• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Gibt es fiktionale Charaktere, die euch (annähernd) genau so viel - oder vielleicht sogar mehr - bedeuten wie - bzw. als - lebende Menschen?

Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • #1
Wenn ja, wer ist es - und warum?

Bei mir gibt es ein paar fiktive Figuren, an denen ich mehr hänge als an so manchen Menschen, die ich so kenne, weil sie im Kontext ihrer Geschichte für mich eine so ausgesprochen hohe Signifikanz haben, also mein Leben mehr bereichert haben als so manche Bekannte, deren Weg ich gekreuzt habe.

Ein vielleicht nicht ganz so konventionelles Beispiel ist für mich Arthur Morgan aus dem Computer-/Videospiel "Red Dead Redemption 2". Seine Figur, seine Geschichte, seine Entwicklung, sein Schicksal haben in mir so vieles ausgelöst, dass er mir ganz fest an mein Herz gewachsen ist. Ich habe das Spiel gespielt, als meine Mutter im Sterben lag und auch abseits davon meine Psyche in Trümmern lag. Irgendwie hat mich seine Geschichte, sein Kampf um Erlösung, damals gerettet - so verrückt es klingen mag.

Kunst vermag so etwas zu leisten.

Wer von euch hat auch eine solche tiefe innere Verbindung zu einem fiktionalen Charakter aus der Literatur, dem Film, dem Fernsehen etc.? Und falls ja, was glaubt ihr, weshalb?
 
Zuletzt bearbeitet:
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #2
Das ist ein Thema, das ich so absolut nicht nachvollziehen kann.
Ich bin so in der Realität verwurzelt, dass sich mir das überhaupt nicht erschließt. Ich brauche auch keine Realitätsflucht - ich komme gut mit meinem Leben klar und betrachte Krisen als Möglichkeit zu Lernen und Weiterentwicklung.
Brauch sowas einfach nicht.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #3
Ohne abwerten zu wollen, wenn anderen sowas deutlich hilft: klares Nein. Nicht auch nur ansatzweise.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Es ist eine interessante Frage für mich aufgrund eines meiner Hobbies (Foren-Rollenspiel. Nein, nix versautes, mehr sowas wie gemeinsames Buchschreiben)

Einige der von mir geschriebenen Charaktere sind schon sehr lange meine Figuren, und wie jeder Hobbyschriftsteller wohl bestätigen kann, entwickeln Figuren gerne mal ein Eigenleben. Das tun sie im Zusammenhang des Forenrollenspiels sogar noch mehr, weil man ja da in Kontakt mit den Charakteren von anderen Spielern kommt und nciht einfach nur seine eigene Geschichte aus dem kopf runterschreibt, sondern auf den anderen Charakter in der fiktionalen Welt ja reagieren muss.

Und ja, die Charaktere bedeuten mir verdammt viel. Und ich mach das jetzt schon seit 20 Jahren und hab so viele Leute darüber kennengelernt, und jeder war da mit seinen Charakteren tief verbunden. Etliche Leute können da auch nicht zwischen Spiel und Wirklichkeit trennen, so dass das ganze jetzt nicht so selten und seltsam ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint.

Aber wichtiger als lebende Menschen? Naja, vielleicht wichtiger als lebende Menschen, die ich nicht leiden kann oder die ich nicht kenne :grin:
Aber ich finde den Vergleich an sich schon schwierig, denn das eine ist fiktional und bleibt immer fiktional, und das andere ist real. Und auch grade wegen des Hobbies trenne ich das sehr strikt, denn Charaktere können sich gegenseitig die Pest an den Hals wünschen, die Spieler dahinter sollten aber doch immer kommunizieren können :zwinker:


Aber Charaktere, deren Geschichte mich bewegt hat und Literatur, die mir auch aus schweren Zeiten geholfen hat, gibt es viele.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #5
in anbetracht dessen dass mir wenige menschen wirklich viel bedeuten, ich aber mit manchen charakter aus z.b. büchern wirklich mitgefiebert habe (und manche mir auch in meinem leben geholfen haben - mal nur weil sie mir eine wirklich schöne zeit gemacht haben, mal weil sie mich zum nachdenken gebracht oder mir andere sichtweisen geschenkt haben) - klares ja.

als "realitätsflucht" würde ich das aber nichtmal ansatzweise bezeichnen. manchmal sind erzählungen - nichts anderes ist es ja letztlich - einfach hilfreicher, sympathischer, besser als menschen um einen herum. auch beeinflussender.
 
Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #6
Das ist ein Thema, das ich so absolut nicht nachvollziehen kann.
Ich bin so in der Realität verwurzelt, dass sich mir das überhaupt nicht erschließt. Ich brauche auch keine Realitätsflucht - ich komme gut mit meinem Leben klar und betrachte Krisen als Möglichkeit zu Lernen und Weiterentwicklung.
Brauch sowas einfach nicht.
Kunst ist Realitätsflucht? Kann es nicht auch Realitätstranszendierung sein? Künstlerische Wahrheit als etwas, das jenseits von bloßer Faktizität existiert und sehr wohl äußerst welthaltig sein kann, den Blick für die Welt - und auch die Menschen in ihr - ganz deutlich erweitert?
 
Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #7
Zuletzt bearbeitet:
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Mein erster Impuls war auch: "Nein, gar nicht."
Aber wenn ich darüber nachdenke, dann haben mich diverse Serien und auch Comics gewissermaßen "therapiert", als damals mein Bruder gestorben ist, da war ich knapp 10. Und die folgenden ca. 5-7 Jahre hatten sie eine so große Bedeutung für mich, dass sie schon ein fester Bestandteil meiner Gefühlswelt waren.
Sie waren nie wichtiger als meine Freunde, aber schon wichtiger als einige Menschen.
Nicht in der Hinsicht, dass ich z.B. bei einem Busunglück eher mein Comicheft als eine mir unsympathische Person gerettet hätte, aber bestimmte Geschichten, bestimmte fiktive Charaktere hatten definitv mehr Einfluss auf mein Leben als manche echte Menschen.
weil sie im Kontext ihrer Geschichte für mich eine so ausgesprochen hohe Signifikanz haben, also mein Leben mehr bereichert haben als so manche Bekannte, deren Weg weg ich gekreuzt habe.
In diesem Sinn: Definitv.
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #9
Nun, Kunst ist wohl für jeden etwas anderes.
Wenn das für dich so ist und dir in deinem Leben hilft - ist doch gut.

Wenn ich meine, ich brauche Hilfe oder ein offenes Ohr, treffe ich meine Freunde.

Kunst gucke ich mir an oder höre sie. Dann gefällt sie mir. Oder auch nicht.
Fiktionale Charaktere gehören eher nicht dazu für mich.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Kunst gucke ich mir an oder höre sie. Dann gefällt sie mir. Oder auch nicht.
Fiktionale Charaktere gehören eher nicht dazu für mich.
Das heißt, wenn du einen scheiß Tag hast, drehst du nie die Musik laut und belästigst deine Nachbarn mit <aufbauende, gröhlende oder emotionale Musik hier einfügen> ?

Musik ist bei mir quasi Ersthelfer Nr. 1 (und ist ja wohl auch Kunst). Wenn ich echt miese Laune habe, töte ich danach ein paar Pixel in einem sinnlosen Ballerspiel o.ä., um runterkommen, und wenn es dann wieder geht, schnapp ich mir durchaus auch mal "der kleine Prinz" oder was ähnlich tiefsinniges.

