• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Hatt(e) jemand eine Beziehung zu einem Borderliner?

Lando32
Benutzer181627  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo hallo. Ich bräuchte mal dringend eure Hilfe denn bei meiner Lebensgefährtin hatt man jetzt festgestellt das sie eine Borderline Störung hatt. Zudem habe ich wie in dem anderen Gespräch schon erwähnt festgestellt dass die mir seit drei Monaten fremdgeht und jetzt brauche ich mich nicht mehr wundern warum es das letzte Jahr so schlecht lieft ich weiß nicht vielleicht könnte mir jemand Helfen der selber Erfahrung mit Borderlinern hat oder selber Borderliner ist und das vielleicht doch noch zu verstehen vielen Dank.
 
SauerMachtLustig
Benutzer122781  Planet-Liebe ist Startseite
  • #2
ich weiß, das willst du vermutlich nicht hören, aber nimm die beine in die hand und lauf.
beziehungen mit borderlinern sind leider zu 99% toxisch, da sich diese störung sehr direkt auf die beziehung auswirkt.
 
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #3
ich kann @fraubukowski nur zustimmen. Ich hab von aussen einen Freund begleitet, der in einer solchen Beziehung war und es ist sehr sehr fordernd. solltest Du Dich super gut abgrenzen können, dann kann es gut gehen. Aber es ist wird bestimmt "keine normale" Beziehung, sondern halt immer von der Krankheit geprägt sein.
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #4
ich weiß, das willst du vermutlich nicht hören, aber nimm die beine in die hand und lauf.
beziehungen mit borderlinern sind leider zu 99% toxisch, da sich diese störung sehr direkt auf die beziehung auswirkt.
Ganz so pauschal darf man das eigentlich nicht sagen.
Borderline ist nicht gleich Borderline.
Die Symptomatik von BPS ist doch recht vielfältig und die jeweilige Ausprägung ist bei jedem Erkrankten ganz individuell.

Wichtig wäre aber ob die Betroffene Person denn entsprechende Hilfe in Anspruch nimmt. Arbeitet sie aktiv an ihrer BPS und den auftretenden Symptomen?

Eine Beziehung mit einem Borderliner kann auch sehr gut funktionieren, wenn beide sich bemühen. Der Betroffene darum, die Krankheit zu behandeln und unter Kontrolle zu bringen.
Der nicht betroffene Part kann sich zudem mit dem Thema näher auseinandersetzen. Versteht man die Krankheit, versteht man auch die Gefühle und Handlungen des anderen besser.

Was ich sagen will, dass man bei deiner Freundin BPS diagnostiziert hat muss nicht das Ende der Beziehung bedeuten, auch nicht, dass die Beziehung immer mies laufen/bleiben wird.
Was das Fremdgehen betrifft, das ist nochmal ein anderes Thema. Dabei musst du selbst entscheiden, was das für Konsequenzen für die Beziehung haben soll.
 
Federleicht
Benutzer169922  Meistens hier zu finden
  • #5
Ich habe gerade echt überlegt, aber möchte mich hier mal als selbst Betroffene zu Wort melden.

Also zum Einen finde ich es doch recht diskriminierend und bin darüber enttäuscht, wie hier teilweise über die Betroffenen geredet wird.
Borderline ist nicht gleich Borderline. Es gibt so viele verschiedene Symptome und nicht jede Person hat die gleichen und auch wenn nicht in der gleichen Ausprägung.

Ich selbst führe seit Jahren eine Beziehung, die natürlich gute aber auch schlechte Teile hat. Aber grundsätzlich hat das nix mit der BPS zu tun.
Ich selbst habe eine DBT Therapie gemacht und weiß mit der Erkrankung umzugehen. Es gibt Phasen, bei denen leide ich mehr dran und Phasen, da ist es weniger.
Dass unsere Beziehung toxisch sein soll, kann ich zu keinem Zeitpunkt so unterstreichen. Klar gibt es mit Sicherheit auch andere Betroffene, bei denen eine Beziehung so verläuft, aber ich will damit sagen, dass das nicht die Regel ist.

Und Fremdgehen kann auch in einer "normalen" Beziehung passieren, das hat mMn nichts mit Borderline zu tun.

Wichtig ist, über diese Themen zu sprechen. Beide Seiten sollten das Gefühl haben ernst genommen und unterstützt zu werden. Beide Personen auf der gleichen Ebene.
 
Ali Mente
Benutzer115625  Beiträge füllen Bücher
  • #6
Eine Beziehung mit einem Borderliner kann auch sehr gut funktionieren
Das halte ich für eine sehr gewagte These, da BPS sich ja im Kern gerade dadurch auszeichnet, dass den Betroffenen kein normales Sozialverhalten möglich ist oder zumindest stark erschwert.

Es kann sicher funktionieren, aber mit einer Beziehung in der eine gegenseitige Verlässlichkeit besteht hat das dann wenig zu tun. Es kommt natürlich darauf an, wie man eine „sehr gut funktionierende Beziehung“ definiert.
 
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Nein und es wäre für mich auch direkt in Ausschlusskriterium, aus den von SauerMachtLustig SauerMachtLustig genannten Gründen.

Ob das diskriminierend ist oder nicht ist mir ehrlich gesagt wurscht, da geht der Selbstschutz meilenweit vor der political correctness.
 
