• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Erfahrungen mit Automatisierung? Was bedeutet das für uns?

sumsilein
Benutzer157607  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hi zusammen, dass Technik sich rasant weiterentwickelt ist ja klar – finde es aus persönlichen Gründen momentan aber sowohl faszinierend als auch schockierend was alles möglich ist. Alleine das Videotelefonieren, bzw. Videokonferenzen während Corona - wäre ja vor 20 Jahren noch nicht einmal denkbar gewesen. Immer mehr wird automatisiert, es ist ja in der Industrie auch schon einiges im Kommen, was künstliche Intelligenz und damit einhergehende Fehlermeldungen betrifft. Bei uns im Unternehmen wird gerade alles umgestellt und „verknüpft", damit die Prozesse „effizienter" werden…. Was bei uns aber auch einiges an neuen Fragen auslöst. Wie seht ihr das – ist Automatisierung oder Digitalisierung eher eine Chance oder bereitet euch das eher Unbehagen?
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #2
Ich bzw. Wir leben im absoluten Smart-Home und liebe es.

Vieles unnütz aber macht trotzdem Spaß.

Beim Einkaufen und einen Blick in den Kühlschrank daheim werfen? Kein Problem

Dachfensterjalousien schließen ab einer bestimmten Innentemperatur automatisch.

Vom Bett aus schon mal die Kaffeemaschine starten damit sie vorgeheizt und ready ist.

Dem Kind in der anderen Etage was mitteilen ohne rum zu schreien.

Im Urlaub mal schnell daheim nach dem Rechten zu schauen.

Usw. Richtig schön
 
jeko2007
Benutzer186762  (52) Öfter im Forum
  • #3
Dazu hab’s am 13.3. vormittags eine sehr spannende Radiosendung auf WDR5. Vielleicht gibts die noch in der Mediathek.
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #4
Wie seht ihr das – ist Automatisierung oder Digitalisierung eher eine Chance oder bereitet euch das eher Unbehagen?
Beides. Kann ein Segen sein, wenn sich Arbeit verkürzt, vereinfacht und alles schneller geht. Natürlich gibt es auch die Negativseite, z.B. wenn das für höhere Preise und versteckte Gebühren ausgenutzt wird. Oder wenn technisch unbegabte Menschen ins Abseits gedrängt werden. Treffendes Beispiel war vor einigen Jahren: Zwangs-Umstellung Telefon/Internet auf Digital, ich musste mir einen neuen, teuren Router kaufen - und danach war der Empfang schlechter als vorher bei analog. :ups:
 
F
Benutzer102346  (41) Meistens hier zu finden
  • #5
Generell finde ich das praktisch, wenn einem so Zeugs Arbeit abnimmt.
Was ich aber absolut nicht abkann ist dieser Zwang, dass alles über den Hersteller laufen muss, oder unbedingt mit App oder sowas halt.
Wenn ich was automatisiere, dann will ICH die Kontrolle darüber haben.
Was hab ich denn von ner teuren Steuerung, wenn ich sie nicht mehr nutzen kann, weil der Hersteller der Meinung ist, irgendwas abdrehen zu müssen?
Und diese Unabhängigkeit geht in den letzten Jahren sehr verloren, das wäre gut, wenn man das wieder mehr in den Fokus rücken könnte.
Dann kann man auch der Automatisierung mehr vertrauen, dass sie für einen nützlich ist und nicht für den Hersteller zum maximal möglichen Ausspähen jeglicher Daten :zwinker:
 
goldstück
Benutzer129701  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Alleine das Videotelefonieren, bzw. Videokonferenzen während Corona - wäre ja vor 20 Jahren noch nicht einmal denkbar gewesen.
Ja, absolut. Es hat sich schon viel getan und ich gehe davon aus, dass sich auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch erstaunlich viel tun wird. Für mein Baby, das bald ein Jahr alt wird, ist es zum Beispiel vollkommen normal, wenn man beim Telefonieren auch die Gesichter sieht. Normales Telefonieren nur mit Ton ohne Bild irritiert ihn.
Wie seht ihr das – ist Automatisierung oder Digitalisierung eher eine Chance oder bereitet euch das eher Unbehagen?
Ich denke, es ist eine Chance. Es kommt aber natürlich auch darauf an, wie die digitale Transformation ausgestaltet wird. Dass man leichtes Unbehagen verspürt, weil man noch nicht weiß, was sich wie verändert, ist, glaube ich, nicht unnormal.
Ich bzw. Wir leben im absoluten Smart-Home und liebe es.
Darf ich neugierig fragen, ob ihr gleich alles als Smart Home geplant habt oder ob ihr um- oder aufgerüstet habt? Komfortabel stelle ich mir das alles schon vor. Aber ich würde für mein Zuhause schon wollen, dass man die Rollos zum Beispiel auch bei einem Strom- oder Internetausfall noch öffnen kann. Aber das Home kann ja auch gleichzeitig smart sein und bei Bedarf manuell bedient werden, nehme ich an?
Was ich aber absolut nicht abkann ist dieser Zwang, dass alles über den Hersteller laufen muss, oder unbedingt mit App oder sowas halt.
Sowas nervt mich auch total. Mein letztes Handy habe ich auch ausmustern müssen, weil es einfach keine Updates mehr gab. Obwohl die Hardware noch gut in Schuss war. Aber es gibt durchaus auch Technologie-Dienstleister, die individuelle Lösungsansätze finden und auch ältere, bereits bestehende Maschinen aufrüsten können. Ich denke, es ist oft nachhaltiger bereits bestehendes zu reparieren und zu modernisieren, anstatt es durch was Neues zu ersetzen.
 
just_itt
Benutzer3713  (44) Meistens hier zu finden
  • #7
Ich sehe es als Chance. So wie die Dampfmaschine eine Entwicklung war die uns weiter gebracht hat, so ist es auch jetzt mit der Technik. Gerade die Möglichkeit immer und überall auf Informationen zurück greifen zu können birgt sehr viel Potential. Man muss nicht mehr Studiert sein um gute Jobs zu bekommen, man kann sich viel selbst aneignen und damit sehr gut leben.
Was wir bei den ganzen Informationen aber lernen müssen ist der verantwortungsvolle Umgang damit. Es müsste jetzt schon den Kindern beigebracht werden wie sie mit ihren Daten umgehen. Den bei den vielen Vorteilen gibt es auch Schattenseiten. Zielgerichtete Manipulation von Personen ist faktisch möglich und wird auch gemacht.

Die Automatisierung macht vieles das wir jetzt nutzen erst möglich. Das wir Webseiten schnell und eigentlich immer nutzen können gelingt größtenteils durch Automatisierung, die flexibel auf die Anfragen reagiert und mehr oder weniger Ressourcen zur Verfügung stellt. Damit werden Ressourcen schonend eingesetzt, da sie nur dann hinzugezogen werden wenn sie benötigt werden. Ein Rollo das automatisch öffnet und schließt, eine Heizung die selbständig wärmt oder nicht, damit existiert ein massives Einsparungspotential.
Ich arbeite in einem Rechenzentrum, je nach Umgebungstemperatur wird automatisch die Kühlung geregelt da die Außentemperatur zur Kühlung verwendet wird. Dadurch kann z.B. an kalten Tagen z.T. komplett auf zusätzliche Kühlung verzichtet werden, was wieder Strom und damit Ressourcen spart.
 
G
Benutzer Gast
  • #8
Ich stelle in meinem Umfeld (Arbeit und auch privat) fest, dass die immer kürzer werdenden Abstände bei Neuerungen und Updates immer mehr Menschen mehr oder weniger überfordern ... und damit auch Ängste schüren. Natürlich bringt so manche Automatisierung auch einige Vorteile ... aber auf der anderen Seite nicht selten aber auch genauso viele Nachteile.

