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- #1
For a while I was livin' a dream about you and me
For a while I thought we'd be allright
For a while I was happy cause I was too blind to see
For a while I fought a losin' fight
Vermutlich ging genau das durch ihren Kopf, als sie ging. Wir waren etwa ein Jahr und drei Monate zusammen. Die letzten anderthalb Wochen waren ein einziger Kampf. Ein Kampf gegen mich selbst und gegen die gnadenlose Verzweiflung, die einen auffrisst, wenn man von der Frau, mit der man sich wirklich ein Leben vorstellen konnte, gesagt bekommt, dass sie denkt, dass die Beziehung keinen Sinn mehr macht. Das war am Mittwoch, dem 05.12. Auf der einen Seite will man einfach nur sagen "Lass uns das anpacken, das braucht etwas Zeit, aber das schaffen wir, wir haben bisher immer alles geschafft!", auf der anderen schwindet das Selbstvertrauen mit jedem Schlag mehr. Sie wollte mich nicht mehr richtig küssen. Meinte, sie könne nicht mehr so zu mir aufsehen wie früher, weil ich durch das alles zu einem weinerlichen Häufchen Elend geworden bin. Aber ist das nicht normal? Wird nicht jeder so, wenn man so weit ist, dass man zusammen wohnt und plötzlich merkt, dass der Partner zwar noch da, aber nicht mehr wirklich bei einem ist? Wenn man nie Kinder wollte und dann denkt, doch endlich den richtigen Partner dafür gefunden zu haben? Wenn man gerade plante, aus der kleinen 53m2-Wohnung in ein Haus zu ziehen, in dem man genug Platz für eine Zukunft hat? Wir wollten versuchen, das gemeinsam zu schaffen, nur fühlt es sich einfach nicht mehr so an als wäre sie mit allem was sie hat dabei.
I'll follow you down to the eye of the storm
Don't worry I'll keep you warm
I'll follow you down
While we are passing through space
I don't care if we fall from grace
I'll follow you down
Man fängt an, in allem einen Grund zu suchen. Ich habe ewig keinen Sport mehr gemacht, findet sie mich nicht mehr attraktiv? Hat sie jemand neues kennengelernt? Mit wem schreibt sie da gerade? Scheiße, seit wann bin ich so krass eifersüchtig? Erzählt sie der Person von unseren Problemen? Welche Ratschläge bekommt sie? Warum kann sie stundenlang mit jemandem über uns schreiben und sprechen, nur mit mir nicht? Warum übersieht sie plötzlich Nachrichten von mir, wo sie sich doch immer so darüber gefreut hat? Ich will doch einfach nur das, was wir die ganze Zeit hatten... und hatte dann doch plötzlich, nach einem langen Gespräch über uns am Dienstag, den 11.12. wieder etwas greifbares.
Wir haben beide geweint, haben geklärt, was wir brauchen und voneinander erwarten, wie wir das schaffen. Sie wollte die Schwärmerei für einen anderen aus ihrem neuen Freundeskreis, die ihr wohl mit aufzeigte, dass bei uns etwas ganz und gar nicht stimmte, komplett aufgeben und sich, wenn es sein muss, komplett aus diesem Kreis zurück ziehen. Es ginge um mich und um uns, das müssen wir retten. Sie wollte mit mir und meiner Familie Weihnachten verbringen, mit mir ihren kleinen Neffen besuchen, der mit mir als Onkel aufwachsen soll, mit mir in das Haus ziehen. Wir weinten viel, lagen uns in den Armen, küssten uns wie lange nicht mehr und spürten beide wieder das, von dem sie glaubte, das es weg sei. Wir gingen ins Bett und obwohl keiner von uns das geplant oder auch nur damit gerechnet hatte, schliefen wir miteinander. Es war dunkel, wir konnten uns nur fühlen und es war wunderschön. Wir kamen beide mit dem Gedanken im Kopf, wie sehr wir uns doch lieben.
Ich war so glücklich, eine riesige Last fiel von mir ab, mein Selbstvertrauen war wieder da. Natürlich war uns klar, dass wir viel an uns und an der Beziehung arbeiten müssen, und dass es nicht einfach werden wird, aber das war es einfach wert. Arm in Arm schliefen wir ein.