Jodie
Benutzer181305  (21) Benutzer gesperrt
  • #8
ich weiß, das willst du vermutlich nicht hören, aber nimm die beine in die hand und lauf.
Dieser Satz wird allen gesagt die mir zu nahe kommen und jedes mal raste ich aus wenn ich den höre. Einfach nur schwachsinn. Wenn man mit mir, oder der Person die es auch hat richtig umgeht, dann kann es funktionieren.
 
Federleicht
Benutzer169922  Meistens hier zu finden
  • #9
Ob das diskriminierend ist oder nicht ist mir ehrlich gesagt wurscht, da geht der Selbstschutz meilenweit vor der political correctness

Du streichst damit aber alle über einen Kamm. Was mMn nicht so einfach zu tun ist.
Das wäre dann wie wenn ich sage, alle Menschen mit schwarzen Haaren sind untreu oder alle Menschen mit Depressionen bringen sich um und und und..

Ich finde so Pauschalaussagen absolut nicht angebracht, egal in welcher Hinsicht oder in welchem Kontext.
 
Paulebaer1979
Benutzer152594  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Führe seit 4,5 Jahren eine glückliche Beziehungsweise mit einer Frau, die diese Diagnose mal bekommen hat.
Ist halt ein sehr grob gefasster Bereich.
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #11
Das halte ich für eine sehr gewagte These, da BPS sich ja im Kern gerade dadurch auszeichnet, dass den Betroffenen kein normales Sozialverhalten möglich ist oder zumindest stark erschwert.
Das ist das wohl Ergebnis, wenn man BPS googelt und denkt dass man jetzt alles über die Erkrankung weiß.
Aber dass hinter der Erkrankung auch ein Individuum steckt, wird dabei völlig außer Acht gelassen.

Ich denke Federleicht Federleicht hat das hier schon sehr schön erklärt.

Und ich nehme mir jetzt einfach mal heraus zu behaupten, dass ich selbst gerade aufgrund der mit BPS einhergehenden Symptomatik eine sehr verlässlichere Partnerin bin als manch eine/r der/die nicht "krank" ist.

Ganz ganz traurig in was für eine Schublade man sofort gesteckt wird. Und das von Menschen, die eigentlich gar keine Ahnung haben, wie es ist mit dieser Krankheit zu leben bzw. sich mit dem Thema nur oberflächlich befassen und nur die Vorurteile kennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
SauerMachtLustig
Benutzer122781  Planet-Liebe ist Startseite
  • #12
Und das von Menschen, die eigentlich gar keine Ahnung haben, wie es ist mit dieser Krankheit zu leben bzw. sich mit dem Thema nur oberflächlich befassen und nur die Vorurteile kennen.
nette unterstellungen.
meine meinung habe ich mir sicher nicht ergoogelt, sondern beruht auf meiner erfahrung mit einigen borderline erkrankten und wie bereits gesagt wurde sind schwierige beziehungen dieser störung immanent.
ich persönlich finde auch, die reaktionen hier sprechen schon für sich.
 
fatladythinks
Benutzer161079  (29) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Hey, ich habs hier schon öfters erwähnt. Aber ich bin selbst von Borderline betroffen, habe die Diagnose vor 3 Jahren erhalten. Und gehe zur klassischen Psychotherapie und Verhaltens Therapie. Und habe schon deutlich Fortschritte gemacht, habe mich auch persönlich etwas verändert. Klar, habe ich manchmal noch meine Episoden und Stimmungsschwankungen. Aber ich arbeite daran, auch wenns manchmal hart ist. Weil ich mich jetzt mehr mit mich selbst auseinandersetzen muss. Aber ich würde mich als Beziehungsfähig bezeichnen :thumbsup:

Auch wenn Borderliner hinterher gerufen wird, dass sie eine sprunghafte Sexualität bzw Beziehungsdrang haben. Trotzdem würde ich nie aus einer Episode heraus, meinem Mann fremdgehen. Weißt du was ich damit sagen möchte? Man sollte in dieser Situation, nicht die Krankheit auf das Fremd gehen schieben. Eventuell gibt es da eher andere Motive z. B Unzufriedenheit in der Beziehung
 
B
Benutzer174589  (36) Sehr bekannt hier
  • #14
Für mich wäre es definitiv ein Grund zu laufen. Es gibt sicher Menschen, die mit dieser Erkrankung ganz gut umgehen können oder sich irgendwie damit arrangieren.

Persönlich bin ich dafür zu egoistisch, um mich da in der Ausgestaltung einer Beziehung ausbremsen zu lassen oder Kompromisse einzugehen, es passt schlicht nicht zu meiner Persönlichkeit.

Inzwischen hab ich in verschiedensten Situationen in meinem Leben festgestellt, dass ich so gut wie gar nicht in der Lage bin mit Borderlinern umzugehen. Zumindest nicht mit welchen, die keine guten Strategien fahren oder in akuten Phasen stecken.
Selbst in der Arbeit komm ich nicht damit zurecht und gebe diese Menschen, sobald ich merke, dass es in die Richtung geht an Kolleg*innen oder in die freie Wildbahn ab, weil ich damit so dermaßen gar nicht klar komme, dass ich mich hinterher hundeelend, leer gesaugt und jeglicher körperlicher und seelischer Ressourcen beraubt fühle. Sprich, es geht mir beschissen.

