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Hat jemand einen Rat?

O
Benutzer181799  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo liebe Community,

ich bin seit fast drei Jahren in einer Beziehung mit meiner Partnerin (wir sind beide 25). Wir haben damals zusammen studiert und sie hat dann nach kurzer Zeit wieder aufgehört zu studieren, der Kontakt hat aber trotz der Distanz gehalten (ca. 200km). Nach einiger Zeit hat sich daraus unsere Beziehung entwickelt. Wir sind dann nachdem sie ihre Ausbildung in ihrer Heimat beendet hat zusammengezogen, sodass wir beide jeweils ca. 200km von unserer Familie weg wohnen. Wir haben uns beide an der selben Hochschule eingeschrieben.
Sie hat also eine Ausbildung und ich noch nicht. Ich habe mich ein paar mal umentschieden was meine Ausrichtung angeht.
Und um gleich reinen Tisch zu machen:
Wir haben keine Bilderbuch Beziehung und haben öfter mal Unstimmigkeiten.

Vielleicht noch als Info: Sie bekommt BAföG und möchte nicht von der Familie finanziell unterstützt werden, während ich von meinen Eltern finanziert werde und da auch nicht ein großes Problem gesehen habe. Wir haben einfach eine unterschiedliche Auffassung von Geld.

Als wir zwei Monate in der neuen Wohnung gelebt haben kam die Nachricht, dass sie schwanger ist (trotz Verhütung und dementsprechend auch nicht geplant). Wir haben uns dann entschieden, dass wir das Baby haben wollen. Wir sind dann auch kurz vor der Geburt innerhalb der Stadt nochmal in eine größere Wohnung gezogen.
Ich habe mir einen Nebenjob(450€) gesucht und habe die ganze Schwangerschaft diese Tätigkeit ausgeführt um dann nach der Geburt auf 30 Stunden/Woche zu gehen.

Und natürlich war der Gedanke extrem naiv, dass wir beide einfach dann mit Baby so weiter machen wie vorher. Wir hatten alles andere im Kopf als das Studium. Wir waren beide etwas überfordert als wir mit der kleinen dann zu Hause waren. Wir haben dann versucht eine gewisse Routine zu finden (so weit das eben mit einem Baby klappt ^^). Dann kam auf ihren Wunsch nach ein paar Tagen ihre Mutter Besuch um uns zu unterstützen. Aus einer Woche sind dann zwei geworden. Ich hatte keine leichte Zeit mit den beiden. Es gab viel Unstimmigkeiten und am Ende wurde auch nicht gehört was ich sage.
Das Verhältnis zu meiner Schwiegermutter war sowieso schon immer etwas angespannt.
Meine Partnerin war immer eine sehr taffe Persönlichkeit. Nach der Geburt konnte sie diese Fassade aber nicht aufrecht erhalten.

Aber noch bevor ich gekündigt habe hat sie sich entschieden das Studium abzubrechen und erstmal für ein paar Wochen in ihre Heimat zu gehen um körperlich und mental heilen zu können. (Ich als Mann kann mir nichtmal ausmalen was so eine Geburt alles auslösen kann und ich habe größten Respekt vor allen Frauen). So konnte ich zwar nicht bei meiner Tochter sein, aber ich habe ihren Wunsch respektiert. Ich habe mich auch eine Woche krankgeschrieben um bei den beiden zu sein. Das endete allerdings in einem Streit, sodass ich nach zwei Tagen wieder gefahren bin.


Die drei Wochen, die sie in ihrer Heimat bleiben wollte sind nun schon seit einem Monat rum. Und sie möchte bis zum ersten Geburtstag der kleinen mindestens da bleiben.
Da wir ja gerade in einer Pandemie stecken ist mein Studium online und ich könnte es auch einigermaßen vernünftig von ihrer Heimat aus ausführen. Jetzt ist vielleicht dem einen oder anderen aufgefallen, dass ich meine Familie mit noch keinem Wort erwähnt habe. Meine Eltern waren einen Tag zu Besuch und eigentlich auch nur, weil ich etwas gedrängt habe. Das war vier Wochen nach der Geburt. Dieser Besuch war für meine Freundin sehr schlimm und mir werden dafür heute noch Vorwürfe gemacht. Für sie war es sehr schlimm die kleine abzugeben( also ein paar Minuten auf dem Arm von meiner Mutter und meine Vater), sodass das einen riesigen Schnitt in unsere Beziehung gemacht hat. Meine Eltern hatten auch immer ihre Unterstützung angeboten, die aber nicht erwünscht ist.
Ich will auch gar nicht verschweigen, dass ich im Streit blöde Dinge gesagt habe. Und sie hat sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Das wissen wir beide auch.