Well I found a woman, stronger than anyone I know
She shares my dreams, I hope that someday I'll share her home
I found a love, to carry more than just my secrets
To carry love, to carry children of our own
We are still kids, but we're so in love
Fighting against all odds
I know we'll be alright this time
Darling, just hold my hand
Be my girl, I'll be your man
I see my future in your eyes
Der nächste Morgen war etwas ernüchternd, trotzdem konnte ich mit Schwung in den Tag gehen. Dummerweise kam per Whatsapp eine Diskussion auf. Ich hatte ihr zugestanden, weiter etwas mit dem Freundeskreis zu unternehmen und dass ich nur möchte, dass sie mit ihrer Schwärmerei, der ihr auch seine Gefühle gestanden hatte, komplett bricht. Sie wollte sich zum klären noch mal mit ihm treffen und das versetzte mich, weil alles noch so wackelig schien, wieder einen riesigen Schritt zurück. Ich wollte das nicht, sah aber nach der Diskussion ein, dass es nur so mit dem Freundeskreis klappen kann. Ich sagte ihr dann, als ich nach Hause kam, dass sie sich mit ihm treffen kann um dort alles zu klären und dann aber, bis wir uns gefangen haben, einen Schlussstrich unter alles mit ihm zu ziehen.
Die Diskussion hatte wieder Zweifel in ihr geweckt und zudem gestand sie, dass sie nicht mehr sicher sei, ob sie es schafft, diesen Strich zu ziehen. Nun waren wir wieder da, wo wir vor Dienstag Abend standen. Am Ende ließ ich meiner Verzweiflung einfach freien lauf. Es war eine Mischung aus Sehnsucht nach der Frau von Dienstag Abend und Enttäuschung, dass ihre Worte vom Vorabend wohl doch nur für den einen Moment, jedoch nicht nachhaltig wahr waren. Es tat alles wieder so weh, wie vorher. So konnte es nicht weiter gehen, deshalb ist sie an dem Abend noch zu einem anderen Kumpel gefahren, um sich ein für alle mal klar zu werden, was sie will.
It's 4:03 and I can't sleep
Without you next to me I
Toss and turn like the sea
If I drown tonight, bring me
Back to life
Breathe your breath in me
The only thing that I still believe
In is you, if you only knew
Zunächst hatte ich noch Hoffnung. Hoffnung, dass sie vielleicht ganz schnell wieder kommt, weil sie mich vermisst und ihr das alles leid- und wehtut. Donnerstag hatte sie schon nicht mehr uns als Profilbild. Jede Sekunde kreisten meine Gedanken um sie, wie sehr ich sie vermisse und einfach alles wieder auf Anfang stellen möchte, damit ich die Fehler, die auch ich gemacht habe, rückgängig machen kann. Die Hoffnung schwand.
Samstag kam sie wieder. Ich hatte die Zeit genutzt und alles, was ich in den letzten anderthalb Wochen gefühlt und erfahren habe, aufgeschrieben. Zehn A4-Seiten. Ich fragte sie als erstes, wie es ihr geht... als ihre Antwort war, dass das nicht wichtig ist, wusste ich, dass es vorbei ist. Ich gab ihr alles zum lesen, versuchte ihr auf allen Wegen klar zu machen, dass das, was wir immer hatten, am Dienstag doch wieder da war und dass wir das nur greifen und damit arbeiten müssen. Versuchte sie davon zu überzeugen, dass wir so viel haben, was sie wegwerfen würde. Es half nichts... sie sagte nicht, dass sie nicht mehr kämpfen kann, sie sagte, dass sie nicht mehr kämpfen will.
"Ich liebe dich nicht mehr."
Ich hatte alles gegeben, was ich konnte, und hätte noch mehr gegeben, wenn sie mich gelassen hätte. Ich bin dann zu Freunden gegangen, damit ich ihr nicht dabei zusehen musste, wie sie ihre wichtigsten Sachen packt und unserer vielen, gemeinsamen Bilder von der Wand nimmt. Sie ist zu ihren Eltern gefahren. Ob sie zunächst dort wohnt weiß ich nicht. Zwischen dem Wohnort ihrer Eltern und dem Ort, an dem sie studiert, liegen doch etwa 70km.
