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Hebamme oder Arzt - es darf (anscheinend) nur Eine*n geben

K
Benutzer166918  (35) Meistens hier zu finden
  • #1
Liebe Leute,
nach einem unerfreulichen Gespräch mit meinem Frauenarzt wüsste ich gern, wie ihr mit folgender Situation umgehen würdet:

Ich bin in der 14. Woche schwanger und habe vor einer Weile (in der 5. SSW) eine Hebamme gefunden. Wir leben am Rande eines Ballungszentrums und Hebammen sind rar gesät, daher war ich sehr erleichtert, überhaupt einen Platz bekommen zu haben. Meine Hebamme bietet ihre Nachsorge lediglich in Kombination mit geteilter Vorsorge an. Auch, wenn ich mir primär Unterstützung nach der Geburt wünsche, finde ich das Konzept ok. Sie hat mir erklärt, dass die Zeiten für die Nachsorge so knapp bemessen sind, dass es sich für sie nicht lohnen würde, ausschließlich Nachsorge anzubieten. Sie war mir sympathisch und die Praxis ist super gut bewertet. Dort arbeiten 3 Hebammen zusammen, die sich bei Bedarf gegenseitig vertreten. Das finde ich toll, weil ich wirklich Angst davor habe, nach meiner ersten Geburt allein dazustehen.

Tja – mein (derzeitiger?) Arzt sieht das leider anders und stellt mich vor die Wahl: Entweder, er „darf" die komplette Vorsorge übernehmen, oder er lehnt meine weitere Betreuung ab. Er hat mir noch angeboten, eine Alternativhebamme ausschließlich für die Nachsorge zu vermitteln.

Mit „meiner" Hebamme habe darüber gesprochen und sie hat mir ihrerseits eine „Kooperations-" Frauenarztpraxis genannt, zu der ich wechseln könnte. (Ich habe dort angerufen und man würde mich tatsächlich aufnehmen).

Nun ist es so, dass ich beim derzeitigen Arzt bisher zufrieden war: Er wirkt, soweit ich das einschätzen kann, kompetent, nimmt sich Zeit, hat ein supertolles Ultraschallgerät (, teilte mir am Ende der 12. Woche bereits das Geschlecht mit) und fragte, als ich mit einem Risikoeinschätzungsbogen meines Arbeitgebers vor ihm stand, ob ich mir ein Berufsverbot wünschen würde. (Tue ich nicht, aber ich finde es beruhigend, dass ich das im Zweifelsfall schnell bekäme.) Außerdem hat er bei Doctolib stets freie Termine und schiebt einen dazwischen – die Kehrseite der Medaille sind ewig lange Wartezeiten. Ich habe damals auch zu ihm gefunden, weil er so kurzfristig verfügbar war. Wenn ich jetzt wechsle, hinterließe ich quasi verbrannte Erde und diese Flexibilität wäre mir nicht mehr zugänglich. Im Notfall sollte ich aber ja eigentlich ins Krankenhaus können, oder?

Ich bin gerade echt hin- und hergerissen. Das Gespräch mit dem Arzt hat ein sehr schales Gefühl hinterlassen. Mir ist klar, dass es größere Probleme auf der Welt gibt, aber ich fühle mich gerade trotzdem ziemlich alleingelassen.

Wie würdet ihr euch entscheiden?

Vielen Dank schon mal und viele Grüße
Kokosmilch
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Es gibt leider solche Ärzte, ja.
Könntest DU dir überhaupt vorstellen, die Vorsorge zu teilen :smile:? In erster Linie ist das ja dein Recht und deine Entscheidung.

Ich hatte beide Male die Vorsorge komplett bei meiner Ärztin, weil ich auch etwas intensivere ärztliche Überwachung gebraucht habe. Sprich, ich wollte die Vorsorge überhaupt nicht teilen, aber sie hätte es ok gefunden und hat es mir auch als Möglichkeit vorgestellt.
Ich finde die Haltung solcher Ärzte, die die Vorsorge nicht teilen wollen, menschlich so dermaßen unsympathisch, dass ich mit hoher Wahrscheinlichkeit den Arzt gewechselt hätte.
Manche betrachten den Mutterpass auch förmlich als ihr Eigentum und sind angepisst, wenn sie darin Eintragungen der Hebamme vorfinden. Aber: Der Mutterpass gehört der werdenden Mutter, nicht dem Arzt.

Und ja, klar: Bei einem Notfall darfst du ins Krankenhaus, wenn dein Arzt dich nicht dazwischenschiebt, wobei das ein Arzt eigentlich schon tut (also eine Schwangere mit dringendem Problem dazwischenschieben). Zumindest ich wurde nie abgewiesen. Manchmal musste ich halt ein bisschen warten, aber ich durfte immer kommen, obwohl reguläre Termine immer weit im Vorraus ausgebucht sind.
Beim 1. Kind hatte ich meine Probleme immer am Wochenende (Blutungen, hoher Blutdruck) ich war 3 oder 4 Mal nur dafür im Krankenhaus... war auch immer ok. Mir hat nie jemand das Gefühl vermittelt, es sei überflüssig, ich würde übertreiben.
 
K
Benutzer166918  (35) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #3
Vielen Dank für deine Antwort!
Ich gehe davon aus, dass die Vorsorge bei der Hebamme nicht schlechter ist, daher wäre es für mich ok. (Der Arzt sieht das wiederum anders und führte an, dass Hebammen - im Gegensatz zu ihm - keine akademische Ausbildung hätten. :sick:)
Ich fand die näheren Ausführungen so elitär-unsympathisch und die Begründungen wenig nachvollziehbar, dass mein Vertrauensverhältnis da gerade etwas gestört ist. Die Hebamme argumentierte aus meiner Sicht viel offener und ehrlicher.
Ob der neue Arzt mich im Zweifelsfall nicht auch dazwischenschieben würde, weiß ich nicht. Ich weiß nur, wie schwierig es war, nach meiner letzten Fehlgeburt einen Arzttermin zu finden. Auf diesem Wege bin ich bei meinem jetzigen Arzt gelandet. Mir ging's da eher um die Zeit nach der Schwangerschaft. Ich fand es so beruhigend, jemanden gefunden zu haben, der "immer" Zeit hat.
Wäre das anders oder er beim Berufsverbot kritischer, würde ich ohne nachzudenken wechseln. So finde ich's nicht ganz so einfach, aber deine Stimme pro Wechsel kommt direkt auf die imaginäre Strichliste - danke!
 
Kuschelbär55
Benutzer187176  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Also meine Tochter ist Hebamme und kriegt bei solchen Ärzten einfach nur das Kotzen, daher würde ich persönlich trotz aller Nebenvorteile auch fur Wechseln von einem menschlichen Arsch zur anderen Hebamme plädieren :kopfwand:
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #5
Ich hab aber auch schon sehr viel Negatives über Hebammen hier im Forum gelesen, dass da sehr viel Esoterisches und Altmodisches durch den Beruf wispert. Ich hab ja auch einmal mit einer geredet (in Österreich kriegt man nur ein Gratis-Erstgespräch und der Rest wäre dann sehr teuer) und die Dame hat mir nur gesagt, dass mein Stress mein Kind tötet oder so :grin: kann es sein, dass dein Arzt da auch einfach sehr viele negative Erfahrungen mit ihnen hat?
Welche Vorteile versprichst du dir denn von einer Hebamme?
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #6
Ich finde die Haltung solcher Ärzte, die die Vorsorge nicht teilen wollen, menschlich so dermaßen unsympathisch, dass ich mit hoher Wahrscheinlichkeit den Arzt gewechselt hätte.
Also meine Tochter ist Hebamme und kriegt bei solchen Ärzten einfach nur das Kotzen, daher würde ich persönlich trotz aller Nebenvorteile auch fur Wechseln von einem menschlichen Arsch zur anderen Hebamme plädieren :kopfwand:

Ich finde das etwas zu harsch.

