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"Fremde Haut"-Ding als Trennungsgrund. Symptom oder Ursache?

Maite2
Benutzer131072  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen,

Randdaten:
Er ist 29, in einer Ausbildung im Staatsdienst, ein ruhiger Typ, der schon immer wenig geredet hat. Ich bin 28, Studentin. Wir waren jetzt fast 3 Jahre zusammmen und haben seit Juni letzten Jahres zusammen gewohnt.
Die Beziehung habe ich als harmonisch erlebt. Wir haben uns nie gestritten und Konflikte mit Ruhe gelöst. Wir sind beide ziemlich verkuschelt, der Sex wurde zunehmend weniger, war aber noch vorhanden und wenn, dann auch (zumindest von meiner Seite) immer gut. Er weiß, dass ich hier schreibe, war damit einverstanden, weil wir beide irgendwann gestern nicht mehr weiter wussten.

Was ist passiert?
Gestern Abend trennte er sich von mir. Es kam relativ plötzlich. Ich hatte schon ein paar Tage das Gefühl, dass etwas nicht mehr stimmte. Er verhielt sich komisch mir gegenüber. Auf Nachfragen hatte er immer geantwortet, dass alles ok sei. Eigentlich hatte nach eigenen Aussagen ein anderes "Schluss-Machen" erwartet. Ich bin ein sehr emotionaler Typ und habe natürlich geweint. Genauso wie er übrigens. Allerdings habe ich angefangen viele Fragen zu stellen, vor allem nach den Gründen, und es entwickelte sich ein mehrstündiges Gespräch daraus.

Was er sagte:
Das Resümee des Abends war, dass er weniger Gefühle hat. Es begann für ihn im Januar. Seitdem dachte er nach, allerdings ohne die Sorgen zu teilen, wie er eben so ist. (Übrigens der einzige Vorwurf den ich ihm gemacht habe: Warum hast du nicht mit mir darüber geredet?- Ich glaube, er versteht es selbst nicht.) Es stellte sich im Nachhinein noch heraus, dass ich seine erste und einzige Freundin und Frau im Bett gewesen sei und er das Bedürfnis nach fremder Haut entwickelt hätte. Es sei keine andere Frau im Spiel, Gefühle für mich seien auch noch da, aber dieses Bedürfnis eben auch.
Wie ich darüber denke? Ich schätze monogame Beziehungen, wäre aber in einer Beziehung mit diesem Mann auch bereit gewesen über eine Öffnung nachzudenken, um ihm Möglichkeiten zu schaffen. Denn sonst habe ich uns als Team wahrgenommen, dass auf vertrauensvoller Basis miteinander gelebt hat. Für mich ergeben sich zwei Gedanken im Kopf:
1. Das "fremde Haut"-Ding ist der Grund für die Trennung.
-> Ich wäre bereit darüber nachzudenken und zu reden, ob man es nicht möglich macht, trotz Beziehung.
2. Das "fremde Haut"-Ding ist ein Symptom für eine Ursache, die vielleicht darin liegt, dass er lange unglücklich oder unzufrieden in der Beziehung war.
-> Wir überlegen uns, woran es gelegen haben könnte. Wenn beide es wollen, könnte man daran arbeiten, es vielleicht nochmal versuchen. Denn eine Beziehung funktioniert nur zu zweit. Er hätte sie nicht retten können, weil er nicht darüber geredet hat, dass etwas nicht stimmte.
-> Wir trennen uns entgültig, weil er keinen Sinn darin sieht, noch etwas zu retten.

Die letzten Monate:
...waren ein Auf und Ab. Er begann seine neue Ausbildung, ich befand mich in einer extrem stressigen Studienphase. Wir hatten weniger Zeit für einander, oft war die Stimmung schlecht. Als Paar sind wir in der Zeit wohl auf der Strecke geblieben, haben weniger Quality-Time gehabt, uns nicht selten nur Morgens und Abends kurz gesehen. Paar-Routinen haben mir dabei Halt gegeben, ausgereicht hat es wohl nicht.
Ende letzten Jahres gab es einen Monat, wo ich zwischenzeitlich merkte, dass meine Gefühle weniger wurden, ein anderer Mann, der sich an mich ranmachte, löste etwas in mir aus, was mich erschrecken ließ. Ich stellte fest, dass mir gemeinsame Zeit fehlte, kommunizierte das, es wurde besser, und der andere Mann trat wieder in den Hintergrund. Mein Problem war damit gelöst, unwissen darüber, dass seins erst da losging.

Und nun?
Wir wollen heute nach der Arbeit nochmal reden. Ich weiß nicht mehr recht worüber, mein Kopf schmerzt. Seit gestern Abend war er sehr liebevoll mit mir. Mehr als manchmal in den letzten Wochen. Wir haben uns in den Arm genommen, zusammen geweint, Händchen gehalten (selbst heute Nacht im Bett hat er meine Hand krampfhaft festgehalten und selbst schlafend stundenlang nicht losgelassen). Auch heute Morgen kamen ihm immer wieder die Tränen. Viele Dinge, die ich oben reflektiert habe, habe ich ihm gegenüber auch gesagt. Es schien viele Fragen zu hinterlassen und überhaupt Grund dafür zu sein, dass wir heute nochmal reden wollen.
Ich bin ein emotionaler, aber auch pragmatischer Mensch. Mein Kopf sortiert schon die Möbel, während Herz und Bauch noch Hoffnungen haben. Wir hatten nie eine "schwere Zeit" oder "harte Konflikte", die die Beziehung auf die Probe gestellt haben.

Vielleicht hat jemand von euch eine Idee, was man jetzt machen kann.
Wie können wir das angehen?
(Wie) Können wir das Problem lösen?
Was er eigentlich erst wollte war eine Trennung und dann mal gucken, ob die Gefühle wieder kommen. Allerdings habe ich mich schon dagegen ausgesprochen. Sowas kann ich nicht. Und erstrecht nicht mit einer gemeinsamen Wohnung.
 
P
Benutzer168777  (44) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #2
Ui, nicht einfach.
Kann es sein, dass er nen ähnlichen Kontakt zu ner Frau hatte, wie du ihn zu diesem besagten Mann hattest, der was von dir wollte?
Vielleicht ist er aus der Nummer nicht so einfach raus gekommen?
Will ja nicht gleich annehmen, dass er untreu war, aber vielleicht hat er sich Gedanken gemacht.

Weiss er von deiner Geschichte?
 
B
Benutzer Gast
  • #3
Ui... Schweres Thema...

Ich kann ihn einerseits verstehen...
Ich bin seit etwas über drei Jahren mit meiner Freundin zusammen.
Wir wohnen seit 1,5 Jahren zusammen.
Nutzen jedes freie Minute gemeinsam.
Und heiraten in wenigen Wochen...

So schön so gut...

Allerdings ist sie auch die erste Frau in meinem Leben.
Und ja, auch ich habe zeitweise diesen Wunsch nach „fremder Haut“ verspührt.
Keine Ahnung woran das liegt, aber vllt sind wir Männer da anderst gepolt...:ROFLMAO:

Wie ich das Problem gelöst habe?
Ich hab mir einfach überlegt, was mir wichtiger ist. Trennung und „fremde Haut“ oder die Frau die ich Liebe zu heiraten...
Ich hab mit für zweiteres entschieden.
Die Option „offene Beziehung“ war kein Thema, da sie schon früher signalisiert hat, das sie das nicht wollen würde...

PS: Bei weiteren Fragen darfst du gerne ne Nachricht schreiben
 
G
Benutzer Gast
  • #4
Keine Ahnung woran das liegt, aber vllt sind wir Männer da anderst gepolt...
nein.. nicht nur männern geht es so..!

ich denke, es gibt menschen, die sind für eine monogame lebensweise gemacht.. und andere die eben dafür nicht gemacht sind.. jeweils völlig wertfrei..

ich wünsche euch alles gute.. es klingt bei euch so, als wüsstet ihr grad wirklich nicht weiter.. ich an deiner stelle würde euch zeit geben.. nicht gleich alles hinwerfen, denn liebe ist ja offensichtlich da ..
 
Maite2
Benutzer131072  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Ui, nicht einfach.
Kann es sein, dass er nen ähnlichen Kontakt zu ner Frau hatte, wie du ihn zu diesem besagten Mann hattest, der was von dir wollte?
Vielleicht ist er aus der Nummer nicht so einfach raus gekommen?
Will ja nicht gleich annehmen, dass er untreu war, aber vielleicht hat er sich Gedanken gemacht.

Weiss er von deiner Geschichte?

Von meiner Geschichte weiß er. Ich wollte, dass er weiß, dass er damit nicht alleine ist und es mir schonmal ähnlich ging. Diese Sehnsucht nach fremder Haut war bei mir allerdings eindeutig ein Symptom.
Er ist der Typ Mann, der sich von Natur aus gut mit Frauen versteht und auch viele Bekannte hat. Ich weiß, dass er auch zur einen oder anderen mehr Kontakt hatte. Es kann gut sein, dass das eine Rolle dabei gespielt hat. Aber genau weiß ich es nicht. Auf meine Nachfragen hin meinte er, dass es da keine andere Frau gebe und ich vertraue ihm da auch.

ich wünsche euch alles gute.. es klingt bei euch so, als wüsstet ihr grad wirklich nicht weiter.. ich an deiner stelle würde euch zeit geben.. nicht gleich alles hinwerfen, denn liebe ist ja offensichtlich da ..

Danke dir! Ich möchte diese Zeit auch. Auf jeden Fall will ich nicht kampflos aufgeben mit dem Wissen, dass er auch noch Gefühle hat. Und ich wäre wie gesagt in jede Richtung bereit zu reden. Aber es kommt jetzt darauf an was er will und er sich entscheidet. Will er noch kämpfen? Sieht er noch eine Möglichkeit wieder zueinander zu finden?
Es ist übrigens unsere erste Krise überhaupt, für uns beide mit einem Partner. Wir sind also noch total unerfahren im Umgang mit solchen Beziehungsproblemen. Vielleicht ist der Hund auch da begraben.:-(
 
T
Benutzer167764  Meistens hier zu finden
  • #8
Die Frage nach fremder Haut tritt dann auf, wenn die eigene Beziehung stabil ist und die Zukunft mehr oder weniger vorbestimmt ist. Dann fängt man an, über das Ausbrechen nachzudenken. Wenn er sich ausprobieren kann, wird der Spuk wrsl schnell vorüber sein. (Es sei denn, deine Symptomtheorie träfe zu - das können wir natürlich nicht wissen, aber warum sollte sie?) Darüber hinaus nimmt das Zusammenwohnen natürlich auch Mysterium und gegenseitige Neugier aus der ganzen Sache. Die Beziehung hätte eine Transformation gebraucht zum Zeitpunkt des Zusammenziehens, was ersatzweise durch jenes Novum Zusammenziehen geschehen ist.

