Er „kann“ nicht mit mir schlafen

[Benutzer179831 (36)]

Hallo Leute,

ich benötige eure Hilfe und/oder seelische Unterstützung
Mein Freund ( gleiches Alter, beide 33) und ich sind 1,5 Jahre fest ein Paar und wohnen seit dieser Zeit auch zusammen. Wir hatten vor Anfang der Beziehung ein paar Mal Sex, seit etwas über einem Jahr nicht mehr, seit seinem Besuch beim Urologen.
Sein Problem ist eine festgestellte, leichte Ipp und damit verbundene schmerzen. Vor einem Op Termin drückt er sich noch vor Angst .
Ich glaube aber sein größtes Problem ist
sein absolut fehlendes Selbstbewusstsein und Versagensängste, die hat er in allen Lebensbereichen.
Denn : Wären die Schmerzen so stark, würde er sich nicht regelmäßig mit Pornos selbstbefriedigen! ?( das bekomme ich zwischendurch mit, sage aber nichts, würde nur Streit geben).
Unsere Beziehung ist ansonsten völlig normal und harmonisch. Aber gerade in den ersten Jahren der Beziehung , wo es noch am schönsten sein soll, ohne Sex auszukommen, ist sehr hart.
Ich zweifel natürlich auch schon an mir , eigentlich bin ich schlank und nicht hässlich trotzdem denkt man, nicht anziehend genug zu sein. Nur dann würde er ja nicht mit mir zusammen leben wollen ? Mir geht ständig soviel durch den Kopf.
Was kann ich tun ? Wir haben schon ein paar mal geredet aber so richtig passiert nichts , er hat halt zu große Angst vor der Op . Er macht auch irgendwann zu und wird sauer , setzt man ihn zu viel unter Druck oder fragt Zuviel .
Ich denke immer , irgendwann muss er dochmal wieder Lust auf echten Sex bekommen ? Ich versuche schon behutsam an alles dran zu gehen, aber es ist nichts zu machen. Er verdrängt das irgendwie.
Was sagen die Männer dazu ? Kann man trotz verliebt sein auf Sex verzichten, weil es im Kopf so streikt , ich dachte bisher , irgendwann ist die Lust stärker ?

Danke im Voraus und liebe Grüße

 

[Benutzer176413 (50)]

Hey Gummibärchen.
Mit dir hat das nichts zu tun. Die Lust ist zweifellos da, nur bei der SB hat er das alles unter Kontrolle, er weiß, wie er anfassen muss, dass er keine Schmerzen hat. Das würde er beim Sex nur nebenbei beeinflussen können. Was durch seine Ängste eben noch forciert wird. Da hilft nur, schleunigst die OP zu machen, andernfalls droht bei weitergehender Ipp auch eine erektile Dysfunktion.

 

[Benutzer177465 (39)]

Absolut nicht! Sex ist ein elementarer Bestandteil, eine Säule neben anderen. Ich weiß, dass die Stabilität unterschiedlich wahrgenommen wird, aber wenn man eines hier im Forum und auch "draußen" beobachtet, dann, dass mangelhafter oder fehlender Sex das Ganze ins wippeln bringt.

Er hat eine diagnostizierte IPP, wie ausgeprägt diese ist, hast du nicht erwähnt. Was versuchst du denn um in ihm die Lust zu wecken? Weißt du worauf er wirklich steht? Vermutlich nicht, denn ohne Selbstbewusstsein seinerseits wird er sowas wohl auch nicht äußern. Versagensängste kommen dazu und je nach Ausprägung hat man ganz schnell eine echte Therapieindikation! Da kannst du Menschen zwar begleiten, aber der Impuls von ihnen kommen.

Natürlich ist zu großer Druck nicht gut, gerade wenn er ohnehin so unsouverän ist, wie du es sagst. Das verschärft das Problem. Das Ding ist nur - und das sage ich auch Männern - der Partner / die Partnerin hat zwar ein Recht darauf keine Lust auf Sex zu haben - und es gibt Momente da ist das dann auch einfach so, aber bei Monaten oder gar Jahren hat niemand das Recht von dir zu verlangen, dass du dich anpasst. Wie immer gibt es 2 Möglichkeiten:

- sag ihm klipp und klar, dass du ihn nicht unter Druck setzen möchtest, körperliche Nähe, Intimität und Sex aber Sachen sind auf die du nicht verzichten möchtest und kannst. Das ist dein gutes RECHT! Frag ihn nicht wo das Problem ist, erstellt gemeinsam einen Schlachtplan. Konfrontiere ihn mit den Pornos, aber nicht vorwurfsvoll, überlegt gemeinsam was ihr machen könnt, medizinisch und ganz generell.

