trotzdem noch einmal nachhaken.

Du schreibst so, dass man als Leser das Gefühl bekommt, Frauen wären von ihrer Geburt an anders als Männer und würden sich immer als Frauen fühlen und spüren, dass sie Frau sind. Ich persönlich bin da ehrlich gesagt ziemlich anderer Meinung. Ich meine, ja, ich bin als Frau geboren. Aber ich habe es gelernt, mich mit meiner gesellschaftlichen (!) Rollen anzufreunden und die Nach- und Vorteile, die das Frau-Sein gesellschaftlich und biologisch mit sich bringen, zu akzeptieren. Ich denke, wäre ich als Junge geboren, wäre ich ebenso glücklich oder unglücklich mit der Rolle, die ich dann hätte.

Und ja, es gibt Dinge, die machen Frauen anders.

Das ist nunmal so eine Sache mit den Gefühlen. Woher weißt du, was Liebe ist? Einfach aus Erfahrung? Weil es dir andere Leute erklärt haben? Es ist eine Mischung aus vielem, die einem das Gefühl gibt. Ich habe beispielsweise das Gefühl, überhaupt nicht in die Männerwelt zu passen. Ok ich mag schnelle Autos und Technik statt Fingernageldesign und momentaner Mode. Ich kann dir genau sagen, wer In der Rallyemeisterschaft gerade führt, aber ich kann dir nicht sagen, welches Sternchen jetzt wieder was gemacht hat (das war jetzt nur beispielhaft und geht bestimmt auch einigen Biofrauen so). Aber trotzdem fühle ich einfach, dass mein Körper nicht zu dem passt, was in mir drin ist.

Genau, es gibt eben auch viele "männliche" Frauen. Aber offenbar verbindest du dich nicht mit denen. Es gibt viele Frauen, die Frauen bleiben, aber trotzdem ein androgynes oder sogar männliches Auftreten haben. Genauso wie es Männer gibt, die keine breitbeinigen Cowboys sind und trotzdem Männer bleiben. Du hast immer ein sehr klischeehaft weibliches Bild im Kopf, das wohl auf einige Frauen zutrifft, aber das längst nicht in der Definition der Frau manifestiert ist. Und seit wir die Aufteilung in "Gender" und "Sex" haben, ist doch dieses ganze Klischeedenken komplett aufgeweicht worden.

Ich kann dir sagen, es hat lange gedauert bis ich den Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Bewegungen verstanden hatte. Nur mal so ein paar Beispiele (Ich gehe jetzt mal wie beim Formulieren von Regeln normal, vom Durchschnitt aus) :
  • Das Stehen: Betrachtet mal einen Mann und eine Frau beim Stehen. Da fällt vor allem mal auf, dass Männer eher breitbeinig stehen, während Frauen die Füße meist nahe "beieinanderhalten" (scheiß Ausdruck, aber mir fällt grad nix besseres ein).
  • Das gleiche gilt für das Laufen, wenn man einen Mann oder eine Frau von hinten beobachtet. Frauen setzen die Füße – auch wenn sie keinen Catwalk machen – eher auf einer Linie als Männer. Männer laufen meist mit nach außen gestellten Füßen und etwas breitbeinig.
  • Sprechen: Hier wird der Unterschied zwischen Frauen und Männern noch um einiges deutlicher. Um es mit Jürgen von der Lippes Worten zu sagen: „Männer sind sprachliche Kraftmeier.“ (An dieser Stelle möchte ich euch das Video „Kommunikation von Männern und Frauen“ von Jürgen von der Lippe an Hez legen. Hier wird das ganze sehr schön beschrieben.)
Also Frauen bewegen sich runder, weicher. Männer dagegen eher kraftvoll. Man(n) muss ja zeigen, dass man(n) kein Schlappschwanz ist....

Das alles sind anerzogene Dinge. Ich kann mich noch gut erinnern, dass meine Mutter mir immer gesagt hat, dass ich die Beine zusammen stellen soll, wenn ich sitze. Ich sollte doch niemanden "einladen", hat sie gemeint :rolleyes: Letztendlich beherrsche ich dieses "Frau-Sein" auch, und zwar ziemlich gut. Aber es hat doch lange gebraucht und es gibt so viele Frauen, die es nicht beherrschen "weiblich" zu sein und sich "weiblich" zu bewegen. Das ist doch alles nur gesellschaftlich manifestiert. Ich verstehe daher nicht, wieso man das lernen will, wenn es eigentlich nicht notwendig ist. Es ist doch schön, wenn man sich so bewegen kann, wie man eigentlich will und wie es einem natürlich vorkommt.
 
E
Benutzer129605  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #53
Danke, dass du auf die Fragen antwortest! Das find ich wirklich nett :smile: Ich muss aber trotzdem noch einmal nachhaken.

Du schreibst so, dass man als Leser das Gefühl bekommt, Frauen wären von ihrer Geburt an anders als Männer und würden sich immer als Frauen fühlen und spüren, dass sie Frau sind. Ich persönlich bin da ehrlich gesagt ziemlich anderer Meinung. Ich meine, ja, ich bin als Frau geboren. Aber ich habe es gelernt, mich mit meiner gesellschaftlichen (!) Rollen anzufreunden und die Nach- und Vorteile, die das Frau-Sein gesellschaftlich und biologisch mit sich bringen, zu akzeptieren. Ich denke, wäre ich als Junge geboren, wäre ich ebenso glücklich oder unglücklich mit der Rolle, die ich dann hätte.