Ich muss sagen, dass ich aus haftungsrechtlicher Sicht durchaus Ärzte verstehen kann, die das so handhaben. Es ist nun einmal so, dass man als Mediziner häufig - nicht immer - doch schon eher auf der rationalen und naturwissenschaftlichen Seite der Dinge steht. Gerade auch Frauenärzte und -ärztinnen, die gute Geräte haben, viele Untersuchungen anordnen, vom Typ her eher pragmatisch sind, Impfungen empfehlen usw. - das sind meist auch die, die sich gegen die gemeinsame Betreuung mit Hebammen aussprechen.

Demgegenüber gibt es eben auch viele Hebammen mit eher "esoterischen" Ideen, Homoöpathie und "medizinferneren" Ansätzen, die viele Probleme mit Zuversicht und Hausmitteln auflösen möchten. Meine eigenen Hebammen waren auch so, obwohl ich sie gut und fähig fand - aber die zweite war dann am Ende doch gegen viele Impfungen, hatte eine recht eigene Meinung zu Corona, hatte bei vielen Problemen alternative Ansätze. Sie war gut, ja, aber sie war eben das Gegenteil von meiner Frauenärztin und z.B. dem, was ich in der Pränataldiagnostik gesehen habe.

Für mich war die Kombi gut, aber für medizinische Fragestellungen war für mich meine Ärztin die erste Anlaufstelle.

Bei meiner ersten Schwangerschaft wollte ich auch Vorsorgen zwischen den Geburtshaus-Hebammen und meiner Frauenärztin splitten. Meine damalige Frauenärztin wollte das nicht, auch aus Gründen der Haftung. Sie wollte sich nicht irgendein Risiko mit einer Hebamme teilen und mich am Ende mehrere Wochen am Stück nicht sehen - also doppelt so viele Wochen, wie vorgesehen. Am Ende muss man auch sagen, dass meine Frauenärztin die Fehlbildung unserer Tochter im Ultraschall entdeckte, zu einem Zeitpunkt, an dem das die meisten Ärzte nicht entdecken (und Hebammen mangels Ultraschall schon gar nicht :zwinker:) und dafür bin ich ihr bis heute dankbar, da wir lange Zeit hatten, uns auf die Zeit nach der Geburt und die Behandlung mental und organisatorisch einzustellen.

Die Hebammen im Geburtshaus waren dann auch häufiger verstimmt, wenn sie Vorsorgen nicht abrechnen konnten, weil sie schon stattgefunden haben. Teils habe ich dann die Abstände beim Frauenarzt auch mal weiter auseinander gelegt oder Termine abgesagt - und einen von den Hebammen dazwischengeschoben. Man muss halt schauen, dass beide Seiten ihre Termine auch abrechnen können, teilweise können die sonst Ärger mit der Krankenkasse kriegen.

Rückblickend muss ich sagen, dass ich es auch blöd fand, dass die Hebammen bei mir da Druck aufgebaut haben und immer betonten, wie sehr es doch MEINE Entscheidung ist, wo ich hingehe - dass ich aber auch zur Ärztin gehen möchte, da die eben gut ist, war dann eben als Entscheidung auch nicht erwünscht. Sehr vieles wurde aber auch mit: "Du bist eine starke Frau, hab Vertrauen" gelöst - und das reicht mir Kopfmensch eben nicht, ich brauche dann teilweise mehr.

In der zweiten Schwangerschaft habe ich meine Hebamme auch schon vorher gesehen, sie hat das dann häufig als Beratungstermine abgerechnet und nicht als Vorsorge. Da muss man sehen, was geht. Meine Vorsorgen habe ich trotzdem bei der Frauenärztin gemacht und fand das wegen häufiger ungeklärter Blutungen auch besser so. Meine Hebamme predigte stets was von "Vertrauen in meinen Körper", aber zu schauen, wo eine Blutung herkommt und ob es dem Baby gut geht, ist dann - je nachdem, was man für ein Typ ist - eben doch ggf. besser. :zwinker:

Wenn man das Thema "geteilte Vorsorge von Frauenarzt und Hebamme" mal googelt, kann man viel finden - und auch Stellungnahmen von Rechtsanwälten, die Ärzten davon abraten. Ich kann daher verstehen, dass es Ärzte gibt, die das nicht wollen. Man muss sich nur mal vorstellen, dass eine Vorsorge beim Arzt bei der Hebamme stattfindet und beim nächsten Schall rauskommt, dass die Plazenta nicht richtig versorgt ist oder irgendwas verkalkt ist und das Baby zu klein ist - dann wird der Arzt sich denken, "Wär man mal eher gekommen!". Das möchte der Arzt eben vermeiden - verstehen kann ich es.

Das heißt übrigens nicht, dass ich total versessen auf Gerätemedizin bin oder kein Vertrauen in Hebammen habe. Im Gegenteil. Aber ich verstehe eben, dass Arztpraxen die Verantwortung nicht splitten wollen.

Dass dein Arzt elitär daherredet und kein Vertrauen in Leute ohne akademische Ausbildung hat, ist natürlich unsympathisch. Das hat man ja leider häufig, auch gegenüber Physiotherapeuten usw. Gaaanz unberechtigt finde ich es aber - je nach Hebamme - nicht. In Deutschland wird es ja jetzt teilweise zur akademischen Ausbildung und wird dann sicherlich auch vertiefter. Bei dem, was ich hier im Forum schon an Hebammenaussagen gelesen habe, ist es sicher aber auch keine schlechte Idee. Für mich ist es mit den Hebammen wie mit manchen Heilberufen - es gibt sehr fähige, es gibt aber auch Durchgeknallte. Und als Arzt weiß man dann nicht, welche Sorte sich die eigene Patientin ausgesucht hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
FrauNaddi
Benutzer174959  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Der Arzt sieht das wiederum anders und führte an, dass Hebammen - im Gegensatz zu ihm - keine akademische Ausbildung hätten
In meinen Augen haben Ärzte nur eine akademische Ausbildung im aufspüren von ALLEN pathologischen Möglichkeiten! Deswegen war es mir in beiden meiner Schwangerschaften auch eine hebamme in der Vorsorge zu haben...
und ich bin einen Schritt weiter gegangen... Das erste Kind im Krankenhaus mit "meiner" (beleg)hebamme und das zweite im geburtshaus entbunden...

Entscheide für dich was dir wichtig ist und was du fühlst/brauchst...