Es steht noch so viel von ihr hier. Ihr Wäschekorb, Klamotten, ihr Schreibtisch, die Geschenke für die Leute aus dem Freundeskreis, ihre Duschgelsammlung und noch vieles mehr. Ich habe keinen Platz um mir das alles aus den Augen zu schaffen. Gestern habe ich alle Bilder von ihr und uns in einen Ordner auf meinem Handy geschoben. Im Whatsapp sah ich, dass sie wieder ein Profilbild hat. Ein Foto, dass ich an einem tollen Tag für sie von ihr gemacht hatte. Ich wollte den Chat öffnen, unseren besonderen Anfang letztes Jahr im August noch einmal lesen, wusste aber, dass das keine gute Idee ist. "Sind Sie sicher, dass sie 44.100 Nachrichten löschen möchten?" fragte mich mein Handy. "Sicher, dass es das Beste ist, aber ganz bestimmt nicht sicher, dass ich das möchte."
Ich kann nicht schlafen, ich kann nicht essen. Jeder Gedanke kreist um sie. Um die großen Dinge, die wir zusammen erlebt und durchgemacht haben, besonders aber um die kleinen Dinge im Alltag. Wie sie mich jeden Tag mit einem "Ooooh, ein Schatz!" begrüßte und nicht loslassen wollte, damit ich meine Jacke ausziehen konnte, wenn ich von der Arbeit kam. Wie sie mich kitzeln will, weil ich sie veräppelt habe. Wie sie an dem kleinen Muttermal an meinem Arm herumspielt. "Das beruhigt." hat sie immer gesagt. Ich könnte noch so viel aufzählen...
Die meisten von euch werden das Gefühl ganz genau kennen: Man hat einen Albtraum, in dem man einen geliebten Menschen verliert, wird wach, ein Schauer und Panik laufen durch den Körper bis man realisiert, dass man nur geträumt hat und diese unendliche Erleichterung verspürt. Nur kommt diese Erleichterung diesmal nicht. Ich werde nicht schweißgebadet und weinend wach und sie liegt neben mir, schaut mich verdutzt an, fragt mich, was los ist, und nimmt mich in den Arm. Sie ist weg und trotzdem hofft noch alles in mir, dass ich jeden Moment höre, wie sie in die Wohnung kommt um mir zu sagen, dass das alles ein riesiger Fehler war und sie einfach nur zu mir zurück möchte.
We got carried away
All the love that I was blind to
And I made my mistakes
And I laid them all beside you
We got carried away
So much love that I was blind to
And I made my mistakes
And you put them all behind you
Ich idealisiere. Selbst wenn ich versuche, mir die Streits und die Bereiche, in denen wir vielleicht wirklich nicht zusammen passten, ins Gedächtnis zu rufen, um etwas Gegenwind in meinen Hirnwindungen herzustellen, schaffe ich das nicht. So bin ich einfach nicht. Es gibt bestimmt Menschen, die so etwas mit Wut im Sinne von "Ihr Pech, soll sie doch abhauen!" verarbeiten. Ich vermisse sie einfach nur.
Wie geht man damit um? Abwarten? Ablenken? Meine Freunde und meine Familie fangen mich gut auf. Ich kann dauernd telefonieren, schreiben oder etwas mit Freunden unternehmen, nur füllt das einfach nicht das Loch, dass da gerade ist. In einem Gespräch denke ich mal für ein paar Minuten nicht an sie, sobald jedoch nur eine Millisekunde etwas nicht meine ganze Aufmerksamkeit verlangt, schießt mir ein Gedanke zu ihr durch den Kopf und mein Magen dreht sich auf links. Ich bin 26 und habe das tatsächlich noch nie durchmachen müssen. Ich würde mich gerne auf andere Dinge konzentrieren. Ich kann alles tun und lassen, was ich will, ohne Rücksicht. Heute muss ich nicht mal Arbeiten. Das alles ist aber einfach nichts gegen das, was mir gerade so fehlt.
And if I could
I surely would
forget about your smile...
For a while I thought we'd be allright
For a while I was happy cause I was too blind to see
For a while I fought a losin' fight
Vermutlich ging genau das durch ihren Kopf, als sie ging. Wir waren etwa ein Jahr und drei Monate zusammen. Die letzten anderthalb Wochen waren ein einziger Kampf. Ein Kampf gegen mich selbst und gegen die gnadenlose Verzweiflung, die einen auffrisst, wenn man von der Frau, mit der man sich wirklich ein Leben vorstellen konnte, gesagt bekommt, dass sie denkt, dass die Beziehung keinen Sinn mehr macht. Das war am Mittwoch, dem 05.12. Auf der einen Seite will man einfach nur sagen "Lass uns das anpacken, das braucht etwas Zeit, aber das schaffen wir, wir haben bisher immer alles geschafft!", auf der anderen schwindet das Selbstvertrauen mit jedem Schlag mehr. Sie wollte mich nicht mehr richtig küssen. Meinte, sie könne nicht mehr so zu mir aufsehen wie früher, weil ich durch das alles zu einem weinerlichen Häufchen Elend geworden bin. Aber ist das nicht normal? Wird nicht jeder so, wenn man so weit ist, dass man zusammen wohnt und plötzlich merkt, dass der Partner zwar noch da, aber nicht mehr wirklich bei einem ist? Wenn man nie Kinder wollte und dann denkt, doch endlich den richtigen Partner dafür gefunden zu haben? Wenn man gerade plante, aus der kleinen 53m2-Wohnung in ein Haus zu ziehen, in dem man genug Platz für eine Zukunft hat? Wir wollten versuchen, das gemeinsam zu schaffen, nur fühlt es sich einfach nicht mehr so an als wäre sie mit allem was sie hat dabei.
I'll follow you down to the eye of the storm
Don't worry I'll keep you warm
I'll follow you down
While we are passing through space
I don't care if we fall from grace
I'll follow you down
Man fängt an, in allem einen Grund zu suchen. Ich habe ewig keinen Sport mehr gemacht, findet sie mich nicht mehr attraktiv? Hat sie jemand neues kennengelernt? Mit wem schreibt sie da gerade? Scheiße, seit wann bin ich so krass eifersüchtig? Erzählt sie der Person von unseren Problemen? Welche Ratschläge bekommt sie? Warum kann sie stundenlang mit jemandem über uns schreiben und sprechen, nur mit mir nicht? Warum übersieht sie plötzlich Nachrichten von mir, wo sie sich doch immer so darüber gefreut hat? Ich will doch einfach nur das, was wir die ganze Zeit hatten... und hatte dann doch plötzlich, nach einem langen Gespräch über uns am Dienstag, den 11.12. wieder etwas greifbares.
Wir haben beide geweint, haben geklärt, was wir brauchen und voneinander erwarten, wie wir das schaffen. Sie wollte die Schwärmerei für einen anderen aus ihrem neuen Freundeskreis, die ihr wohl mit aufzeigte, dass bei uns etwas ganz und gar nicht stimmte, komplett aufgeben und sich, wenn es sein muss, komplett aus diesem Kreis zurück ziehen. Es ginge um mich und um uns, das müssen wir retten. Sie wollte mit mir und meiner Familie Weihnachten verbringen, mit mir ihren kleinen Neffen besuchen, der mit mir als Onkel aufwachsen soll, mit mir in das Haus ziehen. Wir weinten viel, lagen uns in den Armen, küssten uns wie lange nicht mehr und spürten beide wieder das, von dem sie glaubte, das es weg sei. Wir gingen ins Bett und obwohl keiner von uns das geplant oder auch nur damit gerechnet hatte, schliefen wir miteinander. Es war dunkel, wir konnten uns nur fühlen und es war wunderschön. Wir kamen beide mit dem Gedanken im Kopf, wie sehr wir uns doch lieben.
Ich war so glücklich, eine riesige Last fiel von mir ab, mein Selbstvertrauen war wieder da. Natürlich war uns klar, dass wir viel an uns und an der Beziehung arbeiten müssen, und dass es nicht einfach werden wird, aber das war es einfach wert. Arm in Arm schliefen wir ein.
Well I found a woman, stronger than anyone I know
She shares my dreams, I hope that someday I'll share her home
I found a love, to carry more than just my secrets
To carry love, to carry children of our own
We are still kids, but we're so in love
Fighting against all odds
I know we'll be alright this time
Darling, just hold my hand
Be my girl, I'll be your man
I see my future in your eyes
Der nächste Morgen war etwas ernüchternd, trotzdem konnte ich mit Schwung in den Tag gehen. Dummerweise kam per Whatsapp eine Diskussion auf. Ich hatte ihr zugestanden, weiter etwas mit dem Freundeskreis zu unternehmen und dass ich nur möchte, dass sie mit ihrer Schwärmerei, der ihr auch seine Gefühle gestanden hatte, komplett bricht. Sie wollte sich zum klären noch mal mit ihm treffen und das versetzte mich, weil alles noch so wackelig schien, wieder einen riesigen Schritt zurück. Ich wollte das nicht, sah aber nach der Diskussion ein, dass es nur so mit dem Freundeskreis klappen kann. Ich sagte ihr dann, als ich nach Hause kam, dass sie sich mit ihm treffen kann um dort alles zu klären und dann aber, bis wir uns gefangen haben, einen Schlussstrich unter alles mit ihm zu ziehen.
Die Diskussion hatte wieder Zweifel in ihr geweckt und zudem gestand sie, dass sie nicht mehr sicher sei, ob sie es schafft, diesen Strich zu ziehen. Nun waren wir wieder da, wo wir vor Dienstag Abend standen. Am Ende ließ ich meiner Verzweiflung einfach freien lauf. Es war eine Mischung aus Sehnsucht nach der Frau von Dienstag Abend und Enttäuschung, dass ihre Worte vom Vorabend wohl doch nur für den einen Moment, jedoch nicht nachhaltig wahr waren. Es tat alles wieder so weh, wie vorher. So konnte es nicht weiter gehen, deshalb ist sie an dem Abend noch zu einem anderen Kumpel gefahren, um sich ein für alle mal klar zu werden, was sie will.
It's 4:03 and I can't sleep
Without you next to me I
Toss and turn like the sea
If I drown tonight, bring me
Back to life
Breathe your breath in me
The only thing that I still believe
In is you, if you only knew
Zunächst hatte ich noch Hoffnung. Hoffnung, dass sie vielleicht ganz schnell wieder kommt, weil sie mich vermisst und ihr das alles leid- und wehtut. Donnerstag hatte sie schon nicht mehr uns als Profilbild. Jede Sekunde kreisten meine Gedanken um sie, wie sehr ich sie vermisse und einfach alles wieder auf Anfang stellen möchte, damit ich die Fehler, die auch ich gemacht habe, rückgängig machen kann. Die Hoffnung schwand.
Samstag kam sie wieder. Ich hatte die Zeit genutzt und alles, was ich in den letzten anderthalb Wochen gefühlt und erfahren habe, aufgeschrieben. Zehn A4-Seiten. Ich fragte sie als erstes, wie es ihr geht... als ihre Antwort war, dass das nicht wichtig ist, wusste ich, dass es vorbei ist. Ich gab ihr alles zum lesen, versuchte ihr auf allen Wegen klar zu machen, dass das, was wir immer hatten, am Dienstag doch wieder da war und dass wir das nur greifen und damit arbeiten müssen. Versuchte sie davon zu überzeugen, dass wir so viel haben, was sie wegwerfen würde. Es half nichts... sie sagte nicht, dass sie nicht mehr kämpfen kann, sie sagte, dass sie nicht mehr kämpfen will.
"Ich liebe dich nicht mehr."
Ich hatte alles gegeben, was ich konnte, und hätte noch mehr gegeben, wenn sie mich gelassen hätte. Ich bin dann zu Freunden gegangen, damit ich ihr nicht dabei zusehen musste, wie sie ihre wichtigsten Sachen packt und unserer vielen, gemeinsamen Bilder von der Wand nimmt. Sie ist zu ihren Eltern gefahren. Ob sie zunächst dort wohnt weiß ich nicht. Zwischen dem Wohnort ihrer Eltern und dem Ort, an dem sie studiert, liegen doch etwa 70km.
Es steht noch so viel von ihr hier. Ihr Wäschekorb, Klamotten, ihr Schreibtisch, die Geschenke für die Leute aus dem Freundeskreis, ihre Duschgelsammlung und noch vieles mehr. Ich habe keinen Platz um mir das alles aus den Augen zu schaffen. Gestern habe ich alle Bilder von ihr und uns in einen Ordner auf meinem Handy geschoben. Im Whatsapp sah ich, dass sie wieder ein Profilbild hat. Ein Foto, dass ich an einem tollen Tag für sie von ihr gemacht hatte. Ich wollte den Chat öffnen, unseren besonderen Anfang letztes Jahr im August noch einmal lesen, wusste aber, dass das keine gute Idee ist. "Sind Sie sicher, dass sie 44.100 Nachrichten löschen möchten?" fragte mich mein Handy. "Sicher, dass es das Beste ist, aber ganz bestimmt nicht sicher, dass ich das möchte."
Ich kann nicht schlafen, ich kann nicht essen. Jeder Gedanke kreist um sie. Um die großen Dinge, die wir zusammen erlebt und durchgemacht haben, besonders aber um die kleinen Dinge im Alltag. Wie sie mich jeden Tag mit einem "Ooooh, ein Schatz!" begrüßte und nicht loslassen wollte, damit ich meine Jacke ausziehen konnte, wenn ich von der Arbeit kam. Wie sie mich kitzeln will, weil ich sie veräppelt habe. Wie sie an dem kleinen Muttermal an meinem Arm herumspielt. "Das beruhigt." hat sie immer gesagt. Ich könnte noch so viel aufzählen...
Die meisten von euch werden das Gefühl ganz genau kennen: Man hat einen Albtraum, in dem man einen geliebten Menschen verliert, wird wach, ein Schauer und Panik laufen durch den Körper bis man realisiert, dass man nur geträumt hat und diese unendliche Erleichterung verspürt. Nur kommt diese Erleichterung diesmal nicht. Ich werde nicht schweißgebadet und weinend wach und sie liegt neben mir, schaut mich verdutzt an, fragt mich, was los ist, und nimmt mich in den Arm. Sie ist weg und trotzdem hofft noch alles in mir, dass ich jeden Moment höre, wie sie in die Wohnung kommt um mir zu sagen, dass das alles ein riesiger Fehler war und sie einfach nur zu mir zurück möchte.
We got carried away
All the love that I was blind to
And I made my mistakes
And I laid them all beside you
We got carried away
So much love that I was blind to
And I made my mistakes
And you put them all behind you
Ich idealisiere. Selbst wenn ich versuche, mir die Streits und die Bereiche, in denen wir vielleicht wirklich nicht zusammen passten, ins Gedächtnis zu rufen, um etwas Gegenwind in meinen Hirnwindungen herzustellen, schaffe ich das nicht. So bin ich einfach nicht. Es gibt bestimmt Menschen, die so etwas mit Wut im Sinne von "Ihr Pech, soll sie doch abhauen!" verarbeiten. Ich vermisse sie einfach nur.
Wie geht man damit um? Abwarten? Ablenken? Meine Freunde und meine Familie fangen mich gut auf. Ich kann dauernd telefonieren, schreiben oder etwas mit Freunden unternehmen, nur füllt das einfach nicht das Loch, dass da gerade ist. In einem Gespräch denke ich mal für ein paar Minuten nicht an sie, sobald jedoch nur eine Millisekunde etwas nicht meine ganze Aufmerksamkeit verlangt, schießt mir ein Gedanke zu ihr durch den Kopf und mein Magen dreht sich auf links. Ich bin 26 und habe das tatsächlich noch nie durchmachen müssen. Ich würde mich gerne auf andere Dinge konzentrieren. Ich kann alles tun und lassen, was ich will, ohne Rücksicht. Heute muss ich nicht mal Arbeiten. Das alles ist aber einfach nichts gegen das, was mir gerade so fehlt.
And if I could
I surely would
forget about your smile...
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