Und ja, es gibt Dinge, die machen Frauen anders.

Puuuhhhh langsam werden eure Fragen aber wirklich schwierig. :grin:
Ich persönlich glaube tatsächlich, dass Frauen von Geburt an anders sind als Männer. Auch wenn das nur einen sehr kleinen Anteil des späteren Verhaltens und Empfindens ausmacht.
Ich gehe bei meiner gesamten Argumentation jetzt von dem aus, was mir anerzogen wurde und was ich einfach durch Erfahrung gelernt habe. Und daraus resultiert für mich, dass Frauen ein anderes Verhalten und eine andere Denkweise an den Tag legen als Männer. Ob das jetzt von Natur aus so ist, oder erst durch Erziehung, das kann ich nicht sagen.
Ich glaube, ein Soziobiologe könnte das alles wissenschaftlich korrekt erklären. Ich kann es aber leider nicht.

Genau, es gibt eben auch viele "männliche" Frauen. Aber offenbar verbindest du dich nicht mit denen. Es gibt viele Frauen, die Frauen bleiben, aber trotzdem ein androgynes oder sogar männliches Auftreten haben. Genauso wie es Männer gibt, die keine breitbeinigen Cowboys sind und trotzdem Männer bleiben. Du hast immer ein sehr klischeehaft weibliches Bild im Kopf, das wohl auf einige Frauen zutrifft, aber das längst nicht in der Definition der Frau manifestiert ist. Und seit wir die Aufteilung in "Gender" und "Sex" haben, ist doch dieses ganze Klischeedenken komplett aufgeweicht worden.

Ich meinte auch nicht, dass jede Frau, die größtenteils männliche Züge, automatisch lieber Mann sein will. Genausowenig wie ein "weiblicher" Mann automatisch eine Frau sein will, oder sich als solche empfindet.
Ich weiß, dass mein Frauenbild teilweise ziemlich klischeehaft ist. Wenn ich mich aber mal bei mir an der Uni umschaue, dann erfüllt der Großteil der Frauen diese Klischees mehr oder weniger. Genauso sieht es bei den Männern aus. Es gibt natürlich immer Ausreißer, aber ansonsten unterliegt die Verteilung - meiner Meinung nach - der Gaußverteilung. Aus der Gaußverteilung folgt auch, dass sich der Mittelwert immer mit dem Großteil bewegt.
Wenn du willst, kann ich dazu mal ein gutes Beispiel ausarbeiten (mit Graphen und allem)

Du hast recht, das Klischeedenken wurde aufgeweicht. Das bedeutet aber meiner Erfahrung nach nur, dass mehr Ausreßer aus der Norm akzeptiert werden. Die Verteilungskurve wurde also breiter. Damit hat sich vielleicht auch die Norm verändert, aber das alte Klischee ist immernoch in der neuen Verteilung enthalten.

Das alles sind anerzogene Dinge. Ich kann mich noch gut erinnern, dass meine Mutter mir immer gesagt hat, dass ich die Beine zusammen stellen soll, wenn ich sitze. Ich sollte doch niemanden "einladen", hat sie gemeint :rolleyes: Letztendlich beherrsche ich dieses "Frau-Sein" auch, und zwar ziemlich gut. Aber es hat doch lange gebraucht und es gibt so viele Frauen, die es nicht beherrschen "weiblich" zu sein und sich "weiblich" zu bewegen. Das ist doch alles nur gesellschaftlich manifestiert. Ich verstehe daher nicht, wieso man das lernen will, wenn es eigentlich nicht notwendig ist. Es ist doch schön, wenn man sich so bewegen kann, wie man eigentlich will und wie es einem natürlich vorkommt.
Achtung jetzt wirds philosophisch:
Ja, ich weiß, dass das alles nur von der Gesellschaft so vorgegeben wird. Aber was wären wir ohne die Gesellschaft?
Jeder muss auf ein kleines bisschen Individualität verzichten, damit wir alle zusammen in einer funktionierenden Gesellschaft leben können. Ohne die Gesellschaft wären wir alle nur Egoisten, die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, weil jeder denkt/sagt, dass er der einzige Richtige ist und als einziger Recht hat. (Siehe Konflikte, die durch Religionen hervorgerufen werden)
Aber jeder von uns ist auch die Gesellschaft und kann damit die Norm verändern. Wenn der Großteil sich in eine Richtung verändert, dann verändert sich damit auch die Norm in diese Richtung. Oder nicht?

Wenn du willst könnten wir hier auf Planet Liebe mal eine Umfrage starten und die hier vorherrschende Norm bestimmen.

Was ich jetzt mit dem Ganzen sagen will, ist:
Wenn ich mich in einigen Punkten der Norm unterwerfen muss, um so sein zu können, wie ich will (wie es mir natürlich vorkommt), dann tue ich das gerne.

Ich hoffe, das war irgendwie verständlich :grin:
Ich tue mir etwas schwer im Erklären.

