
Benutzer131072 (36)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo zusammen,
Randdaten:
Er ist 29, in einer Ausbildung im Staatsdienst, ein ruhiger Typ, der schon immer wenig geredet hat. Ich bin 28, Studentin. Wir waren jetzt fast 3 Jahre zusammmen und haben seit Juni letzten Jahres zusammen gewohnt.
Die Beziehung habe ich als harmonisch erlebt. Wir haben uns nie gestritten und Konflikte mit Ruhe gelöst. Wir sind beide ziemlich verkuschelt, der Sex wurde zunehmend weniger, war aber noch vorhanden und wenn, dann auch (zumindest von meiner Seite) immer gut. Er weiß, dass ich hier schreibe, war damit einverstanden, weil wir beide irgendwann gestern nicht mehr weiter wussten.
Was ist passiert?
Gestern Abend trennte er sich von mir. Es kam relativ plötzlich. Ich hatte schon ein paar Tage das Gefühl, dass etwas nicht mehr stimmte. Er verhielt sich komisch mir gegenüber. Auf Nachfragen hatte er immer geantwortet, dass alles ok sei. Eigentlich hatte nach eigenen Aussagen ein anderes "Schluss-Machen" erwartet. Ich bin ein sehr emotionaler Typ und habe natürlich geweint. Genauso wie er übrigens. Allerdings habe ich angefangen viele Fragen zu stellen, vor allem nach den Gründen, und es entwickelte sich ein mehrstündiges Gespräch daraus.
Was er sagte:
Das Resümee des Abends war, dass er weniger Gefühle hat. Es begann für ihn im Januar. Seitdem dachte er nach, allerdings ohne die Sorgen zu teilen, wie er eben so ist. (Übrigens der einzige Vorwurf den ich ihm gemacht habe: Warum hast du nicht mit mir darüber geredet?- Ich glaube, er versteht es selbst nicht.) Es stellte sich im Nachhinein noch heraus, dass ich seine erste und einzige Freundin und Frau im Bett gewesen sei und er das Bedürfnis nach fremder Haut entwickelt hätte. Es sei keine andere Frau im Spiel, Gefühle für mich seien auch noch da, aber dieses Bedürfnis eben auch.
Wie ich darüber denke? Ich schätze monogame Beziehungen, wäre aber in einer Beziehung mit diesem Mann auch bereit gewesen über eine Öffnung nachzudenken, um ihm Möglichkeiten zu schaffen. Denn sonst habe ich uns als Team wahrgenommen, dass auf vertrauensvoller Basis miteinander gelebt hat. Für mich ergeben sich zwei Gedanken im Kopf:
1. Das "fremde Haut"-Ding ist der Grund für die Trennung.
-> Ich wäre bereit darüber nachzudenken und zu reden, ob man es nicht möglich macht, trotz Beziehung.
2. Das "fremde Haut"-Ding ist ein Symptom für eine Ursache, die vielleicht darin liegt, dass er lange unglücklich oder unzufrieden in der Beziehung war.
-> Wir überlegen uns, woran es gelegen haben könnte. Wenn beide es wollen, könnte man daran arbeiten, es vielleicht nochmal versuchen. Denn eine Beziehung funktioniert nur zu zweit. Er hätte sie nicht retten können, weil er nicht darüber geredet hat, dass etwas nicht stimmte.
-> Wir trennen uns entgültig, weil er keinen Sinn darin sieht, noch etwas zu retten.
Die letzten Monate:
...waren ein Auf und Ab. Er begann seine neue Ausbildung, ich befand mich in einer extrem stressigen Studienphase. Wir hatten weniger Zeit für einander, oft war die Stimmung schlecht. Als Paar sind wir in der Zeit wohl auf der Strecke geblieben, haben weniger Quality-Time gehabt, uns nicht selten nur Morgens und Abends kurz gesehen. Paar-Routinen haben mir dabei Halt gegeben, ausgereicht hat es wohl nicht.
