B
Benutzer143906 (37)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo zusammen
Ich befinde mich offenbar gerade an einem Scheideweg in meiner ersten richtigen Beziehung, und wäre deshalb froh um eure Eindrücke, Anmerkungen, Erfahrungen und so weiter. Die ganze Sache habe ich schon mit einigen meiner Jungs besprochen und insgesamt hatten die Anmerkungen/Ratschläge dieselbe Tendenz, allerdings mit sehr unterschiedlicher Stossstärke. Mit diesem Beitrag probiere ich aber auch, meine Gedanken zu ordnen. Beim Niederschreiben geht das manchmal viel besser als bloss im Kopf. Vielen Dank schon mal fürs Durchhalten...
Die Ausgangslage:
Seit knapp vier Monaten bin ich in meiner ersten richtigen Beziehung als Erwachsener (die "Beziehung" als damals 14-Jähriger über ein paar Wochen hinweg verdient das Prädikat "richtig" nicht wirklich). Ich kenne sie seit etwas über einem Jahr, da war etwas in einem Club, mehr nicht. Nachher war ich für fast ein halbes Jahr in Spanien und wir hatten uns komplett aus den Augen und Gedanken verloren. Im letzten Sommer haben wir uns dann wieder getroffen und ab dann ab und zu gesehen und abgemacht. Das Ganze war sehr unverbindlich, und mehr als Knutschen und Reden ist nie passiert, obwohl wir doch das eine oder andere Mal beieinander übernachtet haben. Damals hatte sie es aber offenbar auf mich abgesehen, und mit der Zeit wurde es von beiden Seiten intensiver. Wir genossen unsere Zeit zusammen und es war sehr gelöst. Wir waren aber nicht zusammen, denn bei einem Gespräch hatten wir uns darauf geeinigt, dass wir nicht exklusiv füreinander sind, aber beide betonten, dass es doch eine recht seltsame Vorstellung wäre, in dieser Situation mit jemand anderem etwas zu haben. Nach etwa drei Monaten hat sie dann allerdings die Sache beendet und gemeint, sie könne sich nicht richtig öffnen und wolle sowieso eigentlich nichts Ernstes anfangen, da sie schon bald auf Reisen gehen werde. Das hat mich getroffen, aber ich habs gezwungenermassen hingenommen und versucht, das/sie zu verarbeiten, weil da mittlerweile Gefühle im Spiel waren. Nach gut einer Woche ohne Kontakt hat sie sich wieder gemeldet und darum gebeten, mir einiges erklären zu wollen, weil sie impulsiv gehandelt habe und ihr etwas an mir liege. Es stellte sich heraus, dass sie ihren Rückzug schon am selben Abend bereute und dann darunter sehr gelitten hatte. Ich sagte ihr, dass ich mir darüber Gedanken machen müsse und nicht einfach so wieder zur alten Sache zurückkehren könne. Nach gut einer Woche kam ich zum Schluss, dass mir auch etwas an ihr liegt. Wir kamen dann zusammen und beschlossen, füreinander exklusiv zu sein (obwohl wir das bereits drei Monaten waren, wie sich herausgestellt hat). Das war vor knapp vier Monaten. Seither hatten wir eine sehr schöne Zeit zusammen, die wir beide genossen haben. Wir haben einiges gemeinsam unternommen und sind auch schon zwei Mal für ein paar Tage weggefahren.
