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"Gute" Partnerschaft vor dem Aus?

Laurilu
Benutzer185939  (32) Öfter im Forum
  • #1
Hallo alle zusammen! :winkwink:

Ich war vor vielen Jahren schon Mal hier angemeldet und habe in Erinnerung, dass immer super einfühlsam zugehört und beratschlagt wurde - darauf hoffe ich nun wieder.
Mein Freund und ich (beide Ende 20) sind mittlerweile 3 Jahre ein Paar und wohnen auch seit ca. 1,5 Jahren in einer gemeinsamen WG (noch andere Mitbewohner).
Unsere Beziehung war eigentlich immer super stabil. Wir haben nicht viel gestritten, können sehr offen miteinander sprechen, engen uns nicht ein und sind sehr liebevoll. Vor allem er ist eigentlich ein sehr, sehr liebevoller und aufmerksamer Mensch.
In den letzten Monaten wurde es aber immer schwieriger. Ich hatte eine ziemlich schlimme Kindheit (bin in Therapie) und dadurch auch ein paar psychische Beeinträchtigungen - die er von Anfang an kannte und auch akzeptiert hat. Er hat stets versucht, mich zu unterstützen. Doch insgesamt war das letzte Jahr schon eine harte Probe: Jobverlust meinerseits durch Corona (finanziere mein Studium komplett selbst) 2 Klinikaufenthalte und auch beruflicher Stress seinerseits.. da fing es das erste Mal an zu kriseln. Er hat ganz strikte und unflexible Vorstellungen von der Zukunft: Karriere, Hausbau, Sicherheit, Stabilität, Geld. Und ich erschüttere da für ihn viel. Ich bin nicht stabil (arbeite aber stetig daran!), finanziell schlecht aufgestellt (Bafög Schulden, 2 Jobs neben Studium, komme aus einer hartz4 Familie, dh. anderer background als er). Das ganze hat ihn so weit verunsichert, dass er an unserer gemeinsamen Zukunft zweifelt. Weil er merkt, dass er seine Ansprüche nicht runterfahren kann - und ich sie ggf. nicht erfüllen. Mein Freund ist beispielsweise sehr traditionell: er möchte heiraten, Kinder etc. Aber zu mir meinte er, er könne sich das erst vorstellen, wenn ich das Studium abgeschlossen hätte, einen unbefristeten Job ergattert hätte und konstant stabil wäre - was so mit Mitte 30 der Fall sein dürfte (zumindest die ersten 2 Punkte). Haltet mich jetzt nicht durchweg für naiv: natürlich gehört zu einer Ehe und langen Partnerschaft mehr als nur Liebe. Aber ich habe das Gefühl, der Mensch, der ich "ohne" diese "Errungenschaften" bin, genügt ihm zum heiraten nicht. Und da frage ich mich tatsächlich, ob ich nur ein Platzhalter bleibe, bis sich eine Frau findet, die besser in seine Vorstellungen passt. Ich weiß er liebt mich, das spüre ich. Aber es nagt so unheimlich an mir, dass ich nicht mehr glauben kann, dass er an uns glaubt. Und ich möchte für meinen Partner die Person sein, die er tatsächlich Mal heiraten möchte - ohne etwas beweisen zu müssen..
Wir sprechen tatsächlich auch ziemlich offen über das ganze, es fühlt sich aber relativ Verfahren an. Als wäre alles gesagt - aber nichts gelöst. Ich hoffe daher auch auf ein wenig fremdes/neues Input durch diesen Text...

Habt vielen lieben Dank
Und liebe Grüße!
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #2
Und ich möchte für meinen Partner die Person sein, die er tatsächlich Mal heiraten möchte - ohne etwas beweisen zu müssen..
Frag ihn mal ganz direkt ob du das für ihn bist und wenn er dir dazu zunächst eine Liste an Punkten nennt die du erfüllen musst, würde ich mir an deiner Stelle überlegen ob du das möchtest.
Dann scheint ihm an deiner finanziellen Sicherheit und seinen Wünschen mehr zu liegen als an dir als Person.

Das klingt nach einer Menge Druck der für dich und deine Psyche sicherlich nicht förderlich ist.
Das Leben ist kein Spielplan den man ganz genau einhalten kann.

Mein Freund und ich haben auch einen sehr unterschiedlichen Backround aber ihm gehts bei mir nicht darum ob ich finanziell mithalten kann, sondern um mich als Menschen.
Ich wurde auch lange schlecht bezahlt und konnte im Gegensatz zu ihm keine großen Rücklagen bilden.
Aber solange man grundsätzlich mit Geld umgehen kann, ein Ziel hat und man sich liebt, sollte das zu schaffen sein.
Das sehe ich bei deinem Freund aber nicht wirklich.
 
Laurilu
Benutzer185939  (32) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #3
Frag ihn mal ganz direkt ob du das für ihn bist und wenn er dir dazu zunächst eine Liste an Punkten nennt die du erfüllen musst, würde ich mir an deiner Stelle überlegen ob du das möchtest.
Dann scheint ihm an deiner finanziellen Sicherheit und seinen Wünschen mehr zu liegen als an dir als Person.

Das klingt nach einer Menge Druck der für dich und deine Psyche sicherlich nicht förderlich ist.
Das Leben ist kein Spielplan den man ganz genau einhalten kann.

Mein Freund und ich haben auch einen sehr unterschiedlichen Backround aber ihm gehts bei mir nicht darum ob ich finanziell mithalten kann, sondern um mich als Menschen.
Ich wurde auch lange schlecht bezahlt und konnte im Gegensatz zu ihm keine großen Rücklagen bilden.
Aber solange man grundsätzlich mit Geld umgehen kann, ein Ziel hat und man sich liebt, sollte das zu schaffen sein.
Das sehe ich bei deinem Freund aber nicht wirklich.
Hallo Kartoffeltierchen,
Danke für deine Antwort!
Ich habe ihm die Frage schon so gestellt, tatsächlich ist die Antwort dann eine Mischung aus "ja natürlich ABER.. und dann kommen die Punkte. Und ich kann ihm ja nicht Mal alles in Abrede stellen. Ich kann bspw., verglichen mit ihm, wirklich schlecht mit Geld umgehen (habe aber keine Schulden oder so!). Was vermutlich aber auch daran liegt, dass ich es irgendwie nie lernen konnte. Ich hab immer am Existenzminimum gelebt, wenn Mal etwas mehr da war, habe ich es aber nicht gespart. Ich weiß, das war ein Fehler - ich möchte es aber besser machen. Nur für ihn reicht das irgendwie nicht, ich schätze, er hat nicht viel Vertrauen in meine Stabilität in jeglicher Hinsicht.
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #4
Hallo Kartoffeltierchen,
Danke für deine Antwort!
Ich habe ihm die Frage schon so gestellt, tatsächlich ist die Antwort dann eine Mischung aus "ja natürlich ABER.. und dann kommen die Punkte. Und ich kann ihm ja nicht Mal alles in Abrede stellen. Ich kann bspw., verglichen mit ihm, wirklich schlecht mit Geld umgehen (habe aber keine Schulden oder so!). Was vermutlich aber auch daran liegt, dass ich es irgendwie nie lernen konnte. Ich hab immer am Existenzminimum gelebt, wenn Mal etwas mehr da war, habe ich es aber nicht gespart. Ich weiß, das war ein Fehler - ich möchte es aber besser machen. Nur für ihn reicht das irgendwie nicht, ich schätze, er hat nicht viel Vertrauen in meine Stabilität in jeglicher Hinsicht.
Das ist jedoch etwas an dem man arbeiten kann. Aber wenn er wie du sagst kein Vertrauen in dich hat, dann wird hier auf Dauer niemand von euch glücklich.

Sicherheit ist cool aber er kannte dich und deine Baustellen bereits da du da sehr transparent bist.
 
G
Benutzer Gast
  • #5
Bei sowas frage ich mich, inwieweit die Eltern Einfluss auf die Lebensplanung haben. Je nachdem wie das Verhältnis zu den Eltern ist, kann das eine große Rolle spielen.
Weiterhin denke ich, nach 3 Jahren ist die rosarote Brille auch weg.
Was ich etwas befremdlich finde, du schreibst, er kann seine Ansprüche nicht runterfahren. Ist es vielleicht nicht eher so, dass er es nicht will?
Eine Beziehung ist halt ein nehmen und geben und das was du beschreibst, klingt nicht nach einem Gleichgewicht. Was mich zu der Frage bringt, wie groß kann da die Liebe dann sein?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Laurilu
Benutzer185939  (32) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #6
Das Verhältnis zu seinen Eltern ist sehr gut. Und ja, er eifert ihnen da nach. Das sagt er auch so. Sie haben ein wunderschönes Haus, sind verbeamtet, haben relativ früh Kinder bekommen und pflegen schon einen gehobenen Lebensstandard. (Ich mag seine Eltern übrigens auch total gerne - ich wäre sehr gerne dauerhafter Teil dieser Familie!). Ich denke, er hat es so vorgelebt bekommen, er wünscht es sich ebenfalls so. Da war er auch immer sehr transparent - und ich hab es für mich nie ausgeschlossen, ich bin einfach noch wesentlich weiter davon entfernt als er (er verdient bspw sehr gut, während ich mit Mitte 20 nochmal ein Studium begonnen habe). Ich glaube, dieses unterschiedliche Tempo ist auch ein Faktor. Ich würde sehr gerne in den nächsten 1-2 Jahren heiraten. So eine Art "Komplizenschaft" zu zweit, wir schauen, wie unser Leben verläuft, machen das Beste aus dem, was kommt. Als Team, aber halt relativ flexibel. Und er stellt sich das alles in ziemlich konkreten Bahnen vor, in die meine Art, mein Werdegang, meine finanzielle Situation und auch meine Psyche so nicht passen.. ich denke, die Liebe ist nicht das, was in Frage steht. Sondern sein Bedürfnis nach Selbstverwirklichung bzw Sicherheit gegenüber dem Willen, eine Partnerschaft mit mir zu führen (dauerhaft).
 
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Kognitive Rigidität ist übrigens ein Persönlichkeitsmerkmal und als solches erstens nicht durch das Milieu bestimmt und zweitens über die Gesamtlebenszeit unveränderlich.

Und dies bedeutet, dass ihr hier

Ich würde sehr gerne in den nächsten 1-2 Jahren heiraten. So eine Art "Komplizenschaft" zu zweit, wir schauen, wie unser Leben verläuft, machen das Beste aus dem, was kommt. Als Team, aber halt relativ flexibel. Und er stellt sich das alles in ziemlich konkreten Bahnen vor, in die meine Art, mein Werdegang, meine finanzielle Situation und auch meine Psyche so nicht passen.. ich denke, die Liebe ist nicht das, was in Frage steht. Sondern sein Bedürfnis nach Selbstverwirklichung bzw Sicherheit gegenüber dem Willen, eine Partnerschaft mit mir zu führen (dauerhaft).

in zumindest dem Bereich nicht optimal zusammenpasst. Das ist okay (Paare müssen nicht in allem perfekt passen); die Frage ist halt, ob er aus dieser Mücke einen Elefanten machen will, und ob du damit leben kannst, wenn er den Elefanten will.

Dieses Heft würde ich ihm aber nicht aus der Hand nehmen. Er hat dich so genommen wie du warst und bist, und wenn er jetzt darum ein Weltuntergangstheater machen will, soll das brav er machen. Ich halte wenig davon, hier nun aus Angst vor dem Aus das Aus zu provozieren - solche "so ist er vor Angst zu sterben gar gestorben" (ETA Hoffmann) Aktionen halte ich für ungut.

Die Frage ist nun, wie lebbar ist für dich eine so rigide ökonomisch zielorientierte und microgemanagete Beziehung? Für mich wäre das nichts, für mich ist eine Beziehung keine zweite Karriereleiter sondern ein Zufluchtsort, aber vielleicht ist das für dich okay. In dem Falle solltest du verbalisieren, dass du diese Art der Beziehung mitzuleben willens bist, aber er seine Timeline auf deine realistische Zielerreichung anpassen muss.

Ist diese Art der Beziehung als autistische Zweitjobtriebabfuhr für dich jedoch ungeeignet, sehe ich allerdings tatsächlich schwarz.
 
Laurilu
Benutzer185939  (32) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #8
Ich möchte tatsächlich keinen Kredit für einen Hausbau aufnehmen (aber ich bin ja auch meilenweit von der benötigten Kreditwürdigkeit entfernt). Das weiß er, wenn er es unbedingt möchte, kann er es ja tun - und ich wohne dann zur Miete bei ihm 😅 für mich ist diese rigide Denkweise auch befremdlich, ich versuche aber, es so zu deuten, wie es teilweise sicherlich begründet ist: ich kann es mir nicht vorstellen, weil ich nie wirklich erlebt habe, dass so etwas realistisch ist. Derlei Dinge machen mir eher Angst oder erscheinen unerreichbar. Er hingegen hält sie für ganz normale Etappen auf seinem Lebensweg. Vielleicht denke ich in 5 Jahren anders.
Ich habe manchmal auch etwas Sorge, dass ich zu viel verlange. Vielleicht ist es tatsächlich etwas unrealistisch, heiraten zu wollen, bevor alles komplett stabil ist? Dem zugrunde liegt auch mein persönlicher Wunsch nach Familienzugehörigkeit, fester Bindung, Zugeständnis und Bereitschaft, sich dem anderen zu verpflichten. Ich will ihm diese Dinge ja genauso schenken. Aber ich durchschaue nicht ganz, ob der Fehler hier bei mir liegt und seine Forderungen eventuell ganz normal und begründet sind - und ich zu verblendet romantisch...
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #9
Er hingegen hält sie für ganz normale Etappen auf seinem Lebensweg. Vielleicht denke ich in 5 Jahren anders
Die bitte jeder für sich selbst festlegen muss. Und auch wenn du diese noch nicht gefunden hast, ist es nicht die Aufgabe deines Freundes diese für dich festzulegen.

Ob du es glaubst oder nicht: nicht jeder verspürt den Wunsch ein Haus zu bauen, zu heiraten und oder Kinde zubekommen. Manche bevorzugen eine andere Reihenfolge oder gar was ganz anderes.
 
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Ich möchte tatsächlich keinen Kredit für einen Hausbau aufnehmen (aber ich bin ja auch meilenweit von der benötigten Kreditwürdigkeit entfernt). Das weiß er, wenn er es unbedingt möchte, kann er es ja tun - und ich wohne dann zur Miete bei ihm 😅 für mich ist diese rigide Denkweise auch befremdlich, ich versuche aber, es so zu deuten, wie es teilweise sicherlich begründet ist: ich kann es mir nicht vorstellen, weil ich nie wirklich erlebt habe, dass so etwas realistisch ist. Derlei Dinge machen mir eher Angst oder erscheinen unerreichbar. Er hingegen hält sie für ganz normale Etappen auf seinem Lebensweg. Vielleicht denke ich in 5 Jahren anders.
Ich habe manchmal auch etwas Sorge, dass ich zu viel verlange. Vielleicht ist es tatsächlich etwas unrealistisch, heiraten zu wollen, bevor alles komplett stabil ist? Dem zugrunde liegt auch mein persönlicher Wunsch nach Familienzugehörigkeit, fester Bindung, Zugeständnis und Bereitschaft, sich dem anderen zu verpflichten. Ich will ihm diese Dinge ja genauso schenken. Aber ich durchschaue nicht ganz, ob der Fehler hier bei mir liegt und seine Forderungen eventuell ganz normal und begründet sind - und ich zu verblendet romantisch...
Das Problem ist nicht die Vorstellung von Lebenszielen, das ist normal.

Das Problem ist auch nicht der Wunsch nach Stabilität, oder nach Stabilität vor man einen großen Schritt wie Hochzeit und Kinderkriegen angeht.

Das Problem ist die zugrundeliegende kognitive Rigidität, die verkennt wie flexibel das Leben ist und wie flexibel man selbst sein muß. Das hat aber, wie erwähnt wenig bis gar nichts mit eigener Lebenserfahrung zu tun, sondern mit Persönlichkeit. Man wird nicht zum erratischen Block weil man Beamter ist, sondern man wird Beamter, weil man ein erratischer Block ist.

Und diese Rigität drückt sich an auf für Dich unangenehme Weise aus, da willkürliche Ziele von ihm gesteckt werden und du diese dann als gestellte Forderungen zu erreichen hast.

Wie gesagt, zuerst einmal solltest du entscheiden ob das für dich ein Beziehungsmodell ist, von ihm eng getaktete Zielvorgaben für Dein Leben gestellt zu bekommen und diese erreichen zu müssen. Kannst du dies bejahen, ist ein Kompromiß im Sinne von "gib mir mehr Zeit, dann erreiche ich auch die Vorgaben" sicher möglich. Ansonsten eher nicht.
 
Laurilu
Benutzer185939  (32) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #11
Ich denke, auf Dauer würde ich an dem Druck zerbrechen. Weil ich immer "schneller und besser" sein müsste und am Ende ja doch nicht weiß, ob es ihm genügt. Ich befürchte nämlich, er hat auch nicht vor, erst mit Mitte/Ende 30 zu heiraten. Wenn ich aber so lange brauche, wird er mich in der Zwischenzeit verlassen? Das ist ja meine Angst. Jetzt sagt er nein. Aber noch 1-2 Jahre an meiner Seite, mit meinen Problemen, und er "wartet" doch nicht mehr darauf, dass ich so werde, wie er sich seine Partnerin wünscht? Aber vielleicht tue ich ihm mit dieser Annahme auch Unrecht. Ich möchte ihn wahrlich nicht als herzlos darstellen, das Ganze belastet ihn natürlich auch
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #12
Ich denke, auf Dauer würde ich an dem Druck zerbrechen. Weil ich immer "schneller und besser" sein müsste und am Ende ja doch nicht weiß, ob es ihm genügt. Ich befürchte nämlich, er hat auch nicht vor, erst mit Mitte/Ende 30 zu heiraten. Wenn ich aber so lange brauche, wird er mich in der Zwischenzeit verlassen? Das ist ja meine Angst. Jetzt sagt er nein. Aber noch 1-2 Jahre an meiner Seite, mit meinen Problemen, und er "wartet" doch nicht mehr darauf, dass ich so werde, wie er sich seine Partnerin wünscht? Aber vielleicht tue ich ihm mit dieser Annahme auch Unrecht. Ich möchte ihn wahrlich nicht als herzlos darstellen, das Ganze belastet ihn natürlich auch
Redet am besten mal offen und ehrlich miteinander. Und mach dich bitte nicht so klein, steh zu dir und deiner Situation.
Nur weil er einen leichteren Start hatte als du ist er nicht irgendwie besser und du naiver.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Bevor hier nur weiter wild spekuliert wird, warum er eine Partnerin haben will, die für sich selber sorgen kann, ehe er sie heiraten will: Hast du ihn denn mal gefragt, warum er das möchte?

Ich kenne einige Personen, die durchaus aufrichtig lieben, aber einfach vorsichtig sind. Und eine Ehe ist für diese Personen dann ein unkalkulierbares Risiko. Und zwar eines, was sie ein Leben lang zu tragen haben. Egal, was passiert.
Die Ehe an sich kann man scheiden, die daraus folgenden finanziellen Risiken wird man aber nciht los. In einer Zugewinngemeinschaft ist er bis ans Lebensende (oder der erneuten Hochzeit des Partners) zum Unterhalt verpflichtet. Ebenso für Kinder.

Ja, es ist nicht romantisch, schon vor der Hochzeit an die Scheidung zu denken. Aber einfach mal hier im Forum ein beliebiges Emanzipationsthema durchlesen, da kommt immer sehr stark durch: Für manche Personen ist es wichtig, für den Fall der Scheidung abgesichert und selbständig überlebensfähig zu sein.

Ich unterstelle ihm da jetzt keine Unfähigkeit zur Reaktion auf die Flexibilität des Lebens oder ähnliches. Vielleicht gehört er einfach zu dieser Gruppe Menschen, denen Sicherheit einfach wichtig ist?
 
Laurilu
Benutzer185939  (32) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #14
Bevor hier nur weiter wild spekuliert wird, warum er eine Partnerin haben will, die für sich selber sorgen kann, ehe er sie heiraten will: Hast du ihn denn mal gefragt, warum er das möchte?

Ich kenne einige Personen, die durchaus aufrichtig lieben, aber einfach vorsichtig sind. Und eine Ehe ist für diese Personen dann ein unkalkulierbares Risiko. Und zwar eines, was sie ein Leben lang zu tragen haben. Egal, was passiert.
Die Ehe an sich kann man scheiden, die daraus folgenden finanziellen Risiken wird man aber nciht los. In einer Zugewinngemeinschaft ist er bis ans Lebensende (oder der erneuten Hochzeit des Partners) zum Unterhalt verpflichtet. Ebenso für Kinder.

Ja, es ist nicht romantisch, schon vor der Hochzeit an die Scheidung zu denken. Aber einfach mal hier im Forum ein beliebiges Emanzipationsthema durchlesen, da kommt immer sehr stark durch: Für manche Personen ist es wichtig, für den Fall der Scheidung abgesichert und selbständig überlebensfähig zu sein.

Ich unterstelle ihm da jetzt keine Unfähigkeit zur Reaktion auf die Flexibilität des Lebens oder ähnliches. Vielleicht gehört er einfach zu dieser Gruppe Menschen, denen Sicherheit einfach wichtig ist?
Ich denke, das beschreibt ihn auf jeden Fall. Ich würde nicht Mal sagen, dass er die Scheidung bereits vor Augen hat - er hat eher Sorge vor einem Ausfallen meinerseits (Klinik), zeitweiser Krankschreibungen, eingeschränkter Belastbarkeit etc., was sich eben negativ auf seine finanziellen Ziele auswirken könnte (Kredit abbezahlen etc), aber natürlich auch eine Belastung für ihn ist. Emotional.
Unabhängig will ich von mir aus sein, war ich mein Leben lang. Ich hatte ja nur mich. Aber meine Ziele (Promotion bspw.) sind mit noch jahrelangen finanziellen Einbußen verbunden. Und meine psychischen Erkrankungen sind Teil von mir und machen mich instabilER, daran kann ich nicht grundlegend etwas ändern. Ich kann nur bestmöglich damit umgehen. Deswegen bin ich auch ehrlich und sage: diese Sicherheit kann ich nicht garantieren. Für mich ist der Prozess das Leben und für ihn das Ziel.

Und: Corona war in dieser Hinsicht sehr schwierig, meine Autonomie zu "beweisen". Wir sind während der Pandemie zusammen gezogen, ich habe meine Jobs verloren, war zweimal im Krankenhaus und er musste die Miete alleine tragen. Dadurch hat er den Eindruck erlangt, ich "könne nicht" wirklich. Dabei war die ganze Situation einfach super Schwierig als Studentin mit Job in der Gastronomie
 
Zuletzt bearbeitet:
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Das wird dann aber sehr schwer lösbar sein. Ich weiß nicht, ob er für eine Gütertrennung als Eheform zu haben wäre oder einen wie auch immer gearteten Ehevertrag.

Ich denke nicht mal, dass deine Krankheit da so das Thema ist. Klar ist das eine Unsicherheit, aber da denke ich, dass das für ihn jetzt kein Trennungsgrund oder so wäre.
Ich denke eher, es geht darum, dass ihm bewusst wird, dass sein Traum von Eigenheim und Kindern grade sehr schwer umsetzbar ist, er da aber durchaus noch Zeit sieht, um das zu erreichen.

In jedem Fall solltet ihr da vielleicht einfach mal über eure Zukunftssorgen aufrichtig reden, ob und inwieweit es da Kompromisse geben kann und welche Lösungen euch beiden da so vorschweben.
 
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Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #26
Aber auch, weil er meinte, dass er mich noch positiv "formen" oder beeinflussen kann. (nebenbei empfinde ich das nicht als negativ, beide Partner können voneinander lernen und wachsen.)
Naja, es ist schon negativ. Es sagt nämlich eines aus: Du als Person genügst ihm nicht. Du musst dich ihm anpassen. Du musst etwas "besseres" werden.

Ja klar lerne ich von meinem Partner und er lernt von mir. Er würde aber niemals sagen, dass ich ihm jetzt so wie ich bin mit all meinen Fehlern, Ecken und Kanten und meiner Verrücktheit ihm nicht genüge und er mich ja noch formen kann.

Hast du ihn gefragt, was sich vor 3/4 Monaten geändert hat, dass er dich nun in so einem Licht sieht?

Und zum Thema Ehevertrag: er schließt das heiraten partout aus zur Zeit, einen Ehevertrag würde ich vermutlich so oder so wollen. Eben, damit nie der Eindruck entstünde, ich wäre abhängig oder eine "Gefahr".
Damit schließt er aber auch ein, dass er dich ggf. verlässt. Ansonsten macht das ja nicht so viel Sinn das vehement trotz Ehevertrag nicht zu wollen.
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #37
Wie der Frosch im langsam köchelnden Wasser. Das tut weder dir noch ihm gut und manchmal bedeutet Beziehung auch zu sehen wann man nicht weiter kommt.

Du kannst ihm nicht das versprechen was er braucht (und solltest dich nicht schlecht deswegen fühlen. Psychische Genesungist ein Prozess)
Und er kann, warum auch immer, nicht von seinen Vorstellungen weichen die es dir schwer machen zu genesen. Mal davon abgesehen das dir niemand im Leben garantieren kann das du für immer finanziell abgesichert bist. Niemand. Nur mal so am Rande.

Ihr dreht euch quasi im Kreis ohne wirklich voran zu kommen.
Das könnt ihr gerne noch 3 Jahre so beibehalten, aber ihr entwickelt dabei weder euch als Individuum, noch eure Beziehung und ihr steht in 3 Jahren vor genau dem selben Haufen beschissener Probleme wie jetzt.


Fakt ist: Du KANNST gerade nicht so sein wie er es möchte weil du noch nicht soweit bist. Und er könnte zwar von seinen Wünschen abweichen, WILL es aber nicht. Das er sagt er könnte es nicht, ist nur eine nettere Version für die Tatsache das er es nicht möchte.
 
Sommergewitter
Benutzer81102  (33) Meistens hier zu finden
  • #41
Eine Sache geistert mir durch den Kopf - wieso zieht er deine Fähigkeit, eine stabile Partnerin zu sein, in Zweifel?

Du beweist an allen Ecken und Enden unheimlich viel Verlässlichkeit für ein gemeinsames Leben. Mehr kann man sich in meinen Augen nicht wünschen, was die Grundausrichtung einer Person angeht.

- du scheinst sehr reflektiert und klug zu sein
- du studierst und hast Ambitionen (Promotion)
- du arbeitest nebenher hart
- du machst dir viele Gedanken um ihn, um dich, um euer gemeinsames Leben
- du wünschst dir eine Ehe und eine Familie, einen verlässlichen und sicheren Hafen
- du hast dich trotz schwieriger Startbedingungen hochgearbeitet und dich nie unvernünftig verschuldet (Bafög ausgenommen, das ist eine kluge Investition)

Was will er denn noch?
Ja, ich verstehe seinen Wunsch nach Sicherheit und Stabilität. Finde ich vollkommen in Ordnung. Aber dafür bringst du einfach alles mit 🤷🏻‍♀️
Für die Begleitumstände des Lebens kannst du nichts, die treffen ihn genauso wie dich genauso wie andere. Die sind nicht vorhersehbar! Die Frage ist doch, was man daraus macht, wie die eigenen Ressourcen aussehen. Und ich finde deine verdammt vertrauenswürdig!

Bleibt nur noch ein Knackpunkt übrig: deine psychische Gesundheit.
Ja, das bringt Unsicherheiten rein. Aber (und ich möchte es dick und fett unterstreichen): davor ist niemand gefeiht!! Er kann ebenfalls körperlich und auch psychisch erkranken! Worauf kommt es hier also an?! Genau: erneut auf den Umgang damit! Und was beweist du seit langem? Du suchst dir Hilfe, du gehst in Therapie, du gehst in die Klinik. Es gibt so viele psychisch Erkrankte, die sich keine Hilfe suchen, die das nicht so in Angriff nehmen. Du bist da so enorm weit, du reflektierst deine Erkrankung, du stehst dazu, du lässt dir professionell helfen.
Also auch hier wieder: mehr kannst du nicht tun.

Ich glaube ganz ehrlich, dein Freund verrennt sich gedanklich 😉 Er sollte nicht den Status quo oder die äußeren Umstände oder Eventualitäten des Lebens heranziehen, um seine Partnerin in „heiratstauglich“ oder „-untauglich“ einzuordnen. Damit kann und wird er böse auf die Nase fallen. Er sollte sich anschauen, wie du auf Probleme und Herausforderungen, die niemand im Leben vermeiden kann, reagierst. Und das scheinst du richtig gut zu machen. Das nennt sich Fähigkeit. Und das ist das, worauf man setzen kann.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #44
Ich bin ehrlich gesagt etwas überrascht über die Antworten, dass der Freund hier der unflexible, toxische Beziehungspartner sein soll.

Aber zu mir meinte er, er könne sich das erst vorstellen, wenn ich das Studium abgeschlossen hätte, einen unbefristeten Job ergattert hätte und konstant stabil wäre.

Hätte hier jemand gefragt: “Hey, meine Freundin hat keinen Abschluss und keinen Job und ist psychisch instabil, wir wollen bald heiraten und Kinder, ist das eine gute Idee?” Dann hätten die meisten gesagt, dass er erstmal abwarten soll.

In Hinblick auf eine potentielle Familiengründung ist es einfach keine gute Idee. Er wäre finanziell für alles verantwortlich und im schlimmsten Fall müsste er für das Familieneinkommen sorgen und gleichzeitig Frau und Kind betreuen, weil es dir nicht gut geht. Da sehenden Auges reinzulaufen wäre einfach dumm. Ich vermute, dass Heiraten für ihn keinen Sinn macht, solange er sich die Familiengründung nicht vorstellen kann, weil er da konservativer ist.
Wann glaubst du denn, wäre ein Kind für euch gut machbar?

Heiraten ist natürlich “romantisch”, aber ich würde auch hinterfragen, wieso der Wunsch jetzt so doll ist. Du schreibst, dass du endlich zu der Familie gehören möchtest und dass er sich zu dir bekennt. Aber tut er das nicht schon, indem er in Arbeitslosigkeit Miete und alles zahlt und für dich da ist? Bist du nicht schon in seine Familie integriert? Würde sich da für deinen Alltag wirklich so viel ändern, wenn ihr verheiratet wärt?

Ich glaube worüber ihr sprechen müsst, ist die Timeline.
Bist du schon bei der Promotion, also hast du schon einen Abschluss?
Wie lange dauert es noch? Ist die Promotion mit diesen Plänen überhaupt der richtige Weg? Nicht immer ist das förderlich für die Karriere.
Kannst du anders als mit Kellnern (mehr) Geld verdienen?
Wie stabil musst du sein, damit Kinder eine Option werden? Was muss dafür getan werden? Was ist die Lösung im worst case?
Wann würde es insgesamt Sinn machen – und ist das dir und ihm dann zu spät?
 
Sommergewitter
Benutzer81102  (33) Meistens hier zu finden
  • #49
Natürlich ist das nicht schön, dass es dich emotional so mitgerissen hat. Das zeigt ja, a) wie sehr dich das Thema mitnimmt und b) dass du vermutlich durch deine psychische Erkrankung manchmal schon recht labil reagierst.

Seine Reaktion darauf ist natürlich auch nachvollziehbar. Auch dass ihn das überfordert. Aber ich finde nicht, dass du dich schämen oder klein machen musst, denn wie gesagt, du bist bereits in Behandlung und es ist sicherlich eine emotional schwierige Situation für euch beide.

Ich finde es gut, dass du uns gegenüber so ehrlich bist; denn tatsächlich verlagert sich mein Eindruck ein wenig. Ich vermute nun stärker, dass deine psychische Erkrankung für ihn der eigentliche unsichere Faktor ist, weniger das drumherum (Job, Studium, Herkunft).

Wenn du magst (du musst natürlich nicht): inwiefern wirkt sich deine Erkrankung ansonsten auf deinen Alltag aus? Und inwiefern auf eure Beziehung? Seiner Aussage nach zu urteilen hat er ja das ein oder andere bereits mitbekommen und leitet höchstwahrscheinlich daraus seine Unsicherheiten ab.

Ich bleibe zwar dabei, dass du hier ja mit deiner Therapie und Behandlung schon alles menschenmögliche tust und über wirklich gute Ressourcen verfügst!
Aber wenn es natürlich häufiger solche Formen von Ausprägung deiner Erkrankung gibt (wie die Autoaggression jetzt in der Diskussion), kann ich es besser verstehen, dass er Zeit benötigt, um das für sich einschätzen zu können. Und vor diesem Hintergrund vielleicht wirklich noch nicht bereit ist für weitere Schritte. Ich denke, das hat nichts mit deiner Person als solche zu tun; es könnte durchaus einfach die Angst vor dem „Unbekannten“ sein, sprich deiner Erkrankung.

Samsaras Vorschlag ist vor dem Hintergrund sehr sinnvoll, auch für ihn gibt es Anlaufstellen, wo er vielleicht erstmal auch besser informiert wird über deine Erkrankung und dadurch vielleicht auch eure Beziehungssituation besser einschätzen kann.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #50
Entschuldigt den langen Text. Und, ich schäme mich ehrlich 🙈
Ich finde nicht, dass du dich schämen musst :smile: Du hast dir deine Krankheit ja nicht ausgesucht und Scham ist da doch gar nicht nötig.

Was ist denn passiert, dass du 4 Monate in einer Klinik warst? Du wirkst hier sehr reflektiert und besonnen, aber dein Freund erlebt wahrscheinlich nicht nur diese, sondern auch viel die andere Seite, oder? Ist es nicht nachvollziehbar, dass er nach einem Jahr mit 4 monatigem Klinikaufenthalt und allem, was dem vermutlich vorausging, unsicher ist was die Zukunftsplanung angeht?

Sind Kinder in 3, 4, 5 Jahren mit deinen Studiumsplänen denn vereinbar? Woran machst du für dich fest, ob du stabil genug für Kinder wärst?
An seiner Stelle würde ich mir halt wünschen, dass du für dich einen sinnvollen Plan hast bzgl. Studium, Job und Kind und man in den nächsten Monaten schauen kann, ob sich das Ganze in die richtige Richtung entwickelt.
Ein wenig klingt für mich nämlich schon danach, als würdest du (implizit) von ihm verlangen, im Zweifel alles mögliche aufzufangen.
 
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #55
Mir ist folgendes aufgefallen, vielleicht hilft es Dir ein bisschen.

a) Dein Partner hat sehr strikte Vorstellungen wie seine "Zukunft" zu sein hat. Das ist für mich etwas realitätsfremd, denn das Leben kommt nie wie es geplant ist. Aber natürlich darf er diese Idee haben.

b) in den ersten Beiträgen hatte ich den Eindruck, dass Du denkst, dass Du zuwenig für ihn bist. Wenn dies wirklich so ist, dann finde ich das keine gesunde Basis für eine Beziehung. Auch wenn Du Deine Problem hast, solltest Du Dich nicht "ihm" unterlegen fühlen. Du bist genauso viel wert...... Ich stelle mir hier die Frage, vermittelt er Dir das Gefühl. Kommt es aus Dir heraus oder sind da allenfalls beide Seiten beteiligt.

c) Stimmt Eure Zukunftsplanung etwas überein? Du studierst noch, bist noch in Behandlung, beides wohl noch länger und er will Familie. Wie kommen Eure Pläne zusammen? Zum Beispiel. Will er in 2 Jahren Heiraten und Kinder kriegen und Du frühestens in 6 Jahren?
Habt ihr mal konkret darüber gesprochen, wie ihr die Zukunft leben wollt? Wie das gehen soll?

Vielleicht hilft es Dir ein bisschen.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #59
Aber vllt ist das mittlerweile ein Teil des Problems
Also wenn man nicht mehr offen und ehrlich kommunizieren kann, ist das für mich ein viel größeres Problem...
Es ist sicher nicht die Lösung des großen Ganzen (da können andere viel bessere Dinge beitragen), aber ich habe zumindest bemerkt, dass "offen und ehrlich" trotzdem Spielräume lässt.

Ich schmeiße mal meine Assoziationen in den Raum und du kannst ja schauen, ob dir etwas davon bekannt vorkommt und dir weiterhilft.

Ich weiß nicht, ob du das nicht eh schon machst, vielleicht habe ich etwas überlesen, aber:
Wenn du zu deinem Freund hingehst und sagst "Ach ich trau mir das alles nicht zu und ich weiß nicht was ich machen soll und ich fühl mich schrecklich", wirkt das ganz anders als so zu sprechen wie du es hier im Forum tust. Nämlich indem du das alles in Relation zueinander setzt.
Du kennst dich. Du weißt, wo deine Psyche dir das Leben schwer macht, und du weißt, welche Strategien du hast, um dagegen anzugehen. Und vielleicht hilft es sowohl dir als auch ihm in der Situation, wenn du das dazusagst. Ja, wenn man sich dreckig fühlt kommt man selbst nicht unbedingt auf die Idee, sich das irgendwie schönzureden, aber abgesehen davon, dass es eine gute Übung ist, macht es ihm vielleicht auch nochmal klar, dass du das selbst an dir im Blick hast. "Ich muss mich jetzt bei dir ausheulen aber ich bin mir sicher, dass ich das am Ende wie immer irgendwie schaffe, es fühlt sich für mich gerade nur einfach nicht so an." ist etwas, das ich meinem Freund oft erzähle, daher der Gedanke. Das verbunden mit einer klaren Ansage, was du gerade von ihm brauchst und was nicht, hilft vielleicht auch schon.

Offen und ehrlich bedeutet nicht, hinzugehen, alles (stundenlang) vor seine Füße zu spucken und zu erwarten, dass er etwas damit anfangen kann. Du kannst die Dinge ruhig vorher filtern und so aufbereiten, dass das ankommt, von dem du möchtest, dass es ankommt.
Off-Topic:
Mein Rekord liegt darin, einen Haufen Gefühle nach tagelangem Grübeln in drei Sätzen zusammenzufassen. Das Thema war dann nach zwei Sätzen von ihm tatsächlich auch für mich erledigt, es war himmlisch. Und das Problem kam auch bisher nicht wieder.

Das löst euer Grundproblem mit den verschiedenen Lebenswegen nicht, aber vielleicht hilft ja eine andere Art der Kommunikation schon, einen gemeinsamen Plan aufzustellen, der für dich flexibel und für ihn stabil genug ist. Gibt es vielleicht auch Plan A, B und C, den man konstruieren könnte? Dann hast du immernoch mehrere Optionen offen und er hat einen klaren Plan vor Augen.

Du warst da sehr emotional und wenn man einmal getriggert ist, ist es zumindest bei mir dann auch so, dass jegliche rationalen Gedanken wie ein Blatt Papier in einem Orkan sind... sprich, ich habe keine Chance. Da brauchst du dir also keine Vorwürfe für zu machen, manchmal tut Hirnchemie eben nicht das, was sie tun soll.
Wichtiger ist es, das zu vermeiden, oder, wenn man merkt, bestimmte Dinge kommen häufiger vor, dass man Regeln dafür aufstellt. Wenn mein Freund mich anschweigt bekomme ich z.B. auch die Krise, da ginge es mir wohl ähnlich wie dir, also haben wir abgemacht, dass er mir entweder nonverbal Zeichen gibt, dass alles in Ordnung ist, oder dass wir abmachen dass er sich alles durch den Kopf gehen lässt und dann ein paar Tage später erst darauf reagiert. Dann ist er nicht unter Druck jetzt sofort die perfekte Antwort zu finden und ich sitze nicht wie auf glühenden Kohlen und treibe mich gedanklich selbst in den Wahnsinn.

Abgesehen davon: Kannst du das mit anderen Menschen durchsprechen? Eltern, Freunden, Bekannten, oder im Notfall auch mit deinem Haustier, deinem Kuscheltier, einem Tagebuch oder der Zimmerwand? Auch Beziehungsbelange kann und sollte man ruhig mit anderen Menschen durchsprechen die einen auch selbst ein wenig kennen (und Selbstgespräche sind auch nicht übel).
Das verhindert auch ganz gut, dass der Partner alles zu 100% abfangen muss und dann entsprechend überfordert vor der riesigen Wand deines Lebens steht. Und dass nicht alles an ihm hängt weil er weiß, im Notfall hast du ein entsprechendes Umfeld das dich auffängt, wenn er z.B. gerade nicht für dich da sein kann.

Sorry, falls ich damit jetzt komplett danebenlag, dann ignorier mich einfach.
 
Laurilu
Benutzer185939  (32) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #61
Liebe Fantasy, vielen Dank auch dir! Da waren wirklich hilfreiche Impulse dabei. Sowas wie ein Code für bestimmte Trigger beispielsweise. Da wäre ich vermutlich gar nicht drauf gekommen.. und ansonsten: ich habe gute Freundinnen, aber ich kann nicht gut teilen, was mir schwerfällt. Meine psychischen Probleme halte ich aus meinen Freundschaften zu 95% heraus - ich kann mich nicht wirklich fallen lassen. Es weiß auch niemand genau/annähernd genau, wie ich aufgewachsen bin. Ich spreche da nicht drüber. Ich hab ehrlich gesagt zu nur wenigen Menschen vertrauen. Größtenteils meine Therapeutin und eben mein Freund. Mit ersterer bespreche ich aber alles, sie hatte die letzten 3 Wochen allerdings Urlaub. Das hat es für mich vermutlich besonders erschwert. Eine Familie habe ich nicht, insofern fällt das weg.
Und zur Timeline: ich bin jetzt im 5. Bachelor Semester und benötige dementsprechend noch 1 Jahr. Anschließend eben der Master mit 2 Jahren (im Ausland 1) . Eine Promotion würde nochmals 4 Jahre bedeuten. Und ja, ich war bereits 2 Jahre berufstätig nach meinem ersten, nicht beendeten Studium. Habe dann aber wie gesagt nochmal angefangen zu studieren, weil es eigentlich mein größter Wunsch war, ich einfach nur nicht geglaubt habe, dass ich was kann. Insofern ist mein jetziges Studium für mich eigentlich meine größte Errungenschaft und meine Investitionen (auch zeitlich) bedeuten mir sehr, sehr viel.
 
Laurilu
Benutzer185939  (32) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #64
Hier Mal ein kleines Update für jene, die es vielleicht noch interessiert:
Wir haben echt super kurzfristig einen Termin bei einer Paarberatung wahrnehmen können und ich denke, dass das eine ganz gute Idee ist. Es waren insgesamt 90 Minuten und wir haben ein bisschen erarbeiten können, dass mein Freund Disharmonie sehr schlecht aushalten kann und als ein Zeichen für eine schlechte Partnerschaft interpretiert. Für ihn ist nur "vollkommene" Harmonie und Eintracht, Überschneidung im Prinzip, das Ideal und unsere Lebensrealität ist eben eine andere. Momentan besonders. Das hat ihn auf jeden Fall auch sehr berührt, weil er meinte, er habe das noch nie so gesehen. Natürlich ging es auch um meinen Anteil, aber da gab es an sich so nichts "neues", weil ich ja relativ reflektiert und offen bin. Jedenfalls sieht es so aus, als würden wir das jetzt so alle 2-3 Wochen für einige Sitzungen wahrnehmen. Das freut mich sehr, weil ich denke, wir können nur davon profitieren, beide mehr zu reflektieren oder uns zu hinterfragen. Es kam aber auch sehr deutlich hervor, wie sehr mein Freund tatsächlich zweifelt: Trennung steht für ihn schon sehr präsent im Raum. Das zu verdauen ist auch erstmal eine Aufgabe..
 
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G
Benutzer Gast
  • #70
... und liebe, dich lieben -
ist kein (relevanter) aspekt für ihn???

NS:
wie ist denn das nun mit der angehörigenberatung / angehörigen-selbsthilfegruppe?
ohne diese unterstützung kann ich mir kein gelingen vorstellen - das braucht man sicherlich als partner ...
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #71
So wie du es schilderst, wirkt er halt nicht wie der Typ, der mit deinen psychischen Problemen allzu souverän umgehen kann sondern eher wie jemand, der da fix in eine Art toxische Coabhängigkeit reinrutscht und das macht ihm vermutlich auch ziemlich viel Angst.

Ich finde, du musst dir da einfach auch mal Gedanken drüber machen, ob er dir wirklich das geben kann, was du brauchst. Wirkt für mich leider nicht so. Dieses gradlinige „Normal“ was er sich wünscht erscheint mir für euch doch gerade relativ weit weg, vielleicht zu weit. Er macht dir damit ja auch implizit ordentlich Druck, der dir scheinbar gar nicht gut tut.
 
Laurilu
Benutzer185939  (32) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #72
... und liebe, dich lieben -
ist kein (relevanter) aspekt für ihn???

NS:
wie ist denn das nun mit der angehörigenberatung / angehörigen-selbsthilfegruppe?
ohne diese unterstützung kann ich mir kein gelingen vorstellen - das braucht man sicherlich als partner ...
Stimmt, darauf bin ich nicht wirklich eingegangen. Wohl, weil ich weiß, dass er es nicht tun würde. Die Paarberatung ist schon ein ziemlich großer Schritt für ihn. Sein Support System sind seine Familie und seine Freunde. Alles darüber hinaus wäre vermutlich "zu viel verlangt" von mir. Ich weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken könnte..aber man würde ja sicherlich auch einen Partner finden, bei dem sowas nicht "notwendig" wäre. Aus seiner Perspektive.
Ansonsten spüre ich !wirklich! Wie sehr er mich liebt. Er ist sehr liebevoll, kuschelt viel, erfüllt mir fast jeden Wunsch und hört mir immer zu.. er hat vermutlich nur das Gefühl, dass der Preis dafür, mit mir eine Beziehung zu führen, ziemlich hoch ist...
 
G
Benutzer Gast
  • #73
nun ...
dann musst du dafür sorgen (mit hilfe der paartherapeutin), dass er versteht, dass das eine notwendigkeit ist - wie eine brille für einen schwer sehbehinderten oder ein hörgerät für einen ansonsten kaum hörenden für einen besseren umgang mit ihrer welt ...
er muss verstehen, dass er es ohne diese hilfe kaum schaffen kann - und die dinge / belastungen dadurch nicht schwerer oder mehr sondern leichter und weniger werden.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #74
Sagen wir es so, ich merke es ja selbst an meinem Freund (bzw. an mir, ich bin die kaputte bei uns):
Psychische Probleme muss man, wie Schweinebacke Schweinebacke schon sagte, als Partner auf Dauer abkönnen. Das bedeutet eben nicht nur, dass man zumindest im Groben verstehen muss, was dahintersteckt und wie sich das auswirkt. Sondern eben auch, dass man, wie in Teilen in jeder anderen Beziehung auch, eine Menge Kompromisse und Lösungswege erarbeiten muss. Gerade weil Probleme in Dimensionen eskalieren können, die man in "normalen" Beziehungen nicht so schnell erreicht.

Und, viel wichtiger: Wenn mein Freund keine Grenzen setzen könnte, würde es nicht funktionieren. Dass dein Freund dir jeden Wunsch erfüllt klingt jedenfalls nicht wirklich gesund - oder ist das immer zufällig auch genau das, was er in dem Moment auch will? Das wäre dann schon echt eine starke Harmonie miteinander. Setzt dein Freund Grenzen bei dir? Zieht er irgendwann einen Schlussstrich, wenn ihm etwas zu viel wird? BEVOR er heulend aus dem Raum rennt weil er genau diese Eskalation nicht will?

Wenn man das entsprechend managen kann und da einen Weg gefunden hat, dann ist der Preis vielleicht gar nicht mehr so krass hoch, aber es braucht halt insbesondere beim Partner eine Resilienz, die man erstmal haben muss. Und wenn er die nicht hat, nicht aufbauen kann oder will, dann wird es komplizierter.
 
Laurilu
Benutzer185939  (32) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #75
Also, meine Wünsche sind eher bescheidener Natur 😅 beispielsweise bringt er mir abends meine Lieblingssüßigkeiten mit, geht morgens zum Bäcker oder merkt sich genau, was ich mir zum Geburtstag wünsche - auch, wenn ich es nur nebenher fallen lasse. Er ist super aufmerksam und zuvorkommend. Es ist nicht so, als wären es Dinge, bei denen er über Grenzen gehen müsste. Das würde ich auch nie, nie wollen. Aber ja: es ist oft so, dass ich meine Gefühle schildere, und er eine Aufforderung oder einen Appell interpretiert. Ich sage, ich bin unglücklich mit XY, er fühlt sich angegriffen und/oder denkt, ich erwarte etwas bestimmtes. Aber so meine ich das allermeistens gar nicht.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #76
Bei uns war es schlichtweg ein Lernprozess. Ich habe ihm entweder in der Situation oder oftmals danach gesagt, was ich mir gewünscht hätte. In der Situation sag ich ihm auch klar, dass es nicht an ihm liegt und dass ich einfach nur mich auskotzen will/schlafen will/Nähe will.

Meiner ist auch sehr harmonie - bedürftigt, erträgt es aber auch, wenn ich schlecht gelaunt bin - insofern er weiß, dass es nicht an ihm liegt. Und manchmal reiß ich mich auch einfach zusammen, wenn ich merke, er leidet zu sehr drunter.

Über Gefühle reden ist in Ordnung, aber zu viel Shit freilassen kann auch schlichtweg der Beziehung schaden. Vor allem wenn der Gegenpart damit nicht umzugehen weiß. Ich denke, da müsst ihr beide dran arbeiten mit solchen Situationen umzugehen. Es kann aber auch schlichtweg sein, dass er so eine Beziehung auf dauer nicht erträgt. Leute mit angeknackster Psyche sind eben anstrengend, dafür muss der Partner auch die Stärke haben, selbst wenn du nicht jeden Shit rauslässt.
 
Laurilu
Benutzer185939  (32) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #77
Langsam habe ich das Gefühl, das ist hier eher ein anonymes Tagebuch für mich, also fühlt euch wirklich nicht gezwungen, mir zu antworten. Wobei ich mich natürlich immer sehr freue - aber allein das niederschreiben hilft mir 😊.
Ja. Für mich ist es super schwierig einzuschätzen, was "zu viel ist". Ich habe immer alles komplett mit mir selbst ausgemacht und nie jemanden auch nur ansatzweise teilhaben lassen. Dann musste ich in der Therapie lernen, eben das zu tun - und mir wurde oft gesagt, dass das auch zu einer aufrichtigen und gesunden Beziehung gehören würde. Ich hab das Gefühl, ich hab alles immer containert. Und jetzt, wo ich das nicht mehr so betreibe, ist vieles gleich "zu viel". Das triggert natürlich sehr das alte Muster, sich nie zuzumuten, weil man sonst abgelehnt wird. Ich glaube, oft ist es auch gar nicht so sehr meine Art oder meine Reaktion im allgemeinen, sondern auch meine "Themen" bzw. eben die Dinge und Ängste, mit denen ich auf Grund meiner Vergangenheit kämpfe. Das sind Sachen, die kennt mein Freund maximal aus den Nachrichten oder dem Fernsehen. Das ist natürlich super unangenehm für ihn.. und ich komme mir vor wie aus nem Gruselkabinett. Ach, keine Ahnung. Ich spüre nur, dass es mir wirklich schlecht geht mit der Gesamtsituation. Ich hab das Gefühl, ich gebe wirklich mein bestes und bin schon so viel weiter als noch vor 4 Jahren, aber im Endeffekt nicht "genug. Und dass früher oder später jeder Partner an meiner Seite an den Punkt kommt, dass er desillusioniert wird und es einfach zu viel ist. Das mag jetzt auch nach Selbstmitleid klingen, tatsächlich ist das aber eine wirklich ganz reale Sorge und Einschätzung meinerseits. Die kann mir hier natürlich auch niemand nehmen. Aber, wie gesagt, es tut gut, dass mal vor anderen "normalen Menschen" (nicht meiner Therapeutin) so auszudrücken.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #78
... siehe eingangsposting
(und ganzer thread)?
Meine Frage kam aus einer anderen Richtung. Mir fällt es schwer aus den Beschreibungen herauszulesen, wie sehr das Beziehungsleben durch sie Krankheit dominiert wird.
Wie viele harmonische, liebevolle, lustige, aufregende quality time und Erlebnisse gibt es gerade? Wie viele gab es im letzten Jahr?
 
Laurilu
Benutzer185939  (32) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #79
Meine Frage kam aus einer anderen Richtung. Mir fällt es schwer aus den Beschreibungen herauszulesen, wie sehr das Beziehungsleben durch sie Krankheit dominiert wird.
Wie viele harmonische, liebevolle, lustige, aufregende quality time und Erlebnisse gibt es gerade? Wie viele gab es im letzten Jahr?
Wir haben ansonsten eine sehr gute Beziehung. Wir unternehmen so gut wie jeden Tag etwas zusammen, gehen regelmäßig zusammen aus, waren und gehen in den Urlaub, diskutieren über Themen die uns interessieren und können sehr, sehr viel miteinander Lachen. Wir sind tatsächlich einfach auch sehr gut miteinander befreundet! Engen uns aber auf der anderen Seite null ein. Das ist uns beiden auch sehr wichtig. Er sieht die Qualität in der Hinsicht auch genauso. Meine Krankheit war besonders letztes Jahr für sicherlich 6-8 Monate ziemlich belastend (4 davon war ich aber im Krankenhaus). Ansonsten würde ich behaupten, ist es nie länger als 3-4 Tage am Stück Mal schlechter gewesen die letzten 8 Monate.. aber sobald ich Mal 2-3 Tage öfter Weine, weil ich bspw. extrem von der Uni gestresst bin und mir alles über den Kopf wächst, interpretiert er es wieder als ausgewachsene Depression oder als ein Unvermögen meinerseits, mit Belastungen umzugehen. (Was im Uni Beispiel super unfair ist, ich habe 2 Jobs und ein wirklich aufwendiges Semester hinter mir)
 
Laurilu
Benutzer185939  (32) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #80
Er benennt zum Beispiel den Beginn der letzten depressiven Episode 4-5 Monate vor mir (und meiner Therapeutin). Weil für ihn gedrückte Stimmung schon sehr bedrohlich ist
 
G
Benutzer Gast
  • #81
nun ...
abgesehen vom meinerseits bereits gesagten (das sich durch deine beiträge immer weiter bestätigt), könnte er sich - wenn er will - auch die große frage stellen:
welchen lernauftrag gibt mir das leben da gerade?
(aufs lieben bezogen, aufs lebenvorplanen bezogen, auf mein innenleben bezogen ...)
und: will ich diesen annehmen - und damit die chance, daraus größer und stärker hervorzugehen?
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #82
Er sieht die Qualität in der Hinsicht auch genauso. Meine Krankheit war besonders letztes Jahr für sicherlich 6-8 Monate ziemlich belastend (4 davon war ich aber im Krankenhaus). Ansonsten würde ich behaupten, ist es nie länger als 3-4 Tage am Stück Mal schlechter gewesen die letzten 8 Monate.. aber sobald ich Mal 2-3 Tage öfter Weine, weil ich bspw. extrem von der Uni gestresst bin und mir alles über den Kopf wächst, interpretiert er es wieder als ausgewachsene Depression
Vielleicht müsst ihr euch dann einfach noch etwas mehr Zeit geben, wieder als Paar zueinander zu finden? Letztes Jahr hattet ihr ja wahrscheinlich recht wenig unbeschwerte Zeit zusammen, das bleibt natürlich hängen. Ich kann mir gut vorstellen, dass er unbewusst Sorge hat, dass es wieder schlimm wird. Vielleicht ist dann gerade noch nicht der richtige Zeitpunkt, um über Zukunftspläne zu sprechen, weil ihr euch gemeinsam (und jeder für sich) davon erstmal “erholen” müsst? :knuddel:
Er benennt zum Beispiel den Beginn der letzten depressiven Episode 4-5 Monate vor mir (und meiner Therapeutin). Weil für ihn gedrückte Stimmung schon sehr bedrohlich ist
Ich kann ihn halt da gut verstehen, mir ginge es wahrscheinlich ähnlich. Stress-Peaks gibt’s immer, das ist klar, aber dauerhaft gedrückte Stimmung wäre schwierig für mich. Aber ich kann mir auch nicht so gut vorstellen, wie sich das äußert. Vielleicht ist es in meiner Vorstellung auch schlimmer.
Deshalb finde ich den Tenor hier, dass er das als “Lebenslernaufgabe” sehen soll oder irgendwie zu versteift auf etwas wäre auch… merkwürdig.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #83
Ich bin zwar noch nicht ganz eine reife Frau, kann mit Männern unter 30 aber trotzdem nichts anfangen. 🤷🏻‍♀️
 
Laurilu
Benutzer185939  (32) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #84
Hallo ihr,

Es ist etwas "passiert" und ich weiß nicht Recht, was ich nun tun soll.. heute Abend fahren mein Freund und ich mit seinen Eltern für eine Woche in den Urlaub. Es ist also eine "besondere" Drucksituation, was die Stimmung anbelangt. So als Randinformation..
Jedenfalls wollte ich etwas drucken am Drucker meines Freundes, und weil das über mein Handy nicht geht, habe ich sein Tablet genommen (lag offen rum). Und weil ich offensichtlich ein Problem habe und keine Grenzen akzeptieren kann (Gott, ich finde es selber furchtbar, glaubt mir ..), habe ich in seine Galerie geschaut. Da habe ich gesehen, dass er vor nichtmal einer Woche alte Urlaubsfotos mit seiner Ex-Freundin von vor 4-5 Jahren (!) Heruntergeladen hat. Kussbilder etc. Also so richtige Pärchenbilder halt.. mit ihr hat er sich ganz am Anfang unserer Beziehung auch heimlich getroffen (an Weihnachten, sie wohnt im Ausland und war zufällig in der Gegend), es ist also generell ein sehr unangenehmes Thema für mich.. aber ich kann ja auch schlecht nachfragen, was das zu bedeuten hat - immerhin habe ich genauso eine Grenze übertreten 🙈 ich habe nur einfach das Gefühl, dass er in alten Zeiten schwelgt, während unsere Beziehung immer schwieriger wird... Ich bin gerade total aufgelöst 😢
 
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