Ich persönlich verzichte privat auf so gut wie alles, was mich "ausspionieren" könnte. Ich habe zwar einen PC (ohne Mikro und Kamera), aber dort kann ich zumindest noch weitestgehend selber steuern, was ich wo veröffentliche und was nicht.

Ein Handy besitze ich nicht und Smart-Home käme stand heute für mich auf keinen Fall in Frage.

Aus meiner Sicht machen wir uns viel zu sehr abhängig von der ganzen Technik, vom Internet und ähnlichem technischen Fortschritt. Leider lässt es sich nicht aufhalten, weil der Mensch von Natur aus einfach sehr bequem ist und ständig nach Neuerungen strebt.

Unterm Strich sehe ich die Entwicklung daher eher kritisch ... zumal bei einem Zusammenbruch der Stromversorgung, der Technik, des Internets, etc. kaum noch etwas funktionieren würde.
 
sumsilein
Benutzer157607  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Ich bzw. Wir leben im absoluten Smart-Home und liebe es.

Vieles unnütz aber macht trotzdem Spaß.

Beim Einkaufen und einen Blick in den Kühlschrank daheim werfen? Kein Problem

Dachfensterjalousien schließen ab einer bestimmten Innentemperatur automatisch.

Vom Bett aus schon mal die Kaffeemaschine starten damit sie vorgeheizt und ready ist.

Dem Kind in der anderen Etage was mitteilen ohne rum zu schreien.

Im Urlaub mal schnell daheim nach dem Rechten zu schauen.

Usw. Richtig schön
wie geil, soll das heißen, ihr habe eine kamera im kühlschrank oder wie? auch wenns jetzt nicht zwingend notwendig ist, ist es ja doch irgendwie praktisch, wenn man beim einkaufen ist und überlegt, was man braucht. haha kaffeemaschine starten! mega! habt ihr dann so ein audiosystem wie alexa, mit dem ihr kommunizieren könnt?

Dazu hab’s am 13.3. vormittags eine sehr spannende Radiosendung auf WDR5. Vielleicht gibts die noch in der Mediathek.
danke für den tipp! muss ich mal schauen, ob ichs noch wo finde!
Beides. Kann ein Segen sein, wenn sich Arbeit verkürzt, vereinfacht und alles schneller geht. Natürlich gibt es auch die Negativseite, z.B. wenn das für höhere Preise und versteckte Gebühren ausgenutzt wird. Oder wenn technisch unbegabte Menschen ins Abseits gedrängt werden. Treffendes Beispiel war vor einigen Jahren: Zwangs-Umstellung Telefon/Internet auf Digital, ich musste mir einen neuen, teuren Router kaufen - und danach war der Empfang schlechter als vorher bei analog. :ups:
ja, es wird effizienter gearbeitet, das denke ich auch. die fehlerquote vermindert sich, denn maschinen machen nunmal kaum fehler, im gegensatz zu menschen. bei den kosten bin ich mir nicht sicher, da kann ich mir vorstellen, dass durch die effizienz kosten eingespart werden. meistens sind diese systeme ja einfach zu bedienen, also keine besonderen begabungen erforderlich. ja, natürlich muss man offen dafür sein, aber ich denke, besonders technik-affin muss man nicht sein. bei deinem router-problem könntest du dich an die herstellerfirma wenden.
Generell finde ich das praktisch, wenn einem so Zeugs Arbeit abnimmt.
Und diese Unabhängigkeit geht in den letzten Jahren sehr verloren, das wäre gut, wenn man das wieder mehr in den Fokus rücken könnte.
Dann kann man auch der Automatisierung mehr vertrauen, dass sie für einen nützlich ist und nicht für den Hersteller zum maximal möglichen Ausspähen jeglicher Daten :zwinker:
ja, kontrolle ist wichtig.
Ja, absolut. Es hat sich schon viel getan und ich gehe davon aus, dass sich auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch erstaunlich viel tun wird. Für mein Baby, das bald ein Jahr alt wird, ist es zum Beispiel vollkommen normal, wenn man beim Telefonieren auch die Gesichter sieht. Normales Telefonieren nur mit Ton ohne Bild irritiert ihn.

Sowas nervt mich auch total. Mein letztes Handy habe ich auch ausmustern müssen, weil es einfach keine Updates mehr gab. Obwohl die Hardware noch gut in Schuss war. Aber es gibt durchaus auch Technologie-Dienstleister, die individuelle Lösungsansätze finden und auch ältere, bereits bestehende Maschinen aufrüsten können. Ich denke, es ist oft nachhaltiger bereits bestehendes zu reparieren und zu modernisieren, anstatt es durch was Neues zu ersetzen.
next generation! witzig, dass das für dein baby schon selbstverständlich ist, es ist ein wahnsinn, wie schnellebig die technikwelt ist. als ich klein war in den 1980ern, war das noch undenkbar, da dachte man ja noch nichtmal an die mainstreamnutzung der mobiltelefone.
bezüglich der smartphones: ja, da ist der markt leider drauf konzipiert, dass die geräte nach ein paar jahren ersetzt werden müssen. finde das auch total unnötig und ziemlich verschwenderisch. ganz zu schweigen vom umweltlichen aspekt. die handys von vor 20 jahren haben noch ewig gehalten und auch mehrere stürze locker überlebt. bei den heutigen modellen ist ja gleichmal bildschirm und/oder kamera kaputt.
Was wir bei den ganzen Informationen aber lernen müssen ist der verantwortungsvolle Umgang damit. Es müsste jetzt schon den Kindern beigebracht werden wie sie mit ihren Daten umgehen. Den bei den vielen Vorteilen gibt es auch Schattenseiten. Zielgerichtete Manipulation von Personen ist faktisch möglich und wird auch gemacht.

Die Automatisierung macht vieles das wir jetzt nutzen erst möglich. Das wir Webseiten schnell und eigentlich immer nutzen können gelingt größtenteils durch Automatisierung, die flexibel auf die Anfragen reagiert und mehr oder weniger Ressourcen zur Verfügung stellt. Damit werden Ressourcen schonend eingesetzt, da sie nur dann hinzugezogen werden wenn sie benötigt werden. Ein Rollo das automatisch öffnet und schließt, eine Heizung die selbständig wärmt oder nicht, damit existiert ein massives Einsparungspotential.
Ich arbeite in einem Rechenzentrum, je nach Umgebungstemperatur wird automatisch die Kühlung geregelt da die Außentemperatur zur Kühlung verwendet wird. Dadurch kann z.B. an kalten Tagen z.T. komplett auf zusätzliche Kühlung verzichtet werden, was wieder Strom und damit Ressourcen spart.
ja, da hast du recht. verantwortungsbewusstsein ist wichtig. ach ja, die heizung spielt ja auch mit. dann ist es ja genaugenommen bereits schon automatiesiert, wenn der thermostad auf 21 grad eingeschlalten ist und nur heizt, wenn die rautemperatur darunter ist.
Ich stelle in meinem Umfeld (Arbeit und auch privat) fest, dass die immer kürzer werdenden Abstände bei Neuerungen und Updates immer mehr Menschen mehr oder weniger überfordern ... und damit auch Ängste schüren. Natürlich bringt so manche Automatisierung auch einige Vorteile ... aber auf der anderen Seite nicht selten aber auch genauso viele Nachteile.

Ich persönlich verzichte privat auf so gut wie alles, was mich "ausspionieren" könnte. Ich habe zwar einen PC (ohne Mikro und Kamera), aber dort kann ich zumindest noch weitestgehend selber steuern, was ich wo veröffentliche und was nicht.