Ich durfte mir schon so einigen Schwachsinn von Ärzten anhören...
Sollte die Katze loswerden...
Es wäre unverantwortlich nach einem Kaiserschnitt normal zu entbinden nur unter Hebammen...
Mir hat nie jemand das Gefühl vermittelt, es sei überflüssig, ich würde übertreiben.
Ein Sturz auf den hintern, abends um 21 Uhr auf der arbeit, ist kein Grund in die Klinik zufahren, weil es wäre ja nichts passiert... so wurde ich empfangen als ich auf Wunsch meines Arbeitgebers mich zur Untersuchung begeben sollte
 
R
Benutzer42417  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Ich habe die Vorsorge auch kombiniert und dann ein paar Extrahebammensachen gebucht, damit sie mit mir auch etwas verdienen, also beispielsweise eine Wochenbettberatung oder eine Stillvorbereitung, vielleicht gibt es ja auch Akupunktur, Tapes, Beckenbodenübungen, irgendsowas, was man noch anrechnen kann für deine Hebamme und nicht Tausende von Euro kostet?
In der Schweiz gibt es sowieso nur 7 Termine in der Schwangerschaft (wenn keine Probleme auftreten), da schadet dann ein zusätzlicher Termin nicht.
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #9
Ich weiß leider nicht genau wie das mit der geteilten Vorsorge abläuft, da ich meine Hebamme nur zur Nachsorge hatte. Ich war da aber so froh drüber sie zu haben, weil sie in den ersten Wochen halt regelmäßig zu uns nach Hause kam, mir viele Dinge gezeigt und erklärt hat und auch immer telefonisch erreichbar war, wenn ich eine Frage/Problem hatte. Ohne sie wäre ich auch ein wenig verloren gewesen, obwohl ich schon Erfahrungen mit Babys hatte, aber eben nicht mit einem eigenen.

Wenn du sie also nur mit Vorsorge bekommen kannst und keine andere Verfügbar ist, würde ich allein deshalb wohl den Arztwechsel in Erwägung zu ziehen.
Dein Arzt wirkt auch wenig empathisch. Da müssten schon mehr Gründe dafür sprechen bei ihm zu bleiben, als die schnelle Terminvergabe.

Edit: noch was zur Terminvergabe. Ärzte müssen idR auch nach der Geburt möglichst schnell Termine vergeben können, insbesondere in Notfällen. Und wenn es um die Nachsorge beim Baby geht ist dann der FA sowieso raus und der Kinderarzt zuständig. Also schau lieber, dass du einen vertrauensvollen, guten Kinderarzt findest.
 
Zuletzt bearbeitet:
sanguina
Benutzer149155  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Ich möchte hierzu noch ein recht aktuelles Video verlinken:


So Sachen wie "Katze loswerden" hört man aber von jeder Seite, sowohl von Hebamme als auch Gyn. Bei VBAC ist es schon so, dass es häufiger Komplikationen gibt, so ehrlich muss man auch sein.

Und ja, Fehlbildungen etc. werden auch normalerweise in der Gyn-Praxis entdeckt.

Allerdings würde ich mir an deiner Stelle dennoch einen neuen Frauenarzt suchen und nicht eine andere Hebamme. Deine Hebamme hat die Dinge beim Namen genannt, ohne den Kollegen (den Gyn) oder seine Ausbildung abzuwerten, du findest sie gut, da hat das Vertrauensverhältnis keinen Knacks bekommen.

Ich glaube, du hast dich innerlich schon dazu entschieden, die Hebamme zu behalten, zögerst aber noch wegen der Offenheit deines Gyns bzgl. BV und der kurzfristigen Terminmöglichkeit.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
es gibt sehr fähige, es gibt aber auch Durchgeknallte.
Off-Topic:
Davor schützen aber 6 Jahre Medizinstudium nicht automatisch - da ich ausreichend Grundkenntnisse auch beim Menschen habe, sind mir einige Aussagen von "Akademikern" mindestens so dubios wie auspendeln. Ich weiß eh nicht, wie Nichtmediziner das überhaupt aushalten, wenn man null einschätzen kann, ob der gegenüber (unabhängig von der Ausbildung) Quatsch erzählt oder nicht....


Eine gute Freundin hat sich beim ersten Kind die Hebamme gespart, weil sie die Notwendigkeit nicht gesehen hat - die hatte dann so schlechte (kind-schädliche) Erfahrungen mit den Ärzten im Krankenhaus inklusive "meine Güte, Erstmütter, Sie müssen sich halt anstellen, gell" und solchen Sprüchen, dass sie sie beim zweiten Kind gezahlt hat und viel besser betreut wurde.

Ich finde Ärzte, die sich deswegen für über allem stehend halten, weil sie mal studiert haben sowieso furchtbar. Man kann auch studieren und trotzdem nichts können, kenn ich genug Beispiele davon, wo Ego wichtiger ist als Fachwissen.
Haftungsgründe kann ich verstehen, aber den Arzt fände ich jetzt echt nicht mehr prickelnd...
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #12
Ich würde ohne zu zögern mich für die Hebamme und deren kooperierenden Ärzten entscheiden. Sie waren das wichtigste bei meiner Geburt, der Arzt eigentlich nur ein ungeduldiger Klotz am Bein. Zudem finde ich seine Einstellung, deine Hebamme abzulehnen unmöglich.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #13
Ich hatte nie eine Nachsorge und brauchte auch nie eine Hebamme nach den Geburten, aber den Arzt würde ich, wenn mir eine Hebamme für die Nachsorge wichtig wäre, unter diesen Umständen wechseln. Ich finde seine Äußerungen einfach sehr unsympathisch.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #14
Was war denn überhaupt seine Begründung dafür, dass er die Vorsorge nicht splitten möchte? Also hat er die hier erwähnten Haftungsgründe angeführt oder was anderes? Wobei ich das mit der Haftung seltsam finde (kenne mich da aber nicht aus), aber weil es ja häufig so gehandhabt wird, da kann es ja irgendwie nicht sein, dass 50% der Ärzte sagen: Haftung - kein Problem, wenn es doch ein Problem sein sollte.

Also z.B. ich hatte 2 Frauenärzte in meiner Schwangerschaft und beide hatten kein Problem damit, dass einen Teil der Vorsorge die Hebammen übernommen haben. Und Feindiagnostik/Organscreenng fand hier eh bei spezialisierten Ärzten statt. Spielt glaub ich nicht in die normalen Vorsorgetermine rein.

Die Frage ist auch, ob er dir wirklich garantieren kann, dass die anderen Hebis dich noch aufnehmen. Oft sind sie ja überbelegt und können niemanden mehr aufnehmen, wenn man sich nicht sehr früh in der SS meldet.

Zum Thema dazwischen schieben, also ich weiß nicht wie du das genau meinst, aber es ist doch eigentlich üblich, dass man bei akuten Problemen in die Sprechstunde kommen kann. Dann muss man leider oft lange warten und sollte direkt zu Beginn der Sprechstunde da sein, aber bei akuten Problemen sollte dich eigentlich kein Frauenarzt im Stich lassen. Daher weiß ich jetzt nicht, ob deiner da echt so ne Besonderheit ist.
 
T
Benutzer18310  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Was hat denn das eine mit dem anderen zu tuen?
Der Arzt kann doch deswegen nicht weniger abrechen.

Wir hatten zur Vorsorge keine Hebamme weil keine mehr frei war.
Zur Nachsorge hatten wir eine und es hat uns extrem geholfen. Also ich kann dir empfehlen wenn es dein erstes
Kind ist, auf jeden Fall eine Hebamme zu haben.
Alleine für die kleinen Fragen Sonntags nachmittags
 
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Schnecke106
Benutzer85763  Beiträge füllen Bücher
  • #17
Ich war ja in der letzten Schwangerschaft zumindest in der ersten Hälfte alle 2 Wochen abwechselnd bei meiner Hebamme und bei meinem FA, so dass ich wöchentlich bei jemandem war. Mit der Abrechnung hatte keiner der beiden ein Problem (weiß aber nicht, ob das an der Risikoschwangerschaft lag).

Auf mich macht der Arzt jetzt auch nicht gerade einen empathischen Eindruck, muss ich sagen.

Ob und wie viel Vorsorge Du Dir bei der Hebamme vorstellen kannst, musst Du natürlich selbst wissen. Grundsätzlich ist es aber kein Problem bei einer problemlosen Schwangerschaft. Die meisten Dinge sind ja ohnehin gleich, nur Ultraschall ist natürlich nicht möglich bei der Hebamme.
 
G
Benutzer Gast
  • #18
Ich war ja in der letzten Schwangerschaft zumindest in der ersten Hälfte alle 2 Wochen abwechselnd bei meiner Hebamme und bei meinem FA, so dass ich wöchentlich bei jemandem war. Mit der Abrechnung hatte keiner der beiden ein Problem (weiß aber nicht, ob das an der Risikoschwangerschaft lag).
Ich war alle 2 Wochen beim Arzt und alle 2 Wochen bei der Hebamme, war auch kein Problem.

Ich persönlich bin Schisser und wäre, wenn ich mich für eins entscheiden müsste, lieber zum Arzt gegangen. Regelmäßiger Ultraschall war für mich schon wichtig, ich war aber auch nicht entspannt aufgrund meiner Vorgeschichte. Bei unkomplizierter Schwangerschaft sieht es sicher anders aus.

Die Art und Weise ist aber hier natürlich echt blöd. Kann man den Arzt denn in der Schwangerschaft einfach wechseln? Ich dachte, das ginge eh nicht.
 
Schnecke106
Benutzer85763  Beiträge füllen Bücher
  • #19
Man kann zu jedem neuen Quartal wechseln, weil der Arzt irgendeine Pauschale für Vorsorge pro Quartal abrechnet. Aber ich glaube, wenn man dem neuen Arzt die Vorsorge privat bezahlt, geht es auch mittendrin. Müsste man nachfragen.

Ich wäre ohne Arzt auch nicht klar gekommen in der Schwangerschaft, aber das lag natürlich auch an der Vorgeschichte. Und zumindest was das "sich Zeit nehmen" betrifft, haben sich Gyn und Hebamme nicht unterschieden. Mein FA hat immer sehr viel mit mir gesprochen.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #20
HI!

Wenn du eine Entscheidung bei einer solchen Sache fällen willst, musst du zuerst mal einen Schritt zurück machen und dir überlegen was du eigentlich erreichen willst. Ich würde da auch Vor- und Nachsorge ganz klar trennen!

Für mich wäre das folgendermaßen:
Bei der Vorsorge würde ich persönlich eher einen (GUTEN!) Arzt sehen, der Diagnosen stellen kann. Klar ginge es mir auch um einen menschlichen und persönlichen Umgang, aber eben vorwiegend um Krankheiten und andere Probleme, die von einer Hebamme im Zweifelsfall nicht diagnostiziert werden können. Es würde mir nicht ausreichen, das zu splitten, ich würde die Diagnosen lieber engmaschig haben (wir hatten auch ein paar unschöne Fehlgeburtenerlebnisse).

Für die Nachsorge passt eine Hebamme (gefühlt) besser. Hier ist eine persönliche Nachsorge, vielleicht sogar zu Hause, die angenehmere Alternative. Das Baby ist da, die Nächste sind Kurz, man ist erledigt...da braucht man manchmal etwas Zuspruch mehr als einen Ultraschall.

Achtung! Das sind MEINE bzw. UNSERE Präferenzen und die müssen sich absolut nicht mit deinen decken!
Achtung Nummer 2! Völlig unabhängig von Ausstattung und Ausbildung gibt es schlechte und gute Hebammen und schlechte und gute Ärzte. Hat man keinerlei Möglichkeit auf einen guten Arzt zurückgreifen zu können, ist eine gute Hebamme immernoch die bessere Alternative in meinen Augen!


Zusatzgedanke zu deinem aktuellen Frauenarzt und dem möglichen neuen Frauenarzt:
Ich finde, dass ein Frauenarzt schon ein bisschen auf dich eingehen sollte und es sollte ihm auch deine Gesundheit am Herzen liegen. Ein bisschen rumgeblaffe lässt halt, wie du schon geschrieben hast, das Vertrauen auf der Strecke liegen. Nicht gut.
Einen anderen Frauenarzt zu besuchen ist dir weder verboten, noch führt es gleich dazu, dass du zu diesem wechseln musst. Mach doch einen Termin da, informiere dich online und guck ob das für dich passen könnte und entscheide dann erst.
Das Gefühl "verbrannte Erde" zu hinterlassen, wenn man den Arzt wechselt ist jedenfalls kein gutes Anzeichen und kein gutes Arzt-Patientenverhältnis.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #21
Ich würde da auch Vor- und Nachsorge ganz klar trennen!
Sie kann aber bei der derzeitigen Hebamme Vor und Nachsorge nicht trennen, weil sie ihr gesagt hat, dass sich dIe Betreuung für sie nur lohnt, wenn sie auch einen Teil der Vorsorge abrechnen kann. Das ist ja genau der Anlass des Threads. Bei anderen Hebammen könnte das möglich sein, aber sie weiß halt nicht, ob sie da noch nen Platz bekommt und ob da die Chemie stimmt.


Hier ist eine persönliche Nachsorge, vielleicht sogar zu Hause, die angenehmere Alternative.
Soweit ich weiß gibt es in D nur 2 Optionen. Entweder man hat eine Nachsorgehebamme und die kommt zu einem nach Hause oder man hat keine Nachsorgehebamme und dann unterstützt einen niemand mit dem Baby, es sei denn, es geht um gesundheitliche Probleme, dann kann man natürlich zum Kinderarzt gehen, aber ich wüsste nicht, dass einem der Arzt dann mit dem Stillen, dem Wickeln, dem Baden und Co hilft.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #22
Was mir noch eingefallen ist, meine Frauenarztpraxis hat sogar zusätzlich zu meiner selber gesuchten Hebamme auch noch mit einer Hebamme zusammengearbeitet, die einen Teil der Vorsorgetermine in der Arztpraxis übernommen hat. Ich weiß gar nicht mehr ganz genau, was sie gemacht hat. Also ich glaube so Sachen wie wiegen, Blutdruck messen, Beratung zum Zuckertest glaub ich auch. Ultraschall natürlich nicht. Aber da wurden die Vorsorgetermine irgendwie in 2 Teile gesplittet. Einen Teil hat der Arzt übernommen, den anderen Teil die Hebamme.