Natürlich nciht immer das volle Programm :grin: Aber so ganz ohne jegliche Form der Kunst wöllte ich da nicht sein.
 
fluffypenguin1
Benutzer178050  (23) Öfter im Forum
  • #11
Ich habe im Alter von 10 bis 20 insgesamt vlt 700 Bücher durch 😅 und manche Charaktere hätte ich beim Lesen gerne mal geknuddelt :ashamed: hinterher prägen sie mich nach kürzerer Zeit gar nicht mehr. Paar Minuten nachm Lesen brauchte ich aber schon manchmal wenn das Buch gut war
 
Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #12
Mein erster Impuls war auch: "Nein, gar nicht."
Aber wenn ich darüber nachdenke, dann haben mich diverse Serien und auch Comics gewissermaßen "therapiert", als damals mein Bruder gestorben ist, da war ich knapp 10. Und die folgenden ca. 5-7 Jahre hatten sie eine so große Bedeutung für mich, dass sie schon ein fester Bestandteil meiner Gefühlswelt waren.
Sie waren nie wichtiger als meine Freunde, aber schon wichtiger als einige Menschen.
Nicht in der Hinsicht, dass ich z.B. bei einem Busunglück eher mein Comicheft als eine mir unsympathische Person gerettet hätte, aber bestimmte Geschichten, bestimmte fiktive Charaktere hatten definitv mehr Einfluss auf mein Leben als manche echte Menschen.

In diesem Sinn: Definitv.
Ja, von wirklich nahestehenden Personen habe ich ja nicht geredet. Aber um bei meinem Beispiel zu bleiben: Arthur Morgan, als fiktiver Repräsentant eines inneren und äußeren Konflikts, den ich in meiner eigenen "Kaputtheit" sehr gut nacherleben kann (auch ohne ein Outlaw des Wilden Westens zu sein), ist mir persönlich dann doch wichtiger als mindestens 75% meiner Kollegen, die mir emotional nichts bedeuten. (Was einschließt, dass sie auch nichts Negatives in mir auslösen.) Und ich finde das keinesfalls gestört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #14
Das heißt, wenn du einen scheiß Tag hast, drehst du nie die Musik laut und belästigst deine Nachbarn mit <aufbauende, gröhlende oder emotionale Musik hier einfügen> ?

Musik ist bei mir quasi Ersthelfer Nr. 1 (und ist ja wohl auch Kunst). Wenn ich echt miese Laune habe, töte ich danach ein paar Pixel in einem sinnlosen Ballerspiel o.ä., um runterkommen, und wenn es dann wieder geht, schnapp ich mir durchaus auch mal "der kleine Prinz" oder was ähnlich tiefsinniges.

Natürlich nciht immer das volle Programm :grin: Aber so ganz ohne jegliche Form der Kunst wöllte ich da nicht sein.
Kunst ist für mich mit das Wichtigste, was der menschliche Geist zu erschaffen in der Lage ist. Kunst - wenn sie denn Kunst ist - ist ja nicht losgelöst von der Welt, sondern ganz im Gegenteil. (Und zum Thema Games: Mittlerweile gibt es tatsächlich einige Games, die substanziell künstlerischer sind als so manches E-Kultur-Höhenkamm-Gewichse. Z. B. "Red Dead Redemption 2" :tongue:.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Off-Topic:

Und zum Thema Games: Mittlerweile gibt es tatsächlich einige Games, die substanziell künstlerischer sind als so manches E-Kultur-Höhenkamm-Gewichse. Z. B. "Red Dead Redemption 2"
Mein 14-jähriges Ich hat damals bei Final Fantasy 7 Rotz und Wasser geheult, also...
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #18
Nein. Es gibt ein paar Figuren, die ich interessant finde. Die ein oder andere Szene hat mich auch schon Mal berührt. Aber wichtig im Sinne von "Sie bedeuten mir etwas", nope. Gibt es nicht.
 
G
Benutzer Gast
  • #19
Die Threadfrage kann ich ehrlich gesagt kaum eindeutig beantworten.
Da es kaum jemanden in meinem Leben gibt, der mir so richtig viel bedeutet, würde ich sagen: Jein.

Ich schaue sehr viele Filme und mit vielen Charakteren fiebert man in einer gelungen Geschichte auch für die Dauer des Films mit ... und wenn er sehr gut gelungen ist, beschäftigt einen die Geschichte auch noch Tage darüber hinaus ... aber noch länger? Eher nicht.

Es gibt bei mir aber auch den klaren Unterschied zwischen Filmwelt und Realität, d.h., ich kann mir so gut wie alles anschauen, die Momente genießen, mitfiebern, mich überraschen lassen, Zuneigung und Abneigung entwickeln ... und ja, auch mal die ein oder andere Träne vergießen ... um am Ende dann doch wieder in der Alltagswelt zu landen, die letztendlich jedoch viel langweiliger und uninteressanter ist als so mancher Film, so manche Fiktion, so manche ergreifende Geschichte, die durch die Erfahrungen und das Talent guter Regisseure geboten werden.

Auch Musik kann übrigens -allerdings auf andere Weise- viele Emotionen erzeugen. Sie macht aus schlechter oft gute Laune, vertreibt Müdigkeit, bietet Abwechslung ... und Nein, sie ärgert nicht die Nachbarn, denn dafür habe ich ja mein eigenes Haus.

Wichtig ist für mich daher nicht ein bestimmter Charakter oder eine bestimmte Figur, die mir etwas, viel oder mehr bedeutet, sondern wichtig ist, für jede Laune, jede Stimmung eine passende Antwort zu haben. Dazu zählt für mich, Filme unterschiedlicher Genres vorrätig zu haben, um je nach Stimmung diese am besten genießen zu können. Bei der Musik ist es ähnlich. Hier spielt aber zusätzlich die Lautstärke eine entscheidende Rolle, manchmal müssen dann die Wände eben auch wackeln.

Das Tolle an Film und Musik ist übrigens, dass ich hier -im Gegensatz zum Alltag- auf niemanden Rücksicht nehmen muss, was den Geschmack (und die Lautstärke) angeht. Während es im täglichen Miteinander (zumeist beruflich) in fast jeder Situation Kompromisse erfordert, gibt es die in meiner Film- und Musikwelt nicht ...
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #20
Off-Topic:


Mein 14-jähriges Ich hat damals bei Final Fantasy 7 Rotz und Wasser geheult, also...
Off-Topic:
Wer war bitte nicht geschockt, als es Aeris erwischt hat 😱

Das Ende des Spiels hat imho aber im nachhinein „Advent Children“ ruiniert, so ein Grottenfilm :nope:
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #21
Es gibt einige Charaktere aus meinen Geschichten, die mir sehr viel bedeuten – aber definitiv nicht mehr als echte Menschen!

Darunter befinden sich ein Elb aus einer uralten Herr der Ringe-Fanfiction, ein WWII-Flüchtling, der zum Vampir wird (aus einer Kurzgeschichte), und aktuell ein Dämon, den ich mittlerweile richtig ins Herz geschlossen habe. Aber nun ja, eigene Charaktere, denen ich Leben eingehaucht habe, das ist natürlich so eine Sache. 🙂

Fiktive Gestalten, die mir dennoch irgendwie etwas bedeuten oder bedeutet haben, wären Max Payne, John Marston (!!!), Sam aus dem Herrn der Ringe, und Roland und Cuthbert (🖤) aus Stephen Kings Dark Tower-Serie.
 
NichtLustig
Benutzer183126  Öfter im Forum
  • #22
Ich gebe zu, es gibt fiktive Charakteren, die mir mehr bedeuten, als manche echte Menschen.
Da wäre ein besonderer Charakter, der aus meiner Feder stand, dessen Tod unausweichlich war, den ich aber trotzdem nie verwunden habe. Es fällt mir auch nach Jahren noch schwer, ihn nicht auf mysteriöse Weise wieder ins Leben zurückkehren zu lassen.

Und ich vermisse wahnsinnig Terry Pratchetts Scheibenwelt-Universum, Esmeralda Wetterwachs (warum hat er sie mir genommen?) und ich trauere um das Frankenstein-Monster. Es war nie ersichtlich, wer Mensch und Monster war.
Unvergesslich auch Eponine Thénardier aus Les miserables.

Da ich schon seit Jahren WoW spiele- ich vermisse den Hochkönig Varian. Ich kann mich mit seinem Tod nicht abfinden. Momentan drehe ich gerade in den Schattenlanden jeden Stein um, weil ich hoffe, einen Hinweis auf ihn zu bekommen.
Wenn es meinen Nachbarn erwischen würde, ich täte es vermutlich nicht einmal bemerken. Gut, den kann ich auch nicht leiden.
Fiktive Charakter bedeuten mir nicht mehr, als Menschen, die ich mag oder liebe. ..., Wenn mir die Menschen allerdings egal sind (ja das soll es geben, nicht jeder real Lebende löst in mir etwas aus), ich sie nicht mag oder ich sie gar nicht kenne, bedeuten mir die fiktiven Charakter eindeutig mehr.

"Realitätsflucht" begehe ich regelmäßig. Entweder, indem ich schreibe, lese, zocke oder Tage für ein Bild oder Illustration brauche. Ich sehe daran nichts Verwerfliches. Damit verdiene ich sogar mein Geld.

Ich habe eine Bekannte hier im Haus, die wirklich jedem, der bei 3 nicht auf den Bäumen ist, mit Bachelor oder irgendwas mit Promis auf den Wecker fällt. Diese Menschen interessieren mich aber nicht, auch wenn sie real sind. ...Also in Auszügen. Es juckt mich nicht, ob diese Personen leben oder sterben. Ich kenne sie ja nicht mal. Ganz davon abgesehen, lohnt es sich nicht, sich den Namen dieser "Promis" zu merken, schon wenige Wochen später erinnert sich niemand mehr an sie.
Wieso wird solchen Leuten eigentlich keine Realitätsflucht vorgeworfen?
 
G
Benutzer Gast
  • #23
Es gibt ein paar Romanfiguren, bei denen ich mich in die Geschichte hineinversetzen kann * und in diesem Zuge mir auch vorstellen könnte, ihnen zu begegnen, wenn sie tatsächlich existieren würden * aber sie bedeuten mir dennoch nicht mehr als wirklich lebende Menschen
 
nightdreamer
Benutzer121902  (50) Verbringt hier viel Zeit
  • #24
Natürlich würde ich die Menschen, die mir wirklich nahestehen, und davon gibt es viele (allen voran meine Kinder), niemals eintauschen oder einem Vergleich unterziehen, aber es gibt auch viele menschen, die mich im Leben nur flüchtig streiften oder gar belasteten, und die bedeuten mir weniger als einige fiktive Figuren, denn diese haben, auch wenn es nur kurze oder zeitweilige Begenungen waren, mein Leben bereichertt, und sei es nur durch wenige Worte. Der alte Mann, ihr wißt schon, der auf dem Meer, zum Beispiel, er würde mir mehr fehlen als so mancher Widerling.

Ich war ja ein DDR-Kind, und bin mit dem - so lehne ich mich jetzt einfach mal aus dem Fenster - besten deutschen Comic aufgewachsen, nämlich dem Mosaik. Ohne die Abrafaxe wäre ich nicht der, der ich bin, und sie bedeuten mir heute noch viel, da ich sie an meine Kinder weiterreiche. Gleiches gilt für die Digedags, aber das wäre jetzt eine Spezialdiskussion für Kenner.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #25
Nein. Das könnte auch an meiner Theaterleidenschaft liegen, wo Schauspieler A heute gut, Donnerstag böse und Montag tot ist.
Ich kenne es sehrwohl, dass ich mich für Serien oder Bücher in ihre Wirklichkeit ziehen lasse, allerdings ist es danach auch wieder beendet.

Es ist eher so, dass ich, der sehr wenig fiktionales TV schaut, Rolle und Schauspieler manchmal nicht sofort trennen kann. In einem Stern TV-Stück über Gabi Köster ging es darum, dass sie von ihrer Familie unterstützt wurde. In meinem Kopf ploppte umgehend ihre Serienfamilie von Ritas Welt hoch.
 
G
Benutzer Gast
  • #26
Interessantes Thema.

Ich bin da auch etwas zwiegespalten. Natürlich gibt es einige fiktive Charaktere, deren Schicksal mich ergriffen hat (Aerith aus FF7, Tidus aus FF10, Glenn aus TWD, Sam aus HdR und noch diverse andere), aber mehr als echte Menschen? Puh, schwierig.
Ich gebe zu, mir kullert auch mal ne Tränen runter, wenn mich in einem guten Film/Buch/Spiel/Serie ein Charakter berührt, aber echte Menschen haben da schon eher Priorität.
Wobei, wie hier ja schon mal erwähnt wurde, gibt's eben auch Menschen, die mir am A vorbei gehen.
Verglichen zu denen ist der Serientod meiner Lieblingsfigur natürlich ein Disaster.
 
G
Benutzer Gast
  • #27
Nein, könnte nicht sagen, daß mir ein fiktiver Charakter mehr bedeutet als Menschen. Zwar habe ich einen Teil meiner Kindheit in Büchern „gelebt“ und und zu der Zeit nur noch wenig mit der Außenwelt kommuniziert, aber ich war damals schon ein nahezu beziehungsloser Mensch.

Ich binde mich aber ohnehin selten emotional an andere, das gilt für Menschen wie für fiktive Charaktere.
 
KillPhil78
Benutzer175230  Öfter im Forum
  • #28
Definitiv nein! – Kein fiktiver Charakter schafft es bei mir so wichtig zu werden das er einen höheren Stellenwert hat als reale Menschen mit denen ich zu tun habe. – Auch wenns da ein paar Arschlöcher gibt, aber die lass ich links liegen.
 
Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #29
Ein neues, in Fan-Kreisen sehr kontroverses Beispiel:

Abby Anderson aus "The Last of Us 2".
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • #30
Fiktive Charaktere nein, Tiere ja.
Genau. Gerade mein Hund und mein Pferd bedeuten mir genauso viel wie die nahestehendensten Menschen (sprich meine Schwester, mein Partner, meine Oma).
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #31
Ich bin und war schon immer großer Fanfiction-Fan und liebe es mich in den Universen zu verlieren. Ich habe viel Zeit darein investiert und es tut mir gut. Trotzdem weiß ich, dass es eben nur Fiktion ist. Ich habe in meinen eigenen Geschichten in der Hand was passiert - und was nicht. Und natürlich hänge ich an meinen Figuren. Sie werden gehegt und gepflegt und lieb gehabt. Aber sie sind nicht real.
Meine Geschichten sind wie ein Bild, das ich male. Am Ende ist man stolz auf sein Werk, sieht aber auch seine Fehler und Ecken und Kanten, genauso wie man die Arbeit sieht, die man darein gesteckt hat. Man hängt daran und ist emotional verbunden. Aber das ist nicht ansatzweise vergleichbar mit echten Menschen.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #32
Also ich kenne das auch , dass man sich bei Büchern, Serien usw sehr mit einem Charakter identifiziert bzw den Charakter sehr ins Herz geschlossen hat. Mein Nickename ist ja auch aus einem meiner liebsten Charakter aus dem Detektiv Conanuniversum entstanden.

Es gibt aber Buch Charakter diese ich gerrade wegen der Schreibweise, weil sie mich fesselten usw denke besser zu kenne als viele Menschen im realen Leben .

Janna Berta aus die Wolke etwa . Ich habe das Buch rauf und runter gelesen. Eine persönlich Signierte Variante von Gutrun Pausewang.
 
Es gibt 2 weitere Beiträge im Thema "Gibt es fiktionale Charaktere, die euch (annähernd) genau so viel - oder vielleicht sogar mehr - bedeuten wie - bzw. als - lebende Menschen?", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren