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Fernbeziehung und Patchwork

F
Benutzer108391  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen,

ich bin aktuell, nachdem ich vor ein paar Jahren hier recht aktiv war, nur stille Mitleserin. Nun brauch ich aber mal Denkanstöße und hoffe, sie hier von euch zu bekommen.

Ich bin Mutter einer 5-jährigen Tochter und seit Frühjahr `19 von ihrem Papa getrennt, seit August auch getrennt lebend. Wir teilen uns die Erziehung 50/50 und die Lütte lebt jeweils eine halbe Woche bei mir und die andere Hälfte der Woche an jeweils festen Tagen bei mir bzw dem Papa. Die We verbringt sie immer im Wechsel bei einem von uns. Klappt auch alles ziemlich gut. Wir wohnen nur kanpp 1km auseinander und er ist in der ehemals gemeinsamen Wohnung geblieben.

Nun habe ich Silvester jemanden kennengelernt und nach einigen Wochen Schreiberei trafen wir uns auch erstmals im Februar bei ihm, was dann gleich in einer Übernachtung endete und wunderschön war. Er ist ebenfalls getrennt, hat mehrere schulpflichtige Kinder und teilt sich das Sorgerecht ebenfalls, allerdings im wöchentlichen Wechsel mit der Mutter, die in derselben Stadt wohnt.

Die kindfreien We sind glücklicherweise bei uns identisch, so dass wir uns also jedes 2. We sehen + oft noch zumindest für eine Übernachtung in der Woche. Denn: wir wohnen gut eine, fast zwei Auto-bzw Zugstd. auseinander.

Zunächst schien uns dies kein Problem: im Gegenteil fanden wir es gut, dass jeder noch seinen Alltag hat und die Freude aufeinander war dann immer riesig. Eine Woche Urlaub im Sommer verlief auch superschön.

Nun kommen vor allem ihm Zweifel: er träumt doch vom Leben als Patchworkfamilie und sieht irgendwie keine Zukunft mehr für uns, trotz aller Gefühle. Lt. ihm fühle er sich sehr wohl mit mir, wir lachen viel zusammen, der Sex ist toll und uns geht es einfach gut miteinander. Die Kinder wissen von uns, haben sich aber noch nicht kennengelernt (nur vom videotelefonieren).

Zudem hat er wohl doch nicht mit der Vergangenheit abgeschlossen, was nicht seine Ex sondern das gemeinsame Leben und die gemeinsame Erziehung der Kinder angeht. Das wird ihm aktuell wohl klar bzw ist er sich diesbezüglich unsicher.

Gefühlstechnisch sagt er nun, könne er sich doch nicht komplett fallen lassen, sich einlassen aufgrund der fehlenden Perspektive. Keiner von uns kann sich vorstellen, aus seiner Stadt wegzuziehen und den Kindern somit ihren Vater bzw ihre Mutter zu nehmen. Von zusammenziehen kann frühestens in 6-8 Jahren die Rede sein.

Seit knapp 10 Tagen ist die Stimmung nun mau bei uns deswegen. Er hatte in der Zeit die Kinder, wir konnten also nicht wirklich ausführlich sprechen. Mal telefonieren, viel Schreiben, wobei sich da natürlich viele Missverständnisse ergeben, sich alles hochschaukelt und ich teilweise schlaflose, durchheulte Nächte verbrachte. Im Laufe der Woche fahr ich zu ihm. Dann werden wir reden und er will schauen, wie es sich anfühlt, was das Gespräch mit ihm macht.

Ich hab ihn nun drum gebeten, bis dahin nicht mehr zu schreiben. Auf Smalltalk kann ich grad absolut nicht und sonst drehen wir uns bzgl unserer Beziehung eh nur im Kreis. Alles ist schon mehrfach geschrieben worden: er will mich sehen und gleichzeitig ist im klar, dass er nicht dauerhaft eine Fernbeziehung führen will. Wie soll das zusammengehen?

Und ich? Ich merke auch, dass ich nicht wirklich für eine Fernbeziehung gemacht bin. Einerseits genieße ich die Zeit für mich, andererseits fehlt er in entscheidenden Momenten. Trotzdem, wir sind erst kurz zusammen, haben noch keine gemeinsame Zeit mit den Kids verbracht und ich von Zusammenziehen kann noch keine Rede sein. Erstmal noch ein, zwei Jahre so weiter machen, denke ich. Den Moment genießen. Dafür wäre ich, das sieht er auch so, kann es aber nicht uneingeschränkt genießen.

Und nun? Alles deswegen wegwerfen und aufgeben, was wir haben?!

Ich weiß gar nicht, was ich mir hier von euch erhoffe. Vielleicht hat jemand schon mal Ähnliches erlebt?

Das alles niederzuschreiben half schon mal. Vielleicht hat sich ja einer meinen Roman durchgelesen und hat Ideen, danke dafür schon mal!
 
Zuletzt bearbeitet:
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #2
Warum kann er es denn nicht langsam angehen? Man muss doch das Zusammenziehen nicht gleich übers Knie brechen. Natürlich verstehe ich, dass ihr euch mittel- bis langfristig eine Perspektive wünscht und das Familienpuzzle irgendwie zusammenlegen wollt, aber eure Beziehung ist ja insofern noch recht frisch, dass eure Kinder sich noch nicht einmal persönlich kennengelernt haben und, wenn ich das richtig gelesen habe, auch noch nicht wirklich Zeit mit dem jeweils neuen Partner verbracht haben.

Da würde ich vermutlich erst einmal versuchen, mehr Treffen und mehr Qualitätszeit auch als Patchwork-Familie einzuplanen, um zu sehen, wie das funktioniert. Dafür muss aber natürlich auch dein Partner mit seiner Vergangenheit abschließen und in eine gemeinsame Zukunft blicken können und wollen.
 
F
Benutzer108391  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Ja, sehe ich ja auch so. Wir hatten letzten dafür auch schon ein We ins Auge gefasst, da stand bei seinen Kids aber so viel an (Fußball, Geburtstagseinladungen...), dass es unsinnig gewesen wäre. Wobei er auch meinte, dass quasi jedes We so aussieht.

Irgendwie kommt es jetzt ganz plötzlich bei ihm so hoch, diese Schwarzmalerei. Ich hoffe, dass sich Mittwoch alles wieder etwas entspannt, wenn wir zusammen von Angesicht zu Angesicht miteinander reden können.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #4
Die räumliche Distanz macht es natürlich nicht leichter, keine Frage. Da kann man zwischendurch den (emotionalen) Kontakt verlieren, vor allem wenn man mental noch nicht ganz aus der alten Kernfamilie raus ist – mein Mann kann ein Lied davon singen, oder eher: könnte. :zwinker:

Ich verstehe also durchaus, dass dein Partner ein bisschen pessimistisch ist, aber ich würde da einfach viel Druck rausnehmen und sehen, dass es allen Beteiligten gut geht. :smile:
 
F
Benutzer108391  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Den Druck macht er sich ja selbst.
Ich denke, das hat auch mit der Info zu tun, dass der neue Partner seiner Ex jetzt zu ihr und den Kindern zieht. Da wurde ihm wohl nochmal klar, dass das mit uns so schnell nicht klappen wird. Sie weiß übrigens von uns.
Ich mache da null Druck, aber klar kommen von beiden Seiten oft Nachrichten, dass man sich vermisst und man den Partner genau jetzt eigentlich bei sich bräuchte.
[doublepost=1603128473,1603127880][/doublepost]Genau das sagt er auch: dass die Entfernung und das seltene sehen dazu führt, dass wir uns dich auch mal gefühlt fern sind. Auch, wenn es keinen Tag ohne Kontakt gibt.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #6
Ich kann mich daran erinnern, dass die Ex meines Mannes ziemlich stutenbissig wurde, als ich bei ihm eingezogen bin – was auch daran lag, dass sie nicht mit ihrem Partner zusammenziehen konnte, da der erst seine Scheidung durch haben wollte (und seine Exfrau das Biest spielte und den Wisch natürlich nicht unterschrieb :sneaky::rolleyes:). Ich kann verstehen, dass es für deinen Partner nun doppelt anstrengend ist, wenn seine Ex ihm quasi die Patchworkfamilie vormacht, während er selbst da im Limbo steckt.

