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Benutzer181799 (30)
Sorgt für Gesprächsstoff
- #1
Hallo liebe Community,
ich bin seit fast drei Jahren in einer Beziehung mit meiner Partnerin (wir sind beide 25). Wir haben damals zusammen studiert und sie hat dann nach kurzer Zeit wieder aufgehört zu studieren, der Kontakt hat aber trotz der Distanz gehalten (ca. 200km). Nach einiger Zeit hat sich daraus unsere Beziehung entwickelt. Wir sind dann nachdem sie ihre Ausbildung in ihrer Heimat beendet hat zusammengezogen, sodass wir beide jeweils ca. 200km von unserer Familie weg wohnen. Wir haben uns beide an der selben Hochschule eingeschrieben.
Sie hat also eine Ausbildung und ich noch nicht. Ich habe mich ein paar mal umentschieden was meine Ausrichtung angeht.
Und um gleich reinen Tisch zu machen:
Wir haben keine Bilderbuch Beziehung und haben öfter mal Unstimmigkeiten.
Vielleicht noch als Info: Sie bekommt BAföG und möchte nicht von der Familie finanziell unterstützt werden, während ich von meinen Eltern finanziert werde und da auch nicht ein großes Problem gesehen habe. Wir haben einfach eine unterschiedliche Auffassung von Geld.
Als wir zwei Monate in der neuen Wohnung gelebt haben kam die Nachricht, dass sie schwanger ist (trotz Verhütung und dementsprechend auch nicht geplant). Wir haben uns dann entschieden, dass wir das Baby haben wollen. Wir sind dann auch kurz vor der Geburt innerhalb der Stadt nochmal in eine größere Wohnung gezogen.
Ich habe mir einen Nebenjob(450€) gesucht und habe die ganze Schwangerschaft diese Tätigkeit ausgeführt um dann nach der Geburt auf 30 Stunden/Woche zu gehen.
Und natürlich war der Gedanke extrem naiv, dass wir beide einfach dann mit Baby so weiter machen wie vorher. Wir hatten alles andere im Kopf als das Studium. Wir waren beide etwas überfordert als wir mit der kleinen dann zu Hause waren. Wir haben dann versucht eine gewisse Routine zu finden (so weit das eben mit einem Baby klappt ^^). Dann kam auf ihren Wunsch nach ein paar Tagen ihre Mutter Besuch um uns zu unterstützen. Aus einer Woche sind dann zwei geworden. Ich hatte keine leichte Zeit mit den beiden. Es gab viel Unstimmigkeiten und am Ende wurde auch nicht gehört was ich sage.
Das Verhältnis zu meiner Schwiegermutter war sowieso schon immer etwas angespannt.
Meine Partnerin war immer eine sehr taffe Persönlichkeit. Nach der Geburt konnte sie diese Fassade aber nicht aufrecht erhalten.
Aber noch bevor ich gekündigt habe hat sie sich entschieden das Studium abzubrechen und erstmal für ein paar Wochen in ihre Heimat zu gehen um körperlich und mental heilen zu können. (Ich als Mann kann mir nichtmal ausmalen was so eine Geburt alles auslösen kann und ich habe größten Respekt vor allen Frauen). So konnte ich zwar nicht bei meiner Tochter sein, aber ich habe ihren Wunsch respektiert. Ich habe mich auch eine Woche krankgeschrieben um bei den beiden zu sein. Das endete allerdings in einem Streit, sodass ich nach zwei Tagen wieder gefahren bin.
Die drei Wochen, die sie in ihrer Heimat bleiben wollte sind nun schon seit einem Monat rum. Und sie möchte bis zum ersten Geburtstag der kleinen mindestens da bleiben.