Jetzt ist alles so weit: Ich habe den Job gekündigt und kann von überall aus studieren. Für sie war es dann auch okay, dass ich das Geld meiner Eltern nehme, jetzt als Darlehen, welches ich zurückzahle.
Die Realität ist aber, dass ich wenn die kleine schreit sie nicht nehmen darf und generell auch nicht irgendwo eingreifen soll. Das heißt ich sitze bzw. stehe wortwörtlich den ganzen herum, mache nichts und stehe eigentlich nur im Weg. Meine Freundin und ihre Mutter machen alles, bzw. meine Freundin möchte alles gerne alleine machen. Ich schlafe auf ihren Wunsch im Untergeschoss auf dem Sofa und sie schläft im Obergeschoss mit ihrer Mutter in einem Bett.
Also sitze ich den ganzen Tag unten und studiere und bekomme eigentlich nichts von der kleinen mit und fühle mich nach fast drei Monaten auch nicht wirklich als Vater.
Ein paar Tage später ist es nicht mehr in Ordnung, dass ich studiere und sie möchte, dass ich Geld verdiene. Sprich ich müsste mein Studium aufgeben und mir eine Lehrstelle in ihrer Heimat suchen. Ich mag ihre Heimat nicht und unsere Situation wird sich auch nicht bessern, wenn wir bei ihrer Mutter leben. Sie ist ein anderer Mensch, wenn sie mit ihrer Mutter zusammen ist, und das ist nicht im positiven gemeint. Auch wenn ihre Mutter ihr nicht direkt etwas einredet kommen doch sehr komische Ansichten zutage, die ich von ihr jetzt nicht so erwartet hätte.
Jetzt kam raus, dass ihre Mutter ihr vorerst vom gemeinsamen Sorgerecht abgeraten hat, weil sie damals schlechte Erfahrungen gemacht hat. Das ich kein Sorgerecht habe ist für mich aber ein ziemlicher Vertrauensbruch.



In meinen Augen ist sie damals mit der kleinen abgehauen und ich kann sie auch nicht abhalten, da ich kein Sorgerecht habe. Meine Eltern können die kleine jetzt auch nicht mehr wirklich aufwachsen sehen, weil sie durch diese „Flucht“ jetzt 400km entfernt ist. Ich fühle mich in ihrer Heimat extrem unwohl und der Gedanke in einem Haus mit ihrer Mutter zu wohnen macht mich krank. Meine Eltern werden so auch kein Teil dieser Familie sein können und das erfüllt mich mit größter Trauer.
Ich bin dann auch nicht bereit alles über den Haufen zu werfen, wenn ich keine Möglichkeit bekomme eine Bindung zu meiner Tochter aufzubauen und in diesem Haus dann auch noch so unterdrückt zu werden und von meiner Schwiegermutter wie ein Kind einen auf den Deckel zu bekommen.

Wie sollen meine Partnerin und ich denn in so einer Konstellation unsere Beziehung retten? Die ja eigentlich auch nur noch wegen der Kleinen versucht wird zu retten. Macht es dann überhaupt noch Sinn?

Kennt jemand so etwas? Ich bin ziemlich ratlos..

Vielen Dank, wenn du das alles gelesen hast.
Liebe Grüße
B.
 
Eireland
Benutzer63776  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Wie sollen meine Partnerin und ich denn in so einer Konstellation unsere Beziehung retten? Die ja eigentlich auch nur noch wegen der Kleinen versucht wird zu retten. Macht es dann überhaupt noch Sinn?
Es ist müßig und wird oft hier geraten, aber ich denke alleine bekommt ihr das nicht in den Griff. Da muss/sollte jemand von außerhalb das Ganze betrachten. Ich empfehle daher eine sog. Paartherapie. Auf der einen Seite wird viel von dir verlangt. Du sollst z. B. arbeiten, damit Geld reinkommt, sollst dann noch bei der Schwiegermutter einziehen,
Off-Topic:
wäre auch für mich ein „Waterloo“
darfst nicht mal neben der Freundin schlafen, deine Eltern sind wenig erwünscht, aber deren Geld schon. Dann darfst du dich nicht mal um deine Tochter kümmern, die ihren Vater genauso braucht, wie die Mutter. Und zur Krönung sollst du dann bei der Erziehung nicht mal mitreden dürfen.

Du merkst, das ist ein ungesundes Missverhältnis und ich wäre -Hand aufs Herz- auch nicht mehr ruhig und könnte mir das einfach so gefallen lassen. Wie deine Freundin auf den Vorschlag mit der Paartherapie reagiert, weiß ich nicht. Mir scheint, sie wird da zu sehr von ihrer Mutter beeinflusst.
Sollte es zur Trennung kommen bzw. jetzt bereits würde ich mich schon rechtlich beraten lassen, welche Rechte (und auch Pflichten) dir als Vater zustehen.

Vielleicht hilft zur ersten Info auch dieser Link
 
Zuletzt bearbeitet:
B
Benutzer174589  (36) Sehr bekannt hier
  • #3
Macht es dann überhaupt noch Sinn?

Wenn sie das alles so ganz anders sieht als du, klares NEIN.

So wird das nichts und das muss euch BEIDEN klar sein. Es bringt nichts wenn einer kämpft und der andere längst aufgegeben hat.

Es kann nicht sein, dass du dich da so hin und her dirigieren lässt, wie es Freundin und Mutter grad passt. Klar wird die Zeit schwer für sie sein, aber deswegen kann man nicht solche Spielchen treiben.

Vor allem das Kind hinein zu ziehen und dir das Sorgerecht quasi zu verweigern ist allerunterste Schublade.

Mach ihr das klar, dass du so nicht mit dir umspringen lässt und sicher ihr trotzdem weiterhin deine Unterstützung zu.

Wenn dann nichts geht, räumliche Trennung und sofort Kontakt zum Jugendamt. Die können in solchen Situationen weiterhelfen.

Alles Gute dir.
 
O
Benutzer181799  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #4
Hallo Eireland,

vielen Dank für die Antwort.
Eine Paartherapie habe ich schon während der Schwangerschaft in den Raum geworfen und war auch nicht wirklich eine Option. Mir kommt es immer so vor, dass dort eine Therapie als Schwäche aufgefasst wird und abgetan wird, da es ja nichts bringen würde. Die ganze Familie hat so ihre Probleme über die nicht wirklich gesprochen wird.

Jetzt habe ich gerade mit ihr gesprochen und sie lässt sich auch auf eine Therapie ein. Und sie wäre auch bereit mit mir einen gemeinsamen Weg einzuschlagen, wenn zwischen uns die Sachen wieder im reinen sind.
Also werde ich jetzt in den sauren Apfel beißen und die nächsten Monate zu ihr ziehen. Das Haus beinhaltet zwei getrennte Wohnungen, von der eine von ihrer Mutter bezogen ist und wir könnten in die andere ziehen.
Wenn es dann nicht klappen sollte muss man dann nochmal weiter schauen.
Sie würde mir aber nie die Kleine vorenthalten, da sie selbst auch ein Trennungskind ist und genau weiß wie blöd es sein kann.
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Es kann nicht sein, dass du dich da so hin und her dirigieren lässt, wie es Freundin und Mutter grad passt. Klar wird die Zeit schwer für sie sein, aber deswegen kann man nicht solche Spielchen treiben.

Ich lasse mich auch nicht mehr so belabern. Von ihr kommt auch eine Einsicht, was ich alles opfern muss und deswegen gebe ich der Sache noch eine Chance.
Ich sehe die Wohnsituation mit ihrer Mutter im selben Haus zwar immer noch kritisch, aber das legt sich vielleicht auch, wenn wir dann in zwei getrennten Haushalten leben und uns nicht mehr gegenseitig auf die Füße treten. Am Ende sind wir doch alle Erwachsen oder? (Sollte man meinen)
 
G
Benutzer Gast
  • #5
Huch, so wenige Antworten? Das find ich für PL ja nachgerade ungewöhnlich.

Also deine Story ist schon ziemlich heftig, ich verstehe deine Situation gut. Gerade mit der schwierigen Schwiegermutter könnte ich nicht in einem Haushalt leben. Du bist da recht abhängig von der ganzen Situation jetzt.

Leider fällt mir kein guter Rat ein was die Situation per se betrifft, aber vielleicht hat noch jemand anders einen Gedanken? Ich pushe das Thema mal, möglicherweise findet sich ja jemand...
 
O
Benutzer181799  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #6
Hallo,
Ich möchte mal ein kleines Update geben bzw. noch etwas ergänzen.