Liebe Grüße
Chrissi
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #54
@ Lotusknospe Lotusknospe : Ich verstehe dein Unverständnis sehr gut, mir selbst fällt es manchmal schwer, da Erklärungen zu finden. Ich bin ja z.B. ein Mensch der wenig davon hält sich an irgendwelchen "männlichen" Rollenbildern zu orientieren, und tatsächlich sagt man mir manchmal eine feminine Ader nach. Konsequent nach meiner Sichtweise müsste mir das egal sein. Ist es aber nicht... es fasziniert mich auf eine Weise, die ich nicht genau benennen kann, wenn Leute mich so sehen :zwinker:.

Und ich komme letzten Endes zu dem Schluss, dass er Unterschied Mann-Frau (auf Gender-Ebene, nicht biologisch gesehen) in einer idealen Welt vielleicht tatsächlich egal wäre. Ist er aber nicht, und wird er wohl auch nie sein. Ich kann mir das nicht denken. Viel ist anerzogen, aber es gibt ja auch Punkte, wo sich das soziale Geschlechterbild und das biologische Geschlechterbild berühren. Ganz offensichtlich: Frauen können Kinder kriegen, Männer nicht. Das macht einen einschneidenden Unterschied in der Rolle in der Gesellschaft. Eine Frau steht vor dem Dilemma "Karriere oder Familie", ein Mann nicht, oder jedenfalls nicht in der gleichen einschneidenden Weise. Genau so sind Männer biologisch bedingt im Schnitt muskulöser, was auch wiederum die Rolle im Arbeitsleben beeinflusst. Beides Faktoren, die in der heutigen Gesellschaft deutlich an Stellenwert verloren haben (vor allem zweiteres), und ich glaube nicht dass es ein Zufall ist, dass gerade in unserer heutigen Zeit die Geschlechterrollen deutlich an Relevanz verlieren :zwinker:. Dennoch bleibt es immer noch ein Stück weit bestehen, vor allem die Sache mit dem Kinder kriegen. Es gibt ja noch weitere Unterschiede, wie z.B. Hormone die das Verhalten beeinflussen.

Biologisches und soziales Geschlecht lassen sich also niemals zu 100% entkoppeln. Ich denke alle die von mir genannten Punkte können auf individueller Ebene völlig irrelevant sein. Nicht jede Frau wird zur Zicke, wenn sie ihre Tage hat :zwinker:. Nicht jede Frau will Kinder. Und es können auch Frauen gute Handwerkerinnen sein, genau so wie Männer gute Erzieher sein können. Das alles sind Felder wo unsere Gesellschaft große Fortschritte gemacht hat, und wo noch mehr Fortschritte gemacht werden können. Aber wenn du es über die große Masse betrachtest, wirst du immer noch statistische Unterschiede bemerken können und ich glaube nicht, dass diese irgendwann ganz verschwinden. Und daraus speisen sich soziale Rollenbilder für Mann und Frau. Ob man das für sinnvoll hält, ist eine ganz andere Sache, aber die Bilder sind und bleiben da, und daraus kann - so vermute ich jedenfalls - der Wunsch entstehen, sich der Gruppe zuzuordnen in der man sich als treffender eingestuft fühlt.

EDIT: Interessant, während ich geschrieben habe hat Ego Umbraticus den gleichen Gedanken bzgl. der statistischen Unterschiede gehabt :zwinker:.
 
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Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #55
Ich hoffe, das war irgendwie verständlich :grin:
Ich tue mir etwas schwer im Erklären.

Neinnein, du machst das schon gut! :smile: Ich weiß auch, dass ich fiese Fragen stelle :zwinker: Es ist nur so, dass ich das immer als Paradoxon wahrgenommen habe: Auf der einen Seite möchten wir das soziale Geschlecht aufweichen und von Höhlentheorien wegkommen, wonach Frauen x machen und Männer y. Auf der anderen Seite gibt es diesen Transgender-Gedanken, wo man sich im Körper des falschen Geschlechts fühlt. Ich glaube, mein Unverständnis liegt einfach darin, dass ich selbst das nicht kenne: Dieses Gefühl einem Geschlecht zuzugehören und entweder im richtigen oder im falschen Körper geboren worden zu sein. Deswegen kann ich diesen Transgender-Gedanken wohl einfach auch nicht verstehen. Aber das heißt natürlich nicht, dass es ihn nicht gibt :smile:[DOUBLEPOST=1370349142,1370348806][/DOUBLEPOST]
@Lotusknospe: ...

Ja, schon schon schon. Trotzdem: Ich bin zwar ne Frau, aber ich werde nie Pamela Anderson aus den 90ern sein. Niemals. Ich bin keine Bombshell. Und ich bin keine weibliche Frau. Ich denke halt, dass ein statistisches Bild nicht besonders viel bringt, wenn man sich individuelle Schicksale ansieht. Und das Transgender-Gefühl ist immer ein individuelles Schicksal. Ich könnte im Prinzip ja auch argumentieren, dass ich den falschen Körper habe. Ich weiß halt nicht, wo man da die Grenze setzen soll. Bloß weil etwas medizinisch möglich ist, ist das ja nicht unbedingt deswegen auch "erstrebenswert" im weitesten Sinne.
 
