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Freundin will nicht aufs Land ziehen - Interessenskonflikt

C
Benutzer199932  Ist noch neu hier
  • #1
Hallo liebe Community,
mal eine Frage zum Thema: Intressenskonflikt für künftige Immobilie.

Ich habe 2018 ein Grundstück am Land (Dorf mit ca. 2700 Einwohner) gekauft (alleine, war damals Single), zahle für den Kredit noch ca. 5 Jahre zurück. Habe meine aktuelle Freundin 2019 kennengelernt, wir sind nun ca. 4 Jahre zusammen. Seit Corona leben wir zusammen in der alten Wohnung in der Stadtnähe (~11.000 Einwohner) der Schwiegermutter. Eigentlich haben wir fast die gleichen Ziele / Erwartungen ans Leben. Sind beide gerne in der Natur (Wandern, Ski fahren etc.), Kochen gemeinssam, wollen max. 1-2 Kinder etc.

Nur das Eigenheim ist aktuell ein heißes Thema geworden, wo wir in der Regel immer streiten wenn das Thema aufkommt. Sie wurde ja zwangsbeglückt, da ich schon ein Grundstück gekauft habe. Ich würde nämlich gerne das Grundstück bebauen mit einen mittelgroßen Fertigteilhaus (100 qm bis max. 150 qm), wodurch auch ein großer finanzieller Aufwand dazukommt, denn ich alleine auch nicht stemmen könnte. Für mich war das schon immer der Lebenstraum und meine Eltern (welche einen kleinen Bauernhof haben) wären auch ca. 15 Minuten zu Fuß entfernt. Somit könnten unsere Kinder auch viel mitbekommen von der Land leben und jemand zum aufpassen wäre auch schnell da.
Die Entfernung zu ihren Heimatort / ihrer Familie ist pro Strecke beträgt rund 19 Min. (ca. 20 km) mit dem Auto. Der Weg zu ihrer Arbeit erhöht von 28 Min (29 km) auf 45 Min. (ca. 44 km). Für mich ist das kein Thema bei mir bleibt der Weg gleich da meine Arbeit in der Mitte liegt, kann halt nicht mehr mit Öffis fahren, fahre hier rund 12 km mit den PKW.

Leider will sie überhaupt kein Haus ihre Gegenargumente:
- wir brauchen immer 2 Autos (aktuell zwar auch 2), aber könnten nicht mehr zu Fuß einkaufen, oder die Öffis erreichen etc.
- ihr Hobby (Fitnessstudio), welches sie 5-6x die Woche besucht wäre anstatt 5 min. pro Richtung ~25 min entfernt
- meine Eltern sind so Nahe
- und natürlich der Hautgrund Nr 1.) die Entfernung zur Arbeit (leider gibt es in ihren Bereich nicht so viele Arbeitgeber und sie ist aktuell extremst glücklich mit ihrem Job und sagt sie hat ihren Traumjob gefunden)
- die ganze Putzerei ist in einen Haus auch mehr (der Haushalt ist aktuell fair aufgeteilt und so wird es in Zukunft auch sein)
- das handwerkliche Thema, wir sind beide keine Handwerker es stehen auf die Dauer sicher einige Reparaturen an
- finanzielle Aspekt, große Kapitalbindung, geht sich aber bis zur Pension aus alles abzubezahlen

Ich bin halt total zwiegespalten und eigentlich überhaupt kein Wohnungsmensch. Ich weiß nicht ob so ein Konflikt nicht langfristig immer in der Beziehung zu großen Streit führt, da man sich dann sowieso für einen Kompromiss A oder B einigen muss.

Was sagt ihr dazu? Habt ihr eine ähnliche Situation schon mal erlebt? Ich bin noch unter 30 und wirklich am Zweifeln ob nicht dadurch unsere Beziehung zerbricht, je älter man wird desto schwieriger wird dann auch die Partnersuche ...
 
Zuletzt bearbeitet:
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #2
Was sagt ihr dazu?
Ich kann jeden einzelnen Punkt unterschreiben. Die Liste könnte wort für Wort von mir sein.

never ever könnte und wollte ich da irgendwelche Kompromisse eingehen.

an deiner Stelle aber auch nicht. Es ist dein Lebenstraum und der ist natürlich auch legitim.
nur mit DIESER Partnerin klappt es nicht.
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Die evtl. schwierige Partnersuche sollte kein Argument sein, eine Beziehung weiter zu führen...

Ich kann deine Freundin gut verstehen, für mich wäre es auch nichts, v. a. die Anfahrt zur Arbeit ist lang und wenn sie es nicht so hat mit deinen Eltern, sind allein das schon klare Argumente gegen deine Pläne...
 
C
Benutzer199932  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #4
Die evtl. schwierige Partnersuche sollte kein Argument sein, eine Beziehung weiter zu führen...

Ich kann deine Freundin gut verstehen, für mich wäre es auch nichts, v. a. die Anfahrt zur Arbeit ist lang und wenn sie es nicht so hat mit deinen Eltern, sind allein das schon klare Argumente gegen deine Pläne...
Klar, das ist nicht das Argument eine Beziehung aufrechtzuerhalten. Ich liebe sie, und im großen passt es ja sehr gut, nur dieses 1 Thema! Nur leider ist das halt eine sehr wichtige Entscheidung im Leben. Ich kann mir vorstellen wir einigen uns auf einen Kompriss aber irgendwann kommt das "Finger pointing" ... "wegen dir bin ich hier gezogen" oder "wegen dir bin ich der wohnunh und konnte nicht xyz ..."
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #5
Klar, das ist nicht das Argument eine Beziehung aufrechtzuerhalten. Ich liebe sie, und im großen passt es ja sehr gut, nur dieses 1 Thema! Nur leider ist das halt eine sehr wichtige Entscheidung im Leben.
Genau. Da kann es sonst noch so gut passen. Was nützt das, wenn du deswegen deinen Lebenstraum aufgeben musst?
Warum soll deine freundin ihren Traumjob aufgeben bzw sich die freude daran durch lange Fahrtzeiten kaputt machen lassen.
Es passt dann eben nicht gut genug.

Ich kann mir vorstellen wir einigen uns auf einen Kompriss aber irgendwann kommt das "Finger pointing" ... "wegen dir bin ich hier gezogen" oder "wegen dir bin ich der wohnunh und konnte nicht xyz ..."
Es gibt da keinen Kompromiss.
nicht mal getrennte Wohnungen würde ich als einen solchen sehen.
 
C
Benutzer199932  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #6
Genau. Da kann es sonst noch so gut passen. Was nützt das, wenn du deswegen deinen Lebenstraum aufgeben musst?
Warum soll deine freundin ihren Traumjob aufgeben bzw sich die freude daran durch lange Fahrtzeiten kaputt machen lassen.
Es passt dann eben nicht gut genug.


Es gibt da keinen Kompromiss.
nicht mal getrennte Wohnungen würde ich als einen solchen sehen.
Wahrscheinlich auch schwer, wenn ich den Baugrund wieder verkaufen würde und wir uns eine Gartenwohnung kaufen. Jedoch bin ich mir nicht sicher ob ich nicht dann langfristig unglücklich werde, bzw. vielleicht würde ich es ja doch irgendwie schaffen und es gefällt mir ... Leider fehlt mir hier die Erfahrung und man kann das ja nicht einfach ausprobieren 😅.
Aber danke nochmals für eure Inputs ...
 
sanguina
Benutzer149155  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Das ist eine Entscheidung, wo wirklich dringend beide dahinter stehen sollen.

Was ich mich gerade frage: Warum stört es sie, dass deine Eltern dann so nah wären?