Da wir ja gerade in einer Pandemie stecken ist mein Studium online und ich könnte es auch einigermaßen vernünftig von ihrer Heimat aus ausführen. Jetzt ist vielleicht dem einen oder anderen aufgefallen, dass ich meine Familie mit noch keinem Wort erwähnt habe. Meine Eltern waren einen Tag zu Besuch und eigentlich auch nur, weil ich etwas gedrängt habe. Das war vier Wochen nach der Geburt. Dieser Besuch war für meine Freundin sehr schlimm und mir werden dafür heute noch Vorwürfe gemacht. Für sie war es sehr schlimm die kleine abzugeben( also ein paar Minuten auf dem Arm von meiner Mutter und meine Vater), sodass das einen riesigen Schnitt in unsere Beziehung gemacht hat. Meine Eltern hatten auch immer ihre Unterstützung angeboten, die aber nicht erwünscht ist.
Ich will auch gar nicht verschweigen, dass ich im Streit blöde Dinge gesagt habe. Und sie hat sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Das wissen wir beide auch.
Jetzt ist alles so weit: Ich habe den Job gekündigt und kann von überall aus studieren. Für sie war es dann auch okay, dass ich das Geld meiner Eltern nehme, jetzt als Darlehen, welches ich zurückzahle.
Die Realität ist aber, dass ich wenn die kleine schreit sie nicht nehmen darf und generell auch nicht irgendwo eingreifen soll. Das heißt ich sitze bzw. stehe wortwörtlich den ganzen herum, mache nichts und stehe eigentlich nur im Weg. Meine Freundin und ihre Mutter machen alles, bzw. meine Freundin möchte alles gerne alleine machen. Ich schlafe auf ihren Wunsch im Untergeschoss auf dem Sofa und sie schläft im Obergeschoss mit ihrer Mutter in einem Bett.
Also sitze ich den ganzen Tag unten und studiere und bekomme eigentlich nichts von der kleinen mit und fühle mich nach fast drei Monaten auch nicht wirklich als Vater.
Ein paar Tage später ist es nicht mehr in Ordnung, dass ich studiere und sie möchte, dass ich Geld verdiene. Sprich ich müsste mein Studium aufgeben und mir eine Lehrstelle in ihrer Heimat suchen. Ich mag ihre Heimat nicht und unsere Situation wird sich auch nicht bessern, wenn wir bei ihrer Mutter leben. Sie ist ein anderer Mensch, wenn sie mit ihrer Mutter zusammen ist, und das ist nicht im positiven gemeint. Auch wenn ihre Mutter ihr nicht direkt etwas einredet kommen doch sehr komische Ansichten zutage, die ich von ihr jetzt nicht so erwartet hätte.
Jetzt kam raus, dass ihre Mutter ihr vorerst vom gemeinsamen Sorgerecht abgeraten hat, weil sie damals schlechte Erfahrungen gemacht hat. Das ich kein Sorgerecht habe ist für mich aber ein ziemlicher Vertrauensbruch.
In meinen Augen ist sie damals mit der kleinen abgehauen und ich kann sie auch nicht abhalten, da ich kein Sorgerecht habe. Meine Eltern können die kleine jetzt auch nicht mehr wirklich aufwachsen sehen, weil sie durch diese „Flucht“ jetzt 400km entfernt ist. Ich fühle mich in ihrer Heimat extrem unwohl und der Gedanke in einem Haus mit ihrer Mutter zu wohnen macht mich krank. Meine Eltern werden so auch kein Teil dieser Familie sein können und das erfüllt mich mit größter Trauer.
Ich bin dann auch nicht bereit alles über den Haufen zu werfen, wenn ich keine Möglichkeit bekomme eine Bindung zu meiner Tochter aufzubauen und in diesem Haus dann auch noch so unterdrückt zu werden und von meiner Schwiegermutter wie ein Kind einen auf den Deckel zu bekommen.
Wie sollen meine Partnerin und ich denn in so einer Konstellation unsere Beziehung retten? Die ja eigentlich auch nur noch wegen der Kleinen versucht wird zu retten. Macht es dann überhaupt noch Sinn?
Kennt jemand so etwas? Ich bin ziemlich ratlos..
Vielen Dank, wenn du das alles gelesen hast.