Was ich damit sagen möchte, es gibt durchaus Ärzte, die Hebammen zu schätzen wissen und sogar freiwillig/gezielt mit ihnen zusammen arbeiten.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #23
Sie kann aber bei der derzeitigen Hebamme Vor und Nachsorge nicht trennen, weil sie ihr gesagt hat, dass sich dIe Betreuung für sie nur lohnt, wenn sie auch einen Teil der Vorsorge abrechnen kann. Das ist ja genau der Anlass des Threads. Bei anderen Hebammen könnte das möglich sein, aber sie weiß halt nicht, ob sie da noch nen Platz bekommt und ob da die Chemie stimmt.
Deswegen habe ich ja auch ausdrücklich dazu geschrieben, dass das mein / unser Weg ist / war.
Mir ging es hauptsächlich darum, dass sich die TS überlegt was sie genau will und sich dann die Optionen die sie hat überlegt. Andersrum geht nicht.
Soweit ich weiß gibt es in D nur 2 Optionen. Entweder man hat eine Nachsorgehebamme und die kommt zu einem nach Hause oder man hat keine Nachsorgehebamme und dann unterstützt einen niemand mit dem Baby, es sei denn, es geht um gesundheitliche Probleme, dann kann man natürlich zum Kinderarzt gehen, aber ich wüsste nicht, dass einem der Arzt dann mit dem Stillen, dem Wickeln, dem Baden und Co hilft.
Korrekt.
Wenn man Probleme hat, findet man sicherlich irgendwie Hilfe..wir fanden aber die Hebamme zu Hause am Besten. Aber auch hier die Frage: Was ist das Ziel?
 
K
Benutzer166918  (35) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #24
Vielen Dank für eure zahlreichen tollen Beiträge! Ich musste das erst mal sacken lassen, aber jetzt hoffe ich, dass ich niemanden vergessen habe:

Also meine Tochter ist Hebamme und kriegt bei solchen Ärzten einfach nur das Kotzen, daher würde ich persönlich trotz aller Nebenvorteile auch fur Wechseln von einem menschlichen Arsch zur anderen Hebamme plädieren :kopfwand:
Da kann ich deine Tochter gut verstehen, danke für deine Meinung.
Ich hab aber auch schon sehr viel Negatives über Hebammen hier im Forum gelesen, dass da sehr viel Esoterisches und Altmodisches durch den Beruf wispert. Ich hab ja auch einmal mit einer geredet (in Österreich kriegt man nur ein Gratis-Erstgespräch und der Rest wäre dann sehr teuer) und die Dame hat mir nur gesagt, dass mein Stress mein Kind tötet oder so :grin: kann es sein, dass dein Arzt da auch einfach sehr viele negative Erfahrungen mit ihnen hat?
Welche Vorteile versprichst du dir denn von einer Hebamme?
Soweit ich weiß, ist das mit dem Gratis-Erstgespräch in D genauso. Ich habe keine Ahnung, wie genau er zu seiner Meinung kommt. Da es mir primär um die Nachsorge geht, verspreche ich mir vor allem, durch die Vorsorge überhaupt eine Hebamme zu bekommen :zwinker:.
Ich muss sagen, dass ich aus haftungsrechtlicher Sicht durchaus Ärzte verstehen kann, die das so handhaben.

Demgegenüber gibt es eben auch viele Hebammen mit eher "esoterischen" Ideen, Homoöpathie und "medizinferneren" Ansätzen, die viele Probleme mit Zuversicht und Hausmitteln auflösen möchten.


Die Hebammen im Geburtshaus waren dann auch häufiger verstimmt, wenn sie Vorsorgen nicht abrechnen konnten, weil sie schon stattgefunden haben. Teils habe ich dann die Abstände beim Frauenarzt auch mal weiter auseinander gelegt oder Termine abgesagt - und einen von den Hebammen dazwischengeschoben. Man muss halt schauen, dass beide Seiten ihre Termine auch abrechnen können, teilweise können die sonst Ärger mit der Krankenkasse kriegen.


Wenn man das Thema "geteilte Vorsorge von Frauenarzt und Hebamme" mal googelt, kann man viel finden - und auch Stellungnahmen von Rechtsanwälten, die Ärzten davon abraten. Ich kann daher verstehen, dass es Ärzte gibt, die das nicht wollen. Man muss sich nur mal vorstellen, dass eine Vorsorge beim Arzt bei der Hebamme stattfindet und beim nächsten Schall rauskommt, dass die Plazenta nicht richtig versorgt ist oder irgendwas verkalkt ist und das Baby zu klein ist - dann wird der Arzt sich denken, "Wär man mal eher gekommen!". Das möchte der Arzt eben vermeiden - verstehen kann ich es.
Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, die Situation so differenziert zu betrachten. Das hilft mir total, weil mir das gerade echt schwerfällt. Ich hoffe, es ist ok, wenn ich deinen Beitrag etwas zerpflücke.
Hätte er Haftungsgründe oder ein Misstrauen ggü. Hebammen wegen schlechter Erfahrungen erwähnt, hätte ich das nachvollziehen können. Ich meine aber, dass davon nicht die Rede war und es lediglich um "bessere Betreuung weil Arzt" ginge - wie gesagt, ich hab seinen Hintergrund nicht so ganz verstanden bzw. war das Gespräch (für ihn) vollkommen spontan und ich wurde eigentlich auch nur netterweise wegen einer Unterschrift dazwischengeschoben. Das war schon ein Entgegenkommen, deshalb schätze ich, dass wohl auch Zeitmangel für die dürftige Begründung verantwortlich war.
Deine kreative Terminfindung könnte ich mir auch gut vorstellen, allerdings spielen da weder FA noch Hebamme mit. Beide wollen sich an ihr Schema halten.
Noch nicht mal als Patientin weiß ich genau, wen ich mir da ausgesucht habe. Bisher gab's ja nur ein kurzes Kennenlerngespräch. Das habe ich genutzt, um klarzustellen, dass ich keinerlei Interesse an Homöopathie etc. habe, aber weiter wurde das nicht vertieft.

Off-Topic:
Schön, dass die Pränataldiagnostik euch so einen zeitlichen Vorsprung verschafft hat!


Entscheide für dich was dir wichtig ist und was du fühlst/brauchst...
Es gibt bestimmt überall merkwürdige Menschen. Mein Problem ist aber ja nun, dass ich nicht nach meinem Gefühl entscheiden kann, sondern zwei blöde Optionen habe. Welche davon weniger blöd ist, wüsste ich daher gern von euch :tongue:

Ich habe die Vorsorge auch kombiniert und dann ein paar Extrahebammensachen gebucht, damit sie mit mir auch etwas verdienen, also beispielsweise eine Wochenbettberatung oder eine Stillvorbereitung, vielleicht gibt es ja auch Akupunktur, Tapes, Beckenbodenübungen, irgendsowas, was man noch anrechnen kann für deine Hebamme und nicht Tausende von Euro kostet?
Das ist eine total gute Idee und ich weiß, dass meine Hebamme das auch alles anbietet. Nur: Die Nachsorge macht sie leider eben nicht, wenn ich nur zum Tapen komme.
Wenn du sie also nur mit Vorsorge bekommen kannst und keine andere Verfügbar ist, würde ich allein deshalb wohl den Arztwechsel in Erwägung zu ziehen.
Dein Arzt wirkt auch wenig empathisch. Da müssten schon mehr Gründe dafür sprechen bei ihm zu bleiben, als die schnelle Terminvergabe.

