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Freund zeigt kompliziertes Kleinkindverhalten

K
Benutzer40747  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo,
ich brauche kurz eure Hilfe / eure Meinungen.
Ich kenne meinen Freund seit 6 Monaten, wir führen eine Fernbeziehung, daher läuft bei uns viel über Telefon.

Seit ich ihn kenne fällt mir immer wieder auf, dass er zu kindischen Trotzverhalten neigt und ich wollte einfach mal wissen, wie jemand, der die Sache von Außen betrachten kann, damit umgehen würde.

Ich neige dazu, viel zu reden, das weiß ich. Allerdings kann ich auch innehalten, wenn ich merke, dass ein anderer etwas sagen will. Es kann sein, dass man mich manchmal darauf aufmerksam machen muss, dass ich nicht in meinem Redeschwall versinke.
Er neigt dazu, mich zu unterbrechen und reagiert sehr impulsiv wenn ich mich nicht unterbrechen lasse.
Ich finde es in Ordnung wenn mich jemand ruhig darauf hinweist, Hey, du redest schon wieder zu viel, lass mich mal was dazu sagen. Das machen Freunde so und das funktioniert.
Er aber fällt mir mittem im Satz ins Wort. Ich finde das unhöflich und möchte mich so nicht unterbrechen lassen.
Er bekommt dann sofort Wutanfälle und schreit mich an, wenn er merkt, dass er nicht zu Wort kommt. Dann legt er den Hörer auf und erwartet, dass ich zurückrufe.
Das ist jetzt schon mindestens 10 mal so vorgekommen seit wir uns kennen.

Gestern war ich mitten in einem Satz, es ging um eine Meinungsverschiedenheit, ich begann diesen irgendwie mir "Also für mich ist es so, dass..."
Darauf hin er "blablabla" ich sagte ganz ruhig "lass mich bitte ausreden" und fuhr fort mit "ich empfinde es so, dass"...
daraufhin fängt er an mich anzuschreien, sehr laut und wütend, "du lässt mich nie zu wort kommen -blabla" und darauf hin legt er mit einem wütenden "servus" auf.

Wie gesagt solche Situationen gibt es bei uns leider öfter. Ich möchte das nicht, bin sehr harmoniesüchtig - aber ich möchte mir auch nicht ins Wort fallen lassen sondern gerne meine Sätze beenden und finde, er muss genauso lernen, andere aussprechen zu lassen, wie ich lernen muss, mich kürzer zu fassen.

Normalerweise rufe ich ihn direkt an, nachdem er aufgelegt hat. Manchmal entschuldigt er sich dann, dass er so geschrien hat.

Jedenfalls habe ich gestern, nach dem dies passiert ist das erste mal nicht direkt zurückgerufen. Weil ich gestern so richtig merkte, dass es nicht meine Schuld war, dass er so ausgeflippt ist und weil ich dachte, ich muss mir das nicht gefallen lassen, dass mich jemand anschreit und dann auflegt.
Ich empfinde das wirklich als Kleinkindverhalten.
Er wartet dann darauf, dass ich mich melde, um ihm zu zeigen, dass ich ihn trotz dieses Verhaltens mag.

Naja, gestern rief ich nicht zurück. Ich dachte, er müsse zurückrufen, immerhin hat er das gespräch unterbrochen. Er rief nicht an, wir hielten das jetzt aus bis heute nachmittag um 15:30.
Siehe da - da rief er an :smile:
Hat mich sehr gefreut, ansonsten hätte ich ihn aber sowieso in den nächsten Stunden angerufen, weil ich diese Spannung nicht mag...

Naja jedenfalls direkt das nächste Desaster, das Gespräch lief folgendermaßen ab:
er "Hallo"
ich "oh hi, schön dass du anrufst"
er "ja, warum meldest du dich denn nicht?"
ich "naja, du hast doch gestern aufgelegt - ich freu mich dass du anrufst"
er "stimmt, aber du hattest doch gesagt du würdest heut mittag anrufen?!?!?!"
ich "ja aber da hattest du das gespräch ja noch nicht unterbrochen."
er "gut wenn da so ist, servus machs gut"

und legt auf.


Was bitte, würdet ihr an meiner Stelle jetzt machen?

Mir geht es schlecht weil ich so unstimmigkeiten nicht mag. Denke aber auch, dass er irgendwie ein echtes Problem hat und möchte eigentlich nicht die nächsten jahre ständig mit solchen aufleg-aktionen konfrontiert werden.

Soll ich jetzt zurückrufen? Er erwartet das ja wohl.
Weil es ihm zeigt, dass er mir wichtig ist.
Aber ich weiß nicht, ob es gut ist dieses Trotzverhalten weiter zu unterstützen?
Ich erinnere mich daran, dass ich als drei jähriges Kind mich auf dem boden gewälzt habe und so lange gebrüllt, bis ich bekommen habe was ich wollte.
Und auch so ein Aufleg-Verhalten hab ich früher/vor ein paar Jahren noch ab und zu praktiziert. Man erwartet dann, dass der andere sich meldet, um sich der Zuneigung zu versichern.

Aber das ist doch alles Mist. Er ist 35 Jahre alt, ich finde, man müsste Probleme doch normalerweise anders klären können - durch ruhige Kommunikation - und nicht durch wütendes schreien oder trotziges auflegen...

Schreibt mir bitte...

LG!
 
munich-lion
Benutzer53592  Planet-Liebe ist Startseite
  • #2
Hallo,

als erstes würde ich mal eure Telefonzeiten überdenken.
Kann es vielleicht sein, dass ihr zu oft, zu lange, zu "ritual" (gewisse Rituale sind in einer Beziehung durchaus wichtig, aber wenn sie ständig zu Eskalationen führen, dann gehören sie überdacht und abgeändert) und zu den ungünstigen Zeitpunkten miteinander telefoniert?
Nicht immer ist man dazu aufgelegt, sich langatmige Erklärungen vom Partner anzuhören, der alles erzählen und jedes Problemchen haarklein diskutieren und analysieren muss und so einen vernünftig-maßregelnden Ton an sich hat, (vielleicht empfindet er dich auch als oberlehrerhaft und zu wenig impulsiv) wenn er in seinem Wortschwall unterbrochen wird.
Mich würde das auch wahnsinnig machen und dazu verleiten, meinem Gesprächspartner ins Wort zu fallen.
Also schwierige Themen besser von Angesicht-zu-Angesicht klären und sich auch ruhig mal wieder mehr auf E-Mails oder gar Briefe schreiben konzentrieren, wobei oftmals weniger Kontakt mehr ist.

Sonst finde ich sein Verhalten völlig inakzeptabel, unhöflich, respektlos und kindisch.
Natürlich gibt es den wunderschönen Satz "der Klügere gibt nach", aber seine Umgangsformen und die Streitkultur lässt sehr zu wünschen übrig und du solltest dich fragen, ob du auf Dauer so einen Partner erträgst, der immer wieder total hilflos in eine Masche verfällt, mit der er scheinbar durchkommt , weil es so sein Selbstbewusstsein stärkt.
Ihr führt schließlich eine Fernbeziehung, was sicherlich nicht ganz so leicht ist.
Da sollte man schon in der Lage sein, richtig zu kommunizieren und dem anderen das Gefühl geben, auch Ernst genommen zu werden, sonst wird es echt stressig.
Aber wer sich nach erst einem halben Jahr Beziehung so gehen lässt und sich nicht im Griff hat, der dürfte wohl mit der Zeit auch nicht christlich-einsichtig werden und sein Verhalten auf "Normalmaß" runterschrauben.

Ich würde ihn ganz sicher nicht anrufen, nachdem er jetzt 2x hintereinander aufgelegt hat.
Aber du könntest ihm ein Päckchen zur Post bringen, in dem ein Schnuller und 'ne Rassel drin liegt + Kärtchen "ich will einen Mann und Partner, aber kein trotziges Kleinkind, das man erst erziehen muss." :zwinker:
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #3
Vielleicht solltet ihr weniger telefonieren oder eben nur dann, wenns auch was zu erzählen gibt.
So inhaltslose Telefonate bringen doch gar nichts und die führen natürlich zu Genervtheit.
Kontakt ist in einer Fernbeziehung zwar wichtig, aber wenns nicht groß was zu sagen gibt, dann reicht vielleicht eine kurze SMS mit "Gute Nacht" und fertig.

An deiner Stelle würde ich anrufen und ihm genau das vorschlagen: künftig weniger Kontakt bzw. nur, wenns was zu erzählen gibt. Und dann natürlich ausreden lassen, zuhören und dann erst selbst das Wort ergreifen. Das sollte sich eigentlich von selbst verstehen.
 
G
Benutzer Gast
  • #4
Meiner Meinung nach seid ihr beide sehr unhöflich, nicht nur den Redeschwall zu unterbrechen, sondern auch einen anderen Menschen mit seinem Redeschwall zu überfordern erfordert auf beiden Seiten starke Nerven.

Vielleicht würde er auch gern mal von seinem Tag erzählen oder so. und nicht nur immer kleine Einwände einbringen. Lerne zuzuhören und er wird schneller lernen können, dich nicht zu unterbrechen.

Alles andere ist von beiden Seiten mehr als kindisch. Auflegen, nicht anrufen... Ich versteh sowas nicht und kann dazu keinen Rat geben.
 
K
Benutzer40747  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
danke für die tips mit dem "weniger telefonieren", aber bei uns ist die situation so, dass wir uns gestern das erste mal seit 2 wochen überhaupt gehört haben, weil er über pfingsten im kloster war.
davon abgesehen, hab ich gerade ferien und möchte gerne so schnell wie möglich wissen, ob ich ihn innerhalb der nächsten 5 tage solange ich noch ferien habe noch besuchen soll oder nicht...dazu wäre es durchaus schlau, mit ihm zu sprechen. das klappt leider momentan nicht - außer ich würde ihn jetzt endlich mal anrufen.
und unser gespräch gestern ging um das heikle thema geld und er fühlte sich wohl persönlich angegriffen weil ich da eine andere meinung habe als er. ich wollte ihn nicht kritisieren, sondern einfach nur meine meinung zu dem thema kredite in großen höhen aufnehmen - ausdrücken, damit er einfach weiß, dass ich da anders denke als er und vorsichtiger bin und dass mir seine pläne angst machen. leider hat er meine meinung nicht hören wollen sondern zog es vor, mir ins wort zu fallen und dann aufzulegen.

das mit dem oberlehrerhaft passt wohl. er hat mir schonmal vorgeworfen ich solle mit meinem herumpsychologisieren aufhören und einfach "normal mit ihm schreien".
vermutlich weil er das so kennt. ICH SCHREIE ABER NICHT. Nie. Ich werde auch nie wütend und laut. Ich fange eher an zu heulen, aber ich werde nie wütend.

ich hab nur leider pädagogik, sozialwissenschaften und psychologie studiert und daher sind da einfach gewisse begriffe in meinen alltagswortschatz übergewechselt. das heißt, das bin einfach ICH, die da so psychologisierend redet und ich kann nicht anders sein, als ICH bin.
ich mach das nicht absichtlich, aber ich kann nicht bei jedem wort darauf achten dass ich möglichst keine ich-botschaften sende und fachwörter nicht verwende - weil mir das alles in fleisch und blut übergegangen ist und ich so kommunikationstrainings/regeln auch für wirklich hilfreich halte.

fakt ist, dass wir unterschiedlich sind und vielleicht auch nicht zusammenpassen.
aber ich hatte mich in ihn verliebt und er sich in mich und ich würde es gerne mit ihm versuchen. ich will ihm eigentlich nur nah sein und freue mich auch dass er wieder ausm urlaub da ist, aber leider ist eben das erste gespräch direkt in die hose gegangen.
ich schätze es so ein, dass er unsicher ist ob ich ihn nach den 2 wochen kontaktsperre noch liebe und bestätigung möchte - und stattdessen kam das gespräch ziemlich schnell auf das liebe geld, weil das momentan auch ein relevantes thema ist.

- mein Hauptproblem ist, dass für mich Toleranz und eben gute Kommunikation sehr wichtig ist und er, je näher ich ihn kennenlerne, eben Prinzipien hat, von denen er nicht abweicht, in gewissen bereichen extrem untolerant ist - andere meinungen neben seiner nicht gelten lassen, nichtmal anhören will, wütend wird und beginnt zu schreien - wahlweise auch zu heulen - sobald ihm etwas nicht in den kram passt.

ich weiß nicht ob ich ihn jetzt anrufen soll und sagen soll dass ich ihn doch lieb habe und einfach nur wissen will, ob ich ihn die tage noch besuchen soll oder nicht.

oder ob ich es einfach bleiben lassen soll, weil es so mit uns keinen sinn hat :-/
 
kickingass
Benutzer91572  Beiträge füllen Bücher
  • #6
ich weiß nicht ob ich ihn jetzt anrufen soll und sagen soll dass ich ihn doch lieb habe und einfach nur wissen will, ob ich ihn die tage noch besuchen soll oder nicht.

oder ob ich es einfach bleiben lassen soll, weil es so mit uns keinen sinn hat :-/

Na so schnell würde ich die Flinte nicht ins Korn werfen - aber anrufen würde ich ihn auch nicht, denn ich würde mir denken, dass er lernen sollte erwachsener zu kommunizieren. Klar sind Redeschwalle nervig, aber dennoch fang ich nicht zu "blabla" zu brüllen an, sondern sage laut und deutlich "Hörst du bitte mir mal zu" oder sonst was.

Also mein Tipp lautet: Abwarten und Tee trinken - nicht anrufen. Wenn er dich sehen will: Er hat auch deine Nummer. Weiters solltest du vl anfangen etwas empathischer zu kommunizieren und ihn in Ruhe lassen, wenn du in ein Wespennest stichst (siehe Geld)..immerhin weißt du ja, dass er die Botschaft anderst empfangen könnte, als du sie sendest :zwinker: .
 
U
Benutzer Gast
  • #7
Häh? Ich finde du machst doch alles richtig. Ich versuche einfach mit Ich-botschaften zu reden. Finde ich viel sinnvoller allein schon deswegen, dass ich es nicht mag, wenn man mich irgendwelcher Dinge "beschuldigt" bzw "Vorwürfe" macht. In meinen Augen ist dein Freund wirklich ein bisschen kindisch und diese Auflegerei würde mir ganz schön stinken. Ihr sied doch alt genug um da vernünftig umzugehen. Ich sehe das so, dass er was ändern muss (klar kannst du versuchen weniger zu reden) aber das Grundproblem ist nunmal nicht, dass du viel redest sondern das, dass er nicht vernünftig rüberbringen kann, dass es ihm zu viel wird.
 
munich-lion
Benutzer53592  Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
das mit dem oberlehrerhaft passt wohl. er hat mir schonmal vorgeworfen ich solle mit meinem herumpsychologisieren aufhören und einfach "normal mit ihm schreien".
vermutlich weil er das so kennt. ICH SCHREIE ABER NICHT. Nie. Ich werde auch nie wütend und laut. Ich fange eher an zu heulen, aber ich werde nie wütend.

ich hab nur leider pädagogik, sozialwissenschaften und psychologie studiert und daher sind da einfach gewisse begriffe in meinen alltagswortschatz übergewechselt. das heißt, das bin einfach ICH, die da so psychologisierend redet und ich kann nicht anders sein, als ICH bin.
ich mach das nicht absichtlich, aber ich kann nicht bei jedem wort darauf achten dass ich möglichst keine ich-botschaften sende und fachwörter nicht verwende - weil mir das alles in fleisch und blut übergegangen ist und ich so kommunikationstrainings/regeln auch für wirklich hilfreich halte.

Oh, oh...nichts gegen das, was du studiert hast, aber irgendwie habe ich so etwas in die Richtung schon vermutet.
Keine Ahnung, was dein Partner beruflich macht, aber kann es nicht auch sein, dass er sich neben dir auch ein bisschen "klein" und "dumm" vorkommt, wenn du da ständig psychologisierend auf ihn einredest.
Und dann noch das so gut wie nie heftigere Emotionen zeigen...mich würde das wahnsinnig machen, weil ich selber sehr impulsiv und bisschen streitlustig bin und meine Emotionen auslebe (aber z. B. so gut wie nie vorm Partner aus Wut, Zorn, Verzweiflung heule, weil ich mir die Blöße nicht gebe)

Du schreibst, du bist wie du bist - du kannst nicht anders sein.
Dein Partner dürfte es aber ähnlich sehen und sich fragen, warum du ihn dann nicht so akzeptierst, wie er ist.
Entweder ihr rauft euch zusammen und du nimmst dir nicht immer gleich alles zu Herzen und lässt ihn ruhig einmal schmollen oder bei euch gibt es ständig Zoff, der irgendwann so zermürbend ist, dass die Gefühle auf der Strecke bleiben, was sie sowieso wahrscheinlich tun, wenn ihr bei grundlegenden Dingen wie Geld total anderer Meinung seid.
 
K
Benutzer40747  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
*seufz*
danke für eure antworten...

ich find das alles so verdammt kompliziert und anstrengend und einfach auch total belastend.
 
P
Benutzer58944  (35) Meistens hier zu finden
  • #10
Ganz ehrlich, ich würde mich mindestens 7 Tage gar nicht mehr melden, auch wenn er anruft oder dir schreibt nicht antworten. Finds ziemlich krass das du ihn jetzt trotzdem noch sehen willst, das Treffen sollte er sich mal sowas von abschminken. Sein ganzes Verhalten ist ja wie Nachmittags auf RTL.
 
munich-lion
Benutzer53592  Planet-Liebe ist Startseite
  • #11
ich find das alles so verdammt kompliziert und anstrengend und einfach auch total belastend.

Das glaube ich dir aufs Wort.
Aber vielleicht bringt es etwas, wenn du dich bisschen zurücknimmst, nicht ganz so viel Vernunft und Stärke demonstrierst, ihm einmal kommentarlos Entscheidungen überlässt, bisschen anschmiegsamer, weicher, weiblicher und "hilfloser" präsentierst und ihm das Gefühl gibst, dass er auch mal das Richtige tut.
Natürlich nur, wenn dir das nicht widerstrebt...aber es könnte vielleicht ein kleines Wunder bewirken.
Sonst aber musst dir schwer überlegen, ob du mit diesem Mann wirklich glücklich werden kannst...
 
K
Benutzer40747  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
hmm munich-lion ;-)
Und wie mach ich das? hilflos, lieb und anschmiegsam sein und ihm zeigen dass er etwas richtig macht - wenn er mich anschreit? :smile:
(Ich glaube du kannst dich ganz gut in ihn reinversetzen, was du beschreibst klingt eigentlich ganz passend...ich bin halt nicht impulsiv, kann das also nicht nachfühlen...)

soll ich ihn jetzt anrufen oder nicht??? ;-)
inzwischen wird mir das ganze zu lächerlich...

Eigentlich will ich doch jetzt ganz akut HEUTE NOCH nur wissen, ob ich morgen zu ihm fahren soll oder nicht - weil ich ansonsten heute noch einer freundin bescheid geben soll, wegen kinokarten-reservieren...bei uns ist grade filmfestival...

mich nervt dass ich das nicht aus ihm rausgekriegt habe weil er vorhin lieber nochmal aufgelegt hat.

ich ruf jetzt also an und frage nach.
 
U
Benutzer Gast
  • #13
Würde ich nicht machen ... Geh ins Kino. Er hat aufgelegt, nicht du.
 
P
Benutzer58944  (35) Meistens hier zu finden
  • #14
Wenn du etzt anrufst und versuchst nett zu sein, begibst du dich eher in die Opfer-Position, so wird er sein respektloses Verhalten nie abgewöhnen. Du solltest ihn mithilfe Konditionierung ein normalen Umgang angewöhnen, und auch verbal erziehen, durchaus, als würde du mit einem Kind reden. Du hast doch sowas studiert, du müsstest eigentlich wissen wie das funktioniert.
 
capricorn84
Benutzer56469  (39) Beiträge füllen Bücher
  • #15
Und?
 
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Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #21
Tja, gerade bei Psychologiestudium o.ä. verlernt man ganz, normal mit normalen Leuten zu reden :zwinker:.

Ich bin Lehrerin für Sonderpädagogik, und ich hatte "kommunikationstheorie" als Prüfungsthema im ersten Staatsexamen. Dort habe ich auch mit 1 abgeschnitten, weil ich all die hübschen Theorien zur idealen Kommunikationsgestaltung so herrlich herunterbeten konnte...

Na ja, und dann fragte mein Prof mich: "In was für Kontexten sind diese Theorien angebracht und wo nicht?"

Diese Frage kam in meinen Büchern nicht vor, und ich tüftelte erst mal in Gedanken ordentlich daran herum.

"Lassen Sie mich Ihnen helfen: Denken Sie an ihren Berufsalltag als Lehrerin. Was genau von dieser Theorie können Sie im Umgang mit den schwierigen Schülern, die auf sie warten werden, tatsächlich umsetzen?"

Ich ging die einzelnen Punkte in Gedanken durch, dachte sie laut durch... Und kam erstaunt zu dem Schluss, dass man oft sogar genau das Gegenteil von dem machen muss, was die Kommunikationstheorie lehrt. Aber eben nicht immer. Ich fand für jeden Punkt (die ich inzwischen natürlich nciht mehr auswendig weiß) Beispiele, wo sie angebracht sind und Beispiele dafür, wo sie total kontraproduktiv sind.

Inzwischen habe ich mir eine Berufspersönlichkeit zugelegt, die zwar Elemente der gelernten Kommunikationsstrukturen anwendet, aber eben oft auch nicht. Bzw. nicht ein "Bei mir kommt es gerade so an, dass du sehr wütend bist, stimmt das?"

Sondern ein "Schrei mich nicht an! Das find ich beschissen, dann werd ich wütend auf dich! Und dabei mag ich dich doch eigentlich!"

Und das auch durchaus laut und in einem wütenden Ton, der zu meiner Körpersprache passt und mit einer total abwehrenden Handbewegung und körperlich signalisierter Abwehr. Und beim letzten Satz dann wieder Körpersprache und Stimmlage entspannen. Alles Ich-Botschaften, siehst du? Und trotzdem nicht wie in einem Therapiegespräch.

Ganz ehrlich: Kommunikation im Alltag und Kommunikation in Therapie-Kontexten funktionieren tatsächlich verschieden. Ich bin meinem Professor sehr dankbar dafür, dass er mir in einer so wichtigen Situation wie meinem Examen diese wichtige Lektion vermittelte. Daher gebe ich dieses Geschenk an dich weiter.

Im realen Leben kannst du gerne auch Ich-Botschaften senden... Aber sende auch Emotionen!

Und ich glaube dir einfach nicht, dass du nie wütend wirst. Ich glaube es dir einfach nicht, weil die Emotion "Wut" eine ganz ursprüngliche, basale Emotion ist, die zu den X Grundemotionen gehört, auf denen alle weiteren komplexeren Emotionen beruhen. Du wirst hin und wieder Wut verspüren, anders geht es nicht. Du bist doch ein Mensch wie jeder andere!

Ganz ehrlich: Die "psychologisch-therapeutische" Art zu reden, bei der die eigenen Emotionen sorgfältig gefiltert werden und als Wahrnehmungen und Ich-Botschaften transportiert werden... Die hat ihre Berechtigung. Die hat ihre Berechtigung da, wo du als "überlegene" Therapeutin mit Klienten interagierst und die überlegene Position auch halten musst, um eben Übertragungen und Gegenübertragungen rechtzeitig zu erkennen. Dort ist es wichtig und richtig, dass du die eigenen Emotionen eben zurückhältst, um dich ganz auf deinen Klienten einlassen und ihn analysieren zu können. Es hat auch seine Berechtigung bei professionellen, beruflichen Gesprächen, bei denen es wichtig ist, mit Kollegen eben möglichst sachlich über Dinge reden zu können, bei denen auch persönliche Emotionen mit rein spielen.