- Blockt er ab musst du ihm unmissverständlich klar machen, dass du ihn weder ändern willst noch kannst, du aber nicht weiter ausschließen kannst auf Sex zu verzichten. Das bedeutet - andere Männer. Vielleicht nicht gezielt aber was passiert das passiert dann eben.

 

[Benutzer6428]

Fast jeder Mensch hat irgendeine Art von Sexualität, mal von echter Asexualität abgesehen (die aber nicht sonderlich häufig vorkommt und in diesem Zusammenhang ohnehin nicht zutrifft). Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil einer (romantischen) Beziehung. Man kann versuchen sie wegzudiskutieren, man kann sich einreden, dass anderes ja auch und wichtig(er) ist. Unterm Strich ändert das aber nichts an den Tatsachen: Sexualtät ist ein Bestandteil oder die Beziehng kippt.

In eurem Fall ist es nicht die Frage ob die Beziehung kippt, sondern wann...WENN er nicht daran arbeitet.

Ich kann es häufig nicht so recht nachvollziehen, weil man tlw. agressiv und laut werden kann und lauthals behauptet, dass man etwas "zu oft" anspricht, wenn es um ein Grundbedürfnis geht.
Er weiß mit Sicherheit ziemlich genau, dass er nicht im Recht ist. Und da liegt auch der noch größere Hund begraben: Wer in seiner Beziehung ausweicht und lieber eine schnelle Lüge und agressivität an den Tag legt, zerlegt diese. Und zwar ganz unabhängig von der fehlenden Sexualität.
Du kannst mit ihm nicht über bestimmte Themen reden, die essenziell sind. Du kannst dich in seiner Gegenwart nicht entspannen und musst bei bestimmten Themen wie in einem Minenfeld auftreten. Das belastet und zwar jeden Tag ein bisschen. In Summe verabschieden sich dann auch die Gefühle so nach und nach.
Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und behaupten, wer so bei einem schwierigen Thema reagiert, wird das auch bei anderen tun. Wie wird es also später, wenn man anderweitig Probleme hat, denn die gibt es in jeder Beziehung. Ob das mit Eifersucht zusammenhängt, mit Kindern, mit Hunden, mit großen Anschaffungen, mit Krankheiten (auch sexuell übertragbaren, die man sich auch anderweitig einheimsen kann). Das würde für mich nicht gehen in einer Beziehung...nichtmal in einer Freundschaft.

Gerade weil er mit ziemlicher Sicherheit weiß, dass das nicht in Ordung ist was er macht, würde ich ihm ruhig, aber sehr deutlich sagen, dass das so nicht weiter geht. Ich würde von ihm erwarten, dass er eine Lösung findet, und zwar SEHR bald. Du wirst ihm beistehen, wenn er Entscheidungen trifft und wenn er jemanden zum reden braucht..so wirkst du auf mich jedenfalls.
Wenn er das aber weiterhin ablehnt, lieber so tut als wäre alles in Ordnung, keine Sex mit dir hat und sich regelmäßig einen runter holt, dann würde ich, schon aus reinem Selbstschutz gehen. Dann lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende und weitere Probleme, bei denen man am Ende selbst professionelle Hilfe braucht.

 

[Benutzer179831 (36)]

X xylo25
Ganz sicher , ob es eine echte Ipp ist , bin ich mir nicht. Fakt ist ,da ist ein Kalknoten, der Weg muss, so der Urologe.
Von Ipp war anfänglich mal die Rede , aber dann hätte der Arzt doch einen Therapieplan erstellt? Du merkst da die fehlende Kommunikation unter uns bezüglich diesem sensiblen Themas. Es ist halt unangenehm. Tut mir leid.

Ich möchte mich absolut nicht trennen , aber es stimmt schon , Sex ist ein wichtiger Bestandteil . Ich bin schon sehr frustriert. Aber auch zu schüchtern viel darüber zu Reden, erst recht, wenn man sich mal traut es anzusprechen und dann gesagt bekommt , man setzt ihn unter Druck. Danach bin ich wieder lange Mutlos.

 

[Benutzer177465 (39)]

X xylo25
Ganz sicher , ob es eine echte Ipp ist , bin ich mir nicht. Fakt ist ,da ist ein Kalknoten, der Weg muss, so der Urologe.
Von Ipp war anfänglich mal die Rede , aber dann hätte der Arzt doch einen Therapieplan erstellt? Du merkst da die fehlende Kommunikation unter uns bezüglich diesem sensiblen Themas. Es ist halt unangenehm. Tut mir leid.

Ich möchte mich absolut nicht trennen , aber es stimmt schon , Sex ist ein wichtiger Bestandteil . Ich bin schon sehr frustriert. Aber auch zu schüchtern viel darüber zu Reden, erst recht, wenn man sich mal traut es anzusprechen und dann gesagt bekommt , man setzt ihn unter Druck. Danach bin ich wieder lange Mutlos.

Eine IPP ist eine unnatürliche ktsnkhafte Krümmung / Knick. Was du beschreibst haben nicht wenige Männer. Sollte es allerdings an schmerzhafter Stelle sitzen ist sein Leiden nachzuempfinden.

Ich habe mit keiner Silbe erwähnt, dass du dich trennen sollst, wenngleich ich mir sicher bin, dass deine abwehrhaltung hier deutlich lockerer wird, wenn das noch Monate so weitergeht. Du darfst ruhig für dich akzeptieren, dass Sex ein normales Bedürfnis ist und eine Beziehung damit steht und fällt - außer man findet Möglichkeiten.

Eine Beziehung sollte immer das I Tüpfelchen sein, dir gut tun. Du aber bekommst Grenzen aufgezeigt, die dir nicht gut tun.

Offene Beziehungen, Sex außerhalb der Beziehung, etc. Das sind Formen die funktionieren KÖNNEN aber nicht müssen.

Dein Freund hat nicht das Recht dazu, dir diesen Leidensdruck aufzuerlegen, Punkt. Wenn er dich da nicht abholen kann oder will, dann ist das in allererster Linie respektlos dir gegenüber und verdeutlicht die Gewichtung der eigenen Interessen in einer Beziehung.

Du sollst nicht zum xten mal etwas ansprechen, sondern eine klare Ansage machen. Wenn dich hier der Mut verlässt, dann ist dein Leidensdruck ganz simpel noch nicht hoch genug.

 

[Benutzer6428]

Ich möchte mich absolut nicht trennen , aber es stimmt schon , Sex ist ein wichtiger Bestandteil . Ich bin schon sehr frustriert. Aber auch zu schüchtern viel darüber zu Reden, erst recht, wenn man sich mal traut es anzusprechen und dann gesagt bekommt , man setzt ihn unter Druck. Danach bin ich wieder lange Mutlos.

Naja..wie schon gesagt...das ist nicht das Hauptproblem, dass ihr habt, bzw. dass er in die Beziehung einbringt.

Das Leben ist häufig so gestrickt: Geht man den leichten weg, hat man die ersten paar Schritte seine Ruhe...dann wird der Weg immer holpriger. Sucht man sich abermals wieder den leichten weg, wird es noch schlimmer und immer schlimmer. Nicht selten muss man für seine Ziele etwas tun, über seinen eigenen Schatten springen und seine Komfort Zone verlassen. Also entweder man muss auch ein bisschen Druck aushalten, seinen Blick den unangenehmen Dingen zuwenden und eben auch mal über Dinge sprechen, die keinen Spaß machen, oder die Beziehung wird auf die ein- oder andere Art scheitern.

Man muss sich nur mal überlegen, du machst das noch 1 Jahr mit...noch 5...noch 10...noch 20, 30.... Wie alt wirst du werden? Soll es das wirklich gewesen sein?
Schon in 5 Jahren näherst du dich der 40 und wirst dir überlegen ob du die Zeit, in der es dir gut geht, dein Körper noch einiges mitmacht und du noch vergleichsweise leicht Menschen kennenlernen kannst, wirklich so weiter machen willst.

Klar könnt ihr noch abwarten..und du kannst ihn weiterhin "nicht unter Druck setzen". Wie lange denkst du geht das gut? Ist das wirklich der bessere Weg? Die Beziehung langsam und schmerzhaft sterben zu lassen und lieber mal nicht reden oder klein beigeben, wenn er nach 1,5 Jahren(!) noch immer jammert, dass er ja unter druck gesetzt wird, wenn du ihn darauf hinweist, dass es dir in der Beziehung nicht gut geht(!!!).

 

[Benutzer179831 (36)]

Damian, du hast natürlich Recht. Diese Szenarien gehen mir auch ständig durch den Kopf.
Aber es ist eben nicht so einfach in die Tat umzusetzen. Ich werde es versuchen

 

[Benutzer176864 (25)]

Ich denke dass es vielleicht einfach viel mit diesem Problem beschäftigt ist und vielleicht selbst nicht so genau weiß wie er damit umgehen soll. Vielleicht blockiert ihn das einfach mental ein bisschen und er kann nicht damit umgehen. Bei Pornos ist das ja was anderes. Auf jeden Fall immer das ehrliche und direkte Gespräch suchen....