Edit: noch was zur Terminvergabe. Ärzte müssen idR auch nach der Geburt möglichst schnell Termine vergeben können, insbesondere in Notfällen. Und wenn es um die Nachsorge beim Baby geht ist dann der FA sowieso raus und der Kinderarzt zuständig. Also schau lieber, dass du einen vertrauensvollen, guten Kinderarzt findest.
Danke für die Hinweise! Genau deine Beschreibung sehe ich auch auf uns zukommen. Kinderarzt steht auch schon auf der Liste, da setze ich die Priorität dann wohl direkt mal ein wenig nach oben... :
Ich glaube, du hast dich innerlich schon dazu entschieden, die Hebamme zu behalten, zögerst aber noch wegen der Offenheit deines Gyns bzgl. BV und der kurzfristigen Terminmöglichkeit.
Das Video schau ich morgen mal :smile:. Deine Einschätzung stimmte vermutlich in dem Moment, als der Post verfasst wurde. Mittlerweile schwanke ich aber noch mehr und rechne dem Arzt die ruppige, wirklich unsympathische Ausdrucksweise ein bisschen weniger hart an, weil's kurz vor Feierabend war, ich eigentlich keinen Termin hatte und für ihn alles überraschend kam.
Eine gute Freundin hat sich beim ersten Kind die Hebamme gespart, weil sie die Notwendigkeit nicht gesehen hat - die hatte dann so schlechte (kind-schädliche) Erfahrungen mit den Ärzten im Krankenhaus inklusive "meine Güte, Erstmütter, Sie müssen sich halt anstellen, gell" und solchen Sprüchen, dass sie sie beim zweiten Kind gezahlt hat und viel besser betreut wurde.

Haftungsgründe kann ich verstehen, aber den Arzt fände ich jetzt echt nicht mehr prickelnd...
Deine arme Freundin! Das ist ja fies. Ja, die Aussagen kann ich auch nur schwer anders als in die Kategorie "uncool" einordnen. Ich weiß nur noch nicht, ob ich das Gesamtpaket blöd genug für einen Wechsel finde.
Ich würde ohne zu zögern mich für die Hebamme und deren kooperierenden Ärzten entscheiden. Sie waren das wichtigste bei meiner Geburt, der Arzt eigentlich nur ein ungeduldiger Klotz am Bein. Zudem finde ich seine Einstellung, deine Hebamme abzulehnen unmöglich.
Die Hebamme ist keine Beleghebamme, zur Geburt sind daher weder sie noch der Arzt dabei.
Ich hatte nie eine Nachsorge und brauchte auch nie eine Hebamme nach den Geburten, aber den Arzt würde ich, wenn mir eine Hebamme für die Nachsorge wichtig wäre, unter diesen Umständen wechseln. Ich finde seine Äußerungen einfach sehr unsympathisch.
Krass! Wie cool, dass es bei dir in Eigenregie geklappt hat und danke für deine Meinung.
Was war denn überhaupt seine Begründung dafür, dass er die Vorsorge nicht splitten möchte?


Die Frage ist auch, ob er dir wirklich garantieren kann, dass die anderen Hebis dich noch aufnehmen. Oft sind sie ja überbelegt und können niemanden mehr aufnehmen, wenn man sich nicht sehr früh in der SS meldet.
Die Beweggründe wurden nicht genauer genannt. Bei mir blieb lediglich hängen, dass er seine Betreuung als "besser" betrachtet.
Das würde ich vorher definitiv mit den Hebammen klären. Da sich bisher aber ohnehin noch niemand bei mir gemeldet hat, könnte ich mir auch vorstellen, dass die Option gerade dahinschwimmt. Im Moment warte ich aber noch auf die Blutergebnisse des Ersttrimesterscreenings und hoffe, dass ich ohne erneut dort zu nerven bei der Gelegenheit einfach mal fragen kann, wie's denn mit den Hebammen nun aussieht.
Daher weiß ich jetzt nicht, ob deiner da echt so ne Besonderheit ist.
Vermutlich nicht. Ich hatte nur noch nie einen Notfall und hab mich beim letzten Mal brav online angemeldet. Ein Anruf hätte es wahrscheinlich auch getan...
Was hat denn das eine mit dem anderen zu tuen?
Der Arzt kann doch deswegen nicht weniger abrechen.
Das hat er mir ja leider nicht genau verraten...
Bei einer normallaufenden Schwangerschaft ist eine Hebamme völlig ausreichend. Hat man aber medizinische Probleme und benötigt Medikamente oder das Baby ein engmaschige Kontrolle durch Ultraschall, dann braucht man den Arzt.
In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich eine Praxis die mit einer Hebamme kooperierte. Das war praktisch, weil sie die Daten in die gleiche Akte eingetragen hatte. In der zweiten hatte ich nur eine Ärztin.
Du hast das bestimmt eh so gemeint, aber die Ultraschalluntersuchungen (in meinem Fall inkl. ETS und geplanter Feindiagnostik) finden ja ohnehin beim Arzt statt. Die Kooperation ist natürlich super, unkomplizierter geht's wohl kaum.
Ich war ja in der letzten Schwangerschaft zumindest in der ersten Hälfte alle 2 Wochen abwechselnd bei meiner Hebamme und bei meinem FA, so dass ich wöchentlich bei jemandem war. Mit der Abrechnung hatte keiner der beiden ein Problem (weiß aber nicht, ob das an der Risikoschwangerschaft lag).
Wöchentliche Termine sind aber schon eine super engmaschige Überwachung, das ist laut dem Plan, den ich erhalten habe, bei mir überhaupt nicht vorgesehen. Ich würde auch vermuten, dass das bestimmt im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko stand.
Ich war alle 2 Wochen beim Arzt und alle 2 Wochen bei der Hebamme, war auch kein Problem.

Die Art und Weise ist aber hier natürlich echt blöd. Kann man den Arzt denn in der Schwangerschaft einfach wechseln? Ich dachte, das ginge eh nicht.
Magst du erzählen, ob es sich bei dir um eine Risikoschwangerschaft handelte?
Da ich privat krankenversichert bin, kann ich jederzeit wechseln. Ich habe von den Vorteilen echt noch nie Gebrauch gemacht, aber hier würde ich's notfalls tun.
Man kann zu jedem neuen Quartal wechseln, weil der Arzt irgendeine Pauschale für Vorsorge pro Quartal abrechnet. Aber ich glaube, wenn man dem neuen Arzt die Vorsorge privat bezahlt, geht es auch mittendrin. Müsste man nachfragen.
So hab ich's auch gefunden: Gesetzlich zum Quartal, privat isses egal.
Ich würde da auch Vor- und Nachsorge ganz klar trennen!

Zusatzgedanke zu deinem aktuellen Frauenarzt und dem möglichen neuen Frauenarzt:
Ich finde, dass ein Frauenarzt schon ein bisschen auf dich eingehen sollte und es sollte ihm auch deine Gesundheit am Herzen liegen. Ein bisschen rumgeblaffe lässt halt, wie du schon geschrieben hast, das Vertrauen auf der Strecke liegen. Nicht gut.
Einen anderen Frauenarzt zu besuchen ist dir weder verboten, noch führt es gleich dazu, dass du zu diesem wechseln musst. Mach doch einen Termin da, informiere dich online und guck ob das für dich passen könnte und entscheide dann erst.
Das Gefühl "verbrannte Erde" zu hinterlassen, wenn man den Arzt wechselt ist jedenfalls kein gutes Anzeichen und kein gutes Arzt-Patientenverhältnis.
Ich würde Vor- und Nachsorge auch gern trennen :upsidedown: Mein Gefühl passt gut zu deinem, in einer ideal gesundheitsversorgten Welt würde ich die Vorsorge beim Arzt machen lassen, zum Ende hin vielleicht einen Termin mit der Hebamme und dann eben für die Nachsorge die Leistungen einer Hebamme in Anspruch nehmen. Nur: Die Option habe ich leider nicht.
Nee, das Arzt-Patientenverhältnis ist gerade auch nicht gut. Aber ich bin ja nicht mit ihm verheiratet und sehe die Sache dafür eigentlich viel zu emotional. Ich weiß also nicht, welchen Anteil er an meiner Wahrnehmung trägt.
Die Idee, sich den potentiellen neuen Arzt mal anzugucken, finde ich ganz charmant. Ich weiß nur nicht, ob mir das nicht etwas peinlich ist, dessen Zeit für einen "hallo"-Termin zu vergeuden.

Edit: Oh, die neuen Beiträge wurden mir ja noch gar nicht angezeigt. Sorry! Ergänzung folgt.
 
K
Benutzer166918  (35) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #25
Sie kann aber bei der derzeitigen Hebamme Vor und Nachsorge nicht trennen, weil sie ihr gesagt hat, dass sich dIe Betreuung für sie nur lohnt, wenn sie auch einen Teil der Vorsorge abrechnen kann. Das ist ja genau der Anlass des Threads. Bei anderen Hebammen könnte das möglich sein, aber sie weiß halt nicht, ob sie da noch nen Platz bekommt und ob da die Chemie stimmt.
Yep, so isses. Und genau mit der fehlenden Unterstützung habe ich (Jammerlappin, die ich bin) so meine Schwierigkeiten.
Was ich damit sagen möchte, es gibt durchaus Ärzte, die Hebammen zu schätzen wissen und sogar freiwillig/gezielt mit ihnen zusammen arbeiten.
Ja! Und die Ironie des Schicksals ist, dass "meine" Arztpraxis sich gerade nach genau so einer Hebamme umsieht - das ist die Dame, der meine Kontaktdaten gegeben werden sollten. Wären sie damit schneller gewesen, hätte ich wahrscheinlich direkt zugesagt, sofern die Frau nicht ganz seltsam ist.
Deswegen habe ich ja auch ausdrücklich dazu geschrieben, dass das mein / unser Weg ist / war.
Mir ging es hauptsächlich darum, dass sich die TS überlegt was sie genau will und sich dann die Optionen die sie hat überlegt. Andersrum geht nicht.
Die Optionen liegen auf der Hand und ich bin einigermaßen flexibel. Nichts davon passt genau zu meinen Vorstellungen: Entweder ich habe meine Wunschhebamme und "verliere" dafür einen Arzt, mit dem ich bis zum letzten Gespräch ganz glücklich war, oder ich habe mglw. keine Hebamme.
 
G
Benutzer Gast
  • #26
Magst du erzählen, ob es sich bei dir um eine Risikoschwangerschaft handelte?
Nein, war keine Risikoschwangerschaft, aber meine Vorgeschichte war nicht ganz einfach (Fehlgeburt und dann schwere gesundheitliche Komplikationen durch Entartung von Plazentaresten und anschließender Chemo), weshalb es mir wichtig war, im Ultraschall immer zu sehen, ob die Plazenta normal wächst etc.

Deine Situation ist echt nicht leicht, ohne Hebamme im Wochenbett ist schon echt doof als Erstgebärende. Ich wollte meine auch nur fürs Wochenbett, hab aber die Vorsorge eben gesplittet, weil sie es auch anders nicht gemacht hätte. Das fand ich dann ok.

Da man aber ja eh nur alle 4 Wochen regulär beim Gyn ist, wusste meine FÄ gar nicht, dass ich eben auch bei der Hebamme bin. Ich bin nicht privat versichert, vielleicht ginge das bei dir ja eh mit der "besseren" Versicherung? Hatte mich da auch gewundert, dass das geht, weil ich es von Freundinnen eben im 4 Wochen Abstand kannte.
 
Schattenkind
Benutzer150734  Verbringt hier viel Zeit
  • #27
Ich hatte die Vorsorge zwischen Hebamme und Frauenarzt geteilt, immer abwechselnd im normalen 4 Wochenrhythmus, und würde es auch nur noch so machen.
Dass man sich bei einem Arzt besser überwacht fühlt verstehe ich zwar in der Theorie, in der Praxis macht es meiner Meinung nach aber keinen Unterschied, wenn in der Schwangerschaft eh nur die üblichen drei Ultraschalltermine gemacht werden. Zu denen geht man natürlich zum Arzt, aber wenn eh kein Ultraschall stattfindet, fühle ich mich bei der Hebamme besser betreut, die selbstverständlich immer die Herztöne überprüft hat.

Und abgesehen davon ist es das Recht einer schwangeren Frau selbst zu entscheiden wie sie die Vorsorge aufteilen möchte. Abrechnungsprobleme dürfte es eigentlich auch nicht geben.
Ich finde es absolut daneben wieviele Frauenärzte da Druck ausüben und ihre Betreuung an Bedingungen knüpfen.

Ich würde also definitiv den Arzt wechseln, wenn er dich vor die Wahl stellt, aber letztlich musst du dir natürlich überlegen was dir wichtiger ist
 
Vianne
Benutzer151786  (39) Sehr bekannt hier
  • #28
K Kokosmilch Was ich nicht so ganz verstehe: Dein jetziger Arzt hat dir angeboten, dir eine Hebamme nur für die Nachsorge zu vermitteln und deine jetzige Hebamme hat dir angeboten, dir eine andere Praxis zu vermitteln, die dich auch aufnehmen würde. Das wären doch beides genau die Kombinationen, die du dir wünschen würdest, oder? Klar, du hättest gerne den jetzigen Arzt und die jetzige Hebamme, aber das scheint wohl in der Kombi nun mal nicht zu gehen. Inwiefern die Alternativen jetzt aber "zwei blöde Optionen" sein sollen, kann ich jedenfalls derzeit noch nicht erkennen.

Wenn du den jetzigen Arzt grundsätzlich gut findest und aufgrund der genannten Punkte eigentlich ungern wechseln möchtest, wäre es eine Idee, den Kontakt zu "dessen" Nachsorge-Hebamme herzustellen und mal zu schauen, wie das klickt? Vielleicht passt es ja ähnlich gut wie mit der ersten Hebamme. Übrigens, dass sich die Hebammen dieser Praxis gegenseitig vertreten, ist natürlich toll, aber auch unter "einzelnen" Hebammen häufig der Fall. Ich hatte insgesamt Kontakt zu vier oder fünf Hebammen, alle einzeln/freiberuflich tätig und zumindest diese paar Hebammen hatten immer mindestens eine der anderen einzelnen Hebammen als ausgewiesene Vertretung. Und falls nicht und wirklich alle Stricke reißen, gibt es vielleicht auch bei euch im Ballungsgebiet eine Anlaufstelle für Mütter, die keine Hebamme gefunden haben? Hier gibt es z.B. Wochenbettsprechstunden in Familienzentren oder Hebammenpraxen.

Ansonsten habe ich übrigens auch mal während einer Schwangerschaft eine neue Praxis "ausprobiert", war nicht zufrieden und bin wieder zurück. Ich würde mir halt einen plausiblen Grund einfallen lassen, geringere Entfernung oder so, und nicht direkt sagen, dass du nur mal gucken wolltest, ob die anderen besser sind (also für den Fall des Zurückwechselns, meine ich). :zwinker:

Unterm Strich finde ich die Aussagen deines Arztes auch sehr unsympathisch und ICH würde nach deinen Schilderungen gefühlsmäßig wohl zu der anderen Praxis wechseln - wenn die Hebammenpraxis so top ist, werden die wohl kaum mit einer grottigen Arztpraxis kooperieren. Und wie hier schon gesagt wurde, auch ausgebuchte Ärzte schieben einen immer irgendwo dazwischen, wenn man ein akutes und ernstes Problem hat.