Aber was ist eigentlich mit dir und deinen Paarbedürfnissen? Dir hat ja auch etwas in der Beziehung bzw. im Alltag gefehlt. Oder hast du mit Paarroutinen (warum nennst du das nicht Paarrituale?) das Beziehungsleben routinierter/alltäglicher gemacht? Was willst du selbst eigentlich? Was ist deine eigene Paarperspektive für die Zukunft?
 
Lollypoppy
Benutzer71335  (56) Planet-Liebe ist Startseite
  • #9
Um die Titelfrage als erstes zu beantworten:
Das ist natürlich ein Symptom und keine Ursache.
Selbst wenn es die Ursache wäre, wäre es auch völlig unproduktiv, die Beziehung in einer Krise zu öffnen, um noch was zu retten, genau dafür braucht es eine sichere und stabile Beziehung mit vorhandenen Erfahrungen sexuell auf Augenhöhe.
Und Sex allein ändert ja auch nix.
Es sind ja auch fremde, neue Emotionen die man da vermisst, ja sogar die Erfahrung des Trennungsschmerzes den man vermisst.

Der Punkt wo ihr grade steht machen die meisten Paare ja schon Anfang 20 durch (gerade im Übergang von Schule zu Studium oder ins Berufsleben, Auslandsaufenthalte usw.. .), diese Lernbeziehungen von 2-3, manchmal auch 5 Jahren, euch trifft es wohl verspätet und damit auch härter, weil ihr später angefangen habt.

Du sagtest ja das ihr auch beruflich grade in einer Umbruchphase seid, ihr wechselt von der Ausbildungsphase in die Arbeitsphase oder orientiert euch neu.
Das macht natürlich persönlich auch was mit einem.
Man sieht das das Leben im Wandel ist , das Veränderung gut tut und einem weiter bringt und natürlich überträgt man das auch auf seine Beziehung und hinterfragt was da Veränderung bringen würde, ob es Zeit ist auch emotional eine neue (bessere) Lebensphase ist, ob da noch mehr ist....
Das das was Gutes war, aber eben noch viel anderes Gutes auf euch wartet, was ihr bisher nicht auf dem Schirm hattet.

Wenn du auch schreibst das diese Art der Beziehungskrise was völlig neues für euch ist und neben all dem Gefühlschaos auch ein positives Reflektieren der Beziehung mit sich bringt, zeigt ja schon das ihr Veränderung an euch wollt oder sucht.
Es kann sein das in diesem Ende ein Anfang liegt.
Ob es ein Neuanfang für euch oder ein Anfang für jemand anderen ist, ist aber völlig offen.
Gewisse Sachen und Erfahrungen werdet ihr bei euch nicht erneuern können.

Liebe ist übrigens kein Grund eine Beziehung zu führen, zumindest nicht, um zwanghaft drann zu halten.
 
Maite2
Benutzer131072  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Aber was ist eigentlich mit dir und deinen Paarbedürfnissen? Dir hat ja auch etwas in der Beziehung bzw. im Alltag gefehlt. Oder hast du mit Paarroutinen (warum nennst du das nicht Paarrituale?) das Beziehungsleben routinierter/alltäglicher gemacht? Was willst du selbst eigentlich? Was ist deine eigene Paarperspektive für die Zukunft?

Rituale hätte es wahrscheinlich besser getroffen. Ich bin im Moment noch sehr verheult und es fällt mir schwer immer die richtigen Worte zu finden.
Was ich will?
Ich will mit ihm zusammen sein und ich sehe auch weiterhin eine Perspektive für uns. Aber auch eben nur dann, wenn wir beide es wollen und jetzt zusammen überlegen, wie wir aus der Sache wieder rauskommen.

Du sagtest ja das ihr auch beruflich grade in einer Umbruchphase seid, ihr wechselt von der Ausbildungsphase in die Arbeitsphase oder orientiert euch neu.
Das macht natürlich persönlich auch was mit einem.

Über den Aspekt habe ich auch schon nachgedacht. Es hat eigentlich angefangen, als er im letzten Jahr die Ausbildung begonnen hat und ich mich für ein letztes anstrengendes Semester entschieden habe. Heißt das, dass wir uns als Paar neu finden müssen, neu definieren? Ich glaube auch, dass es wenn ein Neuanfang werden müsste. Aber wie schafft man das?

Gewisse Sachen und Erfahrungen werdet ihr bei euch nicht erneuern können.

Wie meinst du das?

Wenn er nachher nach Hause kommt und wir sprechen, welche Fragen stelle ich da am besten? Auf keinen Fall will ich ihn zu einer Beziehung überreden. Aber ich möchte ihm zeigen, dass ich trotz allem eine Perspektive sehe. Wie können wir rausfinden, wie unsere "neue" Beziehung aussieht? Wie geht man das ganze am besten an, wenn man sich doch dafür entscheidet?
Es besteht natürlich immer noch die Möglichkeit, dass er später an seiner Entscheidung gestern festhält. Aber ich möchte es nicht unversucht lassen.
 
P
Benutzer168777  (44) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #11
Ich würde mir vorher überlegen, warum ihr zusammen gekommen seid.
Und dann würde ich ihn fragen, ob sich was für ihn geändert hat.
Sagen würde ich ihm alles genauso, wie du denkst.
 
Lollypoppy
Benutzer71335  (56) Planet-Liebe ist Startseite
  • #12
Nun es ist eine Sache an sich und an der Beziehung zu arbeiten, aber man hat in der Regel keinen "Resetknopf", Impulse von Außen, dass Leben eigenständig neu Aufstellen, ein Beziehungsende betrauen, neues Anbahnen, Leben, lieben, Scheitern ist ja ein ständiger Prozess und es braucht eben auch andere Akteure.
Es wird sicher nicht alles besser, aber vieles und der Rest wird anders.


Wo du haĺt ganz vorsichtig sein musst, ist ihn in dieser Schwachen Phase wo er selber noch an seiner Entscheidung zweifelt und wankt direkt zu beeinflussen.
Klar wird er aus Sentimentalität oder auch aus Zuneigung und Angst diese Liebe zu verlieren leicht zusamnenvrechen und auf einen Neustart mit dir eingehen, aber ich wäre da vorsichtig und würde die wahre Motivation hinterfragen.
Etwas mehr Zeit und Abstand, um frei und ehrlich zu entscheiden ist da oft besser
 
Maite2
Benutzer131072  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Wo du haĺt ganz vorsichtig sein musst, ist ihn in dieser Schwachen Phase wo er selber noch an seiner Entscheidung zweifelt und wankt direkt zu beeinflussen.
Klar wird er aus Sentimentalität oder auch aus Zuneigung und Angst diese Liebe zu verlieren leicht zusamnenvrechen und auf einen Neustart mit dir eingehen, aber ich wäre da vorsichtig und würde die wahre Motivation hinterfragen.
Etwas mehr Zeit und Abstand, um frei und ehrlich zu entscheiden ist da oft besser

Wie kann Zeit und Abstand denn aussehen? Schluss machen, ausziehen und dann nachdenken und Vielleicht findet man wieder zueinander wäre für mich keine Option. Für mich bedeutet ein Schlussstrich aber auch einen Auszug und ich finde, dass damit eben schon etwas entgültiges verbunden ist.

Ich würde mir vorher überlegen, warum ihr zusammen gekommen seid.
Und dann würde ich ihn fragen, ob sich was für ihn geändert hat.
Sagen würde ich ihm alles genauso, wie du denkst.

Du meinst, ich sollte ihn vielleicht auch danach fragen, warum er mit mir zusammengekommen ist und was sich für ihn speziell geändert hat? Er hatte gestern an ähnlicher Stelle das Problem, dass er nicht genau benennen konnte, was ihm ihn der Beziehung gefehlt hat, warum die Gefühle schwindeten. Vielleicht sind solche Dinge wie "neue Ausbildung", "neue Lebensumstände", usw. Impulse, die helfen könnten.

Letztendlich muss ich aber sagen, wir haben noch nie so gut kommuniziert wie gestern Abend. So ein offenes Gespräch haben wir noch nie geführt. Für ihn wohl auch überraschend.
 
P
Benutzer168777  (44) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #14
Das ist doch ein guter Anfang!!!
Sag ihm, dass dir das gefallen hat und
frag ihm was er sich von dir wünscht
 
Lollypoppy
Benutzer71335  (56) Planet-Liebe ist Startseite
  • #15
Da ihr zusammen wohnt ist das natürlich ein wenig schwierig und klar das müsste man als erstes klären, wie gehen wir jetzt ganz praktisch an die Sache ran, wie Halten wir Abstand in der Wohnsituation oder wie akut müssen wir reagieren, was würde helfen, um sich der Dinge klar zu werden.
Wie sicher ist seine Entscheidung.
Das müsste man tatsächlich wissen.

Ich würde halt nicht zu sehr nachbohren was fehlt und was nicht fehlt, dass kann man tatsächlich schwer benennen, es ist oft nur eine spürbare Gewissheit im Herzen.