Ich habe mich vor ein paar Tagen mit ihr in Ruhe ausgesprochen und danach ging es uns beiden besser.

Ich bin zur Zeit in ihrer Heimat und wir haben die Wohnung unter ihrer Mutter bezogen bzw. für uns/sie schick gemacht. (In der Wohnung hat vorher ihr Großonkel gewohnt bis er vor einem halben Jahr verstorben ist und es war dementsprechend auch noch so eingerichtet. Die 70er lassen Grüßen)
Die Problematik ist dennoch, dass ich Probleme habe eine Beziehung zu meiner Tochter aufzubauen und es sich in der Situation als sehr mühselig herausstellt. Es stehen immer noch Dinge zwischen uns, die nüchtern betrachtet Kleinigkeiten sind, die für sie aber in dem Moment extrem schlimm waren.
Ein Beispiel ist, dass ich irgendwann auch gerne wollte, dass meine Eltern die Kleine mal sehen können (ca. 4 Wochen nach der Geburt). Ich habe halt immer wieder mal gefragt wie es aussieht und sie hat sich dadurch sehr unter Druck gesetzt gefühlt. Das waren schon mal schlechte Voraussetzungen für den Besuch.
Die kleine hat, wie soll es auch anders sein, die Nacht nicht gut geschlafen und wollte tagsüber auch nicht so wirklich schlafen. (Lag dann vielleicht an uns, wegen der leichten Anspannung?)
Dann war der Besuch da und es war die Situation, dass die Kleine Gewickelt werden musste und beim wickeln hat meine Mutter in den Raum geguckt um dann eben zuzusehen. Ich habe in dem Moment kein großes Problem gesehen, da ja niemand behindert wurde bzw. auch keine blöden Tipps kamen (die es ja berühmt berüchtigt gerne mal von der Schwiegermutter gibt, von meiner aber nie gegeben hat).
Also hat keiner was gesagt, weder ich, noch meine Freundin, die es aber gestört hat wie es sich dann herausgestellt hat.
Es gab mehrere Situationen wie diese. Solche Situationen stehen emotional auf dem Level eines Säbelzahntigerangriffes, bei dem ich meine Familie nicht beschützt habe.
„Ich hätte sie nicht beschützt als sie schwach und verwundbar war“

Und das hat unter anderem dann eben Schritt für Schritt auch dazu geführt, dass sie Angst vor mir bekommen hat, da sie mir nicht mehr vertrauen konnte.

Kennt jemand so etwas? Ist das nach der Geburt so, dass man solche übertriebenen Ängste hat? Ich würde sie gerne verstehen können.
Ich möchte hier auch nicht aufgebaut werden, ich möchte einfach wissen wie ich damit umgehen soll und ob ich mich falsch verhalten habe. Es soll auch kein Geheimnis sein, dass wir uns auch viel gestritten haben und dabei auch viele gemeine Sachen gesagt wurden.
Ihr könnt ehrlich sein.

Vielen Dank! Und Frohe Weihnachten
 
Zuletzt bearbeitet:
L
Benutzer178725  Öfter im Forum
  • #7
Hallo, ich würd mal versuchen nochmal mit ihr zu reden bzw. ich hab hier im Forum schon öfter davon gelesen, das sich Paare ein Heft nehmen und abwechselnd reinschreiben und es den anderen geben um die Emotionen aus der situattion zu lassen und sich trotzdem aussprechen zu können.

Sollte Sie sich nicht darauf einlassen, dann würde ich ihr verdeutlichen das es genau so dein Kind ist und das du zwar größten Respekt vor ihr und ihrem Schaffen hast, du deine Tochter jedoch auch kennen und lieben lernen möchtest.

Eventuell hat deine Freundin ja auch psychische Schäden von der Geburt mitgenommen und krallt sich deshalb so an eure Tochter. Da gibt es ja einiges an Folgen, die man als Mutter nach der Geburt erleiden kann. Vielleicht benötigt sie speziell auch hilfe.

Ich denke der o.g. Ansatz mit Hilfe von außen würde euch allen gut tun.

Möglicherweise ist die Mutter ebenfalls ein guter Ansatz. Sprich mit ihr, schluck deinen Ärger runter und lege ihr nahe das du deine Tochter auch mal im Arm halten möchtest und Nähe zu ihr schaffen willst.

Wenn all das nicht hilft würd ich klartext reden. Sagen wie es aussieht und das es so nicht weitergeht, dass du bereit warst alles zu tun und nun nicht mehr so weiter kannst und es für dich mit euch wohl bald ein Ende findet.

Zur Not kannst du es immer noch rechtlich versuchen, wenn auch schwierig.
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #8
Sie würde mir aber nie die Kleine vorenthalten, da sie selbst auch ein Trennungskind ist und genau weiß wie blöd es sein kann.
Genau das tut sie doch jetzt schon. Lippenbekenntnisse zählen nicht; Taten zählen.
Die Problematik ist dennoch, dass ich Probleme habe eine Beziehung zu meiner Tochter aufzubauen und es sich in der Situation als sehr mühselig herausstellt.
Mach dir da nicht selbst zuviel Druck. Das kenne ich von ganz vielen frisch gebackenen Vätern, einschließlich meines eigenen Herzensmannes. Und dabei war bei uns die Situation sogar so, dass ich schon zwei Wochen nach der Geburt voll arbeiten musste (Selbstständigkeit; mein Ersatz hatte sich krank schreiben lassen), und mein Mann war von Beginn an ein Jahr in Elternzeit. Wir Frauen spüren schon Monate vor der Geburt dieses heranwachsende Leben, bis hin zu bestimmten Charakterzügen/Temperament. Wir sind "eins" mit ihm. Und wir werden maximal hormonell darauf gepolt. Ihr müsst euch das erarbeiten. Und sie hat dir zum Aufbau einer engen Bindung von Beginn an Brücken zerschlagen, und die Kleine an sich gekrallt. Sei da, sei präsent, sei hilfsbereit und interessiert,
noch meine Freundin, die es aber gestört hat wie es sich dann herausgestellt hat.
Es gab mehrere Situationen wie diese. Solche Situationen stehen emotional auf dem Level eines Säbelzahntigerangriffes, bei dem ich meine Familie nicht beschützt habe.
Hier liegt deiner Schilderung nach die Ursache/Schuld nicht bei dir und nicht bei deiner Familie. Hormone mögen eine deutliche Rolle reinspielen, und versperren gerne mal den Blick auf eine reflektierte, sachlich überdachte Ansicht. Hier kann die von euch angesteuerte Therapie womöglich gut helfen und Türen öffnen. Lass dir schildern, warum sie die Anwesenheit deiner Eltern so als Angriff wahrgenommen hat. Und schildere ihr, dass deine Eltern diejenigen sind, die dich liebevoll, behutsam und umsorgend groß gezogen haben, die Verantwortung getragen haben, und die ihrem Enkel -und ihrer Schwiegertochter- mit Wohlwollen, Liebe und Teilhabe zur Seite stehen wollen. Relativiere ihre Ansicht nicht. Sie wird sich sonst heruntergespielt und nicht ernst genommen vorkommen. Aber schildere ihr deine andere, ebenso gültige Perspektive.

Dass ihr nun, wenn auch im selben Haus, eine eigene Wohnung habt, ist super. Mach ihr dort ein gemeinsames Nest. Das wird ihr Sicherheitsgefühl und Vertrauen bestärken.

Hat sie noch Kontakt zu ihrer Nachsorge-Hebamme? Hatte sie zu ihr ein gutes Verhältnis? Vielleicht kann man das reaktivieren und intensivieren. Ggf. bedarf es nochmal der Rücksprache mit der Krankenkasse für spezielle therapeutische oder Nachsorge-/Care-Unterstützung.

Unabhängig davon, wie es jetzt zeitnah und unmittelbar mit euch weitergeht, würde ich mich in dieser unstabilen Situation an deiner Stelle unbedingt beim Jugendamt, bei pro familia oder dgl., und bei einem spezialisierten Anwalt über deine Rechte aufklären lassen, damit du dir deinen Anspruch auf gemeinsames Sorgerecht und Betreuungszeit auf jeden Fall sichern kannst. Da würde ich sie auch vorerst nicht einbinden. Deinen Schilderungen nach ist sie zur Zeit ein Pulverfass, und kann kaum reflektierte, nicht impulsive Entscheidungen treffen.
gib dir aber selbst Zeit und Geduld und Nachsicht.

Alles Gute euch Dreien!
 
J
Benutzer182273  (33) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #9
Hallo..., ist eher eine verzwickte Position, aber durchaus kann man da einiges regeln, nur braucht das seine Zeit, Paartherapie ist eine gute Lösung.. oder eben wenn keine Kooperation besteht zischen euch, eben Anwalt, sich rechtlich beraten lassen..
 
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