Ein Handy besitze ich nicht und Smart-Home käme stand heute für mich auf keinen Fall in Frage.

Aus meiner Sicht machen wir uns viel zu sehr abhängig von der ganzen Technik, vom Internet und ähnlichem technischen Fortschritt. Leider lässt es sich nicht aufhalten, weil der Mensch von Natur aus einfach sehr bequem ist und ständig nach Neuerungen strebt.

Unterm Strich sehe ich die Entwicklung daher eher kritisch ... zumal bei einem Zusammenbruch der Stromversorgung, der Technik, des Internets, etc. kaum noch etwas funktionieren würde.
ja, in vielen bereichen, wird durch die automatisierung einfach effizienter gearbeitet, das ist ja ein großer vorteil. im privaten bereich kann ich mir vorstellen, dass sich ein paar leute mit gewissen applikationen unwohl fühlen. ich habe zum beispiel auch meine webcam zugeklebt, ich denke, das sollte man sicherheitshalber schon machen, weil es ja immer irgendwo schwarze schafe gibt, die den techniken fortschritt missbrauchen.
ich bin sicherlich auch abhängig vom technischen fortschritt, also im alltag auf jeden fall. ich bin immer erreichbar, also falls mal was mit der familie sein sollte, weiß ich gleich bescheid. ich kann mich aber über nahezu alles sofort informieren, egal ob beruflich oder privat. das finde ich schon sehr toll. inzwischen bin ich sogar schon irgendwie abhängig von meiner smart watch, die zeichnet jeden herzschlag von mir auf, das ist mir auch immer ganz wichtig zu sehen. ich sehe das alles aber eher als vorteil, bin da von dieser fraktion. ich mag diese vernetzung.
 
lenny84
Benutzer152329  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Viele Smart Home-Geschichten finde ich sehr großen Quatsch, sie passen aber perfekt zum deutschen Kontrollzwang. Wenn ich die Beispiele weiter oben lese, schafft Automatisierung offenbar dazu noch Probleme, von denen ich nicht mal wusste, dass es sie gibt.

Ich bin generell offen für Neues, aber mit Kindern über irgendwelche Speaker zu kommunizieren, halte ich für zwischenmenschlich problematisch.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #11
.

Ich bin generell offen für Neues, aber mit Kindern über irgendwelche Speaker zu kommunizieren, halte ich für zwischenmenschlich problematisch.

Was ist die Alternative?

Jedes Mal zwei Stockwerke nach oben laufen?
Das Kind am Handy anrufen?
Oder sich die Seele aus dem Leib brüllen?
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #12
Die Alternative?
1) Akzeptieren, daß Reden nur in der Nähe möglich ist
2) Die "jedes Mal" reduzieren
3) In den verbleibenden seltenen Fällen 2 Stockwerke hochlaufen

Es gibt auch Leute, die für die Standardbotschaft schlicht einen Glockenzug im Treppenhaus installiert hatten.
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #13
Nun, ehrlich gesagt beides.
Ich finde zwar, dass in den meisten Fällen der Nutzen überwiegt, allerdings sind für mich die Störungsanfälligkeit und dass der Schutz der Privatsphäre unter Verwendung neuer Technologien nicht jederzeit gewährleistet ist, sind zwei ganz wesentliche Punkte, die ich als sehr heikel in dem Zusammenhang erachte.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #14
Die Alternative?
1) Akzeptieren, daß Reden nur in der Nähe möglich ist
2) Die "jedes Mal" reduzieren
3) In den verbleibenden seltenen Fällen 2 Stockwerke hochlaufen

Es gibt auch Leute, die für die Standardbotschaft schlicht einen Glockenzug im Treppenhaus installiert hatten.
Ich Frage mich gerade ob du Kinder hast :grin:

Ich beschreibe dir gerne mal Standartsituationen.

Essen ist fertig und ich möchte das Kind darüber informieren.

Ich: Name Kind!
Kind: keine Reaktion.
Ich rufe lauter: Name Kind!
Kind: keine Reaktion.

Ich gehe zum Treppenhaus und rufe noch lauter.

Wieder keine Reaktion. Also wieder zwei Stockwerke nach oben. Türe ist zu und ich höre Laute Musik.

Klopfe an und gehe rein.

Kind: hast du schon mal was von Privatsphäre gehört?
Ich: ich rufe dich seit 5 Minuten und habe angeklopft
Kind: hab Musik gehört.
Ich: essen ist fertig
Kind: sag das doch gleich :smile:

Andere Situation

Telefon klingelt. Ich gehe ran und es ist eine andere Mutter von einem Klassenkameraden. Sie hat eine Frage wegen einem Vorfall im Unterricht, die ich nicht beantworten kann.

Ich fange wieder an nach dem Kind zu rufen. Keine Reaktion, da Tür zu und Musik laut.

Also watschel ich wieder hoch.

Andere Situation

Es klingelt an der Tür. Zwei Freunde vom Kind, die ihn spontan abholen wollen.

Ich fange wieder zum rufen an, keine Reaktion da Tür oben zu und Musik an.

Also watschel ich wieder hoch.

........

Ich nutze das smarthome nicht um mit dem Kind Gespräche über sein befinden zu führen, sondern um ihn zu informieren, das er kommen muss.

Das geht nun ganz ohne brüllen oder watscheln.
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #15
Ja, wenn du das so dringend brauchst, um dir das ach so schlimme "Watscheln" zu ersparen, dann mag das zwar so sein, aber ich kann das natürlich ebenso lächerlich finden, wie ich will.
Aber das wird sicher daran liegen, daß ich selbst keine Kinder habe und zuhause selbstverständlich als Einzelkind mit eigener Dienerschaft großgeworden bin. Nicht daran, daß ich als Kind einfach andere Erfahrungen gemacht habe und deine Problemstellungen daher nicht ernstnehmen kann.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #29
Und... was soll das bringen? Solange du noch selbst hinwatscheln mußt, bringt dir das doch gar nix.
Ich kann sie von unterwegs aus starten und die Sachen dann rausräumen, wenn ich daheim bin. Man könnte das wahrscheinlich auch mit einer Zeitschaltung machen.

Ebenso. Was ist da der Vorteil?
Ich sehe, ob noch etwas an ist, kann es aus der Ferne ausschalten, Jalousien können geschlossen werden, damit es nicht so heiß wird im Laufe des Tages (steht dann auch abends im Raum). Ebenso kann man im Winter die Sonne nutzen, um den Raum aufwärmen zu lassen und die Jalousien danach für eine bessere Wärmedämmung wieder schließen.

Und: Ist die Fernsteuerung umgehbar? Wenn nicht, was ist, wenn die Fernsteuerung im Arsch ist?
Soweit das geplant ist: Ja. Und dann hat man bei Jalousien ein vergleichbares Risiko wie bei elektrischen Rollläden.


Praktisch wofür?

Ich kann's mir nicht vorstellen.
Wir sind beide viel unterwegs. Falls ein Fenster offen wäre, sehen wir es direkt oder bekommen einen Alarm aufs Handy und können dann reagieren (früher heimkommen, jemanden vorbeischicken, etc.). Außerdem gehörte ich leider zu den Menschen, die es gelegentlich vergessen, Fenster wieder zu schließen.

