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Er glaubt nicht mehr an uns

F
Benutzer150121  (32) Benutzer gesperrt
  • #1
Hallo zusammen

Bin seit 7 Jahren mit meinem Freund zusammen und wir hatten eigentlich immer Probleme. Ich habe meinen Fehler erkannt und auch er und wir haben so etwas wie einen Neuanfang beschlossen. Er sagt aber, dass dadurch etwas kaputt gegangen ist und er nicht mehr voller Überzeugung hinter uns stehen kann, es aber versuchen will und wenn es zwischen uns im Alltag klappt, er wieder überzeugt sein kann. Insbesondere sagt er mir z.B. schon lange nicht mehr, dass er mich liebt.

Macht es überhaupt Sinn, etwas einseitig dafür zu kämpfen? Er gibt sich auch Mühe, meldet sich auch bei mir, will mich sehen, aber kann mir halt nicht mehr sagen, dass er mich liebt. Er sagt halt, dass er sich manchmal nicht wohl fühlt, aus Angst, dass wie wieder streiten.

Würdet ihr es versuchen oder aufgeben? Fühle mich nicht mehr geliebt, aber wünsche mir nichts mehr als das. Ich möchte eigentlich kämpfen, aber wie? Normale Beziehung aber Sprechen über uns vermeiden? Sex? Ich möchte einfach, dass er sich wieder bei mir wohl fühlt und mich wieder lieben kann..
 
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Schwieriges Thema. Einfach aufgeben würde ich eure Beziehung an Deiner Stelle wohl erstmal nicht - endlos so weitergehen kann es aber auch nicht. Das große Problem: Gefühle lassen sich nicht einfach herstellen und es gibt keine Garantie, dass sie wiederkommen, wenn sie mal weg sind.

Ich weiß jetzt nicht was Alles bei euch vorgefallen ist, aber was passiert ist, ist passiert, die Erinnerung kann man nicht löschen, egal mit welcher Anstrengung. Der einzig mögliche Weg da wieder rauszukommen ist denke ich, wieder ein harmonisches Beisammensein zu erreichen, das kaputte Vertrauen wieder aufzubauen. damit meine ich jetzt nicht, dass Du Dich endlos verstellen und ihm nachkriechen sollst, sondern schlicht, dass ihr gute, gemeinsame Zeit braucht. Ohne Streit, mit schönen neuen Erlebnissen aller Art. Ohne große Nachforschungen a la "Liebst Du mich jetzt?" (das muss von selbst kommen, von ihm) und zu viele Gedanken an das, was schief gelaufen ist.

Aber wie gesagt: Garantien, dass das klappt, gibt es keine. Und irgendwo gibt es sicher auch den Punkt an dem man einsehen muss, dass es nicht mehr zu retten ist. Wenn Du selbst diese Situation nicht mehr erträgst, bleibt Dir kaum etwas anderes übrig als den Schlussstrich zu ziehen.
 
F
Benutzer150121  (32) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #3
Vielleicht noch was zur Ursache von unseren Problemen.

Er hat immer mal etwas Probleme mit Ehrlichkeit gehabt, hat sich auch mit einer Frau heimlich getroffen, als wir <1 Jahr zusammen waren. (Nicht betrogen)
Ich hatte einfach Mühe, ihm zu vertrauen und zu glauben, dass er mich liebt, ihn kontrolliert und unnötjge Szenen gemacht. Das hab ich aber jetzt abgestellt.

brainie brainie

Vielen Dank für deine Antwort. Ih sehe das auch ähnlich und denke, dass das der sinnvollste Weg ist. Dachte mir auch schon, dass ich mir evt eine Deadline setze, weil ich mich nicht unendlich lange quäle. Was denkst du, wäre eventuell eine sinnvolle Zeitspanne?
 
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Ich kann Dir da nicht wirklich eine Zeitspanne angeben - schau einfach wie es sich entwickelt - und wie Du Dich dabei fühlst.

Ansonsten: angesichts eurer Vorgeschichte denke ich auch dass es eventuell auch gut wäre darauf zu achten - neben einer schönen gemeinsamen Zeit - Freiräume für euch beide zu lassen und ihn nicht zu "erdrücken". Auch das kann Vertrauen aufbauen (und zeigen) und Freude und die Lust aufeinander erhöhen.
 
F
Benutzer150121  (32) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #5
brainie brainie Vielen Dank. Werde es versuchen und vor allem dieses Thema aussen vor lassen, weil das das einzige Streitthema noch zwischen uns ist.

Es ist auch nicht so, dass er total abweisend ist. Er ist lieb zu mir und sagt mir auch oft, dass er mich lieb hat. Aber irgendwie sobald das Thema auf Zukunft kommt, "eskaliert" es. Ih bin so doof, dass ich immer wieder damit anfange. Brauche einfach etwas Durchhaltewillen und Kampfgeist. Wünscht mir Erfolg..
 
rose94
Benutzer139398  (29) Meistens hier zu finden
  • #6
Es ist schwierig nach sowas wieder von neu anzufangen überhaupt wenn es um vertrauen geht es ist schwer wieder aufzubauen und die streitereien zu vergessen....

Alleine um eine beziehung zu kämpfen bringt nix und wenn man nicht mehr an der beziehung glaubt ist das schon etwas wo ich persönlich sage das es vermutlich nicht mehr bringt drum zu kämpfen...

Nicht falsch verstehn aber wenn sich einer drum bemüht und der andere drauf wartet das es wieder funkt ist das so ne sache und iwann wirst du kein bock haben. Am besten du redest mit ihm wie er sich vorstellt dases weiter gehn soll....
 
F
Benutzer150121  (32) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #7
Über das haben wir schon gesprochen. Er möchte einfach normal Zeit miteinander verbringen und Negatives zumindest kurzfristig ausblenden. Das Vertrauen meinerseits in ihn habe ich schon länger wieder aufgebaut zu ihm und es ist auch nicht so, dass er sich gar nicht bemüht. Aber ich verstehe deine Einwände und das ist ja auch ein wenig meine Angst, aber möchte einfach noch nicht aufgeben.
 
mrs.strawberrymuffin
Benutzer150075  (24) Benutzer gesperrt
  • #8
Kopf hoch, das wird schon :smile:
 
rose94
Benutzer139398  (29) Meistens hier zu finden
  • #9
Ich vetsteh das du nicht aufgeben möchtest und bekanntlich braucht alles zeit das eine weniger das andere mehr aber wenn es dir sehr schlecht dabei geht dann musst du los lassen
 
F
Benutzer150121  (32) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #10
Ich werde mir eine endgültige Deadline setzen. Werde auch an mir arbeiten, mehr Sport, sodass ich mich besser fühle und mein selbstwertgefühl aufbessern kann und das gefühl haben kann, dass er mich auch körperlich attraktiver findet und ich einen ausgleich habe.
 
Sunraise
Benutzer150208  (35) Meistens hier zu finden
  • #11
Schonmal was vom verflixtem 7. Jahr gehört?
ist mittlerweile auch wissenschaftlich bewiesen worde nach 7 jahren ist Schluß mit den hormonellen geschichten im körper bzw da zieht die natur einen schlusstrich.

jetzt zur guten nachricht man kann sich wieder neu verlieben mit allem drumm und drann Schmetterlinge im Bauch etc. Schafft ihr das wirds genial xd

wennnicht ist auch keinproblem die Beziehung kann auch auf die Basis Freunde mit gewissen Vorzügen gestellt werden xd wichtig hierbei der Freiraum des anderen und genaue kentnisse über ihn vorlieben etc sowas
 
B
Benutzer120264  Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Liebe fightformylove, wahre Liebe ist recht bedingungslos, etwas das man sich gegenseitig schenkt und nicht nur einseitig gibt, sondern von jeweiligen Partner auch gerne und von Herzen bekommt - kein Tauschhandel, bei dem man einen Teil von seinem wahren Selbst opfern muss, um noch 'geliebt' zu werden!

Wenn der Neuanfang, von dem du gesprochen hast, annähernd gelungen wäre, hättest du diesen Beitrag so gar nicht erst geschrieben. Du schreibst, dass ihr "eigentlich immer Probleme" hattet, "er nicht mehr voller Überzeugung hinter uns [also hinter dir!] stehen" kann, er "immer mal etwas Probleme mit Ehrlichkeit gehabt" hat und vor allem, dass es "sobald das Thema auf Zukunft kommt, 'eskaliert'".

Nicht nur, aber ganz besonders beim letzten Punkt gehen bei mir alle Alarmglocken an! Hat das 'Thema Zukunft' bei euch wirklich etwas mit der gegenwärtigen Situation (die letzten Wochen) zu tun oder 'drückt' er sich vielleicht schon länger (Monate, vll. Jahre) vor manchen Sachen? Ist er im schlimmsten Fall (schon lange) unehrlich, will vielleicht mit dummen Ausreden (Lügen) eine gemeinsame Wohung vermeiden (weil er dich schon länger nicht liebt / dich vll. ausgenutzt hat), usw? Du hast in einem Satz etwas von "[wenn] es zwischen [euch] im Alltag klappt" geschrieben. Wie genau stellst du / er sich das vor? Geht es hier (wirklich) um eine faire, partnerschaftliche Übereinkunft oder will er einfach nur, fordert von dir, dass du dich (einseitig) veränderst, dich ihm anpasst und einen Teil von dir aufgibst? Wie gut lief euer Alltag davor? Hat er dich bisher immer respektiert und unterstützt? Was war z.B. sein letztes Geburtstagsgeschenk an dich - war es ein wirklich persönliches Geschenk, für das er keine Kosten und Mühen gescheut hat, eher ein "seine Interessen zu deinen machen wollen" Geschenk oder gar etwas 0815-mäßiges, das er schnell auf dem Nachhauseweg von der Arbeit besorgt hat? Wie bringt er sich denn in euer gemeinsames Leben ein? Wer bezahlt z.B. das Benzin für ein gemeinsames Auto (falls ihr eines habt), Verhütungsmittel und was weiß ich? Läuft das wirklich immer 50/50 oder bleibt da manchmal 60 - 70% oder mehr an dir hängen? Er will eine normale Beziehung, aber ohne (im Augenblick) über euch zu sprechen? Das ist auch eine Möglichkeit, um sich selbst aus der allermindesten und absolut notwendigen Verantwortung zu ziehen, alle Sorgen und Probleme auf dich abzuschieben und dich damit alleine zu lassen. Um Himmels Willen, liebe fightformylove, bitte, bitte, bitte, steh' zu dir selbst und mach bitte nicht den größten Fehler deines Lebens und klammere dich nicht an einen Typen, der dich nicht respektiert und nicht (mehr) wirklich liebt!

Du schreibst etwas von "an mir arbeiten" (und was macht er?), "mehr Sport, sodass ich mich besser fühle und mein selbstwertgefühl aufbessern kann und das gefühl haben kann, dass er mich auch körperlich attraktiver findet". Ist das dein Ernst? Glaubst du wirklich, dass es etwas mit wahrer Liebe zu tun hat, wenn er dich 'körperlich attraktiver' findet? Nichteinmal der Alltag funktioniert mehr richtig gut mit ihm, aber Sex dann trotzdem oder wie soll ich das verstehen??? Willst du dich denn benutzen lassen, nur um im schlimmsten Fall vielleicht irgendwann weggeworfen zu werden (wie eine Nutte)? Das ist mit Sicherheit keine vernünftige Grundlage. Warum schaust du nicht einfach in den Spiegel und sagst dir voller Überzeugung: "Wow, ich bin eine tolle Frau!"? Wenn du nach sieben Jahren Partnerschaft (eine Zeit in der dir ein Partner, der dich wirklich(!) liebt, beisteht, dich unterstützt und dir immer wieder zeigt, was für ein wundervoller Mensch du bist) so wenig 'Selbstwertgefühl' und Respekt vor dir selbst hast, hast du möglicherweise bereits wärend dieser sieben Jahre darunter gelitten, dass er dich nicht (wirklich) so akzeptiert/geliebt hat, wie du bist. Dieser Mann scheint dich als Person überhaupt nicht zu respektieren. Was hast du davon dich jetzt zu verändern? Willst du dich selbst aufgeben? Wenn du denkst das tun zu müssen, liegt deine 'Beziehung' in Wahrheit schon sehr lange im Argen. Liebt er dich oder liebt er die, die du vielleicht sein könntest? Wenn er die liebt, die du vielleicht sein könntest, liebt er in Wahrheit irgendeine andere, die es vll. gar nicht gibt. Lass dir sowas nicht unnötig bieten. Wenn du wirklich geliebt werden willst, musst du auch wirklich zu dir und deinen Meinungen und Interessen stehen, sonst wirst du niemals glücklich sein.

Irgendjemand hat einmal gesagt: "Zeige mir deine Freunde und ich sage dir, wer du bist." Wie läuft es in deinem/eurem Freundeskreis? Hat er gute Freunde, hast du gute(!) Freunde, habt ihr einen gemeinsamen, guten Freundeskreis? Oder gibt/gab es in der Vergangeheit in diesem Bereich schon Probleme (vll. weil er deine wirklichen Freunde nicht akzeptieren wollte bzw. mit irgendwelchem Mist kam, wenn du dich mit einem Freund oder einer Freundin treffen wolltest o.ä.)? Eine richtig linke 'Falschspieler-Taktik' (im Bezug auf Partnerschaft), die ich im erweiterten Bekanntenkreis schon wargenommen habe ist die, dass unehrliche Partner oft erst versuchen die wirklichen Freunde (und zwar die mit einem starken Charakter, die sich auch Konflikten stellen, statt die Augen zu verschließen) des Partners wegzudrängen und sich danach ausschlißelich auf die 'schlechten' Freunde (denen sowieso alles völlig egal ist) konzentrieren, um den Partner so mehr beeinflussen (und indirekt kaputt machen) zu können. Das ist nur ein Beispiel, aber es gibt viele Dinge, die sich zumindest indirekt im Freundeskreis wieder spiegeln. Wie läuft es diesbezüglich bei dir?

Ich kann dein Problem leider nicht lösen, aber ich möchte dir etwas sehr, sehr wichtiges mit auf den Weg geben. Bereits nach weit weniger als sieben Jahren ist die rosarote Brille die man (immer!) trägt so dick und beschlagen, dass man manche Dinge nur noch sehr schlecht/verzerrt sehen kann. Steh' in jedem Fall zu dir und sei immer du selbst! Klammere dich auf keinen Fall blind an einen Typen, der dich nicht (mehr) wirklich liebt und verändere dich nicht ihm zuliebe. Du würdest dich damit nur im Kreis drehen und dich unweigerlich auf einen langen und sehr schmerzhaften Weg begeben, der dich früher oder später dorthin zurückführt, von wo du losgegangen bist. Möglicherweise ist dieser Mann unehrlich zu dir, jedenfalls stimmt etwas ganz und gar nicht (und vermutlich nicht erst seit ein paar Wochen). Wenn es nicht sehr bald besser wird (ER muss etwas tun, nicht nur du), dann gehe auf Abstand! Einen Menschen, der dich aufrichtig liebt, kannst du damit nicht von jetzt auf gleich verlieren, denn er wird immer für dich erreichbar bleiben. Manchmal muss man erst durch ein Tal von Tränen gehen, um das Gold am Ende des Regenbogens zu finden, aber danach geht es einem so oder so immer besser.

Ich wünsche dir viel Glück und ich wünsche dir die Stärke, die du brauchst und du kannst mir auch gerne schreiben, falls du das möchtest. Tu nur bitte eine Sache: Das nächste mal, wenn du vor dem Spiegel stehst, schau einfach hinein und sage "Wow, ich bin eine tolle Frau!". Alles, alles Gute auf deinem Weg!
 
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Benutzer150121  (32) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #13
Wenn der Neuanfang, von dem du gesprochen hast, annähernd gelungen wäre, hättest du diesen Beitrag so gar nicht erst geschrieben. Du schreibst, dass ihr "eigentlich immer Probleme" hattet, "er nicht mehr voller Überzeugung hinter uns [also hinter dir!] stehen" kann, er "immer mal etwas Probleme mit Ehrlichkeit gehabt" hat und vor allem, dass es "sobald das Thema auf Zukunft kommt, 'eskaliert'".

Zuerst vielen Dank für deinen Beitrag. Was du gesamt ansprichst, ist auch etwas die eher kritische Stimme in mir, ganz so negativ sehe ich es aber nicht, wie ich im Folgenden zu illustrieren versuche.

Er war unehrlich am Anfang unserer Beziehung zu mir, er hat sich hinter meinem Rücken mit einer Kollegin getroffen. Das hat dann dazu geführt, dass ich ihm nicht mehr vertrauen konnte. Aber daran habe ich jetzt gearbeitet und er hat sich auch verändert. Ich vertraue ihm.

Wenn ich ehrlich bin, hatten wir oft Probleme, die aber eher von mir verursacht wurden. Ich machte ihm eine Szene, wenn er mal müde war und schlafen wollte, statt Zeit mit mir zu verbringen, wenn er mal lieber joggen ging, statt Zeit mit mir zu verbringen,... Ich war unzufrieden mit mir, immer noch enttäuscht von ihm wegen dem "Betrug" und fühlte mich irgendwie immer zu wenig beachtet von ihm.

Nicht nur, aber ganz besonders beim letzten Punkt gehen bei mir alle Alarmglocken an! Hat das 'Thema Zukunft' bei euch wirklich etwas mit der gegenwärtigen Situation (die letzten Wochen) zu tun oder 'drückt' er sich vielleicht schon länger (Monate, vll. Jahre) vor manchen Sachen? Ist er im schlimmsten Fall (schon lange) unehrlich, will vielleicht mit dummen Ausreden (Lügen) eine gemeinsame Wohung vermeiden (weil er dich schon länger nicht liebt / dich vll. ausgenutzt hat), usw?

Er spricht sehr oft davon, wie es wäre, wenn wir zusammen wohnen würden, und wir wünschen uns das beide. Aber es ist finanziell momentan noch nicht möglich (beide Studenten) und wir wohnen beide noch zu Hause. Aber er spricht das oft an. Er sagt auch offen, dass er sehr gerne Kinder haben möchte, über das sprechen wir auch. Weite Zukunft geht. Aber wenn ich ihn frage, ob er sich mit mir zusammen sieht in ein paar Jahren, sagt er dann "Kann gut sein". Also er kann nicht total überzeugt sein, sagt aber, dass sein Traum eigentlich schon wäre, mit mir zusammen zu bleiben und eine Familie zu haben.

Du hast in einem Satz etwas von "[wenn] es zwischen [euch] im Alltag klappt" geschrieben. Wie genau stellst du / er sich das vor? Geht es hier (wirklich) um eine faire, partnerschaftliche Übereinkunft oder will er einfach nur, fordert von dir, dass du dich (einseitig) veränderst, dich ihm anpasst und einen Teil von dir aufgibst? Wie gut lief euer Alltag davor? Hat er dich bisher immer respektiert und unterstützt? Was war z.B. sein letztes Geburtstagsgeschenk an dich - war es ein wirklich persönliches Geschenk, für das er keine Kosten und Mühen gescheut hat, eher ein "seine Interessen zu deinen machen wollen" Geschenk oder gar etwas 0815-mäßiges, das er schnell auf dem Nachhauseweg von der Arbeit besorgt hat? Wie bringt er sich denn in euer gemeinsames Leben ein? Wer bezahlt z.B. das Benzin für ein gemeinsames Auto (falls ihr eines habt), Verhütungsmittel und was weiß ich? Läuft das wirklich immer 50/50 oder bleibt da manchmal 60 - 70% oder mehr an dir hängen?

Er unterstützt mich in sehr vielen Belangen und ist immer für mich da. Ich kann mich auf ihn verlassen und er denkt auch aktiv mit. Seine Geburtstagsgeschenke sind manchmal am letzten Tag organisiert, das ist so, aber immer sehr liebevoll und kreativ, und überhaupt kein 0815-Geschenk, sondern eines, das zeigt, dass er sich in mich hineindenken kann.

Im Alltag teilen wir das meiste auf, jeder zahlt die Hälfte. Es war so, dass er lange ein Auto hatte und ich keines. Da hat er den Benzin gezahlt und ich dafür die Verhütungskosten. Inzwischen haben wir beide ein Auto. Und es stimmt, ich übernehme nach wie vor alleine die Verhütungskosten. Ich werde mir das nochmals mit ihm ansehen.

Er will eine normale Beziehung, aber ohne (im Augenblick) über euch zu sprechen? Das ist auch eine Möglichkeit, um sich selbst aus der allermindesten und absolut notwendigen Verantwortung zu ziehen, alle Sorgen und Probleme auf dich abzuschieben und dich damit alleine zu lassen.

Das ist einerseits ein wenig meine Angst, ja. Aber ich kann auch seine Position verstehen, dass es nichts bringt, etwas totzureden. Es ist so, dass ich bis vor kurzer Zeit wegen total unnötiger Dinge mit ihm einen Streit angefangen habe und er deshalb irgendwie traumatisiert ist, dass wir immer streiten. Ich gebe mir nicht die alleinige Schuld, aber ich habe viel unnötige Streits provoziert. Z.B. eben wenn er lieber schlafen wollte, als Zeit mit mir zu verbringen. Ich war schrecklich. Es ist sogar so weit, dass er sich jetzt bei mir bedankt, wenn er schlafen darf. Das spricht schon nicht ganz für mich?!

Du schreibst etwas von "an mir arbeiten" (und was macht er?), "mehr Sport, sodass ich mich besser fühle und mein selbstwertgefühl aufbessern kann und das gefühl haben kann, dass er mich auch körperlich attraktiver findet". Ist das dein Ernst? Glaubst du wirklich, dass es etwas mit wahrer Liebe zu tun hat, wenn er dich 'körperlich attraktiver' findet?

Nein, aber mein Selbstbewusstsein kann nur in Ordnung kommen, wenn ich etwas abnehme. Ich habe im Verlaufe dieser 7 Jahre mehr als 5 Kilogramm zugenommen, und das will ich unbedingt wieder weg! Ich fühle mich im Moment unwohl, wenn ich mich ausziehe oder im Bikini irgendwo bin. Und das möchte ich für mich selbst nicht. Zudem treibe ich viel zu wenig Sport und ernähre mich zu ungesund. Das ist etwas, das ich wirklich für mich selbst auch änderen möchte. aber natürlich hoffe ich auch, dass er mich wieder attraktiver findet. Mit Liebe hat das aber natürlich nichts zu tun.

Nichteinmal der Alltag funktioniert mehr richtig gut mit ihm, aber Sex dann trotzdem oder wie soll ich das verstehen???
Was heisst schon Alltag. Wir haben eine super Zeit, 2 Wochen lange, sehen uns regelmässig, telefonieren regelmässig, gehen zusammen essen, unternehmen was zusammen. Wir teilen alles, wissen praktisch alles, was der andere gerade tut. Wir kochen zusammen, gehen zusammen irgendwelche Verwandte besuchen. Wir haben Spass, reden miteinander, unterhalten uns stundenlang, haben Sex.
Und dann kommt irgend ein blödes Thema, wegen dem wir so extrem streiten, und uns manchmal eine Woche die Köpfe eingeschlagen haben, bis wir uns wieder versöhnt haben. Und das immer wieder wiederholt, und meist, weil ich wegen einer Kleinigkeit überreagiert habe.

Es ist irgendwie so, wie wenn wir am Anfang einer Beziehung jetzt stehen würden. Wir wollen sehen, dass es klappt, und wenn es klappt, kann er mir wieder sagen, dass er mich liebt. Da hat man auch Sex, obwohl noch nicht von Liebe gesprochen wird. Vielleicht ist das jetzt ähnlich? Auf jeden Fall sehen ich den Sinn darin nicht, jetzt zu sagen: "Entweder du sagst mir, dass du mich liebst, oder wir haben keinen Sex mehr", oder wie meinst du das?

Willst du dich denn benutzen lassen, nur um im schlimmsten Fall vielleicht irgendwann weggeworfen zu werden (wie eine Nutte)? Das ist mit Sicherheit keine vernünftige Grundlage.
Das Problem ist, dass ich einsehe, dass ich vieles falsch gemacht habe, und zu einem grossen Teil verantwortlich bin für die Probleme, die wir jetzt haben. Deshalb möchte ich ihm die Zeit geben, zu sehen, dass ich mich in grundlegenden Dingen verändert habe oder zu verändern versuche.

Aber ich habe auch immer wieder Angst, dass er mich wegwerfen könnte, und das ist dann genau die Ursache, für diese dummen Streits. Wenn ich dann das Gefühl habe, wenn er sich kurz nicht meldet oder lieber schläft statt mit mir was zu unternehmen, dass ich ihn dann mit Vorwürfen überhäufe. Und das ist dann ein Teufelskreis. Deshalb muss ich jetzt hier raus. Und nicht mehr wegen solchen Dingen einen Streit beginnen.

dich jetzt zu verändern? Willst du dich selbst aufgeben? Wenn du denkst das tun zu müssen, liegt deine 'Beziehung' in Wahrheit schon sehr lange im Argen. Liebt er dich oder liebt er die, die du vielleicht sein könntest? Wenn er die liebt, die du vielleicht sein könntest, liebt er in Wahrheit irgendeine andere, die es vll. gar nicht gibt. Lass dir sowas nicht unnötig bieten. Wenn du wirklich geliebt werden willst, musst du auch wirklich zu dir und deinen Meinungen und Interessen stehen, sonst wirst du niemals glücklich sein.
Die Kritikpunkte an mir, dass ich immer unnötige Streits beginne, verstehe ich, und ist das typische Frauen-Klischee, die zickige Frau. Und das Problem hätte ich wohl mit jedem Mann. Sonst sehe ich aber sehr oft, dass er auch die kleinen Eigenarten an mir schätzt und er erzählt seiner Familie z.B. immer sehr stolz von mir, gibt mir also zu verstehen, dass er stolz auf mich ist, für was ich erreiche in meinem Leben. Er sagt mir auch fast täglich nun, dass er mich wirklich gerne hat. Z.B. vorgestern hat er mir gesagt "ich hab dich lieb. Wirklich". Klar, er sagt mir nicht, dass er mich liebt und er sagt mir auch nicht, dass er sich sicher ist, dass ich die eine bin. Und er macht mir nicht mehr Komplimente bezüglich meines Aussehens (was ich nach mehr als 5 Kilo mehr aber auch verstehen kann). Aber er sagt mir fast täglich, dass er mich lieb hat und er gerne mit mir Zeit verbringt. Und je länger wir nicht streiten, desto öfters sagt er so was. Alles wegwerfen? Fände ich schade.

Irgendjemand hat einmal gesagt: "Zeige mir deine Freunde und ich sage dir, wer du bist." Wie läuft es in deinem/eurem Freundeskreis? Hat er gute Freunde, hast du gute(!) Freunde, habt ihr einen gemeinsamen, guten Freundeskreis? Oder gibt/gab es in der Vergangeheit in diesem Bereich schon Probleme (vll. weil er deine wirklichen Freunde nicht akzeptieren wollte bzw. mit irgendwelchem Mist kam, wenn du dich mit einem Freund oder einer Freundin treffen wolltest o.ä.)?
Ganz im Gegenteil. Er ist sehr tolerant. Ich habe hauptsächlich männliche Freunde und er hat überhaupt kein Problem damit, wenn ich mich mit ihnen treffe, erlaubt mir alles. Ich habe Freunde, die er nicht kennt. Er hat Freunde, die ich flüchtig kenne, mit denen er aber nur selten was macht. Und der grösste Teil ist unser gemeinsamer Freundeskreis, mit dem wir oft zusammen etwas unternehmen. Also die wichtigsten Freunde, die wir haben, sind gemeinsame.

Ich sehe deine Einwände und ich kann gut nachvollziehen, dass du sie machst. Sie sind auch immer die Ängste in meinem Hinterkopf, dass er mich ja doch nicht liebt. Dann denke ich aber wieder, dass, wenn er mich nicht lieben würde, vermutlich schon längst weg wäre, weil ich einfach viel zu viel Terror gemacht habe in den letzten Jahren. Ich möchte uns noch eine Chance geben, versuche aber dabei mehrheitlich mich auf mich selbst zu konzentrieren und mich zum positiven zu verändern, mehr Selbstwertgefühl aufzubauen. Und ich lass mir nicht alles von ihm gefallen.

Vielen Dank für deine ehrliche Antwort. Ich werde mir das alles nochmals durch den Kopf gehen lassen.
 
B
Benutzer120264  Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Hallo fightformylove, ich möchte schon mal vorwegnehmen, dass mein Eindruck nach deiner letzten, ausführlichen Antwort ein etwas anderer ist, als der Eindruck, den ich ursprünglich hatte.

Es gibt viele Dinge, die mir zu deiner Antwort einfallen und ich werde einige Zeit brauchen, um diese Gedanken zu ordnen. Ich werde diesen (aktuellen) Beitrag dann später, nach und nach bearbeiten und ergänzen - also bitte erstmal noch nichts mit Quote übernehmen oder zitieren! Wenn ich fertig bin, lösche ich diesen Satz dann wieder :zwinker:

Eine (schwere) Krise nach sieben Jahren Partnerschaft ist immer eine sehr komplizierte Sache und es ist sehr schwierig nach ein paar Sätzen – und mehr kann ich von deiner Situation auch gar nicht wissen – einen guten Rat zu geben. Grundsätzlich ist es (fast) immer so, dass die Ursache, die zu einem/mehreren Problemen geführt hat, wo ganz anders liegt als das/die Problem(e) selbst. Praktisch immer ist genau diese Stelle der Punkt, den man innerhalb der Partnerschaft nicht sehen will bzw. in der Situation überhaupt nicht sehen kann (logisch, sonst gäbe es das Problem nicht bzw. es wäre bereits gelöst). Und fast immer sind es die Details, die wichtig sind, und nicht das Grundsätzliche. Ich habe gefühlt tausendfach die Erfahrung gemacht, dass Freunde und Bekannte (geschlechtsunabhängig) selbst auf eine gezielte Frage bezüglich des 'wunden Punktes' immer geantwortet haben "alles OK". Die eigentlichen Probleme bzw. deren Ursachen haben sich dann immer erst nach mehrfachem Nachhaken aufgetan (und zwar immer genau dort, wo doch 'eigentlich' alles OK war). Dementsprechend habe ich in meiner letzten Antwort schon mal versucht einige, wichtige Punkte (im Fall einer schweren Krise mitunter auch Worst Case Szenarien) plakativ abzudecken und entsprechend als Frage formuliert (natürlich nur beispielhaft und als grobes Raster). Falls ich bereits irgendwo (einigermaßen) nah dran gewesen sein sollte, kann dir das vermutlich eher dein Bauchgefühl (wunde Punkte fühlt man, reagiert aber teilweise mit Abwehrmechanismen) als dein Kopf (Angst um den Partner *kann* zu dem Extrem 'alles schönreden' oder zum gegensätzlichen Extrem 'den sprichwörtlichen Teufel an die Wand malen' führen) beantworten.

Um überhaupt beurteilen zu können, ob du vielleicht etwas externes in deine Partnerschaft projiziert, wäre es auch gut zu wissen, ob du in der Vergangenheit (außerhalb dieser Partnerschaft) betrogen worden bist. Falls dem so sein sollte, sagt das zwar erst mal nicht viel aus (*könnte* begründet sein, muss aber nicht), hilft aber möglicherweise weiter. Die "Kollegin" deines Partners fühlt sich für mich (reines Bauchgefühl) etwas unstimmig an. Ihr studiert beide (Abitur = Schulfreundin, Studium = Kommilitonin, keine Arbeitskollegin) und der 'Kollegen-Typ' ("Er hat Freunde […], mit denen er aber nur selten was macht") scheint er nicht zu sein. Wer war diese Frau also? Falls hier mehr dahinter steckt (immerhin scheint es dich schwer getroffen zu haben - meiner Meinung nach zu schwer für 'irgendeine' Kollegin), du es aber aus persönlichen Gründen nicht ins Forum schreiben wolltest, kannst du mir theoretisch (wenn du so was mit einem Fremden teilen möchtest) auch gerne eine persönliche Nachricht schreiben.

Was 'Vertrauen aufbauen' angeht, hast du das meiner Meinung nach etwas zu sehr zu deiner persönlichen Sache erklärt. Vertrauen kann immer nur etwas gegenseitiges sein. Das heißt zwar nicht, dass dein Freund 'Schuld' an irgendetwas was hat, aber dass er auf jeden Fall mit Verantwortung trägt. Das kannst du ihm unmöglich einfach abnehmen. Müde sein (falls er *wirklich* übermüdet ist) und lieber Joggen gehen als etwas mit seiner Freundin zu machen (er könnte zwar Zeit mit dir verbringen – wenn man schon mal zusammen ist – macht aber viel lieber etwas ganz anderes) sind auch zwei völlig unterschiedliche Formate. Du vermischt diese Dinge ein wenig miteinander. Lass ihm doch einfach in Ruhe pennen und sag' ihm auf der anderen Seite, dass er das Joggen gehen tunlichst verschieben soll, wenn du (genau dann) Zeit mit ihm verbringen kannst – beispielhaft ausgedrückt. Halte doch einfach einmal fest, dass du unzufrieden bist. Punkt. Warum gibst du dir in diesem Zusammenhang indirekt die Schuld für *seinen* "Betrug"? Das tust du nämlich (und zwar über ganz, ganz viele Umwege). Wenn du unzufrieden bist, ist das zunächst einmal berechtigt. Ob er dich 'betrogen' hat oder nicht hat rein gar nichts damit zu tun. Warum dieses komische Gedankenkonstrukt '"Betrug" -> du deshalb enttäuscht gewesen -> er deswegen genervt -> du Schuld am genervt sein'? Das ist zumindest in diesem Zusammenhang Quatsch! 'Du enttäuscht (und zwar in der Situation wegen etwas anderem) -> er genervt -> du nicht ganz fair behandelt -> er definitiv mitverantwortlich'. So müsste es (bezogen auf dieses Beispiel) heißen! Welche Verantwortlichkeit willst du ihm hierbei abnehmen? Warum? Das funktioniert nicht. Du solltest diese Dinge klarer voneinander trennen.

Die Sache mit der Wohnung war nur Beispiel unter vielen. Wenn ihr beide studiert (Bafög oder Eltern?) ist es natürlich schwierig irgendetwas daraus zu schließen. Wie hoch ist das Bafög im Moment (ca. 600 – 700 EUR, falls eigene Wohnung)? Mietpreise können auch stark unterschiedlich sein, weiß ja nicht, ob ihr in München oder sonst wo studiert. Es war nur ein Beispiel. Ich wollte eher auf etwas grundsätzliches hinaus. Auf die letzten Jahre gesehen, hatte ich leider verschiedene Pärchen kennengelernt, bei denen beim Thema Zukunftsplanung von Anfang an falsche Karten im Spiel waren. Soll heißen, der eine Partner hat den anderen mit 'falschen Versprechungen' (nicht mal bewusste Lügen, eher verantwortungsloses 'Warmhalten') vertröstet und als dann irgendwann die Ausreden ausgegangen sind, plötzlich Pustekuchen. Was ich miterlebt habe, war immer sehr traurig, da dabei Lebensträume wie Seifenblasen zerplatz sind. Das soll aber nichts schlechtes für dich Bedeuten! Viel eher glaube ich mittlerweile, dass du dir diesbezüglich Sorgen machst und ich möchte dir in diesem Zusammenhang zu verstehen geben, dass dir Klarheit (völlig neutral) auch mehr Sicherheit bringt (für dich ganz persönlich). Das ist auch eine Form von Selbstbewusstsein. Rede einfach mit ihm - ohne Angst, aber auch ohne rosarote Brille (aber auf keinen Fall jetzt sofort, gib ihm zur Zeit lieber etwas Raum). Dass deine Bedenken "also er kann nicht total überzeugt sein" auch bedeuten *könnten*, dass er eigentlich nicht total überzeugt ist, wird er verstehen. Versuche einfach sachlich zu bleiben und nicht zu klammern.

Du schreibst z.B. "er unterstützt mich in sehr vielen Belangen und ist immer für mich da", "seine Geburtstagsgeschenke sind [...] immer sehr liebevoll und kreativ, [...] eines, das zeigt, dass er sich in mich hineindenken kann." Geldtechnisch teilt ihr auch alles auf. Das ist sehr positiv. Und wegen "5 Kilogramm" würde ich mich jedenfalls nicht verrückt machen. *Diese* Geschichte ist (im Gegensatz zu "die zickige Frau") wirklich ein "Frauen-Klischee". Glaub mir – ich bin selbst ein Mann und ich hören andere Männer (unter Männern) reden. Bei Sachen wie z.B. neuer Nagellack, neue Frisur (Frauen machen sich oft viele Gedanken) usw. hast du eine 30% Chance, dass es einem Mann nicht mal sofort auffällt. Männer ticken so. Wichtig ist vor allem deine Ausstrahlung. Wenn du (für dich persönlich) abnehmen möchtest, ist das völlig in Ordnung, wenn du dich deswegen aber unter Stress setzt, leidet deine Ausstrahlung (nicht unter den 5Kg, sondern unter dem Stress).

Unter anderem schreibst du "wir wollen sehen, dass es klappt, und wenn es klappt, kann er mir wieder sagen, dass er mich liebt. Da hat man auch Sex […]. Auf jeden Fall sehen ich den Sinn darin nicht, jetzt zu sagen: "Entweder du sagst mir, dass du mich liebst, oder wir haben keinen Sex mehr", oder wie meinst du das?" So habe ich das ganz und gar nicht gemeint. Wenn du sagst, dass 'ihr sehen wollt' hast du mit Sicherheit recht. Das Problem ist, dass wollen für ihn 'ja, aber mehr Zeit' und für dich 'ja, aber möglichst bald' bedeutet – das macht die Sache sehr kompliziert. Wovor hast du denn Angst? Nichts läuft dir weg, ihr *habt* diese Zeit. Ihr habt nun mal gerade eine Krise und das nicht ohne Grund – das ist deswegen noch lange kein Weltuntergang, sondern eine Möglichkeit ein Problem zu lösen. Wenn ihr es wirklich lösen wollt, wird das aber nun mal etwas dauern. Du läufst Gefahr diese Zeit mit Sex zu überblenden (weil du zu schnell mit der Krise abschließen und die 'emotionale Lücke' füllen möchtest) und nimmst dir selbst die Chance, ihm etwas deutlich zu machen. Umgekehrt *könnte* es sein, dass er entweder unter Druck gerät oder in ein komisches '(nur) Sex, statt Beziehung Ding' abrutscht oder beides, das wäre ebenfalls nicht gut - und zwar für euch beide. So dumm sich das auch anhören mag, aber nimm die Krise zunächst einmal einfach nur an. Es ist OK und es wird auch wieder werden.

Was Freunde angeht, hört sich ebenfalls alles gut an. Meine aller größte Sorge (zu diesem Thema) war, dass du dich in der Vergangenheit (ihm zu liebe) von Freunden getrennt haben / sich der Kontakt verschlechtert haben könnte/st. So was ist nämlich immer ein *sehr* schlechtes Zeichen und zwar ganz verschiedener Hinsicht. Du schreibst aber, dass das nicht so ist, also war dieser Gedanke unbegründet und es ist soweit in Ordnung. Gibt es zur Zeit jemand (Freund oder Freundin), mit dem/der du über das Thema sprechen kannst? Vielleicht wäre es auch gut, manchmal alleine etwas mit Freunden zu unternehmen. Das schafft Freiraum und lockert die Situation auf Dauer etwas auf. Sieh' es einmal so: Menschen die selbst fremdgehen sind häufig gleich oder noch eifersüchtiger als solche, die selbst schlechte Erfahrungen gemacht haben (ganz einfach weil sie ihr schlechtes Gewissen ihre eigenen Fehler unbegründet in anderen sehen lässt) – bei deinem Freund scheint das nicht der Fall zu sein.

Da ich es wichtig finde, möchte ich auch schon mal einem möglichen Missverständnis (was meinen letzten Beitrag angeht) vorgreifen: Auf Abstand gehen (für den Augenblick) und Beziehung beenden / keine Chance mehr geben sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Eine Beziehungskrise ist Teil einer jeden Beziehung und bietet neben den damit verbundenen Risiken auch immer eine Chance daran zu wachen. Das muss nicht unbedingt leidvoll sein, erfordert aber (oft) Stärke. Versuche es für den Augenblick etwas entspannter zu sehen und gibt der Sache die nötige Zeit :smile:
 
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Vielen Dank für deine Antwort. Werde mir sicherlich auch noch Gedanken dazu machen und auf deinen Wunsch hin noch nichts zitieren, aber etwas genauer auf die Geschichte mit der Kollegin eingehen.

Also es war so, dass wir ca. ein halbes Jahr zusammen waren. Da hat er zufällig eine Frau gesehen, die er wohl interessant fand. Er hat dann über Bekannte herausgefunden, wie sie heisst, und sie in einem sozialen Netzwerk angeschrieben und mit ihr über einige Monate hinweg sehr lange Nachrichten ausgetauscht. Er hat sie dann einmal, als sie am arbeiten war, überraschend besucht und sie sind zusammen ins Kino gegangen. Er hat ihr unter anderem in den Nachrichten auch extrem viele Komplimente gemacht und ihr quasi zu verstehen gegeben, dass er sich ein wenig in sie verliebt hat. An dem Tag, an dem er sie bei der Arbeit aufgesucht hat, wären wir eigentlich verabredet gewesen. Er hat sich spontan dazu entschieden, lieber sie zu besuchen, anstatt sich mit mir zu treffen und hat mich mit einer Lüge versetzt. Diese Bekanntschaft hat er mir total verschwiegen. Als ich etwas geahnt habe und sie in einem Nebensatz erwähnt habe, hat er so getan, als würde er sie nicht kennen.

Es ist aber nichts zwischen den beiden gelaufen, Er hat dann wohl selbst gemerkt, dass er nicht in Ordnung ist und hat den Kontakt zu ihr auf ein Minimum reduziert. Ich hab das erst einige Wochen später rausbekommen, als er schon fast gar keinen Kontakt mehr zu ihr hatte. Dennoch hatte ich da viel zu wenig Stolz und bin ihm praktisch nachgelaufen, obwohl er mich ja hintergangen hat. Er hat auch immer eher abgeblockt und wollte nie darüber sprechen, hat aber auch gesagt, dass es ihm leid tut und er da sicher falsch gehandelt hat. Und jetzt, im Nachhinein, viele Jahre später, hat er gesagt, dass er da einfach viel zu jung war und irgendwie sich die Konsequenzen gar nicht überlegt hat, dass er sich inzwischen verändert hat und nicht mehr der ist, der er einmal war.

Wir hatten nach diesem Vorfall die ganze Zeit Streit, haben uns aber nicht getrennt. Er hat immer mal wieder, so jeden Monat einmal mit ihr geschrieben und ihr immer wieder Komplimente gemacht, etwa insgesamt noch 3 mal, nachdem ich es schon rausgefunden habe. Das hat mich zusätzlich verletzt.

Also, mein Problem: Ich war extrem liberal und überhaupt nicht eifersüchtig und hatte ein extremes Grundvertrauen in ihn. Wurde auch noch nie betrogen vorher. Er hat mich zwar nicht körperlich betrogen, aber emotional schon irgendwie. Und das sitzt tief. Es mag zwar kindisch klingen, aber auch jetzt, nach 6 Jahren, habe ich das immer noch nicht zu 100 % verdaut, und habe ihm das immer und immer wieder, bei jeder möglichen Gelegenheit, an den Kopf geknallt. Ich bereue es, dass wir das zu diesem Zeitpunkt nicht mehr besprochen hatten, aber ich habe es da einfach langsam aufgegeben, weil er nicht wirklich auf den Grund eingegangen ist, wieso er das getan hat, sondern nur immer gesagt hat, dass es falsch war und wir halt gestritten haben. Wir hatten dies nie wirklich aufgearbeitet, aber inzwischen denke ich, es ist in Ordnung so. Er hat mich aber die Nachrichten lesen lassen, die er mit ihr geschrieben hat, nachdem ich gesagt habe, ich will es sehen.

Durch diesen Vorfall war ich auch nachher extrem eifersüchtig (vorher nie, hatte kein Problem, wenn er sich mit Kolleginnen getroffen hat, nachher, wenn er nur schon von einer weiblichen Person sprach). Habe ihm bei jeder Gelegenheit Vorwürfe gemacht und ihn kontrolliert, (Mails, SMS gelesen, Browserverlauf) obwohl mir das vorher nie in den Sinn gekommen war (er hat mir nach dem Vorfall von sich aus seine Passwörter gegeben). Habe bei jeder Kleinigkeit sofort das Gefühl gehabt, dass er mich nicht liebt und mich "betrügen" könnte. Wenn er mich mal nicht sehen wollte, hatte ich das Gefühl, er könnte eine andere wieder haben? Wenn er online war, mir aber nicht geschrieben hat, dann dachte ich, er schreibt wieder mit einer anderen.

Das war ziemlich schlimm, ziemlich lang. Ich habe mir dann irgendwann gesagt, dass es so nicht mehr weiter geht und ich entweder abschliessen muss oder die Beziehung beenden muss, auf jeden Fall ihn und uns nicht die ganze Zeit damit konfrontieren kann. Ich habe aufgehört, ihn zu kontrollieren, habe aufgehört, dieses Thema anzusprechen. Und ich würde sagen, ich vertraue ihm inzwischen wieder voll und ganz, dass er das nicht noch einmal tun würde. Aber dennoch tut es weh, und hat in mir eine Angst ausgelöst, ihn jederzeit an eine andere verlieren zu können. Und ja, ich denke durchaus, dass das ein grosses Grundproblem ist zwischen uns. Ich fühle mich verunsichert, weil er mich damals mit dieser Aktion so verletzt hat. Mein Selbstwertgefühl hat einen riesigen Knacks erhalten und durch meine Eifersucht habe ich wohl auch bei ihm ziemlich viel kaputt gemacht.

Auch jetzt, wenn wir streiten, dann sind die Streitthemen immer die gleichen. Nämlich nur das einzige: Ich fühle mich zu wenig wahrgenommen, geliebt, ...
Und das ist ein Teufelskreis.

Aber ich versuche wirklich, die Situation entspannen zu lassen. Lange gelingt mir das auch oft, aber dann bin ich irgendwie wieder traurig, weil mich irgendetwas verunsichert, und ich mache wieder eine Szene. Und wenn ich eine Szene mache, dann kann ich oft nicht aufhören, bis es eskaliert, obwohl er anfänglich noch geduldig ist.

Ich muss das einfach irgendwie vergessen.


Und zu dem Kollegen-Typ: Als wir zusammen kamen, vor 7 Jahren, war er eher der einsame Wolf. Hat sich von seinen alten Kollegen distanziert, weil sie einen schlechten Einfluss auf ihn hatten (er hatte ziemliche Probleme zu diesem Zeitpunkt). Dann kamen wir an die gleiche Schule. Dort hat er sich mit allen angefreundet, er ist eigentlich ein sehr offener, kommunikativer Typ, und lernt gerne neue Leute kennen. Er ist anfänglich überhaupt nie weggegangen, als wir aber etwa 3 Monate zusammen waren, hat es plötzlich angefangen, dass er 2-mal pro Wochenende mit seinen neuen Freunden rausging und mich zum Teil auch versetzte. Als er mit dem Studium begann, hat er den Knotakt zu den alten Freunden aber mehrheitlich abgebrochen (nicht direkt, hat sie einfach aus den Augen verloren) und trifft sie nur noch sporadisch. Ich denke aber oft, dass das ihm ein wenig fehlt. Ich denke, er vermisst manchmal, dass er nicht mehr Kontakte hat, möchte aber dennoch nicht mehr wie früher einfach "sinnlos sich betrinken gehen". Er ist interessiert an verschiedensten Menschen und unterhält sich auch gerne über tiefgründigere Themen, was er damals auch mit dieser Kollegin/Bekannten/... (was auch immer) getan hat. Aber ich verbiete ihm das keinesfalls, ermuntere ihn sogar manchmal dazu, etwas mehr mit seinen alten Freunden zu unternehmen, ...

Ich bin seine beste Kollegin. Er pflegt zu niemand anderem im Moment sehr engen Kontakt. Aber das ist auch er bei mir. Er ruft mich mindestens fünfmal täglich an und erzählt alles, was so bei ihm los ist.

Aber wir sind beide etwas die gemütlicheren Typen und froh, wenn wir neben Studium auch mal nur zu Hause auf dem Sofa sitzen können und nichts unternehmen "müssen".
[DOUBLEPOST=1420828864,1420816416][/DOUBLEPOST]Hallo basti

Zuerst einmal: Mach dir keinen Kopf wegen der Zurückschreiben. Ich weiss es sehr zu schätzen, dass du dir so viel Mühe gibst und versuchst, dich in ein Problem einer völlig fremden Person reinzudenken, um ihr zu helfen. Das ist wirklich super von dir und ich bin sehr froh um jeden Rat! Vielen Dank.

Grundsätzlich ist es (fast) immer so, dass die Ursache, die zu einem/mehreren Problemen geführt hat, wo ganz anders liegt als das/die Problem(e) selbst.

Ich denke, das Hauptproblem liegt wirklich in dem "Betrug" und danach vielen Mustern, die sich im Laufe der Zeit so eingeschlichen haben und nun sehr schwer mehr loszubekommen sind. Aber natürlich hatten wir schon vorher Streits, bevor dieser "Betrug" war, und deshalb wäre es auch zu einfach zu sagen. Wir sind sehr jung zusammengekommen, es ist die erste ernsthafte Beziehung von uns beiden. Wir haben nie wirklich gelernt, wie man mit Konflikten umgeht, haben ein sehr unterschiedliches Konfliktverhalten. Er möchte zuerst etwas Abstand und sich beruhigen, ich will dann die Versöhnung "erzwingen" und bedränge ihn so lange, bis er seine Nerven verliert. Aber das habe ich mir jetzt abgewöhnt und lasse ihn bei Streit auf mich zu kommen. Das funktioniert jetzt auch viel besser.

Falls ich bereits irgendwo (einigermaßen) nah dran gewesen sein sollte, kann dir das vermutlich eher dein Bauchgefühl (wunde Punkte fühlt man, reagiert aber teilweise mit Abwehrmechanismen) als dein Kopf (Angst um den Partner *kann* zu dem Extrem 'alles schönreden' oder zum gegensätzlichen Extrem 'den sprichwörtlichen Teufel an die Wand malen' führen) beantworten.

Das ist ein wenig mein Problem. Wenn jemand Kritik übt an ihm, nehme ich wahrscheinlich schon eher die Verteidiger-Position ein, wenn jemand ihn in Schutz nimmt, dann übe ich wohl eher Kritik. Ich weiss nicht wirklich, was ich mir einbilde, inwiefern er mich wirklich nicht liebt oder weniger liebt, oder inwiefern das einfach die Symptome sind, weil ich deswegen immer wieder Stress mache. Wüsste ich genau, dass er mich nicht liebt, würde ich ihn verlassen. Aber die vielen schönen Momente, die wir immer noch haben, sagen mir einfach, dass es vielleicht doch eher Symptome sind und die Gefühle irgendwann wieder ganz zurück kommen können, wenn ich nur geduldig genug bin.

Was 'Vertrauen aufbauen' angeht, hast du das meiner Meinung nach etwas zu sehr zu deiner persönlichen Sache erklärt. Vertrauen kann immer nur etwas gegenseitiges sein. Das heißt zwar nicht, dass dein Freund 'Schuld' an irgendetwas was hat, aber dass er auf jeden Fall mit Verantwortung trägt.

Ich habe das eventuell etwas zu einseitig dargestellt. Ich habe jahrelang nur damit verbracht, ihm die alleinige Schuld für den "Betrug" zu geben. Habe ihn als "schwanz-gesteuertes Arschloch" (sorry für den Ausdruck) dargestellt, der gar nicht anders kann, als fremdzugehen. Und somit meiner Meinung nach viel zu fest von unseren Problemen abgelenkt und ihm ziemlich bequem für alles die Schuld gegeben. Das sehe ich nun etwas anders, und ich denke, ab einem gewissen Zeitpunkt habe ich aufgehört, ihm Vorwürfe zu machen. Wenn man sich das jahrelang anhören muss, ist das sicherlich auch nicht gerade lustig.

Das kannst du ihm unmöglich einfach abnehmen. Müde sein (falls er *wirklich* übermüdet ist) und lieber Joggen gehen als etwas mit seiner Freundin zu machen (er könnte zwar Zeit mit dir verbringen – wenn man schon mal zusammen ist – macht aber viel lieber etwas ganz anderes) sind auch zwei völlig unterschiedliche Formate. Du vermischt diese Dinge ein wenig miteinander. Lass ihm doch einfach in Ruhe pennen und sag' ihm auf der anderen Seite, dass er das Joggen gehen tunlichst verschieben soll, wenn du (genau dann) Zeit mit ihm verbringen kannst – beispielhaft ausgedrückt. Halte doch einfach einmal fest, dass du unzufrieden bist. Punkt.

Das ist ja das Schlimme. Eigentlich bin ich nicht unzufrieden. Wüsste ich wirklich, dass er mich liebt, so hätte ich kein Problem, wenn er mal was Anderes macht. Ich selbst bin ein sehr freiheitsliebender Mensch (auch wenn ich hier wohl eher klammernd und unselbstständig rüberkomme) und ich finde es gut, wenn jeder separat auch mal was macht. Ich denke nur immer, wenn er mal ein kleines bisschen anders ist, dass das gerade nun bedeutet, dass er mich liebt. Also wirklich eine doofe, (unbegründete?) Angst in mir. Aber er verhält sich meiner Meinung nach absolut korrekt, und er fragt mich auch sehr sehr oft, ob wir was zusammen unternehmen möchten.

Was ich miterlebt habe, war immer sehr traurig, da dabei Lebensträume wie Seifenblasen zerplatz sind. Das soll aber nichts schlechtes für dich bedeuten! Viel eher glaube ich mittlerweile, dass du dir diesbezüglich Sorgen machst und ich möchte dir in diesem Zusammenhang zu verstehen geben, dass dir Klarheit (völlig neutral) auch mehr Sicherheit bringt (für dich ganz persönlich). Das ist auch eine Form von Selbstbewusstsein. Rede einfach mit ihm - ohne Angst, aber auch ohne rosarote Brille (aber auf keinen Fall jetzt sofort, gib ihm zur Zeit lieber etwas Raum).
Das ist tatsächlich meine grösste Angst und darüber haben wir schon gesprochen. Er kann mich verstehen, sagt, dass es ihm selbst auch weh tut, dass er mir nicht genau das geben kann, was ich will. Aber dass ich eigentlich seine Traumfrau wäre und er sich diese Dinge gerne mit mir hätte, er aber die Überzeugung braucht, dass wir wirklich auch im Alltag überleben. Und das stimmt schon. Wir haben zwar immer eine gute Zeit zusammen, aber regelmässig eskaliert es wieder. Und das wäre wohl wirklich nicht gut, wenn wir eine Familie hätten. (Wirklich eskalieren, nicht einfach eine Diskussion, ein kleiner Streit).

Das Problem ist, dass wollen für ihn 'ja, aber mehr Zeit' und für dich 'ja, aber möglichst bald' bedeutet – das macht die Sache sehr kompliziert. Wovor hast du denn Angst? Nichts läuft dir weg, ihr *habt* diese Zeit.
Ja, das trifft es exakt. Ich bin im Allgemeinen kein geduldiger Mensch, und am liebsten möchte ich einfach, dass er mir hier und jetzt sagt, dass er mich liebt. Ich habe Angst, dass es Jahre so weiter geht, ich plötzlich z.B. Kinder möchte und wir immer noch hier feststecken. Ich nicht von ihm loskomme, aber er auch keine Gefühle mehr für mich entwickelt. Vielleicht sogar die Beziehung aus Bequemlichkeit, weil ich eine gute Freundin von ihm bin, weiter laufen lässt, bis er eine andere findet? Das ist meine Angst.

Du läufst Gefahr diese Zeit mit Sex zu überblenden (weil du zu schnell mit der Krise abschließen und die 'emotionale Lücke' füllen möchtest) und nimmst dir selbst die Chance, ihm etwas deutlich zu machen. Umgekehrt *könnte* es sein, dass er entweder unter Druck gerät oder in ein komisches '(nur) Sex, statt Beziehung Ding' (was du sicher nicht willst) abrutscht oder beides, das wäre ebenfalls nicht gut - und zwar für euch beide.
Ich habe das Gefühl, dass wir durch Sex auch viel positiver miteinander umgehen können. Aber du hast natürlich recht, dass das in Richtung "Überblenden" geht. Wie würdest denn du momentan mit diesem Thema umgehen? Meine Sicht ist, dass wir dann, wenn es passt, Sex haben. Aber - eventuell hast du meinen anderen Post gelesen - klappt es in letzter Zeit nicht mehr wirklich.

So dumm sich das auch anhören mag, aber nimm die Krise zunächst einmal einfach nur an. Es ist OK und es wird auch wieder werden.
Das möchte ich auch gerne. Die Chance nutzen, um eine gestärkte, stabile Beziehung aufzubauen. Ein Problem, das ich dabei sehe, ist, dass bei uns so viele alte Muster festgefahren sind. Z.B. weil ich früher so oft Terror gemacht hat, meldet er sich jetzt immer. Ich bin nicht sicher, ob deswegen, aber ich habe das Gefühl, dass er sich gar nicht getrauen würde, sich nicht bei mir zu melden. Und ich habe irgendwie Angst, dass er mich nur regelmässig fragt, ob wir was machen wollen, weil er denkt, dass ich traurig bin, wenn nicht, weil das früher auch Streitpunkt war. Er macht so viele Dinge, ich weiss aber nie, ob sie authentisch sind, oder eventuell aus Gewohnheit? Ob er sich gezwungen fühlt, mich anzurufen, sich mit mir zu treffen? Ich bin einfach extrem verunsichert.

Weiter kommt dazu, dass ich ihm zwar mittlerweile wieder vertraue, ich mir aber sicher bin, dass er bei gewissen Dingen einfach nicht ehrlich sein kann. So hat er mir z.B. jahrelang gesagt, dass er nie Pornos schauen würde. Dann waren wir an seinem Rechner und per Zufall (ich habe ihn viel kontrolliert, das war aber wirklich Zufall) war da noch eine Seite offen.
Es geht mir nicht darum, dass er Pornos schaut. Aber dass er mich anlügt. Und das ist einfach irgendwie seine Art. Er vermeidet Konflikte/Konfrontation. Er hat (begründet oder nicht begründet) das Gefühl, dass ich mit seinem Verhalten ein Problem haben könnte, also lügt er mich deswegen an. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er mich nicht betrügen würde und nicht nochmals so eine ähnliche Aktion macht wie damals, aber wenn er es tun würde, bin ich mir sicher, dass er es mir nicht sagen würde.

Ich habe ihn schon oft gebeten, bitte einfach ehrlich zu sein, und dass ich versuche, seine Meinung/sein Verhalten/... zu akzeptieren und kein Drama daraus zu machen. Da ich eine kleine Dramaqueen war, kann ich irgendwie verstehen, dass er sich dieses Verhalten angewöhnt hat (obwohl das schon zu Anfang der Beziehung so war), aber ich habe nicht das Gefühl, dass er sich das abgewöhnt. Vielleicht braucht das aber auch Zeit. Vielleicht muss er das Vertrauen zu mir aufbauen, dass er wirklich ehrlich zu mir sein kann?

Im Allgemeinen schätze ich aber auch, dass er direkt ist. Er könnte mir sagen, dass er mich liebt und hätte dann womöglich Ruhe. Er sagt aber wirklich, wie es ist (das denke ich zumindest), und das rechne ich ihm hoch an.

Gibt es zur Zeit jemand (Freund oder Freundin), mit dem/der du über das Thema sprechen kannst?
Nein, leider nicht. Die Freundschaften sind eher oberflächlich, und ich denke, uns beiden fehlt eine solche Person.
Ich würde auch gerne manchmal etwas mehr ohne ihn unternehmen (tue ich ab und zu), aber manchmal fehlt mir auch die Zeit (bin oft am lernen).
Er unternimmt nicht viele Dinge mit Freunden, aber geht regelmässig zum Sport, ... alleine.
Also wir sehen uns ca. 3-4 mal die Woche (jeden zweiten Tag) und die restliche Zeit unternimmt jeder mal für sich was. Das finde ich eigentlich gut so. Aber ich fände es besser, wenn wir eventuell manchmal noch mehr wirklich getrennt was unternehmen würden, und nicht einfach getrennt lernen, ...


Nimm diese Krise als etwas positives an, sie ist eine Möglichkeit mit einer alten Verletzung abzuschließen. Mach dir deswegen keine voreiligen Sorgen um deinen Partner!

[...]

Eine Beziehungskrise ist Teil einer jeden Beziehung und bietet neben den damit verbundenen Risiken auch immer eine Chance daran zu wachen. Das muss nicht unbedingt leidvoll sein, erfordert aber (oft) Stärke. Versuche es für den Augenblick etwas entspannter zu sehen und gibt der Sache die nötige Zeit :smile:
Das ist auf jeden Fall mein Ziel und das werde ich auch versuchen. Habe mir fest vorgenommen, das alles etwas entspannter zu sehen und mich auch ein wenig abzulenken, und nicht immer über uns nachzudenken. Vielen Dank für die aufmunternden Worte!
 
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Benutzer120264  Verbringt hier viel Zeit
  • #16
Vielleicht ist es dir schon aufgefallen, aber du hast (zumindest tendenziell) bereits etwas wie ein verschachteltes Problem (siehe Anfang letzter Beitrag) geschrieben. Ob das wirklich der Punkt ist oder nicht, musst du selbst entscheiden (es geht nicht darum, ob es logisch ist, sondern ob es sich 'richtig anfühlt'):

Du hattest, kurz gefasst, ursprünglich geschrieben, dass du mit der Sache von vor sechs Jahren weitestgehend abgeschlossen hast. In Wirklichkeit konntest du das aber nicht. Dafür kannst du dir keine Schuld geben! Damals (Gründe sind mittlerweile nebensächlich) habt ihr das Thema zu schnell zu den Akten gelegt – jeder auf seine, unterschiedliche Weise. Und genau hier sehe ich das (oder zumindest ein) Problem. Es gibt für dich immer wieder neue Dinge (die nichts damit zu tun haben), die dafür sorgen, dass du dich unwohl fühlst. Manches davon ist durchaus sehr berechtigt, manches vielleicht weniger. Du vermischt die Sachen viel zu sehr. Dein Freund wiederum will sich grundsätzlich keinem Streit mehr stellen – auch dann nicht, wenn es eigentlich angebracht wäre, weil du z.B. gerade durchaus im Recht bis. Das liegt vermutlich daran, dass er (wegen zu häufigem Aufwärmen des Themas) alles in einen Topf wirft und pauschal abblockt. Dann gibst du dir die Schuld daran, beschäftigst dich unterbewusst automatisch wieder mit dem alten Thema und das fällt wiederum unterbewusst - vor so etwas kann man sich auch gar nicht verschließen – auf ihn zurück. Teufelskreis perfekt, Krise unvermeidbar.

Wenn du diese Krise als etwas positives annimmst, hast du wirklich eine gute Möglichkeit mit der alten Verletzung abzuschließen. Das braucht zwar Zeit, kann aber funktionieren und du wirst dich danach besser fühlen. Vorübergehend etwas mehr Abstand ist keine Trennung, sondern mehr Freiraum und das ist auch wichtig. Umgekehrt muss er verstehen, dass er auch etwas tun muss! Falls es dir zu lange dauern sollte, sieh es mal so: Wenn es gut läuft, ist es deine Chance wieder glücklich zu sein – und zwar mehr als vor eurer Krise. In jedem Fall bekommst du mehr Klarheit. Darauf kannst du dich freuen und dafür lohnt es sich auch etwas zu warten.

Im Prinzip geht es erst mal darum die Dinge voneinander zu trennen (ganz grob):

Es gibt aktuelle Streitpunkte, bei denen du im Recht bist.
Manchmal auch nicht.
Du bist unglücklich und gibst dir an *zu* vielem selbst die Schuld – damit solltest du aufhören.
Du kannst damit nicht aufhören, weil du zuerst das alte Thema klären MUSST (Schlüssel des Problems)!

Umgekehrt:
Dein Freund will sich nichts mehr anhören (weil altes Thema zu oft durchgekaut).
Dein Freund hört sich auch dann nichts mehr an, wenn du im Recht bist (unfair, Problem!).

Um dieses Problem überhaupt lösen zu können, muss sich dein Freund also noch ein letztes mal mit dem alten Thema auseinandersetzen – und zwar so lange, bis es *wirklich* aus der Welt ist. Im Prinzip muss er es sich (zumindest theoretisch) nicht einmal anhören, er muss es selbst verstehen. Im Moment geht das aber nicht (jedenfalls nicht sofort). Wenn du jetzt Druck machst, landest du wieder mitten im Teufelskreis und es wird mit jeder Runde schwieriger (darum Krise).

Ich persönlich würde dir vorschlagen die richtigen Impulse zu setzen (wenn ihr es tot redet, wird er sofort abblocken). Ankommen (selbst verstehen) müssen zwei Dinge: Zum einen muss er deine Verletzung verstehen und einsehen. Das ist relativ einfach. Zum anderen muss ihm klar sein, dass du ihm schon lange verziehen hast und ihn liebst, ihn aber nochmal brauchst, um damit abzuschließen zu können. Das ist schon viel komplizierter, weil du nicht ganz verstehen kannst, dass er es nicht versteht. Ich bin mir nicht mal sicher ob ich es selbst verständlich in Worte fassen kann. Für dich geht es um deinen eigenen Schmerz (nicht um Vorwürfe!). Er bezieht es aber auf sich, statt auf das sehr abstrakte Problem. Da es seine Schuld war, nimmt er es automatisch als Vorwurf auf und ist gekränkt, blockt ab. Über diesem Punkt musst du hinauskommen, ohne ihm einen erneuten Vorwurf deswegen zu machen. Zumindest einen kleinen Teil davon, muss er von selbst verstehen, um es wirklich begereifen zu können - das wird ein wenig dauern und lässt sich schlecht abkürzen. Vielleicht hilft es dir/euch, wenn ich dir sage, dass es um Verantwortung geht und nicht um Schuld. Gib der Sache die nötige Zeit.

Ich hoffe sehr, dass dir das ein wenig weiterhilft :smile:

PS: Versuche nicht damit klarzukommen, dass er dich manchmal anlügt. Das ist VÖLLIG inakzeptabel! Um so deutlicher du das machst, um so besser. Aber das hat vermutlich nur indirekt mit eurem aktuellen Problem zu tun.

Übrigens würde ich mir an deiner Stelle immer ein bisschen "Dramaqueen" bewahren und das ist ernst gemeint :zwinker:
 
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Benutzer150121  (32) Benutzer gesperrt
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  • #17
Vielen Dank für deine Antwort und die treffsichere Analyse unseres Problems. Du triffst da wirklich ins Schwarze. Ich werde deine Ratschläge beherzigen. Im Moment fällt mir nicht mehr viel ein, was ich darauf schreiben könnte. Ich werde mir aber dazu sicherlich noch Gedanken machen und mich melden, wenn mir noch etwas einfällt oder es etwas Neues gibt.

Vielen Dank für deine Hilfe.

Ich hoffe, ich habe genug Geduld und Energie, das durchzustehen.
 
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