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Gast
- #1
Servus zusammen,
in letzter Zeit taucht der Begriff "Framing" immer mehr im Zusammenhang mit der Corona-Berichterstattung auf.
Was bedeutet "Framing"? Kurz gesagt, ein Journalist:in verfestigt mit seiner Berichterstattung eine schon vorher konstruierte Aussage.
(Framing | Journalistikon)
Aktuelle Framing-Vorwürfe sind z.B. die Berichterstattungen zu den Corona-Demos, die angeblich immer nur einen kurzen mutwillig eskalierten Moment zeigen und nicht die tatsächliche "Wahrheit" oder auch die aktuellen "Kinderschuh-Proteste" (Kinderschuh-Proteste gegen Schulschließungen in Sachsen und Thüringen - reitschuster.de).
Nun, ich bin nach wie vor etwas skeptisch, dass hier ein institutionalisiertes Framing stattfinden soll, also der Öffentlichkeit "von oben herunter" ein verzerrtes Bild gezeigt werden soll durch die "etablierten Medien", "Lügenpresse" etc. und wie sonst in verschwurbelten Kreisen heißt. Aber gerade das Beispiel mit den Kinderschuhen macht einen doch stutzig, das wirkt tatsächlich übelst konstruiert.
Meine Erfahrung mit "Medienmachern" ist die, dass es zwischenzeitlich ein prekäre Beruf geworden ist. Freie Journalisten müssen News verkaufen, das gilt sowohl für Dorfredakteure, als auch für Fernsehredakteure. Und in Redaktionen ist das feste Stammpersonal mittlerweile so ausgedünnt, dass die hier auf solche Berichte angewiesen sind und nicht immer die Zeit haben, das zu prüfen. Eine lokale Tageszeitung besteht ja heutzutage nur noch aus DPA-Meldungen die ein bisschen angepasste werden, platzierten PR-Artikeln von freien Schreiberlingen und Gossip, den die Praktikanten zusammenrotzen. Von Sitzungen wird meist nur noch anhand von Protokollen berichtet oder 1:1 das von Pressesprechern abgedruckt.
Ich denke, das Framing tatsächlich besteht. Ich denke allerdings nicht, dass es institutionalisiert ist, sondern dass die prekäre Lage der Redakteure ursächlich für diese Überspitzungen ist.
Wie ist da eure Meinung ?
in letzter Zeit taucht der Begriff "Framing" immer mehr im Zusammenhang mit der Corona-Berichterstattung auf.
Was bedeutet "Framing"? Kurz gesagt, ein Journalist:in verfestigt mit seiner Berichterstattung eine schon vorher konstruierte Aussage.
(Framing | Journalistikon)
Aktuelle Framing-Vorwürfe sind z.B. die Berichterstattungen zu den Corona-Demos, die angeblich immer nur einen kurzen mutwillig eskalierten Moment zeigen und nicht die tatsächliche "Wahrheit" oder auch die aktuellen "Kinderschuh-Proteste" (Kinderschuh-Proteste gegen Schulschließungen in Sachsen und Thüringen - reitschuster.de).
Nun, ich bin nach wie vor etwas skeptisch, dass hier ein institutionalisiertes Framing stattfinden soll, also der Öffentlichkeit "von oben herunter" ein verzerrtes Bild gezeigt werden soll durch die "etablierten Medien", "Lügenpresse" etc. und wie sonst in verschwurbelten Kreisen heißt. Aber gerade das Beispiel mit den Kinderschuhen macht einen doch stutzig, das wirkt tatsächlich übelst konstruiert.
Meine Erfahrung mit "Medienmachern" ist die, dass es zwischenzeitlich ein prekäre Beruf geworden ist. Freie Journalisten müssen News verkaufen, das gilt sowohl für Dorfredakteure, als auch für Fernsehredakteure. Und in Redaktionen ist das feste Stammpersonal mittlerweile so ausgedünnt, dass die hier auf solche Berichte angewiesen sind und nicht immer die Zeit haben, das zu prüfen. Eine lokale Tageszeitung besteht ja heutzutage nur noch aus DPA-Meldungen die ein bisschen angepasste werden, platzierten PR-Artikeln von freien Schreiberlingen und Gossip, den die Praktikanten zusammenrotzen. Von Sitzungen wird meist nur noch anhand von Protokollen berichtet oder 1:1 das von Pressesprechern abgedruckt.
Ich denke, das Framing tatsächlich besteht. Ich denke allerdings nicht, dass es institutionalisiert ist, sondern dass die prekäre Lage der Redakteure ursächlich für diese Überspitzungen ist.
Wie ist da eure Meinung ?