***

Aber weißt du, wo der verdammte Therapeuten-Speak, den du und ich gelernt haben, überhaupt nichts verloren hat?

In einer Beziehung ^^.

Und soll ich dir sagen, warum?

Therapeuten-Speak und die Fähigkeit zur Kontrolle der eigenen Emotionen verleiht MACHT. Es ist eine subtile, manipulative Macht
(die man noch viel besser einsetzen kann als du das gerade bei deinem Freund tust - denn du nutzt sie lediglich, um ihn zur Explosion zu bringen [vgl. passiv-aggressives Verhalten] und gar nicht zu der geschickteren Manipulation mit dem Ziel einer guten, respektvollen Beziehungskommunikation, wie du es mittelfristig auch könntest. Du könntest es, und zwar so geschickt, dass er dabei glaubt, von selbst auf alle diese Dinge gekommen zu sein und beide sich gut fühlen können - winwin-Situation. Das hast du doch alles gelernt, verdammt! Du kannst es doch! Warum begnügst du dich mit so wenig - nur eine Explosion von seiner Seite, die zeigt, dass du moralisch im Recht bist? Das ist doch viel zu wenig! Du kannst doch viel mehr erreichen!).
Es ist die Macht des/derjenigen, der den anderen durchschaut, seine Gefühle versteht, die Auslöser kennt - und selbst keine Schwäche preisgeben will. Keine Emotion, keine Schwäche... Was auch immer.

Und ganz ehrlich - in einer Beziehung hat so was nichts verloren.

Es ist nicht menschlich. Menschlich und sympathisch ist, Schwächen zu haben.

***

Ich behaupte mal, das wirst du als nächstes lernen müssen in deinem Leben. Auch mal Schwächen zu haben und unperfekt zu sein. Mal nicht therapeutisch zu reagieren, sondern (privat) eben auch mal wütend zu werden. Hilflos zu sein und das auch zu sagen: "Hey, Schatz, ich war voll traurig und fertig, als du einfach aufgelegt hast! Wie konntest du es wagen? Ich weiß ja, dass ich zu viel plappere - aber ich bin langsam echt super sauer, weil du das ständig machst!"

Einfach mal Gefühle zeigen. Du hast sie, ich verspreche es dir. Sie sind vielleicht ein bisschen versteckt und du musst sie erst freilegen... Du hast es vielleicht vergessen, weil du in deinem Studium für deinen Beruf sehr wertvolle Kommunikationsstrategien gelernt hast...

Aber die Aufgabe dieser Kommunikationsstrukturen war niemals, dich anderen Menschen zu entfremden. Diese Kommunikationsstrukturen sind eine Erweiterung, die dich für deinen Beruf qualifizieren und dir zusätzlcihes Kommunikationsmaterial in die Hand geben.

Aber sie sind niemals ein Ersatz für die normalen zwischenmenschlichen Emotionen, für "einfach mal sauer werden" oder über sich selbst zu lachen!

Weißt du, als Lehrerin habe ich es ja wirklich versucht... Ich habe versucht, immer "richtig" zu reden, mit Ich-Botschaften, spiegelnd etc... Aber irgendwann, als mir niemand mehr zuhörte, da bin ich vor meiner gesamten Klasse ausgeflippt und habe richtig laut rumgebrüllt. War stinkesauer. So sehr, dass mir die Worte wegblieben und ich mich verhaspelt habe - ich, die sonst immer so super eloquente Shiny!

Das war ganz schön peinlich und unangenehm! So die Kontrolle zu verlieren!

Meine SChüler hatten alle ganz große Augen, weil sie das von mir nicht kannten.

Dann habe ich über mich selbst lachen müssen. Da haben sie vor Erleichterung mitgelacht.

Und dann bin ich ganz schnell wieder zu "beruflichem Kommunikationsverhalten" geswitcht - diese Fähigkeiten besitze ich ja nach wie vor, und es war ein richtig guter Arbeitstag.

Also: Fang wieder an, auch normale Emotionen zu fühlen, zuzulassen und auch mal zu zeigen und zu äußern. Die Menschen, nicht nur dein Freund übrigens, werden dich dann mehr mögen. Denn Emotionen sind menschlich, verbinden dich mit anderen Menschen und zeigen ihnen, dass du genauso normal bist wie jeder von ihnen.

Das ist keine Rückentwicklung!

Du verlierst dabei nichts von den kostbaren Fähigkeiten, die du im Studium erworben hast!

Im Gegenteil, du entwickelst dich dadurch weiter. Denn irgendwann wirst du beide Fähigkeiten souverän beherrschen: Die "menschliche, emotionale" und die "geschulte" Kommunikation.

Das wird aus dir vermutlich auch eine gefährliche Manipulatorin machen. Aber es wird dir auch ermöglichen, von anderen Menschen einfach nur als Mensch und nicht als Therapeutin gesehen zu werden, wenn du genau das möchtest. Denn ganz ehrlich: Eine Therapeutin kann einem helfen, aber man liebt sie nicht wie eine Partnerin.

Und genau das soll dein Freund doch eigentlich tun!
 
S
Benutzer Gast
  • #22
Off-Topic:
Sehr guter Beitrag Shiny Flame aber ich frage mich gerade ob ich jemals eine Beziehung mit einer Psychologiestudentin anfangen würde. Ich hätte viel zu viel Angst sie würde mich mit ihren "Tricks" manipulieren :grin:
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #23
Off-Topic:
Off-Topic:
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Off-Topic:
manipulieren :grin:

Ach ja - manipulieren kann und tut jeder :zwinker:. Das ist menschlich. Manipulieren heißt nichts weiter als "beeinflussen" - und das kann so gut wie jede für dich attraktive Frau bei dir mit nichts weiter als einem Lächeln und großen Augen :zwinker:. Und du kannst es vermutlich umgekehrt bei ihr auch.
 
J
Benutzer103901  Verbringt hier viel Zeit
  • #24
wow. soviele tröstende worte ...... ich hoffe, es macht dir nichts aus, wenn ich da mal eine etwas andere meinung einbringe :zwinker:
ich kenne keinen von Euch beiden, aber so wie Du´s beschreibst finde ich ergänzt Ihr Euch ganz gut. Ich weiß jetzt wirklich nicht, wer von Euch beiden das größere Kind ist, aber diese herablassende, eigentlich schon hämische Art über Deinen Freund herzuziehen von Dir spricht nicht unbedingt für allzu reife Distanz. Also Du hast einen Streit eskalieren lassen, und nachdem er sich dann gemeldet hat, wolltest Du nicht klein beigeben oder die Sache aus der Welt schaffen ...... und nun hat er sich möglicherweise eben ganz abgemeldet. Mission completed. :ratlos:

Ich frage mich jetzt weniger, was Du tun kannst, als was Du eigentlich möchtest. Bist Du glücklich mit diesem Mann ? Möchtest Du, dass es weiter geht, vielleicht zur Abwechslung mal im positiven Sinne... oder suchst Du eigentlich nur nach einem Anlass, die Beziehung zu beenden ?
 
D
Benutzer100002  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #25
Gestern war ich mitten in einem Satz, es ging um eine Meinungsverschiedenheit, ich begann diesen irgendwie mir "Also für mich ist es so, dass..."
Darauf hin er "blablabla" ich sagte ganz ruhig "lass mich bitte ausreden" und fuhr fort mit "ich empfinde es so, dass"...
daraufhin fängt er an mich anzuschreien, sehr laut und wütend, "du lässt mich nie zu wort kommen -blabla" und darauf hin legt er mit einem wütenden "servus" auf.

Hat er denn überhaupt die Chance dich zwischen den Sätzen zu unterbrechen? Ich kenne ein paar Leute, die reden wirklich ohne Luft zu holen, da geht das garnicht anders.
Dann sehe ich es noch so, das du ihn ebenfalls ein wenig wie ein Kleinkind behandelst.. Du willst ihm deine Meinung zu dem Thema sagen.. mit seinem "blablabla" teilt er dir auf zugegeben nicht sehr erwachsene Art mit "ich möchte deine Meinung zu dem Thema jetzt nicht hören"... und du wiederholst das ganze - klar das er irgendwann ausrastet, er fühlt sich unbeachtet und nicht Ernst genommen. Wenn du eh nicht reagierst, egal was er macht (und auchnoch Monoton ohne emotionen weitermachst), bleibt ihm ja nur Auflegen um deine Aufmerksamkeit zu erlangen.
 
K
Benutzer40747  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #26
Danke für eure wahnsinns-Antworten! Besonders an Shiny Flame für diesen super psychologisierten Beitrag :smile:
Hier stehen auf jedenfall Dinge, über die es sich lohnt, in nächster Zeit weiter Gedanken zu machen.

Kurz wie es weiterging:
ich hab angerufen, das war das was er wollte, er war dementsprechend wieder normal und lieb.
erzählte dass es ihm schlecht ging, ich erzählte dass es mir schlecht ging und dass ich gestern lange geheult hatte, als er aufgelegt hatte, er erzählte dass er den hörer heute schon mehrmals in der hand hatte, sich aber nicht getraut hat anzurufen (er sagt aus scham, statt aus stolz) . er hat gemeint, dass er weiß dass er hätte anrufen sollen und dass es blöd von ihm war, ich hab gesagt, dass ich das auch so finde..dann ausgemacht, dass es "wieder gut" ist . er gesagt, dass er mir ja so furchtbar dankbar ist, dass ich angerufen hätte und ihn trotz allem besuchen will und er damit nicht mehr gerechnet hätte, weil er irgendwie dachte ich würde ihn nicht mehr mögen - alles wie erwartet.

ändert aber ja nichts daran, dass exakt so eine situation bald wieder auftreten wird, da sie jetzt schon mindestens das 10. mal auftrat und ich eigentlich nur wissen wollte, was ich tun kann, dass dieses auflegen nicht mehr stattfindet.

vor einiger zeit hatte ich auch schon angesprochen dass ich dieses auflegen nicht gut finde weil es mich verletzt und ich dann jedes mal heulen muss und es ihm damit ja auch nicht gut geht, und wir hatten ausgemacht, dass es sowas bei uns nicht mehr geben wird.
nutzt anscheinend nichts, sowas auszumachen.

also, problem für heute geklärt, aber irgendwie nicht auf dauer, und immernoch keine ahnung, was tun.
muss wohl in nächster zeit mal über eure beiträge nachdenken.

ich finde es immer sehr spannend, dass unterschiedliche menschen unterschiedliche meinungen haben :smile:

und nein, ich manipuliere ihn NICHT absichtlich in die richtung dass er etwas tut, was verletzend ist, nur damit er mir hinterher dankbarkeit entgegenbringt, weil ich ihn trotz seines "schlecht-seins" (seine wortwahl) mag.
NEIN! Ich will seine Dankbarkeit nichtmal haben, ich finde das total unangenehm und dämlich.
und nein, ich bringe ihn nicht absichtlich durch mein passives verhalten zur aggressiven explosion. das ist dann höchtens unterbewusst...

was noch passierte:

die harmonie hielt leider nur 10 minuten, danach ging es um das thema, dass er sich freut wenn ich ihn besuche und dass ich nun morgen hinfahren werde für 2 tage.
die harmonie brach, als ich fragte ob wir uns die spritkosten dann (wie zuvor immer) teilen würden. er schrie mich darauf hin wieder an und meinte, dass es meine entscheidung sei, ich könne auch nicht kommen und sagte direkt "gute nacht" und war im begriff _aufzulegen_. ich ganz schnell gesagt, dass ich auf jedenfall kommen will, und es nur wissen wollte, weil ich dann auch schauen muss, wie ich das geld aufbringe. irgendwie dachte ich kurz, dass er trotz allem geld für spritkosten zur verfügung hätte - da er morgen auch selbst wieder 200km fahren wird....situation also gerade noch gerettet.

schließe daraus, dass ihn seine finanzielle situation (schulden weil ein auftrag gescheitert ist) sehr belastet und wirklich ein wunder punkt ist und ich ihn am besten gar nicht mehr darauf anspreche.

habe jetzt noch mehr angst vor der zukunft weil ich nicht weiß, wie eine fernbeziehung funktionieren soll wenn einer der partner kein geld mehr hinein investiert.
dann müsste ich ihm geld geben, dass er mich besuchen kann, oder immer ihn besuchen, was ich bei meiner beruflichen situation momentan an normalen wochenenden nicht schaffe. er wird von mir das geld dann aus stolz und/oder scham vermutlich nicht annehmen wollen, weil er das bild im kopf hat, dass ein mann der stärkere und der versorger sein muss - das bedeutet dann, dass wir uns noch weniger sehen werden als jetzt schon und es uns beiden deshalb schlecht gehen wird.

wünsche jetzt allen trotz allem eine gute nacht :smile:
lg!
 
B
Benutzer106870  Verbringt hier viel Zeit
  • #27
Hey klleineSchnecke :smile:

Also bei mir ist es so, meine Freundin ist eine total Quasselstrippe, wenn es Meinungsverschiedenheiten bei uns gibt, dann redet sie manchmal eine gefühlte Stunde. Das kann schon manchmal sehr sehr nerven.
Ich versuche dann in kleinen Punkt Pausen auch kurz was dazu zu sagen- weil wenn man halt manchmal gerade was hört, dann MUSS man kurz was dazu sagen.
Es ist ja nicht so, dass ich dann Anfange einen Roman zu erzählen, höchstens zwei Sätze. Danach habe ich sie auch immer gebeten weiter zu reden.
Sie hat anfangs sehr beleidigend darauf reagiert (wollte garnichts mehr dazu sagen usw)

Natürlich unterbricht man in diesem Moment den anderen, aber wenn dann der gegenüber am Ende seines "Romans" ist, dann kann man halt nicht immer ALLES wieder aufgreifen und darüber reden. Da geht zu 100% was verloren.

Deswegen finde ich solltest du dich nicht unbedingt kürzer fassen, aber ihn mehr einbringen in die Diskussion.
Ich habe auch schon aufgelegt, weil es auch schon zu extrem war. Aber danach sofort wieder angerufen, wenn ich Luft geholt und mich beruhigt habe.

Er hingegen sollte an der Art arbeiten wie er es vermittelt, dass ihn ein Thema nicht passt oder das du ihm zu lange und intensiv redest.

Sage ihm dass er wenn er zwischendurch was sagen möchte, dass er das ruhig tuen kann, mit einem kleinen Hinweiß das du wieder zu lange babbelst.
Aber nicht mit dieser Art.



Habe am Anfang deiner Themavorstellung gedacht das hätte meine Freundin geschrieben :zwinker:
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #28
Noch mal ein paar Gedankenanregungen - das nachher konstruktiv umzusetzen und auf eure Beziehung anzupassen, ist deins, das ist letztlich auch dein Job, für den du ausgebildet wurdest :zwinker:.

Aggressiv aggressives Verhalten und passiv aggressives Verhalten

Ich weiß es nicht mehr im Detail, aber es geht ungefähr darum, dass ein Partner "offen" aggressiv reagiert (anbrüllen, evt. körperliche Gewalt, Raum verlassen etc.). Bei körperlicher Gewalt ist natürlich eine absolute Grenze erreicht. Die anderen Sachen...

Oft wird so was mitverursacht durch passiv aggressives Verhalten beim Kommunikationspartner. Extra ruhig bleiben, "sticheln", nachsetzen, wenn der andere den Raum verlässt, verbales oder physisches "in die Ecke drängen", bis dem anderen subjektiv empfunden keine Alternative zur Explosion mehr bleibt. Der passiv aggressive Gesprächspartner macht das natürlcih nicht bewusst! Er bleibt ruhig, weil er hofft, dass der andere dann auch wieder ruhig bleibt (tut er aber nicht - im Gegenteil, er wird mit größerer Wahrscheinlichkeit etwas ruhiger werden, wenn der andere auch mal kurz laut wird - denn vielleicht will er mit seiner lauten Art dem Gesprächspartner auch einfach mitteilen, dass es insgesamt zu wenig Emotionen vom anderen gibt). Der passiv aggressive Gesprächspartner stichelt, weil er sich in die Enge gedrängt und angegriffen fühlt und sich nicht traut, offen dagegen zu halten. Es ist ihm wahrscheinlich nicht mal bewusst, wie gemein und verletzend das für den anderen in diesem Moment ist. Und der passiv aggressive Gesprächspartner "setzt nach", wenn der andere sich zurückzieht, weil er den anderen liebt, ihn nicht verlieren will, weil ihm die Beziehung so kostbar ist und er nicht riskieren will, dass der andere sich einfach daraus zurückzieht. (Dabei würde der andere von ganz alleine wieder ankommen und viel ruhiger sein, wenn man ihm die Möglichkeit dazu gäbe, "in Ehren" eben auch mal einen Rückzug anzutreten. Natürlich ist dieser Rückzug kein "er hat gewonnen"! Nur ein "beide beruhigen sich wieder etwas und überlegen sich, was sie eigentlich wollen".).

Strukturen davon finden sich bei euch wieder, vermute ich mal. Sein Auflegen ist durchaus vergleichbar damit, wenn mein (ebenfalls zu aggressiver Aggression neigender) Freund den Raum verlässt und mich noch mal anbrüllt.

Eure Lösung sollte sein: Er legt im Gespräch nicht mehr auf, weil es dich verletzt.

Ergebnis: Wenn er sich in die Enge getrieben fühlt (warum auch immer, so was ist sehr subjektiv), sieht er immer noch keine andere Alternative, als aufzulegen. Inzwischen fühlt er sich dabei doppelt schuldig. Er wusste auch vorher schon, dass es Mist ist, aber jetzt ist er dann doppelt schuldig, weil er damit auch noch gegen eine Abmachung verstößt.

Mögliche Alternativösung: Ehrenvollen Rückzug ermöglichen, wenn ihm etwas zu viel wird. In einer ruhigen Minute (!) vorschlagen, dass er das Recht hat, ein Gespräch zu beenden, wenn es ihm zu viel wird - aber dass es dann sein Job ist, die Nähe wieder herzustellen, die er damit durchbrochen hat.

Mögliches Ergebnis: Er fühlt sich respektiert, weil er die Möglichkeit zum ehrenvollen Rückzug hat, für den er keine Vorwürfe mehr bekommt. Du fühlst dich respektiert, weil er trotz des Auflegens derjenige ist, der sich wieder bei dir meldet. Gefühlter Respekt auf beiden Seiten.


Männerspeak und Frauenspeak

Männer und Frauen lösen Probleme unterschiedlich - auch das ist dir sicher nicht mehr neu :zwinker:. Männer untereinander gehen hin und sagen "Ich muss mein Rücklicht austauschen, kannst du mal mit anpacken?"

Frauen in der gleichen Situation reden erst mal über das Wetter, die Katze, die sich neulich unter dem Auto versteckt hat, ihre allgemeine Unfähigkeit in technischen Dingen (da war doch neulich mal was mit dem Flusensieb in der Waschmaschine) und kommen dann darauf, dass das Rücklicht kaputt ist und sie noch gar nciht richtig wissen, was sie da jetzt eigentlich machen sollen...

Dabei war die Ausgangssituation die gleiche: Das Rücklicht leuchtet nicht mehr und die redende Person hat keinen Schimmer, was sie da jetzt tun sollen.

Ist ja auch richtig, dass Frauen gerne einfach viel reden! Ich tu es auch gerne. Es schafft Nähe, ich höre meine Stimme gerne, ich sitze gerne mit Menschen zusammen, die ich mag und rede dabei (zuhören ist schwerer ^^).

Jetzt ist da dein Freund, der im Moment wohl echte Sorgen und Probleme hat: Ihm ist ein Auftrag geplatzt, er hat Schulden, er hat große, große Sorgen. Um seine berufliche Zukunft. Um eure Beziehung. (Nur, weil er es nicht auspsricht, heißt das nicht, dass er deine Sorge um eure gegenseitigen Besuche nicht teilt!). Er will aber nicht drüber reden - es gibt gerade ja einfach keine Lösungen dafür, warum dann andere auch noch damit behelligen?

So denken Männer oft - und ich mag ihre Art zu denken eigentlich sehr. Sie ist ganz anders als unsere Frauenart, aber sie ist auch toll!

Wenn du jetzt "einfach nur reden" willst - dann überforderst du ihn massiv. Von deinem Tag erzählen, von deinen Problemen, irgendwann vielleicht vom kaputten Rücklicht... Und dann noch die ganze Zeit in Therapeutenspeak...

Hey, der Mann nimmt dich erst mal ernst, du bist doch seine Partnerin! Er hört dir zu, wenn du redest, weil er denkt, es geht um irgendein Problem, für das du Unterstützung brauchst! Er hört dir sehr angestrengt zu und versucht herauszufinden, was denn jetzt eigentlich das Problem ist, weil du anscheinend mit deiner liebenswert weiblichen Art ein bisschen zu dumm bist, es auf den Punkt zu bringen - aber das akzeptiert er, er liebt dich ja.

Aber es kommt gar kein Problem! Während er die ganze Zeit seine eigenen, wirklich schlimmen Probleme im Kopf hin und her dreht und zu keiner Lösung kommt, bemüht er sich noch die ganze Zeit, aus deinem ungeordneten Wust herauszufinden, was jetzt eigentlich dein Problem ist, um dir dabei helfen zu können!

Ist das nicht der größte und schönste Liebesbeweis, den ein Mann einer Frau machen kann?

Dummerweise ist er auch nur ein Mensch und nicht unbegrenzt belastbar. Irgendwann, wenn einfach kein Problem kommt (du willst ja einfach nur "plappern" und dabei seine Nähe spüren), dann kann er nicht mehr. Dann ist es alles nur noch "Blablabla", und er ist einfach nicht mehr fähig, zuzuhören. Ende der Fahnenstange.

Bisherige Lösung: Du rufst an und erzählst alles noch mal.

Mögliche Alternativlösung: "Schatz, ich habe ein Problem: Ich möchte gerne deine Nähe spüren". Er hört einen Vorwurf, den du so nicht gemeint hast, er fühlt sich nämlich schuldig, wenn er nicht in deiner Nähe ist. Du antizipierst das und fährst fort: "Es gibt auch eine ganz einfache Lösung, wie du mir dabei helfen kannst, das trotz der Entfernung zu spüren. Sei einfach am Telefon bei mir, wenn ich über meinen Tag plappere. Es gibt keine Probleme, du musst nicht danach suchen - sei einfach bei mir und leiste mir Gesellschaft, wenn ich rede wie ein Wasserfall und gar nicht mehr aufhöre. Das tut mir tierisch gut, weil ich dann das Gefühl habe, dass du bei mir bist."

Und dann erzählst du das gleiche, was du sonst auch erzählt hättest. Gibst ihm vorher vielelicht noch mal den Tipp, zwischendurch aus Respekt vor dir manchmal zustimmende Geräusche zu machen...

Und wenn du mal nicht plappern willst, sondern eine Meinung brauchst oder Antwort auf eine Frage willst - dann sei so nett und kündige das vorher an. Denn er ist zwar gerne bei dir, während du "plapperst" - aber dann nimmt er vom Inhalt einfach nciht allzuviel auf. Das ist einfach ne Männer-Frauen-Sache, und hat auch ncihts mit fehlendem Respekt vor dir zu tun. Dann musst du als Kommunikationstalent einfach in der Lage sein, auch mal seine Sprache zu sprechen.
 
munich-lion
Benutzer53592  Planet-Liebe ist Startseite
  • #29
was noch passierte:

die harmonie hielt leider nur 10 minuten, danach ging es um das thema, dass er sich freut wenn ich ihn besuche und dass ich nun morgen hinfahren werde für 2 tage.
die harmonie brach, als ich fragte ob wir uns die spritkosten dann (wie zuvor immer) teilen würden. er schrie mich darauf hin wieder an und meinte, dass es meine entscheidung sei, ich könne auch nicht kommen und sagte direkt "gute nacht" und war im begriff _aufzulegen_. ich ganz schnell gesagt, dass ich auf jedenfall kommen will, und es nur wissen wollte, weil ich dann auch schauen muss, wie ich das geld aufbringe. irgendwie dachte ich kurz, dass er trotz allem geld für spritkosten zur verfügung hätte - da er morgen auch selbst wieder 200km fahren wird....situation also gerade noch gerettet.

schließe daraus, dass ihn seine finanzielle situation (schulden weil ein auftrag gescheitert ist) sehr belastet und wirklich ein wunder punkt ist und ich ihn am besten gar nicht mehr darauf anspreche.

habe jetzt noch mehr angst vor der zukunft weil ich nicht weiß, wie eine fernbeziehung funktionieren soll wenn einer der partner kein geld mehr hinein investiert.
dann müsste ich ihm geld geben, dass er mich besuchen kann, oder immer ihn besuchen, was ich bei meiner beruflichen situation momentan an normalen wochenenden nicht schaffe. er wird von mir das geld dann aus stolz und/oder scham vermutlich nicht annehmen wollen, weil er das bild im kopf hat, dass ein mann der stärkere und der versorger sein muss - das bedeutet dann, dass wir uns noch weniger sehen werden als jetzt schon und es uns beiden deshalb schlecht gehen wird.


Also irgendwie verstehe ich dich nicht. Aufgrund deines Studiums solltest du doch eigentlich in der Lage sein, dich in Menschen hineinversetzen zu können.
Aber irgendwie klappt das nur in der Theorie, jedoch nicht in der Praxis.
Dein Freund erzählt dir von Finanzsorgen, geplatztem Auftrag, eventuell Aufnahme von Krediten...das Thema Geld kam ja auch bei diesen verunglückten Telefonaten zur Sprache.
So...jetzt habt ihr euch scheinbar wieder versöhnt. Du warst lieb, du warst nett, du warst verständnisvoll und weich...er freute sich darüber und auch, dass du ihn besuchen willst. Bis du den nächsten Hammer auspacktest: "Und? Wie sieht es mit den Spritkosten aus...Teilen dir uns die wieder?"

Mensch, Mensch...da soll dein Freund nicht verrückt werden. Du redest in einer Tour am Telefon und ohne Luft zu holen.
Maßregelst sein Verhalten an der Strippe.
Weißt du auf was für Idee er kommen könnte? Dass du zwar viel plapperst, aber ihm gar nicht richtig zuhörst und seine Sorgen Ernst nimmst. (es aber umgekehrt von ihm für deine Belange erwartest)
Wieso sprichst du in einer gerade frisch entstandenen Krisenpause auf seinen wunden Punkt an?
Du hättest das Geld fürs Tanken eh vorstrecken müssen. (zumindest für die Hinfahrt...ich weiß zwar nicht, wieviele Kilometer euch trennen, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass du das Geld für die Rückfahrt nicht auch noch aufbringen könntest)
Warum wartest du nicht einfach bis du bei ihm bist?
Vielleicht hätte er dir eine Beteiligung ganz freiwillig gegeben...ich glaube sogar fest daran, aber er war angefressen, weil bei dir wieder mal der Kopf mit seiner verdammten Vernunft, Logik und "wir-teilen-uns-aber-alles-centgenau" sprach und nicht dein Herz.
Und es wäre wohl das erste Mal gewesen, dass er sich nicht beteiligt hätte.
Wäre es wirklich sooo schlimm gewesen, in den Partner, den man gerne sehen möchte mal 40,-- oder 50,-- € zu "investieren" - ohne dass man es ggf. zurückbekommt.

Klar, du denkst jetzt schon weit in die Zukunft und überlegst dir, was aus uns werden wird, wenn nicht einmal das Geld für Besuche da ist.
Oder ob ihr beide jemals ein gemeinsames Leben haben werdet, wenn er auf wackligem finanziellen Boden steht und nix auf die Reihe bekommt?
Aber vielleicht solltest du erst einmal in kleinen Schritten denken und vor allem deinem Partner nicht so misstrauen.
Er fährt bestimmt 200,-- Kilometer (diese Kilometer, die du ihm vorwirfst, weil er euer Besuchsgeld aus dem Auspuff qualmt) nicht zur Gaudi umher, weil er gerne die Landschaft anschauen will, sondern bemüht sich eventuell um einen neuen Auftrag, neuen Kunden etc.
Unterstütze ihn doch erst einmal so gut wie es geht (und das kann man auch, wenn man einfach mal nur den Mund hält, was dir wohl schwer fällt, weil du immer alles vorher voll durchgeplant und durchgekaut haben musst...und wehe, da kommt dann irgendetwas dazwischen. Dann fällt gleich die halbe Welt zusammen) und schaue, was dein Partner aus dieser Situation macht.
Vergiss nicht: Er ist 35 Jahre alt und muss selber schauen, wie er finanziell über die Runden kommt bzw. wird schon Lösungen finden oder einen Rat von dir einholen, wenn ihm deine Meinung/dein Ratschlag von Bedeutung ist.
Und nochmals: Geld ist in einer Partnerschaft wichtig und sehr viele Beziehungen scheitern daran.
Wenn du also irgendwann den näheren Einblick besitzt und eine endgültige Meinung abgeben kannst, (hast du wirklich den vollen Überblick über seine Finanzen/Auftragslage? Kannst du nach nur 6 Monaten Beziehung sagen, dass er z. B. leichtsinnig mit Geld umgeht oder es beruflich irgendwie schleifen lässt?) dass ihr auch diesbezüglich mit den Vorstellungen und Gegebenheiten nicht zusammenpasst und harmoniert, dann wirst du dir wohl Konsequenzen überlegen müssen.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #30
Dein Freund erzählt dir von Finanzsorgen, geplatztem Auftrag, eventuell Aufnahme von Krediten...das Thema Geld kam ja auch bei diesen verunglückten Telefonaten zur Sprache.
So...jetzt habt ihr euch scheinbar wieder versöhnt. Du warst lieb, du warst nett, du warst verständnisvoll und weich...er freute sich darüber und auch, dass du ihn besuchen willst. Bis du den nächsten Hammer auspacktest: "Und? Wie sieht es mit den Spritkosten aus...Teilen dir uns die wieder?"

Das zitiere ich noch mal, um es so hervorzuheben, wie es gehört.

***

Und nach einigem Nachdenken möchte ich auch noch mal an "passiv-aggressives Verhalten" und die Fähigkeit, Wut nicht offen, sondern in kleinen Nadelspitzen auszuleben, erinnern. Kritische Selbstreflexion und mehr Offenheit bei den Emotionen kann da Wunder wirken - aber nicht von heute auf morgen.

Ich kann ja verstehen, dass du wütend warst, nachdem du dich mehrfach respektlos behandelt gefühlt hast, liebe TS! Aber es wäre besser gewesen, dir diese Wut eben auch einzugestehen und bewusst darüber nachzudenken, wie du damit umgehen willst.

Ich weiß, ich weiß, offen Wut zeigen macht man nicht, weil das ja gemein ist, dem anderen wehtut und dafür sorgen könnte, dass er einen nicht mehr lieb hat... Aber was ist mit diesen Nadelspitzen? Sind die nicht noch viel schlimmer?
 
Sommergewitter
Benutzer81102  (33) Meistens hier zu finden
  • #31
Ich möchte mich meinen Vorpostern anschließen.

Außerdem möchte ich noch eines ganz deutlich hervorheben:

Versetz dich mal mehr in deinen Freund hinein, hör auf das, was er eben nicht laut ausspricht!
Du kriegst seine scheinbar "irrationalen" Ausbrüche mit - dann dürfte es für dich ja auch nicht so schwer sein zu verstehen, dass in ihm scheinbar einiges an Problemen brodelt, die unausgesprochen, aber vielfach angedeutet im Raum stehen.

Außerdem finde ich, denkst du immer viel zu weit hinaus und machst dir Sorgen um Dinge, die so noch garnicht da sind. Du problematisierst eure Situation gedanklich noch zusätzlich, anstatt selbst ruhig, souverän und gelassen zu bleiben und für deinen Freund da zu sein. "Du Schatz, wir kriegen das schon hin. Ich zahl erstmal den Sprit, mach dir keinen Kopf. Ich weiß ja, dass es im Moment nicht so leicht ist für dich". Oder noch viel besser: garnichts sagen und einfach zahlen. Da du seine gegenwärtige Situation ja kennst.
Stattdessen hinterfragst du gleich wieder den Sinn eurer Beziehung und die nächsten Wochen - wie oft können wir uns da noch sehen? Muss ich jetzt immer vorstrecken? usw.
Lass das bleiben, so weit ist es jetzt ja noch nicht.

Mal davon abgesehen finde ich euer Gespräch jetzt auch nicht wirklich klärend. Ich würde es wiederholen, wenn ihr euch nochmal wiederseht. Vielleicht könntest du dann auch mehr Interesse an seinen derzeitigen Sorgen zeigen und ihm somit vermitteln, dass du ihm zugehört hast und ihn ernst nimmst.

---------- Beitrag hinzugefügt um 18:58 -----------

habe jetzt noch mehr angst vor der zukunft weil ich nicht weiß, wie eine fernbeziehung funktionieren soll wenn einer der partner kein geld mehr hinein investiert.

Dieser Gedanke ist schon viel zu dramatisierend und vorgegriffen.
Er würde sicherlich gerne Geld investieren, nur im Moment ist es eben nicht drinne bei ihm.
Ich finde es außerdem auch ganz normal, wenn man sich in knappen zeiten mal gegenseitig etwas unter die Arme greift. Wenn die Lage dann mal andersrum ausfällt, übernimmt der andere mal vielleicht die Spritkosten, den Kinobesuch usw. Man lebt ja schließlich in einer Beziehung :zwinker:
 
P
Benutzer58944  (35) Meistens hier zu finden
  • #32
Ich verstehe echt nicht, wie ihr jetzt alle die TS kritisiert und den Freund auf einmal verstehen könnt?

Er scheint wohl schon 35 zu sein, aber so wie er sich scheinbar verhält hätte ich ihn nicht älter als 16 geschätzt. Vllt hat er Sorgen usw, aber das rechtfertigt nicht so emotional zu werden und so auszubrechen und dabei so respektlos zu sein. Ihr redet ihr jetzt ein, sie solle weicher werden und Kompromissbereiter usw, aber das halte ich für genau den falschen Weg. Sie lässt sich doch jetzt schon ziemlich unterbuttern von ihm, macht was er verlangt usw und das trotz Psychologiestudium. Ich finde das erschreckend, sie sollte auf jeden Fall selbstbewusster werden und so ein Verhalten nicht mehr akzeptieren oder gar schon nach nur einen Tag so tuen, als wäre nichts gewesen. Ich finde sie war viel zu nett bisher, und jetzt sollte mal 0 Toleranz gefahren werden. Und wenn da die Beziehung zu Brüche geht, lag es sicherlich nicht an ihr ... Genauso wie mit Mitte 30 noch in solchen finanziellen Problemen .. wo sind wir denn hier?
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #33
Off-Topic:
Ich verstehe echt nicht, wie ihr jetzt alle die TS kritisiert und den Freund auf einmal verstehen könnt?

Die Frage beantworte ich gerne: Weil ihr Freund hier nicht schreibt, sie aber schon. Sonst wäre es genau andersrum :zwinker:.

Denn es nützt ihr nichts, wenn ich hier schreibe "böse, böse, pfui von deinem Freund" - auch wenn dessen Verhalten das durchaus war. Aber was nützt das? Dass es blöd war von ihm, weiß er selbst, weiß die TS, kann sich jeder beim Lesen denken. Die beliebte Formel "dann mach doch Schluss" lehne ich ebenfalls ab - wenn ich das letzten Sommer, als man mir das riet, getan hätte, wäre ich heute nicht glücklich verlobt. An Konflikten sind immer zwei Leute beteiligt. Dann einfach abhauen - das kann man machen, wenn man nicht mehr liebt. Aber so lange man liebt, lohnt es sich meiner Meinung nach immer, um Liebe und eine Partnerschaft voller ehrlichem Respekt zu kämpfen. So was fällt nicht vom Himmel ^^.

Am sinnvollsten ist doch immer, der Person Feedback und Denkanstöße zu geben, die schreibt. Dann kann der/die Schreibende sich weiterentwickeln, sich selbst in Frage stellen und zu neuen Betrachtungsweisen und neuen Handlungsweisen kommen - wenn er oder sie das möchte. Wenn nicht, dann halt nicht - sind doch nur Forentexte im Internet :zwinker:. Mir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn jemand meine Texte liest und damit nichts anfangen kann.
 
Sommergewitter
Benutzer81102  (33) Meistens hier zu finden
  • #34
und das trotz Psychologiestudium.

Können wir das mal so langsam beiseite lassen?
Nur weil man das studiert hat, heißt das nicht, dass man jetzt der "Übermensch" ist, der jede Situation perfekt analysiert und im Griff hat!
Ich studiere auch Psychologie und trotzdem bin ich immer noch ich - vor allem in privater Kommunikation!
Es ist auch nur ein Studium, ein Job und man lernt gewisse Fertigkeiten und Dinge, die natürlich gut und richtig sind und in vielen Situationen (Job zB) vollkommen verwertbar, aber privat ist man immer noch ein Mensch und gerade bei persönlicher Betroffenheit und subjektiver Verstricktheit ist das ganze studierte Wissen schnell untergetaucht.
Das sollte man ihr jetzt nicht so oft zum Vorwurf machen.

Genauso wie mit Mitte 30 noch in solchen finanziellen Problemen .. wo sind wir denn hier?
Und darüber, finde ich, kannst du nicht urteilen oder werten und solltest es auch nicht!

Mal davon abgesehen sind mehreren Usern hier einfach mehrere Formulierungen der TS aufgefallen, die darauf schließen lassen, dass sie selbst die Situation mindestens absolut mitbegünstigt.
z.B. das mit dem Überdramatisieren, fehlende Feinfühligkeit, der Hinweis auf ihren Rededrang, dass er sie drastisch unterbrochen hat...sicher, niemand weiß hier, wie es wirklich ist. Man kann immer nur nach dem gehen, was geschildert wurde. Aber dem Freund können wir ja auch keine Verbesserungsvorschläge geben oder? Und im grunde geht es hier ja auch nicht darum, wer nun mehr Schuld hat oder sich mehr daneben benimmt - wenn man Fehlverhalten der TS erkennt, ist allen geholfen, wenn man das schonmal nennt und Alternativen aufzeigt. So kann sie nämlich schonmal aktiv etwas verändern - an ihrem Verhalten.
Wenn es dann natürlich auf lange Sicht nicht besser wird - werden hier sicherlich auch noch andere Vorschläge kommen.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #35
Off-Topic:
Nur weil man das studiert hat, heißt das nicht, dass man jetzt der "Übermensch" ist, der jede Situation perfekt analysiert und im Griff hat!

Im Gegenteil - und genau das sollte man selbst eben nicht von sich verlangen. In einer Beziehung ist man schließlich privat, nicht beruflich, und sie kann nur dann funktionieren, wenn man eben nicht den Anspruch an sich hat, "alles regeln zu können" bzw. das zu müssen. Ich fürchte, ich habe zu diesem Missverständnis mit beigetragen...
 
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