Die jetzige Situation:
Wie wir beide wussten, geht sie in nun bereits in einer Woche auf Reisen und wird voraussichtlich drei Monate unterwegs sein. Wir haben ein paar Mal über diese Situation gesprochen und für uns gesagt, dass wir nun einfach mal die Momente und die Zeit bis dahin geniessen, was uns ziemlich gut gelungen ist. Aber mittlerweile ist der Zeitpunkt halt gekommen, eine Entscheidung über die Zukunft zu fällen. Ich selber möchte sie nicht verlieren, glaube aber, dass eine Fernbeziehung mit ihr mehr kaputtmachen als erhalten/aufbauen würde. Sie selber tat und tut sich schwer mit einer Fernbeziehung. Aus eigener Erfahrung weiss sie, wie es ist, wenn man verliebt ist und aus einem anderen Land zurückkehrt ohne Gewissheit, dass man die alte Liebe je wiedersehen wird. (Der Unterschied zu unserer Ausgangslage ist, dass sie damals nicht wusste, ob sie je zurückkehrt oder er zu ihr kommen würde. Dass sie aber in drei Monaten wieder hierher zurückkehren wird, ist gewiss.) Das hat sie emotional für ein halbes Jahr richtig fertiggemacht, und das möchte sie nicht noch einmal erleben. Seit unserem letzten Kurzurlaub vor zwei Wochen ist sie nun aber ziemlich auf Distanz gegangen und ich hatte das Gefühl, dass ich sie mich fast nur noch aus Anstand getroffen hat. Andererseits war sie seither sehr im Stress mit dem Organisieren der Reise und eines Wanderlagers, für das sie noch viel vorbereiten musste. Ich schätze sie als emotionalere und sensiblere Frau ein. Solche Situationen belasten sie stark. Sie hat sich bis kurz vor ihrer Abreise ins aktuell laufende Wanderlager drei Tage nicht mehr gemeldet. Ich hab sie angerufen und gefragt, ob alles in Ordnung sei. Darauf schrieb sie und meinte, wir sollten reden. Ich hab dann eins und eins zusammengezählt und damit gerechnet, dass sie nun Schluss macht. Wir konnten uns dann aber nicht mehr treffen und nun ist sie weg bis Sonntag. Am Abend nach der Abreise hat sie mich angerufen und sich dafür entschuldigt, dass sie in den Tagen zuvor so gestresst und distanziert war. Seither schreiben wir uns sporadisch, aber doch nicht mehr so eng, wie es zuvor war.
Eine problematische Sache:
Was ich wohl auch erwähnen muss, ist ein sehr unangenehmes Thema. Es war zwar den Gesprächen zufolge nie das zentrale Thema für sie, aber es hat am letzten Tag unseres letzten Ausflugs für dicke Luft gesorgt. Obwohl wir zusammen Sex hatten, kam es nie zur Penetration, weil er nie genügend lange richtig zum Stehen kam. Mich hat diese Sache viel mehr beschäftigt als sie und zwischendurch fertiggemacht, denn dieses Problem hatte ich bisher bei jeder Frau im Bett. Ich dachte zuerst, dass sich das mit der Zeit ergeben würde, wenn das Vertrauen wächst, ich meinen Kopf ausschalten und mich von Versagensängsten freimachen kann. Eigentlich ist aber das Gegenteil passiert: Im Bett und in den Situationen zuvor drehten sich meine Gedanken fast nur noch darum, dass es nun doch endlich klappen sollte. Etwa drei Mal war es so richtig schön, noch viel schöner als sonst, und da sah es sehr gut aus. Da konnte ich mich auch viel mehr gehen lassen, aber in diesen Situationen kam dann immer etwas anderes dazwischen und wir konnten nicht weitermachen. Diese Unsicherheit hat halt immer mitgespielt, und ich war und bin nicht stolz auf das Versagen in der entscheidenden Situation. Sie hat viel mehr Erfahrung mit Männern als ich mit Frauen und hat mir lange gesagt, dass sich das geben wird mit der Zeit und ich mir keinen Kopf machen soll. (Das ist mir aber wie gesagt nur sehr vereinzelt gelungen.) Und am letzten Tag des Ausflugs hat sie mir dann vorgeworfen, ich sei unsicher gewesen und das hätte sie sofort gemerkt. Ihr ist dann auch entfahren, dass sie das so noch nie erlebt habe und sie es für kindisch/aussichtslos halte, mit ihm herumzuspielen, bis er endlich mal richtig stehe. Bei den anderen Typen hätte sie ihn nur berühren müssen und die Sache sei gelaufen. Das hat mich natürlich getroffen, aber war so ja nichts Unerwartetes. Sie hat sich jeweils schon bemüht, aber richtig erfolgreich war sie mit der Hand nie. Auf all das fragte sie sich, ob ich mir schon mal überlegt habe, ob es vielleicht nicht sein sollte, dass wir zusammen seien. Wir hatten Streit und dann ein paar Stunden Funkstille, aber bald war seltsamerweise alles wieder wie zuvor, gelöst und glücklich. (So etwas kann sie nicht vorspielen, dafür kenne ich sie zu gut.) Und nach der Heimkehr war sie dann wiederum distanzierter wegen der beschriebenen Vorbereitungsphase ihrerseits.
Wie weiter?
Ihre nahende Abreise erfordert nun eine Entscheidung über unsere Zukunft, die wir zwar bisher schon einige Male besprochen haben, aber ohne uns im Vorhinein festzulegen, weil wir beide damit einverstanden waren. Wir haben beide Gefühle füreinander und sind verliebt, aber so wie ich sie kenne, wird sie sich nicht auf eine Fernbeziehung einlassen wollen, und ich möchte es mir/uns nicht antun, weil ich das Gefühl habe, dass das mehr kaputtmacht als etwas anderes. Andererseits tut es weh, sie gehen zu lassen, denn mir liegt etwas an ihr und ich bin überzeugt, dass wir das beschriebene Problem hätten lösen können, wenn wir die Zeit dazu gehabt hätten. Und ich finde, dass man nicht aufgeben soll, wenn man sich gegenseitig wichtig ist. Dazu meinten aber zwei, drei meiner Freunde, dass man normalerweise nach ein paar Monaten noch keine Probleme haben und noch immer auf Wolke sieben schweben sollte. Das glaube ich irgendwie schon, nur ist halt die Sexualität ein gewichtiges Thema und nicht einfach ein nebensächlicher (Stör-)Faktor. Ich kenne auch niemanden, der das so erlebt hat, deshalb ist dieses Problem auch für andere schwer nachzuvollziehen.
Nach langem Überlegen denke ich, dass es das Beste ist, wenn wir uns trennen. Das fällt mir schwer und es tut sehr weh. Und wenn ich mir vorstelle, wie sie dann in der Welt herumtingelt und mit anderen Typen ins Bett steigt, schmerzt es noch viel mehr, zumal jeder x-beliebige Typ einfach so mit ihr schlafen kann und ich ihr und mir das über so lange Zeit nicht bieten konnte.
Ich hätte gerne noch die letzten Tage, die sie hier ist, mit ihr verbracht und genossen und sie zum Flughafen gebracht und verzichte nur sehr ungerne darauf, aber ich denke, dass das in der jetzigen Situation nicht mehr so möglich ist, wie wir es über die lange Zeit hinweg konnten.
Ein Freund meinte, ich solle nicht damit rechnen respektive es erwähnen, dass wir vielleicht nach ihrer Rückkehr im Mai wieder zusammenfinden. Das mache den Eindruck, dass ich auf sie warten würde. Das will ich aber einerseits im Falle einer Trennung nicht machen, weil es mich nur noch mehr zermürben würde, und andererseits weil ich mich so in eine unterwürfige Position begebe, was diese Möglichkeit langfristig sowieso zunichtemacht. Und er meinte noch, dass ich schauen soll, dass ich die Initiative ergreife und nicht warte, bis sie mit einer Entscheidung kommt, oder anders: Ich solle agieren und nicht reagieren. Um es mit einer Plattitüde (bin nicht wirklich ein Freund davon und der ganzen vorgefertigten Geschlechterrollen, aber vielleicht hilfts ja fürs Verständnis) zu formulieren: Auch wenn es hart wird/ist, will ich nicht als Würstchen, sondern als Mann die Sache entscheiden/beenden.
Ich habe folgende Optionen durchgespielt:
1. Ich spreche so schnell wie möglich mit ihr (geht nicht vor Samstag) und sage ihr, dass es mir viel bedeuten würde, die letzten Tage mit ihr zu verbringen und wir uns dann am Flughafen verabschieden. Ich würde ihr sagen, dass ich nicht erwarte, sie rund um die Uhr zu sehen, sondern einfach dann, wenn es ihre Zeit zulässt. Hier ist meine Befürchtung aber, dass sie in den letzten Tagen noch viel mehr im Stress sein wird als sie es bisher ohnehin war und die Tage distanziert und zur Enttäuschung werden.
2. Ich sage ihr, dass ich bereit wäre, eine Fernbeziehung zu führen und Kontakt zu halten während ihrer Abwesenheit und wir zusammen bleiben (mit allen Konsequenzen) und überlasse ihr die Wahl, das anzunehmen oder es abzulehnen. Damit würde ich zwar erhobenen Hauptes aus der Sache herausgehen, weil ich ihr zeige, dass sie es mir wert ist, auf sie zu warten, wenn sie auch dazu bereit ist. Ist sie es nicht, beende ich die Sache per sofort. Obwohl diese klare Ausgangslage strategisch die beste sein mag, um mein Gesicht nicht zu verlieren, riskiere ich, dass während ihrer Abwesenheit alles (unschön) in die Brüche geht. Und ausserdem ist es nicht wirklich meine eigene Position, aber nicht, weil ich nicht bereit dafür wäre, sondern weil ich das Gefühl habe, dass sie sich zu sehr unter Druck gesetzt fühlt.
3. Ich beende die Sache so schnell wie möglich mit der Darlegung meiner Gedanken und ich melde mich nicht mehr. (Eventuell gar nicht mehr, oder allenfalls am Tag des Abflugs nur kurz, um ihr einen guten Flug und eine schöne Reise zu wünschen. Aber das kommt mir irgendwie inkonsequent und schwach vor, obwohl ich mir natürlich wünsche, dass es ihr gut geht und sie heil zurückkommt.)
Bei einer sofortigen Trennung in den Situationen 2 und 3 besteht halt das Risiko, dass wir uns zufällig noch einmal über den Weg laufen, denn unsere Stadt ist nicht sonderlich gross und wir bewegen uns in ähnlichen Kreisen. Und solche Situationen mag ich (nach einer Trennung) überhaupt nicht. Genauso wenig möchte ich erleben, wie sie mit irgendeinem anderen Typen rummacht, sei es jetzt, auf ihrer Reise oder danach.
Es gäbe noch einiges mehr zu erzählen, aber irgendwo muss ich mal einen Punkt machen. Bin gespannt auf eure Meinungen.
Ich befinde mich offenbar gerade an einem Scheideweg in meiner ersten richtigen Beziehung, und wäre deshalb froh um eure Eindrücke, Anmerkungen, Erfahrungen und so weiter. Die ganze Sache habe ich schon mit einigen meiner Jungs besprochen und insgesamt hatten die Anmerkungen/Ratschläge dieselbe Tendenz, allerdings mit sehr unterschiedlicher Stossstärke. Mit diesem Beitrag probiere ich aber auch, meine Gedanken zu ordnen. Beim Niederschreiben geht das manchmal viel besser als bloss im Kopf. Vielen Dank schon mal fürs Durchhalten...
Die Ausgangslage:
Seit knapp vier Monaten bin ich in meiner ersten richtigen Beziehung als Erwachsener (die "Beziehung" als damals 14-Jähriger über ein paar Wochen hinweg verdient das Prädikat "richtig" nicht wirklich). Ich kenne sie seit etwas über einem Jahr, da war etwas in einem Club, mehr nicht. Nachher war ich für fast ein halbes Jahr in Spanien und wir hatten uns komplett aus den Augen und Gedanken verloren. Im letzten Sommer haben wir uns dann wieder getroffen und ab dann ab und zu gesehen und abgemacht. Das Ganze war sehr unverbindlich, und mehr als Knutschen und Reden ist nie passiert, obwohl wir doch das eine oder andere Mal beieinander übernachtet haben. Damals hatte sie es aber offenbar auf mich abgesehen, und mit der Zeit wurde es von beiden Seiten intensiver. Wir genossen unsere Zeit zusammen und es war sehr gelöst. Wir waren aber nicht zusammen, denn bei einem Gespräch hatten wir uns darauf geeinigt, dass wir nicht exklusiv füreinander sind, aber beide betonten, dass es doch eine recht seltsame Vorstellung wäre, in dieser Situation mit jemand anderem etwas zu haben. Nach etwa drei Monaten hat sie dann allerdings die Sache beendet und gemeint, sie könne sich nicht richtig öffnen und wolle sowieso eigentlich nichts Ernstes anfangen, da sie schon bald auf Reisen gehen werde. Das hat mich getroffen, aber ich habs gezwungenermassen hingenommen und versucht, das/sie zu verarbeiten, weil da mittlerweile Gefühle im Spiel waren. Nach gut einer Woche ohne Kontakt hat sie sich wieder gemeldet und darum gebeten, mir einiges erklären zu wollen, weil sie impulsiv gehandelt habe und ihr etwas an mir liege. Es stellte sich heraus, dass sie ihren Rückzug schon am selben Abend bereute und dann darunter sehr gelitten hatte. Ich sagte ihr, dass ich mir darüber Gedanken machen müsse und nicht einfach so wieder zur alten Sache zurückkehren könne. Nach gut einer Woche kam ich zum Schluss, dass mir auch etwas an ihr liegt. Wir kamen dann zusammen und beschlossen, füreinander exklusiv zu sein (obwohl wir das bereits drei Monaten waren, wie sich herausgestellt hat). Das war vor knapp vier Monaten. Seither hatten wir eine sehr schöne Zeit zusammen, die wir beide genossen haben. Wir haben einiges gemeinsam unternommen und sind auch schon zwei Mal für ein paar Tage weggefahren.
Die jetzige Situation:
Wie wir beide wussten, geht sie in nun bereits in einer Woche auf Reisen und wird voraussichtlich drei Monate unterwegs sein. Wir haben ein paar Mal über diese Situation gesprochen und für uns gesagt, dass wir nun einfach mal die Momente und die Zeit bis dahin geniessen, was uns ziemlich gut gelungen ist. Aber mittlerweile ist der Zeitpunkt halt gekommen, eine Entscheidung über die Zukunft zu fällen. Ich selber möchte sie nicht verlieren, glaube aber, dass eine Fernbeziehung mit ihr mehr kaputtmachen als erhalten/aufbauen würde. Sie selber tat und tut sich schwer mit einer Fernbeziehung. Aus eigener Erfahrung weiss sie, wie es ist, wenn man verliebt ist und aus einem anderen Land zurückkehrt ohne Gewissheit, dass man die alte Liebe je wiedersehen wird. (Der Unterschied zu unserer Ausgangslage ist, dass sie damals nicht wusste, ob sie je zurückkehrt oder er zu ihr kommen würde. Dass sie aber in drei Monaten wieder hierher zurückkehren wird, ist gewiss.) Das hat sie emotional für ein halbes Jahr richtig fertiggemacht, und das möchte sie nicht noch einmal erleben. Seit unserem letzten Kurzurlaub vor zwei Wochen ist sie nun aber ziemlich auf Distanz gegangen und ich hatte das Gefühl, dass ich sie mich fast nur noch aus Anstand getroffen hat. Andererseits war sie seither sehr im Stress mit dem Organisieren der Reise und eines Wanderlagers, für das sie noch viel vorbereiten musste. Ich schätze sie als emotionalere und sensiblere Frau ein. Solche Situationen belasten sie stark. Sie hat sich bis kurz vor ihrer Abreise ins aktuell laufende Wanderlager drei Tage nicht mehr gemeldet. Ich hab sie angerufen und gefragt, ob alles in Ordnung sei. Darauf schrieb sie und meinte, wir sollten reden. Ich hab dann eins und eins zusammengezählt und damit gerechnet, dass sie nun Schluss macht. Wir konnten uns dann aber nicht mehr treffen und nun ist sie weg bis Sonntag. Am Abend nach der Abreise hat sie mich angerufen und sich dafür entschuldigt, dass sie in den Tagen zuvor so gestresst und distanziert war. Seither schreiben wir uns sporadisch, aber doch nicht mehr so eng, wie es zuvor war.
Eine problematische Sache:
Was ich wohl auch erwähnen muss, ist ein sehr unangenehmes Thema. Es war zwar den Gesprächen zufolge nie das zentrale Thema für sie, aber es hat am letzten Tag unseres letzten Ausflugs für dicke Luft gesorgt. Obwohl wir zusammen Sex hatten, kam es nie zur Penetration, weil er nie genügend lange richtig zum Stehen kam. Mich hat diese Sache viel mehr beschäftigt als sie und zwischendurch fertiggemacht, denn dieses Problem hatte ich bisher bei jeder Frau im Bett. Ich dachte zuerst, dass sich das mit der Zeit ergeben würde, wenn das Vertrauen wächst, ich meinen Kopf ausschalten und mich von Versagensängsten freimachen kann. Eigentlich ist aber das Gegenteil passiert: Im Bett und in den Situationen zuvor drehten sich meine Gedanken fast nur noch darum, dass es nun doch endlich klappen sollte. Etwa drei Mal war es so richtig schön, noch viel schöner als sonst, und da sah es sehr gut aus. Da konnte ich mich auch viel mehr gehen lassen, aber in diesen Situationen kam dann immer etwas anderes dazwischen und wir konnten nicht weitermachen. Diese Unsicherheit hat halt immer mitgespielt, und ich war und bin nicht stolz auf das Versagen in der entscheidenden Situation. Sie hat viel mehr Erfahrung mit Männern als ich mit Frauen und hat mir lange gesagt, dass sich das geben wird mit der Zeit und ich mir keinen Kopf machen soll. (Das ist mir aber wie gesagt nur sehr vereinzelt gelungen.) Und am letzten Tag des Ausflugs hat sie mir dann vorgeworfen, ich sei unsicher gewesen und das hätte sie sofort gemerkt. Ihr ist dann auch entfahren, dass sie das so noch nie erlebt habe und sie es für kindisch/aussichtslos halte, mit ihm herumzuspielen, bis er endlich mal richtig stehe. Bei den anderen Typen hätte sie ihn nur berühren müssen und die Sache sei gelaufen. Das hat mich natürlich getroffen, aber war so ja nichts Unerwartetes. Sie hat sich jeweils schon bemüht, aber richtig erfolgreich war sie mit der Hand nie. Auf all das fragte sie sich, ob ich mir schon mal überlegt habe, ob es vielleicht nicht sein sollte, dass wir zusammen seien. Wir hatten Streit und dann ein paar Stunden Funkstille, aber bald war seltsamerweise alles wieder wie zuvor, gelöst und glücklich. (So etwas kann sie nicht vorspielen, dafür kenne ich sie zu gut.) Und nach der Heimkehr war sie dann wiederum distanzierter wegen der beschriebenen Vorbereitungsphase ihrerseits.
Wie weiter?
Ihre nahende Abreise erfordert nun eine Entscheidung über unsere Zukunft, die wir zwar bisher schon einige Male besprochen haben, aber ohne uns im Vorhinein festzulegen, weil wir beide damit einverstanden waren. Wir haben beide Gefühle füreinander und sind verliebt, aber so wie ich sie kenne, wird sie sich nicht auf eine Fernbeziehung einlassen wollen, und ich möchte es mir/uns nicht antun, weil ich das Gefühl habe, dass das mehr kaputtmacht als etwas anderes. Andererseits tut es weh, sie gehen zu lassen, denn mir liegt etwas an ihr und ich bin überzeugt, dass wir das beschriebene Problem hätten lösen können, wenn wir die Zeit dazu gehabt hätten. Und ich finde, dass man nicht aufgeben soll, wenn man sich gegenseitig wichtig ist. Dazu meinten aber zwei, drei meiner Freunde, dass man normalerweise nach ein paar Monaten noch keine Probleme haben und noch immer auf Wolke sieben schweben sollte. Das glaube ich irgendwie schon, nur ist halt die Sexualität ein gewichtiges Thema und nicht einfach ein nebensächlicher (Stör-)Faktor. Ich kenne auch niemanden, der das so erlebt hat, deshalb ist dieses Problem auch für andere schwer nachzuvollziehen.
Nach langem Überlegen denke ich, dass es das Beste ist, wenn wir uns trennen. Das fällt mir schwer und es tut sehr weh. Und wenn ich mir vorstelle, wie sie dann in der Welt herumtingelt und mit anderen Typen ins Bett steigt, schmerzt es noch viel mehr, zumal jeder x-beliebige Typ einfach so mit ihr schlafen kann und ich ihr und mir das über so lange Zeit nicht bieten konnte.

Ein Freund meinte, ich solle nicht damit rechnen respektive es erwähnen, dass wir vielleicht nach ihrer Rückkehr im Mai wieder zusammenfinden. Das mache den Eindruck, dass ich auf sie warten würde. Das will ich aber einerseits im Falle einer Trennung nicht machen, weil es mich nur noch mehr zermürben würde, und andererseits weil ich mich so in eine unterwürfige Position begebe, was diese Möglichkeit langfristig sowieso zunichtemacht. Und er meinte noch, dass ich schauen soll, dass ich die Initiative ergreife und nicht warte, bis sie mit einer Entscheidung kommt, oder anders: Ich solle agieren und nicht reagieren. Um es mit einer Plattitüde (bin nicht wirklich ein Freund davon und der ganzen vorgefertigten Geschlechterrollen, aber vielleicht hilfts ja fürs Verständnis) zu formulieren: Auch wenn es hart wird/ist, will ich nicht als Würstchen, sondern als Mann die Sache entscheiden/beenden.
Ich habe folgende Optionen durchgespielt:
1. Ich spreche so schnell wie möglich mit ihr (geht nicht vor Samstag) und sage ihr, dass es mir viel bedeuten würde, die letzten Tage mit ihr zu verbringen und wir uns dann am Flughafen verabschieden. Ich würde ihr sagen, dass ich nicht erwarte, sie rund um die Uhr zu sehen, sondern einfach dann, wenn es ihre Zeit zulässt. Hier ist meine Befürchtung aber, dass sie in den letzten Tagen noch viel mehr im Stress sein wird als sie es bisher ohnehin war und die Tage distanziert und zur Enttäuschung werden.
2. Ich sage ihr, dass ich bereit wäre, eine Fernbeziehung zu führen und Kontakt zu halten während ihrer Abwesenheit und wir zusammen bleiben (mit allen Konsequenzen) und überlasse ihr die Wahl, das anzunehmen oder es abzulehnen. Damit würde ich zwar erhobenen Hauptes aus der Sache herausgehen, weil ich ihr zeige, dass sie es mir wert ist, auf sie zu warten, wenn sie auch dazu bereit ist. Ist sie es nicht, beende ich die Sache per sofort. Obwohl diese klare Ausgangslage strategisch die beste sein mag, um mein Gesicht nicht zu verlieren, riskiere ich, dass während ihrer Abwesenheit alles (unschön) in die Brüche geht. Und ausserdem ist es nicht wirklich meine eigene Position, aber nicht, weil ich nicht bereit dafür wäre, sondern weil ich das Gefühl habe, dass sie sich zu sehr unter Druck gesetzt fühlt.
3. Ich beende die Sache so schnell wie möglich mit der Darlegung meiner Gedanken und ich melde mich nicht mehr. (Eventuell gar nicht mehr, oder allenfalls am Tag des Abflugs nur kurz, um ihr einen guten Flug und eine schöne Reise zu wünschen. Aber das kommt mir irgendwie inkonsequent und schwach vor, obwohl ich mir natürlich wünsche, dass es ihr gut geht und sie heil zurückkommt.)
Bei einer sofortigen Trennung in den Situationen 2 und 3 besteht halt das Risiko, dass wir uns zufällig noch einmal über den Weg laufen, denn unsere Stadt ist nicht sonderlich gross und wir bewegen uns in ähnlichen Kreisen. Und solche Situationen mag ich (nach einer Trennung) überhaupt nicht. Genauso wenig möchte ich erleben, wie sie mit irgendeinem anderen Typen rummacht, sei es jetzt, auf ihrer Reise oder danach.
Es gäbe noch einiges mehr zu erzählen, aber irgendwo muss ich mal einen Punkt machen. Bin gespannt auf eure Meinungen.