Ende letzten Jahres gab es einen Monat, wo ich zwischenzeitlich merkte, dass meine Gefühle weniger wurden, ein anderer Mann, der sich an mich ranmachte, löste etwas in mir aus, was mich erschrecken ließ. Ich stellte fest, dass mir gemeinsame Zeit fehlte, kommunizierte das, es wurde besser, und der andere Mann trat wieder in den Hintergrund. Mein Problem war damit gelöst, unwissen darüber, dass seins erst da losging.
Und nun?
Wir wollen heute nach der Arbeit nochmal reden. Ich weiß nicht mehr recht worüber, mein Kopf schmerzt. Seit gestern Abend war er sehr liebevoll mit mir. Mehr als manchmal in den letzten Wochen. Wir haben uns in den Arm genommen, zusammen geweint, Händchen gehalten (selbst heute Nacht im Bett hat er meine Hand krampfhaft festgehalten und selbst schlafend stundenlang nicht losgelassen). Auch heute Morgen kamen ihm immer wieder die Tränen. Viele Dinge, die ich oben reflektiert habe, habe ich ihm gegenüber auch gesagt. Es schien viele Fragen zu hinterlassen und überhaupt Grund dafür zu sein, dass wir heute nochmal reden wollen.
Ich bin ein emotionaler, aber auch pragmatischer Mensch. Mein Kopf sortiert schon die Möbel, während Herz und Bauch noch Hoffnungen haben. Wir hatten nie eine "schwere Zeit" oder "harte Konflikte", die die Beziehung auf die Probe gestellt haben.
Vielleicht hat jemand von euch eine Idee, was man jetzt machen kann.
Wie können wir das angehen?
(Wie) Können wir das Problem lösen?
Was er eigentlich erst wollte war eine Trennung und dann mal gucken, ob die Gefühle wieder kommen. Allerdings habe ich mich schon dagegen ausgesprochen. Sowas kann ich nicht. Und erstrecht nicht mit einer gemeinsamen Wohnung.
Randdaten:
Er ist 29, in einer Ausbildung im Staatsdienst, ein ruhiger Typ, der schon immer wenig geredet hat. Ich bin 28, Studentin. Wir waren jetzt fast 3 Jahre zusammmen und haben seit Juni letzten Jahres zusammen gewohnt.
Die Beziehung habe ich als harmonisch erlebt. Wir haben uns nie gestritten und Konflikte mit Ruhe gelöst. Wir sind beide ziemlich verkuschelt, der Sex wurde zunehmend weniger, war aber noch vorhanden und wenn, dann auch (zumindest von meiner Seite) immer gut. Er weiß, dass ich hier schreibe, war damit einverstanden, weil wir beide irgendwann gestern nicht mehr weiter wussten.
Was ist passiert?
Gestern Abend trennte er sich von mir. Es kam relativ plötzlich. Ich hatte schon ein paar Tage das Gefühl, dass etwas nicht mehr stimmte. Er verhielt sich komisch mir gegenüber. Auf Nachfragen hatte er immer geantwortet, dass alles ok sei. Eigentlich hatte nach eigenen Aussagen ein anderes "Schluss-Machen" erwartet. Ich bin ein sehr emotionaler Typ und habe natürlich geweint. Genauso wie er übrigens. Allerdings habe ich angefangen viele Fragen zu stellen, vor allem nach den Gründen, und es entwickelte sich ein mehrstündiges Gespräch daraus.
Was er sagte:
Das Resümee des Abends war, dass er weniger Gefühle hat. Es begann für ihn im Januar. Seitdem dachte er nach, allerdings ohne die Sorgen zu teilen, wie er eben so ist. (Übrigens der einzige Vorwurf den ich ihm gemacht habe: Warum hast du nicht mit mir darüber geredet?- Ich glaube, er versteht es selbst nicht.) Es stellte sich im Nachhinein noch heraus, dass ich seine erste und einzige Freundin und Frau im Bett gewesen sei und er das Bedürfnis nach fremder Haut entwickelt hätte. Es sei keine andere Frau im Spiel, Gefühle für mich seien auch noch da, aber dieses Bedürfnis eben auch.
Wie ich darüber denke? Ich schätze monogame Beziehungen, wäre aber in einer Beziehung mit diesem Mann auch bereit gewesen über eine Öffnung nachzudenken, um ihm Möglichkeiten zu schaffen. Denn sonst habe ich uns als Team wahrgenommen, dass auf vertrauensvoller Basis miteinander gelebt hat. Für mich ergeben sich zwei Gedanken im Kopf:
1. Das "fremde Haut"-Ding ist der Grund für die Trennung.
-> Ich wäre bereit darüber nachzudenken und zu reden, ob man es nicht möglich macht, trotz Beziehung.
2. Das "fremde Haut"-Ding ist ein Symptom für eine Ursache, die vielleicht darin liegt, dass er lange unglücklich oder unzufrieden in der Beziehung war.
-> Wir überlegen uns, woran es gelegen haben könnte. Wenn beide es wollen, könnte man daran arbeiten, es vielleicht nochmal versuchen. Denn eine Beziehung funktioniert nur zu zweit. Er hätte sie nicht retten können, weil er nicht darüber geredet hat, dass etwas nicht stimmte.
-> Wir trennen uns entgültig, weil er keinen Sinn darin sieht, noch etwas zu retten.
Die letzten Monate:
...waren ein Auf und Ab. Er begann seine neue Ausbildung, ich befand mich in einer extrem stressigen Studienphase. Wir hatten weniger Zeit für einander, oft war die Stimmung schlecht. Als Paar sind wir in der Zeit wohl auf der Strecke geblieben, haben weniger Quality-Time gehabt, uns nicht selten nur Morgens und Abends kurz gesehen. Paar-Routinen haben mir dabei Halt gegeben, ausgereicht hat es wohl nicht.
Ende letzten Jahres gab es einen Monat, wo ich zwischenzeitlich merkte, dass meine Gefühle weniger wurden, ein anderer Mann, der sich an mich ranmachte, löste etwas in mir aus, was mich erschrecken ließ. Ich stellte fest, dass mir gemeinsame Zeit fehlte, kommunizierte das, es wurde besser, und der andere Mann trat wieder in den Hintergrund. Mein Problem war damit gelöst, unwissen darüber, dass seins erst da losging.
Und nun?
Wir wollen heute nach der Arbeit nochmal reden. Ich weiß nicht mehr recht worüber, mein Kopf schmerzt. Seit gestern Abend war er sehr liebevoll mit mir. Mehr als manchmal in den letzten Wochen. Wir haben uns in den Arm genommen, zusammen geweint, Händchen gehalten (selbst heute Nacht im Bett hat er meine Hand krampfhaft festgehalten und selbst schlafend stundenlang nicht losgelassen). Auch heute Morgen kamen ihm immer wieder die Tränen. Viele Dinge, die ich oben reflektiert habe, habe ich ihm gegenüber auch gesagt. Es schien viele Fragen zu hinterlassen und überhaupt Grund dafür zu sein, dass wir heute nochmal reden wollen.
Ich bin ein emotionaler, aber auch pragmatischer Mensch. Mein Kopf sortiert schon die Möbel, während Herz und Bauch noch Hoffnungen haben. Wir hatten nie eine "schwere Zeit" oder "harte Konflikte", die die Beziehung auf die Probe gestellt haben.
Vielleicht hat jemand von euch eine Idee, was man jetzt machen kann.
Wie können wir das angehen?
(Wie) Können wir das Problem lösen?
Was er eigentlich erst wollte war eine Trennung und dann mal gucken, ob die Gefühle wieder kommen. Allerdings habe ich mich schon dagegen ausgesprochen. Sowas kann ich nicht. Und erstrecht nicht mit einer gemeinsamen Wohnung.