Ich gehe vom Gegenteil aus: Alles, was man "wegautomatisiert", wird dem Vorrat an menschlichen Fähigkeiten gestrichen, jedenfalls in der breiten Masse.
Das wird es auch geben, keine Frage. Wenn wir allerdings flächendeckend so weit sind, dann steht auch die Frage im Raum, ob wirklich jeder Mensch 40 Stunden pro Woche arbeiten muss. Zumal irgendjemand auch sämtliche Automatisierung warten muss, wir haben zusätzlich auch einen Fachkräftemangel und hinzukommen viele Arbeiten, die eigentlich niemand machen möchte oder die besonders gefährlich sind. Wenn wir bei diesen mit der Automatisierung anfangen, sind wir damit die nächsten zehn Jahre gut beschäftigt. Und: Die Zahl der Arbeitskräfte in D sinkt, wenn die Boomergeneration in Rente geht. Auch diese Arbeitskräfte müssen irgendwie ersetzt werden.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #48
finde es aus persönlichen Gründen momentan aber sowohl faszinierend als auch schockierend was alles möglich ist.
Hier ging's ja bisher hauptsächlich ums Intelligente Haus (denglisch: Smart Home). Prinzipiell 'ne feine Sache, solange man sich nicht von den (Internet-)Diensten eines Herstellers abhängig macht, das System ausreichend sicher ist, tut, was man will und, einmal eingerichtet, nicht alle fünf Minuten mit Nachrichten auf dem Schlaufernsprecher nervt. Alexa und andere Wanzen gehen gar nicht...

Außerdem sollte man sich von dem Gedanken verabschieden, daß man mit Smart Home großartig sparen kann. Eine halbwegs zeitgemäß gedämmte Hütte ist schon effizient - die 30 und mehr Prozent Einsparung, die manche Anbieter von "smarten" Thermostaten versprechen, sollte man nicht zu ernst nehmen. Die Technik braucht ihrerseits Strom; es ist im wesentlichen ein Komfort- und Sicherheitsgewinn.

Was die Industrie angeht: Wenn es Geld spart, wird es gemacht werden. Bei "Künstlicher Intelligenz" bin ich noch skeptisch, daß Abläufe und Akten möglichst digital und papierlos organisiert werden, ist überfällig - da sind gerade deutsche Behörden tüchtig hinterher.

Wie immer ist der springende Punkt, wie sicher das Ganze organisiert wird. Da fielen ja in der Vergangenheit sowohl Behörden als auch Privatfirmen schon durch üble Schlamperei auf.

Aber grundsätzlich gilt: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Bei irgendeiner deutschen Versicherung muss es die Gewerkschaft in den 1980ern geschafft haben, die Einführung von Computern zu verhindern - da wurde alles per Aktenablage geregelt. Irgendwann waren die pleite, ein Konkurrent übernahm Namen und Kunden...

Off-Topic:
Alleine das Videotelefonieren, bzw. Videokonferenzen während Corona - wäre ja vor 20 Jahren noch nicht einmal denkbar gewesen.
Das ist 'ne alte Jacke...




Es hat früher nur niemand interessiert bzw. war unpraktisch und/oder teuer und teilweise die Qualität bescheiden....
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #56
Ich bin ein großer Fan direkter Kommunikation. Das heißt nicht, dass ich keine anderen Kommunikationsarten nutze. Aber wenn ich von jemandem etwas will, eine direkte Antwort haben möchte, rufe ich kurz durch.

Ich denk mir immer meinen Teil, wenn Menschen in meinem Umfeld darüber stöhnen, dass sich XY ja noch gar nicht zurückgemeldet hätte - äh, ja, dann ruf doch einfach an?! Aber manche Menschen scheinen diese Funktion auf ihrem Smartphone noch nicht entdeckt zu haben. 🙃

Solche kurzen Episoden zeigen, wie kompliziert Kommunikation trotz scheinbar wesentlich einfacherer Mittel geworden ist.

Mittlerweile verstehe ich in diesem Thread die „Probleme“, die ein Smart Home löst, übrigens noch weniger. 90% scheinen Dinge bequemlicher zu machen, die nie unbequem waren. Einigen fehlt offenbar nur noch Robbie Roboter, der das Bier aus dem Kühlschrank zum Sofa fährt.

Es geht schon damit los, dass selbst mein Opa schon "smart" war. Der ist ein Mal im Monat einkaufen gefahren und hat dafür einfach zwei Zettel geschrieben, darauf stand in der "Memory-App" einfach alles was er braucht. So ähnlich mache ich es heute noch, weil ich beispielsweise zu Feiertagen Zettel schreibe oder das Angebotsfaltblatt einfach mitnehmen. Der Mehrwert bleibt für mich im Verborgenen, das ist bestenfalls Spielerei.

Direkter Kontakt hat für micheinen wichtigen Vorteile. Es ist für mich ein Zeichen von Höflichkeit, wenn ich jemanden direkt mit Information A versorge oder mich erkundige. Mails, Messanger und andere Dinge sind dann eben auch oftmals einfach nur dahingehudelt und eben auch außerordentlich unverbindlich.
Vielleicht sollte man auch mal vom hohen Ross runterkommen, dass jedes Kind alles programmieren können muss.

Ist halt irgendwie "smart". Mir wäre es schon recht, wenn Menschen basales Allgemeinwissen beherrschten und sich nicht damit herauswinden, dass ihnen gerade die passende Antwort nicht einfällt bzw. sie gerade mal googeln müssten. Meine Volontärin ging mir damit auf den Senkel bis zum Umfallen.
Das finde ich ein wirklich ausgezeichneten Beitrag, großes Kompliment und danke dafür!

Ich arbeite selbst in der Medizintechnikentwicklung. Automatisierung ist hier ein großes Thema, aber auch Cybersecurity spielt eine essentielle Rolle. Das gilt mittlerweile auch für Geräte außerhalb meiner Branche, denen man das gar nicht ansieht (Autos, Kühlschränke, Staubsauger).

Mein Eindruck ist, dass wir uns in eine sehr bizarre Situation verrennen. Die aktuell junge Generation denkt, dass sie durch Smartphonenutzung, Insta, Tiktok, Whatsapp etc. die technischen Überflieger sind. Fakt ist aber, dass sie technisch weitgehend blank sind und von den Vorgängen, die im Hintergrund ablaufen, noch weniger Ahnung haben. Das führt zu vollkommen unbewusster Nutzung von Technik und Automatisierung, in der nicht mehr der Benutzer, sondern die Technik die Führung übernimmt.

Heimautomatisierung ist ein tolles Beispiel. Wieso muss es über die Cloud laufen, wenn ich eine Smarte Lampe von meinem Handy aus einschalten will? Es gibt keinen technischen Grund dafür. Dennoch ist den meisten überhaupt nicht bewusst, dass ein Großteil der am Markt verfügbaren Lösungen genau diesen Weg wählt. Ebenso unwissend sind viele, was die negativen Seiteneffekte dieses Weges sind. Sklaven der Technik...

Ich hab das erste Mal eine Volontärin betreut, Hochschulstudium, Abitur und alles weitere war kein Problem, aber sie jenseits von Stories und Instagram oft blank und mit blank meine ich, dass ich beispielsweise auch wissen können müssen sollte, wie Software funktioniert, wie Büroalltag aussieht und was gewusst werden sollte, wenn google mal ausfällt.

An dem Punkt stimme ich euch beiden zu. Wir brauchen kompetente User. Das müsste aus meiner Sicht in der Schule anfangen mit den Grundzügen von Programmierung. Wir brauchen dringend mehr Fachkenntnisse, die flächendeckend vermittelt werden. Auch hinsichtlich Datenschutz.

Brauchen wir nicht, weil ich es schon arg seltsam finde, was ein Kind heute "können lernen muss", es muss sich für das Klima einsetzen, muss programieren können und dann noch nach dem MINT-Studium ein Start-Up gründen. Das ist das hohe Ross irgendwelcher Akademikerparallelwelten! Ich war im "naturwissenschaftlichen Bereich" nie besonders begabt, kann bis heute nicht programmieren, aber hab trotzdem einen Beruf gefunden.
Wenn Grundschulen Media-Labs bekommen und es völlig gewöhnlich ist, dass mit Medienbildung das erste Smartphone vor dem 15 Lebensjahr gemeint ist und "Das freie Netz" eben auch oft heißt, dass Kinder machen können müssen was sie wollen, weil es doch auch irgendwie wieder Zensur ist, ist das Problem nicht das Programmieren.

Ich hab während der Monate im Museum etwas hochgradig verstörendes erlebt. Das Leben als Aufsicht war eigentlich sehr einfach. Jeden Tag hatte die Aufsicht "ihren Raum" und wir hatten alte Nokiatelefone, die mit Snake, als "Diensttelefon" falls was passiert. Es war für viele gerade frischgebackene Abiturienten ein großes Problem, dass sie die sechs Stunden ohne Medien, ohne Internet und ohne Klick leben mussten. Das Problem ist doch, dass Medien für einen größeren Teil der Leute die Herrscher über das Leben wurden und nicht umgekehrt.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #70
Wenn mich jemand anruft, würde ich nie im Leben auf die Idee kommen, es dann nochmal schriftlich anzufordern.
Das kommt drauf an, wer es ist. V.A. die eher dummen oder linken (nicht politisch gemeint) Kollegen benutzen gerne das Telefon, um später nicht auf ihre Fehler u/o Versäumnisse festgenagelt zu werden. Da probieren sie halt, den Scholz zu machen. Was nicht mehr geht, wenn ich entsprechende Mails in der Hand habe.
Aber diese Kollegen lasse ich meist gar nicht erst lang mit mir telefonieren.

Was mich mehr und mehr nervt, ist, dass in der Firma gechattet wird (bei uns über Teams). Mit dem gleichen Anspruch wie in der WA-Welt: wenn man nicht innerhalb von x Minuten antwortet, kommt die nächste Nachricht und man wird blöd angemacht. Dazu sind die Nachrichten in der gleichen sprachlichen Qualität wie Durchschnitts-WAs aus dem privaten Bereich und auch oft viel zu oberflächlich knapp.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #81
Sagt wer? Außer Firmen, die ihren Kram verkaufen wollen? Wo gibt es belastbare Zahlen aus Langzeit- und Großraumtests?
In Europa gibt es zumindest Teststrecken dafür, ansonsten sind wir an einem Punkt angelangt, an dem es entweder technisch geprüft werden kann oder dann im Betrieb.
Introducing autonomous driving: an overview of safety challenges and market introduction strategies Hier gibt es eine gute Übersicht über Probleme bei der 'Ertestung' von Sicherheit und alternativen Testmöglichkeiten.

Wichtig ist dabei, sich auch den Mensch als Alternative vor Augen zu halten: Menschen machen Fehler, sind abgelenkt oder müde (allein Müdigkeit kann die Reaktionszeiten enorm verlängern, von der generellen Aufmerksamkeit mal abgesehen), sind gelangweilt oder unaufmerksam, erschöpfen nach längerer Fahrzeit, sind emotional, unerfahren/zu wenig beweglich/sehen oder hören nicht ausreichend - insbesondere nachts und insgesamt wird jeder menschliche Fahrer wahrscheinlich weniger 'Fahrpraxis' haben als eine Maschine, die entsprechend trainiert wurde. Ja, das macht sie nicht frei von Fehlern - aber das sind wir Menschen eben auch nicht und da greift dann auch nur das Prinzip, dass es uns nicht unsicherer machen sollte als das derzeit gängige Konzept.


Ein selbstfahrendes Auto soll überhaupt nicht so fahren wie ein Mensch fahren würde, sondern es soll eben richtig fahren. Und dann werden Abstände und Bremswege immer mindestens so gut sein wie bei einem menschlichen Fahrer. Mindestens so gut = Meistens besser, von Reaktionszeiten mal ganz abgesehen.
Genau das. Ein autonomes Fahrzeug überschätzt sich nicht. Es peilt auch nicht über den Daumen, sondern es berechnet.

Und was macht ein selbstfahrendes Auto, wenn ihm ein Kind vor die Motorhaube springt? Bremsen ist nicht mehr, maximal noch ausweichen. Links davon steht der Vater, rechts davon die Mutter. Welche der 3 Personen soll das Auto tot fahren?
Keine Ahnung. Wen würdest du überfahren? Ich könnte dir nicht sagen, wie ich reagieren würde. Beim autonomen Fahrzeug ist der einzige Unterschied, dass es dadurch weniger 'zufällig' ist als wenn ein Mensch am Steuer sitzt. Aber ich würde in dem Moment mit Sicherheit keine vernünftige Entscheidung fällen können.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #85
Dein Beispiel mit dem Kind ist sehr konstruiert und sehr beliebt, wenn es um selbstfahrende Fahrzeuge geht. Dennoch geht es an der Realität vorbei, denn im Vergleich zum menschlichen Fahrer werden solche Situationen insgesamt seltener auftreten, so jedenfalls die Idee bei selbstfahrenden Fahrzeugen. Reaktionszeiten sind deutlich geringer und diese Fahrzeuge sollen solche Gefahrensituationen früher und besser identifizieren, als es menschliche Fahrer tun. Dann können sie früher langsamer fahren. Da kein ungeduldiger Mensch am Steuer sitzt, halte ich das gar nicht mal für unrealistisch.
Der Einzige, der hier konstruiert, bist Du. Solange die Randbedingungen mit dem Pippi Lamngstrumpf-Prinzip hin und her schieben, bis sie Dir ins Konzept passen.

images


Solange Menschen in einem automatisierten System eigenständige Aktionen ausführen können, solange müssen die Automaten sich dem menschlichen Verhalten anpassen (was in längerfristiger Vorausschau nicht umsetzbar sein wird). Oder in Deiner Wiwawunderwelt bekommt halt jeder Mensch selbstgehende Beinschienen oder sitzt direkt im selbstfahrenden Rolli, der ihm jegliche eigene Entscheidung "abnimmt" und mit allen anderen Automaten in dieser Welt kommuniziert. Dann wird "nur" noch etwas passieren, wenn die Technik versagt. Also sekündlich irgendwo. Denn jeder, der mal für 2 cent nachdenkt, wird schnell darauf kommen, wie anfällig Technik schon in unserer vergleichsweise simplen Welt ist.

Aber Danke, dass Du so deutlich zeigst, dass es bisschen mehr Nachdenken erfordert, eine automatisierte Welt zu erschaffen, als dieses "man muss ja nur".
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #91
(wie in dem Fall des Flugzeug-Crashs)
Wie kommst du dabei eigentlich zu der Behauptung, der Pilot habe die richtigen Eingaben gemacht und "die Elektronik" habe dies ignoriert?

Genau dieses Video wurde uns in einer Regelungstechnikvorlesung vorgespielt. Ergebnis der Besprechung: Bedienungsfehler, weil das Systemverhalten nicht-intuitiv war, der Pilot aber intuitive Eingaben gemacht hat.

Tests haben schon bewiesen, wie extrem anfällig diese selbstfahrenden Fahrzeuge gegen jede Art von Angriff sind
Das ist doch Unsinn. Es gibt "Sicherheit" und "Sicherheit", Safety und Security. Alle bisherigen Entwicklungen haben nur auf dem Gebiet der Safety stattgefunden. Hinsichtlich Security gibt es nirgends ernstzunehmende Maßnahmen. Nicht im Flugverkehr, nicht im Schiffsverkehr, nicht im Eisenbahnverkehr, nicht im herkömmlichen Straßenverkehr.
Daher ist es zwar wenig überraschend, daß eine Verwundbarkeit gegen "Angriffe" besteht, aber weder ist die ein Alleinstellungsmerkmal selbstfahrender Autos noch steht man solchen Angriffen gezwungenermaßen wehrlos gegenüber. Daß das bisher noch so ist, liegt schlicht daran, daß alle Geräte, vom Eisenbahnzug bis zum Auto, auch gar nicht im Hinblick auf solche Angriffe konstruiert worden sind.
 
Faraka
Benutzer146476  (44) Meistens hier zu finden
  • #92
Damit das dann so endet, wie bei dem Flugzeug-Crash des Air-France-Flug 296 und die Elektronik die richtigen Steuerbefehle der Piloten ignoriert?
Gerade dieses Unglück ist tatsächlich sehr umstritten, genaue Informationen sind auch mangels Flugschreiberdaten nicht vorhanden. Aber von "die Piloten haben die Automatik weitgehend deaktiviert und es war ein Flugfehler" bis zu "die Piloten haben die Automatik falsch bedient und nicht verstanden" gibt es alle möglichen Erklärungen. Als am wahrscheinlichsten gilt übrigens letzteres, die Automatik war im Modus "wir landen jetzt", tatsächlich wollten die Piloten aber nur tief fliegen und wieder Höhe gewinnen.
Da fehlte es an Verständnis/Schulung/Erfahrung. Man kann argumentieren, dass intuitives Bedienen zur Unfallvermeidung beiträgt, was heute auch zunehmend getan wird.

Der Mensch muss IMMER das letzte Wort haben. Er kann abwägen und Entscheidungen auch auf Basis unzureichender Informationen treffen...Ein Computer kann das nicht
Klares "Jein" dazu.

Erstens ist der Mensch in kritischen Situationen unter Zeitdruck eben nicht in der Lage, korrekte Entscheidungen zu fällen, dazu gibt es viele Studien. Aus diesem Grund setzen auch viele Marketinginstrumente oder Betrügereien ihre "Opfer" bewusst unter Zeitdruck.
Ich habe oben schon mal geschrieben, bei kritischen Systemen wird im Fehlerfall die Benutzereingabe sogar bewusst für eine gewisse Zeit blockiert, damit Menschen gezwungen werden, nachzudenken. So kommt es zu weniger Unfällen durch Fehlbedienung.

Dann stellt sich immer die Frage, inwiefern man wirklich das letzte Wort hat. Im Flugzeug kann man beispielsweise extrem viele Automatiken deaktiveren oder gar nicht erst aktivieren. Allerdings wird in aktuellen Flugzeugen IMMER der Computer fliegen und die Steuerbefehle des Menschen in die Stellungen der Rudereinheiten umsetzen (Fly-by-wire).
Und auch beim Auto ist es heute zum Beispiel schon so, dass das Gaspedal meistens nicht mehr direkt mit der Drosselklappe verbunden ist, sondern noch eine Steuereinheit dazwischen steckt. Diese kannst Du auch nicht deaktivieren.

Genau, es soll so enden wie im Flugverkehr: Mit einem extrem sicheren Verkehrsmittel, bei dem außer beim Losfahren und Anhalten sowieso alles automatisch passiert. Und beim Auto gibt es bereits Einparkautomatiken.
Das ist beim Flugzeug so nicht ganz richtig. Den Piloten stehen viele Dutzende Autopiloten zur Verfügung, die sie bewusst programmieren und nutzen können, oder halt auch nicht. Es gibt aber nicht "den einen Autopiloten", der das Flugzeug von A nach B bringt. Dafür muss viel vorbereitet und programmiert werden. Für mehr Infos einfach mal "Flight Management System" googeln.
In der Luftfahrt ist der Hauptgrund für die Automatisierung übrigens, die Arbeitslast der Piloten zu reduzieren, damit sie sich auf kritische Aspekte des Fluges konzentrieren können.

Ein riesiger Unterschied zwischen Piloten und Autofahrern ist auch die Ausbildung. Ein Flugzeug geht davon aus, dass es von Experten bedient wird, bei einem Auto ist es etwas komplett anderes, da müsste das Auto selbst der Experte sein - die Herausforderungen für die Entwickler ist ungleich höher.

Die derzeitigen Sensoren sehen nicht wirklich besser als Menschen. Jedes feste Objekt zwischen Auto und Kind bleibt auch für das Automat-Auto ein Sichtlinien-Hindernis. Sollte es für jeden indirekt möglichen Einfluss Sicherheitsspielraum ermöglichen, würde es im hektischen Alltag einfach den Dienst verweigern müssen
Theoretisch reicht es ja auch vollkommen aus, "so gut wie ein Mensch zu sehen". Maschinelles Sehen funktioniert allerdings komplett anders, als menschliches. Was für Menschen einfach ist, ist für Maschinen oft schwierig - und umgekehrt. Daraus haben dann beide ihre eigenen Vor- und Nachteile. Beide sind evtl. von der Sonne geblendet und treffen dann Fehlentscheidungen. Ein Mensch ist evtl. gut darin, auf Basis von Erfahrung eine Situation besser einzuschätzen. Dafür kann ein Computer schneller und korrekter reagieren und das Fahrzeug besser unter Kontrolle behalten. Das ist ein ewiges Für und Wider.
Aus diesem Grund ist das autonome Fahren auch eine so spannende technische Herausforderung. Gefährlich wird es eigentlich erst, wenn Hersteller es nicht so genau nehmen mit Zulassung und Terminologie, wie es beispielsweise Tesla tut. Durch den Begriff "Autopilot" suggerieren sie etwas, das nicht der Fall ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #102
technischer Entwicklungen noch der höchstgradigst unzuverlässige Faktor der Programmierung dazukommt
Deswegen werden Systeme, die in Fahrzeugen zum Einsatz kommen, recht intensiv geprüft. Nicht nur von einer Person, sondern von verschiedenen und deswegen gilt auch der Grundsatz 'mindestens genauso sicher, wie das derzeitige System' und das System Mensch ist erwiesenermaßen sehr fehleranfällig und was hinzukommt: Das System wird nach dem Fehler verbessert, der Fehler kommt danach nicht mehr vor. Beim Mensch sieht das anders aus. Man nehme nur mal ein paar 'harmlose' Beispiel wie Sekundenschlaf, einen Schlaganfall oder schreiende Kinder. Zumal: Ein Mensch kann nur auf die eigene Fahrerfahrung zurückgreifen - ein entsprechend geschultes System hat deutlich mehr Fahrerfahrung UND eben nicht die menschliche Fehleranfälligkeit.

Damit das dann so endet, wie bei dem Flugzeug-Crash des Air-France-Flug 296 und die Elektronik die richtigen Steuerbefehle der Piloten ignoriert?
Du weißt aber schon, dass gerade im Flugverkehr sehr viel 'autonom' und nur unter Aufsicht des Piloten geflogen wird, oder? Also ja, ein Unfall. Und wie viele sind passiert wegen 'menschlichem Versagen'? Oder weil der Mensch am Steuer meinte, einen Anschlag verüben zu müssen oder sich das Leben nehmen wollte? Auch hier gibt es Beispiele und deswegen gilt es abzuwägen, wo mehr Menschen Schäden erleiden oder sogar sterben - im Moment geht die Tendenz (wenn man sich die Unfallstatistiken mal anschaut) zu Menschen fahren zu schnell, Menschen sind müde, Menschen überschätzen sich. Menschliches Versagen macht derzeit 94,9% der Unfälle aus.

Oder auch hier nochmal aufgedröselt:
Häufigste Unfallursachen im Straßenverkehr - Unfall 2022 Hier geht ganz klar hervor, wo Menschen Fehler gemacht haben und das ist nur die Anzahl, bei denen es dann zu einem Unfall kam, der gemeldet wurde. Ich finde eher, wir sollten uns die Frage stellen, ob der Standardmensch ohne weiteres überhaupt Auto fahren sollte in Städten. Wenn man sich die Statistiken so anschaut, dann sollte aus meiner Sicht nochmal sehr intensiv überlegt werden, ob der Führerschein alle drei Jahre erneuert werden muss, inklusive Prüfung und körperlicher Untersuchung. Ein entsprechendes System wird dauerhaft überprüft.

Der Mensch muss IMMER das letzte Wort haben. Er kann abwägen und Entscheidungen auch auf Basis unzureichender Informationen treffen...Ein Computer kann das nicht
Das ist ein Fehlschluss. Nur weil Mensch eine Entscheidung trifft, heißt das nicht, dass sie gut ist - und genau das war das von H Heatpipe Gesagte. Menschen fällen unter Druck erwiesenermaßen schlechtere Entscheidungen. https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/02604027.2018.1560836 - wir denken nur, wir würden besser entscheiden. Ein Computer sagt wenn überhaupt in einem solchen Moment, dass er nicht entscheiden kann oder aber: Trifft eine sachliche Entscheidung auf Basis der vorliegenden Fakten, seiner Programmierung und unter Berücksichtigung der statistischer Wahrscheinlichkeit.

Jedes feste Objekt zwischen Auto und Kind bleibt auch für das Automat-Auto ein Sichtlinien-Hindernis.
Du? Ich sehe auch nicht durch undurchsichtige Objekte hindurch. Und richtig programmiert, erkennt das Auto, dass vorher hinter das Auto ein Kind gelaufen ist, passt - trotz zeitlichem Stress des Fahrers - das Tempo an und kann dann rechtzeitig bremsen, wenn das Kind auf die Straße läuft. Und wie gesagt: Die Unfallstatistik zeigt auf, dass auch Menschen solche Unfälle in vielen Fällen nicht vermeiden können. Die Maschine muss also lediglich sicherer sein als die menschliche Bedienung.
 
Faraka
Benutzer146476  (44) Meistens hier zu finden
  • #124
Das abgelaufene Zertifikat scheint nicht ursächlich für den Ausfall gewesen zu sein, insgesamt scheint es deutlich komplizierter zu sein.

Das Verifone H5000 Kartenterminal ist seit Ende 2011 im deutschen Handel im Einsatz. Vom Hersteller wurde das Kartenlesegerät 2019 abgekündigt, weil gesetzlich neue Standards vorgeschrieben wurden, die die alten Geräte nicht unterstützen. Ich arbeite selbst in der Hardwareentwicklung und weiß aus Herstellersicht, was es heißt, alte Produkte am Leben zu halten. Irgendwann muss man sie aufgeben, sonst explodieren die Kosten - und 10 Jahre Support sind ohnehin stramm.

Nach dem Auslaufen des veraltete Standards PCI 3 (Payment Card Industry Data Security) war der Weiterbetrieb des Kartenlesegeräts in Deutschland nur noch aufgrund einer Ausnahme-/Übergangsregelung möglich. Dafür war jedoch ein Update der Firmware nötig, u.a. wegen der verbleibenden Laufzeiten der alten Zertifikate. Das Update ist bei vielen Geräten nicht durchgeführt worden, der Grund hierfür ist noch unklar. Und das hat dann zum großflächigen Ausfall geführt.

Unter'm Strich also eine klassische EOL (end of life) Thematik. Wenn man nun bedenkt, dass das Gerät seit über 10 Jahren auf dem Markt und seit 3 Jahren abgekündigt ist und Händler seit Monaten darüber informiert wurden, dass aufgrund der neuen Standards neue Geräte nötig sind, erscheint die Lage nicht mehr so klar nach "böser Hersteller, schlechte Automatisierung", sondern schon ein bisschen nach "da haben Händler schon ordentlich gepennt".
 
Zuletzt bearbeitet:
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #136
Ich suche meine 29,32€ schneller bar raus, als der Kartenleser die Karte dann gerne so rum, ne anders rum, nochmal reinstecken, zipp, zapp, dann nochmal die Nummer, hat er nicht genommen ... gelesen haben möchte. Schenkt sich so rum und so rum meist nichts. Erscheint mir ähnlich wie die Menschen, welche beim Aldi gerade an der Kasse noch rumgedöbert hatten, dass man doch jetzt endlich noch eine Kasse aufmachen sollte (das geht beim Aldi alles so schnell, man sollte sich mal die Zeit nehmen um auf die Uhr zu schauen um wie viele SEKUNDEN es da manchmal bei der Ersparnis geht) um dann draußen auf dem Parkplatz oder beim Packplatz im Weg rumzustehen und rumzutrödeln.
 
F
Benutzer102346  (41) Meistens hier zu finden
  • #137
Also seit die Läden die kontaktlose Zahlung ermöglichen ist die Rumsteckerei doch Geschichte und das Zahlen geht zack zack...
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #138
Ich schätze das Bargeld vor allem aus 2 Gründen:
1. Niemand kann überprüfen, was ich mir wann und wo von meinem Geld gekauft habe.
2. Ich habe immer den Überblick, ob ich noch genug Geld habe oder mich besser einschränken sollte. 💶💷🪙💰
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #139
G
Benutzer Gast
  • #140
Ich suche meine 29,32€ schneller bar raus, als der Kartenleser die Karte dann gerne so rum, ne anders rum, nochmal reinstecken, zipp, zapp, dann nochmal die Nummer, hat er nicht genommen ... gelesen haben möchte. ...
Nicht einmal, wenn du 30,00 € hingibst und das Wechselgeld rausgegeben wird, geht es so schnell, wie mit dem kontaktlosen Bezahlen :zwinker:

Solange das Gerät funktioniert. 😁
In all den Jahren ist es ganz genau 2x vorgekommen, dass es nicht ging ... 1x davon zufällig gerade jetzt aktuell :sneaky:
 
K
Benutzer187255  (52) dauerhaft gesperrt
  • #141
Ich suche meine 29,32€ schneller bar raus, als der Kartenleser die Karte dann gerne so rum, ne anders rum, nochmal reinstecken, zipp, zapp, dann nochmal die Nummer, hat er nicht genommen ... gelesen haben möchte. Schenkt sich so rum und so rum meist nichts. Erscheint mir ähnlich wie die Menschen, welche beim Aldi gerade an der Kasse noch rumgedöbert hatten, dass man doch jetzt endlich noch eine Kasse aufmachen sollte (das geht beim Aldi alles so schnell, man sollte sich mal die Zeit nehmen um auf die Uhr zu schauen um wie viele SEKUNDEN es da manchmal bei der Ersparnis geht) um dann draußen auf dem Parkplatz oder beim Packplatz im Weg rumzustehen und rumzutrödeln.
Du bist nicht auf dem laufenden . Zahl mit dem Smartphone , dann geht es schneller wie du einen Zehner aus dem Geldbeutel holst.
Und zu 99,9% funktioniert das tadellos.
Übrigens gibt es Analysen der Discounter selbst, die festgestellt haben, dass der Bezahlvorgang nur von kurzer Dauer sein darf. Dementsprechend sind auch die Kassen- und Bezahlsysteme. Aldi ist da gefühlt vorne dran.


1. Niemand kann überprüfen, was ich mir wann und wo von meinem Geld gekauft habe.
2. Ich habe immer den Überblick, ob ich noch genug Geld habe oder mich besser einschränken sollte.
1. dann darfst Du auch nie was online bestellen
2. dann bist du nicht diszipliniert was den Umgang mit Geld angeht. Und mit online -Banking hat man das noch viel besser unter Kontrolle. Aber es soll noch Leute geben, die die Kontoauszüge in Papierform 1x im Monat holen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #143
Nicht einmal, wenn du 30,00 € hingibst und das Wechselgeld rausgegeben wird, geht es so schnell, wie mit dem kontaktlosen Bezahlen :zwinker:
Jo. Da muss natürlich auch nie jemand nach seinem Handy kramen, es anmachen, die Karte suchen usw.

Edit, achso, vergessen ;-)
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #144
Ich finde bargeldlose Zahlungen einen wirklichen Fortschritt. Und Leute, die an der Supermarktkasse noch jeden Cent im Geldbeutel suchen, damit sie die €29,32 auch exakt zahlen können, gehen mir tierisch auf den Senkel. Selbst den Discountern sind solche "Bezahler" eher ein Dorn im Auge, da sie den Zahlungsvorgang ungemein verlängern, was gerade die jüngere Kundschaft mitunter sehr verärgert.
Ich bezahle ja auch häufig bargeldlos. Trotzdem sehe ich das absolut anders und bin total dagegen, das Bargeld abzuschaffen.
Eine Gesellschaft, in der die Menschen offenbar so dermaßen unter Zeitdruck stehen oder in ihrer Emotionsregulation gestört sind, dass sie wirklich relevant "verärgert" werden, wenn Menschen (häufig übrigens ältere Menschen) ein wenig in ihrem Geldbeutel rumsuchen müssen, hat ein viel tiefer liegendes Problem als den noch existierenden Bargeldverkehr und zu geringe Technisierung/Digitalisierung.

Interessant scheint ja zu sein, dass diese ganzen tollen technologischen "Fortschritte", die uns so viel Zeit sparen sollen und unser Leben "vereinfachen" offenbar in keiner Weise dazu beitragen, dass die Menschen insgesamt mehr Zeit haben und weniger Zeitdruck. Falls das wirklich der Fall wäre und alle durch diese ganzen Gadgets jetzt total zeitlich entspannt durchs Leben gingen, wäre das natürlich prima. Das genaue Gegenteil scheint aber der Fall zu sein.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #145
Eine Gesellschaft, in der die Menschen offenbar so dermaßen unter Zeitdruck stehen oder in ihrer Emotionsregulation gestört sind, dass sie wirklich relevant "verärgert" werden, wenn Menschen (häufig übrigens ältere Menschen) ein wenig in ihrem Geldbeutel rumsuchen müssen, hat ein viel tiefer liegendes Problem als den noch existierenden Bargeldverkehr und zu geringe Technisierung/Digitalisierung.
aber hallo. wie oft ich da schon leute angepfiffen hab, die anfingen rumzustressen wenn jemand beim bezahlen bissel braucht (oder gar nicht genug geld dabei hat / die karte sich nicht abbuchen lässt: wenn du dich nicht melden möchtest um das fehlende geld zu schenken, dann halt deine verfickte fresse!). so ne situation ist ggf. schon unangenehm genug, da muss man wirklich nicht noch eins draufsetzen, und alte leute zu stressen geht eh garnicht.
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #146
1. dann darfst Du auch nie was online bestellen
2. ... Aber es soll noch Leute geben, die die Kontoauszüge in Papierform 1x im Monat holen.
1. Ich bestelle nur sehr wenig online, in der Regel nur verbilligte Bücher, die ich im Buchladen nicht bekomme.
2. Ich hole mir tatsächlich die Kontoauszüge 1x im Monat in Papierform. Weil ich das (A) nicht online haben möchte und weil ich (B) manchmal Auszüge zum Wohngeldantrag brauche.
 
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • #147
Interessant scheint ja zu sein, dass diese ganzen tollen technologischen "Fortschritte", die uns so viel Zeit sparen sollen und unser Leben "vereinfachen" offenbar in keiner Weise dazu beitragen, dass die Menschen insgesamt mehr Zeit haben und weniger Zeitdruck. Falls das wirklich der Fall wäre und alle durch diese ganzen Gadgets jetzt total zeitlich entspannt durchs Leben gingen, wäre das natürlich prima. Das genaue Gegenteil scheint aber der Fall zu sein.
Jaein... Wenn man z.B. daran denkt das die Waschmaschine einem sehr viel Zeit und Arbeit abnimmt, hat man sehr wohl mehr Zeit. Nur die gewonne Zeit verbringen wir heutzutage mit noch mehr Wäsche waschen. Denn man möchte ja nicht als Dreckspatz gelten, wenn man evtl. als einziger mal mit einem Fleck da steht.

Daher im Grund ist die Situation sehr viel paradoxer geworden. Automatisierung spart Zeit in der Tat ein, nur die sind wie immer weniger bereit auch her zu geben. Denn verglichen zu Anderen möchte man ja nicht abgehangen werden...
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #148
Also wenn ich daran denke, weswegen und wie oft ich bei PC-Fragen schon um Hilfe gebeten wurde (auch im Beruf, und da sollte man doch meinen dass die meisten Kollegen so etwas auch selber regeln können müssten), und entweder die Wünsche doch etwas komplex, gar abstrus waren ("das muss doch gehen, Computer können doch alles!"), oder allein zur Fehlerfindung sehr viel Zeit verging,
dann sagte ich auch oft "statt uns die Arbeit zu erleichtern erschweren die Computer sie einem ganz schön!“.
Wie oft muss man da auf etwas warten - aktiv warten - weil man nie weiss, wie lange der aktuelle Vorgang dauert, der natürlich oft mit nichtssagenden Dialogmeldungen unterbrochen wird...
Oft kann man auch nichts anderes nebenher machen, weil der ganze Rechner blockiert ist, und z.b. nach einem Update neu gestartet werden muss. Nein, nicht nur einmal, manchmal auch mehrmals... Altes Programm deinstallieren. Neustart. Neues Installieren. Neustart. Updates installieren. Neustart. Usw....

Computer und Automatisierung helfen einem, wenn es dafür passende Aufgaben gibt, und wenn das auch ohne Komplikationen abläuft.
Ansonsten sind unbedarfte Nutzer völlig aufgeschmissen...
 
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • #149
einsamerEngel einsamerEngel
Automatisierung hängt aber nicht nur vom PC ab, sondern eher davon Arbeitsabläufe zu verstehen zu vereinfachen und dabei Hard- und Soft-ware darauf hin zu optimieren.
Das hat mit PC Probleme lösen, eher weniger zu tun, natürlich bietet aber der PC sehr viel Möglichkeit zum Automatisieren.

So könnten Updates mit Neustart automatisch nachts durchgeführt werden. Oder aber man nutzt ein anderes, mehr modulares System, bei dem man nicht alles neu starten muß.

Das Problem ist aber meist, das erwartet wird,
"und da sollte man doch meinen dass die meisten Kollegen so etwas auch selber regeln können müssten."
Und man sich die Entwicklung und die entsprechende Fachkräfte, einfach spart. Nur das führt leider dazu daß die Arbeitnehmer sich an die Maschine anpassen müssen, anstatt eine Maschine zu bekommen die für ihr Tätigkeit angepasst ist.
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #150
Absolut richtig.
Wir müssen zum Teil auch dafür kämpfen, dass wir gescheite PCs für die Entwicklung bekommen, und nicht reine Bürorechner.

Meine Kollegen sind allesamt Ingenieure, die "älteren" sind noch aus den traditionellen Gebieten wie Elektrotechnik,
aber die jüngeren haben nahezu alle Softwaretechnik / Informatik studiert.
Ein Studium alleine sagt eben nichts über die echte Qualifikation eines Mitarbeiters aus.
 
Es gibt 110 weitere Beiträge im Thema "Erfahrungen mit Automatisierung? Was bedeutet das für uns?", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren