Frau will Sex mit anderen

[Benutzer67545 (37)]

Moin an alle.
Ich muss mir mal was von der Seeleschreiben.
Ich weiß nicht mehr weiter.
Vor inzwischen 12 Jahren habe ich meine große Liebe kennengelernt. Alles war soweit gut. Vor 7 Jahren haben wir geheiratet und 2 Jahre später kam unser Sohn auf die Welt.
Früher war es so das Sie immer die Sex hungrige war und ich nicht ganz so oft wollte. Ich war beruflich immer sehr eingespannt und Abends schlicht weg zu müde.
Als der kleine dann da war blieb die Zweisamkeit dann auf der Strecke. Vor einem Jahr etwa ging es dann los das sie mir sehr die kalte Schulter gezeigt hat. Ich hab es hin und wieder mal versucht und dann kam es auch mal zu sex, aber eher so einen 0 8 15. Vor einem Monat dann der knall. Sie sagte mir das sie sich bei mir nicht mehr fallen lassen könnte. Sie Liebe mich zwar über alles, aber sie möchte Sex mit anderen Männern. Einfach um zu lernen sich wieder fallen zu lassen.
Dazu muss man sagen dass Sie das Thema Sex sehr locker sieht. Ich dagegen bin der altmodische und finde das Sex und Liebe zusammengehören.
Sie sagte ich habe ihr so lange nicht das gegeben was sie brauchte. Jetzt hätte sie es verlernt sich bei mir fallen zu lassen. Das will sie sich jetzt wo anders holen. Sie sagt ich brauche mir keine Sorgen zu machen, es wäre nur Sex. Sie liebt mich und will immer bei mir bleiben.
Ich bin jetzt total am Ende. Ich habe Sie was Sex und Zärtlichkeit angeht wirklich vernachlässigt die letzten Jahre. Ich habe ihr auch gesagt das ich es ändern werde. Habe seit dem auch viel gemacht. So das es ihr schon fast zu viel ist. Aber die Situation bleibt gleich. Aber bei dem Gedanken das sie einen Anderen vögelt wärend ich auf den kleinen aufpasse werde ich wahnsinnig.
Ich liebe sie über alles und will sie nicht verlieren. Ich will auch das sie in jeder Hinsicht glücklich ist. Aber dafür einen Freischein zum Seitensprung geben? Sie sagt ich dürfte natürlich das selbe machen, aber sowas würde ich nie tuen.
Bin echt fertig. Was würdet ihr machen?

Externe Links entfernt

 

[Benutzer169320 (26)]

Wenn es dich stört ist es keine lösung. Lass dich nicht zu dingen überreden die du nicht willst.
Punkt aus ende
Finde dieses „kann mich nicht bei dir fallen lassen aber bei wildfremden gehts“ auch eher fragwürdig.

Versucht doch mal euer Sexleben etwas auf zu peppen, probiert neue Dinge aus etc.

 

[Benutzer173794 (41)]

Habe seit dem auch viel gemacht.

Was hast du denn bisher gemacht? Sind das auch Dinge wo du weißt sie steht drauf?

 

[Benutzer172677]

Was wir machen würden, spielt da wohl eher keine Rolle.
Es kommt ja darauf an, was euch beiden möglich ist.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Du das plötzlich ganz anders empfindest, ist wohl ziemlich gering.
Öffnungen der Beziehung, die nur ein Partner wünscht, während der andere zähneknirschend toleriert, gehen meiner Erfahrung nach meistens schief.

Daher denke ich, dass ihr einen anderen Weg finden müsst, da wieder zueinander zu finden.
Was vermutlich nicht einfach werden wird, ich kann mich gut in Deine Frau hineinversetzen, Vernachlässigung und Ablehnung hinterlassen ihre Spuren, die nicht so leicht wieder zu beseitigen sind.

Erst einmal möchte ich Dir raten, zu honorieren, dass sie so offen und ehrlich zu Dir ist. Das erfordert viel Mut und Vertrauen.
Und das nicht zu werten. Man kann nicht generell finden, dass Sex und Liebe zusammengehören, denn es gibt eine Menge Menschen, bei denen das nicht so ist.

Hast Du ihr schon gesagt, dass eine Öffnung für Dich auf keinen Fall geht?
Wäre sie bereit, mit Dir andere Lösungen zu suchen?

Hast Du mal daran gedacht, euch professionelle Hilfe zu holen?
Ich weiß, die Hemmschwelle ist groß, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das wertvolle Impulse und Ansätze bringen kann, wenn Positionen so gegensätzlich und unvereinbar erscheinen.

 

[Benutzer173794 (41)]

Was hast du denn bisher gemacht? Sind das auch Dinge wo du weißt sie steht drauf? Worauf steht sie

PS: Peppi war mein Spitzname vor vielen Jahren am Gymnasium..musste gerade grinsen

 

[Benutzer172677]

Finde dieses „kann mich nicht bei dir fallen lassen aber bei wildfremden gehts“ auch eher fragwürdig.

Finde ich gar nicht.
Ablehnung kann auf Dauer soviele negative Gefühle erzeugen, Enttäuschung, Unsicherheit bis hin zu Wut.
Das kann natürlich dafür sorgen, dass man sich nicht fallen lassen kann.
Bei jemand Fremden gibt es diese Gefühle nicht, man spürt Begehren, Interesse, Aufmerksamkeit.

Dass das einen „Lerneffekt“ für die Sexualität in der Beziehung hat, halte ich auch nicht für das wahrscheinlichste Szenario, aber den Grundgedanken kann ich verstehen.

 

[Benutzer106548]

Du solltest Dir bewusst werden, dass Du mit dieser Frau mit ziemlicher Sicherheit nie mehr Sex haben wirst.
Es ist müßig, darüber nachzudenken, wer was wie wann schuld war. Die Situation ist jetzt so und auch nicht erst seit gestern und da kommt Ihr m.E. nicht mehr heraus. Und schon gar nicht, wenn ein Partner auch nichts mehr daran ändern möchte.

Dir bleibt im Grunde nur die Entscheidung, ob Du die nächsten Jahre bis hin zum Rest Deines Lebens damit leben kannst und willst, dass Du keinen Sex mehr haben wirst und auf die Kinder aufpasst, während sie sich mit anderen Männern trifft oder ob Du jetzt den Schnitt machst und Dir damit die Möglichkeit gibst, eine Frau zu finden, die zu Dir passt.

 

[Benutzer173701 (47)]

Mark11 , ich finde so eine voraussage sehr voreilig. es gibt immer möglichkeiten...wenn man es wirklich gemeinsam bearbeiten will.

P Peppi1986 , du schreibst, dass bei euch beiden noch liebe da ist. habt ihr schon mal an eine paar- und/oder sexualberatung gedacht?
wenn deine frau dich ebenfalls noch liebt, wird sie verständnis haben dafür, dass du mit ihren wünschen nach sex mit anderen männern probleme hast.
und wenn du sie liebst, wirst du ja auch verständnis für ihre position haben.
das wären eigentlich gute voraussetzungen für eine gemeinsame beratung bzw. therapie.
vielleicht könnt ihr ja neue formen der sexualität finden, die euer beider bedürfnisse mit einbezieht und erfüllt. dazu ist natürlich eine bereitschaftg beider notwenig.
ich würde es ausprobieren in einer ähnlichen situation. eine wirkliche liebe aufzugeben, das sollte man nicht vorschnell tun.

aber ihr einfach recht zu geben und selbst nur darunter zu leiden, das wäre auch keine lösung. wenn sie dich noch immer liebt, würde sie das auch nicht wirklich wollen.

 

[Benutzer161456]

Das hört sich alles sehr klassisch an. Vielleicht ist es nun zu spät.
Ich denke, du hast sehr lange die Bedürfnisse deiner Frau missachtet und dein Ding in den Vordergrund gestellt.
Und nun solltest du dich ehrlich Fragen, warum hast du dich nicht in den letzten Jahren mehr für eure Liebesbeziehung engagiert.
Viel Stress im Beruf ist als Begründung für mich etwas zu dürftig.

Ihre Anfrage scheint wohl der Tiefpunkt einer langen von ihr ertragenen Frustphase zu sein... und hat nun bei ihr einen Entschluss reifenlassen .
So nicht mehr! Sie will so nicht mehr weiter leben.

Aber, event gibt es nur noch einen gangbaren Weg.
Kannst du dich bzw. Eure Liebe neu erfinden?
Kannst du dein Engagement wieder aktivieren und dauerhaft hochfahren?
Ansonsten sehe ich schwarz.
Und auch die Öffnung der Beziehung wird ohne Änderung bei deinem Engagement wohl nur das Anfang vom Ende einleiten.

 

[Benutzer106548]

Mark11 , ich finde so eine voraussage sehr voreilig. es gibt immer möglichkeiten...wenn man es wirklich gemeinsam bearbeiten will.

Richtig. Das Zauberwort heißt "gemeinsam". Und das sehe ich hier nicht.

 

[Benutzer161456]

Richtig. Das Zauberwort heißt "gemeinsam". Und das sehe ich hier nicht.

Denn:

Ich denke, du hast sehr lange die Bedürfnisse deiner Frau missachtet und dein eigenes Ding in den Vordergrund gestellt.

 

[Benutzer172677]

Richtig. Das Zauberwort heißt "gemeinsam". Und das sehe ich hier nicht.

Wissen wir doch gar nicht.
Wir wissen nur, dass sie sich eine Lösungsstrategie ausgedacht hat, die sie ihm mitgeteilt hat.
Wie sie auf andere Lösungsansätze von ihm reagieren wird, weiß man nicht.

 

[Benutzer106548]

Wissen wir doch gar nicht.
Wir wissen nur, dass sie sich eine Lösungsstrategie ausgedacht hat, die sie ihm mitgeteilt hat.
Wie sie auf andere Lösungsansätze von ihm reagieren wird, weiß man nicht.

Wenn ein Partner nach 12 Jahren monogamer Beziehung und in dem Wissen, dass das Gegenüber zu 99% nicht amused sein wird, sagt, dass er eine offene Beziehung will, dann ist das kein spontaner Schnellschuss sondern das Resultat langen Nachdenkens und Abwägens.
Damit ist es auch kein Lösungsansatz, sondern schlicht ihre fertige Lösung.
Was für den TS heißt: da gibt es keine Optionen mehr, es gibt nur noch ein "Friss oder stirb".

Dazu kommt eben auch noch eine grundverschiedene Herangehensweise der Beiden an das Thema:

Dazu muss man sagen dass Sie das Thema Sex sehr locker sieht. Ich dagegen bin der altmodische und finde das Sex und Liebe zusammengehören.

 

[Benutzer172677]

Natürlich ist das kein Schnellschuss, genau wie die ganze Situation nicht erst seit gestern entstanden ist.

Muss trotzdem nicht heißen, dass sie nicht bereit ist, auch andere Lösungen auszuprobieren, da muss der TS aber auch in die Gänge kommen.
Was sollte ein Partner denn Deiner Meinung nach tun, wenn sich Bedürfnisse ändern, Mark11 ?
Schweigen?
Das reine Äußern solcher Gedanken und Wünsche kann doch irgendwie kein Tabu sein.

 

[Benutzer106548]

Was sollte ein Partner denn Deiner Meinung nach tun, wenn sich Bedürfnisse ändern, Mark11 ?
Schweigen?
Das reine Äußern solcher Gedanken und Wünsche kann doch irgendwie kein Tabu sein.

Habe ich das irgendwo mit einem Wort gesagt? Es war ein Riesen-Schritt von ihr, es zu sagen.
Für mich deutet es sich eben an, dass damit die Beziehung zu Ende ist. Nicht, weil jemand Schuld hätte, sondern, weil in einem ganz grundlegenden Punkt keine Übereinstimmung möglich sein wird.

 

[Benutzer106548]

Die Tage sagte sie... Das alleinige recht müsste ich mir erst verdienen.

Das wären für mich ihre letzten Worte als meine Freundin gewesen.

 

[Benutzer174836]

Was würdet ihr machen

Ich würde ihr den Koffer vor die Türe stellen.

 

[Benutzer172155 (34)]

Das alleinige recht müsste ich mir erst verdienen.

Das liest sich für mich so, als ob sie jetzt schon Sex mit anderen Männern hat. Ohne das ich ihr da jetzt was unterstellen will.
Den letztlich "besitzt" du deine Frau ja nicht und sie kann (zumindest theoretisch) jederzeit machen was sie möchte. Es ist halt nur die Frage, wie du mit ihrem Handeln umgehst.
Wenn sie Sex und Liebe trennen kann, ist das für sie eine Lösung. Für dich aber nicht. Ich gehe davon aus, dass deine Frau weiß, wie sehr dich Sex mit anderen belasten und verletzen würde. Das zeigt WIE wichtig ihr das Thema ist.

Was würdet ihr machen?

Also ich glaube im Großen und Ganzen gibt es zwei Richtungen: Die erste: Du sagst ihr, du kannst nicht damit umgehen, dass sie mit anderen schläft und trennst dich von ihr.
Die zweite Richtung ist: Die arbeitest grundlegend an dir und deinem Verständnis von Beziehung, Liebe und Sex. Das wird aber wohl nicht von heute auf morgen gehen und braucht Zeit. Keine Ahnung wie lange deine Frau warten möchte. Evtl. ist es auch schon zu spät und deine Bemühungen laufen ins Leere. Das ist ein Risiko, dass du eingehen müsstest.

 

[Benutzer71335 (56)]

Das liest sich für mich so, als ob sie jetzt schon Sex mit anderen Männern hat. Ohne das ich ihr da jetzt was unterstellen will.
Den letztlich "besitzt" du deine Frau ja nicht und sie kann (zumindest theoretisch) jederzeit machen was sie möchte. Es ist halt nur die Frage, wie du mit ihrem Handeln umgehst.

Ehrlich gesagt war das auch mein erster Gedanke.
Ich gehe davon aus und das kann ich bekanntermaßen nachvollziehen, dass sie einfach keine Lust auf die Heimlichtuerei (mehr) hat.
Ob sie es schon tut oder tuen wird, find ich auch fast unerheblich, ich denke es sollte klar sein, dass er da nicht mehr viel mitentscheiden oder tun kann.

 

[Benutzer67545 (37)]

Mal ein Update...
Wir haben gestern sehr lange geredet.
Ich habe ihr gesagt wie schwer der Gedanke für mich ist das sie mit einem anderen ins Bett geht.
Für Sie ist die Situation so. Über die letzten Jahre habe ich sie was Liebe und Zuneigung angeht
Schon sehr allein gelassen. Sie hat immer wieder gesagt das Sie was mit mir unternehmen möchte,
Das sie Zuneigung möchte usw. Ich habe nie darauf reagiert.
Im Nachhinein betrachtet ist das leider Gottes wahr. Ich habe Sie was das angeht wirklich wie Dreck behandelt.
Seit einiger Zeit hat sie dann festgestellt das Ihre Liebe zu mir erloschen ist und sie aktuell nur eine tiefe
Freundschaft empfindet. Sie will mich nicht verlieren und hofft das sich da wieder etwas entwickelt.
Deswegen die Offenbarung das sie nicht garantieren könnte das sie nein sagt wenn sich etwas ergibt.
Als das alles raus war war sie wirklich erleichtert und lässt sich seit dem viel mehr auf mich ein. Wir haben
Unter freien Himmel noch sehr lange gekuschelt. Es fühlte sich richtig gut an mal wieder einfach nur zu kuscheln.
Ich habe ihr gesagt das ich sie nach wie vor Liebe. Auch wenn ich das lange nicht gezeigt habe.
Ich habe Ihr gesagt das ich um Sie kämpfen werde und sie sagte das sie uns auf jeden Fall eine Chance geben will.
Bin jetzt trotzdem erst mal ziemlich durch den Wind.

 

[Benutzer172671 (42)]

Ich würde ihr den Wunsch erfüllen aber dabei sein wollen wenn sie es mit einem anderen macht. So kann sie beweisen dass sie wirklich nicht frendgehen will im klassischen Sinne sondern mit dir bleiben und halt nur Abwechslung im Bett sucht.

 

[Benutzer172155 (34)]

...den Wunsch erfüllen aber dabei sein wollen wenn sie es mit einem anderen macht.

Das ist glaube ich für den TS keine Option. Zumindest nicht im Moment.

 

[Benutzer123832 (28)]

Ich würde ihr den Wunsch erfüllen aber dabei sein wollen wenn sie es mit einem anderen macht. So kann sie beweisen dass sie wirklich nicht frendgehen will im klassischen Sinne sondern mit dir bleiben und halt nur Abwechslung im Bett sucht.

Für den TS kommt das absolut nicht in Frage und warum sollte das irgendwas in die Richtung "beweisen"?

 

[Benutzer106548]

Seit einiger Zeit hat sie dann festgestellt das Ihre Liebe zu mir erloschen ist und sie aktuell nur eine tiefe
Freundschaft empfindet. Sie will mich nicht verlieren und hofft das sich da wieder etwas entwickelt.

Das nennt man im Beziehungsforums-Deutsch "klassisch warmhalten".
Sie ist nicht mehr verliebt in Dich, sie sieht Dich nicht als Beziehungspartner und Sex will sie auch nicht mehr so wirklich mit Dir. Sie will raus ins Leben, will frei sein wie ein Single, aber Dich immer noch schön als Backup behalten, falls die "Freiheit" dann doch nicht so wird, wie sie sich das ausmalt.

Ich habe Ihr gesagt das ich um Sie kämpfen werde und sie sagte das sie uns auf jeden Fall eine Chance geben will.

Das heißt, Du sollst Dich abzappeln wie Blöde und sie sitzt da und vergibt Dir Noten dafür. Ab einer 9,0 darfst Du vielleicht nochmal unter ihre Decke schlüpfen. Es ist doch Blödsinn: ihre Gefühle kommen doch nicht wieder, wenn Du jetzt den Beziehungskasper gibst.


Es ist egal, wer wie wann und warum die Situation ver"schuldet" hat, raus kommt man als Paar nur, wenn Beide daran arbeiten. "Um eine Beziehung kämpfen", "Liebesbeweise" sind Kram für 16-jährige. Erwachsene Menschen versuchen gemeinsam, eine Beziehung wieder auf gesunde Füße zu stellen.

 

[Benutzer123446 (41)]

Das nennt man im Beziehungsforums-Deutsch "klassisch warmhalten".

Das seh ich nicht so in dem Fall. Ich hab eher das Gefühl, dass die Frau des TS mehrfach versucht hat, die Beziehung zu retten und mitzuteilen, dass es nicht mehr so geht. Der TS ist eben erst jetzt so wirklich aufgewacht, will sich jetzt bemühen (was ich völlig okay finde, denn vorher hat sich offenbar die Frau bemüht, die Beziehung lebendig zu halten...) und sie will dafür offen sein und das wahrnehmen und mittragen. Ich seh das nicht so schwarz, auch wenn ich Vokabular wie "kämpfen" nicht verwenden würde.

 

[Benutzer67545 (37)]

Du hast es auf den Punkt gebracht Eswareinmal. Es ist auch nicht so das zwischen uns jetzt funkstille ist.
Seit dem Gespräch kuscheln wir wieder viel mehr als vorher. Und es fühlt sich auch echter an als zuletzt. Nur von ihr halt zur Zeit ohne Liebe.

 

[Benutzer]

Ich möchte mal versuchen, die Faktenlage etwas abstrakter darzustellen (und weniger emotional, wie teilweise hier interpretiert).
P Peppi1986 , Du

• Bist aktuell 33
• Seit 12 Jahren seit ihr ein Paar, deine Frau ist die sexuell aktivere
• Vor 7 Jahren habt ihr geheiratet
• Vor 5 Jahren kam euer Sohn zur Welt, damit war Zweisamkeit eher selten
• Vor 1 Jahr ging deine Frau auf Distanz
• Vor 1 Monat hat deine Frau dir offenbart, dass sie Sex mit anderen Männern will

So viel zur Chronologie. Was euere Einstellung betrifft:

• Sie ist die sexuell aktivere
• Du (scheinst) der beruflich aktivere
• Sie ist freizügig und kann Sex und Liebe trennen
• Du bist konservativ und willst die geschlossen monogame Beziehung
• Sie hat über die Jahre versucht, dir klarzumachen, was sie vermisst
• Du hast ihr das über die Jahre verweigert und ihre Bedürfnisse ignoriert

Euer Status aktuell, so wie ich das vermute (!):

• Deine Frau ist in den letzten Jahren eurer Beziehung sexuell immer weniger vorgekommen
• Du hast ihr immer weniger gezeigt (wenn Du sie überhaupt begehrt hast), dass Du sie begehrst
• Bis vor einem Jahr hat sie sich von dir soweit distanziert, dass sie sich selbst und ihre Sexualität wieder spüren konnte, denn die fand vorher nicht mehr wirklich statt.
• Deine Frau hat das Monogamiekommitment einseitig aufgekündigt, weil sie sich entweder für sich selbst und ihre Sexualität als Teil von ihr selbst entscheiden musste, oder für die Selbstaufgabe, weil sie einerseits deine Verweigerung und andererseits deine Monogamieforderung weiter akzeptieren hätte müssen.

Meine Interpretation von

Die Tage sagte sie... Das alleinige recht müsste ich mir erst verdienen.

Ihr habt mehrere Polaritäten bzw. Gegenpositionen in eurer Beziehung:

• Sie wollte mehr Sex - Du weniger
• Jetzt will sie weniger Sex - Du mehr
• Sie hat dich angesprochen darauf - Du hast das ignoriert
• Sie hat die Monogamie aufgekündigt - Du kämpfst drum

Es läuft darauf hinaus, dass Sex in euerer Beziehung ein Mittel zur Machtposition war und ist. Solange ihr euch beide zur Monogamie kommitet hattet, warst Du ganz klassisch als Verweigerer der mächtigere, Du hast bestimmt, wann und wie es Sex gab. Du hast dabei diese Verweigerung nicht nur auf den Sex beschränkt, sondern, ebenfalls ganz klassisch, auch auf ihre Hinweise hinsichtlich ihrer Bedürfnisse ausgeweitet. Kurz gesagt, in diesem Kontext blieb ein Teil von ihr auf der Strecke, sie konnte sich nicht bemerkbar machen und hat fortwährend ihre Machtlosigkeit gespürt. Dann hat sie das einzige Mittel angewendet, das ihr eine Verschiebung dieser Machtverhältnisse ermöglicht hat, sie hat die Monogamie aufgekündigt, denn nur damit waren die Machtverhältnisse vorher stabil. Ohne Monogamie ist deine Verweigerung völlig wirkungslos, Du bist machtlos. Frag dich mal, warum es dir deshalb so beschissen geht ... wegen Sex oder viel mehr, weil Du das Ruder nicht mehr in der Hand hast.

Dass wir uns da nicht falsch verstehen, es geht mir keineswegs um irgend eine völlig nutzlose Schuldzuweisung. Aber wenn Du eine Chance haben willst, dass eure Beziehung eine Zukunft hat, dann wird’s Zeit, dir über solche Fragen Gedanken zu machen. Ich glaube nicht, dass deine Frau ein baldiges Ende eurer Beziehung anstrebt, das ginge direkter und weniger aufwändig. Ich glaube, ihr habt beide die Chance, die aus dieser Krise erwachsen kann. Du kannst lernen, was es bedeutet, den Partner wahrzunehmen in seiner Persönlichkeit und in seinen Bedürfnissen, sie hat die Chance zu lernen, was es bedeutet, rechtzeitig und deutlich für sich selbst zu sorgen bevor sie sich fast selbst auflöst, beide habt ihr die Chance zu lernen, wie man solche Situationen realistisch erkennt, gemeinsam reflektiert und konstruktiv zu Lösungen kommt.

Wenn man versteht, dass Krisen nicht zu vermeidende Endszenarios sind, sondern das Erreichen von Wachstumsgrenzen zum nächsten Level, dann hat man tatsächlich die Chance daran zu wachsen. Aber dazu braucht’s Mut, denn man begegnet sich dabei selbst - und professionelle Hilfe mag ein guter Rat sein für diesen Weg.

Ich drück euch die Daumen.

P.S. es funktioniert, hab‘s selbst erlebt.

 

[Benutzer67545 (37)]

Du hast es ganz gut zusammengefasst. Warst du in gleicher Situation?
Hat es alles geklappt? Habt ihr wieder zusammengefunden?

 

[Benutzer]

Ich war in einer ungefähr vergleichbaren Situation, ja. Allerdings in der Position deiner Frau. Ich hab noch viel länger gewartet als sie, hab dann allerdings nicht versucht, die Beziehung zu öffnen, sondern bei einem eskalierenden Streit die Beziehung aufgekündigt und die Trennung ausgesprochen. Das hat uns beide, meine Frau und mich, ganz gewaltig durchgeschüttelt und aufwachen lassen. Wir haben uns auf eine Paartherapie eingelassen, um herauszufinden, ob wir eine gemeinsame Zukunft haben. Ganz ausdrücklich, wir haben nicht versucht, die Beziehung zu erhalten, sondern diese als für uns beendet erklärt. Über die Therapie sind wir „arbeitsfähig“ geworden und haben tatsächlich eine gemeinsame Zukunft gefunden.

Wir haben hart an uns gearbeitet (an uns selbst, nicht am Partner!), und tun es noch. Wir haben heute eine völlig andere Beziehung, was weitreichende Folgen hatte. Die Einstellung zum Leben hat sich geändert, unser Freundeskreis hat sich geändert. Vor etwas mehr als ein Jahr haben wir dann tatsächlich einvernehmlich unsere Beziehung geöffnet, seit dem haben wir auch Sex mit einem anderen Paar, ich hab eine Solopartnerin. Unsere Lebensqualität hat sich enorm gesteigert, unsere Verbundenheit ist so tief wie noch nie vorher.

Es funktioniert, aber das müssen beide wollen, die selbe Bereitschaft, sich infrage zu stellen mitbringen, Eigenverantwortung, Mut und Risikobereitschaft ebenso. Man kann dabei sehr viel gewinnen, verlieren kann man eigentlich nichts.

 

[Benutzer18741]

Die Tage sagte sie... Das alleinige recht müsste ich mir erst verdienen.

Alter Verwalter.
Das dürfte man nicht mir ins Gesicht sagen.

Ich glaube nicht, dass deine Frau ein baldiges Ende eurer Beziehung anstrebt, das ginge direkter und weniger aufwändig.

MIt Kind und möglicherweise anderen, gemeinsamen Krediten, gemeinsamen Freundeskreis,... geht das selten "weniger aufwändig", meist ist das der deutlich steinigere, unangenehmere Weg.
Es ist leichter das eine Nest warm zu halten und dann ins neu gemachte Nest ohne Unterbruch zu wechseln.

Es läuft darauf hinaus, dass Sex in euerer Beziehung ein Mittel zur Machtposition war und ist.

Öhm, das ist aber schon sehr viel Interpretation.

Auch in meiner Jahrzehnte dauernden Beziehung gab es lange Sexflautephasen, es gab dafür seitens meiner Partnerin Gründe, die ich jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht im vollen Umfang kannte.
Ich habe mich auch "hilflos" gefühlt.
Da ist ein Mensch, den findest Du heiß, Du möchtest diese Person eigentlich die ganze Zeit mit Haut und Haaren begehren, aber die Person kann dieses Begehren schlichtweg nicht erwidern.
Das war aber von ihr in meinem Fall keinerlei Machtspielchen.
In langen Beziehungen kommt so etwas vor, auch ändert sich im Laufe der Zeit der Bezug zur eigenen und zur Sexualität mit anderen immer mal wieder.
Man mag Dinge, die man vorher nicht gemocht hat, ist mal mehr oder weniger experimentierfreudig oder mag auch manches irgendwann nicht mehr so.

Das gehört alles irgendwo dazu.

Helfen tut aber, so wie Du es auch geschrieben hast: Reden, sachlich reden, nicht vorwurfsvoll.
Gibt es wirklich eine tiefe emotionale Bindung von beiden Seiten, dann findet man gemeinsam(!) eine Lösung, aber nicht mit Sätzen wie "Das alleinige Recht am Sex mit mir musst Du Dir erst mal verdienen".