Die Gefahr besteht natürlich das er in solchen Gesprächen zusammenbricht und sein Entschluss (der sicher schon lang reift) bröckelt und er natürlich darauf eingeht es noch mal zu versuchen, es ist ja auch der leichtere Weg.
Könnte halt sein das ihr in wenigen Monaten, dass ganze erneut hochkommt und dann das ganze nicht mehr im Guten abläuft und dann eben auch Verletzungen entstehen.:zwinker:


Meine Trennungsgespräche waren auch meist die allerbesten Beziehungsgespräche.
Nebenbei war auch der bewusste Trennungssex der Beste.
Man kann sich sehr gut in Liebe trennen und dabei wissen, dass das alles segr sehr gut war und die richtige Beziehung für genau diese Lebensphase.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #16
Letztendlich muss ich aber sagen, wir haben noch nie so gut kommuniziert wie gestern Abend. So ein offenes Gespräch haben wir noch nie geführt. Für ihn wohl auch überraschend.
ich will dir jetzt keine unnötigen hoffnungen machen die dann vielleicht doch enttäuscht werden, aber den punkt "auch wenn es probleme in einer beziehung gibt ist schluss machen nicht die einzige lösung" müssen menschen auch erstmal lernen. eben: ansprechen, dadrüber reden, gemeinsam nach lösungen suchen, nicht alles mit sich alleine ausmachen - also das gegenteil von dem, was er getan hat. dass das bei euch dann in einem wirklich guten gespräch geendet ist könnte für ihn eine wirkliche lektion gewesen sein... ob die noch für diese beziehung hilft ist eine andere frage.

aber, mal andersherum gefragt: angenommen, ihr entscheidet euch, diese beziehung doch weiterzuführen. wieviel vertrauen hast du noch? wieviel angst wäre in deinem hinterkopf, dass er es sich doch wieder anders überlegt? könntest du diese beziehung noch wirklich genießen, oder wäre es für dich am ende mehr stress und sorge als alles andere?

im moment herrscht für dich natürlich der wunsch vor, die beziehung fortzuführen, nicht aufzugeben, ihn nicht zu verlieren... davon habe ich mich auch schon leiten lassen, und in meinem fall hat das einfach nur bedeutet, das ende quasi ein jahr zu verschieben. dieses jahr war lehrreich für uns beide, aber gleichzeitig auch eine ziemliche qual - stell dir vor, du würdest dich quasi ein jahr lang so fühlen wie jetzt grade, nicht ständig, aber immer immer wieder.

ich will nicht sagen, dass es bei euch so laufen muss, grade falls es der punkt war dass er (oder ihr) erstmal lernen musstet, auch über probleme konstruktiv zu sprechen. ich meine nur: dahin zurück wo ihr wart könnt ihr so schnell nicht - ist das, was ihr noch haben könnt, wirklich etwas, das du haben willst?

noch etwas zum abschluss: in meiner beziehung habe ich immer wieder festgestellt, dass grade unausgesprochene unzufriedenheit zu einer gewaltigen inneren distanz führt. wenn sich das dann mit einem großen krach entladen hat fühlt man sich wieder viel näher - also quasi das, was ihr gestern abend auch hattet, aber das gibts auch ohne dass man das ende der beziehung ansprechen muss.

will sagen: bis auf sein schluss-machen war das ein ganz normaler vorgang in einer beziehung, das hätte einfach nur schon eher passieren müssen, bevor er sich alleine zur trennung durchgerungen hat.
[doublepost=1520241966,1520241348][/doublepost]edit, um nicht nur das negative anzusprechen: die beziehung mit meinem aktuellen partner hing jahrelang in dieser schwebe - trennung war mehr als einmal im gespräch und schien immer wieder auch die einzige option. wir haben uns wirklich im wahrsten sinne des wortes zusammengerauft - ich musste an mancher empfindlichkeit arbeiten, er hatte leider auch kein talent für sinnvolle diskussionen und hat dann lieber die (beziehungs-)flucht ergriffen und wollte alles hinschmeissen... :zwinker:

allerdings: wir habens geschafft, trennung ist nun schon lange kein thema mehr, und wir haben mittlerweile mehr schöne als negative gemeinsame jahre zu verzeichnen. das war allerdings auch verdammt hart und nichts, was ich jedem menschen empfehlen würde - aber danach siehts bei euch ja nicht aus.
 
Maite2
Benutzer131072  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #17
aber, mal andersherum gefragt: angenommen, ihr entscheidet euch, diese beziehung doch weiterzuführen. wieviel vertrauen hast du noch? wieviel angst wäre in deinem hinterkopf, dass er es sich doch wieder anders überlegt? könntest du diese beziehung noch wirklich genießen, oder wäre es für dich am ende mehr stress und sorge als alles andere?

ich will nicht sagen, dass es bei euch so laufen muss, grade falls es der punkt war dass er (oder ihr) erstmal lernen musstet, auch über probleme konstruktiv zu sprechen. ich meine nur: dahin zurück wo ihr wart könnt ihr so schnell nicht - ist das, was ihr noch haben könnt, wirklich etwas, das du haben willst?

Die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Mir ist klar, dass in einer Beziehung nicht immer alles nur rosig sein kann. Aber man ist letztenendlich nie gefeit vor solchen Situation und ich bin pragmatisch genug auch sagen zu können "es ist okay", wenn ich keine Chance mehr sehe. Schrecken ohne Ende hatte ich schon genug im Leben. Aber an dieser Stelle habe ich eben das Gefühl, dass es noch weitergehen kann.

noch etwas zum abschluss: in meiner beziehung habe ich immer wieder festgestellt, dass grade unausgesprochene unzufriedenheit zu einer gewaltigen inneren distanz führt. wenn sich das dann mit einem großen krach entladen hat fühlt man sich wieder viel näher - also quasi das, was ihr gestern abend auch hattet, aber das gibts auch ohne dass man das ende der beziehung ansprechen muss.

will sagen: bis auf sein schluss-machen war das ein ganz normaler vorgang in einer beziehung, das hätte einfach nur schon eher passieren müssen, bevor er sich alleine zur trennung durchgerungen hat.

Ich kann nur mutmaßen, dass es so sein könnte und dass das vielleicht in das fremde Haut-Ding mit einspielt. Distanz schafft manchmal ja auch Nähe in eine andere Richtung. Vielleicht zeige ich ihm später dieses Zitat mal.

Er hat mir heute morgen schon geschrieben, dass es ein Fehler für ihn war zur Arbeit zu fahren. Es geht ihm wohl mindestens genauso schlecht wie mir. :-(
[doublepost=1520242693,1520242326][/doublepost]
Da ihr zusammen wohnt ist das natürlich ein wenig schwierig und klar das müsste man als erstes klären, wie gehen wir jetzt ganz praktisch an die Sache ran, wie Halten wir Abstand in der Wohnsituation oder wie akut müssen wir reagieren, was würde helfen, um sich der Dinge klar zu werden.
Wie sicher ist seine Entscheidung.
Das müsste man tatsächlich wissen.

Ich würde halt nicht zu sehr nachbohren was fehlt und was nicht fehlt, dass kann man tatsächlich schwer benennen, es ist oft nur eine spürbare Gewissheit im Herzen.

Ich erhoffe mir natürlich, dass er seine gestrige Entscheidung nochmal überdacht hat. Sicher sein kann ich mir nicht. Aber ein Erhalt der Trennung würde für mich einen Auszug nach sich ziehen, denn lange halte ich es mit ihm zusammen hier in der Wohnung nicht aus.
Sieht er vielleicht doch noch Perspektive und möchte das Problem "bearbeiten" möchte ich das aber in einem Beziehungsrahmen tun. Denn wie an einer Beziehung arbeiten, wenn keine da ist?

Wahrscheinlich hast du Recht und er weiß es im Moment selbst nicht. Vielleicht kann ich ihn auf einige hier genannte Aspekte aufmerksam machen.
Also sowas wie
- Zufriedenheit im Bett (ein Punkt, der noch nicht zwischen uns angesprochen wurde. Er meinte nur, er hätte Zweifel bzw. Angst, dass es mir nicht gefallen könnte.)
- Neue Lebenssituation
- Umgang mit Konflikten oder Dingen, die nicht gut laufen
-...
 
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Maite2
Benutzer131072  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #22
So ihr Lieben,
vielen Dank schonmal für eure zahlreichen Beiträge. Einige habe ich gestern im Gespräch auch einfließen lassen.

Er kam nach Hause und umarmte mich von hinten. Blieb minutenlang so stehen und meinte irgendwann, dass er sich so gefreut hätte nach Hause zu kommen und mich zu sehen, dass man manchmal erst weiß was man verloren hat, wenn es weg ist, dass er um die Beziehung kämpfen will. (Ausschlaggebend war wohl auch, dass er wohl mit dem von mir nach der Trennung angezettelten Gespräch plötzlich andere Optionen hatte, als eine Trennung, die er vorher aufgrund mangelnder Erfahrung wohl nicht gesehen hat, wie ihr richtig vermutet habt.)
Sein Verhalten mir gegenüber von "ich will dich eigentlich gar nicht sehen" und lieblos wandelte sich ja schon im Gespräch nach der Trennung in sehr fürsorglich und liebevoll. Gestern den restlichen Tag setzte sich das fort, ohne dass ich irgendwas dazu beigetragen hätte, um sein Verhalten zu fördern. Es kam alles einfach von ihm aus. Der erste Kuss gestern war wie "ein erster Kuss". Es ist mir eiskalt über den Rücken gelaufen. Er wirkte auch extrem gelöst.

Mein Fazit des gestrigen Tages, denn um auf alle Gesprächsinhalte einzugehen würde hier den Rahmen sprengen:
Wahrscheinlich war die wenige Zeit, die wir für uns hatten und die damit verbundene dauerhafte Distanz, gepaart mit den Alltagsgefahren der Grund für alles, was danach kam. Wir sind schließlich beide so, dass wir viel Nähe und "uns" brauchen. Das hatten wir beides nicht. Auch das "fremde Haut"-Ding war kein Thema mehr für ihn (über Sex haben wir auch gesprochen). Dennoch habe ich ihn gebeten, wenn es für ihn eine große Rolle spielen sollte, dass er wirklich immer und offen mit mir darüber reden kann. Das war vor allem auch sein Fazit: Er will mit mir offen reden, wenn irgendwas nicht stimmt, damit das nicht nochmal passiert.

Ich fühle mich immer noch als hätte mich ein Auto überfahren.:grin: Aber ich glaube, dass man so einen Schock auch nicht gleich wegstecken kann. Mich hat es in gewisser Weise auch wachgerüttelt, denn ich habe ja auch meinen Teil dazu beigetragen, dass es überhaupt dazu kommen konnte. Man ist immer zu zweit an einer Beziehung beteiligt. Auf der anderen Seite habe ich den Eindruck, dass es uns als Paar näher zusammengerückt haben könnte, etwas ist, woran wir wachsen können. Ich bin gespannt, was die Zeit jetzt bringt.
 
Maite2
Benutzer131072  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #25
Ich habe ein wenig über die Frage im Threadtitel nachgedacht. Ich konnte aber nur zu dem Schluss kommen, dass der "Wunsch nach fremder Haut" bei derselben Person manchmal sowohl Ursache als auch Symptom sein kann, bei manchen Personen aber vielleicht auch immer nur Symptom oder immer nur Ursache ist. Oder es könnte auch gar nichts miteinander zu tun haben (also ich habe Lust auf andere und die Beziehung läuft gerade zufällig auch nicht so gut).

Darüber habe ich auch nachgedacht, danke für deine Einschätzung. Wichtig war mir am Ende nur das Gefühl, dass er diesbezüglich keinen Redebedarf mehr hat (bzw. wenn er ihn hat, es anspricht. Hat es aber auf mehrmalige Nachfrage verneint).

Ich hab in den letzten zwei Tagen gemerkt, dass irgendwas anders ist als vorher. Wir haben gestern über den Tag verteilt bei WhatsApp geschrieben. Er meinte am Sonntag noch, dass er zuletzt auf einen Austausch oder Schreiben mit mir keine Lust mehr zu gehabt hätte. Mir ist aber auch bewusst geworden, dass ich auch selbst gar nichts mehr geschrieben habe, und wenn nur belangloses. Wir haben uns beide nicht mehr an der Lebens- und Alltagswelt des anderen teilhaben lassen. Gestern habe ich ihn dann in einen Taschenkauf per Massanger involviert und fleißig Fotos geschickt , als er zuhause gelernt hat. Er hat sogar per Sprachnachricht geantwortet und sich rege daran beteiligt, welche Tasche wohl die bessere wäre, was er sonst nie gemacht hat.
Vor dem Essen Abends mit Freundinnen kam eine "Wünsche dir viel Spaß"-Nachricht... Gestern, als ich beim Training war einfach so ein Kuss-Smilie. Auch das gab es vorher lange nicht mehr.
Heute gehen wir zusammen zum Sport.
Er schließt die Toilettentür wieder. Die hat er die letzten zwei Monate immer offen gelassen, obwohl er mal meinte, dass das so eine Sache ist, die er vor seiner Freundin nicht kann. :grin:
Gestern hat er Kuchen mitgebracht und wollte gerne noch Kaffee und Kuchen machen.
Unser Umgang körperlich ist zwar noch etwas verhalten, wir nehmen uns viel in den Arm, und vielleicht ist es noch zu früh ein Resumee zu ziehen:
Aber es fühlt sich so an, als würden wir gerade versuchen uns neu zu finden, ein vorsichtiges Herantasten an etwas Neues.
 
Maite2
Benutzer131072  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #27
Ich konnte aber nur zu dem Schluss kommen, dass der "Wunsch nach fremder Haut" bei derselben Person manchmal sowohl Ursache als auch Symptom sein kann, bei manchen Personen aber vielleicht auch immer nur Symptom oder immer nur Ursache ist.

UPDATE:
Ich denke, dass es das bei ihm gewesen sein wird: Symptom wie auch Ursache. Nach ca 5 Tage fing er an, sich "leicht zurückhaltender" zu verhalten, nachdenklicher, ohne aber etwas an seinem allgemein liebevollen Verhalten zu mr zu ändern. Die Bombe platze abermals,

Er:
Er hat fremdgeknutscht ein paar Tage nachdem die Bombe geplatzt war. Es war auf einer Party, er war betrunken, konnte sich selbst kaum daran erinnern. Wahrscheinlich hat es ihm nochmal vor Augen geführt wie akut sein Problem mit der fremden Haut tatsächlich ist. Er nahm es zum Anlass nach ein paar Tagen Nachdenken (ich habe gemerkt, dass da was nicht stimmt), ein Gespräch mit mir zu suchen. Wir redeten über 2 Stunden. Es stand eine temporäre Trennung genauso im Raum wie eine temporäre Öffnung der Beziehung. Er war verwirrt. Denn eigentlich sehen wir uns beide in einer Monogamen Beziehung. Mein Angebot überforderte ihn, eben weil es ein Tabu bricht.

Ich:
Habe mir schon einige Tage darüber nachgedacht, was wäre, wenn das Problem mit der fremden Haut nicht weg ist. Bevor er zur Party gefahren ist, hatte ich sogar schon ein ahnendes Gefühl. Auch die Tage danach habe ich gemerkt, dass ihn etwas beschäftigt, also habe ich mir auch weiter Gedanken gemacht, sodass ich ihm bei dem Gespräch angeboten habe, es mit einer anderen Frau zu probieren, denn: Küssen allein löste sein Problem leider nicht.
Meine Reaktion auf den Kuss hat mich selbst überrascht: Ich war enttäuscht. Aber nicht wegen dem Kuss. Sondern, weil er im Vorfeld nicht mit mir darüber geredet hat.

Wir haben ein Problem - eine Lösung?
Er sagte mir, dass es da jemanden gäbe, der auf ihn steht. Ein Mädel, dass er mal während der Ausbildungszeit kennengelernt habe. Sie hätten Kontakt per WhatsApp, sie wohnt zuhause bei den Eltern ca 1 Stunde entfernt, ist 11 Jahre jünger als er. Es war das Mädel, bei dem mir ein reger Kontakt schon in den letzten Monaten stark aufgefallen ist. Umso mehr unsere Beziehung den Bach runter gegangen ist, desto mehr habe ich ihn mit ihr schreiben sehen. Sogar zum Lernen haben sie sich ein Mal verabredet. Das war aber auch alles. Er schien in ihr die Lösung des Problems zu sehen und schlug mir in einem weiteren Gespräch folgendes vor:
Am letzten Samstag sollte ich den ganzen Tag ausser Haus sein. Er könne sich mit ihr zum Lernen treffen und schauen, was passieret. "Dann wäre das endlich vom Tisch.", sagte er.
Dieses Gespräch war sehr intensiv. Tatsächlich sind wir alle Eventualtiäten durchgegangen. Was ist, wenn sie miteinander schlafen und sie damit nicht zurecht kommt, wenn sie Stress macht,... Er war zu allen Konsequenzen im Nachhinein bereit. Auch hat er mir die Entscheidung darüber überlassen, ob und was genau läuft. Ich hatte also ein komplettes Veto-Recht. Und es war auch ein Argument, dass sie eben weit weg wohnt und eine ganz andere Lebenswelt hat. Er bestätigte mir, dass sie auch niemals in irgendeiner Weise Konkurrenz für mich sein könnte.

Wir:
Diese Gespräche waren so intensiv wie noch nie. Wir haben so offen geredet wie noch nie. Und ja, wir waren manchmal beide ein wenig überfordert mit dieser ganzen ungewohnten Offenheit und der Option mit gängigen Tabus zu brechen. Einig sind wir uns darüber, dass es uns im Paar extrem zueinandergeführt hat. Wir hatten nach dem letzten Gespräch einen so schönen Abend, waren Essen, haben uns verliebt angeguckt, geschäckert, geknuscht.... und, wir haben seit dem Trennungsgespräch so viel Sex wie noch nie. So viel Sex wie in den letzten 2 Wochen gab es sonst nicht in 3 Monaten. So viele tiefe Gespräche hatten wir sogar noch nie in der Beziehung.

Samstag:
Ich verließ morgens das Haus und rief Mittags noch an. Er erzählte mir, dass er jetzt noch Kondome kaufen fahre (wir benutzen keine; für das Vorhaben aber ein absolutes Muss!). Auf meinen Wunsch kam am späten Nachmittag eine WhatsApp, dass sie geknutscht hätten und gefummelt, sonst aber nichts. Beim anschließenden Telefonat beschrieb er den Nachmittag. Sie sei eigentlich zum Lernen gekommen, aber stattdessen hätten sie dann doch Sushi gegessen und auf dem Sofa gesessen, bis es eben zu was kam. Ihr T-Shirt sei aus gewesen, weiter hätte sie nicht gehen wollen. Es sei ihr wohl zu schnell gegangen. Sie sei auch so sehr schüchtern.
In dem Moment schrillten dann ein wenig meine Alarmglocken. Ich hatte das Gefühl, dass sie es wohl ernster gemeint haben könnte mit ihm, als er mit ihr. Er hatte im Vorfeld die Einschätzung geäußert, dass sie auch eher auf Spaß aus sein könnte. Auch, dass sie es "Schön fand" und gut nach Hause gekommen sei, hatte sie ihm schon mitgeteilt.
Beim Widersehen mit ihm war unser Umgang nach wie vor liebevoll und er sagte mir, dass das jetzt nichts an seinen Gefühlen zu mir geändert hätte.
Ich habe ihm im anschließenden Gespräch aber auch gesagt, dass ich es uncool fänd, wenn sie tatsächlich auf ihn steht und mehr will und er sich jetzt ein Bein ausreißen muss, um sie ins Bettt zu kriegen. Er sieht in einem weiteren Treffen die Chance, dass es nun endlich klappen könnte.

Was nun?
Ich habe vorgeschlagen abzuwarten, wie sie sich jetzt weiter verhält. Er bat mir an, dass er sich nicht weiter mit ihr treffen wird, wenn das zu bränzlig wird oder ich es nicht mehr möchte. Ein weiteres Treffen würde nur unter der Voraussetzung stattfinden, dass im Vorfeld kein Zoobesuch oder Essen oder ähnliches stattfindet, sondern eher sowas in Richtung "DVD-gucken". Was ich dazu sagen muss: Dass er eine Freundin hat, war bei beiden nie Gespräch. Er hat so nicht expliziet erwähnt, aber Fotos bei Facebook, WhatsApp und unsere Wohnung zeigen ihn klar vergeben. Irgendwie geht er noch davon aus, dass sie es immer noch nicht weiß (ich musste lachen :grin:) und so wäre eine dritte Option, dass er ihr konkret und offen schreibt, was Sache ist.
Wir wissen beide nicht, ob das der richtige Weg ist. Aber für mich ist es fast beruhigend, dass mich nur das Gefühl, dass sie zu sehr auf ihn steht, mehr gestört, als dass sie rumgefummelt haben und er sich auch danach noch klar darüber ist, wie wie er zu mir steht.

Ach ja - Warum ausgerechnet sie und kein ONS?
Das habe ich mich auch gefragt. Es könnte aber vielleicht damit zusammenhängen: Ich noch Überlegungen angestellt, warum dieses Bedürfniss für ihn gerade so extrem ist und ich habe dabei noch an ein paar Beiträge von euch hier denken müssen. Ich bin seine erste Frau in jeglicher Hinsicht. Er fängt eine Ausbildung an, bei der alle anderen zwischen 18 und 21 sind, sich austoben, Spaß haben,... Etwas, was er so nie hatte. Und dann ist da eine 18-jährige die für ihn schwärmt, ihn vielleicht auch anziehend findet und ihm das vielleicht aus singalisiert. Vielleicht will er das auch einfach so erleben, etwas nachholen. Und dann würde sie sich eben auch anbieten und die schnellste Lösung sein. Er sagt übrigens auch, dass er glaubt, dass das Bedürfnis weg ist, wenn er es endlich getan hat. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er es auch mehr als Last empfindet.

So ist der jetzige Stand heute. Keine Ahnung wie es weitergeht. Ich würde sagen, dass wir immer noch in einer Neufindungsphase sind. Schon allein dadurch, dass wir uns zusammen für Dinge entscheiden, die wir vorher als unmöglich gesehen haben.
Falls ihr Tipps habt zu solchen Situationen, gerne raus damit. :smile:
 
Maite2
Benutzer131072  (35) Verbringt hier viel Zeit
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  • #29
Irgendwie hab ich den Eindruck, dass ihr euer Thema zu sehr objektivierter, abstrahiert. Da in der Art „er vögelt mal ne andere“ und dann ist das „erledigt“. Das finde ich wenigstens irritierend, ein gutes Gefühl hab ich da nicht. Gibt mir den Eindruck, als wolltet ihr eine Kurzzeitoffenebeziehung versuchen. Aber offene Beziehungen lösen keine „Probleme“, insgesamt wird dabei zu häufig von Problem besprochen.

Was ist denn genau das Problem? Was ist denn die Motivation zu fremder Haut, welche Intension wird denn verfolgt? Es geht mir im Schwepunkt zu sehr ums Tun. Was geht in euch vor, was erwartet ihr danach, wie sieht die Beziehung hinterher aus, ist danach davor, ...?

Man könnte es als Kurzzeitoffenebeziehung oder eben als eine Art "Freischein" für diese Erfahrung sehen, ja. Er sagt, er hat das Bedürfnis, weil er neugierig ist nach fremder Haut, da er nur meine kennt und einfach wissen will, wie sich eine andere Frau anfühlt. Ich bin schon froh, dass er das so kommunizieren kann, denn sonst ist er eher der Typ Mann, der gar nicht redet und alles alleine ausmacht. Intention ist also: Er soll die Erfahrung machen dürfen. Und ich habe übrigens nicht den Eindruck, dass er es im Moment als einen Segen empfindet eine andere Frau fühlen zu wollen. Deshalb finde ich den Begriff "Problem" da ganz zutreffend.

Was er danach erwartet:
Er erwartet nach dem einen Mal, dass dieses Gefühl, was er jetzt hat, dieses Verlangen, vorbei ist. Natürlich muss es das nicht sein, aber darüber kann man dann reden wenn es soweit ist, finde ich.

Was ich danach erwarte:
Ich erwarte, dass er offen mit mir darüber spricht, wie er sich fühlt und es ihm geht. Ich erhoffe mir, dass sein Verlangen weg ist und er zur Ruhe kommen kann. Wenn nicht schauen wir weiter.

Was in uns vorgeht:
Wir fühlen uns mehr verbunden als zuvor. Wir sind verwirrt über den unkonventionellen Weg, den wir gerade gehen.

Wie die Beziehung hinterher aussieht?
Keine Ahnung. Im Moment ist der Weg das Ziel. Wir merken, dass es uns als Paar gut tut, wie wir diesen Weg beschreiten. Ob es am Ende tatsächlich der richtige ist, müssen wir noch herausfinden.

Ist danach davor?
Vielleicht? Ich weiß es nicht. Vielleicht habe ich ja auch mal irgendwann das Bedürfnis. Vielleicht legt sich seins, vielleicht wird es verstärkt. Es kann alles sein. Aber wenn wir feststellen, dass dieser Weg für uns funktioniert, dann kann man auch dann darüber reden. Denn wenn wir schon eines festgestellt haben ist es, dass es uns nicht mehr peinlich ist, solche schwierigen Themen anzusprechen.
 
Maite2
Benutzer131072  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #33
Auch wenn es nicht mal so die großen Gefühle sind, sie sind mit dem Wunsch genau mit dieser Person Sex haben zu wollen verbunden.:zwinker:

Ich habe ihn auch damit konfrontiert, weil ich auch das Gefühl hatte, es muss speziell diese Person sein und dass da mehr hinter stecken könnte. Das hat er allerdings verneint. Es könnte also theoretisch auch jemand anderes sein. Allerdings bietet sie sich jetzt gerade theoretisch an.

Selbst wenn er damit umgehen könnte, sie versteht das Vielleicht nicht das das nur ein Ausflug aus seiner Beziehung ist, sie wird sich eventuell mehr erhoffen und mehr erarbeiten, mit Eifersucht reagieren und die Beziehung torpedieren.
Kann er damit umgehen?
Kannst du damit umgehen?

Darüber haben wir im Vorfeld gesprochen und er würde den Kontakt abbrechen. Ein Mal auf der Ignore-Liste bei WhatsApp/facebook hätte sie keinerlei Möglichkeiten mehr ihn zu kontaktieren. Sie sehen sich auch nicht im Alltag oder in der Ausbildung. Es gibt über WhatsApp/facebook hinaus keine Berührungspunkte.

Das ist als würde man einen Anfänger-Tanzkurs auf einem Minenfeld machen.:zwinker:

Naja, ich stelle mir das im Moment gerade eher so vor, dass wir uns das Tanzen selber beibringen. Überall liest man, man soll ehrlich und offen miteinander sprechen. Das haben wir. Ich hätte mir auch eine Anleitung gewünscht, in welcher Reihnenfolge und welcher Intensität wir nun was zu tun und zu entscheiden haben, aber die gab es nicht. Also versuchen wir es selbst, wie ein Kind das Laufen lernt.
Im Moment gehe ich davon aus, dass wir auch nochmal über das letzte Wochenende reden und resümieren werden. Überlegen werden, was hätten anders machen können/sollen. Wie fühlt er sich nach ein paar Tagen, wie fühle ich mich.

Maite2 Maite2 : Wie geht es denn Dir damit? Abgesehen davon, dass Du mehr Zuwendung von Deinem Freund erfährst? Wärest Du auch in der Lage, ohne die doch recht engmaschige Berichterstattung Deines Freundes mit einer echten Öffnung klarzukommen? Bist Du nicht schon viel zu sehr im Detailwissen drin?

Was ist direkt schlimm am Detailwissen? Ich will am Ende nicht wissen, in welcher Stellung sie was hatten oder ob sie mit Zunge geknutscht haben oder ohne. Mir war nur wichtig überhaupt zu wissen, was ungefähr passiert ist. Und damit fühle ich mich nicht schlecht. Ich hätte mir sogar eher gewünscht, dass sie wirklich Sex haben, auch wenn mich das selber überrascht. An sich geht es mir also gut. Aber wahrscheinlich muss man das auch nochmal alles mit einer gewissen Distanz reflektieren.

Auch Euer jetziges Verhalten untereinander mutet er wie ein verzweifeltes An-sich-Klammern.

Das empfinde ich tatsächlich nicht so. Wir würden beide kein totes Pferd reiten wollen, da sind wir uns einig und das wurde auch in den Gesprächen thematisiert.

Ihr habt eine Etappe übersprungen, das denke ich auch. Auf der anderen Seite lässt er selbst Euch keine Zeit; er hat ja schon seine "Abenteuer".

Wie meinst du das genau? Und welche Etappe fehlt denn deiner Meinung nach?
 
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #34
Was ist direkt schlimm am Detailwissen? Ich will am Ende nicht wissen, in welcher Stellung sie was hatten oder ob sie mit Zunge geknutscht haben oder ohne. Mir war nur wichtig überhaupt zu wissen, was ungefähr passiert ist.
Für mich stehen diese Sätze im Widerspruch. Was ist denn "ungefähr"?
Hatten sie Sex? Wann beginnt denn Sex? Da muss man dann ja schon nachfragen, oder nicht? Vielleicht, es findet ja (wie ich finde: sehr unglücklich) in Eurer Wohnung statt. Könntest Du damit leben, nicht zu wissen, wo? Und dann? Findest Du ein fremdes Haar. Dann weißt Du plötzlich doch genau, wo. Das würde nichts mit Dir machen? Keine weiteren Fragen auslösen, keine Eifersucht? Für mich selbst kaum vorstellbar - aber natürlich ist jeder Mensch anders.

Und: Warum willst Du das denn überhaupt "ungefähr" wissen? Die Randdaten, z.B. Verhütung, sind doch besprochen?

Wie meinst du das genau? Und welche Etappe fehlt denn deiner Meinung nach?
Nun, er hat sich erst getrennt. DANN habt Ihr geredet. Und nun hat er schon auf einer Party fremdgeknutscht. Es vermischt sich schon so einiges, die guten Gespräche, die erst jetzt auftauchen, und schon gleich knutschendes Ausbüxen seinerseits auf einer Party.

Ich muss sagen: WENN mein Mann und ich eine offene Beziehung hätten, dann könnte ich mir nicht vorstellen, mit ihm gemeinsam das Treffen mit derjenigen, welche, minutiös zu organisieren. Er müsste selbst zusehen, ein Hotelzimmer bezahlen oder wie auch immer; aber die fremde Haut ins eigene Nest zu holen - und das mir - der laufend bildhaft-Denkenden - undenkbar. Die schmeißt mich noch aus meinem eigenen Nest, wie der Kuckuck. Da gehen die Bilder schon los :dizzy:.
 
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Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #35
Samstag:
Ich verließ morgens das Haus und rief Mittags noch an. Er erzählte mir, dass er jetzt noch Kondome kaufen fahre (wir benutzen keine; für das Vorhaben aber ein absolutes Muss!). Auf meinen Wunsch kam am späten Nachmittag eine WhatsApp, dass sie geknutscht hätten und gefummelt, sonst aber nichts. Beim anschließenden Telefonat beschrieb er den Nachmittag. Sie sei eigentlich zum Lernen gekommen, aber stattdessen hätten sie dann doch Sushi gegessen und auf dem Sofa gesessen, bis es eben zu was kam. Ihr T-Shirt sei aus gewesen, weiter hätte sie nicht gehen wollen. Es sei ihr wohl zu schnell gegangen. Sie sei auch so sehr schüchtern.
In dem Moment schrillten dann ein wenig meine Alarmglocken. Ich hatte das Gefühl, dass sie es wohl ernster gemeint haben könnte mit ihm, als er mit ihr. Er hatte im Vorfeld die Einschätzung geäußert, dass sie auch eher auf Spaß aus sein könnte. Auch, dass sie es "Schön fand" und gut nach Hause gekommen sei, hatte sie ihm schon mitgeteilt.
Beim Widersehen mit ihm war unser Umgang nach wie vor liebevoll und er sagte mir, dass das jetzt nichts an seinen Gefühlen zu mir geändert hätte.
Ich habe ihm im anschließenden Gespräch aber auch gesagt, dass ich es uncool fänd, wenn sie tatsächlich auf ihn steht und mehr will und er sich jetzt ein Bein ausreißen muss, um sie ins Bettt zu kriegen. Er sieht in einem weiteren Treffen die Chance, dass es nun endlich klappen könnte.

Was nun?
Ich habe vorgeschlagen abzuwarten, wie sie sich jetzt weiter verhält. Er bat mir an, dass er sich nicht weiter mit ihr treffen wird, wenn das zu bränzlig wird oder ich es nicht mehr möchte. Ein weiteres Treffen würde nur unter der Voraussetzung stattfinden, dass im Vorfeld kein Zoobesuch oder Essen oder ähnliches stattfindet, sondern eher sowas in Richtung "DVD-gucken". Was ich dazu sagen muss: Dass er eine Freundin hat, war bei beiden nie Gespräch. Er hat so nicht expliziet erwähnt, aber Fotos bei Facebook, WhatsApp und unsere Wohnung zeigen ihn klar vergeben. Irgendwie geht er noch davon aus, dass sie es immer noch nicht weiß (ich musste lachen :grin:) und so wäre eine dritte Option, dass er ihr konkret und offen schreibt, was Sache ist.
Wir wissen beide nicht, ob das der richtige Weg ist. Aber für mich ist es fast beruhigend, dass mich nur das Gefühl, dass sie zu sehr auf ihn steht, mehr gestört, als dass sie rumgefummelt haben und er sich auch danach noch klar darüber ist, wie wie er zu mir steht.

Wenn ich das lese, dann kann ich eigentlich nur den Kopf schütteln. Warum macht ihr/er sowas? Da ist ein anderer Mensch involviert, der noch jung und schüchtern ist und nicht mal weiß, dass er vergeben ist, aber wo er schon seit MONATEN mehr Kontakt mit ihr aufbaut, flirtet, rumknutscht. Und jetzt ist der Trieb so stark, dass es bitte spätestens beim nächsten Treffen dann klappen soll, dass er sie endlich ins Bett kriegt und das Thema hoffentlich abgehakt ist? Nee, also Leute, denkt mal bitte auch ein bisschen über andere Dinge als seinen (Jagd-)Trieb nach, der so dringend befriedigt werden muss. Sorry, wenn das jetzt böse klingt, aber ich kann über diese Verbissenheit, dass das jetzt mit der am besten unbedingt klappen muss, wirklich nur den Kopf schütteln.

Wenn ihr eure Beziehung öffnet, solltet ihr euch IMMER dessen bewusst sein, dass ihr andere Menschen involviert, und dass das potenzielle Stress-/Störfaktoren sind, weil ihr diese Menschen nicht unter Kontrolle habt. Ihr scheint beide mit der Situation sehr überfordert zu sein. Deswegen frage ich mich, warum jetzt alles so überstürzt? Wenn du prinzipiell offen für einen Freifahrtschein oder eine offene Beziehung bist, dann gibt es doch da keinen Stress mehr. Leg ein Veto bei der Dame ein. Lest euch in die Thematik ein, denkt drüber nach, was für euch funktionieren könnte, und vor allem: Versteift euch NIEMALS auf irgendeine spezifische Person, mit der es jetzt unbedingt noch klappen muss (am besten noch mit diesem Zusatz "spätestens nach 2 Treffen muss die Dame geknackt sein. Danach blockier ich sie auf allen SocialMedias." Was soll das bitte? Arschlochverhalten par excellence. Das arme Mädel!). Das tut eurer Beziehung nicht gut und das ist gegenüber den anderen Leuten auch unfair, wenn sie nicht Bescheid wissen, worum es geht.

Deswegen: Entweder ein ONS oder sucht gezielt und mit absoluter Transparenz nach jemandem, der bereit für dieses Abenteuer ist. Überlegt euch, ob du involviert sein möchtest oder lieber nicht (ich frage mich, wozu? Klingt masochistisch). Und macht es doch nicht bei euch daheim, wenn du damit eh schon schwer klar kommst. Wenn er einfach nur fremde Haut will, sucht euch doch ein anderes Pärchen, das auch eine offene Beziehung hat. Dann reduziert sich die Gefahr des Fremdverliebens oder der Verführung, die über das sexuelle hinausgeht. Und der Sex ist vermutlich dann auch besser als mit einem jungen, schüchternen Ding, das vllt sogar noch nie Sex hatte.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #36
Dass die Auserwählte so jung und unerfahren ist, vermutlich sogar in ihn verknallt, ist echt in vielen Hinsichten blöd. Einerseits spielt ihr mit den Gefühlen eines anderen und andererseits holt ihr euch unnötiges Drama in die Beziehung.

Ich würde ihr gegenüber jetzt mindestens mal mit offenen Karten spielen und von der Beziehung erzählen.

Ansonsten klingt das meiner Meinung nach alles nicht so schlecht. Auch finde ich es nicht grundsätzlich schlimm, dass es ihm um bestimme Personen geht und und nicht um "irgendwelche fremde Haut". Die Grenze zum Verknallen und Verlieben liegt da natürlich näher, aber die Faszination für jemand anderen kann auch schnell verschwinden, wenn man aktiv werden darf.

Dass am Anfang einer offenen Beziehung einiges ausgetestet werden muss und man auch mal etwas falsch macht, finde ich auch nicht ungewöhnlich.

Ich wünsche mir für dich nur, dass er das nicht als soften Ausstieg aus der Beziehung nutzt.
[doublepost=1521469445,1521468549][/doublepost]
Und: Warum willst Du das denn überhaupt "ungefähr" wissen? Die Randdaten, z.B. Verhütung, sind doch besprochen?
Das Bedürfnis nach "ungefährem Detailwissen" kann ich wiederum ziemlich gut verstehen.
Es gibt Menschen, die möchten das eher nach dem Motto "was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß" ausleben – also das Hotelzimmer irgendwo und man weiß nicht so genau.
Mir geht es da eher wie die TE: Ich möchte das (bis zu einem gewissen Grad) gemeinsam erleben, nicht außerhalb der Beziehung, sondern innerhalb dieser. Ich bin neugierig, möchte wissen wie er etwas fand, möchte an seiner Gedanken- und Gefühlswelt dazu teilhaben. Für mich wäre erstere Variante eher etwas, was Distanz schafft, weil er Dinge erlebt, die er mit mir nicht teilt.
 
G
Benutzer Gast
  • #37
Nun, er hat sich erst getrennt. DANN habt Ihr geredet. Und nun hat er schon auf einer Party fremdgeknutscht. Es vermischt sich schon so einiges, die guten Gespräche, die erst jetzt auftauchen, und schon gleich knutschendes Ausbüxen seinerseits auf einer Party.
Das ist genau das was ich auch bedenklich finde. Es werden da zwei Perspektiven abgebildet Ene nach innen, in euch, in eure Beziehung, da stürmt es derzeit ordentlich, war von wenig Transparenz geprägt bis jetzt, das ändert sich gerade. Und eine nach außen gerichtete Perspektive, die aber viel mit der inneren zutun hat.

Ich bin bestimmt nicht aufgrund eigener Erfahrung berufen, aber was ich bisher hier gelesen hab, das lässt sich für mich so zusammenfassen, erst muss die Innenperspektive stimmig, belastbar, stabil und vereinbart sein, das kann dann die Basis für eine ggf nichtmonogame Aussenperspektive sein. Alles andere Schein ein deutliches Risiko zu bergen.
 
Maite2
Benutzer131072  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #38
Dass die Auserwählte so jung und unerfahren ist, vermutlich sogar in ihn verknallt, ist echt in vielen Hinsichten blöd. Einerseits spielt ihr mit den Gefühlen eines anderen und andererseits holt ihr euch unnötiges Drama in die Beziehung.
Ich würde ihr gegenüber jetzt mindestens mal mit offenen Karten spielen und von der Beziehung erzählen.

Von den drei Optionen, die wir uns überlegt haben, ist ja noch keine fest. Und eigentlich wäre ich auch eher für die Optionen des "ganz sein lassens" und andere Möglichkeiten finden oder die mit offenen Karten zu spielen. Aber darüber reden wir sicherlich nochmal zu gegebenem Zeitpunkt.

Und macht es doch nicht bei euch daheim, wenn du damit eh schon schwer klar kommst.
Hatten sie Sex? Wann beginnt denn Sex? Da muss man dann ja schon nachfragen, oder nicht? Vielleicht, es findet ja (wie ich finde: sehr unglücklich) in Eurer Wohnung statt. Könntest Du damit leben, nicht zu wissen, wo? Und dann? Findest Du ein fremdes Haar. Dann weißt Du plötzlich doch genau, wo. Das würde nichts mit Dir machen? Keine weiteren Fragen auslösen, keine Eifersucht? Für mich selbst kaum vorstellbar - aber natürlich ist jeder Mensch anders.

Sex ist für mich, wenn der Penis drin ist. Alles davor fällt für mich unter Knutschen und Fummeln.
Ob das mit der eigenen Wohnung später auch noch eine gute Idee ist sei mal dahingestellt. Aber ich habe ihn ehrlich gesagt lieber mit einer Bekannten bei uns auf dem Sofa, als über Nacht bei einer Fremden. Da wären meine Sorgen größer.
Klar war es im ersten Moment komisch, dass er alles für eine andere hergerichtet hat (geputzt, Süßigkeiten und Getränke bereitgestellt). Im zweiten Moment war mir aber klar, dass er das so für jeden anderen Besuch auch macht. Von schwer klarkommen kann im Moment keine Rede sein.

Alles andere Schein ein deutliches Risiko zu bergen.
Ich kann deine Bedenken gut verstehen. Und ein Risiko fahren wir definitiv, weil keiner weiß, was da kommt. Aber wir wollen beide an der Beziehung festhalten und zusammen eine Lösung finden. Und deswegen gehen wir diesen Weg gerade, obwohl er bisher schon holprig verlaufen ist. Ich kenne auch viele Paare, die trotzdem heute glücklich und zufrieden zusammen sind, obwohl die ähnliche "Probleme" oder noch schwerwiegendere hatten.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #39
Das ist genau das was ich auch bedenklich finde. Es werden da zwei Perspektiven abgebildet Ene nach innen, in euch, in eure Beziehung, da stürmt es derzeit ordentlich, war von wenig Transparenz geprägt bis jetzt, das ändert sich gerade. Und eine nach außen gerichtete Perspektive, die aber viel mit der inneren zutun hat.

Ich bin bestimmt nicht aufgrund eigener Erfahrung berufen, aber was ich bisher hier gelesen hab, das lässt sich für mich so zusammenfassen, erst muss die Innenperspektive stimmig, belastbar, stabil und vereinbart sein, das kann dann die Basis für eine ggf nichtmonogame Aussenperspektive sein. Alles andere Schein ein deutliches Risiko zu bergen.
Das mag stimmen, aber was ist da dein konkreter Rat?

Das Bedürfnis belastet nunmal ihn und damit die Beziehung. Da sagt es sich so einfach, dass zuerst die Beziehung belastbar und stabil sein muss. War sie ja auch die letzten 3 Jahren. Aber wie willst du das unabhängig von seinem aktuellen Bedürfnis sicherstellen?

Beziehungen bergen nunmal das Risiko, dass man sich trennt. Ist es jetzt wirklich weniger risikoreich, sein Bedürfnis erstmal nach hinten anzustellen?

Ich finde, die beiden gehen das unter den gegebenen Umständen schon ganz gut an. Was ich kritisch sehe, ist die involvierte 18jährige. Das würde ich auch durchaus zeitnah nochmal ansprechen. Ansonsten ist es natürlich gut, deine Gefühle zu hinterfragen Maite2 Maite2 , aber wenn du gut damit zurechtkommst Details zu erfahren und das bei euch Zuhause stattfinden zu lassen, dann ist das auch völlig okay und keinesfalls so ungewöhnlich. :smile:
 
G
Benutzer Gast
  • #40
War sie ja auch die letzten 3 Jahren. Aber wie willst du das unabhängig von seinem aktuellen Bedürfnis sicherstellen?

Ich würde damit anfangen, das nicht gestern Trennung und heute alles vergessen ist. Ob das also stabil war, was 3 Jahre bestand? Ohne Reden, ohne Kommunikation die Trennung herbei führen und dann doch den Schwanz einziehen und zurück rudern? Mag ja sein das man mal Fehler macht, aber ich prüfe mich doch eingehend bevor ich mich trenne und formuliere das nicht "salopp".

An der Stelle der TS würde mir nicht mehr aus den Kopf gehen, ob da überhaupt Vertrauen sein kann. Ich hab so ein wenig das Gefühl die lassen sich gerade emotional überwältigen, als wirklich zu prüfen was jeder wirklich will.
 
G
Benutzer Gast
  • #41
Ich würde damit anfangen, das nicht gestern Trennung und heute alles vergessen ist. Ob das also stabil war, was 3 Jahre bestand? Ohne Reden, ohne Kommunikation die Trennung herbei führen und dann doch den Schwanz einziehen und zurück rudern? Mag ja sein das man mal Fehler macht, aber ich prüfe mich doch eingehend bevor ich mich trenne und formuliere das nicht "salopp".

An der Stelle der TS würde mir nicht mehr aus den Kopf gehen, ob da überhaupt Vertrauen sein kann. Ich hab so ein wenig das Gefühl die lassen sich gerade emotional überwältigen, als wirklich zu prüfen was jeder wirklich will.
Im Kern trifft das auch meine Bedenken/Gedanken. Und das wäre eben auch mein Rat, nämlich erst mal das Innenverhältnus auf stabile Füsse stellen.
Im Grunde kam es, wenigstens soweit ich das bisher verstanden hab, zur Eskalation bis einschließlich Trennung, auf Grund mangelnder Transparenz was die Bedürfnisse und die Toleranzgrenzen betrifft. Er hat nicht über sein Bedürfnis nach fremder Haut geredet, sie hat (mangels Anlass) über ihre Breitschaft ihm das zu gönnen geredet. Das hat dann zur Trennung geführt, es hat gekracht, sie haben wohl zum ersten Msl geredet, wesentlich geredet, die geöffnet und sichtbar gemacht, was bisher verborgen war.
Und genau diesen Prozess würde ich jetzt vorantreiben, kommunizieren lernen, sich öffnen lernen, sich besser kennenlernen, den Ungang mit prekären Themen lernen, als Paar, und nur als Paar. Das schafft dann das Vertrauen für mehr. Ich sehe es als wenigstens hinderlich an, wenn man dann genau in dieser noch sehr neuen und frischen Situation ein weitere Person aufs Spielfeld holt. An seiner Stelle hätte ich gerade mit meiner „neuen“ Partnerin genug zu tun.
Das ginge mir alles zu schnell, fremde Haut wollen , nicht reden, trennen, doch reden, neue Spielregeln, nach außen orientieren. Wenn ich jetzt noch die unbedarfte 18jährige dazu nehme, die sein „Problem“ helfen lösen soll, hab ich halt kein gutes Gefühl für das Gesamtkonstrukt, zu viele halbfertige Baustellen.
Aber das sind nur meine 5 ct.
 
Ali Mente
Benutzer115625  Beiträge füllen Bücher
  • #42
Für mich lesen sich die Beiträge der TE hier SEHR reflektiert und ich traue ihr absolut zu, dass sie ihre eigenen Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse und Vorstellungen erkennen kann. Insofern ist ihr denke ich wenig geholfen mit Spekulationen, in denen jeder seine eigenen Ängste oder Beziehungssituation in ihre Situation hineininterpretiert.

Dies hier ist in meinen Augen kein Standardproblem, wo man mit den gängigen Phrasen weit kommt.

Insgesamt finde ich die Situation schwierig einzuschätzen, eine Lösung, die klar auf der Hand liegt, sehe ich ausnahmsweise mal nicht.


Was ist direkt schlimm am Detailwissen? Ich will am Ende nicht wissen, in welcher Stellung sie was hatten oder ob sie mit Zunge geknutscht haben oder ohne. Mir war nur wichtig überhaupt zu wissen, was ungefähr passiert ist. Und damit fühle ich mich nicht schlecht. Ich hätte mir sogar eher gewünscht, dass sie wirklich Sex haben, auch wenn mich das selber überrascht. An sich geht es mir also gut. Aber wahrscheinlich muss man das auch nochmal alles mit einer gewissen Distanz reflektieren.
Zuersteinmal solltest du dir klar machen, dass es hier kein Richtig und Falsch gibt. Nichts ist schlimm an Detailwissen. In meiner Beziehung reden wir auch sehr ausführlich darüber, weil es sich für meine Freundin und mich richtig anfühlt und wir möchten, dass Erlebnisse ggf. zwar mit anderen, aber trotzdem irgendwie "innerhalb" der Beziehung stattfinden. Dieses Gefühl geben wir uns, indem wir das miteinander teilen.

Nun ist es so, dass wenn du eine offene Beziehung führen willst oder, was es im Moment ja erstmal ist, du ungewöhnliche Wege beschreiten willst, du von allen Seiten gut gemeinte Ratschläge und Unverständnis hören wirst, und man wird dir erklären wollen, dass man Dinge anders oder gar nicht macht. Gerne auch von Leuten die genau 0 Verständnis haben, um was es geht. Das ist aber alles egal. Zählen tut nur, womit du bzw. ihr euch wohl fühlt; womit ihr euch wohlfühlt, was umsetzbar ist und was nicht, das kannst im ersten Schritt nur du für dich und dann ihr für euch herausfinden. Natürlich kann ich mir anhören, was andere Leute zu sagen haben, aber die letzte Entscheidungsinstanz bin immer ich selbst, und dann ich selbst mit meinem Partner. Du hast hier finde ich viel Gegenwind bekommen, der in meinen Augen nicht an allen Stellen gerechtfertigt ist.

Deine Texte lesen sich für mich erstaunlich "angstfrei" bzw. erfüllt von positiver Grundeinstellung. Das solltest du dir auf jeden Fall nicht zerreden lassen, denn diese Einstellung ist Grundvoraussetzung dafür, dass eine offene Beziehung gelingen kann.


Er:
Er hat fremdgeknutscht ein paar Tage nachdem die Bombe geplatzt war. Es war auf einer Party, er war betrunken, konnte sich selbst kaum daran erinnern. Wahrscheinlich hat es ihm nochmal vor Augen geführt wie akut sein Problem mit der fremden Haut tatsächlich ist. Er nahm es zum Anlass nach ein paar Tagen Nachdenken (ich habe gemerkt, dass da was nicht stimmt), ein Gespräch mit mir zu suchen. Wir redeten über 2 Stunden. Es stand eine temporäre Trennung genauso im Raum wie eine temporäre Öffnung der Beziehung. Er war verwirrt. Denn eigentlich sehen wir uns beide in einer Monogamen Beziehung. Mein Angebot überforderte ihn, eben weil es ein Tabu bricht.
Ich möchte das nicht Gutheißen und finde es an sich ein starkes Stück von ihm mit der Vorgeschichte. Da du nicht weiter darauf eingehst und ihr darüber anscheinend ausführlich gesprochen habt, betrachte ich es für den Moment als abgehakt.

Meine Reaktion auf den Kuss hat mich selbst überrascht: Ich war enttäuscht. Aber nicht wegen dem Kuss. Sondern, weil er im Vorfeld nicht mit mir darüber geredet hat.
Das ist interessant und für mich ein Zeichen, dass die Voraussetzungen für eine offene Beziehung bei dir grundsätzlich gegeben wären. Dennoch würde ich anmerken, dass Gefühle in so einer chaotischen Situation, wie du sie gerade durchlebst, auch oft verschwommen sind. Ich halte es für gut möglich, dass dich das AUCH stört, die Tatsache, dass er nicht mit dir darüber gesprochen hat, dieses Gefühl im Moment jedoch überlagert und zu einem einzigen verschwimmt. Eine "Trennschärfe" bildet sich da meiner Erfahrung nach erst später heraus.
Wir:
Diese Gespräche waren so intensiv wie noch nie. Wir haben so offen geredet wie noch nie. Und ja, wir waren manchmal beide ein wenig überfordert mit dieser ganzen ungewohnten Offenheit und der Option mit gängigen Tabus zu brechen. Einig sind wir uns darüber, dass es uns im Paar extrem zueinandergeführt hat.
Ich kann das nachvollziehen. :smile:

So ist der jetzige Stand heute. Keine Ahnung wie es weitergeht. Ich würde sagen, dass wir immer noch in einer Neufindungsphase sind. Schon allein dadurch, dass wir uns zusammen für Dinge entscheiden, die wir vorher als unmöglich gesehen haben.
Falls ihr Tipps habt zu solchen Situationen, gerne raus damit. :smile:
Also ich bin was die junge Dame angeht etwas zwiegespalten. Nicht wegen ihr, das lasse ich jetzt eher mal außer acht, wäre mir auch nicht so wichtig.
Ich finde, es wirkt schon so, als ginge es sehr wohl um sie und dass er da emotional involviert ist.

Andererseits ist die Chance halt da, es geht ersteinmal nur um eine einmalige Erfahrung und es liegt ohnehin noch vieles auf dem Tisch, das ihr dann gleich in einem Rutsch aufarbeiten könnt. Eigentlich bin ich mir recht sicher, dass du weißt worauf du dich einlässt und deine Entscheidungen bisher bewusst getroffen hast und auch gut damit umgehen können wirst. Bei ihm bezweifle ich das hingegen irgendwie: Ich würde vermuten er ist dafür gerade zu geflasht und überblickt sein Handeln und die Implikationen nicht. Verständlich - aber einer langfristigen Lösung evtl. abträglich.
Dazu will ich aber anmerken: Wenn ich suche, finde ich natürlich IMMER Gründe die dagegen sprechen, einen Schritt jetzt zu gehen. Es gibt halt valide und weniger valide Gründe (die letztlich in Ängsten begründet sind).

Eins noch: Hier wurde oft von notwendiger Stabilität gesprochen. Stabilität in einer Beziehung ist am Ende des Tages immer "nur" ein Gefühl, für das es keine objektiven Kriterien braucht. Deshalb ist es egal, ob das für Außenstehende nun gerechtfertigt ist oder nicht, dass du diese Stabilität trotz "Neufindungsphase" gerade verspürst.
Aber: Natürlich solltet ihr euch auch ZUSAMMEN damit beschäftigen, was passiert, wenn euer Experiment schiefgeht. Habt ihr das schon getan?
[doublepost=1521483655,1521483010][/doublepost]Was ich mir außerdem gedacht habe beim Lesen des Threads war, ob es für euch nicht hilfreich wäre, tatsächlich einen "Neuanfang" zu definieren, und einmal alles auf den Prüfstand zu stellen, über das ihr euch bisher definiert habt. Was euch im Moment verbindet ist ja, so scheint mir zumindst, ohnehin weniger eure Vergangenheit, sondern die in den letzten Tagen neuentdeckte Nähe und Intensität.

Vielleicht ist es also garnicht so klug, das was gerade passiert als "Wandel" von etwas Bestehendem zu betrachten, sondern ihr solltet es vielleicht stattdessen als Beginn von etwas Neuem, das sich nicht in alten Grenzen und Gewohnheiten bewegt, sehen.
 
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cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #43
Insofern ist ihr denke ich wenig geholfen mit Spekulationen, in denen jeder seine eigenen Ängste oder Beziehungssituation in ihre Situation hineininterpretiert.

Aha.

Off-Topic:
In meiner Beziehung reden wir auch sehr ausführlich darüber, weil es sich für meine Freundin und mich richtig anfühlt und wir möchten, dass Erlebnisse ggf. zwar mit anderen, aber trotzdem irgendwie "innerhalb" der Beziehung stattfinden. Dieses Gefühl geben wir uns, indem wir das miteinander teilen.

Ich möchte das nicht Gutheißen und finde es an sich ein starkes Stück von ihm mit der Vorgeschichte. Da du nicht weiter darauf eingehst und ihr darüber anscheinend ausführlich gesprochen habt, betrachte ich es für den Moment als abgehakt.

Das ist interessant und für mich ein Zeichen, dass die Voraussetzungen für eine offene Beziehung gegeben sind. Dennoch würde ich anmerken, dass Gefühle in so einer chaotischen Situation, wie du sie gerade durchlebst, auch oft verschwommen sind. Ich halte es für gut möglich

meiner Erfahrung nach

das lasse ich jetzt eher mal außer acht, wäre mir auch nicht so wichtig.
Ich finde, es wirkt schon so

Eigentlich bin ich mir recht sicher

Bei ihm bezweifle ich das hingegen irgendwie: Ich würde vermuten


Also sorry; was als Deine eigenen Erfahrungen bringst Du hier ein? Und worauf beruhen Deine Mutmaßungen denn im Gegensatz zu denen der anderen Threadteilnehmer hier?
Der Unterschied von Deinem zu ein paar anderen Beiträgen ist, dass Du sie in ihrem Handeln bestärkst. Das ist m.E. auch vollkommen ok. Sinn eines Threads hier kann doch nur sein, Feedback einzufordern. Was man daraus für sich annimmt, worüber man nachdenken möchte oder auch nicht, ist doch Sache der TE. Ob sie sich nun überstülpt, was hier für Bedenken oder Erfahrungen angebracht werden, ist doch ihre Entscheidung. Und manchmal hilft vielleicht ein krasses Gegenbeispiel usw. um sich seiner eigenen Handlungsweise umso sicherer zu sein.
 
Ali Mente
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  • #44
N
Benutzer129692  Beiträge füllen Bücher
  • #46
Er hat fremdgeknutscht ein paar Tage nachdem die Bombe geplatzt war.
Ich finde, Du machst es Deinem Freund sehr leicht. Er hat Dich betrogen, obwohl er wusste, dass Du prinzipiell bereit wärst, über eine offene Beziehung nachzudenken. Kannst Du ihm nach all dem eigentlich noch vertrauen, dass er die Regeln einhält, die ihr gemeinsam festlegt?


Sie hätten Kontakt per WhatsApp, sie wohnt zuhause bei den Eltern ca 1 Stunde entfernt, ist 11 Jahre jünger als er. Es war das Mädel, bei dem mir ein reger Kontakt schon in den letzten Monaten stark aufgefallen ist. Umso mehr unsere Beziehung den Bach runter gegangen ist, desto mehr habe ich ihn mit ihr schreiben sehen.
Dass er eine Freundin hat, war bei beiden nie Gespräch
Er bestätigte mir, dass sie auch niemals in irgendeiner Weise Konkurrenz für mich sein könnte.
Was soll er Dir sonst auch erzählen? Für mich wirkt es leider so, als ginge es ihm nicht nur darum mit einer anderen Frau sexuelle Erfahrungen zu sammeln, sondern als wäre er in sie verliebt und möchte nun in einem erlaubten Rahmen ausloten, ob er lieber mit ihr oder Dir zusammen sein möchte.


Sie sei eigentlich zum Lernen gekommen, aber stattdessen hätten sie dann doch Sushi gegessen und auf dem Sofa gesessen, bis es eben zu was kam. Ihr T-Shirt sei aus gewesen, weiter hätte sie nicht gehen wollen. Es sei ihr wohl zu schnell gegangen. Sie sei auch so sehr schüchtern.
er würde den Kontakt abbrechen. Ein Mal auf der Ignore-Liste bei WhatsApp/facebook hätte sie keinerlei Möglichkeiten mehr ihn zu kontaktieren.
Deiner Beschreibung nach zu urteilen, gehe ich davon aus, dass sie ernsthaft in Deinen Freund verliebt ist und sie mit Deinem Freund vermutlich ihr erstes Mal hätte. Angenommen Dein Freund hat wirklich keine Gefühle für sie – könntest Du wirklich damit umgehen, wenn er ihr etwas vorspielt, um sie ins Bett zu bekommen und sie dann anschließend bei WhatsApp und Facebook blockiert? Vor allem wenn es vielleicht ihr erstes Mal war?


Er erwartet nach dem einen Mal, dass dieses Gefühl, was er jetzt hat, dieses Verlangen, vorbei ist.
Meinem Eindruck nach klammerst Du Dich auch an diese Hoffnung und möchtest das alles nun schnellstmöglich hinter Dich bringen. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass es nicht nur einem Mal bleiben wird.


Wenn er einfach nur fremde Haut will, sucht euch doch ein anderes Pärchen, das auch eine offene Beziehung hat. Dann reduziert sich die Gefahr des Fremdverliebens oder der Verführung, die über das sexuelle hinausgeht. Und der Sex ist vermutlich dann auch besser als mit einem jungen, schüchternen Ding, das vllt sogar noch nie Sex hatte.
Das würde ich euch auch raten. Habt ihr mal darüber nachgedacht, dass gemeinsam auszuleben, z.B. in Form eines Dreiers oder Partnertauschs? Im Internet gibt es übrigens spezielle Portale wie z.B. den Joyclub, wo man nach Gleichgesinnten suchen kann. Vielleicht wäre auch ein Swingerclubbesuch für euch eine Option? Dort gibt es auch spezielle Veranstaltungen für junge Leute.
 
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nixe45
Benutzer169526  (51) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #47
Sei kompromisslos. Es ist auch dein Leben. Es sind auch deine Gefühle. Jetzt tut es dir weh, weil du ihn so lange kennst und weil er dir vertraut ist und ihr euch wahrscheinlich - trotz aller Schwierigkeiten - blind vertrauen könnt und auch blind versteht. Aber wie vorher schon gesagt: Es wäre ein Kompromiss und immer würde die Gefahr über euch hängen, dass er doch gehen will und dich verlässt und dann hast du nicht nur die Beziehung verloren - sondern auch deinen Stolz. Tu dir das nicht an. Liebe ist meiner Ansicht nach nichts, worüber man verhandeln könnte. Überlege dir, was du dir wünschst und was du dir erträumst - du hattest ja auch schon ein `Hallo-Wach-Erlebnis´.
Du hast geschrieben, dass du euch mit deinen Paarritualen geholfen hast - und was hat er gemacht? Du hast offen mit ihm geredet ... und wie hat er sich daraufhin verändert?

Liebe Grüße
 
M
Benutzer69587  Verbringt hier viel Zeit
  • #48
2. Das "fremde Haut"-Ding ist ein Symptom für eine Ursache, die vielleicht darin liegt, dass er lange unglücklich oder unzufrieden in der Beziehung war.

(Wie) Können wir das Problem lösen?
@2 klingt zumindest plausibel.
@Problem: das ‚Problem‘ - welches auch immer es sein mag - muss zunächst lokalisiert, eingegrenzt und auf den Punkt gebracht werden. Ohne seine Hilfe ein Ding der Unmöglichkeit und erst recht nichts, was sich erzwingen ließe. Verzeih mir meinen Pessimismus - aber falls das gelänge, schiene mir das bereits als ein enorm stakes Indiz für ein(e) Wohlwollen/Zuneigung Dir gegenüber. Wenn es Euch nicht gelingt das Problem ganz konkret zu benennen: Game over. Und wenn ihr es schafft, hängt es wohl von der Beschaffenheit des Problems ab, ob eine Lösung greifbar wird.
 
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