Wie haben denn eure bisherigen Blicke in die Zukunft ausgesehen? Ich halte 8-10 Jahre Warten schlicht für unmöglich. Einer von euch wird also in den sauren Apfel beißen und einen anderen Umgang mit dem Nachwuchs finden müssen. Wenn das aber absolut keine Alternative ist, dann wird es langfristig mit euch natürlich nicht funktionieren, weil eine Beziehung von commitment lebt.
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #7
Ich war noch nicht in vergleichbarer Situation, und habe auch nur wenige Patchwork-Situationen innerhalb meines Bekanntenkreises. Ich kann mich der Situation daher nur rational nähern. Aber das möchte ich gern versuchen:
Wäre es denn mittelfristig eine Option, euer jeweiliges Betreuungsmodell so umzustellen, dass beispielsweise du und dein Ex auch wöchentlich wechselt, und somit mehr Freiraum, auch für das Pendeln, für deine neue Beziehung entsteht?
Hättet ihr beieinander den Platz, dass die Kinder jeweils mitpendeln könnten (in Ferienzeiten, an Wochenenden)?
Wäre es ggf. eine Option, eine Wohnung mittig zwischen euren jetzigen Wohnorten zu suchen, sodass jeder von euch weniger weit von seiner Kernfamilie/seinen Kindern weg pendeln muss, und auch im Bedarfsfall schneller greifbar wäre?
Sind eure jeweiligen Ex-Partner kooperativ und kompromissbereit im Umgang mit euch bezüglich eurer Kinder? Wären also ggf. auch mal gemeinsame Feiern, Kurzurlaube etc. langfristig denkbar?
Wenn du jetzt einige Fragen mit Nein beantworten musst: Wie könnte denn aus dem Nein ein Ja werden? Und: Warum ist es ein Nein?
Wie sehen eure derzeitigen Arbeitssituationen aus? Und, wenn diese auch problematisch sind, (wie) könntet ihr sie so umstellen, dass ihr zeitlich und räumlich weniger abhängig diesbezüglich seid?
Für wann hattet ihr das Kennenlernen eurer Kinder geplant? Ich glaube, wenn bei einem realen Kennenlernen die Harmonie stimmen würde, könnte das für ihn noch einmal ein massiver Trigger sein, um zu erkennen, dass letztlich alles lösbar ist. Anders herum kann es natürlich auch sein, dass, wenn diese Situation mit starkem sozialen Stress verbunden wäre, er erst recht keine dauerhafte gemeinsame Lösung erkennt.

Deine Schilderung klingt für mich insgesamt so, als hättet ihr viele Gemeinsamkeiten in euren Ansichten und eurer Lebensausrichtung. Das ist doch ein klasse Fundament! Ganz alleine sein macht es doch auch nicht wirklich besser. Für keinen von euch beiden. Dann wird er bei allen Schwierigkeiten, die er derzeit sieht, doch auch etwas Zentrales vermissen.
Gib ihm Anlehnung. Und stell klar, dass du seine Schulter zum Anlehnen, seine Stütze sein möchtest. Dass er sich in dich verliebt hat, weil du du bist. Und wenn er noch nicht in die Idee der Perspektive von euch beiden verliebt ist, dann müsst ihr eben die Perspektive wechseln.
Und wenn er dem erstmal kein Label geben möchte, und erstmal einfach das Schöne und das Nahe genießen möchte, wenn das auch nur temporär geht, dann hat er doch was Schönes und Nahes zum Genießen.
An allem anderen kann man arbeiten. Und ihr werdet Lösungen finden.
 
Federeule
Benutzer180541  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Ich sehe es wie Spiralnudel.
Auf kurz oder lang werdet ihr euch entscheiden müssen. Entweder zieht einer, oder ihr geht eurer Wege.
Ich hatte zwar noch nie eine Fernbeziehung, aber 8 Jahre würde ich das auch nicht durch stehen.
Bei mir würde es wohl ähnlich wie bei dir laufen nur das ich jetzt schon mit Sicherheit sagen kann das ich nicht umziehen werde.
Einmal der Kinder wegen, aber auch wegen meines Umfeldes.
Kannst du dir denn auch nur ein kleines Stück vorstellen deine Kinder beim Partner zu lassen, oder dieser sie bei dir, damit du ziehen kannst? Denn wenn du das schon ausschließen kannst, wird es wohl schwer werden. Selbst wenn ihr euch mittig trefft würde das bedeuten das die Kinder, sollten sie nicht bei dir sein, nur noch jedes zweite Wochenende zu Dir können.
Ich spreche da aus Erfahrung.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #9
Wobei man sagen muss, dass die Betreuung auch dynamisch verlaufen kann, vor allem, wenn die Kinder größer werden. Mein Mann hatte ein 50/50-Modell, das hier üblich ist. Eine Woche wohnten seine Söhne bei ihm (und später uns), eine Woche bei der Mutter. Wir wohnen aktuell 5 Minuten mit dem Rad auseinander. Mittlerweile leben die Söhne meines Mannes bei der Mutter und kommen jedes zweite Wochenende zu uns. Mein Mann und ich sind darüber nicht sonderlich glücklich, aber der Große wollte das so und die Mutter lässt da auch nicht mit sich reden. :confused:

Dadurch, dass wir so nah beieinander wohnen und die Schule der Jungs und die Kita unserer Tochter auf demselben Gelände liegen, trifft mein Mann seine Söhne fast jeden Tag, wenn er unsere Tochter in die Kita bringt. Das macht es für ihn einfacher, aber er vermisst die beiden natürlich schrecklich, und anfangs, nach der Umstellung der Betreuung, hat mein Mann viele Tränen geweint.

Es geht am Ende (leider) immer darum, die beste Entscheidung für die Kinder zu treffen, auch wenn das unter Umständen zu Herzschmerz bei den Erwachsenen führt. Patchwork ist nicht leicht, Patchwork erfordert viel Planung, Kommunikation und Herzblut.

Ich hatte einfach das „Glück“, keine eigenen Kinder zu haben, als ich meinen Mann traf. So konnte ich umziehen.

Mittlerweile denkt mein Mann tatsächlich immer mal ans Umziehen in einen anderen Teil des Landes. Das liegt vor allem an der veränderten Betreuung. Wir sprechen manchmal vage darüber, unsere Arbeitgeber haben beide Büros in der angedachten Stadt, aber trotzdem... es wären 400 Kilometer, weg von seinen Kindern.

Der Unterschied: Wir müssen nicht umziehen. Bei der TS muss so eine Entscheidung aber irgendwann auf einer Seite fallen. Oder die Beziehung scheitert irgendwann an der Distanz.
 
F
Benutzer108391  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Jetzt sietze ich hier mit Tränen in den Augen, weil mir klar wird, dass es wohl unmöglich wird.
Ich kann mir in keinem Fall vorstellen, meiner Tochter den Papa zu nehmen oder andersherum sie weniger zu sehen. Seine Kinder sind etwas älter als meine Tochter, die Jüngste ist 8. Ich versuche gleich mal auf alle Antworten einzugehen und hoffe, ich bekomme das mit dem zitieren hin.
[doublepost=1603181575,1603181383][/doublepost]
Wie haben denn eure bisherigen Blicke in die Zukunft ausgesehen? Ich halte 8-10 Jahre Warten schlicht für unmöglich. Einer von euch wird also in den sauren Apfel beißen und einen anderen Umgang mit dem Nachwuchs finden müssen. Wenn das aber absolut keine Alternative ist, dann wird es langfristig mit euch natürlich nicht funktionieren, weil eine Beziehung von commitment lebt.
Ich kann mir dies aktuell beim Alter meiner Tochter noch nicht vorstellen. Aber klar, sie wird "selbstständiger", übernachtet mal bei Freunden etc und gibt mir damit die Möglichkeit eines zusätzlichens Besuchs meines Partners.
Meine Tochter ist aber weder Mama- noch Papa-Kind. Sie hängt sehr an uns beiden. Ich kann mir auch schwer vorstellen, sie aus ihrem gewohnten Umfeld rauszureissen.
Mein Partner hingegen kann sich vorsetllen, irgendwann aus seiner Stadt wegzuziehen. Aber eben auch erst, wenn die Kleinste das altersmäßig "erlaubt".
[doublepost=1603182068][/doublepost]
Ich war noch nicht in vergleichbarer Situation, und habe auch nur wenige Patchwork-Situationen innerhalb meines Bekanntenkreises. Ich kann mich der Situation daher nur rational nähern. Aber das möchte ich gern versuchen:
Wäre es denn mittelfristig eine Option, euer jeweiliges Betreuungsmodell so umzustellen, dass beispielsweise du und dein Ex auch wöchentlich wechselt, und somit mehr Freiraum, auch für das Pendeln, für deine neue Beziehung entsteht?
Hättet ihr beieinander den Platz, dass die Kinder jeweils mitpendeln könnten (in Ferienzeiten, an Wochenenden)?
Wäre es ggf. eine Option, eine Wohnung mittig zwischen euren jetzigen Wohnorten zu suchen, sodass jeder von euch weniger weit von seiner Kernfamilie/seinen Kindern weg pendeln muss, und auch im Bedarfsfall schneller greifbar wäre?
Sind eure jeweiligen Ex-Partner kooperativ und kompromissbereit im Umgang mit euch bezüglich eurer Kinder? Wären also ggf. auch mal gemeinsame Feiern, Kurzurlaube etc. langfristig denkbar?
Wenn du jetzt einige Fragen mit Nein beantworten musst: Wie könnte denn aus dem Nein ein Ja werden? Und: Warum ist es ein Nein?
Wie sehen eure derzeitigen Arbeitssituationen aus? Und, wenn diese auch problematisch sind, (wie) könntet ihr sie so umstellen, dass ihr zeitlich und räumlich weniger abhängig diesbezüglich seid?
Für wann hattet ihr das Kennenlernen eurer Kinder geplant? Ich glaube, wenn bei einem realen Kennenlernen die Harmonie stimmen würde, könnte das für ihn noch einmal ein massiver Trigger sein, um zu erkennen, dass letztlich alles lösbar ist. Anders herum kann es natürlich auch sein, dass, wenn diese Situation mit starkem sozialen Stress verbunden wäre, er erst recht keine dauerhafte gemeinsame Lösung erkennt.

Deine Schilderung klingt für mich insgesamt so, als hättet ihr viele Gemeinsamkeiten in euren Ansichten und eurer Lebensausrichtung. Das ist doch ein klasse Fundament! Ganz alleine sein macht es doch auch nicht wirklich besser. Für keinen von euch beiden. Dann wird er bei allen Schwierigkeiten, die er derzeit sieht, doch auch etwas Zentrales vermissen.
Gib ihm Anlehnung. Und stell klar, dass du seine Schulter zum Anlehnen, seine Stütze sein möchtest. Dass er sich in dich verliebt hat, weil du du bist. Und wenn er noch nicht in die Idee der Perspektive von euch beiden verliebt ist, dann müsst ihr eben die Perspektive wechseln.
Und wenn er dem erstmal kein Label geben möchte, und erstmal einfach das Schöne und das Nahe genießen möchte, wenn das auch nur temporär geht, dann hat er doch was Schönes und Nahes zum Genießen.
An allem anderen kann man arbeiten. Und ihr werdet Lösungen finden.

Danke für deine Antwort! Da sind einige gute Denkanstöße und Fragen bei. Und der letzte Absatz hat mich sehr berührt.

Also mein Ex ist durchaus kooperativ, hat z.B. angeboten, die We zu tauschen, so dass mein Partner und ich immer gemeinsam kindfrei haben. Das war am Anfang genau gegensätzlich.
Tatsächlich wollten wir das Wechselmodell vom Kind abhängig machen. Viele kriegen den Wechsel alle 2/3/4 Tage ja nicht hin und kommen mit einem wöchentlichen Wechsel besser zurecht. Unsere Lütte findet es so scheinbar aber ok. Zumal es für uns Eltern arbeitstechnisch auch besser ist, zumindest für mich. Ich bin Lehrerin, hab also einen festen Stunenplan und müsste ggf noch mher Stunden reduzieren, wenn wir wöchentlich wechseln würden.
Eine Wohnung in der Mitte halte ich für wenig hilfreich. An und für sich sind eine gute Stunde Zugfahrt ja gar nicht die Welt. Noch dazu mag ich seine Stadt sehr. So sehr, dass ich soagr bereit wäre, dorthin zu ziehen.
Ein gemeinsamer Urlaub mit allen Kindern wäre durchaus machbar und in Ordnung mittlerweile, denke ich. War sogar schon angedacht. Aber zunächst müssen wir wohl mal mit den We starten. Wobei Corona da grade schon Schwierigkeiten bereitet (seine Stadt ist Risikogebiet).

Deine letzten Worte haben mich sehr berührt. Ich hoffe, ich kann ihn damit überzeugen, wenn wir morgen sprechen. Habe echt Angst vor dem Gespräch, schlafe aktuell sehr schlecht. Ich geh mal davon aus, dass er sich auch mit seinem guten Freund austauschen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #11
Ich drnke, die Kinder werden älter und irgendwann können sie 1h alleine Zug fahren.

Die Ex von meinem Schwager ist auch ohne Absprache ans andere Ende des Landes gezogen. Er muss jetzt jedes Mal 1 Weg 2h fahren.

Wenn ihr wollt findet ihr einen Weg, da glaube ich feste dran. Im Moment ist das meiner Meinung nach zu früh. Lernt Euch kennen und auch die Kids und dann schaut weiter. Patchwork ist nie einfach, da einfach sehe viele involvierte dabei sind.... Aber wer will, der kann.
 
F
Benutzer108391  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Ich sehe es wie Spiralnudel.
Auf kurz oder lang werdet ihr euch entscheiden müssen. Entweder zieht einer, oder ihr geht eurer Wege.
Ich hatte zwar noch nie eine Fernbeziehung, aber 8 Jahre würde ich das auch nicht durch stehen.
Bei mir würde es wohl ähnlich wie bei dir laufen nur das ich jetzt schon mit Sicherheit sagen kann das ich nicht umziehen werde.
Einmal der Kinder wegen, aber auch wegen meines Umfeldes.
Kannst du dir denn auch nur ein kleines Stück vorstellen deine Kinder beim Partner zu lassen, oder dieser sie bei dir, damit du ziehen kannst? Denn wenn du das schon ausschließen kannst, wird es wohl schwer werden. Selbst wenn ihr euch mittig trefft würde das bedeuten das die Kinder, sollten sie nicht bei dir sein, nur noch jedes zweite Wochenende zu Dir können.
Ich spreche da aus Erfahrung.
Danke auch dir für deine Antwort.
Wie schon erwähnt: Nein, aktuell kann ich mir nicht vorstellen, meine Tochter weniger zu sehen. Mir reichen schon die 5 Tage, wenn sie beim Papa ist und es auch Papa-We ist. Klar, genieße ich die freie ZEit auch. Aber nur We-Mama zu sein, absolut unvorstellbar für mich. Und für den Papa auch. Natürlich sieht das im Teenager-Alter schon ganz anders aus. Das ist aber zumindest bei mir bzw meiner Tochter noch 8-10 Jahre hin.
Ich glaube, wir müssen morgen mal ernsthaft drüber reden, inwieweit er bereit ist, wegzuziehen bzw in welchem Zeitraum ca.
[doublepost=1603182382,1603182300][/doublepost]
Ich drnke, die Kinder werden älter und irgendwann können sie 1h alleine Zug fahren.

Die Ex von meinem Schwager ist auch ohne Absprache ans andere Ende des Landes gezogen. Er muss jetzt jedes Mal 1 Weg 2h fahren.

Wenn ihr wollt findet ihr einen Weg, da glaube ich feste dran. Im Moment ist das meiner Meinung nach zu früh. Lernt Euch kennen und auch die Kids und dann schaut weiter. Patchwork ist nie einfach, da einfach sehe viele involvierte dabei sind.... Aber wer will, der kann.

Ja, sein Großer macht das auch schon und würde seinen 2Jahre jüngeren Bruder auch sicherlich mitnehmen können. Seine KIds sind alle sehr selbstständig, fahren allein mit dem Rad zwischen Mama und Papa etc.
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #13
Ich glaube, wir müssen morgen mal ernsthaft drüber reden, inwieweit er bereit ist, wegzuziehen bzw in welchem Zeitraum ca.
Ich glaube, ihr müsst morgen erstmal klären, inwiefern euch der Status quo, einander zu haben, bereichert und gut ist.
Wenn er ohnehin gerade hadert, würde ich an deiner Stelle nicht erzwingen, über Umzugspläne zu sprechen. Das ist eher was für "übermorgen".
 
F
Benutzer108391  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Es geht am Ende (leider) immer darum, die beste Entscheidung für die Kinder zu treffen, auch wenn das unter Umständen zu Herzschmerz bei den Erwachsenen führt. Patchwork ist nicht leicht, Patchwork erfordert viel Planung, Kommunikation und Herzblut.

Ich hatte einfach das „Glück“, keine eigenen Kinder zu haben, als ich meinen Mann traf. So konnte ich umziehen.

Mittlerweile denkt mein Mann tatsächlich immer mal ans Umziehen in einen anderen Teil des Landes. Das liegt vor allem an der veränderten Betreuung. Wir sprechen manchmal vage darüber, unsere Arbeitgeber haben beide Büros in der angedachten Stadt, aber trotzdem... es wären 400 Kilometer, weg von seinen Kindern.

Der Unterschied: Wir müssen nicht umziehen. Bei der TS muss so eine Entscheidung aber irgendwann auf einer Seite fallen. Oder die Beziehung scheitert irgendwann an der Distanz.

Ja, du sagst es. Der erste Gedanke sind die Kinder, die ja eh schon an der Trennung von Mama und Papa zu knapsen haben. Das allein bedeutet ja auch schon viel Orga und Kommunikation, also zwischen den jweiligen Ex-Partnern. Nun kommt eine zweite Familie hinzu, dies sich in Teilen nochmal anders organisiert.

Am Anfang hat er sehr um mich gekämpft bis ich bereit war für ein erstes Treffen. Alles war neu und aufregend. So nach und nach spürten wir, was Fernbeziehung und zwei Familien unter einen Hut bringen bedeutet. Und nun, nach den berühmten ersten sechs Monaten, in denen immer alles toll ist (was überhaupt nicht so war dank Corona und vieler Unterschiede), wird es nun irgendwie ernst scheinbar und wir müssen entscheiden, wie und ob es mit uns weitergeht.
[doublepost=1603182900,1603182770][/doublepost]
Ich glaube, ihr müsst morgen erstmal klären, inwiefern euch der Status quo, einander zu haben, bereichert und gut ist.
Wenn er ohnehin gerade hadert, würde ich an deiner Stelle nicht erzwingen, über Umzugspläne zu sprechen. Das ist eher was für "übermorgen".
Naja, er hadert ja vor allem wegen der Entfernung und der damit entstehenden vermeintlichen Perspektivlosigkeit.
Dass er gleichzeitig auch überlegt, ob er überhaupt schon so weit ist, kommt noch hinzu. Er zerbricht sich darüber scheinbar selbst den Kopf, ist unzufrieden mit sich und damit, dass er womöglich doch noch nicht mit dem alten Lebens-und Erziehungsmodell abgeschlossen hat.
[doublepost=1603184525][/doublepost]
Hättet ihr beieinander den Platz, dass die Kinder jeweils mitpendeln könnten (in Ferienzeiten, an Wochenenden)?
Die Frage hatte ich noch nicht beantwortet: realistisch gesehen ist es platztechnisch nur bei ihm möglich. Für ihn + alle Kinder ist meine Wohnung zu klein. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass insbesondere der Große dazu auch gar keine Lust mehr hätte. Jedenfalls nicht regelmäßig. Zudem haben alle seine Kids am We meistens "Hobby-Termine". Wenn müssten meine Tochter und ich also zu ihm fahren, was ja aber eigentlich kein Problem darstellt udn wir ja auch schon längst in Angriff nehmen wollten, aber bisher irgendwie nie passte. Und nun kommt uns wieder Corona dazwischen, fürchte ich.
 
F
Benutzer108391  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Alles vorbei:frown:
Gestern war ich bei ihm und schon bei der Begrüßung war klar, was gleich kommt. Er sei seit Kurzem total am wackeln, kann sich nicht endgültig einlassen. Wartet auf tiefere Gefühle, die doch nach der Verliebtheitsphase (die bei uns sehr intensiv war) nornmal kommen. Er wüsste überhaupt nicht mehr, was er denken und fühlen soll und was er will. Und dass er eben immer noch mit der alten Geschichte, der Ehe bzw der Art des Schlussmachens kämpft. Ich glaube, dass kommt auch daher, dass er vor Kurzem noch eine Therapie gemeinsam mit seiner Ex begonnen hat, weil noch so viel Groll zwischen ihnen steht, er sich so oft über sie ärgert und darüber, dass er sich darüber noch ärgert. Und ich hab ihm auch noch dazu geraten...
Er meinte noch, dass er mir nichts vormachen kann. Dass ich das Beste sei, was ihm nach der Trennung passiert sei und ich doch eigtnlich perfekt für ihn sei. Dass es Tage gäbe, an denen für ihn alles klar ist, dass er mich und unsere Beziehung will (im Übrigen noch am Tag vor der Trennung) und dann wacht er nachts auf und alles wackelt. Ich bin so traurig, kann es nicht fassen.
 
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Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #16
Das tut mir Leid für dich. :frown:
 
F
Benutzer108391  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #17
Das tut mir Leid für dich. :frown:
Danke.
Ja, mir gehts auch echt dreckig. Zum Glück hab ich frei. Was aber auch dazu führt, dass ich seit dem Aufwachen nur noch heule, alte Nachrichten lese und es einfach nicht fassen kann.
Ja, die Entfernung war immer ein Thema und auch das ewige Terminefinden, aber gefühlsmäßig war es immer klar, das machte er durch Taten und Worte deutlich.
Ich hätte unx defintiv noch eine Chance gegeben, trotz seiner Zweifel. Ich glaube, Nähe hätten die ausgeräumt.
Nun habe ich die Hoffnung, dass die Therapie mit seiner Ex auch was bereingt, er sich aufgräumter fühlt und sich öffnen kann für eine neue Beziehung und sich dann irgendwie an das, was wir hatten, erinnert.
 
M
Benutzer189703  (50) Ist noch neu hier
  • #18
Danke.
Ja, mir gehts auch echt dreckig. Zum Glück hab ich frei. Was aber auch dazu führt, dass ich seit dem Aufwachen nur noch heule, alte Nachrichten lese und es einfach nicht fassen kann.
Ja, die Entfernung war immer ein Thema und auch das ewige Terminefinden, aber gefühlsmäßig war es immer klar, das machte er durch Taten und Worte deutlich.
Ich hätte unx defintiv noch eine Chance gegeben, trotz seiner Zweifel. Ich glaube, Nähe hätten die ausgeräumt.
Nun habe ich die Hoffnung, dass die Therapie mit seiner Ex auch was bereingt, er sich aufgräumter fühlt und sich öffnen kann für eine neue Beziehung und sich dann irgendwie an das, was wir hatten, erinnert.
Hallo Fine, Deine Geschichte hast Du hier vor fast 1,5 Jahren niedergeschrieben und sehr intensiv beleuchtet. Darf ich fragen, was aus Euch geworden ist? Ich bin in einer sehr ähnlichen Lage wie Du damals... würde mich freuen, von Dir zu lesen😊
 
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