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Freunde Gesprächsinhalte von Freundin weitergegeben

Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #1
Achtung, dies ist ein random Auskotzthread :smile:

Seit einiger Zeit bekomme ich bei einem Mitglied eines Internetforums, in dem ich unterwegs bin, regelmäßig die Krätze, was seine Forenkommunikation angeht. User X liest anderer Leute Texte nicht richtig, seine eigene Texte sind unverständlich und voller Rechtschreibfehler. Ich weiß, dass er unter ADHS leidet und sollte Verständnis dafür haben, aber dieses Störgefühl werde ich aus irgendwelchen Gründen nicht los.

Eine gemeinsame Veranstaltung im wahren Leben steht an und in mir sträubt sich alles gegen eine Teilnahme, weil sich seine Erkrankung oft auch in seinem sonstigen Sozialverhalten ausdrückt. Dazu muss ich sagen, dass ich ihn prinzipiell mag und er ein netter Kerl ist. Aber gerade finde ich sein Verhalten schwierig und es fällt mir schwer, mich abzugrenzen.

Meinen Ärger habe ich vorgestern einer Freundin gegenüber kommuniziert und ihr geschrieben, dass ich mit dem Gedanken spiele, nicht zu der Veranstaltung zu kommen. Das hat nicht wirklich etwas mit dem anderen User zu tun (den ich eigentlich ganz gerne mag), sondern damit, dass ich merke, wie dünnhäutig ich gerade bin und ich nicht weiß, ob mir das gerade gut tun würde.

Gestern schrieb dieser User X mich dann an und stellte Fragen, die in die Richtung gingen, ob mit mir alles okay sei und ob seine Texte gerade in Ordnung für mich wären. Bei mir schrillten die Alarmglocken.

Ich fragte bei meiner Freundin nach, ob sie ihm gesagt hätte, worüber wir uns unterhalten hatten. Sie bejahte dies und rechtfertigte sich damit, dass sie es getan habe, um die gemeinsame Veranstaltung zu retten und da sie es für sinnvoller hielte, Konflikte sofort zu klären. Da ich nicht bereit gewesen sei, das zu tun, sei es ihre Aufgabe gewesen.

Durch meine Borderlinestörung und der Beschäftigung damit, habe ich gelernt, ein wenig Zeit verstreichen zu lassen, wenn ich mich über jemanden ärgere, weil ich ganz genau weiß, dass ich diese Zeit brauche, um mich wieder zu beruhigen und die Dinge ruhig zu durchdenken. Das ist Teil meiner Persönlichkeit. Und so hätte ich es auch mit User X gemacht. Bis mir zuvor gekommen wurde.

Ich bin gerade ehrlich gesagt wie vor den Kopf geschlagen und weiß nicht, was ich fühle soll. Einerseits komme ich mir vor wie mit dem Rücken an die Wand gestellt, anderseits verraten und verkauft. Mir ist bewusst, dass User X beneidenswert entspannt reagiert hat - er hätte auch den Kontakt zu mir einstellen können und daran wäre sicherlich die gemeinsame Gruppe zerbrochen, da wir - alle 3 beteiligten Personen - mit zu den aktivsten Personen gehören.

Nun stelle ich mir viele Fragen und leide seit gestern an heftigen Bauchschmerzen. Ich überlege, die Freundschaft zu meiner Freudin zu beenden, weil für mich Verschwiegenheit eine der Grundvoraussetzungen einer solchen Beziehung ist. Das würde bedeuten, auch Forum und Gruppe zu verlassen, aber ich habe das Gefühl, ihr nicht mehr vertrauen zu können und mit solchen Menschen möchte ich ungern weiter Zeit verbringen.

Sehe ich das alles zu schwarz? Gibt es hier eine klare ‚Schuldfrage‘? Was soll ich tun? Scheiße, ich bin echt schlecht in sowas.
 
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girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Was sie in der Situation als sinnvoller erachtet hat, oder nicht, war ja nicht die Frage, denn du hast sie schließlich nicht darum gebeten, die Vermittlerin zwischen dem anderen User und dir zu spielen.

Ich fände es auch ziemlich daneben und grenzüberschreitend, wenn meine Freundin mich hinter meinem Rücken zu "meinem Glück zwingen" wollen würde, und sich derart illoyal verhält, weil es ihr in dem Fall wohl am wichtigsten war, ihren Willen durchzuboxen.

Da würde ich 1.) definitiv das Gespräch suchen und in Folge dessen ausloten, ob sie Einsicht zeigt, und bereit ist, dieses Verhalten in Zukunft zu ändern, und wenn dem nicht so wäre, wohl auch über einen Kontaktabbruch nachdenken (kann ich in deinem speziellen Fall jedoch natürlich auch nur schwer beurteilen, da ich ja nicht weiß, wie eng eure Bindung sonst ist, etc. pp. - da spielen viel zu viele Faktoren eine Rolle, als nur dieses eine Ereignis, als dass man hier universell sagen könnte, welche Konsequenzen man daraus ziehen sollte)
 
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Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #3
Wenn ich die vollständige Lage und deinen Hinweis auf deine eigenen Sorgen mit solchen Dingen betrachte, würde ich beiden in einem kurzen Satz sagen, dass du das derzeit nicht klären kannst und Zeit für dich brauchst.
Die Veranstaltung würde ich unter diesen Umständen auf jeden Fall absagen, weil statt einer kritischen Lage nun zwei auf dich warten würden.

Ich selbst fänd das Verhalten der Freundin unangenehm, aber nicht unverzeihlich und würde versuchen das mit etwas Abstand zu klären, um dann auch in Forum/Gruppe zu bleiben.
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #4
Ich selbst fänd das Verhalten der Freundin unangenehm, aber nicht unverzeihlich und würde versuchen das mit etwas Abstand zu klären, um dann auch in Forum/Gruppe zu bleiben.

Da bin ich völlig deiner Meinung. Die Frage ist halt, wie man reagiert, wenn die Freundin keinerlei Einsicht zeigen sollte? Das ist dann echt schwer zu beurteilen...
 
Starla
Benutzer164664  Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Das ist eine schwierige Entscheidung, ich kann verstehen, dass du jetzt erstmal verunsichert bist. Eine Freundin von mir plappert auch einiges an ihren Freund weiter, was mich prinzipiell nicht stören würde, da ich mit ihrem Freund nur sporadisch zu tun habe. Das Problem ist jedoch, dass ihr Freund ein langjähriger Kumpel von _meinem_ Freund ist, sodass da manchmal einfach ungute Situationen entstanden sind.

Ich habe mich dazu entschlossen, sie bei Dingen, die auch meinen Freund betreffen, nicht mehr zu Rate zu ziehen. Es gibt Sachen, die bespreche ich nur noch mit einer anderen Freundin von mir. Das ist zwar schade, aber die Konsequenz daraus.
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #6
Da bin ich völlig deiner Meinung. Die Frage ist halt, wie man reagiert, wenn die Freundin keinerlei Einsicht zeigen sollte? Das ist dann echt schwer zu beurteilen...
Müsste man dann natürlich sehen, erstmal finde ich es wichtig, ihr mitzteilen, dass man da etwas nicht in Ordnung fand. Jemandem, der das gar nicht verstehen könnte, würde ich dann schlichtweg nichts Privates mehr erzählen, was sie an andere weitertragen könnte. Das kann sich natürlich auf die Freundschaft auswirken. Eine Freundschaft aber konkret zu "beenden" empfinde ich meistens als... überzogen dramatisch.
 
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girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #7
Müsste man dann natürlich sehen, erstmal finde ich es wichtig, ihr mitzteilen, dass man da etwas nicht in Ordnung fand. Jemandem, der das gar nicht verstehen könnte, würde ich dann schlichtweg nichts Privates mehr erzählen, was sie an andere weitertragen könnten. Das kann sich natürlich auf die Freundschaft auswirken. Eine Freundschaft aber konkret zu "beenden" empfinde ich meistens als... überzogen dramatisch.

Definitiv, aber ob man dann den Kontakt auf ein Minimum beschränkt, und langsam auslaufen lässt, oder den Kontakt mit einem dramatischen Knall beendet (wobei ich auch zu Ersterem tendiere) ist meiner Meinung nach nicht die wichtigste aller Fragen, denn das Ergebnis ist über kurz oder lang sowieso dasselbe.
Ich fände es jedenfalls sehr schwierig, wenn ich eine wirklich gute Freundin hätte, der ich immer alles anvertraut habe, und nun von heute auf morgen mit dieser Person nur mehr oberflächlichen smalltalk führen könnte, und immer überlegen muss, was man ihr noch anvertrauen könnte, und was nicht. Das ist irgendwie auch nicht das Wahre, oder?
Nur wie gesagt, da spielen so viele Faktoren eine Rolle (wie lange kennt man sich schon, wie eng ist die Bindung, usw.), denn jede zwischenmenschliche Beziehung ist einzigartig, und da muss man halt das Für und Wieder gründlich abwägen, bevor man solche zugegeben recht drastischen Konsequenzen wie einen Kontaktabbruch durchzeit.

Nunja, vielleicht kommt es ja aber auch gar nicht so weit, und die TS kann sich mit den beiden aussprechen, mit ein bisschen Kompromissbereitschaft und Nachsicht auf beiden Seiten dürfte sich dieser Streit doch hoffentlich aus der Welt schaffen lassen.
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #8
Müsste man dann natürlich sehen, erstmal finde ich es wichtig, ihr mitzteilen, dass man da etwas nicht in Ordnung fand. Jemandem, der das gar nicht verstehen könnte, würde ich dann schlichtweg nichts Privates mehr erzählen, was sie an andere weitertragen könnten. Das kann sich natürlich auf die Freundschaft auswirken. Eine Freundschaft aber konkret zu "beenden" empfinde ich meistens als... überzogen dramatisch.

Tatsächlich habe ich ihr direkt gesagt, dass mich ihr Verhalten sehr verletzt, da ich davon ausgegangen sei, dass unsere Zweiergespräche vertraulich seien. Ihre Antwort darauf war sinngemäß, dass ihr meine Absage der Veranstaltung Stress machen würde und sie deswegen entschieden hätte, dass ich den Konflikt vorab kläre.
 
Mr. L*
Benutzer168169  Meistens hier zu finden
  • #9
Ich überlege, die Freundschaft zu meiner Freudin zu beenden, weil für mich Verschwiegenheit eine der Grundvoraussetzungen einer solchen Beziehung ist. Das würde bedeuten, auch Forum und Gruppe zu verlassen, aber ich habe das Gefühl, ihr nicht mehr vertrauen zu können und mit solchen Menschen möchte ich ungern weiter Zeit verbringen.
Habt ihr denn mal über das Sprechen über besprochene Themen mit anderen geredet? Persönlich sage ich bei vertraulichen Dingen immer noch einmal extra explizit an, daß diese vertraulich behandelt werden sollen, um absolut keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen...

Grundsätzlich waren die Absichten Deiner Freundin vielleicht dieselben, wie Deine, nämlich die Gruppe nicht zu gefährden, nur, daß sie mit einem anderen Ansatz (das Problem direkt anzusprechen, um es zu klären) an die Sache gegangen ist, dennoch solltet ihr meines Erachtens, so das noch nicht geschehen ist, unbedingt darüber reden, was in welcher Form unter welchen Umständen an wen weitergegeben werden darf oder nicht!

Ansonsten hätte sie Dir vielleicht auch besser erklären sollen, was Dein Fernbleiben in ihr auslöst und Dich bitten sollen, es mit dem Betroffenen selbst zu klären, da es sonst (falls dem denn so ist) sie belastet, daß Geheimniskrämerei und nicht offene und ehrliche Kommunikation die Gruppe belasten könnte...

Meines Erachtens solltest Du zuerst offen und ehrlich mit Deiner Freundin reden und ihr sagen, was Du bei ihrem Verhalten empfunden hast und warum und danach solltest Du meiner Meinung nach mit dem, wie Du ja schreibst, sehr offenen und gesprächsbereiten Bekannten reden und die Probleme ansprechen...

Nur wer redet, dem kann geholfen werden...

Persönlich würde ich es einem eher übel nehmen, wenn man bei einem Problem mit mir nicht das Gespräch suchen würde, um einen gemeinsamen Weg zu finden, zumindest bei Leuten, die mir wichtig sind! Das heißt nicht, daß ich es allen immer Recht mache, aber wenn ich weiß, daß jemand mit einer bestimmten Eigenheit oder Aktion meinerseits Probleme hat, kann ich das auch eher berücksichtigen und ggf. versuchen, die, mir ansonsten wichtige Person, weitestgehend davon abzuschirmen, weiß ich das nicht, kann ich das nicht.

Meiner Meinung nach ist eine offene und ehrliche Kommunikation immer das A und O in einer funktionierenden Beziehung, vollig egal, ob diese nun freundschaftlicher, amoröser oder welcher Natur auch immer sein mag!

Sollte Dir Deine Freundin wirklich wichtig (gewesen) sein, solltest Du vielleicht einfach nochmal ein klärendes Gespräch mit ihr suchen, damit sich solch eine Situation nicht noch einmal wiederholt...

Sollte Dir die "Freundschaft" zu ihr und das, was diese bisher definiert hat, hingegen egal sein, behandelst Du sie zukünftig halt einfach "nur" wie eine einfache Bekannte in besagter Gruppe, solltest ihr dann aber trotzdem verraten, warum Du dies tust, damit sie Deine Beweggründe für Dein Verhalten ihr gegenüber im Zweifelsfall überhaupt nachvollziehen kann.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #10
Erinnert mich ein klein bisschen an die Diskussion über das Beichten von Fremdgehen. Wenn Menschen der Meinung sind, sie wären die moralische Instanz, über das Glück anderer Menschen entscheiden zu dürfen.
In Deinem Fall sogar noch eine Spur krasser, weil es der "Freundin" ja sogar eher noch um ihr eigenes Wohlergehen bei dieser Veranstaltung ging.
Ich finde das mehr als heftig und ich würde die Freundschaft komplett in Frage stellen. So ein Vertrauensverlust wäre für mich kaum zu kitten.
Denn es bedeutet, dass ich diesem Freund nie mehr etwas Persönliches erzählen kann/werde und damit ist eine der Grundbedingungen, die ich an einen Freund Stelle, gestorben.
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #11
Tatsächlich habe ich ihr direkt gesagt, dass mich ihr Verhalten sehr verletzt, da ich davon ausgegangen sei, dass unsere Zweiergespräche vertraulich seien. Ihre Antwort darauf war sinngemäß, dass ihr meine Absage der Veranstaltung Stress machen würde und sie deswegen entschieden hätte, dass ich den Konflikt vorab kläre.
Das wäre schlichtweg nicht ihre Entscheidung gewesen. Wenn sie das stresst, dass du etwas absagst, dann hätte sie eine Klärung bei dir anregen können, aber letztendlich muss sie damit klarkommen, wenn sich Menschen anders entscheiden als sie das angenehm findet - und das würde ich ihr auch freundlich aber deutlich genau so mitteilen.
 
Bria
Benutzer65313  (36) Toto-Champ 2008 & 2017
  • #12
Habt ihr denn mal über das Sprechen über besprochene Themen mit anderen geredet? Persönlich sage ich bei vertraulichen Dingen immer noch einmal extra explizit an, daß diese vertraulich behandelt werden sollen, um absolut keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen...

Theoretisch hast du Recht, praktisch handhabe ich das aber nie so - weil es schlicht für mich selbstverständlich ist, dass gewisse Dinge nicht weitergetratscht werden. Müsste ich das jedes Mal dazu sagen, wäre es irgendwie auch nicht das Wahre. Wenn jemand (vor allem eine gute Freundin) mir etwas anvertraut, dann plappere ich das doch nicht innerhalb von wenigen Stunden (!) weiter. Das erwarte ich tatsächlich von meinen Freunden und handhabe es selbst auch nicht anders. Selbst mein Partner erfährt so einige Dinge nicht, bin ich mir unsicher, ob ich darüber reden darf, frage ich nach. Es geht hier immer noch um persönliche Gedanken und Gefühle von einer Person - für mich ist es selbstverständlich, dass diese privaten Gefühle auch privat bleiben.


Insgesamt sehe ich es wie die meisten hier - ich würde noch einmal mit ihr das Gespräch suchen, ihr erklären, wie sehr dich das verletzt hat und dich nun auch unter Zugzwang bringt, und dass du dir gewünscht hättest, dass sie mit dir darüber spricht, wie sie sich dabei fühlt, anstatt das Problem einfach selbst lösen zu wollen. Auf die Veranstaltung würde ich allerdings erst Recht nicht gehen.
Deinem Freund würde ich schreiben, dass du gerne mit ihm darüber sprichst, das aber zu gegebener Zeit tun wolltest, wenn du dich dazu bereit fühlst.
 
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