Und dazu noch:
- die ganze Putzerei ist in einen Haus auch mehr (ich helfe jz auch schon mit und habe auch künftig kein Problem)
Wenn ihr beide berufstätig seid, warum "hilfst" du dann "mit"? Dann ist das genauso dein Job wie ihrer, wenn ihr nicht eine besondere Vereinbarung getroffen habt.

Wenn ihr 1-2 Kinder wollt, wie ist es dann um Kinderbetreuungsmöglichkeiten an Ort A bzw. B bestellt?

Was sagt ihr dazu? Habt ihr eine ähnliche Situation schon mal erlebt? Ich bin noch unter 30 und wirklich am Zweifeln ob nicht dadurch unsere Beziehung zerbricht, je älter man wird desto schwieriger wird dann auch die Partnersuche ...
Für mich käme es nicht infrage, ländlich zu wohnen. Ich mag es, in der Stadt nicht für jede kleine Besorgung auf das Auto angewiesen zu sein und als Haushalt nur ein Fahrzeug erhalten zu müssen.

Der ganze Dorftratsch kann mir genauso gestohlen bleiben wie teils sehr hinterwäldlerische Ansichten. Ich bin selbst in einem richtigen Dorf (wir reden hier von einer dreistelligen Einwohnerzahl) groß geworden und fand es als Kind schon unpraktisch, dass man nicht einfach so mal mit dem Bus wo hin fahren konnte (es gab gerade mal so alle zwei Stunden ein Verbindung, samstags weniger und sonntags gar nichts und das nur in zwei Himmelsrichtungen) und man ständig auf die Eltern angewiesen ist.

Außerdem sind die Kinderbetreuungsmöglichkeiten viel schlechter. Ich weiß nicht, in welcher Gegend du daheim bist, aber hier sind die Unterschiede wirklich gravierend. Meine Freundin wohnt bspw. in einem Ort, der relativ groß und sogar wohlhabend ist, aber unter 18 Monate bekommt man keinen Platz. In meiner alten Heimat gibt es erst für Kinder ab 30 Monaten Plätze. Hier könnte ich, wenn ich direkt nach dem Mutterschutz wieder beruflich einsteigen wollen würde, das Kind mit 8 Wochen in Betreuung geben.

Mein Mann hatte eine Weile auch Anwandlungen, ländlich leben zu wollen, kannte aber selbst das Landleben überhaupt gar nicht und verstand bald, warum ich das keinesfalls möchte - und ist jetzt sehr glücklich und zufrieden mit der Wohnung, die wir in einer größeren Stadt gekauft haben und an ein geschütztes Waldgebiet grenzt. In ein paar Jahren wollen wir eine Gartenparzelle pachten. Wäre so eine oder eine ähnliche Lösung für dich denkbar?
 
C
Benutzer199932  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #8
Das ist eine Entscheidung, wo wirklich dringend beide dahinter stehen sollen.

Was ich mich gerade frage: Warum stört es sie, dass deine Eltern dann so nah wären?

Und dazu noch:

Wenn ihr beide berufstätig seid, warum "hilfst" du dann "mit"? Dann ist das genauso dein Job wie ihrer, wenn ihr nicht eine besondere Vereinbarung getroffen habt.

Wenn ihr 1-2 Kinder wollt, wie ist es dann um Kinderbetreuungsmöglichkeiten an Ort A bzw. B bestellt?


Für mich käme es nicht infrage, ländlich zu wohnen. Ich mag es, in der Stadt nicht für jede kleine Besorgung auf das Auto angewiesen zu sein und als Haushalt nur ein Fahrzeug erhalten zu müssen.

Der ganze Dorftratsch kann mir genauso gestohlen bleiben wie teils sehr hinterwäldlerische Ansichten. Ich bin selbst in einem richtigen Dorf (wir reden hier von einer dreistelligen Einwohnerzahl) groß geworden und fand es als Kind schon unpraktisch, dass man nicht einfach so mal mit dem Bus wo hin fahren konnte (es gab gerade mal so alle zwei Stunden ein Verbindung, samstags weniger und sonntags gar nichts und das nur in zwei Himmelsrichtungen) und man ständig auf die Eltern angewiesen ist.

Außerdem sind die Kinderbetreuungsmöglichkeiten viel schlechter. Ich weiß nicht, in welcher Gegend du daheim bist, aber hier sind die Unterschiede wirklich gravierend. Meine Freundin wohnt bspw. in einem Ort, der relativ groß und sogar wohlhabend ist, aber unter 18 Monate bekommt man keinen Platz. In meiner alten Heimat gibt es erst für Kinder ab 30 Monaten Plätze. Hier könnte ich, wenn ich direkt nach dem Mutterschutz wieder beruflich einsteigen wollen würde, das Kind mit 8 Wochen in Betreuung geben.

Mein Mann hatte eine Weile auch Anwandlungen, ländlich leben zu wollen, kannte aber selbst das Landleben überhaupt gar nicht und verstand bald, warum ich das keinesfalls möchte - und ist jetzt sehr glücklich und zufrieden mit der Wohnung, die wir in einer größeren Stadt gekauft haben und an ein geschütztes Waldgebiet grenzt. In ein paar Jahren wollen wir eine Gartenparzelle pachten. Wäre so eine oder eine ähnliche Lösung für dich denkbar?
War unglücklich formuliert aber nicht Kern des Themas. Bin hier voll bei dir sollte Fair für beide sein man lebt ja ZUSAMMEN.

Stimmt der Dorftratsch ist so ein Thema ... Ehrlich gesagt weiß ich das mit Kinderbetreung noch nicht so genau, ja alles nicht spruchreif sollte man aber auch miteinbeziehen lassen.

Wie oben erwähnt schwierig das auszuprobieren, da müssten wir mal in Miete gehenn und das ausprobieren.
Danke für den Input!
 
Zuletzt bearbeitet:
Sandrose
Benutzer54458  Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Ich denke auch, dass das schwierig würde bzw. schiefgeht. Stadtmensch oder Dorfmensch, da scheiden sich die Geister.
Kommt eben drauf an, was man wie sehr will. Fahrzeiten wie von Dir genannt sind hier in der Gegend z.B. völlig normal.
Ich bin eine richtige Dorftrulla und würde in der Stadt regelrecht eingehen und umgekehrt veröden Stadtmenschen auf dem Land mit all den Kompromissen, die man da eingehen muss.
 
Fußliebhaber84
Benutzer195524  (40) Öfter im Forum
  • #10
wir uns eine Gartenwohnung kaufen. Jedoch bin ich mir nicht sicher ob ich nicht dann langfristig unglücklich werde, bzw. vielleicht würde ich es ja doch irgendwie schaffen und es gefällt mir
Also ich habe mir deinen Traum erfüllt, habe Haus mit Garten auf dem Land und kann dir nur sagen das ich es nie wieder vermissen will! Klar kannst du einen Kompromiss eingehen und du wirst dich mit Sicherheit anpassen können, aber ganz ehrlich, wer sagt dir das deine aktuelle Liebe für die Ewigkeit hält?Hier solltest du an dich denken und es ist auch nichts egoistisches in dem Fall, sondern eine vernünftige Anschaffung wo auch deiner Familie zugut kommt.
 
Geo3412
Benutzer175723  (29) Öfter im Forum
  • #11
Entscheide dich wohin du gehst, bevor du entscheidest mit wem du gehst.
Von daher hast du alles richtig gemacht.
Nur passt das mit deiner Freundin nicht zusammen. Ich weiß nicht ob ihr da eine Lösung finden werdet.
So etwas ist wichtig frühzeitig beim Dating anzusprechen.
 
U
Benutzer183259  (52) Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Wahrscheinlich auch schwer, wenn ich den Baugrund wieder verkaufen würde und wir uns eine Gartenwohnung kaufen. Jedoch bin ich mir nicht sicher ob ich nicht dann langfristig unglücklich werde, bzw. vielleicht würde ich es ja doch irgendwie schaffen und es gefällt mir ... Leider fehlt mir hier die Erfahrung und man kann das ja nicht einfach ausprobieren 😅.
Aber danke nochmals für eure Inputs ...
Bestehen zu diesem Dorf irgendwelche gesellschaftlichen Verbindungen?
 
Spongella
Benutzer187907  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Ich finde durchaus, dass man für den Traummann / die Traumfrau auch große Träume begraben kann, aber eben als gemeinsame Entscheidung und nicht als Friss oder Stirb. Sie sagt ja einfach nur nein?! Für sie ist das keine Option und für dich das jetzige nicht - da gibt's halt keine Schnittmenge. Einen Kompromiss suchen wäre halt vielleicht bissl ländlicher, aber eher in der jetzigen Gegend und haus mieten statt bauen und das Grundstück entweder behalten oder verkaufen.
Ich würde mir auch keine Ratenzahlung bis ans Rentenalter ans Bein binden wollen, das ist ja viel verbindlicher als jede Beziehung, am Ende trennt ihr euch irgendwann und einer allein kann die finanzierung nicht stemmen und dann? Das würde ich überdenken und über wirkliche Alternativen nachdenken. ich bin aber auch gerne mit dem Zufrieden was ich mir zeitnah leisten kann.
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #15
Was hattest du denn mit dem Grundstück vor, als du Single gewesen bist?
Wenn du einen Bau alleine eh nicht stemmen kannst?
 
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Fußliebhaber84
Benutzer195524  (40) Öfter im Forum
  • #24
Klar kann man einfach abwarten und in der aktuellen Wohnung bleiben und sparen und warten bis sich was anderer auftut.
Das ist aber in eurem Fall momentan die vernünftigste Herangehensweise, da ihr sehr weit auseinander seit mit Euren Vorstellungen, das wird mit biegen und brechen nicht klappen! Von daher die Sache mindestens ein paar Monate, besser 1 bis 2 Jahre ruhen lassen und den Plan mit dem Nachwuchs in den Vordergrund stellen, dieses Ziel habt ihr ja Beide gleichermaßen wenn ich das richtig verstehe ?!?!
Wg. einem Haus / größeren Wohnung mit Garten etc. in "unserer" Stadt, wo wir aktuell sind, schauen wir kontinuierlich die aktuellen Immobilienanzeigen
Das klingt doch gut, Ihr schaut gemeinsam und ich denke wenn ihr Euch weiterhin regelmäßig auf dem Immobilienmarkt umschaut und jeder zu ein paar Zugeständnissen bereit ist, dann klappt das auch früher oder später.
 
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Federeule
Benutzer180541  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #29
Ich habe viele Jahre auf dem Land bei meinem Ex im Haus gelebt.
Ich bin ein Stadtmensch und es gab zwar durchaus viele schöne Dinge aber gerade wenn du dort nicht aufgewachsen bist, wirst du nur schwer angenommen. Dennoch blieben gewisse Punkte immer aktuell, die Schwiegereltern nebenan war so das schlimmste. Die Größe und damit verbundene Arbeit, Platz zwei. Es war für mich immer schwer.
Ich wurde zum Berufspendler und musste 70km für eine Strecke fahren. Staus, Wetter und Auto konnten einem den Weg echt zur Qual machen. Die Einbußen an Freizeit, Zeit mit der Familie und dem Geld kann dir niemand ersetzen.
Als ich mich dann vor knapp drei Jahren trennte und in meine Stadt zurück zog blühte ich richtig auf. Ich habe alles fußläufig, kann mit dem Fahrrad zur Arbeit und bin trotzdem in 10 Minuten zuhause. Muss für den Bäcker keinen km laufen. Hab den Stadtkern um die Ecke. Hier eine Bar, da eine Gaststätte.
Kleine Kinder haben sicher ein Mehrwert vom Dorf, aber meine nun älteren Kinder profitieren nun von der Stadt und besonders meine Tochter fühlt sich so wohl wie nie. Sie ist richtig angekommen.
Ihre Lieblings Oma ist nicht so weit weg, zur Nachhilfe kann sie laufen, zum Sport selbst radeln. Möchte sie sich eines Ihrer Mangans holen geht sie 200m um die Ecke zum kleinen Buchladen. Zur Schule muss sie keine 10 Minuten mehr laufen und ob Baden, shoppen oder ihr Liebling Museum da bedarf es keinen der sie bringt.
Man kann also nicht pauschal sagen das das Dorf besser für Kinder wäre. Die werden überall glücklich. Ich hatte auch eine super stadtkindheit und musste auf nichts verzichten.
Ich denke also nicht das ihr da einen Nenner finden werdet, einer von euch muss nachgeben.
 
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sanguina
Benutzer149155  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #38
Aufgrund des Schreibstils und der Verwendung mancher Begriffe (Pension, Volksschule), auch der Definition der Großstadt, gehe ich davon aus, dass C CaptianAmerika in Österreich lebt. Da gibt es abseits von Wien keine Großstädte, wie sie in Deutschland definiert werden würden. Wen es näher interessiert: Liste der Städte in Österreich – Wikipedia

Das Dorf ist meiner Meinung nicht so ein richtiges Dorf (klar bin voreingenommen, bin dort aufgewachsen), in 5 Min. Auto fahrt (leider zwingend mit PKW, da das Grundstück auf einen Berg ist, mit vielen anderen EF-Häusern) ist man auf einen Bahnhof, Lebensmittelhandel, Arzt, Volksschule, Kindergarten etc. Für die Kinder täglich ein Bus.
Klar: Fitnessstudio / Kino / Modegeschäft gibt es keins, da fährt man länger, aber auch nur 12 bzw. 20 km zur nächsten Kleinstadt, die Großstadt (ca. 150.000 Einwohner) erreicht man in 40 Minuten.
Ja, es gibt Dörfer, die noch dörflicher sind. Trotzdem ist das jetzt nicht besonders toll ausgestattet:

Wie lange hat bspw. der Kindergarten offen? Welche Schließzeiten hat er?
In welcher Taktung halten Züge in diesem Bahnhof? In welche Richtung(en)? Wann ist abends Schluss?
Hat man beim Lebensmittelladen eine Auswahl? Oder ist es ein Spar, ein Billa ODER ein Hofer?
Arzt: Ist damit ein Allgemeinmediziner gemeint? Nimmt dieser überhaupt noch neue Patienten auf? Was, wenn man mit diesem Arzt nicht klarkommt? Wie weit hat man bis zum nächsten? Wie sieht es mit Fachärzten aus, allen voran vielleicht mal Kinderarzt und Gyn?
Volksschule: Gibt es überhaupt genug Kinder, sodass pro Jahrgang eine Klasse zustande kommt? Oder sind das zwangsläufig jahrgangsübergreifende Klassen?
Wie oft fährt der Bus? Müssen die Kinder gefahren werden, wenn sie "den einen Bus" verpassen?
Wie weit ist das nächste Krankenhaus entfernt? Wie ist es ausgestattet? Hat es eine gyn. Abteilung? Eine Kinderstation? Eine ITS?

Der Winter kann dann problematisch werden, da hilft Allradantrieb oder ggf. Schneeketten oder du nimmst eine andere Route, die nochmal 5 Min. länger dauert.
Das würde mich extrem (!!!) abschrecken. Nicht nur, dass man immer auf zwei Autos angewiesen ist, nein, auch noch Schneeketten und Allrad. Mein persönlicher Albtraum. Vielleicht nicht so schlimm, wenn man damit aufgewachsen ist, aber wenn man das nicht kennt, ist das potentiell der absolute Horror.

Äääh das ist ein richtiges Dorf?! 😄
Naja, als "Insider" sage ich mal, es gibt da noch viele Abstufungen. Es gibt Dörfer, teils auch Gemeinden, die haben weder einen Kindergarten noch ein einziges Geschäft. Es gibt Gemeinden ohne Bahnanschluss oder einen einzigen Arzt. Es gibt Regionen in Österreich, in denen 5 Monate im Jahr Schnee liegt und es normal ist, mal 14 Tage von der Außenwelt abgeschottet zu sein.

Für mich wirkt es so, als würdest du, wenn ihr in deine Heimat zieht, alles bekommen, was du willst und hättest keine Nachteile:
Naja klar mein Freundeskreis und Verein ist dort ansäßig.
Für mich ist das kein Thema bei mir bleibt der Weg gleich da meine Arbeit in der Mitte liegt, kann halt nicht mehr mit Öffis fahren, fahre hier rund 12 km mit den PKW.
meine Eltern (welche einen kleinen Bauernhof haben) wären auch ca. 15 Minuten zu Fuß entfernt
jemand zum aufpassen wäre auch schnell da.

Sie hingegen hätte nur Nachteile, und seien es nur die, die sie jetzt schon absehen kann:
meine Eltern sind so Nahe
Und ihre Mutter ist weiter weg. Will sie überhaupt so viel Nähe zu deinen Eltern? Wie übergriffig sind sie? Ist es ihnen zuzutrauen, dass sie unangemeldet vor eurer Tür stehen?
jemand zum aufpassen wäre auch schnell da.
Auch hier: Würde sie das überhaupt wollen? Akzeptieren deine Eltern Vorgaben, was bspw. Ernährung, Medienkonsum und andere Grundregeln betrifft?
Entfernung zur Arbeit
Deine Entfernung bleibt ungefähr gleich, bei ihr kommen 50 % drauf. Das heißt, ihr geht jeden Tag Lebenszeit verloren, die sie jetzt hätte.
ihr Hobby (Fitnessstudio), welches sie 5-6x die Woche besucht wäre anstatt 5 min. pro Richtung ~25 min entfernt
Dasselbe gilt hierfür auch.
- finanzielle Aspekt, große Kapitalbindung, geht sich aber bis zur Pension aus alles abzubezahlen
Da bindet man sich über Jahrzehnte (!) aneinander. Und wenn das Haus auf deinem Grund steht, weiß ich auch nicht, wie das im Falle einer Trennung liefe. Da hätte sie wohl so oder so das Nachsehen.

Hat sie überhaupt irgendeine emotionale Verbindung zu deinem Heimatdorf? Hat sie dort Freunde, die von dir losgelöst sind? Ich meine damit z.B. die Partnerin deines besten Freundes - die fällt ja wohl auch weg, wenn es mit dir zuende wäre.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #45
Für mich klingt das auch wirklich nach einer schlechten und finanziell, sowie emotional eher gefährlichen Option für sie.
Ein Dorf, in dem sie nicht großgeworden ist, in dem die Leute sehr nah aneinanderwohnen, deine Eltern, die sie zum jetzigen Zeitpunkt bereits schon nicht so nah haben möchte (das kann nur zu Problemen führen und dann wirst du dich wahrscheinlich irgendwann auch entscheiden müssen, ob du dich mehr abnabelst oder den familiären Zusammenhalt behältst), ohne Aktivitäten, die sie mag, mit schlechter Anbindung, ohne vernünftige Einkaufsmöglichkeiten, keine Freunde, da anderes Mindest... das klingt echt nicht gut.

An deiner Stelle würde ich das Grundstück erstmal weiter abbezahlen und mit ihr gemeinsam eine Mietwohnung nehmen, eventuell in einer Vorstadt. Sodass du auch siehst, was sie auf Dauer braucht und dann könnt ihr immernoch bauen.
Ich finde 25 Jahre für einen Hausbau mit Partner (ohne sehe ich das anders, wenn das Kapital z.B. da ist und die Situation stimmt) extrem früh. Genauso das Kinderkriegen - auch hier werdet ihr womöglich auf Stadt/Land-Unterschiede stoßen.
Habt ihr mal darüber gesprochen, wie ihr euch das vorstellt, in welchem zeitlichen Rahmen und auch, was euch in den nächsten fünf Jahren wichtig ist?
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #46
ich bin auch so eine Großstadtpflanze und die aufgeführten „Vorteile“ würden mich so überhaupt nicht interessieren wenn ich im Grunde nicht aus der Stadt weg möchte.
Mein Freund kommt aus einem winzigen erzgebirgischen Dorf mit schlechter Anbindung und der Schule im nächst größeren Ort.
Busverkehr? Alle paar Stunden und wenn er früher feiern war musste er sich gegen Mitternacht entscheiden ob er den letzten Bus nimmt oder den ersten gegen 5:30.
Oder eben ein paar Kilometer laufen.

Dann noch das Getratsche im Dorf und die Tatsache das es da einfach nicht viel zu tun gibt.
Wenn er sich dafür entschieden hätte zurück ins Dorf zu ziehen, hätten wir ein Problem gehabt denn ich wäre nicht mitgekommen.
Aber zum Glück hat er eine Rückkehr für sich ausgeschlossen. Das hatten wir auch schon recht zeitig beim kennenlernen angesprochen.

Wenn man es runterbricht hast eigentlich nur du Vorteile bei dieser Sache und sie verliert.
Und dann noch mit Kindern? Ohne eigene Kontakte und die innere Sperre gegen das Dorfleben? Ich würde das nicht von ihr verlangen.
 
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wortevollerliebe
Benutzer171344  Verbringt hier viel Zeit
  • #48
Ich würde mich mal einklinken, denn ich habe (auch hier im Forum) genau diesen Konflikt mit meinem Exfreund gehabt, der letztendlich zur Trennung führte. Er hatte ein Haus von den Eltern geschenkt bekommen in seinem Heimatdorf (etwa 9.000 Einwohner), wollte dort einziehen (und lebt dort mit 99,9% Wahrscheinlichkeit auch), die Eltern lebten 3 Gehminuten entfernt (neben Tante, Onkel, deren Kinder, Oma, Opa). Es war sein Lebenstraum, dort mit mir einzuziehen, dort zu heiraten, dort Kinder zu bekommen.

Für mich als Stadtkind war das eine grausige Vorstellung: Die Eltern so nahe zu haben (die auch noch sehr übergriffig waren und unangekündigt auf der Matte standen :frown: ), der Bus in unsere Stadt (ca. 200.000 Einwohner) fuhr nur 3 Mal in der Stunde, die Leute redeten übereinander miteinander und ich fühlte ständig alle Augen auf mich gerichtet. Das "Dorfgeschwätz" war mir zu viel, zumal ich nicht viel davon hielt und mich auch nicht interessierte, was "Tante Gerda" von nebenan wieder für Schweinereien angerichtet hat. Natürlich waren Bäcker, Drogerien fußläufig erreichbar, das war es aber auch schon. Ich hatte die Angst zu vereinsamen, zumal es dort nicht tolle Freizeitangebote, Museen, Festivals etc. wie hier in der Stadt gab. Ich bot Kompromisse an- ziehen an den Stadtrand, sehen, ob man die Immobilie nicht vermieten kann. Alles wurde vehement abgelehnt. Dazu kam noch der Druck seitens der Schwiegereltern, ich solle dankbar für diese Option sein, sie ihm nicht vermiesen. Dass andere sich für so eine Option im Leben die Hand abhacken würden. Ja, sicherlich, MANCHE, ich aber nicht.

Bitte, mach nicht den Fehler und stülpe ihr deinen Lebensentwurf über. Bei meinem Exfreund war es dann die Regel, mich regelmäßig durch sein Dorf zu führen und mir zu zeigen, wie "schön und gut wir es doch haben. Du bist so undankbar, dass du dieses Leben nicht willst". Mach ihr nicht solche Vorwürfe und vor allem nicht so einen Druck. Ich habe innerlich monatelang mit mir gekämpft, gelitten, sodass auch letztendlich die Gefühle darunter litten. Und obwohl ich laut ihm die "Liebe seines Lebens" war, war der Lebenstraum vom Haus auf dem geerbten Grundstück seiner Eltern größer. Das ist in Ordnung, das ist legitim. Aber nicht kompatibel.

Nun habe ich einen Partner, der auch -zwar kleinstädtisch- aber städtisch, aufgewachsen ist und sich ein Leben auf dem Land nicht vorstellen könnte. Darüber werden wir uns vermutlich nie streiten müssen, dafür kommen bei uns wahrscheinlich andere Themen auf, aber das ist eine andere Geschichte.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #49
Trotzdem sag ich mal pauschal steigt der Druck zw. 25-35 Jahren wenn in deinen Bekanntenkreis so "Meilensteine des Lebens" erreicht werden, bspw. Hochzeit, Kind, gemeinsames Eigentum etc. Ist halt ein anderer Druck als es damals mit 18-20 wo alles lockerer war. 😄😅
Nur, wenn man sich von anderen unter Druck setzen lässt... :whistle:

Ganz unabhängig vom Häuschen: Erstmal müssen Sachen doch für Dich passen, dann für Euch. Heiraten, Kinder kriegen, Haus bauen nur weil "man" das so macht, ist eine ziemlich dumme Idee...
Ach ja, und 10-15 Jahre später kommen dann Scheidung, Krankheit, Zwangsversteigerung.
...und endet oft so, wie es jeko beschrieb.

Freu Dich, dass Du günstig ein Grundstück kaufen konntest - sowas schadet nicht. Aber mach Dir deswegen keinen Druck (und lass Dir keinen machen) - viel wichtiger ist, wie es mit Deiner Freundin weitergeht. Wenn Ihr nur beim Wohnort unterschiedlicher Meinung seid, wäre mir die Beziehung wichtiger als ein Haus.
 
Machaa
Benutzer184451  (29) dauerhaft gesperrt
  • #59
Off-Topic:
Ich bin weder Stadt noch Landmensch, ich sehe einfach auf beiden Seiten Vor-und Nachteile. Ich stamme aus einer kleinen Großstadt (Ab 100.000 Einwohnern gilt eine Stadt bereits als Großstadt) und fand das immer ziemlich langweilig weil es nie wirklich viel zu tun gab, man aber auch nicht die Natur des Landlebens hatte. Seit vier Jahren lebe ich jetzt in einer Großstadt (Top 5 der größten Städte in Deutschland). Klar sehe ich die Vorteile: Man hat unglaublich viele Möglichkeiten, gerade wenn man kulturell interessiert ist und sehr unternehmungslustig wie ich. Es gibt aber ganz klar Nachteile: Die Mieten sind unfassbar teuer, ich spüre förmlich wie ich die Abgase einatme, alles ist immer unglaublich voll und hektisch. Gerade die Mieten sind es, die viele Leute in die umliegende Region und aufs Dorf treiben.
Ich bin ein sehr naturverbundener Mensch, kann also dem Landleben schon was abgewinnen. Mich würde es persönlich aber auch sehr nerven, wenn ich erstmal ins Auto steigen müsste, um schnell was einzukaufen. Und es gibt halt dort sehr wenig Möglichkeiten, aktiv zu sein.
Meine Mutter hingegen ist total überzeugt von der kleinen Großstadt, wo sie immer noch lebt weil es nicht so troubelig ist wie in meiner Stadt, sie aber in 20 Minuten dort ist, wenn es sein muss. Außerdem ist sie in 15 min auf dem Land, zum Wandern etc.
Mein persönlicher Traum wäre ja ein Wochenendhäuschen auf dem Land. In der Woche die Vorteile der Stadt genießen, am Wochenende raus in die Natur. Wird aber schwer finanzierbar sein. Meine Schwester hingegen hatte immer den großen Traum, aufs Land zu ziehen, musste den aber aufgeben weil sonst meine Mutter zu weit weg wäre und diese braucht sie für ihre Kinderbetreuung.
Also lange Rede, kurzer Sinn. Ich würde nicht behaupten, dass das Landleben generell unattraktiv ist, es kommt wohl auf die Prioritäten an und es gibt wie bei fast überall im Leben zwei Seiten der Medaille.

Ich würde nie einer Frau solche Pendelstrecken zumuten. Macht keine Frau so dauerhaft mit, Trennung ist dann vorprogrammiert.
Ja, Pendeln stresst, habe das selber jahrelang durch. Allerdings hat sie es ja momentan auch nicht grad super schnell zur Arbeit. Ich finde es in dem Bereich noch zumutbar, besonders wenn man HO-Möglichkeit hat. Weiß natürlich nicht, ob die gegeben sind. Durch das HO sind natürlich die Möglichkeiten vielfältiger geworden und eine längere Distanz zum Arbeitsort ist weniger problematisch ergo erweitern sich auch die Jobmöglichkeiten.

Ich persönlich würde meine Beziehung nicht an so etwas scheitern lassen, wenn es wirklich der einzige Punkt ist, sondern gucken, wo es einen Kompromiss geben könnte. Vielleicht irgendwo dazwischen was suchen? Vorerst würde ich das ganze Thema aber mal ruhen lassen und gucken wie es in ein, zwei Jahren aussieht. Vielleicht ist der Traumjob dann doch nicht mehr so toll, in der Beziehung gibt es weitere Probleme oder oder oder.
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #63
Fast jedes Wochenende wird da von den Kindern aus die Oma auf dem Land besucht und die Kids wollen dort wegen Garten etc. von sich aus oft das ganze Wochenende bleiben.
Wie gesagt, das habe sogar ich als absoluter Stadtliebhaber (bin auch oft dort) eingesehen, dass das vor allem für die Kinder unschätzbare Vorteile mit sich bringt.

Der Spielplatz für die Kids ist 1 Gehminute weg und die Bushaltestelle für den Kindergarten 2 Gehminuten.

Unser Spielplatz ist so nah dran, da könnte ich rüber spucken. Und ich spreche nicht von dem im Innenhof der mit Erdbeeren und Johannisbeeren bepflanzt ist.
Ich lebe nahe am Zentrum einer Großstadt.

Sicherlich ist es für Kinder schön so viel und so oft wie möglich draußen zu sein, das Land ist dafür perfekt.
Aber später? Als Schulkind? Als Jugendlicher?
Kinder werden größer und spätestens dann wird man von der Langweile geplagt.
Ewige Wege bis zur Schule. Gefühlte Völkerwanderungen bis zur nächsten Diskothek, dem nächsten Ort oder der Stadt.
Es ist einfach kaum was los und das ist ein Fakt.


Als Kind fand ich die zwei Wochen Urlaub im Spreewald in Neuhausen bei meinen Eltern großartig. Jetzt als erwachsene habe ich mich nochmal ganz neu in das Dörfchen verliebt.
Aber als Jugendliche? Als gefühlt einzige die jünger war als 55? Da bin ich vor Langeweile bald gestorben.
Ich glaube das Dorf hat bis heute keine 400 Einwohner und der letzte Konsum hat dort zugemacht als ich 12 war.
 
Zuletzt bearbeitet:
M
Benutzer18329  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #64
Wenn man den Thread so liest, sind im Forum eindeutig die Stadtkinder überrepräsentiert.
Ich bin ein Landkind, wohne inzwischen mit Familie aber in einer Stadt (>50.000 EW). Klar hat eine Stadt Vorteile. Einkaufen können wir zu Fuß erledigen, in den Kindergarten und Schule kann man auch gut zu Fuß oder mit dem Rad. Man braucht theoretisch nur ein Auto, aber wir haben trotzdem zwei.
Außerdem bin ich Pendler (>50 km einfach). Ich kann also auch das nachvollziehen.
Unter normalen Umständen würde ich bzw. wir sofort aufs Land ziehen, da wir uns die horrenden Mieten nicht leisten wollen. Ich hab gestern mal die Bodenrichtwerte in Ba-Wü verglichen. Das ist schon krass, was es da für Unterschiede gibt und das schlägt sich natürlich auch in den Mieten nieder.
Ich war noch nie am Land-Dorfleben beteiligt und mich interessiert auch nicht, wenn meine Mutter den ganzen Dorftratsch und Klatsch erzählt. Aber das ist eben ihre Welt, die sind nie aus dem Dorf raus gekommen.

Wie gesagt, wir würden beide auch etwas aufs Land ziehen. Es kommt sicher darauf an, was man unter "Dorf" versteht und wie die konkrete Konstellation im Einzelfall ist. Aber so wie es früher war, dass keine Läden vor Ort sind und wenn, die nur begrenzt offen haben, ist es auch nicht mehr. Selbst Netto oder Edeka haben hier von 7-22 Uhr offen und nicht wirklich ein eingeschränktes Sortiment.

Für den TE kann ich aber nur raten, vorsichtig bei dem Thema zu sein. Es ist in dem Fall nicht wirklich die Entscheidung Dorf-Stadt völlig unbeeinflusst von anderen Faktoren. Es sind da noch mehr Argumente, die der Freundin auf Dauer Probleme bereiten könnten.
Die Schwiegereltern, die sich mehr oder weniger in alles einmischen sind eines der Argumente. Klar sind die auch praktisch, wenn es um Kinderbetreuung geht, aber sind eben ein heikles Thema.
Eine längere Pendelstrecke für die Freundin ist natürlich auch ein gewichtiges Argument. Pendeln ist nervig. Ich mache es aufgrund der besonderen Konstellation mit, aber ich kann mir gut vorstellen, dass sie nicht begeistert ist.

Ich hab mich auch von der Idealvorstellung Beziehung-Hausbau-Kinder verabschiedet. Das geht einfach in der heutigen Zeit nicht mehr wirklich alles so nach Plan. Deshalb kann ich hier nur raten, sofern ihr zusammen bleiben wollt, es nicht auf Biegen und Brechen mit deinen Idealvorstellungen zu versuchen. Das wir sie (aktuell) wohl nicht mitmachen. Deshalb schau, wie es sich entwickelt und sei froh, dass du einen vermutlich günstigen Bauplatz hast, der hoffentlich in den nächsten Jahren etwas an Wert gewinnt. Was ihr dann macht, wirst du dann sehen, aber jetzt ist definitiv noch nicht der richtige Zeitpunkt für die Entscheidung.
 
Machaa
Benutzer184451  (29) dauerhaft gesperrt
  • #84
Das ist er ja aber in diesem Fall. Sie will ja nicht weiter rausziehen, weil der Weg ihr sonst zu lang ist. Kann ich schon verstehen.
Ich auch. Trotzdem muss man dann gucken, was einem wichtiger ist. Also mir wäre das eine tolle Beziehung schon wert, einen etwas längeren Weg zu haben (Wirklich kurz ist er ja auch jetzt nicht). Andererseits könnte man natürlich auch sagen, dass er genauso gut nachgeben könnte. Das ist das Dilemma. Einer von beiden muss nachgeben oder sie finden einen angemessenen Kompromiss. Ansonsten bleibt halt nur ne Trennung. Das ist aber nichts, was sie in nächster Zeit entscheiden müssen, meiner Meinung nach.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #85
Bria
Benutzer65313  (36) Toto-Champ 2008 & 2017
  • #86
Trotzdem muss man dann gucken, was einem wichtiger ist
Klar, und das ist dann das Bier der beiden. Aber es ist eben rein theoretisch möglich, einen kurzen Arbeitsweg zu haben, ist jetzt nicht München, wo das eh banane ist und es auf fünf Minuten mehr nicht ankommt. :grin:
Ich sag mal so - sie lebt und wohnt gerade vermutlich ganz zufrieden, die Wohnung ist bewusst gewählt etc. Da sind dann Sachen wie doppelter Fahrtweg... schwierig. Gerade mit Familie auch irgendwann... :ninja: Wie gesagt, ich habe meinen Fahrtweg bewusst verkürzt jetzt mit Familie.
Off-Topic:
Die Betreuung freut sich ja auch sehr, wenn das Kind ihnen vor die Füße kotzt und man selbst noch ne Stunde Anfahrt hat 🙈
 
C
Benutzer199932  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #87
Die letzten 5-10 Minuten zwingend mit dem Auto, samt ggf. Schneeketten im Winter sind dann schon noch eine andere Hausnummer.
Ok bissl übertrieben ist es schon gewesen, seit ich ein Auto habe also um die 6 Jahre, habe ich die Ketten nur 3x gebraucht.

Ja, aber ich finde man kann schon überlegen, wo die Prioritäten liegen. Es ist ja nun nicht so, dass sie in Madagaskar lebt und er in D und sie sich nicht einigen können. Es ist noch nicht mal so, dass er in ner Kleinstadt in Österreich lebt und sie in Wien. Nein, sie leben ein paar Minuten entfernt von seinem Heimatdorf in einer Kleinstadt, die er sich selber zum Leben ausgesucht hat. Er wirft ihr quasi vor, dass sie nicht bereit ist 20 Minuten zum Fitnessstudio zu fahren und täglich 45 Min je Strecke zur Arbeit, während er nicht mal bereit ist den eher kleinen Kompromiss einzugehen in der Kleinstadt weiter zu wohnen, die er sich ausgesucht hat und die nur 20 Min von seinem Dorf entfernt ist, sodass er da problemlos mind. 2 x die Woche Freunde und Familie besuchen könnte.

Aber gut, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Ich verstehe halt nicht, wie einem der Partner so unwichtig sein kann.
Ich nehme das mal nicht allzu persönlich. Fast schon ein Vorwurf als wäre mir der Partner nicht wichtig etc. Wenn mir der Partner egal wäre, wäre die Entscheidung ja einfach / schon gefallen. Es ist ja noch nichts in Stein gemeisslt, eine mittelgroße Kleinstadtwohnung in der aktuellen Lage, kann ich mir ggf. auch vorstellen. Aber wie schon von den meisten erwähnt, enfach mal abwarten nochmal in sich gehen und abwiegen was einen WIRKLICH wichtig ist.

Das Pendlenproblem verstehe ich auch gut, spach in Threadpost schon von meiner Zukunft. Pendle aktuell auch 3x die Woche 1h pro Strecke (aber nur mit Zug, da nutze ich die Zeit für Bücher / Zeitschriften), den Rest mach ich im HO. Bockt mich aber nicht mehr, bin hier ziemlich unflexibel geworden mit den Freizeithobbies bspw. klettern.
In ca. 6 Monaten habe ich wieder meine 12 Min. pro Strecke Auto fahrt 😅.
Sie kann bei ihrer Arbeit leider kein HO machen, ist mit dem Job nicht möglich. Die Selbständigkeit, als 2tes Standbein ist noch eine Option, die ersten Schritte hat sie dafür eh schon gemacht (Diese Entscheidung ist aber unabhängig vom Wohnen-Thema und ihr Wunsch).
 
I
Benutzer65724  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #88
Totale Entgrenzung hat man beim Wohnen in der Kaserne ;-) Treppe runter und schon war man auf der Arbeit ;-) Wer heute Geld verdienen will wird meist in ein Ballungszenrum pendeln müssen. Und nein, nicht jeder kann Homeoffice machen und tolle Zoom-Meetings durchführen.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #89
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #90
Lange Strecken (zeitlich) zu fahren steht auch noch Mal in einem anderen Verhältnis, sollte die Person Teilzeit arbeiten, zb wegen Kinder. Dann fährt man 1 Std hin (mit Puffer), 1 Stunde zurück, arbeitet 5 Std und ist dafür 7 Std aus dem Haus. Den Effekt hatten wir jahrelang, weil ich die Kinder in der Regel auch noch zusätzlich abgeholt und gebracht habe. Ergebnis: ich war 8 Std aus dem Haus, mein Mann hat 8 Std im Home Office gearbeitet und hat dann aber das doppelte verdient. Ich ging arbeiten um gefühlt nur ein Auto zu finanzieren, das ich nur hatte, um zur Arbeit zu kommen. Mittlerweile wohnen wir besser, wir können beide mit den Öffis zur Arbeit und haben durch einen Strafsachen Umzug beide unsere Arbeitsanfahrtszeiten halbiert.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #91
Also ausgerechnet in Berlin - weil das hier jetzt Beispiel wurde - braucht man ja mit den Öffentlichen echt eine Million Jahre von A nach B weil die Stadt einfach so riesig ist. Freunde finden es immer völlig normal, 30min U-Bahn zu fahren und vorher noch 10min zum Bahnhof zu latschen. Wenn man jetzt nicht grade fußläufig zur Arbeit wohnt ist ein Arbeitsweg von 45min nicht sonderlich viel.
Und ich finde es sehr viel entspannender, 45min über Land im bequemen Auto alleine zu sitzen und Hörbuch zu hören als in den Öffis (Ausnahme wäre eine direkte Zugverbindung im RE oder so, aber nix mit Umsteigen und U-Bahn und so).
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #92
Also ausgerechnet in Berlin - weil das hier jetzt Beispiel wurde - braucht man ja mit den Öffentlichen echt eine Million Jahre von A nach B weil die Stadt einfach so riesig ist. Freunde finden es immer völlig normal, 30min U-Bahn zu fahren und vorher noch 10min zum Bahnhof zu latschen.
Nö, man kann sich das auch anders hinplanen, wenn einem das wichtig ist. Ich hab an der Humboldt Uni studiert und brauchte von meiner WG aus 10-15 Min dorthin, später dann aus der Wohnung mit meinem Mann 15 - 20 Min. Haben wir halt gezielt so ausgewählt, dass die Entfernung gut passt. Arbeiten tue ich komplett im HO, sodass ich gar keine Fahrtzeit habe. Hätte ich in meinem eigentlich Beruf als Lehrerin gearbeitet, hätte ich mir auch ne Schule um die Ecke gesucht oder wäre dann in die Nähe der Schule gezogen. Je nachdem.

Wir wählen halt unseren Wohnort entsprechend aus nach den Orten, wo wir regelmäßig hinmüssen. Als wir umgezogen sind innerhalb Berlins hab ich geschaut, dass die Kita nicht weiter als 15 Min weg ist, weil wir nicht wussten, wann wir nen Platz in ner neuen Kita bekommen. Und wir sind so gezogen, dass mein Mann in der Regel so 15-20 Min bis zu den Orten braucht, wo er arbeitstechnisch öfters hin muss.

Die Freundin vom TS scheint ja halt auch kein INteresse daran zu haben täglich 45 Min pro Strecke zu pendeln, von daher ist es ja im Prinzip auch egal, ob einzelne Menschen hier 45 Min kein Problem finden. Natürlich darf hier jeder seine Meinung sagen und der TS kann das für sich aufnehmen, aber am Ende ändert es ja nichts daran, dass seine Freundin eben keine Lust auf 1 1/2 Stunden pendeln pro Tag hat. Und auch keine Lust aufs Dorfleben hat. Und auch keine Lust 20 Min zum Fitnessstudio zu fahren.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #93
Ich nehme das mal nicht allzu persönlich. Fast schon ein Vorwurf als wäre mir der Partner nicht wichtig etc. Wenn mir der Partner egal wäre, wäre die Entscheidung ja einfach / schon gefallen.
Es klingt halt für mich teilweise schon ein bisschen leichtfertig, wie du anführst, dass du ja die Partnerin wechseln kannst, wenn es halt nicht passt mit dem Leben auf dem Dorf. Da stand jetzt nirgendwo von dir sowas wie: "Ich liebe sie aber so doll, ich kann mir eine Trennung kaum vorstellen". Und einige andere sagten ja auch recht leichtfertig, dass der Wohnort wichtiger wäre als die Partnerin. Deshalb wollte ich einfach mal mein Unverständnis darüber ausdrücken und sagen, dass ich es anders sehe. Aber gut, dass du das jetzt nochmal klar gestellt hast, dass dir doch viel an ihr und eurer Beziehung liegt.

Das Pendlenproblem verstehe ich auch gut
in ca. 6 Monaten habe ich wieder meine 12 Min. pro Strecke Auto fahrt
Das ist natürlich interessant, dass es dir selbst so wichtig ist nicht lange zu pendeln. Dann müsstest du ja eigentlich verstehen, dass das Dorf kaum ne Option für deine Freundin sein kann allein aufgrund der Pendelstrecken.
 
T
Benutzer54465  Meistens hier zu finden
  • #94
Sorry, falls du es schon irgendwo geschrieben hast... Aber wie war das denn am Anfang eurer Beziehung? Du hattest das Grundstück und hast ihr doch wahrscheinlich auch gesagt, dass du dort hinziehen willst. Und sie ? Hat sie gesagt: "Sehen wir dann"? Oder war sie von Anfang an nicht begeistert? Hat sie zuerst zugesagt? Oder habt ihr einfach nicht darüber gesprochen?
 
C
Benutzer199932  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #95
Sorry, falls du es schon irgendwo geschrieben hast... Aber wie war das denn am Anfang eurer Beziehung? Du hattest das Grundstück und hast ihr doch wahrscheinlich auch gesagt, dass du dort hinziehen willst. Und sie ? Hat sie gesagt: "Sehen wir dann"? Oder war sie von Anfang an nicht begeistert? Hat sie zuerst zugesagt? Oder habt ihr einfach nicht darüber gesprochen?
Boa ehrlich gesagt schwierige Frage, dass ich ein Grundstück gekauft habe, kam so beim Dating nebenläufig natürlich auf. Ich hab damals noch bei meinen Eltern gewohnt und sie alleine in der alten Wohnung ihrer Mutter und war aber unter der Woche nie da, weil sie noch studierte. Um die Corona-Zeit waren wir (wie alle) mehr zu Hause und ich bin auch zu ihr gezogen (dort schloss sie auch das Studium ab). Ihre Mutter / Vater wohnen hier bereits sich mehr, die haben sich getrennt und sind mit dem neuen Partner im Nachbarort / im gleichen Ort woanders hingezogen.

Mit der Kommunikation, habe ich wahrscheinlich ein bisschen "verkackt", ich hab das als selbst verständlich angenommen, dass wenn ich ein Grundstück besitze, dieses auch bebauen / hinziehen will.
Meine Freunde hatten halt auch kein gutes "Gespür", mit Aussagen wie "Na wann fängt ihr mal bauen an?", "Ach ihr habt es einfach, habts eh schon a Grundstück". Da war da sowieso immer Schweigen, weil sowieso von uns beiden keine eine Antwort wusste und für mich sowieso mal der Baukredit Prio. hatte. Irgendwann im Nachgang haben wir dann mal genauer darüber gesprochen und dann kam mit der Zeit auf das sie da eigentlich nicht hinziehen will. Wir beide sind uns halt nur einig, dass wir nicht in der aktuellen Wohnung auf Lebenszeit bleiben wollen und uns ein gemeinsames Eigenheim ermöglichen wollen.
 
G
Benutzer Gast
  • #96
Aber wie war das denn am Anfang eurer Beziehung? Du hattest das Grundstück und hast ihr doch wahrscheinlich auch gesagt, dass du dort hinziehen willst.

Off-Topic:
die haben einfach trotzdem gevögelt - volles risiko, all in quasi ...
; - )
 
Theoderich
Benutzer107327  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #97
Off-Topic:
Disclaimer:
Ich habe schon eine gut bezahlte Arbeitsstelle gekündigt, die mir gut gefallen hat, weil ich nicht auf Dauer knapp eine Stunde einfachen Arbeitsweg (zwingend mit dem Auto) haben wollte. Der Gewinn an Zeit und damit Lebensqualität ist enorm (und ich find´s gut, nicht mehr an dieser Perversität unserer postmodernen Arbeitswelt mit entspr. Ressourcenverbrauch teilzunehmen).


Wenn du mal einen Schritt zurück gehst, ist eure Situation doch gar nicht schlecht:
1. Ihr führt eine Beziehung, die euch beide im Wesentlichen glücklich macht und könnt euch eine gemeinsame Zukunft gut vorstellen.
2. Momentan habt ihr eine Wohnung, die zwar ok ist, aber ihr seid euch einig, dass ihr auf Dauer etwas eigenes haben wollt.
3. Du hast günstig ein Grundstück erworben, dass sich entweder bebauen oder auch mit Gewinn wieder verkaufen lässt.
4. Ihr habt jetzt keinen Druck, sondern könnt einfach die Augen offen halten und euch umsehen, ob sich ein Objekt findet, das für beide schön ist (oder Makler beauftragen oder was weiß ich), und wenn´s noch ein wenig dauert ist es auch nicht so schlimm.
5. Wenn ihr beide berufstätig seid, spricht das ja dafür, dass ihr eine Immobilie auf finanziell stemmen könnt.
Bonus: Noch dieses Jahr wird dein Arbeitsweg erfreulich kurz!

Also das sind doch keine unlösbaren Probleme, dass ihr halt mal eure Vorstellungen besprechen und abgleichen solltet. Da würd ich jetzt nicht dran denken, deine Partnerin einfach abzusägen und sich eine aus dem Katalog zu suchen mit den Anforderungen "Will mit mir im Dorf bauen und Familie gründen, macht meine Eltern zufrieden" - Partnerwahl ist doch kein reines Optimierungsproblem.
Wenn man sich sein Leben so grundlegend einrichtet wie: Wo lebe ich? Immobilienkauf, der mich die nächsten JAhrzehnte festlegt und bindet? Sollte man das nicht so tun, dass man von Anfang an weiß - es passt für mich überhaupt nicht. So wäre es ja für deine Freundin wohl, wenn sie den Vorschlag mit dir durchziehen würde, dieses Grundstück zu bebauen und anschließend in dieses Dorf zu ziehen.

Das Argument, falls mal Familiengründung ein Thema ist, ist m.E. schon gewichtig: Bei Kinderbetreuung in der Kita, KiGa, Eltern, wo auch immer, wird es ziemlich oft enorm unpraktisch sein, wenn nicht mindestens eine/r von euch rasch vor Ort sein kann. "Das KInd kotzt, schreit, lässt sich überhaupt nicht beruhigen und will sofort zu seinen Eltern.." - " Ehm ja, ich renn´ sofort zum Auto, bin so in ner guten Stunde da wenn´s gut läuft.."
 
Zuletzt bearbeitet:
daxxes
Benutzer184049  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #98
Ich arbeite ja an verschiedenen Orten, ich hatte damals auch noch eine andere Stelle - da war der Weg etwa 30 Minuten - und ja, da blieb es dabei, außer, ich hing hinter einem Traktor fest, dann konnte das schon mal... dauern. Diese Strecke rein über Land zu fahren war wesentlich angenehmer als die andere, war aber leider nur einmal die Woche, die andere 4 Mal. Ich empfand es auch als puren Stress, immer genug Puffer einzuplanen, nie genau zu wissen, wie lange ich brauche, die Parkplatzsuche dann unter Zeitdruck, wenns mal wieder länger dauerte usw. 30 Minuten Zug (außerhalb der Stoßzeiten) finde ich relativ chillig. 30 Minuten Stadtverkehr, egal wie groß... Nun ja.
Ich hab in dieser Zeit ziemlich viel Zeit auf der Straße gelassen. Das hat furchtbar frustriert. (Gut, in meinem Fall ists noch mal extremer, weil ich teils vormittags und nachmittags arbeite an unterschiedlichen Orten und dann eben zwei Mal am Tag diese Fahrtstrecke hatte.) Es gibt Menschen, die können diese "leere Zeit" gut nutzen, und es gibt Menschen wie mich, die kotzt es einfach irgendwann nur noch an... Wenn man das vorher weiß, dann sollte man eben nicht weiter wegziehen. Denn das zieht die Lebensqualität dann enorm runter.

Ich finde übrigens 30 Minuten von Tür zu Tür in Ordnung, mehr aber nicht. Eine Stunde Lebenszeit pro Tag nur um zur Arbeit zu FAHREN finde ich völlig ausreichend. Auch das empfindet eben jedeR anders.
[Mein Mann ist auch in einer Großstadt aufgewachsen und zeit seines Lebens wahnsinnig viel dort gependelt - Schule, Uni. Der fand das auch nie schlimm, eine Stunde war völlig normal pro Richtung. Jetzt mit Familie aber würde er das aber auch nicht mehr machen.]
Ich hab je nach Verkehrslage 35 bis 40 Min. einfach. Und zwar sowohl mit dem Auto als auch mit dem Zug.
Der Knackpunkt: Wie so oft liegt die Arbeitsstelle im Industriegebiet, das natürlich vom Bahnhof total abgelegen ist. Die reine Fahrzeit von Stadt zu Stadt ist mit dem Zug sogar schneller, jedoch verbummelt man dann am Ziel locker 10 bis 15 Minuten, um mit dem Fahrrad (oder Linienbus) in das Industriegebiet zu kommen.
Auto ist aber auch nicht viel besser, denn da muss ich mich von meinem Wohnort daheim erstmal quer durch die Stadt wälzen, um auf die Schnellstraße zu kommen. Bezogen aufs Auto liegt die Arbeitsstelle am Ziel dafür günstiger.
Meine Tendenz daher: im Winter Auto, im Sommer Zug + Fahrrad. Wie gesagt, zeitlich kommt es fast aufs selbe raus.
 
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