Harte Worte, aber auch kein leichtes Brot für mich, wenn ich in die Situation geraten bin.
Das ist kein Angriff auf Betroffene , sondern lediglich die Feststellung, dass Menschen unterschiedliche Grenzen haben und unterschiedlich sensibel sind.

Jeder hat andere Antennen und andere Strategien, egal ob man sich psychisch gesund oder krank fühlt /ist /wähnt. Manchmal stimmt die "Chemie" zwischen Menschen nicht, ohne jegliche Diagnosen. Manchmal fehlt etwas, was man nicht benennen kann und manchmal kann man es benennen, aber keiner "Diagnose" zuordnen.

Es hat auch nichts mit Diskriminierung oder andersrum political correctness zu tun, wenn man keine Beziehung mit entsprechenden Menschen eingehen möchte. Ich möchte auch mit dem Nachbarn von zwei drüber keine Beziehung.
Kriterien für Beziehungen sind in jedem vorhanden, die wenigsten sind wahllos auf Partnersuche.

Lando32 Lando32 , es ist an dir, für dich zu schauen, wie es dir damit geht. Wie ist es dir das letzte Jahr gegangen, unabhängig von ihrer Erkrankung?
Du darfst jetzt nicht den Fehler machen und ihre Diagnose über alles stellen, was schief gelaufen ist. Das ist keine (!) Entschuldigung. Eine Krankheit ist kein Berechtigungsschein über die Gefühle anderer Menschen mit dem Mähdrescher zu rasen.

Du darfst es aber im Hinterkopf haben. Und du darfst darüber nachdenken, wo deine Grenzen liegen und wie weit du bereit bist zu gehen um diese Beziehung zu "retten" oder neu zu erfinden. Denn jetzt liegt ein Haufen Arbeit vor euch, in dem du aber nicht verloren gehen darfst.
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #15
nette unterstellungen.
meine meinung habe ich mir sicher nicht ergoogelt, sondern beruht auf meiner erfahrung mit einigen borderline erkrankten und wie bereits gesagt wurde sind schwierige beziehungen dieser störung immanent.
ich persönlich finde auch, die reaktionen hier sprechen schon für sich.
Mag ja sein, dass du und andere auch schon persönliche Erfahrungen damit gemacht haben die nicht so toll waren. Das ist dann eben Pech.
Nun ich und sicher viele andere Menschen haben aber auch schon negative Erfahrungen gesammelt mit Nicht-Borderlinern. Das ist nun mal der Lauf des Lebens. Deswegen verurteile ich aber nicht vornherein alle, die in irgendeinem weitläufigen Zusammenhang mit meinen negativ Erfahrungen stehen.
Die Reaktionen auf gewisse Aussagen hier, sind auch vollkommen angemessen. Wenn man so massiv über einen Kamm geschert und vorverurteilt wird kann man doch nicht einfach Stumm bleiben.

Meine erste BPS Diagnose wurde vor rund 19 Jahren gestellt und seit dem habe ich viele Episoden durchlebt. Ja da gab es verstärkte Phasen, in denen es sicher nicht leicht war, weder für mich noch für mein Umfeld. Aber ich habe seit dem auch sehr viel an mir gearbeitet, zum Teil mit psychologischer Unterstützung, zum Teil aus eigener Kraft. Habe in dieser Zeit trotzdem langjährige Beziehungen geführt und habe sehr enge Freundschaften. Ebenso ein "normales Sozialverhalten", was auch immer das bedeutet. Das ist ja auch ein sehr individueller Begriff.
Ich bin nun seit mehr als 10 Jahren weitesgehend "Symptomlos".
Ich bin ein ganz normaler Mensch mit Stärken und Schwächen, wie jeder andere sie auch hat und es liegt immer auch mit am Gegenüber, wie man mit solchen Eigenschaften umgehen kann, egal ob da eine Diagnose dahinter steht oder nicht.
Hätte man bei mir niemals BPS diagnostiziert würde man vermutlich denken, so ist halt ihre Art und die einen können damit umgehen und mögen mich dennoch und die anderen eben nicht.
Und das BPS beeinflusst auch keineswegs meine Treue in einer Partnerschaft, da ich persönlich sehr viel Wert auf Treue und Verlässlichkeit lege, kann mein Partner selbiges in gleichem Maße auch von mir erwarten.
 
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B
Benutzer174589  (36) Sehr bekannt hier
  • #56
Und du bist dir sicher, dass du nicht Borderline mit Narzissmus verwechselst?

Narzissten funktionieren ganz anders. Die empfinde ich zum Beispiel als relativ plump. Da kann ich schnell dicht machen und mich schützen.
Eine Beziehung zu einem Narzissten würde ich tatsächlich trotzdem ebenso ungesehen ablehnen,wenn ich um Rat gefragt werde.

Ich weiß inzwischen, worauf ich reagiere und kann das einordnen. Sind auch nicht ausschließlich Borderliner. Allerdings erfüllen die in aller Regelmäßigkeit die genannten Kriterien.

Und wie krass die betroffenen bisher waren, die ich kennengelernt hab, welcher Typ, keine Ahnung, aber es sind immer wiederkehrende Verhaltensweisen an denen ich inzwischen zum Glück recht schnell erkenne "Stopp, keinen Schritt weiter".

Es bringt auch nicht jeder alles mit, natürlich nicht, vielleicht gab es sogar mal wen dazwischen, wo ich es nicht gemerkt habe, aber bisher hat sich meine Vermutung doch früher oder später bestätigt in die eine Richtung, "Okay, da sitzt ein Borderliner vor mir, vielleicht klappt es trotzdem, nein klappt nicht" oder in die andere, "irgendwas stimmt hier nicht, mir geht es schlecht, ich werde wütend oder kraftlos, oder, oder, ups, Borderliner".

Ganz klar bin ich da empfindlich, ich überstehe mit diesen Personen nichtmal zwanzig Minuten in der Arbeit. Aber anderen Menschen geht es da auch nicht anders, wenn auch vielleicht über einen längeren Zeitraum. Das hab ich gesehen, gehört, erlebt. Ist ja jetzt nicht das erste Mal, dass ich mich darüber austausche.

Die Krankheit ist nunmal wie sie ist. Da braucht man nichts beschönigen oder romantisieren. Ist auch für Betroffene nicht toll, ist mir auch klar, die können nichts dafür, es geht mir nicht darum jemanden zu bashen. Aber ein bisschen realistisch muss man einfach sein, egal von welchem Standpunkt aus. Und da ist eine Person mit Borderline Syndrom halt nicht das Nonplusultra in einer Beziehung. Genauso wenig wie Narzissten, genauso wenig wie Suchtkranke, genauso wenig wie jemand mit einer bipolaren Störung.

Alle Krankheitsbilder für sich mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und Ausprägungen, erschweren eben den zwischenmenschlichen Umgang und erfordern Dinge, die nicht jeder bringen kann und möchte.
So wie mit allen Dingen. Denn hier schließt sich wieder der Kreis, niemand sucht wahllos nach "Hauptsache Beziehung".
 
K
Benutzer166918  (35) Meistens hier zu finden
  • #57
Eine Beziehung hatte ich noch nie zu einem Borderliner, dafür hat eine enge Freundin von mir seit ihrer Jugend diverse Diagnosen bekommen (der Start war eine Essstörung, gegen die sie noch immer kämpft), darunter auch Borderline. Die Freundschaft ist phasenweise sehr, sehr anstrengend und ich gehe mit der Freundin anders um, als mit anderen Freunden. Ich achte beim Kontakt mehr darauf, dass ich gerade nicht selbst gestresst bin, weil ich in solchen Momenten mit ihren Bedürfnissen schlechter umgehen kann und ihre Schwierigkeiten mich dann gedanklich mehr einspannen. Um mich richtig abgrenzen zu können, muss ich selbst total ausgeglichen sein. Meistens bin ich das, in stressigen Phasen will ich das Risiko aber nicht eingehen. Natürlich darf sie mich auch dann nachts um drei anrufen, aber dauerhaft würde ich das nicht aushalten können. Zum Glück ist das aber auch nicht nötig. Wir kennen uns seit vielen Jahren und ich habe sie schon in ganz unterschiedlicher Verfassung erlebt (und sie auch schon zur stationären Behandlung gebracht, weil man als Außenstehender sah, dass gerade gar nix mehr ging). Fazit: Nee. Meine Beziehung ist für mich ein Ruhepol, ein sicherer Ort. Mein Leben ist oft turbulent genug, dass ich das nicht auf alle Bereiche ausweiten möchte. Ich bin froh, dass mein Kerl (mittlerweile) super stabil ist. Psychische Erkrankungen kann er ohnehin nicht vorweisen, aber jeder von uns kennt wohl schlechte Phasen. Bei ihm waren die manchmal recht ausufernd und er hat mich da sehr in Anspruch genommen. Das noch extremer wäre für mich in einer Beziehung heute nicht mehr ok.

Hätte ich die freie Wahl, würde ich mich für unbelastete, glückliche, selbstständige, kreative, sympathische, offene, lustige, musikalische, reflektierte, empathische, freundliche... Menschen in meiner Umgebung entscheiden. Die Wahl habe ich aber nicht und brauche sie eigentlich auch gar nicht, weil eben die meisten von uns ihr Päckchen mit sich herumschleppen - und weil die meisten Päckchen für mich auch gar kein Problem sind. Deren Päckchen müssen halt zu meinem passen, dann läuft das schon. Getragen werden die Päckchen schließlich von Menschen, die ganz unterschiedlich sind und oft viele der Eigenschaften aufweisen, die ich so gerne mag. Manche davon passen so gut zu mir, dass sie zu Freunden werden. Andere eben nicht.

Und allen, die es hier so darstellen als ob Borderliner ein einziges Problem nd eine Belastung für ihr gesamtes Umfeld seien, denen wünsche ich nur, dass sie niemals selbst an einer psychischen Belastungsstörung, egal welcher Art, erkranken um niemals derartigen Unterstellungen ausgesetzt zu werden.
DAS finde ich total verständlich. Eine Belastung möchte wohl niemand dauerhaft für sein Umfeld darstellen. Dennoch kann es jedem aus vielerlei Gründen passieren, dass er dazu wird. Jegliche Eigenheit muss zum Gegenüber passen, auch Besonderheiten ohne ICD-10-Verortung können das Umfeld belasten. Ich finde es in Ordnung, das dann auch ohne Schuldzuweisung zu benennen. "Belastung" ist in meinen Augen dann eine sachliche Beschreibung der Auswirkungen, die ein Mensch bzw. dessen Verhalten oder Eigenschaften auf seine Umgebung (mich) haben. Damit klage ich niemanden an, sondern stelle fest - und verstehe natürlich, dass das für den Betroffenen keine schöne Information ist. Ändert aber nix daran, dass es nun mal so ist.

So individuell wie der Mensch selbst ist, ist auch seine Erkrankung/Störung und sollte dementsprechend auch nicht mit Verallgemeinerungen betrachtet werden.
Ich denke, das wird schon jedem klar sein. Wenn die Diagnose überhaupt keine Auswirkungen mehr auf deinen Alltag hat, würdest du für mich aber auch nicht so sehr unter dem Gesichtspunkt "Borderline" laufen. Ungefähr so, wie meine eine (körperliche) chronische Erkrankung: Medikamentös super unter Kontrolle, nur für Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten relevant. Sowas ist aus meiner Sicht aber nicht gemeint, wenn ich nach dem Leben mit einem Borderliner frage.
 
Theoderich
Benutzer107327  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #58
Statt der Grundsatzdiskussion über Persönlichkeitsstörungen, deren Therapie, Symptomatik und Bewertung etc. könnte man eher konkret dem TS antworten und da sehe ich exakt das gleich Fazit wie in seinem anderen Thema:

Eine Beziehung mit einer Frau, die über 3 Monate (!!) neben mir heimlich einen anderen hat und wenn das herauskommt nicht in der Lage ist eine Entscheidung für mich und eben gegen den anderen zu formulieren:
Nein, so eine Beziehung könnte und würde ich unter keinen Umständen führen, ganz gleich aus welchem Grund sie das tut. Da fehlt doch jegliche Basis. Wie stark man ihr das jetzt moralisch vorwerfen oder sie entschuldigen möchte, da sie ja diese Diagnose erhalten hat, da kann man ja trefflich diskutieren, aber es ändert doch nichts daran, dass ein Festhalten an der eh schon gescheiterten Beziehung dir nur schadet und keine Zukunft hat.

Off-Topic:

Borderline wird ja allgemein auch in 2 Typen unterteilt. Deine Aufzählung trifft eher auf den Impulsiven Borderline Typ zu.
Klugscheißerei am Rande:
Die emotional-instabile Persönlichkeitsstörung wird nach zwei Typen unterschieden:
a) Dem impulsiven und
b) dem sog. borderline-Typus.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #59
Mein bester Freund hatte eine Beziehung mit einer Frau mit Borderline. - Das volle Programm: On-Off-Beziehung, Manipulation, Selbstmord-Drohungen, Selbstmordversuche, Psychiatrie-Aufenthalte, usw.
Er war auch mindestens am Rande einer Co-Abhängigkeit.
Glücklicherweise hat er dann irgendwann mal die drölfzigste von ihr ausgehende Trennung ernst genommen und nicht mehr mitgemacht, als sie (wie immer) wenige Tage später die Beziehung doch fortsetzen wollte.

Ich kenne mich mit dem Thema Borderline nicht gut genug aus, um zu wissen, ob das immer so laufen muss. Aber nachdem ich das miterlebt habe und auch von anderen Beziehungen mit Menschen mit Borderline gehört habe, die ähnlich liefen, wäre das für mich ein Ausschlusskriterium für eine Beziehung. - Auch wenn es dann mit der jeweiligen Frau nicht das volle Programm sein sollte, sondern nur ein kleiner Teil davon, möchte ich mir das nicht antun.

Und ich rate dir, Lando32 Lando32 , auf jeden Fall, gut auf dich aufzupasen, zu hinterfragen, ob dir diese Beziehung gut - und daraus dann auch Konsequenzen zu ziehen.
 
Mausezahn
Benutzer127708  (24) Sehr bekannt hier
  • #60
Also kann eine einzige Person deiner Meinung nach, die Erfahrung machen, dass 99% aller Beziehungen zu Borderlinern toxisch sind?
Ja, weil für Sie es eben in der Mehrheit der Fälle so war. mir ist das auch egal, ob das dann diagnostiziert ist oder nicht, die möglichen Symptome, die damit einhergehen, finde ich einfach für mich nicht passend.
Ähnlich also wie hier beschrieben:
Ich würde das übrigens NIE an einer Diagnose festmachen, sondern nur am Verhalten selbst. Genauso wie ich Menschen für mich generell nicht danach einordne, was andere über sie sagen. Wenn jemand die Krankheit so im Griff hat, dass ich davon nichts merke, wüsste ich nicht, warum eine einstmals erstellte Diagnose irgendein Problem sein sollte.
Für mich heißt das ganz viel Manipulation über alle sich bietenden Kanäle, für mich bedeutet das zerren und ziehen an Nerven und psychischen sowie physischen Ressourcen, für mich bedeutet es Machtspielchen, für mich bedeutet das Handeln ohne jegliche Logik und Berechenbarkeit, für mich bedeuteten das in Lichtgeschwindigkeit auftretende, nicht vorhersehbare Wesensveränderungen, für mich bedeutet es kein Vertrauen, für mich bedeutet es erhöhte Aufmerksamkeit was wiederum für mich das aufzehren von Ressourcen physisch als auch psychisch bedeutet.
Diese Erfahrungen habe ich auch gemacht, bzw. kenne diese Verhaltensweisen in einer Beziehung. Und für den Partner sind die eben durchaus sehr anstrengend und belastend.
Dieser Satz wird allen gesagt die mir zu nahe kommen und jedes mal raste ich aus wenn ich den höre. Einfach nur schwachsinn. Wenn man mit mir, oder der Person die es auch hat richtig umgeht, dann kann es funktionieren.
Ja, man muss damit richtig umgehen und dann kann es funktionieren. Aber vielleicht möchten manche mit ihrem Partner auch nicht so umgehen, wie es irgendwie nötig ist oder sich danach richten. ich möchte eine beziehung, in der ich so sein kann wie ich bin ohne einschränkungen, dass mich mein Partner so annimmt, dass sich niemand verstellen muss. "Richtig umgehen" impliziert aber genau das, deshalb sind für mich psychische Erkrankungen (zumindest im Moment) ein Ausschlusskriterium in meinem Leben. Und das sage ich nicht nur auf dem Papier, sondern weil man das auch im menschlichen Zusammenleben merkt.
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #61
Christian Hemschemeier auf YouTube könntest du dir mal ansehen.
 
Theoderich
Benutzer107327  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #62
Off-Topic:
deshalb sind für mich psychische Erkrankungen (zumindest im Moment) ein Ausschlusskriterium in meinem Leben. Und das sage ich nicht nur auf dem Papier, sondern weil man das auch im menschlichen Zusammenleben merkt.
Ich gkann mir schwer vorstellen, dass du > ein Viertel der Bevölkerung aus deinem Leben ausschließen kannst - vielleicht sind einige davon im Alltag doch nicht so stark spürbar für dich?
https://www.dgppn.de/_Resources/Per...50a1d89ffd8603cfdb8ef9/20201008_Factsheet.pdf
 
Mausezahn
Benutzer127708  (24) Sehr bekannt hier
  • #63
Off-Topic:

Ich gkann mir schwer vorstellen, dass du > ein Viertel der Bevölkerung aus deinem Leben ausschließen kannst - vielleicht sind einige davon im Alltag doch nicht so stark spürbar für dich?
https://www.dgppn.de/_Resources/Per...50a1d89ffd8603cfdb8ef9/20201008_Factsheet.pdf
Klar, wenn ich sie nicht spüre, merkt man sie ja auch nicht im Zusammenleben. Das ist ja dann auch wieder etwas anderes.
Aber grundsätzlich, doch, ich kann etwa ein Viertel ausschließen und das mache ich inzwischen auch rigoros. Nach Erfahrungen die mich sehr viel Kraft und selbst psychische Gesundheit gekostet haben wüsste ich auch nicht, was daran falsch ist.
 
Theoderich
Benutzer107327  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #64
Off-Topic:
Von "falsch" oder richtig steht da ja nichts - aber realistisch meiner Meinung nach eher nicht. Spätestens, wenn mal jemand betroffen ist, der dir nahe steht wirst du den / die wohl kaum sofort "rigoros aus deinem Leben ausschließen" können / wollen. Und wie gesagt kannst du dir relativ sicher sein, dass Menschen aus deinem Bekanntenkreis im Verlauf eines Jahres (Lebenszeitprävalenz eher so ca 1/3) psychischer Störungen erleben, die dir halt nicht bekannt sind.
 
Lando32
Benutzer181627  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #65
Ja, man muss damit richtig umgehen und dann kann es funktionieren. Aber vielleicht möchten manche mit ihrem Partner auch nicht so umgehen, wie es irgendwie nötig ist oder sich danach richten. ich möchte eine beziehung, in der ich so sein kann wie ich bin ohne einschränkungen, dass mich mein Partner so annimmt, dass sich niemand verstellen muss. "Richtig umgehen" impliziert aber genau das, deshalb sind für mich psychische Erkrankungen (zumindest im Moment) ein Ausschlusskriterium in meinem Leben. Und das sage ich nicht nur auf dem Papier, sondern weil man das auch im menschlichen Zusammenleben merkt.[/QUOTE]

Ich lebe schon seit 4 Jahren mit meiner Lebensgefährtin zum und seit ca 1 Jahre geht sie in die Luft und ne Minute später ist wieder alles okay. Ein totes Kind 2017 und eine jetzt 2 Jährige Tochter haben wir zusammen bewältigt und ich habe ihr nie misstraut bis ich durch einen Zufall raus bekommen habe das sie seit min. 1 Monat fremd geht. Und zur gleichen Zeit die Diagnose Borderline. 3jahre wahren echt super. Und nun bin ich echt ratlos wie und ob es weiter gehen kann.
 
D
Benutzer181548  (31) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #66
Also erstmal ist es ja so, dass man Borderline diagnostizierten Menschen schon ein stückweit gewisse der Störung verursachte Gemeinsamkeiten unterstellen darf. Anders lässt sich ein Krankheitsbild mit typischen Symptomen ja nicht klassifizieren. Alternativ kann man natürlich auch entgegen der Wissenschaft eine Borderline Störung nicht als Störung oder Krankheit bezeichnen. Dann sind es eben Menschen, mit verschiedenen Persönlichkeitsmerkmalen und Charaktereigenschaften. Also eben – Menschen.

Vielleicht gehen wir die Sache gedanklich auch falsch an.

Wenn man von Anfang wüsste oder anhand einer Checkliste die Möglichkeit hätte gewisse Dinge für sich auszuschließen, würden sich die meisten wohl gegen eine Partnerschaft mit einem Borderliner entscheiden. Wenn man schon in einer Partnerschaft ist, diese für beide harmonisch abläuft und man erfährt dann von der Diagnose des Partners, würden wohl die wenigsten nur auf Grund des Bewusstseins der Diagnose die Partnerschaft beenden.

Ich denke, ganz ähnlich würde es sich verhalten wenn man von Anfang an wüsste, der Datingpartner hat eine andere schwerwiegende Krankheit. Die wenigsten Menschen suchen in einer Beziehung eben die Rolle des Therapeuten oder Pflegers. Zumal. man nicht vergessen darf, dass eben auch nicht-borderliner eine psychische Belastungsgrenze haben.

Wenn aber nun im Falle des TS die Partnerin die Diagnose erhalten hat und vorher untreu war. Inwieweit kann man dieses untreue Verhalten denn überhaupt von der Diagnose losgelöst betrachten? Eine psychische Erkrankung hat ja ganzheitliche Auswirkungen auf den Menschen und dessen Handeln. Ich hätte die Befürchtung anstelle des TS, dass die Partnerin vielleicht einfach all ihre Handlungen (vor allem negative) auf ihre Erkrankung schiebt. Um ehrlich zu sein, woher soll sie oder jemand anderes auch wissen, dass ihre Erkrankung beim Fremdgehen keine Rolle spielt?

Hier schreiben einige, dass so eine Partnerschaft (in welcher der diagnostizierte Partner stark ausgeprägte Symptome hat) nur mit einem psychisch starken Partner gelingen kann. Ich stelle jetzt mal eine Vermutung auf, nämlich, dass die meisten psychisch gefestigten Menschen eine solche Partnerschaft gar nicht eingehen würden. Ich behaupte, dass sich vor allem Menschen auf so eine Partnerschaft einlassen, die ebenfalls eine psychische Auffälligkeit haben. Solche Menschen sind viel eher bereit, sich auf Ursachenforschung zu begeben (teils auf Basis eigener Therapie Erfahrungen) und stellen evtl. im Verhalten des Borderliners gewissen Parallelen zu sich selbst fest. Sind also der Person gegenüber toleranter. Beide Partner können davon profitieren oder geschädigt werden.

Aber, welcher Mensch hat schon keine psychischen Auffälligkeiten ; )
 
Mausezahn
Benutzer127708  (24) Sehr bekannt hier
  • #67
Off-Topic:
Von "falsch" oder richtig steht da ja nichts - aber realistisch meiner Meinung nach eher nicht. Spätestens, wenn mal jemand betroffen ist, der dir nahe steht wirst du den / die wohl kaum sofort "rigoros aus deinem Leben ausschließen" können / wollen. Und wie gesagt kannst du dir relativ sicher sein, dass Menschen aus deinem Bekanntenkreis im Verlauf eines Jahres (Lebenszeitprävalenz eher so ca 1/3) psychischer Störungen erleben, die dir halt nicht bekannt sind.
Aber was hat das denn mit einer beziehung zu tun? Es geht doch hier nicht darum, dass ich schon vorher mit dieser Person befreundet bin oder so.
Es geht darum, ob ich im Moment mit einer Person, deren psychische Probleme man merkt und die aktuell sind, eine beziehung eingehen würde.
Und ja, ich weiß, dass das bei Personen aus meinem Bekanntenkreis so ist und ich bin damit sehr im Reinen, denn da weiß ich das und da muss ich auch niemanden ausschließen.

Ich komme aus einem bereich, in dem Eignschutz geht vor, das oberste prinzip ist. Weiß nicht, warum hier so vehement verteidigt wird, dass ich für mich selbst Entscheidungen treffe, die ich so vertrete oder die ich so möchte.
Ist doch meine Entscheidung, mit wem ich eine Beziehung eingehe und wen ich rigoros aus meinem Leben schließe und wie realistisch das ist.
 
Theoderich
Benutzer107327  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #68
Off-Topic:
Aber was hat das denn mit einer beziehung zu tun?
Einmal noch Erklärungsversuch..du schreibst o.g. Zitat:
]deshalb sind für mich psychische Erkrankungen (zumindest im Moment) ein Ausschlusskriterium in meinem Leben. Und das sage ich nicht nur auf dem Papier, sondern weil man das auch im menschlichen Zusammenleben merkt.
Genau auf dieses Zitat bezieht sich obige Antwort von mir. Und dort hast du halt etwas anderes geschrieben als dann später, eigentlich ist die Aussage m.E. sogar gegenteilig zu deiner späteren, dass du es ja anscheinend doch nicht immer merkst und es dich dann nicht stört oder auch:
Und ja, ich weiß, dass das bei Personen aus meinem Bekanntenkreis so ist und ich bin damit sehr im Reinen, denn da weiß ich das und da muss ich auch niemanden ausschließen.
Letzteres wurde von mir weder kritisiert noch kommentiert, sondern eben nur das genannte Zitat, zu dem auch dieses passt:
Aber grundsätzlich, doch, ich kann etwa ein Viertel ausschließen und das mache ich inzwischen auch rigoros.
Das widerspricht sich halt mit der Aussage, dir sei bekannt, dass auch Personen aus dem näheren Umfeld betroffen sind, du aber genau NICHT ausschließen müsstest.

Da sehe ich halt einen logischen Widerspruch und bleibe dabei: Es ist unrealistisch zu glauben, dass man Menschen mit psychischer Störung komplett aus seinem Leben ausschließen könne. Warum du dich von mir so vehement "verteidigt" (wohl eher angegriffen?) fühlst, verstehe ich tatsächlich immer noch nicht ganz, habe ja oben nochmal betont, dass es mir gar nicht um "falsch" vs. "richtig" ging und das auch nirgends geschrieben.
 
Mausezahn
Benutzer127708  (24) Sehr bekannt hier
  • #69
Off-Topic:

Einmal noch Erklärungsversuch..du schreibst o.g. Zitat:

Genau auf dieses Zitat bezieht sich obige Antwort von mir. Und dort hast du halt etwas anderes geschrieben als dann später, eigentlich ist die Aussage m.E. sogar gegenteilig zu deiner späteren, dass du es ja anscheinend doch nicht immer merkst und es dich dann nicht stört oder auch:

Letzteres wurde von mir weder kritisiert noch kommentiert, sondern eben nur das genannte Zitat, zu dem auch dieses passt:

Das widerspricht sich halt mit der Aussage, dir sei bekannt, dass auch Personen aus dem näheren Umfeld betroffen sind, du aber genau NICHT ausschließen müsstest.

Da sehe ich halt einen logischen Widerspruch und bleibe dabei: Es ist unrealistisch zu glauben, dass man Menschen mit psychischer Störung komplett aus seinem Leben ausschließen könne. Warum du dich von mir so vehement "verteidigt" (wohl eher angegriffen?) fühlst, verstehe ich tatsächlich immer noch nicht ganz, habe ja oben nochmal betont, dass es mir gar nicht um "falsch" vs. "richtig" ging und das auch nirgends geschrieben.
Naja, weil meine Zitate völlig aus dem Kontext gerissen sind.
Sicher ist das unglücklich ausgedrückt mit weil man es im Zusammenleben merkt. Ja, wenn man es nicht tut, dann fällt es eben auch keinem auf, dann ist doch okay. Aber das ist ja ungefähr so wie vorhin, als geschrieben wurde, dass man mit jemandem mit Borderline definitiv eine Beziehung führen kann, von jemandem, der seit mehreren Jahren behandelt und symptomfrei ist. Ja, das ist in diesem Thread nicht gemeint und auch nicht von mir.

Rigoros ausschließen bezieht sich, wie schon der komplette Thread, auf eine Beziehung im romantischen Sinn, eine Liebesbeziehung.
Vielleicht ist es für dich unrealistisch, für mich nicht, sage ich aus eigener Erfahrung.
 
Sibelius
Benutzer171365  Öfter im Forum
  • #70
Nun, was du als Hilfe empfinden würdest und was jetzt deine Fragen in deiner Beziehung sind, habe ich noch nicht wirklich verstanden. Vielleicht geht es noch um einen eher ungezielten Austausch.

selber Erfahrung mit Borderlinern
Ich war mal mit einer Frau zusammen, wo ich im Nachhinein Borderliner Verhalten sehe. Damals konnte ich nicht gut damit umgehen, habe aber eine katastrophale Entwicklung in der Beziehung erkannt und habe sie schweren Herzens beendet. Viel habe ich erfahren, viel habe ich gelernt und auch lernen müssen. Ich denke aber noch mit Liebe zurück und möchte die Zeit nicht müssen, auch wenn ich es noch immer so sehe, dass das Schlussmachen richtig war. Die Beziehung hat uns nicht gut getan. Liebe habe ich empfunden, sie war so nicht lebbar.

Eine Diagnose wäre für mich kein Ausschliessungsgrund. Ich schaue auf das Verhalten der Partnerin, wie sie Verantwortung für sich übernimmt, wie es mir damit geht und ob wir über das, was geschieht kommunizieren können. Natürlich würde ich bei einer Diagnose auf das, was bei ihr, meiner Partnerin, dahinter steht genauer schauen. Die grosse Frage ist ja, ob man das Verhalten augenblicklich und das Verhalten Zeit übergreifend richtig einschätzen kann.

Stimmungsschwankungen beispielsweise unterliegen wir alle. So lange ich die Stimmungsschwankung beiner Partnerin und auch meine eigenen gut davon unterscheiden kann, wie wir zu einander stehen, und die Schwankungen ein bestimmtes Mass nicht überschreiten, sind sie kein Problem. Gewalt, wochenlanges Distanzieren und eine unklare Beziehungsdefinition sind problematischere Erscheinungsformen.

Wo die genauen Grenzen liegen, ist eine überaus anspruchsvolle Frage, die man wohl in ein paar Sätzen nicht ergründen kann.
 
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