Liebe Grüße
B.
ich bin seit fast drei Jahren in einer Beziehung mit meiner Partnerin (wir sind beide 25). Wir haben damals zusammen studiert und sie hat dann nach kurzer Zeit wieder aufgehört zu studieren, der Kontakt hat aber trotz der Distanz gehalten (ca. 200km). Nach einiger Zeit hat sich daraus unsere Beziehung entwickelt. Wir sind dann nachdem sie ihre Ausbildung in ihrer Heimat beendet hat zusammengezogen, sodass wir beide jeweils ca. 200km von unserer Familie weg wohnen. Wir haben uns beide an der selben Hochschule eingeschrieben.
Sie hat also eine Ausbildung und ich noch nicht. Ich habe mich ein paar mal umentschieden was meine Ausrichtung angeht.
Und um gleich reinen Tisch zu machen:
Wir haben keine Bilderbuch Beziehung und haben öfter mal Unstimmigkeiten.
Vielleicht noch als Info: Sie bekommt BAföG und möchte nicht von der Familie finanziell unterstützt werden, während ich von meinen Eltern finanziert werde und da auch nicht ein großes Problem gesehen habe. Wir haben einfach eine unterschiedliche Auffassung von Geld.
Als wir zwei Monate in der neuen Wohnung gelebt haben kam die Nachricht, dass sie schwanger ist (trotz Verhütung und dementsprechend auch nicht geplant). Wir haben uns dann entschieden, dass wir das Baby haben wollen. Wir sind dann auch kurz vor der Geburt innerhalb der Stadt nochmal in eine größere Wohnung gezogen.
Ich habe mir einen Nebenjob(450€) gesucht und habe die ganze Schwangerschaft diese Tätigkeit ausgeführt um dann nach der Geburt auf 30 Stunden/Woche zu gehen.
Und natürlich war der Gedanke extrem naiv, dass wir beide einfach dann mit Baby so weiter machen wie vorher. Wir hatten alles andere im Kopf als das Studium. Wir waren beide etwas überfordert als wir mit der kleinen dann zu Hause waren. Wir haben dann versucht eine gewisse Routine zu finden (so weit das eben mit einem Baby klappt ^^). Dann kam auf ihren Wunsch nach ein paar Tagen ihre Mutter Besuch um uns zu unterstützen. Aus einer Woche sind dann zwei geworden. Ich hatte keine leichte Zeit mit den beiden. Es gab viel Unstimmigkeiten und am Ende wurde auch nicht gehört was ich sage.
Das Verhältnis zu meiner Schwiegermutter war sowieso schon immer etwas angespannt.
Meine Partnerin war immer eine sehr taffe Persönlichkeit. Nach der Geburt konnte sie diese Fassade aber nicht aufrecht erhalten.
Aber noch bevor ich gekündigt habe hat sie sich entschieden das Studium abzubrechen und erstmal für ein paar Wochen in ihre Heimat zu gehen um körperlich und mental heilen zu können. (Ich als Mann kann mir nichtmal ausmalen was so eine Geburt alles auslösen kann und ich habe größten Respekt vor allen Frauen). So konnte ich zwar nicht bei meiner Tochter sein, aber ich habe ihren Wunsch respektiert. Ich habe mich auch eine Woche krankgeschrieben um bei den beiden zu sein. Das endete allerdings in einem Streit, sodass ich nach zwei Tagen wieder gefahren bin.
Die drei Wochen, die sie in ihrer Heimat bleiben wollte sind nun schon seit einem Monat rum. Und sie möchte bis zum ersten Geburtstag der kleinen mindestens da bleiben.
