A
Benutzer143917 (33)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo ihr Lieben,
wie einige von euch vielleicht wissen, bin ich mittlerweile seit gut 5 Wochen in einer Fernbeziehung (Deutschland - Japan, 5 Monate; danach dauerhaft mindestens 250km). Im Voraus auf die anstehende Fernbeziehung ging es mir ja bereits ziemlich schlecht und ich bin nicht wirklich damit klar gekommen. Der Abschied dann von meinem Freund (22) war der reinste Horror und ich habe immer noch ein kleines Trauma davon. Ebenso die ersten ,vorallem 1,5, Wochen, da er sich erst 4 Tage nach seinem Abflug zum ersten mal ganz kurz (Email bestehend aus 2 Sätzen) melden konnte und dann noch über eine Woche kein Internet hatte.
Seit dem er zumindest in seinem Wohnheim und teilweise auch in der Stadt Internet auf dem Handy/Laptop hat, ist es immerhin schon mal etwas erträglicher geworden. Mittlerweile skypen wir ca. 2x die Woche und eigentlich täglich gehen ein paar Nachrichten übers Handy hin und her. (Und wenn es nur ein digitaler gute Nacht Kuss ist oder ein Bild vom Essen ist^^).
Ca 1 Woche nach dem mein Freund nun also weg war, bin ich umgezogen. Vom Dorf bei meinen Eltern in eine WG in einer ca 250km entfernten Stadt, weil ich angefangen habe zu studieren. Ich habe mir erhofft, dass ich durch mein neues Leben und das Studium abgelenkt sein werde und deshalb besser mit der Fernbeziehung klar kommen würde. Mittlerweile habe ich mir hier auch ganz gut eingelebt und auch einige nette Leute gefunden mit denen ich mich super verstehe. Letztendlich habe ich hier eigentlich schon mehr "Freunde" (sofern man sie so nach 4-5 Wochen nennen kann), als ich zuhause hatte und auch mein Studium und die Wohnung gefallen mir größtenteils.
Die ersten Wochen hier waren ganz gut und durch die Einführungswochen wo ich ständig neue Leute kennen gelernt habe und viel unterwegs war, ist mein Plan auch aufgegangen und ich war einigermaßen abgelenkt. Natürlich habe ich meinen Freund trotzdem sehr vermisst, vorallem in den Abendstunden dann, aber es ging irgendwie. Jetzt hat das Studium richtig angefangen und ich habe eigentlich auch bereits sehr viel zu tun. 2 Hausarbeiten und Präsentationen dazu bis Mitte November, Vorlesungen vor- und nachbereiten und einges zu lesen/durchabreiten für die Seminare... Aber genau da beginnt das Problem.
Ich kann mich momentan einfach auf nichts konzentrieren, weil ich ständig in Gedanken bei meinem Freund bin. Die ganze letzte Woche habe ich zB eigentlich nichts geschafft, obwohl ich so viel zu tun hätte. Sobald ich mich an den PC setzte und arbeiten will, schweifen meine Gedanken immer wieder ab zu meinem Freund und letztendlich ist der Tag vorbei und ich habe nichts geschafft und schiebe es immer weiter auf.
Gleichzeitig setzte ich mich auch selbst total unter Druck, dass ich unbedingt gut sein "muss" im Studium. Weil ich vorher bereits eine Ausbildung gemacht habe und sie zwar auch sehr erfolgreich durchgezogen hab, aber jetzt etwas komplett anderes studiere, weil ich gemerkt habe, dass der Ausbildungsberuf auf Dauer einfach nichts für mich ist. Jetzt erwarte ich von mir selbst, dass das Studium jetzt unbedingt das richtige für mich sein muss... Dazu kommt noch, dass mein Freund ein absoluter Überflieger in seinem Studium ist (Jahrgangsbester, Stipendiant, generell sehr intelligent und leistungsorientiert...). Das setzt mich irgendwie auch unter Druck, dass ich annähernd genauso gut sein muss wie er. Oder besser gesagt sein will.
Naja und in Kombination sind diese beiden Zustände, eigener Druck gut zu sein und gleichzeitig absolute Konzentrationsunfähigkeit natürlich einfach super -.-
Und es fällt mir immer schwerer mit der Situation der Fernbeziehung klar zu kommen. Die letzten male habe ich auch wieder beim skypen, bzw letztes Mal zum Glück erst danach, angefangen zu weinen, weil ich einfach fertig mit den Nerven bin.
Ich war mir noch nie so sicher, dass mein Freund und ich zusammen gehören, ich ihn liebe und wir es schaffen werden. Und ich bereue es sehr, dass mir das nicht vor dem Abschied schon so klar war und ich die Zeit mehr genossen habe.
Aber gleichzeitig geht es mir jetzt so beschissen ...
Es sind noch 115 Tage ohne ihn und genau 1 Woche nach meiner ersten Klausurenphase kommt er wieder. Eigentlich perfekt um genug abgelenkt zu sein, aber ich merke einfach, wie ich immer weniger damit klar komme und es mir schlecht geht. Und ich weiß einfach nicht was ich noch tun soll. Genug Ablenkung habe ich ja. Eigentlich ...
Und ich weiß auch nicht, wie ich meinem Freund gegenüber damit umgehen soll.
Er weiß, dass es mir nicht grade gut geht. Vorallem zu anfang und jetzt auch beim vorletzten mal habe ich ja auch wieder beim skypen geheult. Sonst zum Gllück erst danach, ohne dass er es mitbekommen hat oder eben in den Wochen dazwischen auch gar nicht. Aber er weiß halt nicht, wie es wirklich komplett in mir aussieht.
Schon vor der Fernbeziehung hat er oft genug mitbekommen wie schlecht es mir deshalb geht und wir haben uns einige male darüber gestritten, weil er der Meinung war, ich würde ihm ein schlechtes Gewissen machen wollen, weil er geht. Das will ich natürlich nicht. Ich gönne es ihm total, dass er sich seinen Traum erfüllen kann. Aber ich will ihm auch nichts vormachen oder ihn anlügen.
Ihm selbst geht es in Japan mittlerweile gott sei dank ganz gut, ein Grund weniger sich Sorgen zu machen.
Am anfang war das anders, da war alles ziemlich schei** und er hat mir auch oft gesagt, wie sehr er mich vermisst. Auch wenn es gemein klingt, aber irgendwie tat das auch ein bischen gut zu hören... :-/
Mittlerweile hat er sich zum Glück eingelebt und es gefällt ihm ganz gut, worüber ich natürlich sehr froh bin. Auch wenn ich dadurch das "ich vermisse dich..." kaum noch höre, eigentlich nur wenn ich es vorher sage. Aber hauptsache es geht ihm gut dort hinten.
Ich weiß auch nicht genau, was ich mit diesem Artikel genau bezwecken will ...
Vielleicht ein paar Ratschläge oder Meinungen, wie ich mich besser auf das Studium konzentrieren kann, mit der Fernbeziehung klarkomme und wie ehrlich ich meinem Freund gegenüber sein soll?
Auf jedenfall schon mal vielen Dank fürs Lesen von dem nun doch viel zu lang gewordenen Roman...
Wie gesagt, ich war mir noch nie so sicher dass wir zusammen gehören und ich ihn liebe.
Daher kommt ein Schluss machen auch auf keinen Fall in Frage.
Liebe Grüße!
wie einige von euch vielleicht wissen, bin ich mittlerweile seit gut 5 Wochen in einer Fernbeziehung (Deutschland - Japan, 5 Monate; danach dauerhaft mindestens 250km). Im Voraus auf die anstehende Fernbeziehung ging es mir ja bereits ziemlich schlecht und ich bin nicht wirklich damit klar gekommen. Der Abschied dann von meinem Freund (22) war der reinste Horror und ich habe immer noch ein kleines Trauma davon. Ebenso die ersten ,vorallem 1,5, Wochen, da er sich erst 4 Tage nach seinem Abflug zum ersten mal ganz kurz (Email bestehend aus 2 Sätzen) melden konnte und dann noch über eine Woche kein Internet hatte.
Seit dem er zumindest in seinem Wohnheim und teilweise auch in der Stadt Internet auf dem Handy/Laptop hat, ist es immerhin schon mal etwas erträglicher geworden. Mittlerweile skypen wir ca. 2x die Woche und eigentlich täglich gehen ein paar Nachrichten übers Handy hin und her. (Und wenn es nur ein digitaler gute Nacht Kuss ist oder ein Bild vom Essen ist^^).
Ca 1 Woche nach dem mein Freund nun also weg war, bin ich umgezogen. Vom Dorf bei meinen Eltern in eine WG in einer ca 250km entfernten Stadt, weil ich angefangen habe zu studieren. Ich habe mir erhofft, dass ich durch mein neues Leben und das Studium abgelenkt sein werde und deshalb besser mit der Fernbeziehung klar kommen würde. Mittlerweile habe ich mir hier auch ganz gut eingelebt und auch einige nette Leute gefunden mit denen ich mich super verstehe. Letztendlich habe ich hier eigentlich schon mehr "Freunde" (sofern man sie so nach 4-5 Wochen nennen kann), als ich zuhause hatte und auch mein Studium und die Wohnung gefallen mir größtenteils.
Die ersten Wochen hier waren ganz gut und durch die Einführungswochen wo ich ständig neue Leute kennen gelernt habe und viel unterwegs war, ist mein Plan auch aufgegangen und ich war einigermaßen abgelenkt. Natürlich habe ich meinen Freund trotzdem sehr vermisst, vorallem in den Abendstunden dann, aber es ging irgendwie. Jetzt hat das Studium richtig angefangen und ich habe eigentlich auch bereits sehr viel zu tun. 2 Hausarbeiten und Präsentationen dazu bis Mitte November, Vorlesungen vor- und nachbereiten und einges zu lesen/durchabreiten für die Seminare... Aber genau da beginnt das Problem.
Ich kann mich momentan einfach auf nichts konzentrieren, weil ich ständig in Gedanken bei meinem Freund bin. Die ganze letzte Woche habe ich zB eigentlich nichts geschafft, obwohl ich so viel zu tun hätte. Sobald ich mich an den PC setzte und arbeiten will, schweifen meine Gedanken immer wieder ab zu meinem Freund und letztendlich ist der Tag vorbei und ich habe nichts geschafft und schiebe es immer weiter auf.
Gleichzeitig setzte ich mich auch selbst total unter Druck, dass ich unbedingt gut sein "muss" im Studium. Weil ich vorher bereits eine Ausbildung gemacht habe und sie zwar auch sehr erfolgreich durchgezogen hab, aber jetzt etwas komplett anderes studiere, weil ich gemerkt habe, dass der Ausbildungsberuf auf Dauer einfach nichts für mich ist. Jetzt erwarte ich von mir selbst, dass das Studium jetzt unbedingt das richtige für mich sein muss... Dazu kommt noch, dass mein Freund ein absoluter Überflieger in seinem Studium ist (Jahrgangsbester, Stipendiant, generell sehr intelligent und leistungsorientiert...). Das setzt mich irgendwie auch unter Druck, dass ich annähernd genauso gut sein muss wie er. Oder besser gesagt sein will.
Naja und in Kombination sind diese beiden Zustände, eigener Druck gut zu sein und gleichzeitig absolute Konzentrationsunfähigkeit natürlich einfach super -.-
Und es fällt mir immer schwerer mit der Situation der Fernbeziehung klar zu kommen. Die letzten male habe ich auch wieder beim skypen, bzw letztes Mal zum Glück erst danach, angefangen zu weinen, weil ich einfach fertig mit den Nerven bin.
Ich war mir noch nie so sicher, dass mein Freund und ich zusammen gehören, ich ihn liebe und wir es schaffen werden. Und ich bereue es sehr, dass mir das nicht vor dem Abschied schon so klar war und ich die Zeit mehr genossen habe.
Aber gleichzeitig geht es mir jetzt so beschissen ...
Es sind noch 115 Tage ohne ihn und genau 1 Woche nach meiner ersten Klausurenphase kommt er wieder. Eigentlich perfekt um genug abgelenkt zu sein, aber ich merke einfach, wie ich immer weniger damit klar komme und es mir schlecht geht. Und ich weiß einfach nicht was ich noch tun soll. Genug Ablenkung habe ich ja. Eigentlich ...
Und ich weiß auch nicht, wie ich meinem Freund gegenüber damit umgehen soll.
Er weiß, dass es mir nicht grade gut geht. Vorallem zu anfang und jetzt auch beim vorletzten mal habe ich ja auch wieder beim skypen geheult. Sonst zum Gllück erst danach, ohne dass er es mitbekommen hat oder eben in den Wochen dazwischen auch gar nicht. Aber er weiß halt nicht, wie es wirklich komplett in mir aussieht.
Schon vor der Fernbeziehung hat er oft genug mitbekommen wie schlecht es mir deshalb geht und wir haben uns einige male darüber gestritten, weil er der Meinung war, ich würde ihm ein schlechtes Gewissen machen wollen, weil er geht. Das will ich natürlich nicht. Ich gönne es ihm total, dass er sich seinen Traum erfüllen kann. Aber ich will ihm auch nichts vormachen oder ihn anlügen.
Ihm selbst geht es in Japan mittlerweile gott sei dank ganz gut, ein Grund weniger sich Sorgen zu machen.
Am anfang war das anders, da war alles ziemlich schei** und er hat mir auch oft gesagt, wie sehr er mich vermisst. Auch wenn es gemein klingt, aber irgendwie tat das auch ein bischen gut zu hören... :-/
Mittlerweile hat er sich zum Glück eingelebt und es gefällt ihm ganz gut, worüber ich natürlich sehr froh bin. Auch wenn ich dadurch das "ich vermisse dich..." kaum noch höre, eigentlich nur wenn ich es vorher sage. Aber hauptsache es geht ihm gut dort hinten.
Ich weiß auch nicht genau, was ich mit diesem Artikel genau bezwecken will ...
Vielleicht ein paar Ratschläge oder Meinungen, wie ich mich besser auf das Studium konzentrieren kann, mit der Fernbeziehung klarkomme und wie ehrlich ich meinem Freund gegenüber sein soll?
Auf jedenfall schon mal vielen Dank fürs Lesen von dem nun doch viel zu lang gewordenen Roman...
Wie gesagt, ich war mir noch nie so sicher dass wir zusammen gehören und ich ihn liebe.
Daher kommt ein Schluss machen auch auf keinen Fall in Frage.
Liebe Grüße!