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Gefühlschaos Große Liebe - oder doch nicht?!

U
Benutzer180619  (33) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo,

ich lese hier schon eine Weile unregistriert immer wieder mit. Jetzt dachte ich, ich traue mich auch mal mit einem Beitrag, um neue Ideen für meine etwas festgefahrene Situation zu bekommen. Bitte entschuldigt meine vielleicht etwas wirren Gedankenfetzen, das Thema raubt mir die klaren Gedanken.

Kurz gesagt: Mein Partner und ich sind ein Traumpaar. Wir teilen so viel, Ansichten, Interessen, Hobbys, ... auch wenn wir mal nicht einer Meinung sind, finden wir durch Gespräche und aufeinander eingehen einen guten Kompromiss. Wir sind lange zusammen, wohnen zusammen, haben einiges zusammen durchgemacht und sprechen auch ziemlich konkret von gemeinsamer Zukunft. Er vermittelt mir immer wieder glaubhaft, dass ich die Liebe seines Lebens bin, mit der er alt werden will, und ich erwiderte das bedingungslos. Kurzum: große Liebe.

Trotzdem gibt es dieses kleine "ABER"...

Es gibt da so eine Schulfreundin von ihm. Schon als ich sie zu Beginn unserer Beziehung damals kennenlernte, hatte ich diesen Gedanken, sie hätte ihn gern für sich gehabt und hasst mich dafür, dass ich seine Freundin bin. Ich mochte nie, wenn er Zeit mir ihr verbringt, und wir fanden auch nie so richtig einen Draht zueinander. Die beiden bzw. wir drei sehen sich fast nie, manchmal vergeht ein Jahr oder mehr. Trotzdem ist mein Bauchgefühl einfach nie gut. Sie machen manchmal Späße miteinander, die mir zu sehr Richtung flirten gehen. Ich habe eine unbestimmte Angst, dass sie sich zwischen uns drängt. Als ich das "Flirten" mal vor einigen Jahren angesprochen habe, endete das in bösem Streit, in dem mir von meinem Freund Eifersucht nachgesagt wurde, wo einfach nur eine lange Freundschaft ist. Aus Harmoniebedürfnis habe ich das Thema daraufhin gemieden und zum Glück haben sich die beiden dann auch lange nicht gesehen, sodass das Thema obsolet war.

Im Grunde würde ich zu den meisten Problemen in unserer Beziehung sagen: wir zwei reden über mein Bauchgefühl und meine Bedenken und finden einen Kompromiss, wie bisher eigentlich immer. Allerdings kann ich das Thema nicht ansprechen, er blockt da sofort ziemlich krass und verweist auf diesen bösen Streit damals - was mein schlechtes Bauchgefühl sofort verstärkt, wie ihr euch vielleicht denken könnt.

Ich habe hier einiges gelesen zum Thema wo fängt für wen fremdgehen an, wie kann eine Beziehung nach einem Seitensprung wieder gerettet werden, offene Beziehung etc. Ich habe viel reflektiert, was wäre für mich tatsächlich ein Grund die Beziehung zu beenden und wo könnte ich vielleicht drüber hinweg sehen. Ich habe auch viel überlegt, was Gründe sein könnten, was in unserer Beziehung vielleicht fehlt und wie man das anders einbauen könnte. Ich weiß, dass ich alleine das Problem nicht beheben kann, denn ein Beziehungsproblem geht immer beide etwas an. Das heißt, eines Tages muss ich es ansprechen, wenn ich mir Veränderung wünsche. Aber durch sein Abblocken geht das jetzt nicht, vielleicht auch nie, vielleicht aber mal mit einem Anlass. Bis dahin würde ich mir selbst aber gern sicherer in meinen Ansichten sein (auch wenn ich diese dann "gern" wieder durcheinander rütteln lasse durch seine Sicht auf das alles).

Ganz konkret denke ich zur Zeit, dass es nicht zwingend daran liegen muss, dass in unserer Beziehung etwas fehlt (das klingt, als würde ich es mir schön reden, aber glaubt mir, ich habe lange Nächte mit sehr vielen Gedanken dazu verbracht).
Ich stelle es mir dagegen ungefähr so vor: du hast diesen Schwarm in der Schule. Er*sie ist süß, aber ihr seid einfach beide zu cool, um es euch zu gestehen. In eurer Jugendlichkeit begegnet ihr euch auf einer humorvollen Ebene mit Neckereien, die immer ein bisschen davon durchscheinen lässt, dass ihr irgendwie aufeinander steht, aber es kommt eben nie wirklich durch eure Coolness durch. Ihr werdet älter, verliert euch ein wenig aus den Augen, trefft euch wieder, und das Gefühl ist wieder da: irgendwie süß, aber natürlich sagt man es sich nach wie vor nicht offen, aber die Neckereien aus der Schulzeit bleiben.

In meiner Perspektive sind diese Neckereien das, was ich als Flirten unpassend/unangenehm empfinde zwischen den beiden. Und irgendwie habe ich im Bauch die Angst: Diese Schwärmerei aus der Jugend, vielleicht ist die noch stärker/größer als unsere Beziehung und Liebe? Vielleicht ist sie das auch nicht, es fühlt sich im Alltagstrott einer langen Beziehung aber plötzlich danach an?

Ich kann oft nicht schlafen und meine Gedanken kreisen immer wieder um dieses Thema. Ich weiß, wie unperfekt das Leben und jeder Mensch ist, und ich bin echt bereit, einiges zu verzeihen. Trotzdem macht es mir große Angst, dass meine große Liebe, der größte (eigentlich einzige) Ruhepol in meinem Leben, irgendwie bedroht ist (bitte reitet nicht darauf rum, dass das alles danach klingt, dass es nur auf meinen Vermutungen beruht - ich möchte einfach nicht genauer ins Detail gehen). Diese Angst blockiert, dass ich die Dinge mit Ruhe betrachten kann, daher frage ich hier ganz gezielt nach Denkanstößen, die mir bisher unerkannte Aspekte der Situation aufzeigen können. Daher fehlen euch in meinen Ausführungen wahrscheinlich auch einige Details (was veranlasst mich aktuell wieder darüber nachzudenken etc.) - dazu möchte ich gerade nicht ins Detail gehen. Ich suche gezielt Denkanstöße zu einer etwas verfahrenen Situation, die mir einfach gerade vewehrt sind zu sehen. Gerne auch von Menschen, die vielleicht eher in der Situation "fremdzugehen" (im weiteren oder engeren Sinne) waren/sind. Ich kann mir in oben beschriebenen Szenario auch vorstellen, dass es meinen Freund innerlich zerreißt. Vielleicht ist genau diese Zerissenheit der Grund, dass er trotz aller Offenheit in unserer Beziehung über genau dieses Thema nicht sprechen kann.

So, genug von meinen Gedanken dazu. Ich bin gespannt, ob und was eine bunte Community wie ihr dazu so sagen möchtet :smile:
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #2
Ich stelle es mir dagegen ungefähr so vor: du hast diesen Schwarm in der Schule. Er*sie ist süß, aber ihr seid einfach beide zu cool, um es euch zu gestehen. In eurer Jugendlichkeit begegnet ihr euch auf einer humorvollen Ebene mit Neckereien, die immer ein bisschen davon durchscheinen lässt, dass ihr irgendwie aufeinander steht, aber es kommt eben nie wirklich durch eure Coolness durch. Ihr werdet älter, verliert euch ein wenig aus den Augen, trefft euch wieder, und das Gefühl ist wieder da: irgendwie süß, aber natürlich sagt man es sich nach wie vor nicht offen, aber die Neckereien aus der Schulzeit bleiben.

In meiner Perspektive sind diese Neckereien das, was ich als Flirten unpassend/unangenehm empfinde zwischen den beiden. Und irgendwie habe ich im Bauch die Angst: Diese Schwärmerei aus der Jugend, vielleicht ist die noch stärker/größer als unsere Beziehung und Liebe? Vielleicht ist sie das auch nicht, es fühlt sich im Alltagstrott einer langen Beziehung aber plötzlich danach an?
Wie kommst Du auf so eine Märchengeschichte? Das Leben ist in den meisten Fällen viel einfacher und simpler, als man sich das vorstellt. Und so ist es hier auch: da sind zwei Menschen, die einfach einen guten Draht zueinander haben. Die sich auch lange nicht sehen können und trotzdem schnell wieder miteinander reden und lachen können. Freunde halt oder gute Kumpels oder wie man so ein Verhältnis benennen mag. Ob diese zwei Menschen das gleiche oder ein verschiedenes Geschlecht haben, ist dabei völlig belanglos und eine reine 50:50-Zufallssache. Weil es nämlich nicht um Sex oder Verliebtheit geht.
Alles Andere passiert einzig und alleine in Deinem Kopf. Und nur da.
Und deswegen ist dieser Satz
Ich weiß, dass ich alleine das Problem nicht beheben kann
schlicht falsch. Nur Du kannst Deine Eifersucht bekämpfen. Dein Freund kann Dich u.U. auf Deinem Weg, Deine Eifersucht zu bekämpfen, unterstützen. Mehr aber auch nicht, er ist nicht dafür verantwortlich und er muss auch keine Kompromisse schließen. Denn wie sollten die aussehen? Den Kontakt zu dieser Frau abbrechen? Nicht mehr mit ihr reden? Das wären keine Kompromisse, das wären Verbote Deinerseits und ein ganz dicker Sargnagel für Eure Beziehung.


und ich bin echt bereit, einiges zu verzeihen.
Lies Dir diesen Satz nochmal durch. Merkst Du eigentlich, auf was für einem Trip Du schon bist? Du hast ihm schon längst innerlich eine Schuld zugewiesen, die Du ihm jetzt großzügig verzeihen willst. Da ist aber keine Schuld, da ist nichts, was es zu verzeihen gibt. Wenn überhaupt, dann hat er Dir anscheinend Deinen Eifersuchtsausbruch verziehen. Aber noch nicht vergessen, ganz offensichtlich hast Du ihn damit bis tief ins Mark getroffen. Was ebenfalls kein gutes Zeichen ist, denn offensichtlich hast Du damit gewaltig Vertrauen zerstört.
 
B
Benutzer174589  (36) Sehr bekannt hier
  • #3
Hat er denn noch mehr Freundinnen? Wie verhält es sich bei denen? Was genau stört dich an ihrem Verhalten? Warum sie und keine andere Freundin?
 
U
Benutzer180619  (33) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #4
Okay, ich wollte nicht so sehr ins Detail gehen, aber eure beiden Antworten zeigen mir schon, dass das zu wenig war. Und dass "Bauchgefühl" zu sehr nach Märchen klingt, wie Mark11 es nennt.

Es gab mal eine Nachricht von ihr an ihn, die nach einem Treffen durch einen dummen Zufall (ehrlich!!!) bei mir gelandet ist: "Mein Kissen riecht noch so gut nach dir". Er trägt nie Parfum, stark duftendes Duschgel, Aftershave o.ä. Das hat den großen "Eifersuchtsstreit" damals ausgelöst. Dass es jetzt bei mir wieder aufkam, liegt v.a. daran, dass er sein Handy gezielt weghält, wenn er mit ihr schreibt. Das ist bei uns bisher und bei anderen Kontakten nicht üblich. Und sie sich dann nach langer Zeit mal wieder (gezielt allein, kam es mir vor) getroffen haben.

An ihrem Verhalten stört mich, dass sie gezielt immer wieder seine körperliche Nähe sucht, Hand aufs Bein, Arm um die Schultern u.ä., was andere definitiv weniger machen. Vermutlich stört mich das aber wegen/seit der Nachricht damals so stark.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #5
Und sie sich dann nach langer Zeit mal wieder [...] getroffen haben.
Fällt Dir etwas auf? :zwinker:


dass er sein Handy gezielt weghält, wenn er mit ihr schreibt.
Würde ich auch an seiner Stelle. Glaubst Du im Ernst, er merkt nicht, was los ist, auch wenn Du vorgeblich "Ruhe hältst"?

Und dass "Bauchgefühl" zu sehr nach Märchen klingt, wie Mark11 es nennt.
Nein, nicht Bauchgefühl. Sondern die Geschichte, die Du Dir da zusammen gesponnen hast und die Dir jetzt als Begründung für Deine Eifersucht dient.
 
U
Benutzer180619  (33) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #6
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #7
Und hast du denn auch brauchbare Tipps, um diese Eifersucht anzugehen?
Außer den üblichen Allgemeinplätzen leider nicht. Denn im Allgemeinen hat Eifersucht ja eine individulle Ursache. Schüchternheit, Verlustangst, Besitzanspruch, Minderwertigkeitsgefühle usw können Gründe für Eifersucht sein, aber diese Eigenschaften haben ja eine Ursache, die sind ja nicht einfach so da bei einem Menschen.
Im Zweifel solltest Du überlegen, ob Dir eine Therapie helfen könnte. Aber dazu musst Du erst einmal selber erkannt haben, dass Deine Eifersucht Dein Problem ist und sich nicht auf ein Fehlverhalten Deines Freundes gründet.
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Mein erster Gedanke zu Beginn deines Beitrags war: "Fuehlst du dich denn von ihm geliebt?". Und dann habe ich aber das hier gelesen: "Er vermittelt mir immer wieder glaubhaft, dass ich die Liebe seines Lebens bin, mit der er alt werden will, und ich erwiderte das bedingungslos. Kurzum: große Liebe."
Irgendwie passt das fuer mich nicht so ganz zusammen. Du zweifelst doch schon an seiner Liebe, oder?

Die beiden kennen sich aus der Schule, sagst du. Zusammen waren sie aber nie? Ist sie Single?

Als ich das "Flirten" mal vor einigen Jahren angesprochen habe, endete das in bösem Streit, in dem mir von meinem Freund Eifersucht nachgesagt wurde, wo einfach nur eine lange Freundschaft ist. Aus Harmoniebedürfnis habe ich das Thema daraufhin gemieden und zum Glück haben sich die beiden dann auch lange nicht gesehen, sodass das Thema obsolet war.
Meinst du denn, es wuerde noch mal helfen mit ihm ueber deine Aengste zu reden? Und dabei nicht mit Vorwuerfen arbeiten, sondern mit "Ich"-Botschaften, z.B. "Als ich diese SMS von ihr gelesen habe, habe ich grosse Verlustangst bekommen. Ich habe Angst, dass da mehr zwischen euch ist. Koennen wir darueber bitte noch einmal in Ruhe reden?" (Btw: Ich finde eine solche SMS auch uncool, aber letztlich ging sie ja von IHR aus - nicht von ihm, oder? Das finde ich ausschlaggebend).

Ich persoenlich glaube schon, dass der Partner einem dabei helfen kann Eifersucht zu ueberwinden. Wichtig ist dabei, dass er Empathie zeigt und einen nicht mit "Lass mich! Ich mache, was ich will. Komm alleine mit deiner Eifersucht klar!!!!!1111" abstempelt.
Was wuerde dir denn konkret helfen? Was kann er machen, damit du ruhiger bist? Was mir spontan einfaellt: Du koenntest ihn bitten, immer ehrlich zu dir zu sein, wenn sich die beiden treffen. Verheimlichen schuert deine Sorgen naemlich noch mehr.

Du beschreibst viel, was SIE macht - SMS schicken, ihn beruehren, etc. Wie geht er denn mit ihr um? Faesst er sie auch oft an?

Du schreibst, die beiden sehen sich teilweise ueber ein Jahr nicht. Das deutet doch schon stark darauf hin, dass da nicht mehr laeuft, oder? Wie sieht denn der Kontakt sonst aus? Wie oft telefonieren sie/schreiben sie miteinander?
Denkst du nicht, dass sie sich sonst oefter treffen wuerden, haetten sie echtes Interesse aneinander?
 
Federeule
Benutzer180541  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Wäre ich er, würde mir das auch auf den Nerv gehen, auch wenn ich dich schon verstehe. Gerade wenn man die andere Person nicht leiden kann, ist es schwer sich mit dieser auch mal auszutauschen.

Der Ex meiner Schwester ist über die Zeit mein bester Freund geworden.
Wir lieben uns! Wenn ich ihn sehe fliegen wir uns beide in die Arme, wir albern rum, lachen viel und genießen einander. Er ist da besonders anhänglich und kuschelt gerne, stört mich nicht.
Mit meinem (jetzt Ex) Partner hatte ich es geklärt. (Zumindest dachte ich das) in seiner Nähe habe ich mich auch ein wenig zurück genommen.
Jetzt nach dem Schluss ist, haben sich viele mal getraut offen zu fragen ob da was läuft.
Nein. Ganz klar. Er ist für mich eine Art Bruder. Den ich bei allem anrufen und er mich. Er ist der beste Freund den ich mir vorstellen kann, mehr nicht. Es fällt vielen schwer so eine Verbindung bei Mann und Frau einfach als genau das hinzunehmen was es ist, Freundschaft.
Ich verstehe die Zweifel, hätte mir aber oft gewünscht das mich die Leute einfach mal darauf angesprochen hätten ohne Dinge hinein zu interpretieren die nicht da waren.
ZB flirtet ja jeder gerne, noch besser wenn dahinter keine Erwartungshaltung steckt und mein gegenüber es erwidert ohne etwas zu interpretieren.
Wir reden fließend zweideutig und es macht mir spaß mit ihm jeden Mist zu teilen, aber länger als drei Tage muss ich ihn auch nicht um mich haben, dann gehen wir uns irgendwann auf den Zeiger XD er hat eben Parts erfüllt und tut es noch, die mein Ex nicht wollte. Bestimmte Interessen und Hobbys die man eben nur mit manchen teilt.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #10
Ich persoenlich glaube schon, dass der Partner einem dabei helfen kann Eifersucht zu ueberwinden. Wichtig ist dabei, dass er Empathie zeigt
Nein, sorry, das sehe ich völlig anders. Ich habe das zwei Mal mitgemacht. Mit unendlicher Geduld, Empathie und Rücksichtnsahme. Einmal allen Ernstes 4 Jahre lang (ich war jung und brauchte den Sex :grin:). Beide Beziehungen endeten damit, dass die Frauen mir fremd gegangen sind. Ohne schlechtes Gewissen, weil in ihrer Welt hatte ich sie ja schon vielfach betrogen.
Wichtig ist nicht, dass der Partner Empathie zeigt (ok, das auch, klar). Wichtig und Grundvoraussetzung ist, dass der/die Eifersüchtige überhaupt erst einmal erkennt, dass er/sie selber das Problem hat/ist.
 
U
Benutzer180619  (33) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #11
Im Zweifel solltest Du überlegen, ob Dir eine Therapie helfen könnte.
Und dazu muss man erstmal die Wartezeit auf einen Platz überbrücken - und schon bin ich hier, obwohl ich Teilnahme in Onlineforen eher nicht so mag :zwinker:
Danke aber für den Rundumschlag über mögliche Gründe, über die ich mal näher nachdenken möchte.

Irgendwie passt das fuer mich nicht so ganz zusammen. Du zweifelst doch schon an seiner Liebe, oder?
Das ist genau der Grund, warum ich meinen Beitrag mit diesem "Gefühlschaos"-Button versehen habe. Ich zweifle nicht grundsätzlich an seiner Liebe, daran glaube ich tatsächlich nach wie vor. Ich sehe eher, dass lange Beziehungen schnell auch mal von Altagsproblemen überschattet werden. Wir haben beide viel Stress, jeweils auf der Arbeit und so. Wir versuchen die Beziehung trotzdem zu pflegen, so gut es eben geht. Und ich stelle mir dabei einfach die Frage, ob das reicht, oder ob das Gras auf der anderen Seite des Zauns nicht einfach doch irgendwann grüner aussieht aus dem Stress des Alltags heraus. Nach der Liste von Mark11 mit möglichen Gründen für Eifersucht, könnte ein Teil dieser Zweifel auch aus Selbstzweifeln resultieren.

vry en gelukkig, du stellst ganz viele Fragen, die ich jetzt mal eher als Anregungen zum Reflektieren bzw. zum Relativieren meiner Ängste für mich nutze. Ich hoffe, es ist okay, wenn ich sie nicht in dieser Ausführlichkeit an dieser Stelle beantworte (für detailreichere Gespräche in einer PN wäre ich offener, wie gesagt kein großer Fan von der Öffentlichkeit von Foren). Danke auf jeden Fall für diese Denkanregungen!

Federeule, danke auch dir für die persönliche "andere Sichtweise" dazu. Ich lese darin unter anderem, dass es hilfreich ist, als Paar klar zu haben, ob man da eigentlich teilt, wo die Grenzen liegen, was man in der Beziehung zwischen Partner*in und anderen noch akzeptieren kann und was eher nicht. Meine spontane Reaktion ist, dass hier Doppelmoral nicht selten ist: was finde ich bei mir okay, aber bei dem*der Partner*in zu viel (weil ich eben bei mir die "Kontrolle" habe, dass da nicht mehr ist, bei anderen aber ja nicht).

Das führt mich zu einem Denkproblem, aus dem ich in meiner Situation gerade allein keinen Ausweg finde und mich über eure Anregungen dazu freuen würde. Ich formuliere absichtlich überspitzter als ich es empfinde, bitte nehmt das nicht als Anlass zu denken, dass ich auf Fall B als Wahrheit bestehe! Ich hab da einfach einen Knoten im Kopf, Engelchen + Teufelchen auf der Schulter können ihren Streit dazu gerade nicht lösen.
Im Grunde gibt es doch zwei Möglichkeiten, wenn so ein ungutes Gefühl im Raum steht:
- Fall A: Partner*in sagt die Wahrheit, da ist nichts (wobei die Grenzen ja auch unterschiedlich sein können, aber nehmen wir mal an, sie seien gleich). Dann ist die Eifersucht nicht gerechtfertigt, sie verletzt den*die Partner*in und muss bearbeitet werden, um die Beziehung zu retten.
- Fall B: Partner*in sagt doch nicht die Wahrheit und da ist irgendwas (in welchem Umfang auch immer, aber eben da, wo die jeweilige Grenze irgendwie überschritten oder zumindest angenähert ist). Dann wäre die Eifersucht irgendwie gerechtfertigt, wird aber sozusagen als Schutzschild gegen die weitere Bearbeitung des eigentlichen Problems genutzt.

Abgesehen von der Verletzung ist Fall A doch eigentlich perfekt: Die Eifersucht kann bearbeitet werden und alles ist wieder gut. Warum kann ich das dann nicht einfach so annehmen, bearbeiten und alles ist wieder gut?
Nehmen wir dafür an, ich bearbeite in Fall B meine Eifersucht. Dann bin ich am Ende doch eigentlich nur noch der naive Depp, der an der Nase herumgeführt wurde. Ich glaube, diese Stimme in meinem Kopf ist zur Zeit der Widerwille, der mich hindert, voll annehmen zu können, dass meine Eifersucht das (einzige) Problem ist. Dass meine Eifersucht in dieser Situation total problematisch ist, spüre ich selbst in durchweinten Nächten und Herzschmerz. Aber der Kopf packt mir eben noch diesen Knoten dazu, der irgendwie so einen inneren Widerstand, quasi als Schutz vor "Ausbeutung", aufbaut. Das kämpft in mir gegen die Grundvoraussetzung, von der Mark11 spricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Federeule
Benutzer180541  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Richtig, es sollte geklärt werden. Aber wenn der andere Part sein ok gibt und keine einwende hat, dann darf er später aber auch nicht meckern.
Sicher gibt es da Doppelmoral, dann wurde aber nicht ehrlich miteinander geredet oder ein Teil hat geschwiegen.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #13
Ehrlich gesagt finde ich es immer extrem suspekt, wenn zwei "Freunde" so extrem eng sind, sich immer anfassen müssen und extrem nähebedürftig sind.

Ich versteh auch dein Bauchgefühl nach so einer Nachricht:
Es gab mal eine Nachricht von ihr an ihn, die nach einem Treffen durch einen dummen Zufall (ehrlich!!!) bei mir gelandet ist: "Mein Kissen riecht noch so gut nach dir".
Sowas wäre für mich nicht etwas, das ich einen "Freund" schreibe.

Du sagst, es ist große Liebe, gleichzeitig scheint sie ein unantasbares Thema zu sein, worüber ihr nicht reden könnt. Ihr solltet anfangen eure Grenzen zu setzen. Wenn du das nicht gut findest, ist das dein Recht. Auch wenn andere es als "normal" oder "ist ja nicht schlimm" abstempeln, muss du nicht genauso empfinden.

Nur Eifersucht bringt nichts. Daher solltest du das ganze wohl reflektieren, dir überlegen, was dich stört und dann würde ich ganz explizit deinem Partner sagen, was dich genau an der Situation/Freundschaft stört. Wenn er da blockt, nun dann muss du dir überlegen, was die Konsequenzen für dich sind.
 
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