Da wir ja gerade in einer Pandemie stecken ist mein Studium online und ich könnte es auch einigermaßen vernünftig von ihrer Heimat aus ausführen. Jetzt ist vielleicht dem einen oder anderen aufgefallen, dass ich meine Familie mit noch keinem Wort erwähnt habe. Meine Eltern waren einen Tag zu Besuch und eigentlich auch nur, weil ich etwas gedrängt habe. Das war vier Wochen nach der Geburt. Dieser Besuch war für meine Freundin sehr schlimm und mir werden dafür heute noch Vorwürfe gemacht. Für sie war es sehr schlimm die kleine abzugeben( also ein paar Minuten auf dem Arm von meiner Mutter und meine Vater), sodass das einen riesigen Schnitt in unsere Beziehung gemacht hat. Meine Eltern hatten auch immer ihre Unterstützung angeboten, die aber nicht erwünscht ist.
Ich will auch gar nicht verschweigen, dass ich im Streit blöde Dinge gesagt habe. Und sie hat sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Das wissen wir beide auch.
Jetzt ist alles so weit: Ich habe den Job gekündigt und kann von überall aus studieren. Für sie war es dann auch okay, dass ich das Geld meiner Eltern nehme, jetzt als Darlehen, welches ich zurückzahle.
Die Realität ist aber, dass ich wenn die kleine schreit sie nicht nehmen darf und generell auch nicht irgendwo eingreifen soll. Das heißt ich sitze bzw. stehe wortwörtlich den ganzen herum, mache nichts und stehe eigentlich nur im Weg. Meine Freundin und ihre Mutter machen alles, bzw. meine Freundin möchte alles gerne alleine machen. Ich schlafe auf ihren Wunsch im Untergeschoss auf dem Sofa und sie schläft im Obergeschoss mit ihrer Mutter in einem Bett.
Also sitze ich den ganzen Tag unten und studiere und bekomme eigentlich nichts von der kleinen mit und fühle mich nach fast drei Monaten auch nicht wirklich als Vater.
Ein paar Tage später ist es nicht mehr in Ordnung, dass ich studiere und sie möchte, dass ich Geld verdiene. Sprich ich müsste mein Studium aufgeben und mir eine Lehrstelle in ihrer Heimat suchen. Ich mag ihre Heimat nicht und unsere Situation wird sich auch nicht bessern, wenn wir bei ihrer Mutter leben. Sie ist ein anderer Mensch, wenn sie mit ihrer Mutter zusammen ist, und das ist nicht im positiven gemeint. Auch wenn ihre Mutter ihr nicht direkt etwas einredet kommen doch sehr komische Ansichten zutage, die ich von ihr jetzt nicht so erwartet hätte.
Jetzt kam raus, dass ihre Mutter ihr vorerst vom gemeinsamen Sorgerecht abgeraten hat, weil sie damals schlechte Erfahrungen gemacht hat. Das ich kein Sorgerecht habe ist für mich aber ein ziemlicher Vertrauensbruch.
In meinen Augen ist sie damals mit der kleinen abgehauen und ich kann sie auch nicht abhalten, da ich kein Sorgerecht habe. Meine Eltern können die kleine jetzt auch nicht mehr wirklich aufwachsen sehen, weil sie durch diese „Flucht“ jetzt 400km entfernt ist. Ich fühle mich in ihrer Heimat extrem unwohl und der Gedanke in einem Haus mit ihrer Mutter zu wohnen macht mich krank. Meine Eltern werden so auch kein Teil dieser Familie sein können und das erfüllt mich mit größter Trauer.
Ich bin dann auch nicht bereit alles über den Haufen zu werfen, wenn ich keine Möglichkeit bekomme eine Bindung zu meiner Tochter aufzubauen und in diesem Haus dann auch noch so unterdrückt zu werden und von meiner Schwiegermutter wie ein Kind einen auf den Deckel zu bekommen.
Wie sollen meine Partnerin und ich denn in so einer Konstellation unsere Beziehung retten? Die ja eigentlich auch nur noch wegen der Kleinen versucht wird zu retten. Macht es dann überhaupt noch Sinn?
Kennt jemand so etwas? Ich bin ziemlich ratlos..
Vielen Dank, wenn du das alles gelesen hast.
Liebe Grüße
B.