R
Benutzer Gast
  • #56
Lieber TS, schön, dass du dich mal wieder meldest und, dass es dir so gut geht :zwinker: Allerdings bin ich doch ein bisschen überrumpelt von all den Ereignissen. Therapie, Freundin, Kleidung Geschlechtsumwandlung?! Als du angefangen hast uns zu schreiben klang das für mich so, als wärst du dir noch ziemlich unsicher, in dem was du bist. Korrigiere mich, wenn ich mich falsch erinnere, aber du fühltest dich eher zwischen den Stühlen, als im falschen Körper, oder?
Jetzt scheinst du dir ja ziemlich sicher zu sein, dass du eigentlich weiblich sein möchtest. Wo kommt denn die Gewissheit her? Bitte versteh das jetzt nicht falsch, ich finds gut, wenn du deinen Weg findest, aber so schnell?
Was du in den letzten Beiträgen beschrieben hast strotzte ja wirklich vor Klischees. Es klang zimlich nach dem, was man auch in den Medien mitbekommt, wenn es um Transsexualität geht. Es kann natürlich sein, dass es dort einfach gut beschrieben wird und du dich einfach ähnlich fühlst. Aber ich könnte mir auch vorstellen, dass es anders ist. Was wenn das jetzt nur eine weitere Rolle ist, in der du dich zurechtzufinden versuchst? Lass mich das an einem (hoffentlich nicht zu plumpen) Beispiel erklären. Viele transsexuelle Frauen (als vorher Männer), outen sich erstmal als schwul, weil das Bild eines schwulen Mannes besser zu dem zu passen scheint, wie sie sich selbst sehen. Sie leben eine Weile so und merken dann irgendwann, dass das doch noch nicht alles war und dass sie eigentlich etwas anderes möchten. Das Coming-Out war dann nur ein Schritt auf dem Selbstfindungsweg. Eine Rolle die von der Gesellschaft einigermaßen akzeptiert wird und die erstmal besser gepasst hat, aber nicht richtig.
Inzwischen ist auch das Bild eines Mannes der zu einer "richtigen" Frau wird einigermaßen anerkannt. Psychologen, Freunde und Verwandte werden allle schonmal mitbekommen haben, dass es soetwas gibt. Du kommst dann einfach in eine neue Schublade und alle gewöhnen sich daran. Das ist ja auch schön und gut, aber was, wenn das dann immernoch nicht du bist? Ich will dir jetzt gar nichts unterstellen oder dich in eine Richtung drängen. Was ich sagen will ist: Denk wirklich gründlich darüber nach was du möchtest. Der ganze Prozess ist bestimmt nicht einfach, aber es lohnt sich auch nicht auf der Hälfte stehen zu bleiben. Hör erst dann auf, dich zu hinterfragen, wenn du wirklich glücklich bist mit dem was du findest...
so das war dann auch schon mein Wort zum Sonntag...ist etwas patetischer geworden als geplant :zwinker: ich hoffe du kannst was damit anfgangen...
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #57
Ja, schon schon schon. Trotzdem: Ich bin zwar ne Frau, aber ich werde nie Pamela Anderson aus den 90ern sein. Niemals. Ich bin keine Bombshell. Und ich bin keine weibliche Frau. Ich denke halt, dass ein statistisches Bild nicht besonders viel bringt, wenn man sich individuelle Schicksale ansieht. Und das Transgender-Gefühl ist immer ein individuelles Schicksal. Ich könnte im Prinzip ja auch argumentieren, dass ich den falschen Körper habe. Ich weiß halt nicht, wo man da die Grenze setzen soll. Bloß weil etwas medizinisch möglich ist, ist das ja nicht unbedingt deswegen auch "erstrebenswert" im weitesten Sinne.
Ja, du kannst damit Leben biologisch Frau zu sein, und sozial gesehen... nun ja jedenfalls nicht so ganz weiblich zu sein. Weil dir die soziale Zuschreibung wenig bedeutet, weil es dir egal ist, ob man dich an Hand von Klischees beurteilt. Für andere Menschen mag es schwerer sein, sich mit den nicht-passenden Klischees rum zu schlagen und sie entscheiden - wie eben in diesem Fall Ego Umbraticus - dass sie glücklicher in der anderen sozialen Geschlechterrolle aufgehoben sind.

Man sollte natürlich nicht vergessen, dass die Grenzen des sozialen Geschlechts für Frauen bereits deutlich aufgeweicht sind, während sie bei Männern noch sehr viel rigider gesteckt sind. Daher ist die Wahl für dich eh die leichtere :zwinker:. Von Männerseite müsste da eigentlich mal der gleiche jahrzehntelange Kampf gegen ihre soziale Rolle statt finden, den Frauen bereits ausgefochten haben. Ich weiß aber nicht ob das je statt finden wird, da Männer insgesamt nicht den Leidensdruck als das benachteiligte Geschlecht haben, den Frauen hatten, und da Emanzipation für viele Männer als etwas bedrohliches wahrgenommen wird.
 
E
Benutzer129605  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #58
Und ich komme letzten Endes zu dem Schluss, dass er Unterschied Mann-Frau (auf Gender-Ebene, nicht biologisch gesehen) in einer idealen Welt vielleicht tatsächlich egal wäre. Ist er aber nicht, und wird er wohl auch nie sein. Ich kann mir das nicht denken. Viel ist anerzogen, aber es gibt ja auch Punkte, wo sich das soziale Geschlechterbild und das biologische Geschlechterbild berühren. Ganz offensichtlich: Frauen können Kinder kriegen, Männer nicht. Das macht einen einschneidenden Unterschied in der Rolle in der Gesellschaft. Eine Frau steht vor dem Dilemma "Karriere oder Familie", ein Mann nicht, oder jedenfalls nicht in der gleichen einschneidenden Weise. Genau so sind Männer biologisch bedingt im Schnitt muskulöser, was auch wiederum die Rolle im Arbeitsleben beeinflusst. Beides Faktoren, die in der heutigen Gesellschaft deutlich an Stellenwert verloren haben (vor allem zweiteres), und ich glaube nicht dass es ein Zufall ist, dass gerade in unserer heutigen Zeit die Geschlechterrollen deutlich an Relevanz verlieren :zwinker:. Dennoch bleibt es immer noch ein Stück weit bestehen, vor allem die Sache mit dem Kinder kriegen. Es gibt ja noch weitere Unterschiede, wie z.B. Hormone die das Verhalten beeinflussen.

Biologisches und soziales Geschlecht lassen sich also niemals zu 100% entkoppeln. Ich denke alle die von mir genannten Punkte können auf individueller Ebene völlig irrelevant sein. Nicht jede Frau wird zur Zicke, wenn sie ihre Tage hat :zwinker:. Nicht jede Frau will Kinder. Und es können auch Frauen gute Handwerkerinnen sein, genau so wie Männer gute Erzieher sein können. Das alles sind Felder wo unsere Gesellschaft große Fortschritte gemacht hat, und wo noch mehr Fortschritte gemacht werden können. Aber wenn du es über die große Masse betrachtest, wirst du immer noch statistische Unterschiede bemerken können und ich glaube nicht, dass diese irgendwann ganz verschwinden. Und daraus speisen sich soziale Rollenbilder für Mann und Frau. Ob man das für sinnvoll hält, ist eine ganz andere Sache, aber die Bilder sind und bleiben da, und daraus kann - so vermute ich jedenfalls - der Wunsch entstehen, sich der Gruppe zuzuordnen in der man sich als treffender eingestuft fühlt.

Danke genau das habe ich gemeint. Du triffst den Nagel auf den Kopf.
Ich tue mir nur sehr schwer etwas zu erklären, ohne dass ich Formeln hernehmen kann. Deswegen habe ich nur den statistischen Teil erklärt. :grin:

Lieber TS, schön, dass du dich mal wieder meldest und, dass es dir so gut geht :zwinker: Allerdings bin ich doch ein bisschen überrumpelt von all den Ereignissen. Therapie, Freundin, Kleidung Geschlechtsumwandlung?! Als du angefangen hast uns zu schreiben klang das für mich so, als wärst du dir noch ziemlich unsicher, in dem was du bist. Korrigiere mich, wenn ich mich falsch erinnere, aber du fühltest dich eher zwischen den Stühlen, als im falschen Körper, oder?
Jetzt scheinst du dir ja ziemlich sicher zu sein, dass du eigentlich weiblich sein möchtest. Wo kommt denn die Gewissheit her? Bitte versteh das jetzt nicht falsch, ich finds gut, wenn du deinen Weg findest, aber so schnell?
Was du in den letzten Beiträgen beschrieben hast strotzte ja wirklich vor Klischees. Es klang zimlich nach dem, was man auch in den Medien mitbekommt, wenn es um Transsexualität geht. Es kann natürlich sein, dass es dort einfach gut beschrieben wird und du dich einfach ähnlich fühlst. Aber ich könnte mir auch vorstellen, dass es anders ist. Was wenn das jetzt nur eine weitere Rolle ist, in der du dich zurechtzufinden versuchst? Lass mich das an einem (hoffentlich nicht zu plumpen) Beispiel erklären. Viele transsexuelle Frauen (als vorher Männer), outen sich erstmal als schwul, weil das Bild eines schwulen Mannes besser zu dem zu passen scheint, wie sie sich selbst sehen. Sie leben eine Weile so und merken dann irgendwann, dass das doch noch nicht alles war und dass sie eigentlich etwas anderes möchten. Das Coming-Out war dann nur ein Schritt auf dem Selbstfindungsweg. Eine Rolle die von der Gesellschaft einigermaßen akzeptiert wird und die erstmal besser gepasst hat, aber nicht richtig.
Inzwischen ist auch das Bild eines Mannes der zu einer "richtigen" Frau wird einigermaßen anerkannt. Psychologen, Freunde und Verwandte werden allle schonmal mitbekommen haben, dass es soetwas gibt. Du kommst dann einfach in eine neue Schublade und alle gewöhnen sich daran. Das ist ja auch schön und gut, aber was, wenn das dann immernoch nicht du bist? Ich will dir jetzt gar nichts unterstellen oder dich in eine Richtung drängen. Was ich sagen will ist: Denk wirklich gründlich darüber nach was du möchtest. Der ganze Prozess ist bestimmt nicht einfach, aber es lohnt sich auch nicht auf der Hälfte stehen zu bleiben. Hör erst dann auf, dich zu hinterfragen, wenn du wirklich glücklich bist mit dem was du findest...
so das war dann auch schon mein Wort zum Sonntag...ist etwas patetischer geworden als geplant :zwinker: ich hoffe du kannst was damit anfgangen...

Hi Rotkäppchen,
bald haben wir die alte Runde von vor fast 2 Monaten zusammen. :grin:
Ich weiß schon sehr lang, dass ich mich als Frau empfinde. Ich wollte es nur nie wahrhaben, weil ich dachte, dass ich nicht so sein darf. In den letzten 2 Monaten habe ich mich ziemlich intensiv mit dem ganzen Thema auseinandergesetzt, ohne meine innere Blockade zu haben. Ich habe einfach das, was schon immer in mir drin ist, raus gelassen.
Um dich etwas zu beruhigen kann ich dir sagen, dass vor einer Geschlechtsangleichenden OP (von der ich nichtmal weiß, ob ich die überhaupt machen wollen würde) eine 18 monatige Testphase kommt, in der ich 24/7 als Frau leben muss. Dazu kommt über die gesamte Dauer eine Psychotherapie und zwei unabhängige psychologische Gutachten. Und das ganze kostet eine Menge Geld. Mehr als ich habe. Also werde ich mir das sehr gut überlegen, ob ich das ganz durchziehe.

Aber ich habe hier in den letzten Posts nur von dem geredet, was sicher in mir drin ist. Ich weiß natürlich auch, dass das alles ziemlich klischeebehaftet war, aber sind wir das nicht alle irgendwie? Und Transgender sind halt alle irgendwie ähnlich, weil alle ein ähnliches Problem haben. Außerdem muss eine Trans*Frau überweiblich sein, da sie sonst nicht als Frau akzeptiert wird.
Desn Schritt über das als-schwul-outen werde ich wohl kaum gehen können, weil ich Männer überhaupt nicht anziehend finde (ein paar ganz wenige Ausnahmen bestätigen die Regel) und meine Freundin einfach zu sehr liebe. :grin:

Man sollte natürlich nicht vergessen, dass die Grenzen des sozialen Geschlechts für Frauen bereits deutlich aufgeweicht sind, während sie bei Männern noch sehr viel rigider gesteckt sind. Daher ist die Wahl für dich eh die leichtere :zwinker:. Von Männerseite müsste da eigentlich mal der gleiche jahrzehntelange Kampf gegen ihre soziale Rolle statt finden, den Frauen bereits ausgefochten haben. Ich weiß aber nicht ob das je statt finden wird, da Männer insgesamt nicht den Leidensdruck als das benachteiligte Geschlecht haben, den Frauen hatten, und da Emanzipation für viele Männer als etwas bedrohliches wahrgenommen wird.
Danke du sprichst mir erneut aus der Seele.
Diesen Leidensdruck, von dem du sprichst, haben dann halt nur solche wie ich.
Ich könnte vielleicht auch meinen männlichen Körper behalten und einfach meine starke weibliche Seite rauslassen, aber dann würde ich wohl ziemlich alleine dastehen und wäre die Zielscheibe für die anderen Männer. Dann ist es doch leichter, den Körper dem Geist anzupassen und befreit leben zu können.

@ Lotusknospe: Ist es so vielleicht auch für dich etwas besser verständlich?
Ich bewundere dich, dass du dich als "geschlechtslos" empfindest und mit deinem weiblichen Körper zufrieden bist.
Ich komme mit meinem Körper und der damit verbundenen (gesellschaftlich geforderten) Rolle überhaupt nicht zurecht.

Liebe Grüße
Chrisse
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #59
@ Lotusknospe: Ist es so vielleicht auch für dich etwas besser verständlich?

Ich kann mir zumindest gut vorstellen, dass Frauen es heutzutage (oder vielleicht auch immer schon?) leichter gehabt haben, in die andere Rolle zu schlüpfen. Was in dem Zusammenhang ganz interessant ist, sind die "Sworn Virgins":

http://www.slate.com/blogs/behold/2..._women_who_live_as_men_in_albania_photos.html


Ich bewundere dich, dass du dich als "geschlechtslos" empfindest und mit deinem weiblichen Körper zufrieden bist.
Ich komme mit meinem Körper und der damit verbundenen (gesellschaftlich geforderten) Rolle überhaupt nicht zurecht.


Ich war nicht immer zufrieden :grin: Früher wollte ich immer ein Junge sein. Ich würde sagen, ich war ein klassischer "Tomboy"
 
BABY_TARZAN_90
Benutzer9517  (33) Benutzer gesperrt
  • #60
Ich finde es bedauerlich, dass dem Wechsel des Geschlechts amtliche Hindernisse in den Weg gelegt werden. "Geschlechtsangleichende Operationen" zu verlangen find ich sogar ausgesprochen barbarisch; letztlich nicht besser als körperverletzende religiöse Rituale. Das müssen Relikte aus früherer Zeit sein, als die beiden Geschlechter noch unterschiedliche Rechte hatten. Heute muss man im Wahllokal keinen Penis mehr vorweisen. Vielleicht wäre es an der Zeit, die Einteilung der Menschen in zwei Geschleichter im Recht abzuschaffen. Sie schafft nur Ärger.

Ich kann mir zumindest gut vorstellen, dass Frauen es heutzutage (oder vielleicht auch immer schon?) leichter gehabt haben, in die andere Rolle zu schlüpfen.
Off-Topic:
Das fängt früh an. In dir ist ein Junge verlorengegangen - bekam meine Schwester als kleines Mädchen oft genug zu hören. Man stelle sich das Gegenteil vor: ein Junge müsste hören, in dir ist ein Mädchen verlorengegangen! So jenseitig, dass es die Redensart gar nicht gibt... Kommt dazu, dass kleine Mädchen heute weitgehend Jungenkleidung tragen; bloß die niedlichen Applikationen und rosa Herzchen erinnern daran, dass man ein Mädchen vor sich hat. Jungen in Röckchen sieht man dagegen relativ selten... Männer haben auch praktisch keine Chance in den "typischen" Frauenberufen - im Gegenteil: in ehemaligen Männerberufen wie Lehrer werden sie mehr und mehr zu Exoten.
 
E
Benutzer129605  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #61
Ich finde es bedauerlich, dass dem Wechsel des Geschlechts amtliche Hindernisse in den Weg gelegt werden. "Geschlechtsangleichende Operationen" zu verlangen find ich sogar ausgesprochen barbarisch; letztlich nicht besser als körperverletzende religiöse Rituale. Das müssen Relikte aus früherer Zeit sein, als die beiden Geschlechter noch unterschiedliche Rechte hatten. Heute muss man im Wahllokal keinen Penis mehr vorweisen. Vielleicht wäre es an der Zeit, die Einteilung der Menschen in zwei Geschleichter im Recht abzuschaffen. Sie schafft nur Ärger.
Naja zum Glück wurde das Gesetz vom Verfassungsgericht gekippt. Heute muss man keine GaOP mehr machen, um den Personenstand ändern zu können. Aber ich finde, dass der Alltagstest und die begleitende Psychotherapie sehr sinnvoll sind. Genauso wie die zwei Gutachten vor der Personenstandsänderung. Ich finde nur übel, dass man für die gesamte Personenstandsänderung (die zwei Gutachten + Gerichtskosten) zwischen 1000 und 2000 € bezahlen muss. Aus eigener Tasche! (hat die betroffene Person nicht genug Geld, kann sie allerdings einen Antrag auf Kostenübernahme stellen)

Wenn du für die Abschaffung der zwei Geschlechter im Recht bist, dann schau mal im Internet. Da gibt es einen Verein, der sich dafür einsetzt. Im Moment gibt es da aber noch irgendwelche Hürden, die ich im Moment aber nicht weiß. (Hat glaub ich auch was mit der "besonderen Stellung der Ehe zwischen Mann und Frau" zu tun)

Off-Topic:
Das fängt früh an. In dir ist ein Junge verlorengegangen - bekam meine Schwester als kleines Mädchen oft genug zu hören. Man stelle sich das Gegenteil vor: ein Junge müsste hören, in dir ist ein Mädchen verlorengegangen! So jenseitig, dass es die Redensart gar nicht gibt... Kommt dazu, dass kleine Mädchen heute weitgehend Jungenkleidung tragen; bloß die niedlichen Applikationen und rosa Herzchen erinnern daran, dass man ein Mädchen vor sich hat. Jungen in Röckchen sieht man dagegen relativ selten... Männer haben auch praktisch keine Chance in den "typischen" Frauenberufen - im Gegenteil: in ehemaligen Männerberufen wie Lehrer werden sie mehr und mehr zu Exoten.
Zu mir wurde sogar tatsächlich gesagt, dass an mir ein Mädchen verloren gegangen wäre. :grin:
Aber ich war ja immer der tolle leibliche Sohn mein Vaters (= Stammhalter!!) und musste mich halt auch dementsprechend verhalten. :mad:
Aber du hast Recht. Die Frauen stoßen in die Männerberufe vor. Aber ein Erzieher im Kindergarten wird sofort verdächtigt pedophil zu sein. (sehr überspitzt) Und wenn er nicht pedophil ist, dann ist er wohl ein totales Weichei. Soeiner kann doch keine Kinder erziehen. (Sinngemäß habe ich das schonmal über einen Erzieher gehört. Sehr traurig!!)

P.S: Jetzt fehlt nur noch Mark11, dann ist die alte Runde vollständig :grin:
Es tut gut mit euch allen über diese Thema diskutieren zu können.
 
U
Benutzer96466  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #62
Off-Topic:
Ich hab selbst nciht viel beizutragen, lese aber gerne still mit. Es ist sehr interessant, mal nicht nur theoretisch oder anhand einer Fernsehsendung die Trans*problematik mitzukriegen, sondern direkt aus erster Hand.
 
E
Benutzer129605  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #63
Off-Topic:
Ich hab selbst nciht viel beizutragen, lese aber gerne still mit. Es ist sehr interessant, mal nicht nur theoretisch oder anhand einer Fernsehsendung die Trans*problematik mitzukriegen, sondern direkt aus erster Hand.
Off-Topic:

Ich finde es schön, wenn es auch so stille Mitleser gibt, die durch mich zum Nachdenken angeregt werden. Das ist ja teilweise auch der Grund, warum ich das hier öffentlich mache. Du darfst dich aber auch sehr gerne aktiv an der Diskussion beteiligen. Ich freue mich immer über neue Anregungen, Denkweisen, Herangehensweisen, oder ganz einfache Antworten. :grin:
 
E
Benutzer129605  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #64
Hallo zusammen,

Ich habe hier erst mal ein Zitat aus einer tollen Geschichte eines Crossdressers (vielen Dank an dieser Stelle an Gecko für den Link):

Ist es normal, dass ich mich gern im Spiegel betrachte, wenn ich komplett als Frau gekleidet und geschminkt bin? Das ist doch eigentlich nicht normal für einen Mann! Oder doch?

Oder bin ich dann doch irgendwie eine Frau, wenn ich mich vollkommen angezogen und gestylt habe? Frauen schauen ja, so heißt es jedenfalls, sehr häufig in den Spiegel. Und Caroline ist da keine Ausnahme.

Und schließlich fühle ich mich dann, komplett als Frau gekleidet und gestylt, auch richtig gut! Nichts scheint falsch, verkehrt oder gar schlecht zu sein. Ich trage unheimlich gerne diese Kleidung, sehe mich dann auch als Frau, fühle mich dann auch irgendwie so. Falls ein Mann sich überhaupt in irgendeiner Weise wie eine Frau fühlen kann. Aber was ist denn der Unterschied zwischen Mann- und Fraugefühl? Kann ich mit meinem doch männlich konditionierten Gehirn denn überhaupt so fühlen? Oder habe ich am Ende schon immer ein weibliches Gehirn gehabt? Fachleute behaupten ja, dass wir alle auch immer teilweise wie das andere Geschlecht denken, empfinden und fühlen. Und keiner kann sagen, wie viel Prozent das sind. Sicher gibt es Menschen die 5 zu 95 Prozent haben. Aber ganz sicher gibt es auch welche die 25 zu 75, oder 50 zu 50 sind.

Ich finde diese Erklärungen wirklich sehr schön.
@ Lotusknospe: Ich glaube das erklärt es auch für dich etwas besser. Ich schwanke irgendwie immer zwischen 60 und 90% Frau. Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber es gibt halt immer wieder so Situationen, in denen man sich mal so und mal so fühlt. Aber ich fühle mich doch eindeutig mehr als Frau.

Mir fällt sogar langsam auf, dass ich mich unbewusst anders bewege als vorher. Ich bewege mich inzwischen weiblicher, "runder" und nicht mehr so mechanisch abgehackt. Besonders aufgefallen ist mir das beim Einkaufen.
Da sind mir die Unterschiede zwischen einem weiblichen und einem männlichen Bewegungsmuster am meisten aufgefallen. (viele Menschen, unterschiedlichen Alters, die sich mit verschiedenen Geschwindigkeiten bewegen -> relativ guter Durchschnitt -> perfektes Beobachtungsmaterial :grin: MUHAHA mein Technikerhirn hatte wieder was zum analysieren und hat nicht aufgehört, bis es eine befriedigende Antwort hatte)

Letzt hatte ich fast eine Begegnung der besonderen Art:
Ich war zuhause mal wieder ganz Chrissi (Kleider) und habe das Laufen auf höheren Absätzen geübt, als es plötzlich an der Eingangstür geklingelt hat (ich wohne in einem Mehrpartienhaus). Es war der Paketbote, der ein Paket für eine andere Bewohnerin in dem Haus hatte. Ich habe an der Gegensprechanlage gemeint, dass ichs natürlich annehmen kann und hab auf den Knopf für die Eingangstür gedrückt. Erst als ich dann die Wohnungstür aufmachen wollte, ist mir aufgefallen, dass ich ja Frauenkleider trage und es für den Paketboten vielleicht etwas komisch ist, wenn ich in Frauenkleidern auf hochhackigen Schuhen dasteh. :grin:
In dem Moment war ich froh, dass ich nicht geschminkt war. Also hab ich mir schnell eine Jogginghose und ein weites T-Shirt drübergezogen, damit man den BH nicht sieht ....

Da ich ein sehr ängstlicher Mensch bin, will ich eine gewisse Sicherheit haben, wenn ich mich das erste mal öffentlich als Frau zeige. Und das war in diesem Moment einfach nicht der Fall.
In dem Moment stand ich total unter Strom, aber im Nachhinein muss ich jedes Mal grinsen, wenn ich daran denk. Eigentlich wäre es ja total egal gewesen, ob ich jetzt Frauenkleider trage oder nicht. Ich glaube würde mir das nochmal passieren und wäre ich geschminkt, würde ich als Frau an die Tür gehen. Soll der Paketbote doch denken was er will. :grin: (Ja ich denke inzwischen auch viel, viel positiver!)

So das wars dann erstmal wieder.
Bis demnächst,
Chrissi

P.S: Ihr dürft hier auch gerne was schreiben, wenn ich nichts geschrieben habe. Auch allgemein über die Thematik.

P.P.S: Mal so ne ganz dumme Frage an die andern Damen hier:
Welche(n) Kleidungsstil(e) habt ihr?
lässig?
durchgestylt?
boyfriend? (ich glaube so heißt der Stil, bin mir aber nicht ganz sicher)
körperbetont? ... etc.
Interessiert mich einfach, falls ich mal Stilfragen haben sollte :grin:
 
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