Lass doch einfach mal alles parallel laufen, wenn das zeitlich noch hinhaut, also man soll dir die Nachsorge-Hebamme vermitteln und gleichzeitig guckst du dir die andere Praxis mal an. Ja, ist zwar vielleicht nicht ganz so nett, dann jemandem absagen zu müssen, aber die machen das alle beruflich und wir Schwangeren machen das privat und sind entsprechend emotionaler beteiligt. Das wird dir nun keiner nachhaltig übel nehmen und selbst wenn, der Kontakt ist ja dann beendet.
 
A
Benutzer207039  (45) Ist noch neu hier
  • #29
Ich finde das etwas zu harsch.

Ich muss sagen, dass ich aus haftungsrechtlicher Sicht durchaus Ärzte verstehen kann, die das so handhaben. Es ist nun einmal so, dass man als Mediziner häufig - nicht immer - doch schon eher auf der rationalen und naturwissenschaftlichen Seite der Dinge steht. Gerade auch Frauenärzte und -ärztinnen, die gute Geräte haben, viele Untersuchungen anordnen, vom Typ her eher pragmatisch sind, Impfungen empfehlen usw. - das sind meist auch die, die sich gegen die gemeinsame Betreuung mit Hebammen aussprechen.

Demgegenüber gibt es eben auch viele Hebammen mit eher "esoterischen" Ideen, Homoöpathie und "medizinferneren" Ansätzen, die viele Probleme mit Zuversicht und Hausmitteln auflösen möchten. Meine eigenen Hebammen waren auch so, obwohl ich sie gut und fähig fand - aber die zweite war dann am Ende doch gegen viele Impfungen, hatte eine recht eigene Meinung zu Corona, hatte bei vielen Problemen alternative Ansätze. Sie war gut, ja, aber sie war eben das Gegenteil von meiner Frauenärztin und z.B. dem, was ich in der Pränataldiagnostik gesehen habe.

Für mich war die Kombi gut, aber für medizinische Fragestellungen war für mich meine Ärztin die erste Anlaufstelle.

Bei meiner ersten Schwangerschaft wollte ich auch Vorsorgen zwischen den Geburtshaus-Hebammen und meiner Frauenärztin splitten. Meine damalige Frauenärztin wollte das nicht, auch aus Gründen der Haftung. Sie wollte sich nicht irgendein Risiko mit einer Hebamme teilen und mich am Ende mehrere Wochen am Stück nicht sehen - also doppelt so viele Wochen, wie vorgesehen. Am Ende muss man auch sagen, dass meine Frauenärztin die Fehlbildung unserer Tochter im Ultraschall entdeckte, zu einem Zeitpunkt, an dem das die meisten Ärzte nicht entdecken (und Hebammen mangels Ultraschall schon gar nicht :zwinker:) und dafür bin ich ihr bis heute dankbar, da wir lange Zeit hatten, uns auf die Zeit nach der Geburt und die Behandlung mental und organisatorisch einzustellen.

Die Hebammen im Geburtshaus waren dann auch häufiger verstimmt, wenn sie Vorsorgen nicht abrechnen konnten, weil sie schon stattgefunden haben. Teils habe ich dann die Abstände beim Frauenarzt auch mal weiter auseinander gelegt oder Termine abgesagt - und einen von den Hebammen dazwischengeschoben. Man muss halt schauen, dass beide Seiten ihre Termine auch abrechnen können, teilweise können die sonst Ärger mit der Krankenkasse kriegen.

Rückblickend muss ich sagen, dass ich es auch blöd fand, dass die Hebammen bei mir da Druck aufgebaut haben und immer betonten, wie sehr es doch MEINE Entscheidung ist, wo ich hingehe - dass ich aber auch zur Ärztin gehen möchte, da die eben gut ist, war dann eben als Entscheidung auch nicht erwünscht. Sehr vieles wurde aber auch mit: "Du bist eine starke Frau, hab Vertrauen" gelöst - und das reicht mir Kopfmensch eben nicht, ich brauche dann teilweise mehr.

In der zweiten Schwangerschaft habe ich meine Hebamme auch schon vorher gesehen, sie hat das dann häufig als Beratungstermine abgerechnet und nicht als Vorsorge. Da muss man sehen, was geht. Meine Vorsorgen habe ich trotzdem bei der Frauenärztin gemacht und fand das wegen häufiger ungeklärter Blutungen auch besser so. Meine Hebamme predigte stets was von "Vertrauen in meinen Körper", aber zu schauen, wo eine Blutung herkommt und ob es dem Baby gut geht, ist dann - je nachdem, was man für ein Typ ist - eben doch ggf. besser. :zwinker:

Wenn man das Thema "geteilte Vorsorge von Frauenarzt und Hebamme" mal googelt, kann man viel finden - und auch Stellungnahmen von Rechtsanwälten, die Ärzten davon abraten. Ich kann daher verstehen, dass es Ärzte gibt, die das nicht wollen. Man muss sich nur mal vorstellen, dass eine Vorsorge beim Arzt bei der Hebamme stattfindet und beim nächsten Schall rauskommt, dass die Plazenta nicht richtig versorgt ist oder irgendwas verkalkt ist und das Baby zu klein ist - dann wird der Arzt sich denken, "Wär man mal eher gekommen!". Das möchte der Arzt eben vermeiden - verstehen kann ich es.

Das heißt übrigens nicht, dass ich total versessen auf Gerätemedizin bin oder kein Vertrauen in Hebammen habe. Im Gegenteil. Aber ich verstehe eben, dass Arztpraxen die Verantwortung nicht splitten wollen.

Dass dein Arzt elitär daherredet und kein Vertrauen in Leute ohne akademische Ausbildung hat, ist natürlich unsympathisch. Das hat man ja leider häufig, auch gegenüber Physiotherapeuten usw. Gaaanz unberechtigt finde ich es aber - je nach Hebamme - nicht. In Deutschland wird es ja jetzt teilweise zur akademischen Ausbildung und wird dann sicherlich auch vertiefter. Bei dem, was ich hier im Forum schon an Hebammenaussagen gelesen habe, ist es sicher aber auch keine schlechte Idee. Für mich ist es mit den Hebammen wie mit manchen Heilberufen - es gibt sehr fähige, es gibt aber auch Durchgeknallte. Und als Arzt weiß man dann nicht, welche Sorte sich die eigene Patientin ausgesucht hat.
Vertraue deinem Instinkt bis zuletzt,
auch wenn du dafür keinen Grund nennen kannst.
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #30
K
Benutzer166918  (35) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #31
Ich glaube 11 Monate danach ist das Kind schon in den Brunnen gefallen :tentakel:
... bzw. aus dem Brunnen heraus :grin:
Falls es jemanden interessiert: Ich habe mich damals für den Arzt entschieden, habe über diesen eine (sehr nette) Hebamme vermittelt bekommen und war sehr, sehr, sehr zufrieden mit der Entscheidung. Während der Schwangerschaft sind diverse Komplikationen aufgetreten, bei denen eine Hebamme nicht hätte helfen können. Fazit: Dem Kind geht's prima, die Mutter ist glücklich, es ist alles gut geendet :smile:
 
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